1. Prof. Dr.-Ing. Michael Schaffner
Dr Ing Wolfgang SturzDr.-Ing. Wolfgang Sturz
Seminar:
Aufbau eines Kennzahlensystems
für Technische Kommunikation
Grundlagen Kennzahlensysteme
und praktische Übungenund praktische Übungen
tekom Jahrestagung
7. + 8. November 2013, Wiesbaden
2. Kurzprofil
Prof. Dr.-Ing. Michael Schaffner
FOM Hochschule für Oekonomie & Management
Lehrstuhl „Allg. BWL - Schwerpunkt Organisation“
regionale Leitung Studiengang „Technologie- und Innovationsmanagement“
GMVK Berlin GmbH, Inhaber
geplante Umfirmierung
zuvor u.a.zuvor u.a.
Geschäftsführer der euroscript-Unternehmen in Deutschland
Professur für Audiovisuelle Medientechnik, HTWK Leipzig
Promotion „Innovationsmanagement im Medienwesen“
Projektleiter Institut für angewandte Innovationsforschung IAI e V
2
Projektleiter, Institut für angewandte Innovationsforschung IAI e.V.
Studium der Nachrichten-/Automatisierungstechnik sowie Studium der Arbeitsökonomie
Industriekaufmann
3. Einführung
Fallbeispiel: Liegezeiten vs. Bearbeitungszeiten
Tätigkeit Bearbeitungszeit Liegezeit
Informationen sammentragen 10 St nden 6 TageInformationen zusammentragen 10 Stunden 6 Tage
Gebrauchsanweisung schreiben 40 Stunden 10 Tage
Reviewprozess anstoßen 0,25 Stunden 1 Tag
Review durchführen (Entwicklung) 0,5 Stunden 1 Tag
Review durchführen (Produktmanagement) 0,5 Stunden 1 Tag
Review durchführen (Qualitätssicherung) 0,5 Stunden 1 Tag
Korrekturen einarbeiten, Übersetzung anstoßen 2 Stunden 1 Tag
Übersetzung durchführen in 2 Sprachen 8 Stunden 5 TageÜbersetzung durchführen in 2 Sprachen 8 Stunden 5 Tage
Grafische Bearbeitung durchführen, Druck anstoßen 5 Stunden 1 Tag
66,75 Stunden 27 Tageg
Beispielhafte Stundenberechnung an einer durchschnittlichen 8-seitigen Gebrauchsanweisung
3
4. Agenda
Konzeptionelle Grundlagen einerp g
kennzahlengestützten Organisation
Klassische Kennzahlensysteme
(F llb i i l d Üb )(Fallbeispiele und Übung)
Balanced Scorcard
(Fallbeispiele und Übung)( p g)
4
5. Agenda
Konzeptionelle Grundlagen einerp g
kennzahlengestützten Organisation
Klassische Kennzahlensysteme
(F llb i i l d Üb )(Fallbeispiele und Übung)
Balanced Scorecard
(Fallbeispiele und Übung)( p g)
5
6. Konzeptionelle Grundlagen
Ebenen der Unternehmensführung
Wohin gehen wir?
Woran glauben wir?
Wozu sind wir da?
Vision
Mission
normative
Ebene
(10 Jahre)
Was wollen wir erreichen?
(z.B. Geschäftsergebnisse,
Mission
Leitbild
strategische
Ebene
(3 5 J h )
Welche Ziele leiten
Produktivität, Kompetenzen)Strategie
Strategische Ziele
Balanced Scorecard
Kennzahlen
(3-5 Jahre) sich daraus für
Abteilungen, Teams,
Mitarbeiter etc. ab?
