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Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung
„Ich bin Leben, das leben will, inmitten
von Leben, das leben will“
Artenvielfalt als Thema ganzheitlicher Umweltbildung
Prof.em.Dr.Norbert Jung, Berlin/ HNE Eberswalde
Was Sie erwartet • Was ist das Problem?
• Ein Bekenntnis
• Die Ausgangslage
• Bildung statt opportunistisches Training
• Eine Zwischenbilanz
• Ganzheitlichkeit als Versuch einer Integration
- Was wollen wir
- Ansätze zur Ganzheitlichkeit
- Ganzheitliche Umweltbildung und Nachhaltigkeit
Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung
Das Syndromkonzept des WBGU - Beispiele
Gruppe Nutzung:
Sahel-Syndrom: Landwirtschaftliche Übernutzung marginaler Standorte
verbunden mit ländlicher Armut
Dust-Bowl-Syndrom: Umweltdegradation durch industrielle Landwirtschaft
Gruppe Entwicklung:
Grüne-Revolution-Syndrom:
Ökologische und gesellschaftliche Probleme infolge nicht
angepaßter Agrarentwicklungspolitik
Havarie-Syndrom: Umweltdesaster durch technisch-industrielle Unfälle
Gruppe Senken:
Altlasten-Syndrom: Langfristige ökologische Belastungen im Umfeld von
Industriestandorten
Quelle: http://www.wbgu.de/wbgu_syndromkonzept.html
Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung
HNE-FB Landschaftsnutzung u.Naturschutz Umweltkommunikation,Ökopsychologie und Ethik Prof.em.Dr.Norbert Jung
Was ist ein Syndrom?
− Ein Syndrom ist ein Krankheitsbild der Erde, das sich in verschiedenen
Regionen der Erde vorfindet.
− Ein Syndrom weist verschiedene Symptome bzw. Trends auf.
− Ein Syndrom setzt sich aus verschiedenen Kernproblemen des globalen
Wandelsund meistens auch aus regionalen Problemen zusammen.
− Ein Syndrom ist ein Querschnittsphänomen, das verschiedene
Kernprobleme des globalen Wandels in sich vereinigt.
− Ein Syndrom ist ein typisches Muster der Nicht -Nachhaltigkeit.
Ziel: Heilung des Patienten „ Erde“ , indem die Erdkrankheiten
geheilt bzw . die Syndrome gelindert w erden
Quelle:Th.Hammer, Uni Bern 2005
http://www.ikaoe.unibe.ch/veranstaltungen/ws0506/modul1/einfuehrung/m1_einfuehrung_hammer.pdf
Diagnose des Syndromkonzepts: Der Patient ist die Erde............?
(Originalfolie)
Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung
Die Gretchenfrage
Haben wir es
mit einer Krise der Umwelt (Syndromkonzept)
oder
mit einer kollektiven Krise des
Menschen zu tun?
Haben wir es
mit einer Krise der Umwelt (Syndromkonzept)
oder
mit einer kollektiven Krise des
Menschen zu tun?
Die Antwort bestimmt, wie wir in der Umweltbildung handeln werden!
Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung
Gernot Strey, Umweltpädagoge und –ethiker:
“Menschen begegnen auf einer
Wanderung nicht der Biologie,
sondern der Natur.“
Gernot Strey, Umweltpädagoge und –ethiker:
“Menschen begegnen auf einer
Wanderung nicht der Biologie,
sondern der Natur.“
Umweltbildung oder Naturwissenschaft ?
Quelle: Strey,G. 1989: Umweltethik und Evolution. Göttingen.S.47
Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung
Steve van Matre , Vater der Umweltbildungsmethodik “Earth Education”:
”Umweltbildung, die Leuten nur etwas über die Umwelt
beibringt, ohne sie aufzufordern, Veränderungen in ihrem
Leben vorzunehmen, ist keine Umweltbildung, sondern
Naturwissenschaft.”
Steve van Matre , Vater der Umweltbildungsmethodik “Earth Education”:
”Umweltbildung, die Leuten nur etwas über die Umwelt
beibringt, ohne sie aufzufordern, Veränderungen in ihrem
Leben vorzunehmen, ist keine Umweltbildung, sondern
Naturwissenschaft.”
