1. GS BERGEDORF / SCHULE 75
Schülerinnen und Schüler setzen sich mit
dem Thema „Inklusion“ auseinander;
am Beispiel der Schule 75 aus St. Petersburg
und der GSB in Hamburg
Unterstützt und gefördert durch
Die Stiftung deutsch russischer
Jugendaustausch und
2. GS BERGEDORF / SCHULE 75
Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich
zukunftsweisend mit Inklusion
Initiiert von Helena Teerling und Patricia Reimers
Nie zuvor war das Thema Inklusion so aktuell in der pädagogischen
Landschaft vertreten wie jetzt. So ist das Ziel dieses Schülerprojektes das
Thema „Inklusion“ für alle erfahrbar zu machen: Während die
Schülerinnen und Schüler an der GSB irgendwie schon „immer“ mit
Integration, nun Inklusion, konfrontiert waren, ist es für die russischen
Schülerinnen und Schüler der Schule 75 ein neues Thema. Die
Inklusionspädagogik formuliert die gesellschaftliche Zielperspektive der
gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Menschen, ungeachtet
ihres Geschlechts, ihrer sozialen und kulturellen Herkunft, ihrer sexuellen
Präferenzen, ihrer Begabungen, oder ihrer Behinderung. Es wird im
deutsch – russischen Vergleich gezeigt, dass das bundesdeutsche
Bildungssystem auf dem Weg hin zu einer inklusiven Schule ist, während
das russische Bildungssystem die Dialektik von Gleichheit und Differenz im
Hinblick auf behinderte und benachteiligte Schülerinnen und Schüler im
Wesentlichen durch Selektion bearbeitet. Durch Projekteeinheiten, wie
Interviews mit Mitarbeitern der Malteserküchen in St. Petersburg und
Hamburg, werden Ziele und Unterschiede greifbar gemacht. Durch
gemeinnützige Arbeit lernen die Schülerinnen und Schüler, was es
bedeutet in Malteserküchen den Alltag benachteiligter Menschen
mitzuerleben. Durch Hospitationen in Inklusions- und Integrationsklassen,
sowie durch Interviews mit InklusionsschülerInnen lernen die
Austauschschülerinnen den Alltag behinderter Menschen kennen. Auch
durch Gespräche mit Lehrern, Eltern und Sozialpädagogen aus
Inklusionsklassen wird das Bild einer inklusiven Schule erweitert. So
erhalten die Schülerinnen und Schüler im besten Fall die Möglichkeit,
beide Systeme miteinander zu erfahren, Erfahrungen auszutauschen,
diese anderen Schülerinnen und Schüler deutlich zu machen und ihren
Erfahrungshorizont zu erweitern. Durch Präsentationen und diese
Zeitschrift können andere SchülerInnen und Eltern an der Arbeit der
Jugendlichen partizipieren und miteinander diskutieren. Diese Zeitschrift
erhebt nicht den Anspruch ein differenziertes Bild pädagogischer Arbeit
auf dem Feld „Inklusion“ darzustellen, sondern bildet lediglich die Arbeit
der SchülerInnen während dieser Austauchwoche ab.
Patricia Reimers
3. GS BERGEDORF / SCHULE 75
Ankommen in Hamburg und der GSB
Erstes Zusammentreffen
der beiden Gruppen aus
der Schule Nr. 75 und der
GSB. Die Begrüßung der
Gruppen erfolgt durch
Herwig Sünnemann, den
didaktischen Leiter der
Gesamtschule Bergedorf
und Swetlana Gorbunowa,
stellvertretende
Schulleiterin.
4. GS BERGEDORF / SCHULE 75
Was ist Integration?
Gedanken einer Schülergruppe
Erika/GSB, Nikita/75, John/GSB
Im Rahmen des internationalen Austausches der Schulen 75 aus Sankt
Petersburg und der Schule Gesamtschule Bergedorf/ StS Hamburg,
unterhielten wir uns mit vielen Fachkräften bezüglich der Probleme, die
sich beim Unterrichten in Inklusionsklassen ergeben. Schwierig ist schon
der Begriff „Inklusion“, die russischen Schüler sagen einfach „eine Schule
für alle“. Gemeint ist, dass behinderte, benachteiligte, aber auch Kinder
mit Migrationshintergrund „zusammen“ lernen, was manchmal schwierig
ist. Heute unterhielten wir uns mit Herrn Hannemann. Wir stellten ihm
Fragen in Bezug auf
die Kinder, die
begrenzte
Möglichkeiten
haben. Er hat uns
erzählt, dass die
Integrationsklassen
1988 in Hamburg
geschaffen worden
waren, und dass
vorher die
Behinderten nicht
die Möglichkeit
hatten, mit „
normalen“ Kindern
zusammen zu
lernen, wie zum Beispiel in der Integrationsklasse von Herrn Hannemann
(Foto), welche wir einen Tag begleiteten. Zurzeit existieren Schulen, wo
alle zusammen lernen können und gleiche Rechte haben unabhängig von
physischen und geistigen Einschränkungen und Möglichkeiten.
