SlideShare une entreprise Scribd logo
1  sur  44
Télécharger pour lire hors ligne
Vortrag im Borreliose-Centrum
            Augsburg am 14.11.2009

                                                       Neue Wege
                                                       in Diagnostik
                                                       und Therapie
                                                       der
                                                       chronischen
                                                       Borreliose
Foto: Frau Heidi Polack
                          Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Häufigkeit der Lyme-Borreliose
Inzidenz (Zahl der Neuerkrankungen): 0,6 %/Jahr, das
entspricht etwa 500.000 Neuerkrankungen/Jahr in der BRD

Prävalenz (Gesamtzahl von neuen und alten Krankheitsfällen):
2,5 % oder 1,5 – 2 Millionen Menschen, die derzeit in der BRD
an einer chronischen (Lyme)-Borreliose leiden
(von PD Dr. Berghoff kalkulierte Zahlen, die auf der Auswertung von verschiedenen
epidemiologischen Untersuchungen beruhen. Genaueres unter www.praxis-berghoff.de)

Offizielle Zahl des RKI aus dem Jahre 1998: 50 000 – 100 000
Neuerkrankungen/Jahr sowie eine geschätzte Prävalenz von
ca. 500 000 an Borreliose einmal Erkrankte. Das Krankheitsbild
der chronischen Borreliose wird nicht erwähnt.
                           Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Klinische Symptome einer akut-systemischen
               Entzündung


 Es kommt bei einer akuten Virusinfektion z. B.
 einer „Grippe“ zu
 Müdigkeit und Erschöpfung, Fieber, diffusen
 Myalgien, Appetitverlust, Gelenkschmerzen,
 Kopfschmerzen, Hyperästhesien der Haut,
 Schüttelfrost, Frieren, Lichtempfindlichkeit u. v. m.


                Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Klinische Symptome einer chronisch-
         persistierenden Borreliose
Starke Erschöpfbarkeit und ständige Müdigkeit,
springende Arthralgien und Myalgien, Nacht-
schweiße, Fieberschübe, starke Frierneigung,
Kopfschmerzen, Sensibilitätsstörungen der Haut,
Blasenbrennen, Herzrhythmusstörungen, depressive
Verstimmungen, Kurzzeitgedächtnisstörungen,
Sexualstörungen u. a.

Man beachte die Ähnlichkeiten der Symptome!
               Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Kennzeichen einer akut-systemischen
               Entzündung

Erste zelluläre Abwehrmaßnahme des Immunsystems
ist die Freisetzung von pro-entzündlichen Zytokinen
(TNF alpha, Interferon gamma, Interleukin 1,
 Interleukin 6 u.a.), was zu einer

     akut-systemischen Entzündung führt



                Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Kennzeichen einer akut-systemischen
              Entzündung
Diese frühen Entzündungsparameter werden als
sog. pro-inflammatorische Zytokine (synonym
 Th 1 -Antwort) zusammengefasst

Gleichzeitig beginnt aber bei einem gesunden
Immunsystem auch schon die

systemischen Gegenregulation mit einem Anstieg
von IL-10 (= Th 2 - Antwort), um das Immun-
system im (Th1/Th2 ) - Gleichgewicht zu halten
            Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Laborbesonderheiten bei der
         chronischen Borreliose

Die chronische Borreliose verursacht eine permanent
erhöhten Th 1-Antwort als Reaktion auf die intra-
zellulär liegenden Borrelien !


Das Interleukin 4 und 10 als Th 2 - Gegenregulation
aber fehlt !

                Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Laborparameter bei chronischer Borreliose
Bei der chronischen Borreliose findet man in der
Regel die „normalen“ Entzündungsparameter nicht
erhöht, denn Leucocyten ebenso wie BKS, CRP
sind i.N. ebenso wie die Routinelaborparameter

Fazit:
 Die üblichen Entzündungsparameter scheinen nicht
 sensitiv genug zu sein, die vorhandene permanente
 „akut“- systemische Entzündung der chroni-
 schen Borreliose abzubilden
               Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Was passiert nach einer Borrelieninfektion
                                             Die Spirochäte teilt sich
   Als teilungsfähige                        unmittelbar nach der
      Spirochäte                             Infektion ihres Wirtes alle
                                             12 – 24 Stunden quer durch
                                             eine Gegenrotation und
                                             baut dann wieder eine
                                             neue Zellwand auf. Die
                                             Lipopolysaccharide der
                                             Zellwand wirken antigen
                             @ www.zecken.de
                                             (Th 2 = AK-Bildung !)
Die intrazellulären Borrelien bilden Blebs,
„Cysten“ und Ringformen und wirken
 Th 1-stimuliernd
                       Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009       @Bradford
Weitere Ursachen einer „akut“-systemischen
            Th 1-Entzündung

 Infektionen mit anderen intrazellulären Erregern wie
 Yersinien, Chlamydien, Rickettsien, Mycoplasmen,
 Ehrlichien/Anaplasmen)

 persistierende (neurotrope) Viren wie Epstein-Barr
 (EBV), Herpes simplex (HSV 1 und 2), Cytomegalie
 (CMV), Varizellen (VZV) u.a.
                               Li t.: Dr. V. von Baehr, UMG 20,1/07 S. 7-12


                Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Weitere Ursachen einer „akut“-systemischen
            Th 1 - Entzündung

   Endoprothetikbestandteile (Palladium, Titan)
   Umweltschadstoffe wie
   Weichmacher (Phthalate),
   Schimmelpilze
   polycyclische Kohlenwasserstoffe wie Benzol,
   Lacke, Farbenbestandteile u.a.
   Pestizide, Fungizide, Reinigungsmittel u.v.m.
                                       Lit.: Dr. V. von Baehr, UMG 20,1/07 S. 7-12
               Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Weitere Ursachen einer „akut“-systemischen
            Th 1 - Entzündung


• Metalle wie Nickel, Kupfer, Aluminium, Barium,
   Cadmium (oft mit der Folge einer Typ IV- Sensi-
   bilisierung)
• Zahn-Klebstoffe wie Methlymethacrylate (MMA)u.a.
• Schwermetalle aus Zahnersatzmaterialien wie z.B.
  den Amalgambestandteilen Quecksilber, Silber, Zinn,
  oder Gold, Palladium u.a.
                                              Lit.: Dr. V. v. Baehr, UMG 20,1/07 S. 7-12
                Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Beispiel für eine Typ IV-Sensibilisierung auf Metalle
                                                                                                          Ärztlicher Befundbericht
 Patient                                                         Tagebuch-Nr. Geburtsdatum