Umweltbildung oder Naturwissenschaft ?
Quelle: Steve van Matre 1998 (1990): Earth Education. Ein
Neuanfang. Lüneburg: IEE
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Umweltbildung oder Naturwissenschaft ?
Die Umweltpädagogin Karin Blessing drückt die schulpädagogisch aus:
„Denn naturwissenschaftlichen Arbeitsweisen, die im
Biologieunterricht vermittelt werden sollen, fehlen
Bewertungs- und Anwendungsaspekte, die ... für die
Erlangung von Handlungskompetenz elementar sind.“
Die Umweltpädagogin Karin Blessing drückt die schulpädagogisch aus:
„Denn naturwissenschaftlichen Arbeitsweisen, die im
Biologieunterricht vermittelt werden sollen, fehlen
Bewertungs- und Anwendungsaspekte, die ... für die
Erlangung von Handlungskompetenz elementar sind.“
Blessing, K. 2007: Artenwissen als Basis für Handlungskompetenz zur
Erhaltung der Biodiversität. Diss., Uni Giessen
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Artenkenntnis – von Pokémons oder Tieren und Pflanzen ?
Eine Befragung aus Cambridge:
(je 100 Bilder)
„Naturschützern gelingt es
offensichtlich in geringerem Maße
als den Schöpfern der Pokémon,
das Interesse an ihren
Gegenständen zu wecken:
In ihren Grundschuljahren lernen die
Kinder weit mehr über Pokémon als
über die Pflanzen und Tiere der
Natur“
(Balmford u.Mitarb. 2002)
Quelle: Spitzer,M.2006: Lernen...Heidelberg:Spektrum
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Wer kennt diesen Art mit genauem Namen?
Quelle: http://www.naturfotografie-digital.de/voegel/wiesenpieper-fotos.php
Foto:Rossen
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1981/82 2007
Erdkröte 58 75
Dachs 43 79
Star 8 42
Teichmolch 5 24
Grasfrosch 71 61
Buntspecht 70 58
Wanderratte 40 27
Ringeltaube,
Maulwurf,
Stockente >/= 90 >/= 90
Bekanntheit von Tierarten
Studie 2007 vs.1981, Fünftklässler: Von 21 Arten waren 7 heute weniger, 14 aber besser bekannt
Quelle: Randler,Christoph 2006:War früher alles besser? Eine Untersuchung zu
Wirbeltierartenkenntnissen bei Schülerinnen und Schülern. Natur und Landschaft
H.11: 547-550
Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung
Denkt die Bevölkerung ganzheitlicher als die Naturschützer ?
Quelle: Reusswig, F. (2003). Naturorientierung und Lebensstile.
LÖBF-Mitteilungen Nr. 1/2003, S.27-34.
Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung
Das Ziel: Ein seiner Natur bewußtes Menschenbild – auch im Alltag ?
Quelle:Werbepostkarte der Hochschule f. nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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Hoffnung...
Weisheit alter Kulturen im politischen Ethos Südamerikas
Pachamama
ist in der südamerikanischen
Mythologie die Mutter Erde, die alles
Leben hervorbringt. Sie wird verehrt
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Sumak kawsay
bedeutet seit Urzeiten „gutes,
harmonisches und auskömmliches
Zusammenleben“ mit der Natur.
2008 und 2009 wurden beide Prinzipien als Leitziele in die Verfassungen
von Ecuador und Bolivien aufgenommen
Quellen:Quetzal Online Magazin 2/2009; Wikipedia
Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung
Nachhaltigkeit kann man nicht von oben verordnen, sie
muss von unten wachsen (Partizipation, Verantwortliche
sensibilisieren, Politikbeteiligung)
Nachhaltigkeit kann man nicht von oben verordnen, sie
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sensibilisieren, Politikbeteiligung)
Ökoprojekt Mobilspiel e.V., aus den „Thesen für die Bildungsarbeit“
Quelle: Ökoprojekt-MobilSpiel e.V. et al. 2006: Fit in die Zukunft. ..München: oekom
?
mit dieser Idealvorstellung wird der Normalbürger hoffnunglos überfordert
Scheinbar plausibel – aber...
Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung
Ganzheitlichkeit in der UmweltbildungGanzheitlichkeit in der Umweltbildung
1. Jeder Mensch ist mit seinem Denken, Fühlen und
Wollen in jedem Augenblick eine unaufhebbare
Ganzheit
2. Die Umwelt tritt jedem Menschen zunächst als
Ganzheit gegenüber
Jede Analyse von Teilaspekten muß ... in die Ganzheit zurückführen
3. Jede Situation ist eine einmalige Ganzheit
In ihr treffen verschiedene Vergangenheiten zusammen und bewirken eine
offene Zukunft
Quelle: Winkel, G. 1995: Umwelt und Bildung.
Seelze: Kallmeyer
Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung
Innenwelt Außenwelt
.. Subjekt Beziehung Objekt
HNE Landschaftsnutzung u. Naturschutz Umweltkommunikation Prof.em.Dr.N.Jung
Einführung in die Lehrveranstaltung Umweltkommunikation,Ökopsychologie und Ethik
Um welche Ziele soll es gehen?
 Blickwinkel erweitern → ökopsychologisch denken
Wechselwirkung: Das Verbindende: die Beziehung in den Blick nehmen
 Natur verstehen helfen, Bild von ihr entwickeln
 Subjektivität von Menschen verstehen
 Motivation von Menschen ergründen (Warum sollte jemand über Natur/Umwelt kommunizieren
wollen? Warum sollte jemand mehr wissen wollen? Was treibt ihn, sich zu engagieren? )
 Einstellungen, Vorstellungen und Handeln beeinflussen
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STRUKTUR
Arten,
Vegetations-,
Landschaftsstrukt
ur
MUSTER
Ökol.Beziehungen,
Artenkombinationen
Populationsstruktur,
geobiolog. Dynamik
PROZESS
Sukzession, (Ko-)
Evolution, Wachs-
tum, Populations-
entwicklung
WISSEN
rationales W.,
Erfahrungs-W....
Artenkenntnis
vermitteln, Land-
schaftselemente
u.a.
Wiss. Kenntnisse zu
Räuber-Beute-
Beziehungen;
Insekten und Blüten,
intra-spezifische
Konkurrenz u.a.
Erlernen von
Sukzessionstadien
und deren
Bedingungsgefüge
u.a.
SPÜREN
Fühlen, Erleben,
Gewahrsein
(cf.LaChapelle)
Vielfalt
wahrnehmen
(Farben, Stimmen,
Formen) u.a.
Beobachten, spüren
des Verhaltens ,
Identifizieren, u.a.
Wiederholte Meditation
vor sich öffnenden
Blüten (cf.Winkel)
u.a.
HANDELN
Tun, sich
verhalten,
unterlassen,
Aktivität,
Quantitative
Erfassung,
Baum pflanzen,
sorgsam
bewegen u.a.
Artenregulierung, z.B.
Abschuß oder
Erhöhung des
Nistkastenangebots,
Biotoppflege u.a.
(wahrscheinlich keine
Möglichkeiten außer
den Folgen der
Musterbeeinflussung)
Systemeigenschaften der Natur (Capra)Systemeigenschaften der Natur (Capra)
Quelle: Capra, F.1996: Lebensnetz. Ein neues
Verständnis der lebendigen Welt Bern...:Scherz
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Van Matres ‚Konzepte‘ als Untersetzung von Capras Kategorie „Muster“:
Energiefluß - Kreisläufe – Vielfalt – Wandel/Veränderung – Wechselbeziehung – Gemeinschaft –
Anpassung („EC-DC-IC-A“)
Kreisläufe
Energiefluß
Gemeinschaft
Kreisläufe
WandelVielfalt
Wechsel-Wechsel-
beziehung,beziehung,
AnpassungAnpassung
In Anlehnung an: van Matre, St. 1998: Earth Education. Ein Neuanfang.