So konnte sich vor einigen Jahren niemand vorstellen, dass die
behinderten Kinder zusammen mit gesunden Kindern in der Schule lernen
können. Aber in Hamburg existiert schon seit 5 Jahren das Gesetz, dass
ein beliebiges Kind eine öffentliche Schule besuchen kann. Das bedeutet,
dass alle Kinder unabhängig von der Religion, Herkunft, Sprache usw. auf
eine „Normale“ Schule gehen dürfen.
В рамках международного обмена школ номер 75 города СП-б и школ
Gesamtschule Bergedorf ,мы беседовали со многими специалистами
относительно проблем ,которые мы поднимаем в своих рефератах .
Сегодня мы общались с господином Ханеманом . Мы задавали ему
вопросы ,касательно детей с ограниченными возможностями . Он
5. GS BERGEDORF / SCHULE 75
рассказал нам , что интеграционные классы были созданы в 1988 в
Гамбурге,и что до того инвалиды не имели возможности учиться с
нормальными детьми . В настоящее время существуют школы ,где все
могут учиться вместе и на равных правах не зависимо от своих
физических и умственных данных. Там для детей с ограниченными
возможностям предоставлены все удобства.
Несколько лет назад никто и представить себе не мог ,что инвалиды
смогут учиться вместе с нормальными детьми в школе . Но в Гамбурге
уже существовал закон о том ,что любой ребенок может посещать
учебное учреждение, около 5 лет назад.И не имело значение то,какие
внешние данные ученика ,какие у него религиозные взгляды.
Integration/Inklusion – was ist das eigentlich?
1. Brainstorming
Schulische Inklusion
Text 1
Wir verstehen es so: Integriert sind behinderte Kinder, dann, wenn sie
zusammen in einer Klasse mit gesunden Kindern lernen. Es ist wichtig,
dass sich die behinderten Kinder genauso fühlen wie ihre normalen
Mitschüler. An einer Schule, an der Inklusion gefördert wird, haben alle
das gemeinsame Ziel sich wohl zu fühlen. Die behinderten Kinder
bekommen einen Ausgleich zu ihren Nachteilen, indem sie zum Beispiel
verlängerte Bearbeitungszeiten bei den Prüfungen bekommen.
Seit 2009 haben Eltern behinderter Kinder in Deutschland das Recht und
nach Ansicht vieler Interpreten auch die Aufgabe, im Namen ihrer Kinder
eine Beschulung an einer öffentlichen Schule durchzusetzen.
Für uns ist dieses Thema sehr wichtig, da alle Länder danach streben
Schulen mit Inklusion einzuführen. In Sankt Petersburg ist dieses Problem
sehr aktuell. Die behinderten Kinder dürfen nicht in dieselben Schulen wie
die gesunden Kinder gehen.
(Daria/75 und Alina/GSL)
Text 2
Wir sind mit einem Auftrag nach Deutschland gekommen, zu untersuchen,
wie Integration an deutschen Schulen funktioniert: An der GSB habe ich
am ersten Schultag viele ausländische Schüler gesehen und einen
behinderten Jungen im Rollstuhl bemerkt. Danach habe ich noch im
6. GS BERGEDORF / SCHULE 75
blauen Haus einen Fahrstuhl für behinderte Leute mit Rollstuhl gesehen. –
Integration bezieht sich also nicht nur auf behinderte Menschen, sondern
auch auf Menschen mit Migrationshintergrund.
In Sankt Petersburg gibt es auch so viele Ausländer wie in Hamburg. Ich
habe bemerkt, dass es in Hamburg viel mehr Spezialtreppen für
Behinderte gibt als in Sankt Petersburg.
In der Schule hat mir das Schulgelände gefallen und die Schulstunden.
(Gleb/75 und Robert/GSB)
Text 3
Inklusion ist für uns, wenn Menschen mit Behinderungen sich genauso
wohl in der Gesellschaft fühlen wie wir. Mir ist aufgefallen, dass an der
Gesamtschule Bergedorf die Schüler, die im Rollstuhl sitzen, neben sich
eine Art „Begleiter“ haben, der ihnen in jeder Situation hilft. Zum Beispiel,
wenn der Unterricht in dem ersten Stock stattfindet, gibt es einen
Fahrstuhl, der an Wand befestigt ist und sie nach oben bringt. Das
ermöglicht den Schülern
mit den verschiedensten
Behinderungen sich auch
in den Schule wohl zu
fühlen, genauso geht es
den ausländischen
Schülern.
Auch die Menschen, die
für eine kurze Zeit in
Deutschland sind, fühlen
sich eingeladen. Auch
auf den Straßen fällt uns
auf, dass die Menschen
mit einem freundlichen
Ausdruck einen
angucken. Uns ist am
ersten Tag auch auf dem
Hinweg zur Schule
aufgefallen, dass die Menschen sich gegenseitig im öffentlichen Verkehr
helfen, z.B. über die Straße zu gelangen.- Am ersten Tag standen wir an
einer Ampel und sie hatte gepiept. Da fragt mich Nastya, wo das Piepen
herkam. Und ich meinte, dass das Piepen von der Ampel kommt, damit
die Blinden auch wissen, wann sie über die Straße gehen können.
