Da das Wetter schon recht herbstlich anmutet, sehnt sich Albert nach wärmerem Klima. Das nächste Abenteuer lockt unsere Freunde nach Indien. Dort treffen sie Erla, die Elefantendame, und lernen einige spannende Fakten über asiatische Elefanten kennen und erfahren, dass es sogar eine Gottheit gibt, die einem Elefanten ähnlich ist.
Außerdem erzählt Erla, wie sie eine Katastrophe verhindert hat, als sie mit ihrer Herde ein Feuer löschte und dadurch Menschenleben und Menschenbehausungen retten konnte.
Erneut händigen Albert und Herold die geheime Anleitung aus, um ins Motley zu kommen.
2. Albert schaute aus dem Fenster und fühlte,
dass es anfing kälter zu werden. Einige Blätter
auf den Bäumen verfärbten sich bereits herbst-
lich. Er dachte daran, wie schön es doch wäre,
irgendwohin zu reisen, wo es warm ist. Albert
grinste, schliesslich musste er ja nur ins Motley
gehen und sich ein warmes Klima wünschen.
Schwupsdiwups würde sein Wunsch in Er-
füllung gehen und ihn auf magische Art und
Weise dort hin transportieren.
Auf dem Weg zum Baum traf er Herold, der die
gleiche Idee hatte. Sie beschlossen, sich
gemeinsam auf den Weg zu machen. Albert
sagte: „Ich denke, es wäre prima, ein paar
Elefanten zu treffen, was meinst du Herold?“
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„Eine grandiose Idee“ erwiderte Herold, „aber wir
müssen uns entscheiden, ob wir lieber asiatische
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3. oder afrikanische Elefanten treffen wollen.“
„Hm“, überlegte Albert, „mir ist gar nicht klar,
dass es da vielleicht einen Unterschied gibt.
Wir waren bereits in Afrika und haben dort Gira
getroffen. Ich glaube, es wird interessanter,
wenn wir jetzt etwas Neues ausprobieren. Lass
uns nach Indien reisen!“
Herold begeisterte diese Idee und ein paar
Augenblicke später standen sie vor einem
riesigen Elefanten.
Der Elefant oder, um genauer zu sein, die
Elefantenkuh, schaute zu ihnen herab. „ Na,
aber hallo“, sagte die Elefantendame, „wo
kommt ihr denn so schnell her? Ich war gerade
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dabei durch den Tempelgarten zu schlendern,
bevor ich für ein Fest hübsch geschmückt
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4. werde. Ich muss heute an einer Hochzeits-
prozession teilnehmen.“
„Hallo, zurück!“, entgegnete Albert, „Ich bin
Albert und mein stacheliger Freund heisst
Herold. Wir kommen von einem Ort namens
Motley und sind hier, um alles, was du weisst,
über Elefanten zu erfahren. Wenn Du uns alles,
was es über Elefanten zu lernen gibt erzählt
hast, laden wir Dich herzlich ins Motley ein. Wir
treffen dort in einer Vollmondnacht all unsere
Tier-Freunde aus der ganzen Welt.“
„Na, wenn sich das nicht aufregend und unge-
wöhnlich anhört“, meinte die Elefantendame.
Herold fand, dass Albert vielleicht etwas
schnell eine Einladung ausgesprochen hatte
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und wollte mehr über die neue Bekanntschaft
wissen.
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5. „Dürfte ich erfahren, wie dich die anderen
Elefanten nennen?“ fragte Herold.
Die Elefantendame lächelte und antwortete:
„Ich bin Erla und kenne mich auf diesem Fleck-
chen Erde sehr gut aus! Wenn ihr etwas über
irgendjemanden in dieser Region erfahren
wollt, habt ihr mit mir die richtige Wahl
getroffen.“
Albert war begeistert und wollte
gerade eine Frage stellen, als Herold
ihm zuvor kam: „Wir würden es
wirklich zu schätzen wissen,
wenn du uns so viel wie möglich
über Elefanten erzählen könntest.“
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Erla wedelte mit ihren Ohren und sagte:
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6. „Nun gut, ich kann euch recht viel über „Ich weiss, dass es auch Elefanten in
indische Elefanten erzählen. Aber ich bin Afrika gibt. Sie sind viel grösser als
mir sicher, dass es viel spannendere asiatische Elefanten.
Dinge gibt, über die wir uns unterhalten
können! Aber da ihr von so weit her
kommt, um über uns etwas zu lernen,
werde ich euch natürlich helfen.“
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7. Obwohl wir so gigantisch sind, können wir bis zu
70 Jahre alt werden. Wir sind gute Schwimmer
und unsere Rüssel benutzen wir wie Schnorchel.