Lüneburg:IEED
Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung
eieck
Beziehung
zur Natur
Beziehung
zu Anderen
Beziehung
zu sich selbst
Psychologische Balance in der UmweltbildungPsychologische Balance in der Umweltbildung
...denn der Mensch ist ein Beziehungswesen
Ableitbare Kompetenzen und Ziele:
Sozialkompetenz
Naturkompetenz
Persönlichkeit
FHE-Landschaftsnutzung u.Naturschutz, Professur Umweltbildung, Prof. Dr. rer. nat. Norbert Jung
Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung
Naturerfahrung - Naturbeziehung
Naturverständnis
Wertvorstellungen
Wissenschaftliches Wissen
Nachhaltigkeits-
einstellung
Poli-
tisches
Engagement
Zusammenhänge von Zielen in ganzheitlicher UmweltbildungZusammenhänge von Zielen in ganzheitlicher Umweltbildung
Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung
Quelle: Unterbruner 1991 in Gebhardt, U. 2001:Kind und Natur....Wiesbaden: Westdeutscher Verlag)
Umweltängste in Kinderzeichnungen einer Imagination
(Phantasiereise)
Umweltängste in Kinderzeichnungen einer Imagination
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Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung
0 10 20 30 40 50 60
Anzahl der Nennungen in %
Krieg
soziale Probleme
Umweltprobleme
Technik
Tiere
Natur
ländlicher Charakter
städtischer Charakter
Schwerpunkte
Umweltzerstörung und Zukunftsunsicherheit ängstigt KinderUmweltzerstörung und Zukunftsunsicherheit ängstigt Kinder
Befragungsergebnisse bei Schülern der 4. Klasse (n=48,Berlin,Oderberg, Biesenthal) nach den Bilddarstellungen
einer Phantasiereise in die Zukunft (Methodik Unterbruner 1991)
Zusammenhang Gefühlsäußerungen und Zustand
der Natur
15%
17%
23%
38%
8%
Natur intakt & positive
Gefühlsäußerungen
keine oder zerstörte Natur &
negative Gefühlsäußerungen
keine Natur & positive
Gefühlsäußerungen
Natur vorhanden &
"komisches" Gefühl
keine Aussagen
Rechts: Die Differenz zwischen erster
und auch zeitlich zweiter, vertiefender
Befragung weist auf unbewußte
Abwehrprozesse hin
Quelle: Rohm, N. 2004: „Kinder und Umweltangst..“Diplomarbeit FHE/Lanu
In den Bildern dargestellte Themen
optimistisch pessimistisch ambivalent
0
5
10
15
20
25
30
35
40
AnzahlderKinderin%
Vergleich Zukunftsaussichten 1. und 2. Befragung
1.Befragung
2.Befragung
Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung
Psychotop Waldbach
Nadine R.
Mal leise flüsternd
Mal tobend laut
Ziehst du durch mein Land.
Alles Leben spiegelt sich
In deinem Ur – Gesicht.
Fängst Sonne ein
Auch Tod und Leben,
strömst durch Adern aller
Wesen.
Formst des Ortes
Gedankenmeer
Ganz weise und bedacht
Und küßt das traurig
Seelenheer
in lieblich träumende Nacht
Literatur:
Jung, N. 2005 Naturerfahrung, Interdisziplinarität und Selbsterfahrung – zur Integration in der
Umweltbildung. In: Unterbruner,U. u. FORUM Umweltbildung (Hrsg.): Natur erleben. Neues aus
Forschung und Praxis zur Naturerfahrung. Innsbruck:Studienverlag.S.87 – 98
Jung 2008:Psychotope...www.hnee.de/jung  Vorträge
Trommer,G. 1998: Ein Psychotop entsteht. Wildniserfahrungen mit Studenten. Nationalpark 4/98:6-11
Psychotoparbeit – Erfahrung von NaturbeziehungPsychotoparbeit – Erfahrung von Naturbeziehung
Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung
Alexander v.Humboldt, 1769 - 1859
„Um die Natur in ihrer ganzen erhabenen
Größe zu schildern, darf man nicht bei den
äußeren Erscheinungen allein verweilen;
die Natur muß auch dargestellt werden, wie
sie sich im Innern der Menschen
abspiegelt, wie sie durch diesen Reflex
bald das Nebelland physischer Mythen mit
anmutigen Gestalten füllt, bald den edlen
Keim darstellender Kunstthätigkeit
entfaltet“
[Hervorhebung N.J.)