(Nastya/75 und Erika/GSB)
2 Fünftklässler auf dem Weg zum Sport – man hilft sich!
7. GS BERGEDORF / SCHULE 75
Text 4
Inklusion bedeutet für mich, dass Menschen mit Behinderungen sich
genauso wohl an einem Ort, wie z.B. Schule, fühlen wie normale
Menschen. An der Gesamtschule Bergedorf gibt es für Behinderte an
Treppen kleine Fahrstühle mit denen, die, die nicht selber laufen können,
auch ins erste Stockwerk kommen können. In Inklusionsklassen gibt es
immer mehr Lehrer als in normalen Klassen, damit die Lehrer sich mehr
mit den Schülern beschäftigen können. Einige behinderte Schüler haben
auch Begleiter in den Pausen. Das sind meistens die, die im Rollstuhl
sitzen.
Meiner Meinung nach ist die Inklusion von behinderten Leuten sehr gut,
weil behinderte Leute, genauso Menschen sind, wie wir auch und sie sich
nicht ausgegrenzt fühlen sollen.
In Sankt Petersburg an der Schule 75 lernen keine behinderten Schüler,
aber die Menschen, die zum Schuljahreseröffnungsfest am ersten Schultag
kommen würden, könnten an der Feier und am Unterricht teilnehmen. Das
ist möglich, da behinderte Menschen in Erdgeschoss unterrichtet werden
könnten, in den Obergeschossen geht es nicht, weil wir an der Schule 75
keine Fahrstühle haben, so wie in der GSB in einem Klassenhaus und in
dem Fachhaus mit Kunst.
(Nastya/75 und Vika/GSB)
Text 5
Integration oder jetzt Inklusion verbindet
die Exklusion und die Separation.
Integration beschreibt einen aktiven,
andauernden und sehr unterschiedlichem
Prozess, des Zusammenfügens und
Zusammenwachsens1
in einer
Gemeinschaft, wie der Ort Schule.
Im Fall einer gelungenen Integration
erhalten Menschen mit einer Behinderung
einen Nachteilausgleich (z. B. in Form
verlängerter Bearbeitungszeiten bei
Prüfungen, Klausuren oder Projektarbeiten
wie bei uns schon in den unteren Klassen),
damit sie das gemeinsame Ziel erfolgreich
erreichen können. Im Fall eines
gemeinsamen Zieles, sind die Grenzen
einer Förderung erweitert, und verfließt zu
einer Inklusion. Gefallen hat uns in diesem
1
http://de.wikipedia.org/wiki/Inklusion_%28P%C3%A4dagogik%29
8. GS BERGEDORF / SCHULE 75
Zusammenhang die nebenstehende Grafik, die deutlich macht wie
Inklusion aussehen sollte. Manchmal denke ich, Paulina, dass wir an der
GSB das schon ganz gut hinbekommen.
Integriert sind Menschen mit Behinderung dann, wenn sie in
Kommunikations- und Arbeitsgemeinschaften einbezogen sind und
behandelt werden, wie normale SchülerInnen.
In meiner, Marias, Schule in St. Petersburg gibt es keine behinderten
Kindern, da noch keine Integration vorgesehen ist. Aber in St. Petersburg
existieren spezielle Schulen für solche Kinder. Alle Länder sollten nach der
Inklusion streben, da mir der Gedanke gut gefällt und auch realisierbar
scheint.
(Maria/75 und Paulina/GSB)
Text 6
Am Samstag, 20.10 bin ich, Nikita, in Hamburg angekommen und konnte
mich ein wenig einleben. Heute sollte ich dann die deutsche Schule GSB
mit dem Auftrag besichtigen, wie Integration/ Inklusion an dieser Schule
funktioniert. Ich war verblüfft über die Struktur dieser Schule: Sie ist um
einiges größer als die Schule bei uns in Sankt Peterburg. Bei der GSB
dauern die Unterrichtsstunden eineinhalb Stunden und man wird schnell
müde, wenn man das nicht gewöhnt ist. Die Pausen dauern sehr lange,
man weiß nicht, was man in den Pausen machen soll. … Besondere
Integrationsmomente habe ich noch nicht erlebt. Für morgen stelle ich mir
vor, dass ich herausfinde, wie die Behinderten hier leben, welche großen
Probleme sie haben und wie es ihnen in der Schule geht.
(Nikita/75 und John/GSB)
Text 7
Erster Schultag:
Vor drei Tagen bin ich nach Hamburg gekommen und soll beschreiben,
was Integration ist. Eigentlich fühle ich mich an jedem Ort integriert, weil
ich ein sehr toleranter Mensch bin und keine Unterschiede zwischen
Menschen mit Migrationshintergrund, Fremden und Behinderten mache,
alle sollen miteinander leben.
Schon am ersten Schultag konnte man bemerken, dass es viele
behinderte Schüler sowie Ausländer an der GSB gibt, die miteinander
lernen. Ich habe außerdem gemerkt, dass europäische Menschen sehr
tolerant sind. Hier werden schwarzheutige Menschen und Menschen mit
Behinderungen nicht diskriminiert. Dies ist ein Russland öfters nicht der
Fall, da kann es auch sein, dass man nicht besonders tolerant ist.
