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Organisation und Personal                                                                 E 3.3

                                                                               Mitarbeiterführung




Aus Mitarbeitern werden Mitwirkende


Anforderungen an das Personalmanagement
öffentlicher Kultureinrichtungen
nach dem Neuen Steuerungsmodell
                                                                           Michael Schläger


Das Neue Steuerungsmodell ist eine zentrale Vorgabe für die Neuausrichtung von Kultureinrich-
tungen. Einen prominenten Bestandteil bildet darin die Personalpolitik. Der vorliegende Beitrag
beschreibt die Vorgaben des Neuen Steuerungsmodells hinsichtlich Mitarbeiterführung und die
daraus resultierenden Anforderungen. Aspekte modernen Personalmanagements, zu denen sich die
öffentliche Verwaltung bekennt, werden vorgestellt sowie das Steuerungsinstrument „Ziel- und
Leistungsvereinbarung“. Des Weiteren werden Chancen zur Leistungs- und Qualitätssteigerung
aufgezeigt, die aus der Anwendung zeitgemäßer Personalmanagementmethoden für Kulturbetriebe
erwachsen.

Gliederung                                                                                Seite

1.     Ziel- und Leistungsvereinbarungen                                                       2
2.     Grundzüge einer neuen Personalpolitik                                                   4
3.     Grundsätze des Personalmanagements                                                      6
4.     Instrumente eines zeitgemäßen Personalmanagements                                       7
5.     Personalmanagement als Bestandteil von
       Ziel- und Leistungsvereinbarungen                                                       8
6.     Sanktionsrisiken bei mangelhafter Erfüllung von Vereinbarungen                        14
7.     Resümee                                                                               16




                                                                                               1
E 3.3                                                                 Organisation und Personal

Mitarbeiterführung




                                 1.      Ziel- und Leistungsvereinbarungen
Kontraktmanagement             Ziel- und Leistungsvereinbarungen („Kontraktmanagement“) ent-
in der öffentlichen            standen in den 1980er Jahren in den Niederlanden als Weiterent-
Verwaltung                     wicklung eines management by objectives, welches öffentliche Ver-
                               waltungen neu steuern sollte, um deren Leistungsfähigkeit zu stei-
                               gern. Im Bericht „Das Neue Steuerungsmodell“ der KGSt1 aus dem
                                                      Jahre 1993 wird Kontraktmanagement zu
                                                      einem zentralen Element einer neuen unter-
                                                      nehmensähnlichen Führungs- und Organisa-
                                                      tionsstruktur der zukünftigen deutschen Kom-
                                                      munalverwaltungen erklärt. Die politische
                                                      Führung führt im Verhältnis zur Verwaltung
                                                      eine klare Verantwortungsabgrenzung durch,
    Zur externen Kommunikation von Zielen             verzichtet auf Einzeleingriffe und setzt statt-
    Berücksichtigen Sie bei der Vereinbarung von
                                                      dessen strategische Ziele und Rahmenbedin-
    Zielen mit dem Träger Ihrer Einrichtung die hier-
                                                      gungen. Vereinfacht lautet das Steuerungs-
    für empfehlenswerten SMART – Kriterien:
                                                      prinzip: Die Politik bestimmt das „Was“, die
                                                      Verwaltung das „Wie“.2
    S – spezifisch und schriftlich fixiert
    M – messbar                                         Ziel- und Leistungsvereinbarungen werden
    A – attraktiv und aktiv beeinflussbar               idealtypisch zwischen allen Hierarchieebenen
    R – realisierbar                                    einer Verwaltung getroffen. Dabei gibt die
    T – terminiert                                      höhere Ebene einen Teil ihrer Entscheidungs-
    Vermeiden Sie in Ziel- und Leistungsvereinba-
                                                        kompetenz an die nachfolgende Einheit ab.
    rungen Interpretationsspielräume. Klären Sie mit
                                                        Managementaufgaben werden soweit wie
    Ihrem Kontraktpartner vor Kontraktabschluss
                                                        möglich auf die Führungskräfte und die Mit-
    diebezüglich alle offene Fragen.
                                                        arbeiter der nachfolgenden Organisationsstu-
                                                        fen übertragen.

