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Hochschulen als Partner des regionalen Wandels
- 1. Hochschulen als Partner des regionalen Wandels
am Beispiel eines Landkreises in Niedersachsen
Prof. Dr. Sven David
- 2. Gliederung
1. Situation und Perspektiven der Wirtschaftsstruktur im LK ROW
2. Wandel im Bildungssektor
3. Fazit
© Prof. Dr.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 2
- 3. Gliederung
1. Situationund Perspektiven derder Wirtschaftsstruktur
Situation und Perspektiven Wirtschaftsstruktur im
im ROW
LK LK ROW
2. Wandel im Bildungssektor
3. Fazit
© Prof. Dr. Sven David, 2007 Hochschulen als Partner des regionalen Wandels 3
- 4. Der globale Wettbewerb wird im nächsten Jahrzehnt den
Bestand vieler Arbeitsplätze im Produktionssektor bedrohen
Waschmittel Bauzu-
lieferer,
Lebens-
< 5%
mittel
Glas und Holz, Ver- Verlagerungs-
Kosten- Keramik packung,
risiko:
vorteile Maschinen-
5 - 15% bau Gering
gegenüber
Automobil
Deutschland Hoch
Chemie
Möbel Halbleiter, Papier
Bekleidung
> 15%
Unterhaltungs-
elektronik
Hoch Gering
Quelle: The Boston Consulting Group,
Produktionsstandort Deutschland –
quo vadis?, 2004.
Verlagerungsfähigkeit in Niedriglohnländer
© Prof. Dr. Sven David, 2007 Hochschulen als Partner des regionalen Wandels 4
- 5. Ohne Gegenmaßnahmen werden in Deutschland bis 2015 etwa
2 Mio Arbeitsplätze im Produktionssektor verloren gehen
2,1 -2,5
Anzahl
der 7,8 -1,4
Arbeit-
nehmer 6,0e
Arbeitnehmer Zusätzliche Arbeitsplatz- Arbeitsplatz- Arbeitnehmer
im produ- Arbeitsplätze verlust durch verlust durch im produ-
zierenden durch Wirt- steigende Verlagerung zierenden
Gewerbe schafts- Produktivität (ca. 1,5% Gewerbe
2004* wachstum (2-3% p.a.) p.a.) 2015e
( 2,2% p.a.)
Quelle: The Boston Consulting Group,
*ohne Bauindustrie und Handwerk Produktionsstandort Deutschland –
quo vadis?, 2004.
© Prof. Dr. Sven David, 2007 Hochschulen als Partner des regionalen Wandels 5
- 6. Landkreis ROW – heute wirtschaftlich im guten
Durchschnitt
181. Gesamtindikator 315. 102.
56 55,2
53,5
54 52,7
51,7 52,0
52
49,7
50 48,5
48
46,1
46
44
42
40
ROW VER OHZ SFA STD LG CUX WL
© Prof. Dr. Neue Soziale Marktwirtschaft (Hrsg.), INSM-Regionalranking, Köln 2006.
Quelle: Initiative
Hochschulen als Partner des
Sven David, 6
- 7. Die Wirtschaftskraft des LK Rotenburg/ W. liegt
bereits heute deutlich unter dem Bundesdurchschnitt
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner 2004*
28.000
-18%
26.000 25.799
24.805
24.000
22.372
22.000 21.430
20.406
20.000 19.724
18.000
16.000 15.550 15.704 16.101
14.000
12.000
10.000
Mittel- ROW VER OHZ SFA STD LG CUX WL
wert
D
*
Produzierte Güter und Dienstleistungen (in jeweiligen Preisen) in € je Einwohner. Quelle: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
© Prof. Dr.
(Hrsg.), INSM-Regionalranking, Köln 2006.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 7
- 8. Der Landkreis ROW bietet im Standortwettbewerb
einen Lohnkostenvorteil – aber nur temporär und regional
58.000
57.000 SFA
56.000 (12,0%)
55.000 STD
Produktivität*
(11,3%)
54.000
D
53.000
(12,2%)
52.000 WL VER
(8,8%) (9,9%)
51.000
50.000
OHZ
49.000
ROW (9,2%) LG
CUX
48.000 (9,2%) (12,9%)
(12,5%)
47.000
25.000 26.000 27.000 28.000 29.000 30.000 31.000 32.000
Arbeitskosten*
Bruttoinlandsprodukt (in jeweiligen Preisen) bzw. Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer in € je Erwerbstätigem (Jahr: 2004).
*
© Prof. Dr.