ÖKOPSYCHOLOGIE
Quelle: Humboldt, A.v. 2004 (1845): Kosmos.
Frankfurt/M.: Eichborn (Reprint)

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  • 2. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Das Syndromkonzept des WBGU - Beispiele Gruppe Nutzung: Sahel-Syndrom: Landwirtschaftliche Übernutzung marginaler Standorte verbunden mit ländlicher Armut Dust-Bowl-Syndrom: Umweltdegradation durch industrielle Landwirtschaft Gruppe Entwicklung: Grüne-Revolution-Syndrom: Ökologische und gesellschaftliche Probleme infolge nicht angepaßter Agrarentwicklungspolitik Havarie-Syndrom: Umweltdesaster durch technisch-industrielle Unfälle Gruppe Senken: Altlasten-Syndrom: Langfristige ökologische Belastungen im Umfeld von Industriestandorten Quelle: http://www.wbgu.de/wbgu_syndromkonzept.html
  • 3. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung HNE-FB Landschaftsnutzung u.Naturschutz Umweltkommunikation,Ökopsychologie und Ethik Prof.em.Dr.Norbert Jung Was ist ein Syndrom? − Ein Syndrom ist ein Krankheitsbild der Erde, das sich in verschiedenen Regionen der Erde vorfindet. − Ein Syndrom weist verschiedene Symptome bzw. Trends auf. − Ein Syndrom setzt sich aus verschiedenen Kernproblemen des globalen Wandelsund meistens auch aus regionalen Problemen zusammen. − Ein Syndrom ist ein Querschnittsphänomen, das verschiedene Kernprobleme des globalen Wandels in sich vereinigt. − Ein Syndrom ist ein typisches Muster der Nicht -Nachhaltigkeit. Ziel: Heilung des Patienten „ Erde“ , indem die Erdkrankheiten geheilt bzw . die Syndrome gelindert w erden Quelle:Th.Hammer, Uni Bern 2005 http://www.ikaoe.unibe.ch/veranstaltungen/ws0506/modul1/einfuehrung/m1_einfuehrung_hammer.pdf Diagnose des Syndromkonzepts: Der Patient ist die Erde............? (Originalfolie)
  • 4. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Die Gretchenfrage Haben wir es mit einer Krise der Umwelt (Syndromkonzept) oder mit einer kollektiven Krise des Menschen zu tun? Haben wir es mit einer Krise der Umwelt (Syndromkonzept) oder mit einer kollektiven Krise des Menschen zu tun? Die Antwort bestimmt, wie wir in der Umweltbildung handeln werden!
  • 5. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Gernot Strey, Umweltpädagoge und –ethiker: “Menschen begegnen auf einer Wanderung nicht der Biologie, sondern der Natur.“ Gernot Strey, Umweltpädagoge und –ethiker: “Menschen begegnen auf einer Wanderung nicht der Biologie, sondern der Natur.“ Umweltbildung oder Naturwissenschaft ? Quelle: Strey,G. 1989: Umweltethik und Evolution. Göttingen.S.47
  • 6. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Steve van Matre , Vater der Umweltbildungsmethodik “Earth Education”: ”Umweltbildung, die Leuten nur etwas über die Umwelt beibringt, ohne sie aufzufordern, Veränderungen in ihrem Leben vorzunehmen, ist keine Umweltbildung, sondern Naturwissenschaft.” Steve van Matre , Vater der Umweltbildungsmethodik “Earth Education”: ”Umweltbildung, die Leuten nur etwas über die Umwelt beibringt, ohne sie aufzufordern, Veränderungen in ihrem Leben vorzunehmen, ist keine Umweltbildung, sondern Naturwissenschaft.” Umweltbildung oder Naturwissenschaft ? Quelle: Steve van Matre 1998 (1990): Earth Education. Ein Neuanfang. Lüneburg: IEE