                                                                  2584751
        Eingang        16.11.06       Ausgang      23.11.06

 Untersuchung/Material: Lymphozytentransformationstest                           Metalle (Heparinblut)
                                                                        SI                                                                              SI
 Chrom                                                               1,3           Ethyl-                                                               1,4
                                                                                   quecksilber
 Gold                                                                1,3          Titan                                                                 1,2

 Kobalt                                                              1,4          Molybdän                                                              1,5

 Nickel                                                             35,7          Zinn                                                                  1,1

 Palladium                                                          28,6          Platin                                                                1,2

 Quecksilber                                                         1,5          Cadmium                                                               1,0

 Silber                                                              1,6          Cadmium                                                               1,0

 Leerwert (Negativkontrolle)               1378
 Antigenkontrolle                         37481 cpm              27,2
 Mitogenkontrolle (PWM)                   52634 cpm              38,2
 Ergebnisse von >3 bei der Antigenkontrolle (Tetanus/CMV/Influenza) und > 8 bei der Mitogenkontrolle PWM sichern die Auswertbarkeit der Untersuchung.

                                                  Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Weitere Ursachen einer „akut“- systemischen
            Th 1 - Entzündung


   Ständig einwirkende Entzündungsreize
   anderer Ursachen wie z.B. bei einem
   Herdgeschehen (Tonsillitis, Parodontitis,
   Sinusitis oder einem Zahnfokus)
   Stimulierung durch Krebszellen

                                            Lit.: Dr. V. v. Baehr, UMG 20,1/07 S. 7-12
              Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Dramatischer Anstieg der entzündlichen
                                      Erkrankungen in den letzten 50 Jahren


                                 % Entwicklung                                                                                   % Entwicklung




                                                                                   Chronisch entzündliche Erkrankungen
                                                                                                                                                        Mb Crohn
                                                                                                                         400

                         100
                                                                                                                                                                   Allergie
Infektionserkrankungen




                                                   Hepatitis A
                                                                                                                         300
                                                                                                                                                               Multiple
                                                                                                                                                               Sklerose
                          50          Tuberkulose


                                                                                                                         200
                                          Mumps/
                                          Masern                                                                                                            Diabetes
                                                                                                                                                            Typ I

                                                                                                                         100
                          1950     1960    1970     1980     1990    2000                                                 1950     1960   1970   1980   1990       2000
                                                           Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
                                                                                                                                          Quelle: Dr.V.von Baehr
Chronifizierende Entzündungen
All diese Faktoren spielen in unserer
heutigen Lebenswirklichkeit eine
wesentliche Rolle…..
…und alle können durch die ständige
Th 1- Aktivierung auch zur
Chronifizierung einer Borrelieninfektion
beitragen

          Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Konsequenzen für die Diagnostik
Je mehr Th 1- aktivierende Co-Faktoren
zusätzlich zur Borrelieninfektion vorhanden
sind, desto schwerer und langwieriger scheint
die Borreliose zu verlaufen.
Die Suche nach den chronifizierenden Co-
Faktoren ist deshalb unbedingt bei jedem
chronisch Borreliosekranken erforderlich !
Nach der Antibiose kann erst durch die Behand-
lung auch der Co-Faktoren eine chronische
Borreliose symptomarm werden.
            Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Beispiele aus der täglichen Praxis für
        „störende“ Co-Faktoren, z.B. Quecksilber


                                 γ          α
        Höhere Serumwerte für IFNγ und TNF-α bei Patienten mit chronischer
                                    Borreliose
        und nachgewiesener Typ IV-Sensibilisierung auf anorg. Quecksilber

    α
TNF-α (pg/ml                                               γ
                                                       IFN-γ (IU/ml)

 20,0                       p < 0,05                      0,5
                                                                                    p < 0,01

 16,0                                                     0,4


 12,0                                                     0,3


  8,0                                                     0,2


  4,0                                                     0,1



               Hg-LTT > 3              Hg-LTT < 2                      Hg-LTT > 3              Hg-LTT < 2
               n=17                    N=14                            n=17                    N=14
                     1                         2




                                                    = Normalwertgrenze




                                                                       Statistische Bearbeitung: Dr. V. von Baehr
                                   Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Quecksilberausscheidung im Stuhl ohne
 vorherige Provokation bei chronisch
          Borreliosekranken
                                     Stuhlanalyse auf Quecksilber bei 89 chron.
                                                Borreliose-Patienten

                                40
           Anz ahl P atienten                   pathologischer Bereich
                                30

                                20                           i

                                10

                                0
                                       < 10   10 - 49   50 - 99   > 100
                                              Quecksilber µg/kg Stuhl



  56% meiner chronisch an Borreliose leidenden Patienten hatten eine
  spontan erhöhte Quecksilberausscheidung im Stuhl, waren also mit
  Quecksilber (meist Z.n. Amalgamfüllung oder aktuell noch mit
  Amalgamfüllungen) belastet
                                      Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Nachweis von Schwermetallen bei
       chronisch Borreliosekranken durch Apherese
                               Häufigkeit von Schwermetallen
            im Plasma-Eluat, gewonnen durch Filtrationsapherese von 45 chronisch
                                     Borreliosekranken
           80,00%



           70,00%



           60,00%



           50,00%
H u k it
 ä fig e




           40,00%



           30,00%



           20,00%



           10,00%



            0,00%
                                 m




                                                                                                       um
                    er




                                                                                           m
                                                                   m




                                                                                            n
                                                     on


                                                     m
                    m




                                                                              r
                                                             ad n




                                                                             n
                                                    en




                                                                                                       tin
                            m n




                                                                            er
                                          l




                                                                           lu
                                                      i
                                        ke




                                                                                    er r



                                                                                         dy
                                                    le
                               iu




                                                                  o




                                                                          ra




                                                                                          e
                                                                                        liu
                  lb




                         A Zin




                                                                 iu
                                                  fra
                 iu




                                                 im




                                                                        ilb
                                                                         el




                                                                                       C
                                                                rk




                                                                                                   la

                                                                                                    lli
                                                 rs
                                                  B
                             in


                                      ic




                                                                                     so
                                                               m


                                                                        U
                si


               ar




                                                                                      yl




                                                                                                 ha
                                                                       T




                                                                                                  P
                                                ol
                                                A




