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"Von Infrastrukturen zu Möglichkeitsräumen" Vortrag #GMW14

10 Sep 2014
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"Von Infrastrukturen zu Möglichkeitsräumen" Vortrag #GMW14

  1. Von Infrastrukturen zu Möglichkeitsräumen Erwartungen von WissenschaftlerInnen an Onlineumgebungen für Wissensarbeit GMW-Jahrestagung, Zürich, 4. September 2014 Sabrina Herbst, Claudia Minet, Daniela Pscheida, Steffen Albrecht
  2. Möglichkeiten von Raum: Inhalt Erwartungen an digitale Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen Räume: Gestaltung digitaler Wissensräume:
  3. Möglichkeiten von Raum: Inhalt Erwartungen an digitale Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen Räume: Gestaltung digitaler Wissensräume: 1. Räume der Wissensarbeit 2. Dimensionen von Raum: Room & Space 3. Virtuelle Forschungsumgebungen (VFU) als „room“ und „space“ 1. Fragestellung und Methodik 2. Nutzung von Web 2.0 in der Wissenschaft 3. Nutzung und Verständnis von VFU 4. Erwartungen an VFU 1. Zusammenfassung 2. Die eScience-Forschungsplattform
  4. Möglichkeiten von Raum: Inhalt Erwartungen an digitale Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen Räume: Gestaltung digitaler Wissensräume: 1. Räume der Wissensarbeit 2. Dimensionen von Raum: Room & Space 3. Virtuelle Forschungsumgebungen (VFU) als „room“ und „space“ 1. Fragestellung und Methodik 2. Nutzung von Web 2.0 in der Wissenschaft 3. Nutzung und Verständnis von VFU 4. Erwartungen an VFU 1. Zusammenfassung 2. Die eScience-Forschungsplattform
  5. 1. Räume der Wissensarbeit Raum als physische Gegebenheit und Raum aus sozialkonstruktivistischer Perspektive Notwendigkeit dynamischer Raumkonzepte für Lehr- und Lernräume • Globalisierung, • Ortsungebundenheit, • Strukturelle Veränderungen an Hochschulen (Bologna Prozess), • Zunehmender Einsatz digitaler Medien, • Kollaboration Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen
  6. 2. Dimensionen von Raum Zwei Dimensionen von Lern-, Arbeits- und Forschungsräumen - Room und Space (Sesink 2007) Room Space • Soziale Gestaltung von Raum Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen Cyberspace PLE vs. LMS • Architektonisch (physisch oder virtuell) gestalteter Raum Cyberscience Hörsäle, Seminarräume, Labore
  7. 3. VFU als „room“ und „space“ VFU als „room“ • Bereitstellung von Infrastrukturen Logo der D-Grid-Initiative http://www.d-grid.de VFU als „space“ Hiking Artist „Team as Network“ http://hikingartist.com/2012/06/17/teamwork-illustrations-new-gallery/ kopi-af-network_fritsal/ “… a VRE can be described as a set of web applications, online tools, systems and processes inter- operating to facilitate or enhance the research process research activities Industry, universities, other research institutions and government Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen applications within and without institutional boundaries; it enables collaborative beyond geographical barriers. are all involved in collaborative research projects.” (Carusi, A. & Reimer, T. 2010) “The term VRE also incorporates the context in which those tools and technologies are used.” (JISC 2009)
  8. Möglichkeiten von Raum: Inhalt Erwartungen an digitale Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen Räume: Gestaltung digitaler Wissensräume: 1. Räume der Wissensarbeit 2. Dimensionen von Raum: Room & Space 3. Virtuelle Forschungsumgebungen (VFU) als „room“ und „space“ 1. Fragestellung und Methodik 2. Nutzung von Web 2.0 in der Wissenschaft 3. Nutzung und Verständnis von VFU 4. Erwartungen an VFU 1. Zusammenfassung 2. Die eScience-Forschungsplattform