  • 7. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Umweltbildung oder Naturwissenschaft ? Die Umweltpädagogin Karin Blessing drückt die schulpädagogisch aus: „Denn naturwissenschaftlichen Arbeitsweisen, die im Biologieunterricht vermittelt werden sollen, fehlen Bewertungs- und Anwendungsaspekte, die ... für die Erlangung von Handlungskompetenz elementar sind.“ Die Umweltpädagogin Karin Blessing drückt die schulpädagogisch aus: „Denn naturwissenschaftlichen Arbeitsweisen, die im Biologieunterricht vermittelt werden sollen, fehlen Bewertungs- und Anwendungsaspekte, die ... für die Erlangung von Handlungskompetenz elementar sind.“ Blessing, K. 2007: Artenwissen als Basis für Handlungskompetenz zur Erhaltung der Biodiversität. Diss., Uni Giessen
  • 8. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Artenkenntnis – von Pokémons oder Tieren und Pflanzen ? Eine Befragung aus Cambridge: (je 100 Bilder) „Naturschützern gelingt es offensichtlich in geringerem Maße als den Schöpfern der Pokémon, das Interesse an ihren Gegenständen zu wecken: In ihren Grundschuljahren lernen die Kinder weit mehr über Pokémon als über die Pflanzen und Tiere der Natur“ (Balmford u.Mitarb. 2002) Quelle: Spitzer,M.2006: Lernen...Heidelberg:Spektrum
  • 9. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Wer kennt diesen Art mit genauem Namen? Quelle: http://www.naturfotografie-digital.de/voegel/wiesenpieper-fotos.php Foto:Rossen
  • 10. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung 1981/82 2007 Erdkröte 58 75 Dachs 43 79 Star 8 42 Teichmolch 5 24 Grasfrosch 71 61 Buntspecht 70 58 Wanderratte 40 27 Ringeltaube, Maulwurf, Stockente >/= 90 >/= 90 Bekanntheit von Tierarten Studie 2007 vs.1981, Fünftklässler: Von 21 Arten waren 7 heute weniger, 14 aber besser bekannt Quelle: Randler,Christoph 2006:War früher alles besser? Eine Untersuchung zu Wirbeltierartenkenntnissen bei Schülerinnen und Schülern. Natur und Landschaft H.11: 547-550
  • 11. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Denkt die Bevölkerung ganzheitlicher als die Naturschützer ? Quelle: Reusswig, F. (2003). Naturorientierung und Lebensstile. LÖBF-Mitteilungen Nr. 1/2003, S.27-34.
  • 12. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Das Ziel: Ein seiner Natur bewußtes Menschenbild – auch im Alltag ? Quelle:Werbepostkarte der Hochschule f. nachhaltige Entwicklung Eberswalde
  • 13. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Hoffnung... Weisheit alter Kulturen im politischen Ethos Südamerikas Pachamama ist in der südamerikanischen Mythologie die Mutter Erde, die alles Leben hervorbringt. Sie wird verehrt und ist Hoffnung. Sumak kawsay bedeutet seit Urzeiten „gutes, harmonisches und auskömmliches Zusammenleben“ mit der Natur. 2008 und 2009 wurden beide Prinzipien als Leitziele in die Verfassungen von Ecuador und Bolivien aufgenommen Quellen:Quetzal Online Magazin 2/2009; Wikipedia
  • 14. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Nachhaltigkeit kann man nicht von oben verordnen, sie muss von unten wachsen (Partizipation, Verantwortliche sensibilisieren, Politikbeteiligung) Nachhaltigkeit kann man nicht von oben verordnen, sie muss von unten wachsen (Partizipation, Verantwortliche sensibilisieren, Politikbeteiligung) Ökoprojekt Mobilspiel e.V., aus den „Thesen für die Bildungsarbeit“ Quelle: Ökoprojekt-MobilSpiel e.V. et al. 2006: Fit in die Zukunft. ..München: oekom ? mit dieser Idealvorstellung wird der Normalbürger hoffnunglos überfordert Scheinbar plausibel – aber...