Prozesse Maßnahmen Projekte
taktisch-operative Ebene
(1-3 Jahre)
Prozesse
Prozessziele
Controlling,
Prozesse, Maßnahmen, Projekte
6
in Anlehnung an: Wagner, K. W. / Patzak, G.: Performance Excellence, 2007, S. 3
g,
Analysen, Berichte
8. Konzeptionelle Grundlagen
Controlling-Regelkreis
als zentrale Managementfunktion für alle Linieninstanzen
Definition von
ZielgrößenZielgrößen
(Kennzahlen)
Kennzahlen
erheben
Maßnahmen
ergreifen
8
Soll- / Ist-
Vergleich
Abweichungs-
analyse
9. Konzeptionelle Grundlagen
Definition von Kennzahlen /
K P f I di t (KPI)Key Performance Indicator (KPI)
quantitative Daten (zahlenmäßige erfassbare
betriebswirtschaftliche Sachverhalte)
bewusste Verdichtung der komplexen Realität
schneller und prägnanter Bericht über ein ökonomisches Aufgabenfeld
d M t I f ti i t t das Management-Informationsinstrument
„Messe alles, was sich messen lässt,
und mache alles messbar,
was sich nicht messen lässt “
9
was sich nicht messen lässt.
Galileo Galilei
(15.2.1564 - 8.1.1643)
10. Konzeptionelle Grundlagen
Kennzahlen-Arten
z.B. Übersetzungskosten
z B Summe TechDok-Kosten
Einzelwerte
S + z.B. Summe TechDok Kosten
z.B. ÜB-Kosten minus Redundanzrabatte
z.B. durchschnittliche Matchraten
Kennzahlen
absolute
Kennzahlen
Summen
Differenzen
Mittelwerte
+
-
z.B. Term-Fehler gesamt + je
Fehlerklasse
z.B. Veränderung Fehlerkosten
im Vergleich zum Vorjahr
Verhältnis-
kennzahlen
Gliederungszahlen
Indexzahlen %
z.B. Terminologiefehler je 1.000 SeitenBeziehungszahlen
10in Anlehnung an: Vahs, D. / Schäfer-Kunz, J.: Betriebswirtschaftslehre, Stuttgart 2007, 5. Auflage
11. Konzeptionelle Grundlagen
Kennzahlen-Systeme
• geordnete Menge betriebswirtschaftlicher Kennzahlen zur informellen
Verdichtung komplexer Sachverhalte
• systematische Analyse der Einflussfaktoren einer KennzahlKennzahlen-
t • 2 Erscheinungsformen:
- Ordnungssysteme (z.B. dargestellt in einem KPI-Cockpit)
- Rechensysteme (z.B. Du-Pont-Kennzahlensystem)
system
• Instrument zur mehrdimensionalen Leistungsmessung und
Unternehmenssteuerung
Performance
g
• traditionelle Finanz-Kennzahlen plus ganzheitliche Betrachtung
weicher Einflussgrößen und Potentiale (z.B. Mitarbeiter- und
Kundenzufriedenheit, Leistungsverhalten, Fluktuation)
• Bsp.: Balanced Scorecard, EFQM-Modell
Performance-
Measurement-
System
11
12. Konzeptionelle Grundlagen
Kennzahlen-Systeme: Erscheinungsformen
O d t
• Kennzahlen sind sachlogisch organisiert (KPI-Cockpit)
Ordnungssysteme
Kennzahlen sind sachlogisch organisiert (KPI Cockpit)
nach Aspekten, Unternehmensbereichen etc.
