"Viele CIOs sind heute verunsichert: Wie eine Riesenwelle schwappen die „web 2.0“-Technologien ins Unternehmen. Der Marketingleiter fragt bereits drängend, wann es endlich die strategischen Daten auf einer App fürs iPhone oder iPad gibt. Und die Mitarbeiter twittern fröhlich vor sich hin und schreiben wer-weiss-was auf ihre Wall bei Facebook. Unter diesen Bedingungen Informationssicherheit und Verschwiegenheit aufrecht zu erhalten wird zur Sisyphus-Aufgabe und manch ein CIO würde am liebsten „diesen ganzen Quatsch“ abschalten. Aber können wir das noch? Der Vortrag beleuchtet das Thema von verschiedenen Seiten und wird versuchen, einige Empfehlungen zu geben."
1. Social Networking
Talk im Park – an der Theresienwiese
München, 24.3.2011
Hellmuth Broda
Dr. Hellmuth Broda Consulting, Basel
2. Was bietet
„Dr. Hellmuth Broda Consulting“?
● Beratung zum strategischen Einsatz von ICT
(Offene Systeme, Identity Mgmt., Nachhaltigkeit, Soziale Medien, . . .)
● Projektmanagement komplexer, firmenübergreifender Projekte
● Überbrückung der Kommunikationsbarriere Business—IT
● Entwicklungsvorhersage der IT Landschaft und deren
Auswirkungen
● Coaching, Training, Assessments
● Cooperations: Innovia Ventures, Experton Group, Acuenta,
ABOS-CONWORKS, SATW, Europ. Acad. Sciences and Arts,
ASQF, careon Avalis, Gerson Lehrman Group, Guidepoint
Global, IKED, . . .
3. Facebook, YouTube, Twitter und Co.
im Unternehmen: Segen oder Fluch?
Mitmachen?
Abschalten?
http://blog.p2pfoundation.net/incubating-the-social-web/2010/10/25/simondseconoart-smal
Abb. Titelseite: wynnsolutions.com
4. Nicht mehr aus den Nachrichten
wegzudenken . . .
(Photo: Reuters)
http://zunguzungu.wordpress.com/2011/01/28/egypt/
http://sunstarcreative.ca/wp-content/uploads/2011/03/FB-revolution.jpg
5.
6.
7. Die Schlacht der CIOs gegen Facebook et al
● 82 Prozent der IT Security-Administratoren sind davon überzeugt,
dass Social Networking, Internet- Applikationen und Widgets die
Sicherheitslage ihrer Organisationen signifikant verschlechtert
haben
● Für die Anwender von Web 2.0-Applikationen steht Sicherheit
offensichtlich erst an zweiter Stelle
● Wachsende Anzahl und zunehmende
Raffinesse von Sicherheitsbedrohungen
● 50 Prozent der Befragten sehen eine
starke Notwendigkeit in der Reduzierung
von Sicherheitsrisiken, die mit der
Nutzung von Internet-Applikationen und
Widgets einhergehen Quelle: ng.mil
Studie "Web 2.0-Sicherheit am Arbeitsplatz" des amerikanischen Ponemon Instituts
8. Was ist „Enterprise 2.0?“
● Gezielter Einsatz von „web 2.0“-Technologien im
Unternehmen—Die „Association for Information and Image
Management“ (AIIM) sagt:
„Enterprise 2.0 is a system of web based technologies that provide
– Rapid and agile collaboration
– Information sharing
– Emergence and integration capabilities
– While extending the enterprise“
● Einsatz von YouTube für Unternehmens-
kommunikation intern und extern
● Aufbau interner „Facebooks“ (Nestlé)
● Crowdsourcing (Dissertationsanalyse
zu Guttenberg)
flipthemedia.com
9. Wie man Twitter nicht einsetzen
sollte:
geekandpoke.typepad.com
10. Enterprise 2.0 Technologien
● Search ● Kollaboratives Planen
● Links ● Ideen-Banken
● Authoring (Blogs, Wikis) ● Mash-ups
● Foren ● Soziale Intra-Netze
● Tags und Bookmarks (Einfangen des „tacit
● User recommendations knowledge“)
● Abonnement von
● Überführen der
Notifikationen (RSS) offiziellen
Firmendokumente in
Wikis (Shell)
en.tahitipresse.pf
13. Soziale Netze in Unternehmen—Beispiele
Quelle: Experton Technology Strategies Research Note 3/2009
Blogs – Accenture setzt Weblogs auf den firmeneigenen Webseiten ein, um in
bestimmten Bereichen wie Technologie, Kommunikation und Karriere Ideen zu
sammeln.