  • 15. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Ganzheitlichkeit in der UmweltbildungGanzheitlichkeit in der Umweltbildung 1. Jeder Mensch ist mit seinem Denken, Fühlen und Wollen in jedem Augenblick eine unaufhebbare Ganzheit 2. Die Umwelt tritt jedem Menschen zunächst als Ganzheit gegenüber Jede Analyse von Teilaspekten muß ... in die Ganzheit zurückführen 3. Jede Situation ist eine einmalige Ganzheit In ihr treffen verschiedene Vergangenheiten zusammen und bewirken eine offene Zukunft Quelle: Winkel, G. 1995: Umwelt und Bildung. Seelze: Kallmeyer
  • 16. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Innenwelt Außenwelt .. Subjekt Beziehung Objekt HNE Landschaftsnutzung u. Naturschutz Umweltkommunikation Prof.em.Dr.N.Jung Einführung in die Lehrveranstaltung Umweltkommunikation,Ökopsychologie und Ethik Um welche Ziele soll es gehen?  Blickwinkel erweitern → ökopsychologisch denken Wechselwirkung: Das Verbindende: die Beziehung in den Blick nehmen  Natur verstehen helfen, Bild von ihr entwickeln  Subjektivität von Menschen verstehen  Motivation von Menschen ergründen (Warum sollte jemand über Natur/Umwelt kommunizieren wollen? Warum sollte jemand mehr wissen wollen? Was treibt ihn, sich zu engagieren? )  Einstellungen, Vorstellungen und Handeln beeinflussen
  • 17. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung STRUKTUR Arten, Vegetations-, Landschaftsstrukt ur MUSTER Ökol.Beziehungen, Artenkombinationen Populationsstruktur, geobiolog. Dynamik PROZESS Sukzession, (Ko-) Evolution, Wachs- tum, Populations- entwicklung WISSEN rationales W., Erfahrungs-W.... Artenkenntnis vermitteln, Land- schaftselemente u.a. Wiss. Kenntnisse zu Räuber-Beute- Beziehungen; Insekten und Blüten, intra-spezifische Konkurrenz u.a. Erlernen von Sukzessionstadien und deren Bedingungsgefüge u.a. SPÜREN Fühlen, Erleben, Gewahrsein (cf.LaChapelle) Vielfalt wahrnehmen (Farben, Stimmen, Formen) u.a. Beobachten, spüren des Verhaltens , Identifizieren, u.a. Wiederholte Meditation vor sich öffnenden Blüten (cf.Winkel) u.a. HANDELN Tun, sich verhalten, unterlassen, Aktivität, Quantitative Erfassung, Baum pflanzen, sorgsam bewegen u.a. Artenregulierung, z.B. Abschuß oder Erhöhung des Nistkastenangebots, Biotoppflege u.a. (wahrscheinlich keine Möglichkeiten außer den Folgen der Musterbeeinflussung) Systemeigenschaften der Natur (Capra)Systemeigenschaften der Natur (Capra) Quelle: Capra, F.1996: Lebensnetz. Ein neues Verständnis der lebendigen Welt Bern...:Scherz
  • 18. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Van Matres ‚Konzepte‘ als Untersetzung von Capras Kategorie „Muster“: Energiefluß - Kreisläufe – Vielfalt – Wandel/Veränderung – Wechselbeziehung – Gemeinschaft – Anpassung („EC-DC-IC-A“) Kreisläufe Energiefluß Gemeinschaft Kreisläufe WandelVielfalt Wechsel-Wechsel- beziehung,beziehung, AnpassungAnpassung In Anlehnung an: van Matre, St. 1998: Earth Education. Ein Neuanfang. Lüneburg:IEED
  • 19. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung eieck Beziehung zur Natur Beziehung zu Anderen Beziehung zu sich selbst Psychologische Balance in der UmweltbildungPsychologische Balance in der Umweltbildung ...denn der Mensch ist ein Beziehungswesen Ableitbare Kompetenzen und Ziele: Sozialkompetenz Naturkompetenz Persönlichkeit FHE-Landschaftsnutzung u.Naturschutz, Professur Umweltbildung, Prof. Dr. rer. nat. Norbert Jung