  9. 1. Fragestellung und Methodik Quantitative Onlinebefragung 2013  Daten zur Rolle von Social Media und onlinebasierten Anwendungen in der Wissenschaft  Wissenschaftler/innen von 63 deutschen Hochschulen (Unis, FHs, Kunst- und Musikhochschulen)  Erhebungszeitraum September bis Oktober 2013  Stichprobe N=778  Soziodemografika, Nutzung von 17 verschiedenen Online- Werkzeugen, Einstellungsmessung, Nutzungskontexte Qualitative Interviewstudie  spezifische Nutzungspraxis, Potentiale und Folgen einer zunehmend digital unterstützen Wissenschaft  23 Leitfadeninterviews mit sächsischen Wissenschaftler/innen aus den Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Sozialwissenschaften und Geisteswissenschaften  Dezember 2012 bis Juni 2013  Fokus: spezifische Nutzungspraxis von Online-Anwendungen und Social-Media Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen
  10. 98.9 2. Nutzung von Web 2.0-Tools Nutzung von Web 2.0-Tools und onlinebasierten Werkzeugen 79.8 77.4 73.5 71.7 65.3 56.5 80.4 52.2 52.3 52.7 69.1 57.9 26.7 29.9 15.1 5.9 95.2 79.3 76.2 67.8 58.0 56.0 55.1 54.7 52.2 52.2 48.8 48.6 32.9 24.9 22.2 10.5 5.2 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Wikipedia Online-Archive und Datenbanken Mailinglisten Content Sharing/ Cloud-Dienste Videokonferenzen/VoIP Internetforen ander Wikis (Firmenwikis) Video/Foto-Community-Portale Literaturverwaltung Lernmanagementsysteme Wissenschaftliche Netzwerke Chat/Instant Messaging Soziale Netzwerke Online-Editoren Weblogs Microblogging Social Bookmarking Services generelle Nutzung berufliche Nutzung Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen
  11. 3. Nutzung und Verständnis von VFU Herbst/Minet/Pscheida 1.8 9.3 eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen 88.9 Ja, ich benutze eine Virtuelle Forschungsumgebung (VFU) Nein, ich benutze keine VFU, habe allerdings schon von diesem Begriff gehört. Ich kann mit dem Begriff VFU nichts anfangen. 26% Sprach- und Kulturwissenschaften 21% Ingenieurwissenschaften 23% Mathe und Naturwissenschaften 15,5% Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen (43%) und Professor/innen (25%) 30-39 Jahre: 33%, 45-55 Jahre: 23% 4 oder mehr Jahre beschäftigt Intensivere Nutzung von Online-Werk-zeugen und Web2.0-Tools
  12. 3. Nutzung und Verständnis von VFU internat. Plattform zur Verteilung von Forschungsergebnissen Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen Vernetzung über eigene Institution hinaus Wesentlich datenbasierter Forschungs-verbund, in Folge für nicht-datenbezogene Diskurse wenig tauglich Eine soziale Plattform für Forschung Forschen, ohne analoge Umgebungen (brick & mortar) nutzen zu müssen Verständnis VFU Freitextantworten Onlinebefragung Überholung von zeitlichen und räumlichen Barrieren in der Forschung Integriertes Literatur-, Daten-, und Kommunika-tionssystem einer Community per definitionem nicht machbar Sowas wie Moodle für Forschungs-zwecke
  13. 4. Erwartungen an VFU Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse (vgl. Mayring) der Interviews mit sächsischen WissenschaftlerInnen Herbst/Minet/Pscheida • Deduktiver Aufbau Kategoriensystem entlang Interviewleitfaden • Induktive Erweiterung des Kategoriensystems im Zuge der Auswertung • Ausdifferenzierung von Argumentationsketten und Zusammenfassung der identifizierten Erwartungen eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen
  14. 4. Erwartungen an VFU Individualisierbarkeit und Personalisierbarkeit „Wenn man mal sagt: ok, ich muss jetzt mal ein Brainstorming machen für einen Antrag, dann sucht man sich eben das richtige Werkzeug dafür. Ich muss jetzt mal hier große Daten austauschen, dann sucht man sich eben ein anderes Werkzeug dafür“ Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen „[w]eil, jeder hat doch persönliche Vorlieben“ Hiking Artist http://www.hikingartist.com CC BY-ND 2.0