Quelle: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (Hrsg.), INSM-Regionalranking, Köln 2006.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 8
- 9. Eine günstige Demografie und Ausbildungsplatzdichte
schaffen noch einen zeitlich begrenzten Puffer
Demografieindex* Ausbildungsplatzdichte*
130 106
124,7
125 104
120
102 101,4
115
109,2 100
110 98,4
105 98 96,8
100,0
100 96
95
94
90
92
85
80 Mittel- 90
ROW Mittelwert Mittel- ROW Mittelwert
wert Nachbar- wert Nachbar-
D D
LK´s LK´s
Zusammengefasster Index von jeweils sieben Niveau- und Prognose-Demografie-Kennziffern (Jahr: 2005) bzw. Zahl der Ausbildungs-
*
© Prof. Dr.
plätze je 100 Nachfrager (Jahr: 2003). Quelle: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (Hrsg.), INSM-Regionalranking, Köln 2006.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 9
- 10. Der demografische Wandel und zu wenige
Hochschulabsolventen bedrohen die Zukunft
Aus dem Positionspapier „Demografischer Wandel im
norddeutschen Wirtschaftsraum“ der IHK Nord (Stand September
2006):
• Norddeutscher Wirtschaftsraum: Abnahme der Jugendlichen
unter zwanzig Jahren bis 2020 um rund 17 Prozent
• Geringer Anteil der Hochschulabsolventen an Erwerbs-
bevölkerung:
o Deutschland: 14 %
o Durchschnitt OECD-Länder 51 %
• Bereits jetzt teilweise Nachwuchsmangel (v.a. in ingenieur-
technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen)
© Prof. Dr.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 10
- 11. Die heutige Wirtschafts- und Ausbildungsstruktur ist
nicht ausreichend auf die Zukunft ausgerichtet
Beschäftigtenanteil mit Beschäftigtenanteil in schnell
Hochschulabschluss* wachsenden Branchen*
8 7,5 10
7
9
8,4
6
5,3 8
5,0 7,3
5
7
4
6 5,9
3
5
2
1 4
0 3
Mittel- ROW Mittelwert Mittel- ROW Mittelwert
wert Nachbar- wert Nachbar-
D D
LK´s LK´s
Anteil der Beschäftigten mit Fachhochschul- oder Hochschulabschluss an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in % bzw. Anteil
*
der Beschäftigten in Branchen, die zwischen 2000 und 2005 mindestens 15% schneller als der Bundesschnitt gewachsen sind (jeweils
© Prof. Dr.
Jahr: 2005). Quelle: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (Hrsg.), INSM-Regionalranking, Köln 2006.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 11
- 12. Zusammenfassung
1 Der LK Rotenburg/W. steht heute wirtschaftlich – noch – gut da
2 Aber bereits heute Bruttoinlandsprodukt je Einwohner deutlich zu
niedrig (LK ROW < Bundesdurchschnitt)
3 Relativer Standortvorteil durch günstige Arbeitskosten (dadurch niedrige
Arbeitslosenquote)
4 Kostenvorteil jedoch durch die niedrige Produktivität aufgefressen
5 Günstige Demografie und Ausbildungsplatzdichte bieten noch zeitlich
begrenzten Puffer
6 Die Wirtschaftsstruktur ist nur schwach durch Wachstumsindustrien
geprägt, auch weil die notwendigen Hochschulabsolventen fehlen
© Prof. Dr.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 12
- 13. Konsequenz
Hoher Akademikeranteil als wesentlicher Schlüssel zur Steigerung
der regionalen Wettbewerbsfähigkeit:
Höhere Produktivität
Wachstumsstarke Unternehmen
Höherwertige Waren und Dienstleistungen
Höhere Einkommen
Höhere Kaufkraft
Das Elbe-Weser-Dreieck und insbesondere der Landkreis Rotenburg/
Wümme brauchen eine Hochschule der Region und für die Region!
© Prof. Dr.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 13
- 14. Gliederung
1. Situation und Perspektiven der Wirtschaftsstruktur im LK
ROW
2. Wandel im Bildungssektor
2. Wandel im Bildungssektor
3. Fazit
© Prof. Dr. Sven David, 2007 Hochschulen als Partner des regionalen Wandels 14
- 15. Stimmen zur Hochschulreform aus der Wirtschaft
„Bachelor-Absolventen erhalten attraktive Einstiegschancen. Wir sind
überzeugt, dass innerhalb entsprechend konzipierter Studiengänge eine
Qualifizierung erreicht werden kann, die es den Absolventen ermöglicht,
bei entsprechender Leistung und geeignetem Persönlichkeitsprofil,
verantwortliche Tätigkeiten zu übernehmen.“
(Personalvorstände führender deutscher Unternehmen, Erklärung
„Bachelor Welcome“)
„Das Bachelormodell erfüllt eine der zentralen Forderungen der
deutschen Wirtschaft, nämlich die nach jüngeren Absolventen. Deshalb
werden viele Unternehmen einen 6-semestrigen Bachelor-Studiengang für
eine Reihe von Einstiegspositionen bevorzugen.“
(Oliver Maassen, Die Bologna-Revolution)
© Prof. Dr.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 15
- 16. Weitere Stimmen zur Hochschulreform
„Ich würde nie einen Bachelor einstellen, da ein Bachelor ein zertifizierter
Studienabbrecher ist.“
(Aufsichtsratsvorsitzender eines Münchener Software-Unternehmens)
„Das Bachelor-Studium ist ein Schmalspurstudium für die wenig
Talentierten.“
„Die Einführung des Bachelor als erstem berufsqualifizierendem Abschluss
ist eine Operation am offenen Herzen der deutschen Wirtschaft.“
(Professoren deutscher Universitäten)
© Prof. Dr.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 16
- 17. Der Bologna-Prozess: Ziele und Umsetzung
Ziel: Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des
europäischen Hochschulsystems
Grundlegender Bachelor-Abschluss
Jüngere Absolventen
nach 6 bis 8 Semestern möglich
Trennung der Studien-
Differenzierung nach Bachelor, Master,
abschnitte nach dem
Dr. statt „Diplom“ (+ Dr.)