RSS Feeds und Podcasts – kommen z.B. in der Mayo-Klinik (öffentliche
Informationen und Leitlinien), bei IBM (Hilfe für Entwickler) und Accenture
(Mitarbeiterschulungen) zum Einsatz.
Crowd Sourcing – Addison Avenue, eine Kreditgenossenschaft, bietet auf Basis von
SuggestionBox.com eine „Suggestion Box“, also einen „Briefkasten“ für Ideen und
Vorschläge, auf der Website an, um Ideen der Mitglieder zu sammeln. Auch Firmen wie
H&R Block, JCPenney und Reebok nutzen solche Möglichkeiten.
Bookmarks – Adobe speichert über den beliebten Anbieter Delicious Bookmarks zu
Produktanleitungen. Michael Pranikoff von PR Newswire gibt anderen Personen seine
Links frei.
FaceBook etc. – AT&T-Fans können über ihre Accounts Informationen über AT&T
Produkte und Services anderen zur Verfügung stellen. Weitere Beispiele: T-Mobile, The
Nielsen Company und die Bank of America; sie kommunizieren über Clearspace mit
ihren Kunden.
14. Soziale Netze in Unternehmen—
Beispiele (Forts.)
Widgets – Über solche Komponenten werden bestimmte Features und Möglichkeiten
in die eigene Website eingebunden. Coca Cola bewirbt mit einem “Coke Bubble”
Widget seine Produkte.
Mashups – Fidelity Investments arbeitet mit einer anderen frühen Komponente des
SN. Mashups kombinieren scheinbar nicht zusammenhängende Informationen in einer
Webseite, um so eine neue, aufschlussreiche Sicht auf Informationen zu bieten.
Virtual World – Als eines der ersten Unternehmen nutzt Linden Labs die virtuelle Welt
von Second Life für den Informations- und Ideenaustausch mit Kunden und
Mitarbeitern.
Photo Sharing – Großunternehmen wie Kodak, Quicken und Rubbermaid nutzen
Flickr, um auf Events hinzuweisen und ihre Produkte und Services zu bewerben.
Video Sharing – Videos sind bei Nutzern besonders beliebt. YouTube hat einen neuen
Kommunikationsstrom eröffnet, der von Privatpersonen und Unternehmen
gleichermaßen genutzt wird.
Wikis – Werden in vielen Firmen zur Informationserfassung und -weitergabe
eingesetzt. So hält beispielsweise T-Mobile über ein Wiki Schulungen für Nutzer des
Sidekick- Produkts ab.
15. Nutzen des Enterprise 2.0 Einsatzes
● Erhöhte Ergonomie für die Nutzer (intuitiv, partizipativ)
● Einsatz von RSS um Mitarbeiter auf dem Laufenden zu halten
● Kollaboration funktions- statt hierarchie-fokussiert
● Vereinfachter Einbezug der Partner und Kunden
● Verbesserte Kundenbeziehung durch Interaktion
Beispiel: British Telecom – Btpedia:
● Zentrales Blogging für alle
● Podcasting
● Soziales Netz
● Tag Clouds
16. Das Spektrum des Engagements
(Diese und die folgenden 4 Folien zitiert nach http://www.pamorama.net/)
21. Soziale Medien verändern unser
Arbeitsumfeld
21
‘Enterprise Social, the most important SW category in a decade that
no enterprise can afford to ignore’ –
Ted Schlein Kleiner Perkins Caufield & Beyers Quelle: TallyFox
24. Innovatives Mobile-App-Netzwerk
rettet Leben bei Herzstillstand
● Bei Herzstillstand Defibrillation
nur in den ersten 5 min erfolgreich
● Erste Hilfe kommt oft erst nach 15 min
● Allein in der Schweiz 8000 Betroffene pro Jahr
●
'Smilia Emergency Network' (→ http://smilia.net) vernetzt freiwillige „First
Responders“ mit intelligenten web 2.0-Smart Phone Apps,
● Der momentanen Standort der Helfer wird ermittelt
● Auf einer Karte der App wird der nächstgelegenen Defibrillator-Standort
und der Standort des Patienten angezeigt
● Erstellung eines Defibrillatoren-Registers (on-line Datenbank)
● Plan: 500‘000 First Responders werden in der Schweiz bis 2016
ausgebildet und vernetzt
● Finanziert durch Gönner, operativ ab Mai 2011
→ Erste-Hilfe-Crowdsourcing
25. Änderung des Umfeldes
Digitale Reifeskala
1. Digital Hopeless – fasst ‚das Zeug‘ nur unter Strafandrohung an
2. Digital Recluse – nur wenn‘s nicht anders geht. Computer zu Hause
verboten
3. Digital Refugee – Einsatz wider Willen. Druckt alles aus
4. Digital Immigrant – Freiwilliger Einsatz aber Potential nicht voll genutzt
(das sind die Meisten von uns . . .)