Ich habe ein Haus in St. Petersburg besucht, in welchem schwer
behinderten Menschen von „normalen Menschen“ geholfen wird. Sie gehen
9. GS BERGEDORF / SCHULE 75
mit ihnen spazieren, und helfen ihnen allgemein im Leben. Es ist auch
sehr interessant zu sehen, dass Kinder und Jugendliche mit
Behinderungen in normalen Schulen lernen dürfen. In Russland gibt es für
behinderte Kinder/Jugendliche eine eigene Sonderschulform.
(Santa/75 und Alexander/GSB)
Text 8
Was ist Inklusion? Eigentlich weiß ich das nicht genau, Integration
verstehe ich … im Netz finde ich: Inklusion ist, wenn behinderte Kinder in
der Gesellschaft mitmischen und nicht ausgegrenzt werden.2
Hinzu kommt
auch, dass von Integration gesprochen werden kann, wenn Behinderte im
Kreis der nichtbehinderten Menschen akzeptiert und wie „normale
Menschen“ behandelt werden.
Diese beiden Definitionen gelten für behinderte Kinder zum Beispiel in
unserer, Anastasias, Schule.
(Zoya/75 und Anastasia/GSL)´
Hospitationen in Inklusions- und Integrationsklassen
23.10.2012
Vorbereitung zum Interview
AB 1: Integration/Inklusion von behinderten Schülern und Schülern mit Förderbedarf
Fragen an die Schüler:
1.___________________________________________________________________________________________________
2.___________________________________________________________________________________________________
Fragen an die Lehrer:
1.___________________________________________________________________________________________________
2.___________________________________________________________________________________________________
Fragen an den Sozialpädagogen:
1.___________________________________________________________________________________________________
2.___________________________________________________________________________________________________
Name:_____________ Datum:________________
2
http://www.lehrer-online.de/inklusion.php
10. GS BERGEDORF / SCHULE 75
John und Nikita in der 7. Klasse
Ich habe heute Leon kennengelernt. Er hat eine Lernbehinderung und eine
Gehbehinderung von Geburt aus. In der Grundschule fiel es ihm nicht
schwer, weil ihn alle akzeptiert haben. Er hat sich mittlerweile an seine
Behinderung gewöhnt, doch er stellt sich noch die Frage warum es ihn
getroffen hat.
Der Pädagoge helft den Kindern in dem er mit ihnen über ihre Probleme
redet und versucht ihnen dabei zu helfen. Er macht mit ihnen andere
Aufgaben, da sie mit den Normalen Aufgaben nicht klar kommen. Er
betreut 8 Kinder aus 2 Klassen. 2 von denen haben eine starke
Lernbehinderung. Er geht 6-mal in der Woche zu den behinderten
Kindern. Er hat früher auf einer Schule für behinderte gearbeitet, doch
ihm hat es dort nichts gefallen, weil die Kinder dort keinen Kontakt mit
normalen Kindern aufnehmen konnten. Deswegen hat er auf diese Schule
gewechselt.
Я сегодня познакомился с Леоном . Он не может нормально учиться и
не может ходить. Ему было не тяжело в начальной школе ,потому что
на него акцентировали внимание . Между тем он привык ,иногда он
задет вопрос себе "Почему со мной это случилось ?"
Педагог помогает детям ,он говорит с ним о проблемах и пробудет им
помочь . Он делает с ними с ними разные задания ,так как они не
могут делать нормальные задания . Он заботиться о детях из двух
классов . Двое из них имеют большую степень инвалидности. Он ходит
6 раз на недели к детям инвалидам. Он раньше работал в школе с
инвалидами ,но ему это не нравиться ,так как дети не контактируют с
нормальными детьми . Поэтому он ушел из данной школы .
Erika und Anastasia in Klasse 6
Heute waren wir in einer 6. Inklusionsklasse. Leider waren wir zu einem
schlechten Zeitpunkt dort, da die Inklusionsklasse eine Arbeit geschrieben
hat. Einige Kinder waren früher fertig und wir haben die Gelegenheit
genutzt, um einen Mitschüler zu befragen. In der Klasse befinden sich ca.
3-4 Schüler mit einem Aufmerksamkeitsdefizit – Syndrom (ADS).
Ein Mitschüler teilt uns mit, dass die Kinder mit Förderbedarf meistens
mit einem zweiten Lehrer in einem anderen Raum arbeiten. Das liegt
daran, dass die Kinder mit Förderbedarf oft in einem anderen Buch
mitarbeiten.
Nach dem Unterricht beantwortete uns der Lehrer einige Fragen: Er hat
gesagt, dass das Unterrichten zu zweit einem leichter fällt in so einer
11. GS BERGEDORF / SCHULE 75
besonderen Klasse. Um diesen Kindern das Lernen so leicht wie möglich
zu gestalten, überlegen sie sich verschiedene Lernmethoden. Zum Bespiel
bei dem Thema „Mittelalter“ gestalten die Lehrer es öfters so, dass die
Kinder eine Ritterburg bauen, um die Geschichte des Mittelalters besser
verstehen zu können oder sie kochen etwas gemeinsam.