                                                        Hinsichtlich des Inhalts von Ziel- und Leis-
                                                        tungsvereinbarungen orientieren sich die Ak-
                                                        teure an den Zielen der auftragserteilenden
                                                        Dienstelle, die wiederum kompatibel mit den
                                                        Zielen der übergeordneten und der obersten
                                                        zuständigen Verwaltungseinheit sind. Aus
                                                        dem Prinzip des Herunterbrechens eines Leis-
    Zur internen Kommunikation von Zielen               tungsauftrags für einen Fachbereich in Ein-
    Kommunizieren Sie selbstbewusst die verein-         zel- und Teilleistungen, ergeben sich natürli-
    barten Ziele innerhalb Ihrer Organisation.          che Ziele für die nachgeordneten Mitarbeiter.
                                                        Eine öffentliche Kultureinrichtung in der
    Messen Sie regelmäßig den erreichten Zieler-        Trägerschaft eines Bundeslandes wird mit der
    füllungsgrad und informieren Sie darüber Ihre       zuständigen Behörde bzw. dem zuständigen
    Mitarbeiter.                                        Ministerium Ziel- und Leistungsvereinbarun-
    Beteiligen Sie Ihr Leitungsteam an der Verpflich-   gen abschließen. Der Leiter einer kommuna-
    tung zur Zielerreichung durch dessen Mitwir-        len Kultureinrichtung trifft seine Vereinba-
    kung an der Ausarbeitung der Ziele und durch        rungen mit dem zuständigen, ihn führenden
    interne Zielvereinbarungen.                         Fachbereich in der Gemeindeverwaltung.




2
Organisation und Personal                                                         E 3.3

                                                                       Mitarbeiterführung




Elemente, die ein Kontrakt mindestens enthalten sollte, sind:         Kontraktelemente


Elemente einer Ziel und Leistungsvereinbarung

Beschreibung der Kontraktparteien,

die zu liefernden Leistungen: externer Output (Bürger, Politik, an-
dere Verwaltungseinheiten), die einrichtungsinternen Leistungen
(Bereiche Personal, Organisation, Automatisierung),

Budgets für die zu erbringenden Leistungen nach Kostenarten,

Investitionsplanung und Investitionsbudget,

Beschreibung des Ergebnisverantwortungsbereichs des Managers
der Organisationseinheit, sowie Vereinbarung über Art und Fre-
quenz der Berichterstattung,

Beschreibung der delegierten und nicht delegierten Kompetenzen,

Beschreibung der Rahmenbedingungen für die Ausübung der Kom-
petenzen,

Regelungen über die Umgangsformen, zum Informationsaustausch,
zur Konfliktlösung und über Konsequenzen bei Gewinnen und
Verlusten.3


Checkliste E 3.3-1     Elemente einer Ziel
                       und Leistungsvereinbarung




                                                                                       3
E 3.3                                                                                             Organisation und Personal

Mitarbeiterführung




                                Zielvereinbarungskreislauf für Kultureinrichten in
                                        öffentlicher Trägerschaft (Modell)
                            (angelehnt an: Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen: Verwaltungsmodernisierung in
                                             Nordrhein-Westfalen. Zielvereinbarungen, Düsseldorf 2004)



                                                   Zielvorgaben durch Rechtsnormen
                                                 und/oder strategischen Entscheidungen
                                                    und/oder kulturpolitischem Willen




                                                  Erarbeitungsphase für Zielvorschläge,
                                                    Zielplanungsgespräche zwischen
                                                    Verwaltungsleitung und Kulturamt


                                                                                                  Zielvereinbarungen zwischen Verwal-
                                                                                                       tungsleitung und Kulturamt,
       Neue Ziele planen und vorschlagen
                                                                                                      Zielvereinbarungen zwischen
                                                                                                     Kulturamt und Kultureinrichtung
                                                                     Der
                                                             Zielvereinbarungs-
                                                                  kreislauf
        Für die Zielvereinbarungen jeder                                                        Zielvereinbarungen zwischen Leitung der
                 Hierarchiestufe:                                                                 Kultureinrichtung und ihren Führungs-
    Ergebnisse der Zielerreichung feststellen,                                                    Kräften, Zielvereinbarungen zwischen
        analysieren und dokumentieren                                                            Führungskräften und ihren Mitarbeitern


                                                  Umsetzung der Zielvereinbarungen
                                                  Maßnahmen planen und durchführen




Abb. E 3.3-1                  Zielvereinbarungskreislauf




                                        2.        Grundzüge einer neuen Personalpolitik
Fokus Personalpolitik                   Die Praxis des Personalmanagements erkennt der KGSt-Bericht „Das
                                        Neue Steuerungsmodell“ als eine von mehreren Schwachstellen in der
                                        Steuerung kommunaler Verwaltungen und stellt sie neben die im Sin-
                                        ne einer Modernisierung ebenfalls veränderungswürdigen Bereiche
                                        strategische Ausrichtung, Management und Bürgerorientierung. Die
                                        Herausforderungen sind gewaltig, gilt es doch die Struktur des Ver-
                                        waltungsapparates im großen Stil zu verändern. In der Folge muss die
                                        von der Politik und der Öffentlichkeit geforderte erhöhte Leistungsfä-
                                        higkeit erreicht und gesichert werden, dabei wird die Kommunalver-
                                        waltung ihre Aufgaben „mit weniger, dafür mit (...) höher qualifizier-
                                        tem Personal erfüllen müssen“. Eine unzulängliche Personalpolitik
                                        könnte den erstrebten Umbau scheitern lassen.