(nicht durch Rechenoperationen verknüpft)
• Beziehungen müssen nach Art und Wirkungsrichtung bekannt sein
Rechensysteme
• Kennzahlen sind über mathematische Beziehungen
miteinander verbunden (z.B. DuPont-Kennzahlensystem)
12
• rechnerische Zerlegung von Kennzahlen und hierarchische
Ordnung in Form einer Pyramide zur Spitzenkennzahl
15. Konzeptionelle Grundlagen
KPI-Cockpit
individuell gestaltetes Kennzahlensystemg y
ausgerichtet auf das Informationsziel
zur Unterstützung der strategischen Unternehmensziele
Kennzahlen, Grafiken, Auswertungen, Interpretationen
HR-Cockpit auf SAP-Basis
(http://www.cubeserv.com) 15
16. Konzeptionelle Grundlagen
BSC-Modell
FinanziellFinanziell
„Wie sollen wir gegenüber
Teilhabern auftreten, um
finanziell Erfolg zu haben?“
G häft
Vision und
Strategie
„Wie sollen wir gegenüber
unseren Kunden
auftreten
Kunden Geschäftsprozesse
„In welchen Geschäfts-
prozessen müssen wir
die Besten sein, um
T ilh bStrategieauftreten,
um unsere Vision
zu verwirklichen?“
unsere Teilhaber
und Kunden zu
befriedigen?“
„Wie können wir unsere
Veränderungs-und
W h i l
Lernen und Entwicklung
16
Wachstumspotentiale
fördern, um unsere
Vision zu verwirklichen?“
17. Agenda
Konzeptionelle Grundlagen einerp g
kennzahlengestützten Organisation
Klassische Kennzahlensysteme
(F llb i i l d Üb )(Fallbeispiele und Übung)
Balanced Scorecard
(Fallbeispiele und Übung)( p g)
17
18. Klassische Kennzahlensysteme
(verkürzte) Systematik zur Kennzahlenaufstellung
• Was sind die übergeordneten strategischen Ziele auf der
1.
g g
Unternehmensebene?
• Welche Abteilungs-Ziele leiten sich für uns ab?
2
• Welche Einflussfaktoren auf diese Ziele, die es zu steuern gilt, sind zu
beachten?
W kö i t V i bl d I dik t i ?
2. • Was können geeignete Variablen oder Indikatoren sein?
3.
• Wie lautet die Formel (Definition, Erläuterung, Erhebungsform, Häufigkeit)?
• Was sind die Informationsquellen für die Grunddaten?
• Wie sieht er Soll-Wert aus, wie erfolgt die Auswertung?
• Wer ist der Adressat der Ergebnisse?
18
g
19. Klassische Kennzahlensysteme
Zu jeder Kennzahl ergeben sich unterschiedliche Klärungsbedarfe,
die bei Missachtung zu Fehlern und Nicht-Vergleichbarkeiten führen
Bsp.: Krankenstandsquote (Quote krankheitsbedingter Abwesenheit vom Arbeitsplatz)
Welche Fehlzeiten werden als
Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit
bezeichnet? z.B. Kur, Arztbesuche,
M tt h t K t R h
Welche Zeiten werden als
Fehlzeiten angerechnet, z.B. nur
tageweise oder auch
stundenweise?
Anzahl Krankheitstage x 100
Mutterschutz, Karenztage, Reha stundenweise?
g
Krankenstandsquote =
Summe Soll.-Arbeitstage
Welcher Zeitraum wird
19
betrachtet? Nur Stammbelegschaft oder auch
Zeitarbeitskräfte, freie Mitarbeiter?
20. Klassische Kennzahlensysteme
Geschäftsprozessoptimierung als Ordnungsrahmen
Welche Teilaufgaben, werden in welcher Reihenfolge mit welchen
Ressourcen an welchem Ort in welcher Zeit durchgeführt?
Zeit
KostenQualität
Flexibilität
20
26. Klassische Kennzahlensysteme
Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Zeit“
Σ(qualifizierte und rechtzeitige Antworten)
K1 = x 100K1 = x 100
Σ(Anfragen an F&E bzw. Produktmanagement)
M ß i % fü di U t tüt d tä li h A b it Maß in % für die Unterstützung der täglichen Arbeit
zur Erreichung der Qualitäts- und Zeitziele
Ziel: z.B. ≥ 90% (ideal 100%)( )
26
27. Klassische Kennzahlensysteme
Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Zeit“
Σ(produktive Bearbeitungszeit von Bsp.-Dok.)