  15. Breite Einbindung existierender digitaler Anwendungen „[Nicht,] dass ich mich bei zehn Sachen einloggen (…) muss, sondern, dass ich das aus dieser Plattform heraus halt „Da gibt es Softwaretools, die dafür geeignet sind“ Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen steuern kann“ 4. Erwartungen an VFU
  16. 4. Erwartungen an VFU Datenschutz und Datensicherheit „dass ich so wenig wie möglich private Informationen preisgeben muss“ Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen „dass man weiß, wo die Daten liegen, wer darauf im Zweifelsfall Zugriff hat“ Hiking Artist http://www.hikingartist.com CC BY-ND 2.0
  17. Benutzerfreundlichkeit, Stabilität und Kontinuität „[w]enn es anstrengender ist das zu nutzen als es nicht zu nutzen, macht es natürlich auch keinen Sinn“ „wenn ich meine Gedanken strukturieren muss, so wie man ein Werkzeug strukturiert, das ist falsch.“ „weil, niemand hat da Lust, sich dort mit dem ständigen Absturz rumzuärgern oder gerade dort die Hotline Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen anzurufen“ „mit wenigen Klicks ans Ziel kommen „damit alle partizipieren können“ 4. Erwartungen an VFU
  18. 4. Erwartungen an VFU Unterstützung von Kollaboration und Vernetzung Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen „So eine Art Facebook für die Fachcommunity“ „…, dass Kommunikationskanäle geschaffen werden“ „…, dass nicht doppelt gearbeitet wird, der eine recherchiert das und der andere recherchiert das nochmal“ „es wäre ein riesen Fortschritt, wenn das ginge, also […] dort einen Zugriff hätte auf die Daten der Kollegen und die integrieren kann in die eignen“ „Wenn man […], diesen ganzen Prozess besser abbilden könnte und dann nicht so darauf angewiesen wäre, dass jeder in seinem eigenen Kopf eine eigene Vorstellung dieses Forschungsprojekts entwickelt, sondern die vielleicht eher gemeinsam entwickeln kann und auch dokumentieren kann, dann wäre das vielleicht einfacher“
  19. Herausforderungen für Virtuelle Forschungsumgebungen Benutzerfreundlichkeit Berücksichtigung der Arbeitskontexte, Arbeits- und Nutzungspraktiken der Nutzenden Erreichen einer kritischen Masse an Nutzenden Datenschutz und -sicherheit Möglichst kostenfreie Bereitstellung der VFU Qualitätssicherung, Stabilität und Kontinuität Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen Für „einen lebendigen Austausch“ 4. Erwartungen an VFU Offenheit, Unterstützung von Vernetzung und Kollaboration
  20. Möglichkeiten von Raum: Inhalt Erwartungen an digitale Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen Räume: Gestaltung digitaler Wissensräume: 1. Räume der Wissensarbeit 2. Dimensionen von Raum: Room & Space 3. Virtuelle Forschungsumgebungen (VFU) als „room“ und „space“ 1. Fragestellung und Methodik 2. Nutzung von Web 2.0 in der Wissenschaft 3. Nutzung und Verständnis von VFU 4. Erwartungen an VFU 1. Zusammenfassung 2. Die eScience-Forschungsplattform
  21. 1. Zusammenfassung Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen Hiking Artist http://www.hikingartist.com CC BY-ND 2.0 • Notwendigkeit sozialkonstruktivistischer Perspektiven auf Lehr- und Lernräume • VFU als integrierte onlinegestützte Umgebungen, gestaltet durch die Nutzenden • Bisher nur sehr geringe Nutzung von VFU durch WissenschaftlerInnen • Die Vorstellungen der Nutzenden von VFU sind geprägt durch bestehende Technologien (z.B. „Moodle für die Forschung“, „Facebook“ für die Forschung) • Bestimmte Anforderungen an eine VFU um eine kritische Masse an Nutzenden und so einen Mehrwert für die Nutzenden selbst zu erreichen