                                                                       S
                                               nt




                                                              Zi
                                     N
              ck


              B




                                                                                   rä
                                              W
                                              A




                                                                                                T
                          lu
            ue




                                                                                  B
                                                            C




                                                                                  P
           Q




                                                         Schwermetalle

                                                                 Quelle: Dr.Straube von INUS Medical Center
                                      Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Folgen einer längeren Th 1-Aktivierung

Erniedrigte Gesamtzahl an NK- Zellen
Ausgeprägte Erniedrigung des Subtypes
CD 57+-NK-Zellen., sondern
Diese Konstellation beobachtet man häufig
bei der chronischen Borreliose (sie ist aber
nicht Borreliose-spezifisch, sondern Hinweis
auf eine chronische Entzündung)
            Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Folgen einer längeren Th 1-Aktivierung
     für den Gesamtstoffwechsel

TNF alpha aktiviert die Indolamin-2,3-
Dioxygenase (IDO)
Die IDO baut enzymatisch Tryptophan ab
Tryptophan steht nicht mehr zur Verfügung für
die Serotoninsynthese, es kommt zu zahlreichen
Serotoninmangelsymptomen bei den
chronisch Borreliosekranken
            Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Serotoninmangel als Folge einer
        ständigen Th 1-Aktivierung
Serotoninmangel kann zu folgenden Symptomen
führen (die bei chronischer Borreliose häufig sind)
   depressive Verstimmungen
   Gedächntis- und Aufmerksamkeitsstörungen
   Schlafstörungen (durch Melatoninmangel)
   Sexualverhaltensänderungen
   Erniedrigung der Schmerzschwelle
   Beeinträchtige Radikalen-Elimination (v.a. NO)
                Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
NO-Anstieg als Folge einer längeren
          Th 1-Aktivierung
Viele der „Störfaktoren“ aus der Umwelt führen zur
vermehrten Bildung von Stickstoffmonoxid (NO),
einem freien Radikal. Bei gleichzeitigem Serotonin-
mangel führt es in einem Circulus vitiosus zu der
NO/ONOO- Stoffwechselstörung (nach Pall).
  Hemmung der mitochondrialen Atmungskette mit
  der Folge von ATP-Mangel = Energieverlust

               Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Folgen eines NO-Anstiegs für den
         Gesamtstoffwechsel
Blockierung des Cholesterinabbaus = Hyper-
cholesterinämie (nahrungsmittelunabhängig)
Hyperhomocysteinämie durch Vit. B 12-,
Vit. B 6- und Folsäuremangel
Blockierung der Glutathionsynthese mit der
Folge einer mangelnden Entgiftungsleistung
Erhöhte Entzündungsbereitschaft an den
Gelenken, Wirbelsäule der Haut ( „Arthritis“)

             Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Folgen eines NO-Anstiegs für den
            Gesamtstoffwechsel
   Bildung des hochtoxischen Peroxitnitrits, das
   die Atmungskette stört durch Zerstörung der
   Mitochondrienmembranen (ständige Müdigkeit,
   Erschöpfung)
   Peroxinitrit stört den Tryptophan- und Tyrosin-
   stoffwechsel und damit die Neurotransmitter-
   und Hormonsynthese (Serotonin, Melatonin,
   Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Thyroxin)
Lit: Pall, Martin L: Explaining „unexplained illnesses“, Harrington Park Press 2007

                        Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Wie können wir die Zunahme von
 Borreliosekranken verhindern ?




                                              Foto:Frau Heidi Polack

        Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Als Wichtigstes:
Vorsicht, denn die Zeckengroßfamilie ist immer
wieder auf dem Weg zu uns……….




                                                     Foto: Frau Heidi Polack

               Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
….und Beachtung auch der winzigen Zeckenformen, denn die
Zeckennymphen übertragen am häufigsten Borrelien auf den
                   Menschen (70 %)




                                                       Foto: Frau Heidi Polack

                 Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Die „Karriereleiter“ des chronisch kranken Patienten
    wieder zurück gehen lassen……
                                          Symptome/
                                          Krankheit


Biochemische und
immunologische Veränderungen


Triggerfaktoren
Allergene, Toxine, Erreger, Strahlen
Oxidativer und nitrosativer Stress ....        Entwicklung einer
                                               chronischen
                                               Entzündungs-
Genetische
Prädispositionen                               bedingten
z.B. Entgiftungskapazität,                     Erkrankung
Allergien, HLA, angeborene
Immun- und Enzymdefekte,
Polymorphismen .....

                                          Quelle: Dr. V. von Baehr
Sinnvolle Laborparameter
Borrelien-spezifische Laboruntersuchungen
(AK, Immunoblot), möglichst in spezialisierten
Laboren
Borrelien-LTT als Aktivitätsparameter
Zytokine (TNF alpha, IFN gamma, aber auch
IL 10, das aber typischerweise nicht aktiviert ist)
NK-Gesamtzellzahl und CD 57+-NK-Zellen
(bei chronisch Borreliosekranken oft stark erniedrigt auf
 < 40/ l bei Normwert 60-360 / l, steigt wieder an bei
 Gesundung)
              Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Sinnvolle Laborparameter

Intrazelluläre Glutathionwerte (oft erniedrigte Werte für
Monocyten > T-Lymphocyten > NK- Zellen)
ECP-Wert als indirekter Parameter bei Schwermetall-
Belastung
Muskelenzyme (LDH, CK mit ihren Isoenzymen) v. a.
bei ständigem Muskelkatergefühl
Nitrostressuntersuchung (Morgenurin) mit der
Bestimmung des Citrullins, der Nitrophenylessigsäure und
der Methylmalonsäure (bei Erhöhung indirekter Parameter
für Vit. B 12 - Mangel !)
                Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Sinnvolle Zusatzlaborparameter
Intrazelluläres ATP (neuer Parameter, IMD Berlin)
Auto-AK gegen Myelin (MOG), Skelettmuskulatur,
MBP, TPO (Hashimoto-Thyreoiditis), Serotonin,
Ach-Rezeptoren, Ganglioside u.a.
ANA , ENA, zirkulierende Immunkomplexe (CIC)
Stuhlanalyse auf Schwermetalle (MEA)
Überprüfung auf Typ-IV-Sensibilisierungen von
Amalgam, Umweltschadstoffe, Schimmelpilze u.v.m.
             Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Sinnvolle Zusatzlaborparameter
Liquoruntersuchung (im Frühstadium kann der
Liquor entzündlich verändert sein, sehr selten ist er
es aber im Spätstadium)
PCR-Befund aus Hautbiopsien > Synovial-
biopsien > Gelenkpunktaten > Urin > Blut >
Liquor (mit abnehmender Wahrscheinlichkeit eines
Positivbefundes)
Dunkelfelduntersuchung zum Direktnachweis von
Borrelien, anderen Erregern und Schwermetallen

               Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Sinnvolle Zusatzlaborparameter
  Urintagesprofil nach Sander, zur Prüfung, ob eine
  Übersäuerung vorliegt
  Überprüfung der genetischen Varianten (Polymor-
  phismen) der Entgiftungsenzyme der Phase I, des
  Cytochrom P 450 -Systems (z.B. CYP 3A4, 2E1,
  2C9, 2C19, 2D6, 1A2)
und/oder der Phase II, die Entgiftungsenzyme GST-
  M1,-T1,-P1, PON 1, SOD 2, NAT 2, COMT

               Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Sinnvolle Zusatzlaborparameter
Der HLA-Genosubtyp als mögliche Erklärung für
 eine Seronegativität oder für nur gering ausge-
 prägte Borrelien-Antikörpertiter, wenn der HLA-
 DRB1 *0101,*0102,*0103, *0104, *0105 - Subtyp
 nachweisbar ist
 eine therapierefraktäre Verlaufsform, wenn der
 HLA-DRB1 *0101, *1501, *0401,*0402, *0404,
 *0405, *0407 - Subtyp nachweisbar ist

              Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Konsequenzen für die Therapie




                                         Foto: Frau Heidi Polack
        Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Verschiedene Borrelienlebensformen
        erfordern unterschiedliche Antibiotika
                                                        Die sich noch teilende
    Als teilungsfähige                                  Spirochäte (kurz nach der
      Spirochäte                                        Infektion) ist therapierbar
                                                        mit Cephalosporinen wie
                                                         Amoxicillin, Cefuroxim
                                                          Betalaktamen wie
                                                            Ceftriaxon, Cefotaxim
                                                              Tetracyclinen wie
                                                            Doxycyclin, Minocyclin
                                     @ www.zecken.de

Die intrazellulären Persister sind thera-
pierbar mit Tetracyclinen (v.a.Minocyclin),
mit Makroliden (v. a. Clarithromycin) in                                    @Bradford

Kombination mit QuensylDr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Therapieempfehlungen für die
   chronisch-persistierende Borreliose
30 Tage Therapie mit einem intrazellulär wirksamen,
liquorgängigen Antibiotikum (z.B. Minocyclin) gegen
die intrazellulär liegenden Borrelien (Persisterformen)
in Kombination mit 200 mg Quensyl jeden 2. Tag
zur intrazellulären Alkalisierung
Alternativ Clarithromycin, Azithromycin, Doxycyclin

Weitere Therapieentscheidung nach Klinik und LTT !

                Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Ergänzende Therapiemöglichkeiten bei
 chronisch-persistierender Borreliose

Pflanzliche Begleittherapien
Samento (Cats claw), Kardenminzewürze (Karden-
wurzelextrakt), Hox alpha (Brennnesselextrakt), TNF
direkt (Curcumin, Omega-3-FS, Weihrauch)) zur
Minderung der entzündlichen Th 1- Aktivität

Ausleitetherapien bei Schwermetallbelastungen
Chlorella pyrenoidosa (z.B. Beta Reu Rella), Coles-
tyramin (z.B. Colesthexal), Zeolithe (z.B. Ferulith,
Toxosorb, Froximun), DMPS i.v. und/oder DMSA
               Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Ergänzende Therapiemöglichkeiten bei
 chronisch-persistierender Borreliose

Antioxidantien, Vitamin- sowie Spurenelement-
substsitution zur Minderung des Nitrostresses
Alpha-Liponsäure (z.B. Biomo Lipon 600 mg),
Glutathion oral oder i.v. (z.B. Tationil 600 mg) ,
Vit. C, Vit. E, Vit. D, Vit. B-Komplex (v. a. Methyl-
cobalamin = Vit. B 12), Mg, Ca, Selen (z.B. als
Kombinationspräparat Vitafit), Acetyl-L-Carnitin,
Coenzym Q 10, NAC 600 mg, Omega-3-FS-Kapseln
(z.B. Zodin)

               Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Ergänzende Therapiemöglichkeiten bei
   chronisch-persistierender Borreliose
Basenbetonte Ernährung, Basenbäder, Basenmittel
(z.B. Bicanorm, Basenpulver III nach Rauch) gegen
Übersäuerung

Hormonsubstitutionen
Tryptophan (z.B. Kalma), Serotonin-Re-Uptake-
hemmer (z.B. Sertralin), Melatonin (aus intern.
Apotheke), Schilddrüsenhormone (z.B . Euthyrox)
               Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Neue Wege in der Therapie der
   chronisch-persistierenden Borreliose

Für schwere Verläufe:
Therapeutische Immunfiltrations-Apherese,
INUS Medical Center in Furth i. W.
Ermöglicht die Reinigung des Blutes von belastenden
Substanzen wie Auto-AK, Toxine, Schwermetalle.



                Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
Standortbestimmung….?!

                          …..“as we know, there are known knowns,
                          there are things we know.
                          We also know, there are known unknowns;
                          that is to say, we know there are some
                          things we do not know.
Foto: Frau Heidi Polack
                          But there are also unknown unknowns, the
                          ones that we don`t know we don`t know”.