  • 20. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Naturerfahrung - Naturbeziehung Naturverständnis Wertvorstellungen Wissenschaftliches Wissen Nachhaltigkeits- einstellung Poli- tisches Engagement Zusammenhänge von Zielen in ganzheitlicher UmweltbildungZusammenhänge von Zielen in ganzheitlicher Umweltbildung
  • 21. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Quelle: Unterbruner 1991 in Gebhardt, U. 2001:Kind und Natur....Wiesbaden: Westdeutscher Verlag) Umweltängste in Kinderzeichnungen einer Imagination (Phantasiereise) Umweltängste in Kinderzeichnungen einer Imagination (Phantasiereise)
  • 22. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung 0 10 20 30 40 50 60 Anzahl der Nennungen in % Krieg soziale Probleme Umweltprobleme Technik Tiere Natur ländlicher Charakter städtischer Charakter Schwerpunkte Umweltzerstörung und Zukunftsunsicherheit ängstigt KinderUmweltzerstörung und Zukunftsunsicherheit ängstigt Kinder Befragungsergebnisse bei Schülern der 4. Klasse (n=48,Berlin,Oderberg, Biesenthal) nach den Bilddarstellungen einer Phantasiereise in die Zukunft (Methodik Unterbruner 1991) Zusammenhang Gefühlsäußerungen und Zustand der Natur 15% 17% 23% 38% 8% Natur intakt & positive Gefühlsäußerungen keine oder zerstörte Natur & negative Gefühlsäußerungen keine Natur & positive Gefühlsäußerungen Natur vorhanden & "komisches" Gefühl keine Aussagen Rechts: Die Differenz zwischen erster und auch zeitlich zweiter, vertiefender Befragung weist auf unbewußte Abwehrprozesse hin Quelle: Rohm, N. 2004: „Kinder und Umweltangst..“Diplomarbeit FHE/Lanu In den Bildern dargestellte Themen optimistisch pessimistisch ambivalent 0 5 10 15 20 25 30 35 40 AnzahlderKinderin% Vergleich Zukunftsaussichten 1. und 2. Befragung 1.Befragung 2.Befragung
  • 23. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Psychotop Waldbach Nadine R. Mal leise flüsternd Mal tobend laut Ziehst du durch mein Land. Alles Leben spiegelt sich In deinem Ur – Gesicht. Fängst Sonne ein Auch Tod und Leben, strömst durch Adern aller Wesen. Formst des Ortes Gedankenmeer Ganz weise und bedacht Und küßt das traurig Seelenheer in lieblich träumende Nacht Literatur: Jung, N. 2005 Naturerfahrung, Interdisziplinarität und Selbsterfahrung – zur Integration in der Umweltbildung. In: Unterbruner,U. u. FORUM Umweltbildung (Hrsg.): Natur erleben. Neues aus Forschung und Praxis zur Naturerfahrung. Innsbruck:Studienverlag.S.87 – 98 Jung 2008:Psychotope...www.hnee.de/jung  Vorträge Trommer,G. 1998: Ein Psychotop entsteht. Wildniserfahrungen mit Studenten. Nationalpark 4/98:6-11 Psychotoparbeit – Erfahrung von NaturbeziehungPsychotoparbeit – Erfahrung von Naturbeziehung
  • 24. Brandenburger Umwelttag, „Vielfalt der Bildung“ 5.6.10 „Ich bin Leben, das leben will,...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung Alexander v.Humboldt, 1769 - 1859 „Um die Natur in ihrer ganzen erhabenen Größe zu schildern, darf man nicht bei den äußeren Erscheinungen allein verweilen; die Natur muß auch dargestellt werden, wie sie sich im Innern der Menschen abspiegelt, wie sie durch diesen Reflex bald das Nebelland physischer Mythen mit anmutigen Gestalten füllt, bald den edlen Keim darstellender Kunstthätigkeit entfaltet“ [Hervorhebung N.J.) ÖKOPSYCHOLOGIE Quelle: Humboldt, A.v. 2004 (1845): Kosmos. Frankfurt/M.: Eichborn (Reprint)