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Michael Schläger: Aus Mitarbeitern werden Mitwirkende

  • 1. Organisation und Personal E 3.3 Mitarbeiterführung Aus Mitarbeitern werden Mitwirkende Anforderungen an das Personalmanagement öffentlicher Kultureinrichtungen nach dem Neuen Steuerungsmodell Michael Schläger Das Neue Steuerungsmodell ist eine zentrale Vorgabe für die Neuausrichtung von Kultureinrich- tungen. Einen prominenten Bestandteil bildet darin die Personalpolitik. Der vorliegende Beitrag beschreibt die Vorgaben des Neuen Steuerungsmodells hinsichtlich Mitarbeiterführung und die daraus resultierenden Anforderungen. Aspekte modernen Personalmanagements, zu denen sich die öffentliche Verwaltung bekennt, werden vorgestellt sowie das Steuerungsinstrument „Ziel- und Leistungsvereinbarung“. Des Weiteren werden Chancen zur Leistungs- und Qualitätssteigerung aufgezeigt, die aus der Anwendung zeitgemäßer Personalmanagementmethoden für Kulturbetriebe erwachsen. Gliederung Seite 1. Ziel- und Leistungsvereinbarungen 2 2. Grundzüge einer neuen Personalpolitik 4 3. Grundsätze des Personalmanagements 6 4. Instrumente eines zeitgemäßen Personalmanagements 7 5. Personalmanagement als Bestandteil von Ziel- und Leistungsvereinbarungen 8 6. Sanktionsrisiken bei mangelhafter Erfüllung von Vereinbarungen 14 7. Resümee 16 1
  • 2. E 3.3 Organisation und Personal Mitarbeiterführung 1. Ziel- und Leistungsvereinbarungen Kontraktmanagement Ziel- und Leistungsvereinbarungen („Kontraktmanagement“) ent- in der öffentlichen standen in den 1980er Jahren in den Niederlanden als Weiterent- Verwaltung wicklung eines management by objectives, welches öffentliche Ver- waltungen neu steuern sollte, um deren Leistungsfähigkeit zu stei- gern. Im Bericht „Das Neue Steuerungsmodell“ der KGSt1 aus dem Jahre 1993 wird Kontraktmanagement zu einem zentralen Element einer neuen unter- nehmensähnlichen Führungs- und Organisa- tionsstruktur der zukünftigen deutschen Kom- munalverwaltungen erklärt. Die politische Führung führt im Verhältnis zur Verwaltung eine klare Verantwortungsabgrenzung durch, Zur externen Kommunikation von Zielen verzichtet auf Einzeleingriffe und setzt statt- Berücksichtigen Sie bei der Vereinbarung von dessen strategische Ziele und Rahmenbedin- Zielen mit dem Träger Ihrer Einrichtung die hier- gungen. Vereinfacht lautet das Steuerungs- für empfehlenswerten SMART – Kriterien: prinzip: Die Politik bestimmt das „Was“, die Verwaltung das „Wie“.2 S – spezifisch und schriftlich fixiert M – messbar Ziel- und Leistungsvereinbarungen werden A – attraktiv und aktiv beeinflussbar idealtypisch zwischen allen Hierarchieebenen R – realisierbar einer Verwaltung getroffen. Dabei gibt die T – terminiert höhere Ebene einen Teil ihrer Entscheidungs- Vermeiden Sie in Ziel- und Leistungsvereinba- kompetenz an die nachfolgende Einheit ab. rungen Interpretationsspielräume. Klären Sie mit Managementaufgaben werden soweit wie Ihrem Kontraktpartner vor Kontraktabschluss möglich auf die Führungskräfte und die Mit- diebezüglich alle offene Fragen. arbeiter der nachfolgenden Organisationsstu- fen übertragen. Hinsichtlich des Inhalts von Ziel- und Leis- tungsvereinbarungen orientieren sich die Ak- teure an den Zielen der auftragserteilenden Dienstelle, die wiederum kompatibel mit den Zielen der übergeordneten und der obersten zuständigen Verwaltungseinheit sind. Aus dem Prinzip des Herunterbrechens eines Leis- Zur internen Kommunikation von Zielen tungsauftrags für einen Fachbereich in Ein- Kommunizieren Sie selbstbewusst die verein- zel- und Teilleistungen, ergeben sich natürli- barten