Es kommt auch vor, dass im Unterricht Störungen auftreten. In den
meisten Fällen kommt es dann, wenn die Kinder das aktuelle Thema nicht
verstehen, sie deshalb laut und unaufmerksam sind und dadurch den
Unterricht stören.
Genauso führten wir ein Gespräch mit dem Sozialpädagogen: Er teilt uns
mit, dass die Kinder schon oft zu ihm kommen, gerade dann, wenn sie in
der Klasse verspottet werden.
Außerdem findet der Sozialpädagoge es sehr spannend mit solchen
Kindern zu arbeiten, dort kann er beobachten, wie Kinder mit
Förderbedarf zu Recht kommen.
Den Kindern fällt es sehr schwer über ihre Behinderungen zu reden, weil
sie gerne so sein wollen wie wir anderen Kinder.
Wir finden es bewundernswert, dass auch solche Kinder gefördert werden
können.
Vika und Polina in der 6. Klasse
Sie hatten Arbeitslehre, als wir in die Klasse kamen und um die
Hospitationsmöglichkeit baten. Die Schüler arbeiteten mit der
Bohrmaschine. Zuerst, erzählten sie die Sicherheitsregeln beim Benutzen
der Bohrmaschine. Dann haben sie mit der Bohrmaschine gearbeitet, um
zu zeigen, dass sie die Sicherheitsregeln
kennen. Die Schüler haben es teilweise gut
gemacht. Eine Schülerin hat sich geweigert
die Regeln einzuhalten und hat einen
wichtigen Punkt beim Vorgang des Bohrens
vergessen. Wir konnten nicht wirklich
erkennen, wer hier eine Behinderung hatte
Nachdem Unterricht sind wir zur Lehrerin
gegangen und haben Ihr unsere Fragen
gestellt.
Unsere Fragen:
1. Ist es sehr schwer mit behinderten Schülern zu arbeiten?
2. Welche besonderen Formen dabei benutzt?
3. Gibt es spezielle didaktische Spiele für diese Kinder?
In dieser Klasse gibt es einen Sonderpädagogen. Es lernen vier behinderte
Jungs in der Klasse, jedoch war es in diesem Fach nicht zu erkennen.
Grundsätzlich ist es für diese Lehrerin nicht schwer mit einer
Inklusionsklasse zu arbeiten. In dem Fach Arbeitslehre benutzt man keine
12. GS BERGEDORF / SCHULE 75
besonderen Formen beim Unterrichten. Es gibt spezielle didaktische Spiele
für diese Kinder, aber nicht für Arbeitslehre.
Nachdem Unterricht haben wir uns alle mit dem Sozialpädagogen
gesprochen.
Für ihn ist es etwas Besonderes mit behinderten Kindern zu arbeiten. Er
erzählte, dass es ganz viele spezielle didaktische Spiele für behinderte
Kinder gibt und diese auch im Unterricht angewendet werden. Die Kinder
sind emotional spontan und das gefällt ihm. Den Kindern fällt es schwer
über ihre Probleme zu sprechen. Jedoch gehen sie oft zu den
Sozialpädagogen. Oft sprechen sie auch darüber, dass sie gerne normal
sein wollen, so wie die anderen Kinder.
Я и Виктория были в интеграционном классе. Это был шестой класс. У
них был урок труда. Ученики работали с дрелью. Сначала , они
рассказали правила безопасности по использованию дрели. Потом они
работали с дрелью, чтобы показать, что они правила знают. Ученики
сделали это частично хорошо. Одна ученица не хотела соблюдать
правила и забыла важный пункт при процессе сверления.
После урока мы подошли к учительнице и задали ей вопросы.
Наши вопросы:
1. Это очень сложно работать с детьми с ограниченными
возможностями?
2. Какие особенные формы при этом используют?
3.Есть ли специальные дидактические игры для этих детей?
В этом классе есть особенные педагогию Там учится четыре мальчика
с ограниченными
возможностями, но мы
на этом предмете не
узнали их.
Принципиально для
этой учительницы не
сложно с
интеграционным
классом работать. На
труде не используют
особые формы для
урока. Существуют
специальные
дидактические игры для
этих детей, но не для
урока труда.
После урока все разговаривали с социальным педагогом. Для него что-
то особенное работать с детьми с ограниченными возможностями. Он
рассказывал, что существует много специальных дидактических игр.
13. GS BERGEDORF / SCHULE 75
Дети эмоционально спонтанны и ему это нравится. Детям тяжело
говорить о своих проблемах. Все-таки они часто ходят к социальному
педагогу. Они часто об этом, что они хотят быть такими же
нормальными, как и другие дети.
Dieser Eintrag stammt von John/GSB und Nikita/75
Inklusion an der GSB – Chancen und Schwierigkeiten
Im Gespräch mit Michael Hannemann –
Inklusionsbeauftragter an der GSB
Herr Hannemann, fällt es Ihnen leicht mit behinderten Kindern zu
arbeiten?
Es fällt mir sogar leicht mit ihnen zu arbeiten, es ist spannend, da diese
Schüler emotional sehr spontan reagieren. Ebenso interessant ist es zu
sehen, wie sie versuchen mit ihrem Leben in der Schule klar zu kommen.
