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Das Health Centre und das Gesamtprojekt
Endamarariek
im Norden Tanzanias
Seit 1985 Nachhaltigkeit und seit ca. 2005 völlig von
Einheimischen geführt und verwaltet.
Das Gesamtprojekt
Vor 1985 standen in der Region kaum Schulen, es gab keine
medizinische Versorgung. Ausser einigen Händlern, einzelnen
Gewerbetreibenden und Grossbauern wohnte der grösste Teil
der Bevölkerung in Strohhütten und war selbstversorgend.
Hungerepisoden traten bei Regen-mangel immer wieder auf.
Auf Initiative des Staates wurde um 1985 vor allem mit Hilfe von Schwei-zer
Missionaren, schweizerischen Spendengeldern sowie dem Hilfswerk Misereor
das Projekt Endamarariek (Primarschulen, Sekundarschulen, Mittelschule,
Wasser und medizinische Versorgung, Pfarreien, Gewerbe) gestartet. Das
Projekt sollte die Entwicklung der abgeschiedenen Region einleiten.
Heute stehen Schulen für alle. 70% besuchen
die Sekundarstufe. Endamarariek besitzt heute
sogar eine Mittelschule. Sie ist weit über die
Region bedeutsam. Es besteht eine einfache
Wasserversorgung. Das Spital (40 Betten,
operative Tätigkeit, Ambulanz) hat einen guten
Ruf.
Zum Projekt gehört die Mittelschule Endamarariek. Von den 800
Studenten leben 300 im sehr einfachen Internat. Florian
Brantschen hat die staatliche Schule mit Schweizer-Geldern
aufgebaut. Ihr Ruf ist hervorragend. Sie unterrichtet auch
Studenten aus fernen Gegenden. (Bild Google Earth).Die
Kinderzahlen gehen bei ehemaligen Absolventen der
Sekundarschule ganz deutlich zurück.
Dank des Projektes hat sich vieles verändert.
Es gibt heute eine „kleine, arme“ Mittelschicht. Das Projekt hat
Bildung, medizinische Versorgung, gesellschaftliche Strukturen
und Gewerbe hervorgebracht.
Aber
etwa die Hälfte der Bevölkerung ausserhalb des Dorfes lebt noch
in Lehm-Strohhütten und davon ist ein grosser Teil mit-tellos.
Auch der kleine Mittelstand kann sich kaum komple-xere
medizinische Behandlung leisten.
Das Spital,
ein Teil
des Projektes
Bild: Spitalumbau 2013
Das Spital in Endamarariek
Tanzania 2008
Health Centre Endamarariek
Tanzania
Es wird seit 2002 etwa zu 50% eigenwirtschaftlich und mit 50% Defizitdeckung
durch die Stiftung Endamarariek finanziert
.
Das Spital aus der Sicht von Google Earth:
Niederhelfenschwil CH
finanzierte um 1990 mit etwa 100.000 SFR
(Pfarreiprojekt) weitgehend den Bau des
ersten Gesundheitszentrums. Leider wurde
die Klinik (aufgebaut von Sr. Clementina
Bütler) mit 45 Angestellten 15 Jahre spä-ter
wegen Geldmangels vom kath. Or-den aus
der Schweiz nicht mehr unter-stützt und sollte
geschlossen werden! Der lokalen
Bevölkerung und dem Staat waren es nicht
möglich, die Kosten der Klinik allein zu
tragen.
Man erinnerte sich in Afrika
an die Spenden von 1990 aus Nieder-
helfenschwil und bat um Hilfe. Seither
garantiert die spätere Stiftung Endama-rariek
das Defizit des Spitals. Dieses arbeitet seit
2007 ohne jegliche weisse Präsenz und ist
abgelöst von kirchlichen Institutionen. Die
Stiftung wird von privaten Spendern aus der
Region Wil, aus Freundeskreisen und vom
„Verein Drittweltfreunde Wittenbach“
finanziert.
Leitbilder der Stiftung :
• Nachhaltigkeit des Spitals und der Stiftungshilfe. Eigenständigkeit des Spitals in
Verwaltung und medizinischer Leitung.
• Aktuell: Verbesserung der medizinischen und chirurgischen Versorgung in der
Region . (Das amerikanische Touristenspital in Karatu ist für die meisten Ein-
heimischen nicht bezahlbar, das kleine Staatsspital in Karatu funktioniert nur
teilweise).
