1. Presseinformation
Stuttgart, 17. August 2011
von Michael Beck
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Marktunsicherheiten halten an
Nur drei Tage währte die technische Erholung nach den
vorangegangen rekordverdächtigen elf Verlusttagen in Folge.
Schwache Wirtschaftsdaten aus den USA und ein nahezu
stagnierendes Wirtschaftswachstum in Deutschland und den
USA vertrieb die langsam an die Märkte zurückkehrenden
Anleger erneut. Die Hoffnung auf eine Bodenbildung bleibt
dennoch bestehen, denn das Kursniveau scheint sich in
respektvoller Entfernung zu den Intraday-Tiefstständen der
letzten Woche einzupendeln. Die Prognosen der
Volkswirtschaftler hinsichtlich des deutschen und europäischen
Wirtschaftswachstums werden nun etwas gekappt werden
müssen. Aber entgegen den teilweise panischen Reaktionen an
den Aktienmärkten in den letzten Wochen ist von einer
Rezession noch keine Spur zu sehen. Auch in den USA kommt
es derzeit zu der lang erwarteten Konjunkturabschwächung.
Positive wie negative Wirtschaftsdaten wechseln sich aber
munter ab, so dass auch hier davon auszugehen ist, dass ein
Rückfall in eine Rezession vermieden werden kann.
Vordergründig bedeutet dies, dass die erlittenen Kursverluste an
den Aktienmärkten übertrieben scheinen. Die Angst vor
Gewinnrevisionen vieler Unternehmen und vor einer stärker
einbrechenden Weltkonjunktur als Folge der latent schwelenden
Schuldenkrise in Europa und den USA verdüstert die
.
.
2. Investorenstimmung jedoch nachhaltig. Das mit Spannung
erwartete Treffen des französischen Präsidenten Sarkozy und
der Bundeskanzlerin Merkel brachte keine Ergebnisse zustande,
die die Börsen beruhigen konnten. Im Gegenteil, die geplante
Einführung einer Finanztransaktionssteuer ließ die Notierungen
wieder abrutschen. Auch scheint nicht klar zu sein, wie eine
europäische „Wirtschaftsregierung“ umgesetzt werden kann und
wann bzw. ob ein sogenannter „Eurobond“ eingeführt werden
wird. Die europäische Schuldenkrise wird uns deshalb die
nächsten Wochen und Monate weiter begleiten und für
Unsicherheit an den Märkten sorgen.
Für massive Aktienkäufe scheint die Zeit noch zu früh zu sein. Im
DAX dürfte die Unterstützung bei 5.500 Punkten, im Euro Stoxx
50 bei 2.100 Punkten liegen. Daraus ergibt sich vom aktuellen
Niveau betrachtet ein mögliches Rückschlagpotential von 7 bis
10 Prozent. Innerhalb dieser Schwankungsbreite kann aber
durchaus in einzelne ausgewählte Qualitätstitel, insbesondere
defensiver Branchen, wie Telekommunikation oder
Nahrungsmittel oder besonders abgestrafte zyklische Titel
investiert werden.
Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Michael Beck
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