Gibt es spezielle pädagogisch-didaktische Spiele für die Kinder?
Wir haben an unserer Schule viele verschiedene Spiele und Aufgaben für
die Schüler, damit jedes Kind individuell spielerisch gefördert werden
kann.
Wenden sich die Kinder an Sie, wenn sie Probleme haben?
Sie kommen zu mir genauso wie jeder andere Schüler auch, wenn sie
Probleme in der Schule haben, zum Beispiel, wenn es Schwierigkeiten in
der zwischenmenschlichen Kommunikation unter den Schülern gibt, klären
wir es mit den Kindern im Gespräch.
Fällt es den Kindern schwer über ihre Behinderung zu reden?
Es fällt ihnen natürlich schwer darüber zu reden, da sie so sein wollen, wie
alle anderen Kinder. Sie wollen nichts Besonderes sein.
Wie viele Kinder mit Behinderung gibt es an der Schule?
In Jahrgang 5 sind es 18, in Jahrgang 6 und 7 jeweils 12, in Jahrgang 7
sind es 8 und in Jahrgang 9 und 10 7 Schülerinnen.
Welche Abschlüsse machen die Kinder an der Schule und gehen sie auch
in die Oberstufe?
Viele machen im Laufe ihrer Schullaufbahn einen Schulabschluss und
gehen nach der GSB in berufsvorbereitende Maßnahmen oder eine Lehre.
14. GS BERGEDORF / SCHULE 75
Einige wenige machen sogar ihr Abitur, was für diese Schüler natürlich ein
enormer Erfolg ist.
Welchen Formen von Behinderung gibt es?
Wir haben an der Schule körperlich behinderte Kinder, die zum Beispiel im
Rollstuhl sitzen, geistig behinderte Kinder, wie die mit Down-Syndrom und
Kinder mit Lernschwierigkeiten. Das sind Kinder, die schon in der
Grundschule Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und Rechnen
entwickeln. Manche können diese Schwäche bis zum Ende der
Schullaufbahn aufholen, andere nicht. Worin die Ursachen für diese
Lernbehinderungen bei Kindern liegen, lässt sich nur vermuten:
Frühgeburten könnten dazu führen oder negativ verlaufende
Schwangerschaften, vielleicht auch soziale Probleme in der Familie.
Vielen Dank für dieses Gespräch!
Г-н Ханненман,легко ли вам работать с детьми-инвалидами?
Мне очень легко с ними работать,это увлекательно,потому что эти
ученики очень эмоционально реагируют.И также интересно видеть,как
они справляются со школьной жизнью
Существуют специальные педагогические и дидактические игры для
детей?
В нашей школе много различных игр и заданий для учащихся,чтобы
каждый ребенок мог поучить игры индивидуально.
Обращаются ли дети к вам,когда у них появляются проблемы?
Они подходят ко мне за помощью так же,как и любые другие
студенты,даже когда у них проблемы в школе,например,когда у них
появляются трудности в межличностном отношении между
студентами.Мы с ведем с детьми переговоры.
Трудно ли детям говорить о своей индивидуальности?
Им ,конечно,трудно говорить об этом потому,что они хотят быть как
все другие дети,не хотят иметь ничего особенного
Ск-ко всего детей с ограниченными возможностями в школе?
В 5м классе 18,в 6м и 7м 12,в 8 и 9 классе 10-7 студентов.
Какая квалификация у детей в школе и как они повышают свой
уровень?
Многие дети получают диплом родней школы ,когда заканчивают
ее.Некоторые даже сдают экзамены успешно,что для них большой
успех.
Какие формы инвалидности существуют?
У нас в школе есть дети физически недоразвиты,которые сидят в
15. GS BERGEDORF / SCHULE 75
инвалидном кресле,такие у которых синдром дауна и дети с
трудностями в обучении.Это дети,которым уже в начальной школе
было трудно читать,писать,решать.Некоторые из них могут
поуправиться к концу школы,а другие нет.Каковы причины их
слабостей,это может быть из-за того ,что во время их рождениях были
негативные аспекты в беременности ,либо они раньше родились,также
социальные проблемы в семье.
Спасибо за интервью!
(Nastya/75 und Vika/GSB)
Fotos vom Tag
Links: Vor den Hospitationen
Unten: Schüler in der Pause beim
Plausch – Inklusion pur
16. GS BERGEDORF / SCHULE 75
John/GSB und Gleb/75
Ein Tag in der Malteser Zentrale
17. GS BERGEDORF / SCHULE 75
Als wir dort ankamen, wurden wir herzlich in Empfang genommen. Wir wurden nach
oben in einen Raum geführt. Dort erzählte der Herr, dass es drei Sorten der Malteser
gibt: In dem ersten Stand sind diejenigen, die das eine Gelöbnis abgelegt haben und
geschworen haben in Armut, Demut und keusch zu leben. In dem zweiten Stand sind
die Ritter und Damen, die Lieben und heiraten dürfen und nicht keusch sind. In dem
dritten Stand sind Menschen die zum
Malteser und der Kirche angehören und
adlig sind.