Ziele innerhalb Ihrer Organisation. che Ziele für die nachgeordneten Mitarbeiter. Eine öffentliche Kultureinrichtung in der Messen Sie regelmäßig den erreichten Zieler- Trägerschaft eines Bundeslandes wird mit der füllungsgrad und informieren Sie darüber Ihre zuständigen Behörde bzw. dem zuständigen Mitarbeiter. Ministerium Ziel- und Leistungsvereinbarun- Beteiligen Sie Ihr Leitungsteam an der Verpflich- gen abschließen. Der Leiter einer kommuna- tung zur Zielerreichung durch dessen Mitwir- len Kultureinrichtung trifft seine Vereinba- kung an der Ausarbeitung der Ziele und durch rungen mit dem zuständigen, ihn führenden interne Zielvereinbarungen. Fachbereich in der Gemeindeverwaltung. 2
  • 3. Organisation und Personal E 3.3 Mitarbeiterführung Elemente, die ein Kontrakt mindestens enthalten sollte, sind: Kontraktelemente Elemente einer Ziel und Leistungsvereinbarung Beschreibung der Kontraktparteien, die zu liefernden Leistungen: externer Output (Bürger, Politik, an- dere Verwaltungseinheiten), die einrichtungsinternen Leistungen (Bereiche Personal, Organisation, Automatisierung), Budgets für die zu erbringenden Leistungen nach Kostenarten, Investitionsplanung und Investitionsbudget, Beschreibung des Ergebnisverantwortungsbereichs des Managers der Organisationseinheit, sowie Vereinbarung über Art und Fre- quenz der Berichterstattung, Beschreibung der delegierten und nicht delegierten Kompetenzen, Beschreibung der Rahmenbedingungen für die Ausübung der Kom- petenzen, Regelungen über die Umgangsformen, zum Informationsaustausch, zur Konfliktlösung und über Konsequenzen bei Gewinnen und Verlusten.3 Checkliste E 3.3-1 Elemente einer Ziel und Leistungsvereinbarung 3
  • 4. E 3.3 Organisation und Personal Mitarbeiterführung Zielvereinbarungskreislauf für Kultureinrichten in öffentlicher Trägerschaft (Modell) (angelehnt an: Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen: Verwaltungsmodernisierung in Nordrhein-Westfalen. Zielvereinbarungen, Düsseldorf 2004) Zielvorgaben durch Rechtsnormen und/oder strategischen Entscheidungen und/oder kulturpolitischem Willen Erarbeitungsphase für Zielvorschläge, Zielplanungsgespräche zwischen Verwaltungsleitung und Kulturamt Zielvereinbarungen zwischen Verwal- tungsleitung und Kulturamt, Neue Ziele planen und vorschlagen Zielvereinbarungen zwischen Kulturamt und Kultureinrichtung Der Zielvereinbarungs- kreislauf Für die Zielvereinbarungen jeder Zielvereinbarungen zwischen Leitung der Hierarchiestufe: Kultureinrichtung und ihren Führungs- Ergebnisse der Zielerreichung feststellen, Kräften, Zielvereinbarungen zwischen analysieren und dokumentieren Führungskräften und ihren Mitarbeitern Umsetzung der Zielvereinbarungen Maßnahmen planen und durchführen Abb. E 3.3-1 Zielvereinbarungskreislauf 2. Grundzüge einer neuen Personalpolitik Fokus Personalpolitik Die Praxis des Personalmanagements erkennt der KGSt-Bericht „Das Neue Steuerungsmodell“ als eine von mehreren Schwachstellen in der Steuerung kommunaler Verwaltungen und stellt sie neben die im Sin- ne einer Modernisierung ebenfalls veränderungswürdigen Bereiche strategische Ausrichtung, Management und Bürgerorientierung. Die Herausforderungen sind gewaltig, gilt es doch die Struktur des Ver- waltungsapparates im großen Stil zu verändern. In der Folge muss die von der Politik und der Öffentlichkeit geforderte erhöhte Leistungsfä- higkeit erreicht und gesichert werden, dabei wird die Kommunalver- waltung ihre Aufgaben „mit weniger, dafür mit (...) höher qualifizier- tem Personal erfüllen müssen“. Eine unzulängliche Personalpolitik könnte den erstrebten Umbau scheitern lassen. 4