K2 = x 100K2a = x 100
Σ(Produktionsgesamtzeit von Bsp.Dok.)
M ß i % fü di P d kti ität ifi h D k t t Maß in % für die Produktivität spezifischer Dokumentarten
(Berücksichtigung von Liegezeiten, administrative Arbeiten etc.)
Ziel: z.B. ≥ 75%
27
28. Klassische Kennzahlensysteme
Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Zeit“
Σ(Liegezeiten)
K2b = x 100K2b = x 100
Σ(produktive Bearbeitungszeit von Bsp.-Dok.)
M ß i % fü di G f h ö t A li f t i Maß in % für die Gefahr verzögerter Auslieferungstermine
Ziel: z.B. ≤ 10% (ideal 0%)
28
29. Klassische Kennzahlensysteme
Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Zeit“
Σ(Zeiten für administrative Tätigkeiten)
K2 = x 100K2c = x 100
Σ(produktive Bearbeitungszeit von Bsp.-Dok.)
M ß i % fü di K t h d i ht ti i t Maß in % für die Kostenverschwendung aus nicht optimierten
Geschäftsprozessen sowie
für die Gefahr verzögerter Auslieferungstermine
Ziel: z.B. ≤ 15%
29
31. Klassische Kennzahlensysteme
Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Kosten“
%(wiederverwendete Informationsbausteine)
K3 =K3 =
%(wiederverwendete Produktkomponenten)
G d d K t h d h M d lb i Grad der Kostenschonung durch Modulbauweise
(oder: Mehraufwand durch Produktvarianten)
Ziel: z.B. ≥ 0,9 (ideal 1), ( )
31
32. Klassische Kennzahlensysteme
Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Kosten“
Σ(Involvierungs[voll]kosten anderer Abteilungen)
K4 = x 100K4 = x 100
Σ(Gesamt-Herstellungskosten in Red., Übers., Prod.)
M ß i % fü di t kt K t b i d H t ll Maß in % für die versteckten Kosten bei der Herstellung
von Dokumentation
Ziel: z.B. ≤ 15%
32
33. Klassische Kennzahlensysteme
Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Kosten“
Σ(Kosten der Produktion print, on-/offline)
K5 = x 100K5 = x 100
Σ(Gesamt-Herstellungskosten Dokumentation)
M ß i % fü di O ti i d Di t ib ti k t Maß in % für die Optimierung der Distributionskosten
von Informationen
Ziel: z.B. ≤ 5%
33
35. Klassische Kennzahlensysteme
Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Flexibilität “
Σ(Anzahl crossmedial wiederverwend. Bausteine)
K6 = x 100K6 = x 100
Σ(Anzahl Bausteine gesamt)
M ß i % fü di K t k d h di t l P d kti Maß in % für die Kostensenkung durch medienneutrale Produktion
Ziel: z.B. ≥ 50% (ideal 80-100%)
35
36. Klassische Kennzahlensysteme
Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Flexibilität “
Σ(Anzahl ad-hoc Projekte)
K7 = x 100K7 = x 100
Σ(Anzahl geplante Dokumente)
M ß i % fü di G f h i ht i h ltb T i Maß in % für die Gefahr nicht einhaltbarer Termine
Ziel: z.B. ≤ 10% (ideal 0%)
36