Die Malteser helfen nicht nur armen und
alten Menschen, sondern auch Kindern
mit einer oder mehrfachen Behinderung.
Sie helfen ihnen sich in eine Klasse zu
integrieren. Dabei unterstützen sie die
Kinder auch durch eine Betreuung.
Arme Menschen die kein Obdach haben,
bekommen die von den Maltesern einen
Ort zum Schlafen, bzw. übernachten.
Die alten Menschen werden rund um die
Uhr durch ein Gerät betreut. Geht es
den Menschen mal schlecht, oder sind
sie gestürzt, drücken sie auf einem
Knopf der sich an ihrem Körper
befindet, welcher ein Signal an die
Malteserzentrale sendet. Es wird ein
Team an den Bedürftigen geschickt,
welche dem Opfer helfen.
Der „Malteser Orden“ hieß früher „Johanniter Orden“, doch weil der letzte Sitz in
Malta war, wurde er danach umbenannt.
In Russland und in Deutschland gibt es verschiede Wege arme Menschen
zu unterstützen. In Deutschland z.B. in Hamburg bietet der Malteser
Orden Unterstützung für ältere, behinderte und arme Menschen, die
einfach keine Arbeit oder kein Zuhause haben oder in schlechten
18. GS BERGEDORF / SCHULE 75
Verhältnissen leben. Der Malteser Bund hat in Hamburg ein Dutzend
Krankenwagen, arbeitet sieben Tage die Woche und so das ganze Jahr. -
Die Malteser Küche in Sankt-Petersburg bietet allen armen Menschen die
Möglichkeit ein Mal pro Tag warm zu essen. Die Malteser Küche liefert
den Bedürftigen, Obdachlosen und anderen Menschen essen an. In St.
Petersburg gibt es die Malteser Küche nur für die Armen. 400 Menschen
aus der ganzen Stadt bekommen eine warme Speise, wenn sie ihre
Sozialscheine vorweisen können. Viele von ihnen leben unter schrecklichen
Bedingungen und bekommen im Monat 50-70 Euro. Hier in St. Petersburg
kostet ein Mittagessen 27 Rubel oder 60 Cent.
In St. Petersburg besuchte ich die Malteser Küche und dort interviewte ich
die Geschäftsführerin und einen Besucher. Die Geschäftsführerin heißt
Vera Viktorovna (43 Jahre alt). Sie hat mir von diesem Esszimmer und
ihren Problemen erzählt: Dieser Essbereich wurde 1992 vom Kleriker,
Hartmund Konia aus Deutschland aus Würzburg, gegründet. Er bot an den
Malteser Hilfsdienst in St. Petersburg zu finanzieren. Vera Viktorovna hat
gesagt, dass sich die Station seit 1993 nicht verändert hat. In der Mensa
gibt es 6 Mitarbeiter: 2 Köche, 1 Direktor, 1 Kellner, 1 Putzfrau, 1
Lastträger. Die Stadt bietet kostenlosen Speicherplatz für das Esszimmer.
Jeder Besucher muss eine Karte haben, um zu essen. Die Direktorin teilte
mir mit, dass alle diese Menschen grundlegende Kommunikation
brauchen. An den Feiertagen gibt es viele Veranstaltungen und
Wettbewerbe. Zweimal pro Woche gucken sie einen Film. Früher gab es
Freiwillige aus Deutschland und aus Afrika. Also ein Ort, der noch
Unterstützung braucht.
Gespräch im Rathaus mit Gerhard Lein
(Vika/GSB und Polina/75)
Integration in Deutschland
Wir haben mit Gerhard Lein gesprochen. Wir haben unsere Fragen
gestellt. Er hat uns erzählt, dass Integrations-Klassen im Jahre 1988
gegründet wurden und dass behinderte Kinder vor 150 Jahren nicht mit
anderen Kindern gelernt haben. Man hat diese Kinder sogar versteckt.
Behinderte Kinder durften nur in Sonderschulen lernen. Jetzt gibt es
Schulen mit Integrations-Klassen, welche behinderten gerecht sind. Alle
Schüler werden gerecht behandelt und es gilt gleiches Recht für jeden. Für
diese Kinder gibt es spezielle Spiele z.B. Für Blinde gibt es tastbare
Karten. 15.000 Euro werden für ein Behindertes Kind pro Schuljahr vom
Staat gezahlt. Für einen normalen Schüler werden 6.300 Euro pro
Schuljahr gezahlt.
19. GS BERGEDORF / SCHULE 75
Renten in Deutschland
Alle Deutschen müssen eine Rentenversicherung haben. Es wird monatlich
ein kleiner Beitrag an die Rentenversicherung gezahlt. Auch die Firma, an
der man arbeitet zahlt einen Beitrag. Von der Arbeit hängt ab wie viel
man, wenn man Rentner ist, monatlich Rente bekommt. Hat man z.B.
wenig gearbeitet so bekommt man später auch weniger Rente.
Beamte müssen keine Rente zahlen, dass übernimmt der Staat.
Das Leben eines Rentners ist schön. Viele sind Reiselustig und machen oft
Urlaub, wenn es der Rentengehalt erlaubt. Rentner leben wie sie wollen.