• Möglichst keine Gratis-Materialspenden aus der Schweiz und keine Gratis-
behandlungen. Streng kontrollierter Armenfond. Wir wollen das einheimische
medizinische Gewerbe nicht konkurrenzieren.
• Die Stiftung arbeitet ohne Spesen, Stiftungsmitglieder zahlen Reisen selbst,
Studentenpraktiken sollen dem Spital und der Stiftung keine Kosten ver-ursachen.
Südtrakt des Spitals
Nordtrakt mit Operationsraum
und Gebärstation
Vorsorgezentrum am Spital:
Impfungen, Kleinkind- und Mütterberatung. Hier finanziert und
sorgt der Staat Tanzania grosszügig. In der Region sind praktisch
alle Kinder geimpft. Endamarariek besitzt als ein-zige Klinik der
grossen Region Tollwutimpfstoff. Der Staat bezeichnet Mütter und
Kinder (und die alten Leute) als die schwächsten und
hilfsbedürftigsten Glieder der Gesellschaft.
Zahlen des Spitals 2015:
• Eigene Erwirtschaftung durch Patientenrechnungen: 105.000
US-Dollar. Unsere Hilfe inklusive Fond für die Mittel-losen:
112.000 Dollar. Eigenwirtschaftlichkeit knapp 50%.
• 400 Geburten. Ca. 1-2 Sektios pro Woche vor allem auf
Zuweisung aus der grossen Region. Zunehmende Zahl
allgemeinchirurgischer Operationen.
• 40 Betten (je nach Jahreszeit 50 bis 100% belegt), 50
Angestellte, 3 Ärzte im Vollamt, Allgemeinchirurg im Nebenamt.
Das Personal ist überbelastet.
• Ambulatorium (ca. 25 Pat. pro Tag) und vorsorgliche „Under-
Five“ Klinik (ca. 100 Kleinkinder pro Woche)
uU
In der grossen Gemeinde Endamarariek befindet sich ein Teil
des Lake Manyara Reservates. 60 km vom Ort entfernt
befindet sich der Eingang zu den weltberühm-ten Reservaten
mit den Luxuslodges ..
Auf der andern Seite: Grosse Armut am Rand der
Touristenstrasse. Ein seltsamer Kontrast neben den
vielen luxuriösen Lodges.
Am Dorfrand von
Endamarariek
Mittellosigkeit
Die Region um Endamarariek is
von verschiedenen Ethnien
bevölkert. Bild: Massai
Die Landwirtschaft macht Fortschritte. Jeder Flecken
Land wird während der Vegetations-periode
bewirtschaftet und hügelige Landschaf-ten sind zur
Verhinderung des Wasser-Abflusses terrassiert
worden. Leider ist die Vegetation auf mindestens 3-4
Monate Regen angewiesen und ohne Düngung reicht
das vor allem für die Mit-tellosen oft nicht bis zur
vollen Reife. Es gibt auch Jahre mit völligen
Ernteausfällen. Grundwasser ist im lehmigen Boden
schwierig zu finden. Hunger-episoden sind aber seit
10 Jahren nicht mehr aufgetreten.
Spagat zwischen Menschlichkeit und
wirtschaftlicher Entwicklung:
Gratisbehandlungen würden einen Ansturm von
Patienten auslösen und das Spital wie unsere Stiftung
finanziell total überfordern. Gratisbe-handlungen
würden auch das sich aufbauende medizinische
Privatgewerbe im Land zerstören.
Der Armenfond,
der von unserer Stiftung finanziert wird, wird streng
kontrolliert eingesetzt, um Missbrauch zu vermei-den.
Gewerbe im Dorf. Vor allem das Baugewerbe profitiert von der
raschen Entwicklung, die aber immer noch zu einem grossen Teil
indirekt von fremder Hilfe abhängt.
Im Dorf heute: Einfachster Mittelstand.
Diese Entwicklung ist ein Erfolg.
Markt im Dorf von Enda
An der Dorfstrasse: etwa 20 Stores
StudentenpraktikenStudentenpraktiken
Seit 2014 besuchen fortgeschrittene Medizinstudenten
verschiedener Universitäten der Schweiz Monatspraktiken in
Endamarariek. Sie bezahlen Reise, Kost und Logis im
Gästehaus selbst (15 – 25 Dollar im Tag). Eine nicht zu
unterschätzende Einnahmequelle des Spitals. Die Afrikaner
sind sehr stolz, einfachste Basismedizin vorzu-zeigen und
profitieren vom Wissen fortgeschrittener Medi-zin. Im Jahr 2017
sind alle 12 Monate belegt.
