DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Aufschwung an den Aktienmärkten erlahmt
1. Presseinformation
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Stuttgart, 01. Februar 2012
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Aufschwung an den Aktienmärkten erlahmt
Nicht die nach wie vor ungeklärten Verhältnisse der
Schuldnerländer bringen den Anstieg der Aktienmärkte kurzfristig
zum Erliegen, sondern die US-Konjunkturdaten, denn
unerwarteterweise zeigte der US-Verbraucherindex einen
Rückschlag auf. Das führt zu der Frage, ob die bisherigen
zuversichtlichen Konjunkturerwartungen in den USA nicht zu
freundlich gesehen wurden. In Europa kommen zudem Bedenken
auf, ob die Einschätzung des griechischen Ministerpräsidenten
Papademos nicht zu euphorisch war, der bis Ende dieser Woche
mit einer Einigung für den „freiwillig“ geforderten Schuldenschnitt
rechnet. Die kurzfristigen Profiteure dieser griechischen Tragödie
waren bisher die Banken und hier insbesondere die
französischen, aber auch explizit die griechischen, die auch bei
dem geforderten Kapitalschnitt die größten Profiteure wären. Die
Indizes zeigen sich von Risiken bisher unbeeindruckt, kleinere
Rückschläge werden bereits am nächsten Börsentag wieder
aufgeholt. Der DAX liegt in einem aufwärtsgerichteten Dreieck, so
dass er durchaus Chancen hat, bis auf 6.850 Punkte
anzusteigen. Positiv sieht auch der Euro Stoxx 50 aus, für den
ein weiterer Anstieg bis 2.550 Punkte möglich wäre.
Nachgelassen hat die Dynamik beim Dow-Jones-Index, der zwar
die Unterstützungslinie von 12.500 Punkten halten konnte, aber
Kraft brauchen wird, um die 12.800 Punkte überschreiten zu
können.
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Auch die asiatischen Börsen setzen ihren Aufwärtstrend fort. Die
Tokioter Börse konnte den besten Januar seit mehr als zehn
Jahren vorweisen, denn viele Investoren halten japanische Aktien
für unterbewertet. Ob es allerdings für eine generelle
Neueinschätzung des japanischen Aktienmarktes reicht, ist noch
völlig offen, da sich die Wirtschaftszahlen nach wie vor nur auf
einem niedrigen Niveau bewegen. Deutlich zu spüren ist aber die
Neigung der Investoren, sich nach dem starken Anstieg der
europäischen Aktienmärkte nach Alternativen umzuschauen. Der
chinesische Markt bietet sich zurzeit noch nicht an, wobei auch
hier die Underperformance sicherlich auslaufen wird und die
kommenden Monate einen Wiedereinstieg interessant werden
lassen. Die Anleger sind definitiv in Wartestellung und die
nächsten Tage werden zeigen, ob der fulminante Start der
Aktienmärkte ins neue Jahr so weitergehen kann. Dies wird
kurzfristig sicherlich dann der Fall sein, wenn es in der
Griechenlandfrage zu einer Einigung kommen sollte und der DAX
dann relativ schnell auf seine 6.850 Punkte ansteigen würde.
Dieser Anstieg reicht allerdings nicht aus, um für Neukäufe
interessant zu sein, es sei denn, es handelt sich um
vernachlässigte Werte beziehungsweise Unternehmen, die einen
kurzfristigen Rückschlag erleiden mussten. Dies trifft
beispielsweise auf Unternehmen wie Siemens oder die K+S-Aktie
zu, die aufgrund ihres Ausblicks für 2012 an den aktuellen
Kurssteigerungen nicht partizipieren konnten, aber sicherlich
zukünftig wieder dabei sein werden. Ansonsten bleiben
dividendenstarke Unternehmen oder große Aktiengesellschaften
wie Coca-Cola und Roche weiterhin als Anlage interessant.
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Arnim E. Kogge
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