Jedoch geht es den Rentner die wenig Berufstätig waren nicht so gut. Sie
müssen mit einen geringem Beitrag auskommen.
Dazu muss auch die Wohnung bezahlt werden. Da der Wohnungsbau in
den letzten Jahren vernachlässigt wurde und es weniger Wohnungen gibt,
sind die Wohnungen auch teurer. Es sollen 800-900 neue Wohnungen in
Hamburg gebaut werden
Armut in Deutschland
In der EU ist Armut, wenn man weniger als die Hälfte der Hälfte verdient
bzw. erhält.
Afrika und Deutschland sind Gegensätze der Armut. In Deutschland wurde
deshalb eine Regel eingeführt, welchen es der Schule nicht erlaubt nicht
mehr als 3,50 für das komplette Mittagessen zu Bezahlen.
Obdachlosigkeit in Deutschland
Menschen in Deutschland sind in den meisten Fällen Obdachlos, weil Sie
entweder Private Probleme hatten und sich geschieden haben, dadurch
dann der Ehemalige Ehepartner dann das Haus/die Wohnung behalten
hat. Oder man hat sich selbstverschuldet oder ist ganz einfach arbeitslos.
Viele Zuwanderer nehmen die Plätze die den Obdachlosen zu stehen weg.
Menschen die z.B. aus Bulgarien und Rumänien nach Deutschland
gekommen sind um Geld zu verdienen schlafen an den Plätzen die den
Obdachlosen zustehen und nehmen somit den Platz weg.
Viele Obdachlose nutzen ihr Geld nicht und geben es für Alkohol,
Zigaretten und/oder Drogen aus.
20. GS BERGEDORF / SCHULE 75
Dieser Eintrag stammt von Zoja/75 und Anastasia/GSL
Inklusion in Deutschland– Chancen und Schwierigkeiten einer
alleinerziehenden Mutter aus Afghanistan in Hamburg
Im Gespräch mit Salma Jaffar
Wie heißen Sie und woher kommen Sie?
Mein Name ist Salma Jaffar und ich komme aus Kabul in Afghanistan.
Wie sind Sie nach Deutschland gekommen?
Wir sind vor ca. 10 Jahren nach Deutschland gekommen, weil in
Afghanistan Krieg ist, seit 2008 bin ich alleinerziehend.
Mit welchem Status leben Sie in Deutschland?
In Deutschland habe ich seit der Einreise den Status „Duldung mit
Aussetzung der Abschiebung“, was bedeutet jederzeit wieder abgeschoben
werden zu können. Für Frauen ist das fast wie ein Todesurteil, weil wir
dort nicht so leben können wie in
Deutschland.
Wie leben Sie jetzt in Deutschland?
Seit 4 Jahren lebe ich mit meinem Sohn
allein und ich habe alle Schwierigkeiten
gemeistert. Als erstes hört man bei der
Behörde „wer hat Euch eingeladen?“ –
das ist natürlich hart zu hören, denn wir
21. GS BERGEDORF / SCHULE 75
mussten ja fliehen und sind nicht zum Spaß hier. Ich musste auf mich und
mein Kind aufpassen. Zudem habe ich die ersten Jahre keinen
Deutschkurs bekommen, so dass ich mir die Sprache selber beigebracht
habe, erst als ich verstand, dass es auch caritative Vereine, wie „In Via“ in
Bergedorf gibt, bekam ich auch Unterstützung. In Via hilft zum Beispiel
allen jungen Frauen, die Probleme haben, egal, welcher Nationalität,
Religion oder Kultur sie angehören. Das finde ich so gut, dass ich heute
selber ehrenamtlich dort arbeite. Heute habe ich auch viele Menschen, die
mir in meiner Situation helfen und zu Freunden geworden sind.
Wie stellt sich die Situation für Ihren Sohn dar?
Er fühlt sich integriert, denn er ist hier geboren und Deutsch ist seine
Muttersprache. Natürlich spricht er auch Dari und Farsi sehr gut. Aber oft
merkt er schon, dass ich alleinerziehend bin und nicht so viel Geld habe,
um etwas zu kaufen. Deshalb lernt er jetzt auch auf etwas zu sparen, was
er unbedingt haben möchte.
Wie ist die Situation heute für alleinerziehende Mütter?
Man muss immer für seine Rechte kämpfen und oft wollen einen die
Arbeitgeber auch nicht verstehen, wenn man zum Beispiel nur in
Spätschichten arbeiten soll, was natürlich nicht geht. Ich habe da bisher
Glück und mein Sohn so auch! Überhaupt hat er auch Glück mit seinem
Vater: Wir sind zwar getrennt, aber der Vater liebt seinen Sohn über alles
und gibt ihm viel! Außerdem ist eine gute Ausbildung das wichtigste für
eine gute Integration. Ich wünsche mir für meinen Sohn, dass er seine
Kultur und sein Land für sich findet, denn „ohne Heimat bist du ein
nackter Mensch“ sagt man in meinem Heimatland.
…. und wir hatten auch Spaß!
22. GS BERGEDORF / SCHULE 75
bis zu unserem Wiedersehen in St. Petersburg!