37. Klassische Kennzahlensysteme
Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Flexibilität “
K8 = ∆Zeit (Designfreeze – Dokubereitstellung)
M ß fü d Fl ibilität h i d Maß für den Flexibilitätsanspruch in der
Technischen Dokumentation
Ziel: z.B. [X] Wochen[ ]
37
39. Klassische Kennzahlensysteme
Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Qualität “
Σ(Anzahl reklamierte Dokumente)
K9 = x 100K9 = x 100
Σ(Anzahl Dokumente)
M ß i % fü di Güt d D k t ti j P t f Maß in % für die Güte der Dokumentation je Prozessstufe
- fachliche Freigabe
- redaktionelle Freigabe
Freigabe“ durch den Markt- „Freigabe durch den Markt
Maß für die Wertschätzung von Dokumentation (sofern K9 = 0)
39
40. Klassische Kennzahlensysteme
Kennzahlen-Beispiel „Steuerungsbereich Qualität “
Σ(Anzahl fehlerhafte Bausteine)
K10 = x 100K10 = x 100
Σ(Anzahl Bausteine)
M ß i % fü di B t i üt (R ht h ib O th fi Stil Maß in % für die Bausteingüte (Rechtschreib-, Orthografie-, Stil-,
Terminologiefehler)
einmalige Kennziffer (ggfs. von einem Dienstleister ermittelt)g (gg )
zur Begründung für eine Systeminvestition „Autorenunterstützung“
40
41. Agenda
Konzeptionelle Grundlagen einerp g
kennzahlengestützten Organisation
Klassische Kennzahlensysteme
(F llb i i l d Üb )(Fallbeispiele und Übung)
Balanced Scorecard
(Fallbeispiele und Übung)( p g)
41
43. Balanced Scorecard
BSC-Modell
FinanziellFinanziell
„Wie sollen wir gegenüber
Teilhabern auftreten, um
finanziell Erfolg zu haben?“
G häft
Vision und
Strategie
„Wie sollen wir gegenüber
unseren Kunden
auftreten
Kunden Geschäftsprozesse
„In welchen Geschäfts-
prozessen müssen wir
die Besten sein, um
T ilh bStrategieauftreten,
um unsere Vision
zu verwirklichen?“
unsere Teilhaber
und Kunden zu
befriedigen?“
„Wie können wir unsere
Veränderungs-und
W h i l
Lernen und Entwicklung
43
Wachstumspotentiale
fördern, um unsere
Vision zu verwirklichen?“
44. Balanced Scorecard
Strategy Map: Top down Kennzahlen-Entwicklung
Perspektive Finanzen
P kti K d
Was sind die monetären Ziele?Was sind die monetären Ziele?
Perspektive Kunden
Wer sind die Kunden und wie können sie gefördert werden?Wer sind die Kunden und wie können sie gefördert werden?
skette
Perspektive Prozesse
Welche Prozesse / Prozessoptimierungen sind relevant?Welche Prozesse / Prozessoptimierungen sind relevant?
Wirkungs
Perspektive Innovation, Wissen, Lernen & Entwickeln
W l h W h t d V ä d t ti l i d k ?W l h W h t d V ä d t ti l i d k ?
W
44
Welche Wachstums- und Veränderungspotentiale sind zu wecken?Welche Wachstums- und Veränderungspotentiale sind zu wecken?