  22. 1. Zusammenfassung Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen Hiking Artist http://www.hikingartist.com CC BY-ND 2.0 • Notwendigkeit sozialkonstruktivistischer Perspektiven auf Lehr- und Lernräume • VFU als integrierte onlinegestützte Umgebungen, gestaltet durch die Nutzenden • Bisher nur sehr geringe Nutzung von VFU durch WissenschaftlerInnen • Die Vorstellungen der Nutzenden von VFU sind geprägt durch bestehende Technologien (z.B. „Moodle für die Forschung“, „Facebook“ für die Forschung) • Bestimmte Anforderungen an eine VFU um eine kritische Masse Offenheit/an Nutzenden Durchläs und so einen Mehrwert für sigkeit die Nutzenden selbst zu erreichen Kostenfreier Zugang
  23. 2. Die eScience-Forschungsplattform Herbst/Minet/Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen • projektbegleitende Entwicklung seit 2012 • Projektmanagement als zentrale Funktionalität (Basis: Redmine) • angereichert mit Möglichkeiten der sozialen Vernetzung • testweise Nutzung im Projektzusammenhang • Wechselspiel von Forschung und Entwicklung Web-Plattform des eScience Forschungsnetzwerk Sachsen https://escience.htwk-leipzig.de
  24. Finished. Herbst/Minet/Pscheida Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen Web: http://www.escience-sachsen.de Twitter: @eScienceSachsen • Sabrina Herbst, M.A. • Claudia Minet, M.A. • Dr. Daniela Pscheida eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen Hiking Artist hikingartist.com CC BY-ND 2.0

Notes de l'éditeur

  1. Räume und ihre Grenzen sind vage, Bedeutung des Sozialen für die Entstehung von Räumen > Simmel zu Beginn des 20. Jahrhunderts etwa von Simmel (1908) Konkrete theoretische Überlegungen zur sozialen Produktion von Räumen entstehen jedoch erst unter dem Eindruck einer zunehmenden räumlichen Entgrenzung im Zuge der Globalisierung sowie den rasante Entwicklungen im Bereich der Kommunikations- und Informationstechnologien in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts (z.B. Lefèbvre 1974). Ihren Höhepunkt fand diese Entwicklung mit dem “Spatial turn” in den Sozialwissenschaften Ende der 1980er Jahre, der zu einer Herausbildung verschiedener theoretischer Konzepte sozialer Raumkonstruktion führte (vgl. Warf & Arias 2008, Döring 2009). Steigende Bedeutung dynamischer Raumkonzepte speziell auch für Lehr und Lernräume zu Beginn des 21. Jahrhunderts gesamtgesellschaftlicher Prozess der Globalisierung und die daraus resultierende Ortsungebundenheit (vgl. Vortrag von Paweł Szczęsny bei der Science 2.0-Tagung in Hamburg), zunehmender Einsatz digitaler Medien in Lehre und Forschung strukturelle Veränderungen an den Hochschulen im Zuge des Bologna Prozesses (vgl. DINI 2009). Soziale Interaktionen grundlegend für die Konstruktion von Räumen der Wissensarbeit. Dabei kommt Kollaborationen eine zunehmende Bedeutung in allen Bereichen der Wissenschaft, sowohl in der Forschung als auch der Lehre (Köhler et al. 2008, Wuchty et al. 2007) zu. > z.B. Onlinebefragung unter sächsischen WissenschaftlerInnen durch das eScience - Forschungsnetzwerk Sachsen mehr als 92% der Befragten (n=765) an bereits in einem oder mehreren Forschungsprojekten gearbeitet zu haben, jeweils mehr als die Hälfte in Projekten unter Beteiligung verschiedener Institute einer Hochschule bzw. verschiedener Hochschulen sowie Partnern aus dem Bereich der Wirtschaft (vgl. Pscheida & Köhler 2013, S. 6f.). Auch Lern-, Lehr- und Arbeitsräume als soziale Räume, in denen die Lernenden miteinander und mit Lehrenden interagieren, Forschende mit Forschenden usw., soziale Beziehungen innerhalb einer Gemeinschaft pflegen. Sie können virtuell oder physisch sein (vgl. Kahnwald & Albrecht 2009).