                                                                  Donald H. Rumsfeld
                                                                  Secretary of Defense
                                                                      12.2.2002

                            Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009

Contenu connexe

En vedette

Modulo 5- Digitalización Automática
Modulo 5- Digitalización AutomáticaModulo 5- Digitalización Automática
Modulo 5- Digitalización Automáticacoloraocano
 
Koehler preview
Koehler previewKoehler preview
Koehler previewJens Arndt
 
Was macht eigentlich der digitale Mensch?
Was macht eigentlich der digitale Mensch?Was macht eigentlich der digitale Mensch?
Was macht eigentlich der digitale Mensch?Markus Winkler
 
Calificación de gbs
Calificación de gbsCalificación de gbs
Calificación de gbsjhondixson14
 
Software libre vs software privado ventajas
Software libre vs software privado ventajas Software libre vs software privado ventajas
Software libre vs software privado ventajas Daniiela20
 
Crowd-Journalismus: Geschichten von unten
Crowd-Journalismus: Geschichten von untenCrowd-Journalismus: Geschichten von unten
Crowd-Journalismus: Geschichten von untenJakob Steinschaden
 
Ceip. padre manjón
Ceip. padre manjónCeip. padre manjón
Ceip. padre manjónmaestrilla85
 
Visita al museo de... riipley
Visita al museo de... riipleyVisita al museo de... riipley
Visita al museo de... riipleyLoreXD
 
Perl5 Maintenance Fund
Perl5 Maintenance FundPerl5 Maintenance Fund
Perl5 Maintenance FundRenee Baecker
 
La vía láctea contiene miles de millones de 2
La vía láctea contiene miles de millones de   2La vía láctea contiene miles de millones de   2
La vía láctea contiene miles de millones de 2saferovna
 
Emma examen segundo parcial
Emma examen segundo parcialEmma examen segundo parcial
Emma examen segundo parcialemmasss
 
La iglesia de Huétor Tájar
La iglesia de Huétor TájarLa iglesia de Huétor Tájar
La iglesia de Huétor Tájarmaestrilla85
 
Directiva ministerial 02 enero 26 de 2012
Directiva ministerial 02 enero 26 de 2012Directiva ministerial 02 enero 26 de 2012
Directiva ministerial 02 enero 26 de 2012María Suárez de Pino
 
Online-Helden: Folien zum Lehrfilm über Digital Storytelling
Online-Helden: Folien zum Lehrfilm über Digital StorytellingOnline-Helden: Folien zum Lehrfilm über Digital Storytelling
Online-Helden: Folien zum Lehrfilm über Digital Storytellingbetterplace.org
 

En vedette (20)

Modulo 5- Digitalización Automática
Modulo 5- Digitalización AutomáticaModulo 5- Digitalización Automática
Modulo 5- Digitalización Automática
 
Koehler preview
Koehler previewKoehler preview
Koehler preview
 
56 195-1-pb
56 195-1-pb56 195-1-pb
56 195-1-pb
 
Was macht eigentlich der digitale Mensch?
Was macht eigentlich der digitale Mensch?Was macht eigentlich der digitale Mensch?
Was macht eigentlich der digitale Mensch?
 
Social Impact Messung: SROI
Social Impact Messung: SROISocial Impact Messung: SROI
Social Impact Messung: SROI
 
The Coca cola Killing Industry
 The Coca cola Killing Industry  The Coca cola Killing Industry
The Coca cola Killing Industry
 
Calificación de gbs
Calificación de gbsCalificación de gbs
Calificación de gbs
 
Software libre vs software privado ventajas
Software libre vs software privado ventajas Software libre vs software privado ventajas
Software libre vs software privado ventajas
 
Crowd-Journalismus: Geschichten von unten
Crowd-Journalismus: Geschichten von untenCrowd-Journalismus: Geschichten von unten
Crowd-Journalismus: Geschichten von unten
 
Ceip. padre manjón
Ceip. padre manjónCeip. padre manjón
Ceip. padre manjón
 
Visita al museo de... riipley
Visita al museo de... riipleyVisita al museo de... riipley
Visita al museo de... riipley
 
Perl5 Maintenance Fund
Perl5 Maintenance FundPerl5 Maintenance Fund
Perl5 Maintenance Fund
 
Capitulo 4
Capitulo 4Capitulo 4
Capitulo 4
 
Precisiones sobre el 1850
Precisiones sobre el 1850Precisiones sobre el 1850
Precisiones sobre el 1850
 
La vía láctea contiene miles de millones de 2
La vía láctea contiene miles de millones de   2La vía láctea contiene miles de millones de   2
La vía láctea contiene miles de millones de 2
 
Emma examen segundo parcial
Emma examen segundo parcialEmma examen segundo parcial
Emma examen segundo parcial
 
La iglesia de Huétor Tájar
La iglesia de Huétor TájarLa iglesia de Huétor Tájar
La iglesia de Huétor Tájar
 
Directiva ministerial 02 enero 26 de 2012
Directiva ministerial 02 enero 26 de 2012Directiva ministerial 02 enero 26 de 2012
Directiva ministerial 02 enero 26 de 2012
 
E learning
E learningE learning
E learning
 
Online-Helden: Folien zum Lehrfilm über Digital Storytelling
Online-Helden: Folien zum Lehrfilm über Digital StorytellingOnline-Helden: Folien zum Lehrfilm über Digital Storytelling
Online-Helden: Folien zum Lehrfilm über Digital Storytelling
 

Plus de Chemtrails Spoter

Maurer dr _klaus_-_die_brd-gmb_h_2012
Maurer dr _klaus_-_die_brd-gmb_h_2012Maurer dr _klaus_-_die_brd-gmb_h_2012
Maurer dr _klaus_-_die_brd-gmb_h_2012Chemtrails Spoter
 
Chemtrail symposium-belfort-group-300 page-report
Chemtrail symposium-belfort-group-300 page-reportChemtrail symposium-belfort-group-300 page-report
Chemtrail symposium-belfort-group-300 page-reportChemtrails Spoter
 
Abelkop carlson reining phaethon chariot
Abelkop carlson reining phaethon chariotAbelkop carlson reining phaethon chariot
Abelkop carlson reining phaethon chariotChemtrails Spoter
 
Chemtrails chemistry-manual-usaf-academy-1999
Chemtrails chemistry-manual-usaf-academy-1999Chemtrails chemistry-manual-usaf-academy-1999
Chemtrails chemistry-manual-usaf-academy-1999Chemtrails Spoter
 
Studie beweist gefährlichkeit von aluminium in impfstoffen (neurotoxikologe c...
Studie beweist gefährlichkeit von aluminium in impfstoffen (neurotoxikologe c...Studie beweist gefährlichkeit von aluminium in impfstoffen (neurotoxikologe c...
Studie beweist gefährlichkeit von aluminium in impfstoffen (neurotoxikologe c...Chemtrails Spoter
 

Plus de Chemtrails Spoter (20)

Impf friedhof
Impf friedhofImpf friedhof
Impf friedhof
 
Maurer dr _klaus_-_die_brd-gmb_h_2012
Maurer dr _klaus_-_die_brd-gmb_h_2012Maurer dr _klaus_-_die_brd-gmb_h_2012
Maurer dr _klaus_-_die_brd-gmb_h_2012
 