Die Studenten werden angehalten, sich zurückhaltend zu
verhalten und sollen keine einheimischen Anstellungen
gefährden. Ein grosser Teil der Studenten bereitet sich in
Vorträgen und Vorlesungen (Gruhu 3. Welt) auf den Einsatz
vor.
ZukunftZukunft
Sie wird besonders bestimmt sein von der
Nachhaltigkeit unserer Stiftung. Ehemalige
Praktikanten im späteren Berufsleben sind eine
Hoffnung für Stiftung und Spital.
Das Spital kann wohl bis in ferne Zukunft nicht
selbsttragend arbeiten können.
Eigenständigkeit ist da; aber
nicht in finanzieller Hinsicht.
• Wir versuchen sehr, die Hilfe
für die Mittellosen zu
verbessern
Der neue Verwalter Barnabas Daffi ist seit
20 Jahren eine Vertrauensperson in der
Region und wurde dank eines
Kleinprojektes der Kosmetik-Firma
L`Oréal in Buchhaltung ausgebildet. Eine
Lohnerhöhung hat er vor einem Jahr
zugunsten des leitenden Arztes und des
Spitals abgelehnt.
Ohne einigermassen „gute“ Entlöh-nung
wandern qualifizierte Aerzte oft in die
Stadt oder nach Südafrika, in die
arabischen Staaten, wo sie weit mehr
verdienen. Brain-Drain auf Kos-ten des
armen Tanzanias.
Die fehlende medizinische Versorgung auf
dem Land trägt zur Stadtflucht bei. Ein
grosses afrikanisches Problem.
Helfen vor Ort entlastet Flucht in die Stadt oder
in reichere Staaten. Ein kleiner finan-zieller
Einsatz aus verschiedenen Orten der Schweiz
hat in Endamarariek viel Eigenini-tiative und
Eigenverantwortlichkeit ausge-löst. Wir hoffen,
dass es mit zurückhaltender Kontrolle, etwas
„Pushing“ und finanzieller Unterstützung so
bleibt.
Besuchen sie Endamarariek bei einer Durchreise zu den
grossen Nationalparks. Es liegt nur 40 km von der
Touristenstrasse zur Serengeti entfernt.
DankeJuli 2016
Stiftung Endamarariek
www.endamarariek.ch

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Stiftung Endamarariek - Health Centre in Tanzania

  • 1. Das Health Centre und das Gesamtprojekt Endamarariek im Norden Tanzanias Seit 1985 Nachhaltigkeit und seit ca. 2005 völlig von Einheimischen geführt und verwaltet.
  • 2. Das Gesamtprojekt Vor 1985 standen in der Region kaum Schulen, es gab keine medizinische Versorgung. Ausser einigen Händlern, einzelnen Gewerbetreibenden und Grossbauern wohnte der grösste Teil der Bevölkerung in Strohhütten und war selbstversorgend. Hungerepisoden traten bei Regen-mangel immer wieder auf.
  • 3. Auf Initiative des Staates wurde um 1985 vor allem mit Hilfe von Schwei-zer Missionaren, schweizerischen Spendengeldern sowie dem Hilfswerk Misereor das Projekt Endamarariek (Primarschulen, Sekundarschulen, Mittelschule, Wasser und medizinische Versorgung, Pfarreien, Gewerbe) gestartet. Das Projekt sollte die Entwicklung der abgeschiedenen Region einleiten.
  • 4. Heute stehen Schulen für alle. 70% besuchen die Sekundarstufe. Endamarariek besitzt heute sogar eine Mittelschule. Sie ist weit über die Region bedeutsam. Es besteht eine einfache Wasserversorgung. Das Spital (40 Betten, operative Tätigkeit, Ambulanz) hat einen guten Ruf.
  • 5. Zum Projekt gehört die Mittelschule Endamarariek. Von den 800 Studenten leben 300 im sehr einfachen Internat. Florian Brantschen hat die staatliche Schule mit Schweizer-Geldern aufgebaut. Ihr Ruf ist hervorragend. Sie unterrichtet auch Studenten aus fernen Gegenden. (Bild Google Earth).Die Kinderzahlen gehen bei ehemaligen Absolventen der Sekundarschule ganz deutlich zurück.