  2. Diese Zweidimensionalität von Räumen macht auch Werner Sesinks Raumbegriff in der Unterscheidung von „room” und „space” (Sesink 2007) deutlich: Room-> architektonisch und mittels Software gestalteter Raum Space-> durch soziales Handeln gestalteter Raum, der Space verleiht dem Room Sinn Für die Gestaltung virtueller Lernumgebungen spiegelt sich diese Notwendigkeit in der Diskussion um die Potenziale von Social Software zur Unterstützung informellen Lernens sowie der Debatte Lernmanagementsysteme vs. Persönliche Lernumgebungen wieder (vgl. u.a. Kerres 2006, Baumgartner 2008, Kahnwald et al. 2010). Forschungsräume bzw. Arbeitsräume von WissenschaftlerInnen sind „rooms“, im physischen Sinne als Büros, Labors, Hörsäle oder Seminarräume. Je nachdem wie WissenschaftlerInnen sie durch ihre Arbeitspraxis gestalten, werden sie zu Arbeits-, Forschungs- oder Lernräumen. Der virtuelle (Sinn-offene) „Cyberspace“ wird durch die Arbeitspraxis der „Cyberscientists“ (zum Begriff der Cyberscience vgl. Nentwich 2003) zur Arbeits- und Forschungsumgebung der WissenschaftlerInnen.
  3. VFU als „room“ im Sinne einer bereitgestellten Infrastruktur (z.B. D-Grid-Initiative) Und als „space“ im Sinne eines sozial gestalteten Raumes
  4. Im Forschungsprojekt mehrere empirische Studien zur Nutzung digitaler Werkezeuge im beruflichen Alltag von WissenschaftlerInnen durchgeführt Ziel: Anforderungen von WissenschaftlerInnen an die Gestaltung von Onlineumgebungen, damit diese auch sozial im Sinne eines Wissensraumes erschlossen werden. Dazu sind Kenntnisse der aktuellen Nutzung verschiedener Web 2.0-Werkzeuge durch WissenschaftlerInnen notwendig. Zudem gilt es, ihre digitale Arbeitspraxis genauer zu erschließen.
  5. GMW: Die generelle Nutzung und die spezifische Nutzungspraxis onlinegestützter Anwendungen und Social Media durch sächsische WissenschaftlerInnen wurden mit Hilfe quantitativer und qualitativer Analysemethoden durch das eScience- Forschungsnetzwerk Sachsen untersucht und mit bundesdeutschen Daten zur Rolle von Social Media und onlinebasierten Anwendungen ergänzt. Vom generellen ins spezifische Im folgenden ist die Nutzung von Werkzeugen durch Wissenschaftlerinnen an deutschen Hochschulen dargestellt Nutzung von Onlinetools dargestellt Grüner Balken= generelle Nutzung nur berufliche bis nur private Nutzung, roter Balken= berufliche Nutzung nur berufliche bis primär privat (berufliche Nutzung schließt private Nutzung nicht aus) (entgegengesetzt exklusiv) Differenz zwischen beiden Tools ist die rein private Nutzung, Je geringer der Unterschied zwischen beiden Balken ist desto intensiver ist der berufliche Einsatz des Tools Hohe bekanntheit Alle abgefragte Tools sind bekannt und werden von WissenschaftlerInnen genutzt, wobei der Verbreitungsgrad zum Teil stark variiert Hoher verbreitungsgrad in der generellen Nutzung außer vier Tools werden alle Online-Werkzeuge von mindestens der Hälfte der Befragten in irgendeiner Art (privat oder beruflich) genutzt Hoher beruflicher Nutzungsgrad Auch der Großteil