Mit unseren recht kleinen Augen können wir
nicht besonders gut sehen, aber dafür haben
wir das grösste Gehirn im Tierreich!
Wir leben im Familienverbund und viele Familien
zusammen nennt man eine Herde. Der Anführer
der Herde ist normalerweise die älteste Elefanten-
dame. Ich bin die Anführerin unserer Herde
und man nennt das Matriarch.
Alle Kälber und Weibchen folgen mir. Junge
männliche Elefanten, auch Bullen genannt,
bleiben bei der Herde bis sie ungefähr 14 Jahre
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alt sind. Dann versuchen sie ein Weibchen zu
finden, um ihre eigene Familie zu gründen.
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8. Wir sind Pflanzenfresser und mögen Blätter,
Gras und Baumrinde. Eigentlich verbringen wir
die meiste Zeit des Tages mit Essen.
Unsere Stosszähne sind aus Elfenbein. Leider
finden die Menschen unsere Zähne besonders
wertvoll und manchmal werden wir nur des-
wegen getötet.
Hier in Südindien sind wir sehr beliebt und wer-
den respektiert. Es gibt hier sogar eine Gottheit
mit einem Elefantengesicht, er heisst Lord
Ganesh, und im letzten Monat gab es ein
grosses Fest zu seinen Ehren.
Viele von uns leben in Tempeln, ansonsten sind
wir eine gefährdete Spezie. Wir leben hier in
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einem guten zuhause. Ich habe 3 Mahouts –
Leute, die mich pflegen, baden und massieren.“
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9. „Jetzt aber mal wirklich“, unterbrach Erla ihre Elefantenaufklärung, „ich
würde euch viel lieber ein paar Geschichten erzählen. Wisst ihr, wir
Elefanten können Katastrophen einfach entschärfen, oder Kriminalfälle
lösen! Ausserdem bringen wir unseren Kleinen viele wichtige Rituale
bei. Meint ihr nicht, dass dies viel spannendere Geschichten sind?“
„Was meinst du denn damit, wenn
du sagst, ihr könntet Katastro-
phen verhindern?“, wollte
Albert sofort wissen.
Bevor Herold Erla stop-
pen konnte, legte sie
los:
„Eines Tages, als ich für eine
Parade geschmückt wurde, hatte
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ich eine Art Vorahnung und wusste,
dass etwas total Aussergewöhnliches passieren wird!
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10. Hier bei uns Indien ist es üblich, Elefanten ganz
wunderschön und prächtig zu schmücken.
Wenn wir dann so farbenfroh geschmückt
durch die Strassen ziehen, kommen immer viele
Menschen und bewundern unseren Marsch.
Als wir an den Menschenmassen vorbei zogen,
bemerkte ich einen merkwürdigen Geruch. Erst
wusste ich nicht so recht, was das sein konnte,
aber dann wurde mir schnell klar, dass etwas
brannte. Unmittelbar hörten wir die ersten
Schreie und sahen Leute in Angst und Panik
umher rennen.
Ich wandte mich schnell an die anderen
Elefanten und ordnete an, dass sie zum Fluss
rennen sollten, um ihre Rüssel mit Wasser zu
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füllen.
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11. Als wir mit vollen Rüsseln zurück kamen,
konnten wir bereits sehen, woher das Feuer
kam. Wir prusteten das Wasser auf die lodern-
den Flammen und nach einigen Wasserläufen
schafften wir es, das Feuer komplett zu löschen.
Wir konnten einen ganzen Weg mit Holzhütten
vor den Flammen retten. Zur Belohnung be-
kamen wir ganz viel leckeres Obst. Ich
werde diesen Tag nie vergessen, es war
einfach ein beeindruckender Moment
für Mensch und Elefant“, erklärte Erla.
Herold und Albert waren tief
beeindruckt. Erla machte
einen sehr selbstbe-
wussten und kompe-
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tenten Eindruck und
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12. Albert wollte gerne mehr Geschichten hören.
Leider war es aber schon spät geworden und
sie mussten sich auf den Heimweg machen.
Bevor sie jedoch ihre Rückreise an-
traten erklärte Albert wie
Erla beim nächsten Voll-
mond ins Motley ge-
langen könne. Es war an
der Zeit sich zu verab-
schieden und alle Drei
freuten sich schon jetzt
auf ihr Wiedersehen.
... Als nächstes –
Vorweihnachtlicher Spass
mit Rentierfakten
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