Ausbildungsziel
Verwertbarkeit der
Bachelor als berufsqualifizierender
Studieninhalte in der
Abschluss
Praxis
Förderung der Mobilität ECTS (European Credit Transfer
der Studierenden und System), einheitliche Abschlussgrade
Absolventen (Bachelor, Master), Soll-Anerkennung
Akkreditierung der Hochschulen und
Qualitätssicherung
der Studiengänge
© Prof. Dr.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 17
- 18. Wesentliche Strukturvorgaben der
Kultusminister-Konferenz
FH und Uni im wesentlichen gleichgestellt
Bachelor:
• „erster berufsqualifizierender Abschluss und Regelabschluss eines
Hochschulstudiums “
• Regelstudienzeit 6 – 8 Semester
Master:
• Regelstudienzeit 2 – 4 Semester
• Differenzierung von Theorie- und Anwendungsbezug nur im Master
• Zugang zum Master: erster Abschluss (Bachelor) plus weitere Qualifikation
(z.B. Berufserfahrung)
Angebot von Bachelor und darauf aufbauendem Master nicht über 10 Semester
© Prof. Dr.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 18
- 19. Studiendauer von Bachelor/Master versus Diplom
Uni und FH gleich
10 10
Master
9 9
8 8
7 7
6 6
8+2
Uni-Diplom
FH-Diplom
5 5
Bachelor
4 4 7+3
3 3
6+4
2 2
1 1
© Prof. Dr.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 19
- 20. Qualifikationsprofile von Bachelor- und Master-
Studiengängen
AM
theorieorientiert
MA MA-Level
BA BA-Level
anwendungsorientiert
© Prof. Dr.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 20
- 21. Weitere Aspekte des Wandels im Hochschulwesen
Erhebung von Studiengebühren an staatlichen Hochschulen
(i.d.R. ca. € 500 je Semester)
Stärkere Selbstverwaltung der Hochschulen
(insbesondere Mittelverwendung)
Ermöglichung der Auswahl von 60% der Studierenden
(in den bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengängen)
durch die Hochschulen selbst
Professionalisierung des Berufs
des Hochschul- oder Wissenschaftsmanagers
© Prof. Dr.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 21
- 22. Welche Vorteile bietet eine Kooperation mit einer
(privaten) Hochschule Ihrem Unternehmen?
1
1 Potenzialträger frühzeitig an an Unternehmen führen
Potenzialträger frühzeitig das das Unternehmen führen
2
2 Die Attraktivität Personalwettbewerb erhöhen
Die Attraktivität imim Personalwettbewerb erhöhen
3
3 Den Nachwuchs bedarfsgerecht ausbilden
Den Nachwuchs bedarfsgerecht ausbilden
4
4 Engagement für die Region zeigen
Engagement für die Region zeigen
In der Praxis prüfen, man zueinander passt und und
In der Praxis prüfen, ob ob man zueinander passtErwartungen
5
5
erfüllt werden
Erwartungen erfüllt werden
6
6 Vergleichsweise günstig Know-how einkaufen und aufbauen
Vergleichsweise günstig Know-how einkaufen und aufbauen
In Theorie und Praxis gut ausgebildeten (Führungs-)
In Theorie und Praxis gut ausgebildeten (Führungs-) Nachwuchs
7
7 gewinnen
Nachwuchs gewinnen
8
8 Die Ausbildungsinhalte und Lehrqualität beeinflussen
Die Ausbildungsinhalte und die die Lehrqualität beeinflussen
© Prof. Dr.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 22
- 23. Gliederung
1. Situation und Perspektiven der Wirtschaftsstruktur im LK
ROW
2. Wandel im Bildungssektor
3. Fazit
© Prof. Dr.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 23
- 24. Fazit:
Im Landkreis Rotenburg/W kann qualifizierter, an einer Hochschule
1
ausgebildeter Nachwuchs den notwendigen Wandel gestalten helfen
2 Die Region braucht dafür vor allem eine Hochschule für die Region
Auch Hochschulen müssen einen durchgreifenden Wandel vollziehen und
3
sich dem Wettbewerb untereinander stellen
Die Zusammenarbeit mit Hochschulen ermöglicht Unternehmen den
4
kostengünstigen Aufbau qualifizierten, individuell ausgebildeten Nachwuchses
© Prof. Dr.
Hochschulen als Partner des
Sven David, 24