der Werkzeuge (10 Tools) werden von mehr als 50 % der Befragten im beruflichen Alltag genutzt, 2 Tools (wissenschaftliche Netzwerke und Chat werden von knapp 50 % der Befragten genutzt) Im beruflichen Kontext nutzen WissenschaftlerInnen am häufigsten Recherchetools wie Wikipedia und Online Archive, die von 95 % bzw 79% der Befragten berufliche genutzt werden. Im akademischen Alltag ebenfalls weit verbreitet sind Mailinglisten, Clouddienste, VoIP-Anwendungen Ein nischenphänomen stellen im beruflichen Alltag von WissenschaftlerInnen auch im Jahr 2013 Social Media Werkzeuge wie Blogs, Twitter oder Online-Editoren dar. Unter wissenschaftlerInnen werden onlinewerzeuge häufiger genutzt als in der deutschen bevölkerung. Vergleich mit Daten der ARD/ZDF Onlinestudie zeigt, dass für die dort erfragten Anwendungen: Wikipedia, Vidoportale, berufliche netzwerke, Soziale netzwerke, und Twitter der verbreitungsgrad geringer ist als unter WissenschaftlerInnen. Besonders herausstechen an dieser Stelle die Sozialen Netzwerke, Während im beruflichen Kontext der Wissesnchaft wissesnchaftliche Netzwerke von 48% der Befragten genutzt werden, nutzen nur 33 % Soziale Netzwerke für berufliche Zwecke. Fazit: Auch wenn social media tools noch immer ein nischenphänomen darstellen, ist nichtsdestotrotz zu beobachten, dass neben originären recherchetools vor allem tools zum einsatz kommen, die auf interaktion ausgerichtet sind. Dh. Tools die vor allen einen austausch von daten und informationen ermöglichen und damit kollaborative arbeitsweisen unterstützen und zeit und ortsungebundenen arbeiten ermöglichen. Dazu gehören z.B. Cloud-Services, Videokonferenzen, Literaturverwaltungssysteme. Überleitender Satz warum diese Daten wichtig sind Bevor wir uns den Erwartungen zuwenden, die Wissenschaftlerinnen an eine Virtuelle Forschungsumgebung haben, wurde in der Onlinebefragung generell erfragt wie verbreitet die Nutzung von virtuellen Forschungsumgebung ist und was Wissenschaftlerinnen unter dem Begriff verstehen.
  6. 85 Personen, die angegeben haben mit dem Begriff VFU etwas anfangen zu können 14 Personen (davon), die VFU schon mal genutzt haben Eine Frage des Science2.0 Surveys bezog sich direkt auf die Nutzung und das Verständnis von WissesnchaftlerInnen bezüglich ihres Umgangs mit virtuellen Forschungsumgebungen Die Ergebnisse der bundesweiten OnlineBefragung zeigen, dass ein Großteil der WissenschaftlerInnen mit dem Begriff VFU nichts anfangen kann. virtuelle forschungsumgebungen werden bisher so gut wie nicht genutzt werden. Nur 1,8 % der wissenschaftlerinnen gab an schon einmal mit eienr virtuellen forschungsumgebeung gearbeitet zu haben. Auch in der bundesdeutschen stichprobe sieht das ergebnis nicht soviel anders aus. Weitere 9,3% können sich zwar unter dem begriff VFU etwas vorstellen, haben aber noch nicht mit einer VFU gearbeitet. Interessant und diskussionswürdig sind die erklärungen des begriffs und auch die einschätzungen die wissenschaftlerinnen an dieser stelle in der befragung gegeben haben.