45. Balanced Scorecard
BSC-Ursachen-Wirkungskette
Perspektive:
Finanzen
Return on Capital
EmployedFinanzen p y
Kundentreue
down
Perspektive:
Kunden
Pünktliche Lieferungngtopd
Perspektive:
Prozesse Prozessqualität Prozessdurchlaufzeit
erleitun
Perspektive:
Prozessqualität Prozessdurchlaufzeit
He
45
Perspektive:
Innovation, Wissen, Lernen,
Personalentwicklung
Fachwissen der Mitarbeiter
46. Balanced Scorecard
BSC-Ursachen-Wirkungskette
Perspektive:
Finanzen
Return on Capital
EmployedFinanzen p y
Kundentreue
Wi
Perspektive:
Kunden
Pünktliche Lieferung
rkungb
Perspektive:
Prozesse Prozessqualität Prozessdurchlaufzeit
bottom
Perspektive:
Prozessqualität Prozessdurchlaufzeit
up
46
Perspektive:
Innovation, Wissen, Lernen,
Personalentwicklung
Fachwissen der Mitarbeiter
47. Balanced Scorecard
Strategy Map (beispielhaft: Optimierung TechDoc-Produktivität)
Perspektive Ziele Kennzahlen Vorgaben Maßnahmen
Zahlungsmoral verbessern … … …
Finanzen
Fehlerkosten senken … … …
Profit TechDoc erhöhen … … …
… … … …
höh U Z f i d h it
own
Kunden
höhere User-Zufriedenheit … … …
neue mediale Plattformen … … …
MA-Zufriedenheit steigern … … …
gtopdo
… … … …
Prozesse
Prozessqualität verbessern … … …
internes Wissensmanagement … … …
Einführung Projektmeetings
rleitung
Einführung Projektmeetings … … …
… … … …
Wissen/
Richtlinien einführen … … …
Einführung Vorschlagswesen … … …
Her
Wissen/
Innovation
g g
XML-Kompetenz erhöhen … … …
… … … …
48. Balanced Scorecard
Strategy Map (beispielhaft)
Finanzen
Zahlungsmoral
verbessern
Fehlerkosten senken
Profit TechDoc
erhöhen
enF
Fehlerkosten senken
neue mediale
Kunde
höhere User-
Zufriedenheit
Plattformen
Mitarbeiter-
Zufriedenheit steigern
rozesse
Qualität verbessern
internes Wissens-
management Einführung
on/
n
P
Einführung XML-Kompetenz
g Einführung
Projektmeeting
Innovatio
Wissen
48
Vorschlagswesen
Einführung
Richtlinien
XML Kompetenz
erhöhen
50. Balanced Scorecard
Balanced Scorecard – Vorgehen
1. Ausgangspunkt = Vision, Leitbild, Mission, Strategie
2. Erfolgskritische strategische Ziele aus der Gesamtstrategie ableiten und
den Perspektiven zuordnen
SMART (Specific Measurable Accepted Realistic Timely) - S (spezifische Ziele)
M ( b Zi l )- M (messbare Ziele)
- A (akzeptierte Ziele)
- R (realistische Ziele)
- T (terminierbare Ziele)
3. Plausibilisierung der Strategie:Ursache-Wirkungsbeziehung zwischen den
strategischen Zielen (strategy map) herleiten
B i K hl4. SMARTE Bestimmung von Kennzahlen
5. Vorgaben festlegen und Maßnahmen ableiten
6 f B l d S d it d i h d B i h b ti
50
6. ggf. Balanced Scorecard mit und zwischen anderen Bereichen abstimmen
7. BSC in die Prozesse integrieren
51. Balanced Scorecard
Balanced Scorecard – Übung
Gemeinsame Erarbeitung einer Gemeinsame Erarbeitung einer
- Strategy-Map
Kennzahlen und Maßnahmenplanung- Kennzahlen- und Maßnahmenplanung
(Fallstudie und Metaplan-Arbeit)(Fallstudie und Metaplan Arbeit)
51
52. BSC‐Fallstudie im Workshop „Aufbau eines Kennzahlensystems für Technische Kommunikation“
Schaffner/Sturz tekom Jahrestagung 2013 7./8.11.2013
Erstellen Sie für die Abteilung Technische Dokumentation des Unternehmens „Top‐Maschinenbau AG“
eine Strategy Map sowie erste Kennzahlen, Vorgaben und Maßnahmen für eine Balanced Scorecard –
bezogen auf die Produktion von Betriebsanleitungen
Folgende Informationen stehen zur Verfügung:
Das Unternehmen gehört mit rund 900 Mio. € Jahresumsatz zu den Weltmarktführern seiner Branche, hat eine breite Pro‐
duktpalette von Werkzeugmaschinen (fünf Produktlinien: bohren, drehen, fräsen, pressen, schleifen) mit hoher Varianten‐
vielfalt. Aufgrund steigender Kundenansprüche findet derzeit eine Umstellung von Großserienfertigung (ca. 1.000 Maschinen
je Großserie) auf Kleinserienfertigung statt (ca. 60‐100 Maschinen je Kleinserie) – der Prozess ist zu 50% abgeschlossen. Die
Top‐Maschinenbau AG beschäftigt 6.000 Mitarbeiter an zehn internationalen Standorten und verkauft im Jahr ca. 20.000
Maschinen (Verkaufspreise zwischen 30‐60 T€). Der Export erfolgt in mehr als 30 Länder. Aktuell wird ein großer Preisdruck
durch Konkurrenz aus Osteuropa und Fernost festgestellt, die Kunden erwarten immer individuellere Maschinen und kürzere
Lieferzeiten. Zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit wird die Produktivitätssteigerung als eines der wesentlichen Jahreszie‐
le für alle Unternehmensbereiche ausgerufen.