1802121 Climate Engineering
1802121 Climate Engineering1802121 Climate Engineering
1802121 Climate Engineering
 
Chemtrail symposium-belfort-group-300 page-report
Chemtrail symposium-belfort-group-300 page-reportChemtrail symposium-belfort-group-300 page-report
Chemtrail symposium-belfort-group-300 page-report
 
Faktenblatt geoengineering
Faktenblatt geoengineeringFaktenblatt geoengineering
Faktenblatt geoengineering
 
Vertiefungsarbeit chemtrails
Vertiefungsarbeit chemtrailsVertiefungsarbeit chemtrails
Vertiefungsarbeit chemtrails
 
Abelkop carlson reining phaethon chariot
Abelkop carlson reining phaethon chariotAbelkop carlson reining phaethon chariot
Abelkop carlson reining phaethon chariot
 
Klima apokalypse
Klima apokalypseKlima apokalypse
Klima apokalypse
 
Chemtrails chemistry-manual-usaf-academy-1999
Chemtrails chemistry-manual-usaf-academy-1999Chemtrails chemistry-manual-usaf-academy-1999
Chemtrails chemistry-manual-usaf-academy-1999
 
Verdummung
VerdummungVerdummung
Verdummung
 
Benborium broschuere-01
Benborium broschuere-01Benborium broschuere-01
Benborium broschuere-01
 
Studie beweist gefährlichkeit von aluminium in impfstoffen (neurotoxikologe c...
Studie beweist gefährlichkeit von aluminium in impfstoffen (neurotoxikologe c...Studie beweist gefährlichkeit von aluminium in impfstoffen (neurotoxikologe c...
Studie beweist gefährlichkeit von aluminium in impfstoffen (neurotoxikologe c...
 
Eingabe7.1andiebvers
Eingabe7.1andiebversEingabe7.1andiebvers
Eingabe7.1andiebvers
 
Aurora georeport
Aurora georeportAurora georeport
Aurora georeport
 
Barium
Barium Barium
Barium
 
Griffin wer regiert_die_welt
Griffin wer regiert_die_weltGriffin wer regiert_die_welt
Griffin wer regiert_die_welt
 
Lebe das leben
Lebe das lebenLebe das leben
Lebe das leben
 
Finanzen 1984 bilderberger
Finanzen 1984 bilderberger Finanzen 1984 bilderberger
Finanzen 1984 bilderberger
 
Finanzen 1983 bilderberger
Finanzen 1983 bilderberger Finanzen 1983 bilderberger
Finanzen 1983 bilderberger
 
Finanzen 1982 bilderberger
Finanzen 1982 bilderberger Finanzen 1982 bilderberger
Finanzen 1982 bilderberger
 