5. Digital Native – kennt weder Schreibmaschine noch Wahlscheiben-
Telefon aus eigener Erfahrung
6. Digital Explorer – „pushing the envelope“
7. Digital Innovator – kreiert neue Werk-
zeuge zur Arbeitserleichterung
8. Digital Addict – Entzugserscheinungen,
wenn die Batterie leer ist, oder kein Netz
zur Verfügung steht
26. Verschiebung der Alterspyramide
Eher, als Bald Heute
man denkt
Ihre Mitarbeiter und Kunden von morgen sind Digital Natives!
Digital Explorers Natives Immigrants Refugees
27. SWOT-Analyse
Stärken Schwächen
● Schneller Informationsfluss ● Schon wieder ein anderes Tool
● Transparente Kommunikation ● Andere teuer gekaufte IT-Lösungen
● Einfache, intuitive, skalierende werden obsolet
Informationsablage ● Management dieser Umgebung unklar
● Einfacher Einstieg, Barriere-arm ● Informationen verstreut
● Motivation der Mitarbeiter ● Zu „demokratisch“?
Chancen Gefahren
● Steigerung von Produktivität und ● Geheimhaltung wird ausgehebelt
Innovation ● Compliance wird umgangen
● Unterstützt die Zusammenarbeit über ● „Need to Know“ wird „Good to Know“
Abteilungs- und auch Firmengrenzen
(in Projekten) ● Firmenkultur ist in Wahrheit noch
ganz anders
● Einfaches Finden von Informationen
● Passt nicht zur Corporate IT
28. Folgerungen
● Soziale Medien werden aus unseren Unternehmen nicht mehr
wegzudenken sein
● Kommunikation wird immer rascher
● Soziale Medien erfordern die enge Zusammenarbeit von
Business, IT-Security, HR, PR/Kommunikation
● Reputation wird Chefsache und
muss gemanagt werden
● Facebook, Blogs, Twitter & Co.
müssen Teil der Krisenkom-
munikation werden
● Enterprise 2.0 wird, wenn richtig
eingesetzt, unsere Unternehmen
stärken
29. Empfehlungen
● Wegen der unterschiedlichen Zuständigkeiten oft nur sehr langsam und
schwierig mit internen Kräften umsetzbar
● Klare interne Richtlinien für den Einsatz von Enterprise 2.0 sind unabdingbar
● Suchen Sie sich einen Partner mit breiter Erfahrung und sehen Sie, dass die
folgenden Voraussetzungen gegeben sind:
– Führungspersönlichkeit mit visionärem Denken und Verständnis für das
Business (Führung)
– Bereitstellung von finanziellen Mitteln und wichtigen Mitarbeitern
(Ressourcierung)
– Projekt, das sich auf den Gewinn, Umsatz oder Kosten auswirkt
(Relevanz)
– Fähigkeit, ein kleines Projekt zu definieren und dabei zu bleiben
(Persistenz)
– Verkauft den Projekterfolg an die Kollegen (Marketing)
● Alle 5 Charakteristiken müssen zutreffen, damit das Projekt ein Erfolg wird. Eine
zweite Chance wird es oft nicht mehr geben.
Nach: Dr. Bjorn Tuft,
"SOA und Web 2.0 -- Wen kümmert's"
Experton Group Monthly 7/2010
30. Weitere Lektüre (subjektive Wahl)
● Symantec Whitepaper: Social Networking: Brave New World or Revolution
from Hell? http://www.messagelabs.com/whitepaper/ML_SocialNetworking_WP_0208.pdf
● Ponemon Institute Research Report: Web 2.0 Security in the Workplace
● WaveCrest Computing: Social Networking or Social Not-Working –
www.wavecrest.net
● Clean Cut Media: Social Media Statistics Video – Growth & Impact.
www.cleancutmedia.com/internet/
● IFTTT: Das Internet für sich arbeiten lassen.
http://netzwertig.com/2011/02/08/ifttt-das-internet-fuer-sich-arbeiten-lassen/
● „Erst zuhören, dann handeln“.
http://www.internetworld.de/Nachrichten/Technik/
Praxistipps/Social-Media-Monitoring-Tools-zum-
Mithoeren-29519.html
31. Besten Dank führ Ihre
Aufmerksamkeit
Zeit für die Diskussion!
Hellmuth Broda
Dr. Hellmuth Broda Consulting, Basel
hb@hellmuthbroda.com
http://www.internationalpeaceandconflict.org/profile/RaghdaElHalawany?
xg_source=activity
URL der Folien: http://tiny.cc/omn9a
Oder unter: www.hellmuthbroda.com/downloads/