  7. Grob umrissen kann man die Äußerungen einordnen in Erklärungen über arbeitsweisen Infrastrukturen und möglichkeiten Aber auch kritische anmerkungen mit denen wissensräume in der wissenschaft konfrontiert sind Neben der reinen Abfrage ob eine VFU genutzt wird, wurde zudem darum gebeten, zu erläutern, was unter dem begriff verstanden wird. Folgende Aussagen geben wieder was WissenschaftlerInnen unter dem Begriff VFU verstehen - unabhängig ob sie diese nutzen oder nicht. So reichten die einschätzungen von relativ allgemeinen umfassenden beschreibungen das vfus soziale plattformen für forshcung sind bis zu sehr differenzierten einschätzungen welche probleme untershciedliche disziplinen und die einbindung der verschiedenen arbeitspraxen in einem kollaboratven umfeld darstellen. in diesem rahmen wurde z.b. geäußert, dass mit eienr vfu die problematik verbunden ist, das die arbeitsvielfalt der disziplinen nicht in einer vfu gebündelt werden kann. Andererseits ist auch ine eine übertragung und aneignung des begriffs auf schin bestehende anwednungen zu beobachten. So werden anwednungen wie lernmanagemnetsysteme oder wissenschaftliche netzwerke, die einen kollegialen austausch und vernetzung ermöglichen als eine art vfu verstanden. Und so verwundert es auch nicht dass insbesondere auch lernmanagementsysteme von wissenschaftlerinnen nicht nur in der lehre eingesetzt werden sondern darüber hinaus auch ihre anwedung in der forshcungsarbeit erfahren. So nutzen immerhin 10 prozent der sächsischen wissenschaftlerinnen lernmanagementsysteme im rahemn ihrer forschungsarbeit. Unter einer VFU verstehen die Befragten „eine soziale Plattform für Forschung“ oder eine „Plattform, auf der man seine Ergebnisse einstellt und teilt“ bzw. ermöglichen VFUs eine „Vernetzung über eigene Institution hinaus“ oder stellen eine „internat. Plattform zur Verteilung von Forschungsergebnissen“ dar. Auch entgrenztes Arbeiten spielt eine wichtige Rolle. So sehen WissenschaftlerInnen eine VFU auch als Werkzeug zur „Überholung von zeitlichen und räumlichen Barrieren in der Forschung“ für ein „Forschen, ohne analoge Umgebungen (brick&mortar) nutzen zu müssen“. Eine Herausforderung für eine VFU könnte die Arbeitsvielfalt verschiedener Fachgebiete sein. So sei eine VFU als „wesentlich datenbasierter Forschungsverbund, in Folge für nicht datenbezogene Diskurse wenig tauglich“. Die Herausforderungen fachspezifischen und interdisziplinären kollaborativen Arbeitens können durch eine gegenseitige Abgrenzung der Bereiche nicht bewältigt werden. Die VFU als „integriertes Literatur-, Daten-, und Kommu nikationssystem einer Community“ sei so „per definitionem nicht machbar – vor allem wenn man interdisziplinär und innovativ forschen und arbeiten will“. In den Erklärungen zu den Funktionen einer VFU werden in einigen Fällen Vergleiche zu webbasierten Tools wie Dropbox, ResearchGate oder Moodle angeführt, um den Funktionsumfang einer VFU einzuordnen. So werden z.B. VFUs mit typischen Lernmanagementsystemen (LMS) in der Form assoziiert, dass sie „sowas wie Moodle für Forschungszwecke“ darstellen. Wie die Befragungsergebnisse zeigen, nutzen immerhin 10% der WissenschaftlerInnen klassische LMS auch im Kontext von Forschungstätigkeiten, u.a. zur Abstimmung und zum Austausch von Informationen und Materialien
  8. Vorgehensweise bei der qualitativen Inhaltsanalyse in Anlehnung an Mayring
  9. Individualisierbarkeit und Personalisierbarkeit d.h. Anpassung der Funktionen an die Arbeitspraxis der WissenschaftlerInnen Aufbau der Plattform als „Toolbox“ Eine Möglichkeit unter anderen: Strukturierung nach Fachbereichen Personalisierte Bereitstellung von Informationen (zur Verhinderung einer Informationsflut)
  10. Schnittstellen zu bestehenden digitalen Werkzeugen -> sowohl Social media als auch nicht-onlinebasierte Anwendungen wie Textverarbeitung Einbindung konkreter Tools für bestimmte Arbeitsschritte (Spezialsoftware) SSO Synchronisierung mit verschiedenen Endgeräten
  11. Schutz von sensiblen Forschungsdaten Teilweise auch die Möglichkeit gefordert eigene Daten zu schützen im Prozess der Auswertung Kontrolle über die Daten (wo liegen die Daten? Wer hat Zugriff?), auch: selbst entscheiden können welche Daten öffentlich sein sollen und welche nicht Patente, geistiges Eigentum und Urheberrecht
  12. Intuitive Nutzung Zugeschnitten auf verschiedene Zielgrupen Anpassung an verschiedene Endgeräte Generell: ERLEICHTERUNG des wissenschaftlichen Arbeitsalltags Die Sicherung eines kontinuierlichen Zugriffs ist eine Voraussetzung, um die kritische Masse an NutzerInnen zu erreichen, ab der die Plattform für die NutzerInnen selbst einen Mehrwert darstellt (vgl. Interview 9).