Vortrag neue wege_augsburg_11-09

  • 1. Vortrag im Borreliose-Centrum Augsburg am 14.11.2009 Neue Wege in Diagnostik und Therapie der chronischen Borreliose Foto: Frau Heidi Polack Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 2. Häufigkeit der Lyme-Borreliose Inzidenz (Zahl der Neuerkrankungen): 0,6 %/Jahr, das entspricht etwa 500.000 Neuerkrankungen/Jahr in der BRD Prävalenz (Gesamtzahl von neuen und alten Krankheitsfällen): 2,5 % oder 1,5 – 2 Millionen Menschen, die derzeit in der BRD an einer chronischen (Lyme)-Borreliose leiden (von PD Dr. Berghoff kalkulierte Zahlen, die auf der Auswertung von verschiedenen epidemiologischen Untersuchungen beruhen. Genaueres unter www.praxis-berghoff.de) Offizielle Zahl des RKI aus dem Jahre 1998: 50 000 – 100 000 Neuerkrankungen/Jahr sowie eine geschätzte Prävalenz von ca. 500 000 an Borreliose einmal Erkrankte. Das Krankheitsbild der chronischen Borreliose wird nicht erwähnt. Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 3. Klinische Symptome einer akut-systemischen Entzündung Es kommt bei einer akuten Virusinfektion z. B. einer „Grippe“ zu Müdigkeit und Erschöpfung, Fieber, diffusen Myalgien, Appetitverlust, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Hyperästhesien der Haut, Schüttelfrost, Frieren, Lichtempfindlichkeit u. v. m. Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 4. Klinische Symptome einer chronisch- persistierenden Borreliose Starke Erschöpfbarkeit und ständige Müdigkeit, springende Arthralgien und Myalgien, Nacht- schweiße, Fieberschübe, starke Frierneigung, Kopfschmerzen, Sensibilitätsstörungen der Haut, Blasenbrennen, Herzrhythmusstörungen, depressive Verstimmungen, Kurzzeitgedächtnisstörungen, Sexualstörungen u. a. Man beachte die Ähnlichkeiten der Symptome! Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 5. Kennzeichen einer akut-systemischen Entzündung Erste zelluläre Abwehrmaßnahme des Immunsystems ist die Freisetzung von pro-entzündlichen Zytokinen (TNF alpha, Interferon gamma, Interleukin 1, Interleukin 6 u.a.), was zu einer akut-systemischen Entzündung führt Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 6. Kennzeichen einer akut-systemischen Entzündung Diese frühen Entzündungsparameter werden als sog. pro-inflammatorische Zytokine (synonym Th 1 -Antwort) zusammengefasst Gleichzeitig beginnt aber bei einem gesunden Immunsystem auch schon die systemischen Gegenregulation mit einem Anstieg von IL-10 (= Th 2 - Antwort), um das Immun- system im (Th1/Th2 ) - Gleichgewicht zu halten Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 7. Laborbesonderheiten bei der chronischen Borreliose Die chronische Borreliose verursacht eine permanent erhöhten Th 1-Antwort als Reaktion auf die intra- zellulär liegenden Borrelien ! Das Interleukin 4 und 10 als Th 2 - Gegenregulation aber fehlt ! Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 8. Laborparameter bei chronischer Borreliose Bei der chronischen Borreliose findet man in der Regel die „normalen“ Entzündungsparameter nicht erhöht, denn Leucocyten ebenso wie BKS, CRP sind i.N. ebenso wie die Routinelaborparameter Fazit: Die üblichen Entzündungsparameter scheinen nicht sensitiv genug zu sein, die vorhandene permanente „akut“- systemische Entzündung der chroni- schen Borreliose abzubilden Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 9. Was passiert nach einer Borrelieninfektion Die Spirochäte teilt sich Als teilungsfähige unmittelbar nach der Spirochäte Infektion ihres Wirtes alle 12 – 24 Stunden quer durch eine Gegenrotation und baut dann wieder eine neue Zellwand auf. Die Lipopolysaccharide der Zellwand wirken antigen @ www.zecken.de (Th 2 = AK-Bildung !) Die intrazellulären Borrelien bilden Blebs, „Cysten“ und Ringformen und wirken Th 1-stimuliernd Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009 @Bradford
  • 10. Weitere Ursachen einer „akut“-systemischen Th 1-Entzündung Infektionen mit anderen intrazellulären Erregern wie Yersinien, Chlamydien, Rickettsien, Mycoplasmen, Ehrlichien/Anaplasmen) persistierende (neurotrope) Viren wie Epstein-Barr (EBV), Herpes simplex (HSV 1 und 2), Cytomegalie (CMV), Varizellen (VZV) u.a. Li t.: Dr. V. von Baehr, UMG 20,1/07 S. 7-12 Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 11. Weitere Ursachen einer „akut“-systemischen Th 1 - Entzündung Endoprothetikbestandteile (Palladium, Titan) Umweltschadstoffe wie Weichmacher (Phthalate), Schimmelpilze polycyclische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Lacke, Farbenbestandteile u.a. Pestizide, Fungizide, Reinigungsmittel u.v.m. Lit.: Dr. V. von Baehr, UMG 20,1/07 S. 7-12 Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 12. Weitere Ursachen einer „akut“-systemischen Th 1 - Entzündung • Metalle wie Nickel, Kupfer, Aluminium, Barium, Cadmium (oft mit der Folge einer Typ IV- Sensi- bilisierung) • Zahn-Klebstoffe wie Methlymethacrylate (MMA)u.a. • Schwermetalle aus Zahnersatzmaterialien wie z.B. den Amalgambestandteilen Quecksilber, Silber, Zinn, oder Gold, Palladium u.a. Lit.: Dr. V. v. Baehr, UMG 20,1/07 S. 7-12 Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 13. Beispiel für eine Typ IV-Sensibilisierung auf Metalle Ärztlicher Befundbericht Patient Tagebuch-Nr. Geburtsdatum 2584751 Eingang 16.11.06 Ausgang 23.11.06 Untersuchung/Material: Lymphozytentransformationstest Metalle (Heparinblut) SI SI Chrom 1,3 Ethyl- 1,4 quecksilber Gold 1,3 Titan 1,2 Kobalt 1,4 Molybdän 1,5 Nickel 35,7 Zinn 1,1 Palladium 28,6 Platin 1,2 Quecksilber 1,5 Cadmium 1,0 Silber 1,6 Cadmium 1,0 Leerwert (Negativkontrolle) 1378 Antigenkontrolle 37481 cpm 27,2 Mitogenkontrolle (PWM) 52634 cpm 38,2 Ergebnisse von >3 bei der Antigenkontrolle (Tetanus/CMV/Influenza) und > 8 bei der Mitogenkontrolle PWM sichern die Auswertbarkeit der Untersuchung. Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 14. Weitere Ursachen einer „akut“- systemischen Th 1 - Entzündung Ständig einwirkende Entzündungsreize anderer Ursachen wie z.B. bei einem Herdgeschehen (Tonsillitis, Parodontitis, Sinusitis oder einem Zahnfokus) Stimulierung durch Krebszellen Lit.: Dr. V. v. Baehr, UMG 20,1/07 S. 7-12 Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 15. Dramatischer Anstieg der entzündlichen Erkrankungen in den letzten 50 Jahren % Entwicklung % Entwicklung Chronisch entzündliche Erkrankungen Mb Crohn 400 100 Allergie Infektionserkrankungen Hepatitis A 300 Multiple Sklerose 50 Tuberkulose 200 Mumps/ Masern Diabetes Typ I 100 1950 1960 1970 1980 1990 2000 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009 Quelle: Dr.V.von Baehr