Die zentrale Dokumentationsabteilung gehört zur Entwicklungsabteilung, wird von einem Dokumentationsleiter geführt und
beschäftigt 13 Mitarbeiter in Vollzeit (8 Redakteure, 2 Illustratoren, 2 Projektmanager, 1 Assistenz). Zirka 60% der Gesamtar‐
beitszeit werden für die Erstellung von Betriebsanleitungen aufgewendet (plus Wartungsunterlagen und Unterstützung bei
Ersatzteilkatalogen und Schulungsunterlagen). Die Übersetzung wird an bis zu fünf unterschiedliche Dienstleister ausgelagert.
Ein zentrales Translation‐Memory wird nicht gepflegt. Die Dokumentation arbeitet historisch bedingt noch mit originären
Layoutprogrammen – je nach Maschinenlinie mit Word oder Framemaker. XML‐ oder CMS‐Know‐how ist nicht vorhanden.
Zu den Kenndaten der Betriebsanleitungen (BA): Je Produktlinie sind 50 unterschiedliche Kleinserien geplant. Dies erfordert
250 inhaltlich bis zu 90% deckungsgleiche Betriebsanleitungen (mit je ca. 150 Seiten), die im Durchschnitt in 15 Sprachen
übersetzt werden. Im Jahr sind knapp 5.000 BA‐Seiten neu zu produzieren sowie 20% der Seiten (ca. 7.000 Seiten) zu 30%
überarbeiten. Mit rund 65% Textanteil (ca. 130 Worte pro Seite) entspricht dies einem Jahresvolumen von 1 Mio. Worten.
Bei einer Redundanz von 70% betragen die Übersetzungskosten ca. 800.000 €. Die Kosten für Vervielfältigung und Konfektio‐
nierung der rund 3 Mio. Seiten beträgt rund 750.000 €. Das Jahresbudget für Fremdleistung beträgt somit 1,6 Mio. €. Weitere
1,3 Mio. € entfallen auf die Personal(voll)kosten (davon 60% für die BA‐Produktion) und ca. 1.000 Betriebsstunden auf die
Unterstützung aus der Entwicklungsabteilung. Im ersten halben Jahr der Umstellungsphase wurden zusätzliche 50.000 € für
externe Redaktionsservices aufgewendet, da das Volumen nicht zu schaffen war.
Das Controlling hat festgestellt:
o Die Dokumentationskosten der Betriebsanleitungen werden auf weit über 3 Mio. € kalkuliert und je nach Maschinentyp
im Durchschnitt über alle Sprachen bei ca. 150‐200 € je verkaufte Maschine liegen – ca. 0,5% vom Verkaufspreis.
o Es kommt in der TechDoc zu erhöhten Fehlleistungen (> 3% vom Budget) und Ausfallzeiten (Krankheitsquote: > 8,3 %).
o Aus dem Vertrieb und Kundenservice werden Kundenbeschwerden über Maschinenqualitätsprobleme und Konsistenzfeh‐
ler in der BA laut. Die Fachpresse stellt bereits Zukunftsfragen über die Top‐Maschinenbau AG an.