  13. VFU als gemeinsame Datenbasis -> die Möglichkeit dass „man dann womöglich noch aus denselben Daten aufgrund unterschiedlicher theoretischer Grundpositionen unterschiedliche Schlussfolgerungen zieht […]. [Dann] [g]eht es ja wirklich darum, welches Modell ist denn nun das, das passt auf diese Daten und welches liefert den höheren Erklärungswert für oder Prognosewert meinetwegen für irgendwelche gesellschafts- oder alltagsrelevanten Phänomene“ (Interview 5) Offenlegung von Forschungsdaten So z.B. Entwicklung neuer Qualitätsmechanismen für die Wissenschaft möglich Unterstützung interdisziplinärer Zusammenarbeit durch offene Abbildung von Arbeitsprozessen und Schaffung von Schnittstellen zwischen den Disziplinen, v.a. aber durch Unterstützung von Kommunikationsaktivitäten
  14. Aus Erwartungen ergeben sich Herausforderungen Im Zentrum: eine kritische Masse an Nutzenden erreichen, sodass die Nutzung der Plattform auch für die Nutzenden selbst zum Mehrwert wird … durch: Benutzerfreundlichkeit, Qualitätssicherung, Kontinuität und Stabilität … durch: Berücksichtigung der verschiedenartigen Arbeitskontexte von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern z.B. interdisziplinäre Zusammenarbeit, disziplinspezifische Tätigkeiten, Lehre, Einbindung nicht-wissenschaftl. Akteure in Forschungsprojekten usw., Unterstützung flexibler Arbeitsweisen (z.B. mehrere Arbeitsorte) Datenschutz und -sicherheit Dabei möglichst für die Nutzenden kostenfreie Bereitstellung der VFU: Hier wird die Pflicht bei den Hochschulen/Forschungseinrichtungen gesehen, die VFU als Forschungsinfrastruktur zu finanzieren
  15. Ausgehend von einem sozialkonstruktivistischen Raumverständnis sollte gezeigt werden, dass die Berücksichtigung der Arbeitspraxis und der Bedürfnisse von WissenschaftlerInnen (als potenzielle Nutzende) entscheidend für die praktische Gestaltung einer virtuellen Forschungsumgebung sind. Raum entsteht durch soziale Aktivität, Raum muss angeeignet und sozial belebt werden dafür muss es Gestaltungsfreiheit geben, aber auch ein Bedürfnis Bedürfnis da und auch wieder nicht, Vorstellungsraum umfasst das bereits Bekannte Anforderungen bewegen sich in einem Spannungsfeld, das nicht oder nicht so einfach aufzulösen ist
  16. Die empirischen Untersuchungen dienen neben der Erforschung von Veränderungen der Wissenschaft im Zuge der Digitalisierung, auch als Anhaltspunkte für die Gestaltung einer innovativen Forschungsumgebung, zur Unterstützung kollaborativer Wissensarbeit in Wissenschaft, Wirtschaft und anderen Bereichen. Ergebnis: große Zurückhaltung, für abgegrenzte Gruppen geeignet
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