  • 6. Dank des Projektes hat sich vieles verändert. Es gibt heute eine „kleine, arme“ Mittelschicht. Das Projekt hat Bildung, medizinische Versorgung, gesellschaftliche Strukturen und Gewerbe hervorgebracht. Aber etwa die Hälfte der Bevölkerung ausserhalb des Dorfes lebt noch in Lehm-Strohhütten und davon ist ein grosser Teil mit-tellos. Auch der kleine Mittelstand kann sich kaum komple-xere medizinische Behandlung leisten.
  • 7. Das Spital, ein Teil des Projektes Bild: Spitalumbau 2013
  • 8. Das Spital in Endamarariek Tanzania 2008 Health Centre Endamarariek Tanzania Es wird seit 2002 etwa zu 50% eigenwirtschaftlich und mit 50% Defizitdeckung durch die Stiftung Endamarariek finanziert .
  • 9. Das Spital aus der Sicht von Google Earth:
  • 10. Niederhelfenschwil CH finanzierte um 1990 mit etwa 100.000 SFR (Pfarreiprojekt) weitgehend den Bau des ersten Gesundheitszentrums. Leider wurde die Klinik (aufgebaut von Sr. Clementina Bütler) mit 45 Angestellten 15 Jahre spä-ter wegen Geldmangels vom kath. Or-den aus der Schweiz nicht mehr unter-stützt und sollte geschlossen werden! Der lokalen Bevölkerung und dem Staat waren es nicht möglich, die Kosten der Klinik allein zu tragen. Man erinnerte sich in Afrika an die Spenden von 1990 aus Nieder- helfenschwil und bat um Hilfe. Seither garantiert die spätere Stiftung Endama-rariek das Defizit des Spitals. Dieses arbeitet seit 2007 ohne jegliche weisse Präsenz und ist abgelöst von kirchlichen Institutionen. Die Stiftung wird von privaten Spendern aus der Region Wil, aus Freundeskreisen und vom „Verein Drittweltfreunde Wittenbach“ finanziert.
  • 11. Leitbilder der Stiftung : • Nachhaltigkeit des Spitals und der Stiftungshilfe. Eigenständigkeit des Spitals in Verwaltung und medizinischer Leitung. • Aktuell: Verbesserung der medizinischen und chirurgischen Versorgung in der Region . (Das amerikanische Touristenspital in Karatu ist für die meisten Ein- heimischen nicht bezahlbar, das kleine Staatsspital in Karatu funktioniert nur teilweise). • Möglichst keine Gratis-Materialspenden aus der Schweiz und keine Gratis- behandlungen. Streng kontrollierter Armenfond. Wir wollen das einheimische medizinische Gewerbe nicht konkurrenzieren. • Die Stiftung arbeitet ohne Spesen, Stiftungsmitglieder zahlen Reisen selbst, Studentenpraktiken sollen dem Spital und der Stiftung keine Kosten ver-ursachen.
  • 14. Vorsorgezentrum am Spital: Impfungen, Kleinkind- und Mütterberatung. Hier finanziert und sorgt der Staat Tanzania grosszügig. In der Region sind praktisch alle Kinder geimpft. Endamarariek besitzt als ein-zige Klinik der grossen Region Tollwutimpfstoff. Der Staat bezeichnet Mütter und Kinder (und die alten Leute) als die schwächsten und hilfsbedürftigsten Glieder der Gesellschaft.
  • 15. Zahlen des Spitals 2015: • Eigene Erwirtschaftung durch Patientenrechnungen: 105.000 US-Dollar. Unsere Hilfe inklusive Fond für die Mittel-losen: 112.000 Dollar. Eigenwirtschaftlichkeit knapp 50%. • 400 Geburten. Ca. 1-2 Sektios pro Woche vor allem auf Zuweisung aus der grossen Region. Zunehmende Zahl allgemeinchirurgischer Operationen. • 40 Betten (je nach Jahreszeit 50 bis 100% belegt), 50 Angestellte, 3 Ärzte im Vollamt, Allgemeinchirurg im Nebenamt. Das Personal ist überbelastet. • Ambulatorium (ca. 25 Pat. pro Tag) und vorsorgliche „Under- Five“ Klinik (ca. 100 Kleinkinder pro Woche)
  • 16. uU In der grossen Gemeinde Endamarariek befindet sich ein Teil des Lake Manyara Reservates. 60 km vom Ort entfernt befindet sich der Eingang zu den weltberühm-ten Reservaten mit den Luxuslodges ..
  • 17. Auf der andern Seite: Grosse Armut am Rand der Touristenstrasse. Ein seltsamer Kontrast neben den vielen luxuriösen Lodges.