Die TechDoc‐Abteilungsleitung wird beauftragt, auf Basis einer Balanced Scorecard eine Strategie zu entwickeln, mit welchen
Maßnahmen das Unternehmensziel zu erreichen ist. Kennzahlen sind im Ansatz zu benennen.
Ferner sind bekannt:
Die Arbeitsverdichtung wird insbesondere durch die Umstellung von Großserien‐ auf Kleinserienfertigung mit individuellen
Marktanpassungen erzeugt. Auch müssen sich die Mitarbeiter sehr viel häufiger als in der vergangenen Zeit in neue Themen‐
gebiete einarbeiten (unterschiedliche Verfahren, elektronische Regelungen, Anbauten etc.) und die Dokumentationsprojekte
in kürzeren Fristen abschließen.
Häufige Fehlleistungen basieren zumeist auf Unkonzentriertheit sowie auf Missachtung von Vorgaben (z.B. Prüfwege, Termi‐
nologie, Prozessrichtlinien) und Dateibehandlungsfehler (falsche Speicherorte, Formate, Dateien geladen und bearbeitet).
Ausfallzeiten gründen sich zumeist auf kurzfristige Arbeitsausfälle aufgrund von Erkrankungen der Atemwege, Kreislauf oder
Magen/Darm. Auch besteht die Vermutung, dass sich die Häufigkeit der Arztbesuche vor allem aus dem Motiv heraus nährt,
sich dem Arbeitsprozess zu entziehen (Absentismus).
Aus einer Mitarbeiterbefragung im gesamten Bereich der F&E wurden folgende Stellungnahmen bekannt:
„Dass mit der Kleinserienfertigung ist ja o.k., aber dann müssen auch alle Strukturen angepasst und nicht nur der Vertrieb
gebauchpinselt werden.“
„Die Arbeitsbedingungen sind unerträglich. Das Licht blendet und in dem Großraumbüro herrscht ein Höllenlärm. Das ver‐
stößt doch bestimmt gegen die Arbeitsschutzbestimmungen.“
„Wo bleibt die Kollegialität, wenn ich dem Entwickler hinterherrennen muss, um meine Daten zu bekommen.“
„Wir werden ja fast zum Akkord getrieben und schief angeguckt, wenn wir ´mal 2 Minuten zu lange auf dem Klo waren.“
„Ein scheiß‘ Laden ist das hier geworden, alles Sklaventreiber!“
„Letztens sprach mich ein Kunde auf der Messe an und fragte, was denn bei uns los sei. Sein zuständiger Projektmanager
hätte so merkwürdige Andeutungen gemacht und der Key‐account‐Manager hätte nur abgewiegelt.“
56. Balanced Scorecard-Übung
vereinfachte Musterlösung
nanzen
Senkung der
Doku-Kosten
Krankheitsquote
senken
nFi
Fehlerkosten senken
fehlerfreie
D k t ti
Kunden
Verbesserung Arbeits-
platzbedingungen
(Kunde hier = Mitarbeiter)
Einsatz TechDok
im Marketing-Mix
(Kunde hier = Vertrieb)
Dokumentation
(Kunde hier = Endkunde)
Austauschprozesse
Prozesse
Redundanzen aus
Vorproduktionen nutzen
Austauschprozesse
F&E<->TechDok
optimieren
Qualitätsmanagement
(Qualität verbessern)
Einführung eines
Einführung von
Produkt-Roadmaps
on/
en
P
Einführung modularisierte
Baugruppen-Produktion
TechDok-Beteiligung im
Produktplanungsprozess
Einführung eines
CMS und TMS
Produkt Roadmaps
55
Innovati
Wisse
technische Richtlinien
(IT-, Redaktions-,
Terminologieleitfaden)
Baugruppen Produktion
techn. Kompetenz erhöhen
(CMS, XML etc.)
Führungskräftetraining
(i.S. Führungsstil,
-methodik)