  • 20. Die Region um Endamarariek is von verschiedenen Ethnien bevölkert. Bild: Massai
  • 21. Die Landwirtschaft macht Fortschritte. Jeder Flecken Land wird während der Vegetations-periode bewirtschaftet und hügelige Landschaf-ten sind zur Verhinderung des Wasser-Abflusses terrassiert worden. Leider ist die Vegetation auf mindestens 3-4 Monate Regen angewiesen und ohne Düngung reicht das vor allem für die Mit-tellosen oft nicht bis zur vollen Reife. Es gibt auch Jahre mit völligen Ernteausfällen. Grundwasser ist im lehmigen Boden schwierig zu finden. Hunger-episoden sind aber seit 10 Jahren nicht mehr aufgetreten.
  • 22. Spagat zwischen Menschlichkeit und wirtschaftlicher Entwicklung: Gratisbehandlungen würden einen Ansturm von Patienten auslösen und das Spital wie unsere Stiftung finanziell total überfordern. Gratisbe-handlungen würden auch das sich aufbauende medizinische Privatgewerbe im Land zerstören. Der Armenfond, der von unserer Stiftung finanziert wird, wird streng kontrolliert eingesetzt, um Missbrauch zu vermei-den.
  • 23. Gewerbe im Dorf. Vor allem das Baugewerbe profitiert von der raschen Entwicklung, die aber immer noch zu einem grossen Teil indirekt von fremder Hilfe abhängt.
  • 24. Im Dorf heute: Einfachster Mittelstand. Diese Entwicklung ist ein Erfolg.
  • 25. Markt im Dorf von Enda
  • 26. An der Dorfstrasse: etwa 20 Stores
  • 27. StudentenpraktikenStudentenpraktiken Seit 2014 besuchen fortgeschrittene Medizinstudenten verschiedener Universitäten der Schweiz Monatspraktiken in Endamarariek. Sie bezahlen Reise, Kost und Logis im Gästehaus selbst (15 – 25 Dollar im Tag). Eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle des Spitals. Die Afrikaner sind sehr stolz, einfachste Basismedizin vorzu-zeigen und profitieren vom Wissen fortgeschrittener Medi-zin. Im Jahr 2017 sind alle 12 Monate belegt. Die Studenten werden angehalten, sich zurückhaltend zu verhalten und sollen keine einheimischen Anstellungen gefährden. Ein grosser Teil der Studenten bereitet sich in Vorträgen und Vorlesungen (Gruhu 3. Welt) auf den Einsatz vor.
  • 28. ZukunftZukunft Sie wird besonders bestimmt sein von der Nachhaltigkeit unserer Stiftung. Ehemalige Praktikanten im späteren Berufsleben sind eine Hoffnung für Stiftung und Spital. Das Spital kann wohl bis in ferne Zukunft nicht selbsttragend arbeiten können.
  • 29. Eigenständigkeit ist da; aber nicht in finanzieller Hinsicht. • Wir versuchen sehr, die Hilfe für die Mittellosen zu verbessern
  • 30. Der neue Verwalter Barnabas Daffi ist seit 20 Jahren eine Vertrauensperson in der Region und wurde dank eines Kleinprojektes der Kosmetik-Firma L`Oréal in Buchhaltung ausgebildet. Eine Lohnerhöhung hat er vor einem Jahr zugunsten des leitenden Arztes und des Spitals abgelehnt.
  • 31. Ohne einigermassen „gute“ Entlöh-nung wandern qualifizierte Aerzte oft in die Stadt oder nach Südafrika, in die arabischen Staaten, wo sie weit mehr verdienen. Brain-Drain auf Kos-ten des armen Tanzanias. Die fehlende medizinische Versorgung auf dem Land trägt zur Stadtflucht bei. Ein grosses afrikanisches Problem.
  • 32. Helfen vor Ort entlastet Flucht in die Stadt oder in reichere Staaten. Ein kleiner finan-zieller Einsatz aus verschiedenen Orten der Schweiz hat in Endamarariek viel Eigenini-tiative und Eigenverantwortlichkeit ausge-löst. Wir hoffen, dass es mit zurückhaltender Kontrolle, etwas „Pushing“ und finanzieller Unterstützung so bleibt. Besuchen sie Endamarariek bei einer Durchreise zu den grossen Nationalparks. Es liegt nur 40 km von der Touristenstrasse zur Serengeti entfernt.