  • 16. Chronifizierende Entzündungen All diese Faktoren spielen in unserer heutigen Lebenswirklichkeit eine wesentliche Rolle….. …und alle können durch die ständige Th 1- Aktivierung auch zur Chronifizierung einer Borrelieninfektion beitragen Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 17. Konsequenzen für die Diagnostik Je mehr Th 1- aktivierende Co-Faktoren zusätzlich zur Borrelieninfektion vorhanden sind, desto schwerer und langwieriger scheint die Borreliose zu verlaufen. Die Suche nach den chronifizierenden Co- Faktoren ist deshalb unbedingt bei jedem chronisch Borreliosekranken erforderlich ! Nach der Antibiose kann erst durch die Behand- lung auch der Co-Faktoren eine chronische Borreliose symptomarm werden. Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 18. Beispiele aus der täglichen Praxis für „störende“ Co-Faktoren, z.B. Quecksilber γ α Höhere Serumwerte für IFNγ und TNF-α bei Patienten mit chronischer Borreliose und nachgewiesener Typ IV-Sensibilisierung auf anorg. Quecksilber α TNF-α (pg/ml γ IFN-γ (IU/ml) 20,0 p < 0,05 0,5 p < 0,01 16,0 0,4 12,0 0,3 8,0 0,2 4,0 0,1 Hg-LTT > 3 Hg-LTT < 2 Hg-LTT > 3 Hg-LTT < 2 n=17 N=14 n=17 N=14 1 2 = Normalwertgrenze Statistische Bearbeitung: Dr. V. von Baehr Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 19. Quecksilberausscheidung im Stuhl ohne vorherige Provokation bei chronisch Borreliosekranken Stuhlanalyse auf Quecksilber bei 89 chron. Borreliose-Patienten 40 Anz ahl P atienten pathologischer Bereich 30 20 i 10 0 < 10 10 - 49 50 - 99 > 100 Quecksilber µg/kg Stuhl 56% meiner chronisch an Borreliose leidenden Patienten hatten eine spontan erhöhte Quecksilberausscheidung im Stuhl, waren also mit Quecksilber (meist Z.n. Amalgamfüllung oder aktuell noch mit Amalgamfüllungen) belastet Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 20. Nachweis von Schwermetallen bei chronisch Borreliosekranken durch Apherese Häufigkeit von Schwermetallen im Plasma-Eluat, gewonnen durch Filtrationsapherese von 45 chronisch Borreliosekranken 80,00% 70,00% 60,00% 50,00% H u k it ä fig e 40,00% 30,00% 20,00% 10,00% 0,00% m um er m m n on m m r ad n n en tin m n er l lu i ke er r dy le iu o ra e liu lb A Zin iu fra iu im ilb el C rk la lli rs B in ic so m U si ar yl ha T P ol A S nt Zi N ck B rä W A T lu ue B C P Q Schwermetalle Quelle: Dr.Straube von INUS Medical Center Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 21. Folgen einer längeren Th 1-Aktivierung Erniedrigte Gesamtzahl an NK- Zellen Ausgeprägte Erniedrigung des Subtypes CD 57+-NK-Zellen., sondern Diese Konstellation beobachtet man häufig bei der chronischen Borreliose (sie ist aber nicht Borreliose-spezifisch, sondern Hinweis auf eine chronische Entzündung) Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 22. Folgen einer längeren Th 1-Aktivierung für den Gesamtstoffwechsel TNF alpha aktiviert die Indolamin-2,3- Dioxygenase (IDO) Die IDO baut enzymatisch Tryptophan ab Tryptophan steht nicht mehr zur Verfügung für die Serotoninsynthese, es kommt zu zahlreichen Serotoninmangelsymptomen bei den chronisch Borreliosekranken Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 23. Serotoninmangel als Folge einer ständigen Th 1-Aktivierung Serotoninmangel kann zu folgenden Symptomen führen (die bei chronischer Borreliose häufig sind) depressive Verstimmungen Gedächntis- und Aufmerksamkeitsstörungen Schlafstörungen (durch Melatoninmangel) Sexualverhaltensänderungen Erniedrigung der Schmerzschwelle Beeinträchtige Radikalen-Elimination (v.a. NO) Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 24. NO-Anstieg als Folge einer längeren Th 1-Aktivierung Viele der „Störfaktoren“ aus der Umwelt führen zur vermehrten Bildung von Stickstoffmonoxid (NO), einem freien Radikal. Bei gleichzeitigem Serotonin- mangel führt es in einem Circulus vitiosus zu der NO/ONOO- Stoffwechselstörung (nach Pall). Hemmung der mitochondrialen Atmungskette mit der Folge von ATP-Mangel = Energieverlust Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 25. Folgen eines NO-Anstiegs für den Gesamtstoffwechsel Blockierung des Cholesterinabbaus = Hyper- cholesterinämie (nahrungsmittelunabhängig) Hyperhomocysteinämie durch Vit. B 12-, Vit. B 6- und Folsäuremangel Blockierung der Glutathionsynthese mit der Folge einer mangelnden Entgiftungsleistung Erhöhte Entzündungsbereitschaft an den Gelenken, Wirbelsäule der Haut ( „Arthritis“) Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 26. Folgen eines NO-Anstiegs für den Gesamtstoffwechsel Bildung des hochtoxischen Peroxitnitrits, das die Atmungskette stört durch Zerstörung der Mitochondrienmembranen (ständige Müdigkeit, Erschöpfung) Peroxinitrit stört den Tryptophan- und Tyrosin- stoffwechsel und damit die Neurotransmitter- und Hormonsynthese (Serotonin, Melatonin, Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Thyroxin) Lit: Pall, Martin L: Explaining „unexplained illnesses“, Harrington Park Press 2007 Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 27. Wie können wir die Zunahme von Borreliosekranken verhindern ? Foto:Frau Heidi Polack Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 28. Als Wichtigstes: Vorsicht, denn die Zeckengroßfamilie ist immer wieder auf dem Weg zu uns………. Foto: Frau Heidi Polack Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 29. ….und Beachtung auch der winzigen Zeckenformen, denn die Zeckennymphen übertragen am häufigsten Borrelien auf den Menschen (70 %) Foto: Frau Heidi Polack Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 30. Die „Karriereleiter“ des chronisch kranken Patienten wieder zurück gehen lassen…… Symptome/ Krankheit Biochemische und immunologische Veränderungen Triggerfaktoren Allergene, Toxine, Erreger, Strahlen Oxidativer und nitrosativer Stress .... Entwicklung einer chronischen Entzündungs- Genetische Prädispositionen bedingten z.B. Entgiftungskapazität, Erkrankung Allergien, HLA, angeborene Immun- und Enzymdefekte, Polymorphismen ..... Quelle: Dr. V. von Baehr
  • 31. Sinnvolle Laborparameter Borrelien-spezifische Laboruntersuchungen (AK, Immunoblot), möglichst in spezialisierten Laboren Borrelien-LTT als Aktivitätsparameter Zytokine (TNF alpha, IFN gamma, aber auch IL 10, das aber typischerweise nicht aktiviert ist) NK-Gesamtzellzahl und CD 57+-NK-Zellen (bei chronisch Borreliosekranken oft stark erniedrigt auf < 40/ l bei Normwert 60-360 / l, steigt wieder an bei Gesundung) Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 32. Sinnvolle Laborparameter Intrazelluläre Glutathionwerte (oft erniedrigte Werte für Monocyten > T-Lymphocyten > NK- Zellen) ECP-Wert als indirekter Parameter bei Schwermetall- Belastung Muskelenzyme (LDH, CK mit ihren Isoenzymen) v. a. bei ständigem Muskelkatergefühl Nitrostressuntersuchung (Morgenurin) mit der Bestimmung des Citrullins, der Nitrophenylessigsäure und der Methylmalonsäure (bei Erhöhung indirekter Parameter für Vit. B 12 - Mangel !) Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 33. Sinnvolle Zusatzlaborparameter Intrazelluläres ATP (neuer Parameter, IMD Berlin) Auto-AK gegen Myelin (MOG), Skelettmuskulatur, MBP, TPO (Hashimoto-Thyreoiditis), Serotonin, Ach-Rezeptoren, Ganglioside u.a. ANA , ENA, zirkulierende Immunkomplexe (CIC) Stuhlanalyse auf Schwermetalle (MEA) Überprüfung auf Typ-IV-Sensibilisierungen von Amalgam, Umweltschadstoffe, Schimmelpilze u.v.m. Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 34. Sinnvolle Zusatzlaborparameter Liquoruntersuchung (im Frühstadium kann der Liquor entzündlich verändert sein, sehr selten ist er es aber im Spätstadium) PCR-Befund aus Hautbiopsien > Synovial- biopsien > Gelenkpunktaten > Urin > Blut > Liquor (mit abnehmender Wahrscheinlichkeit eines Positivbefundes) Dunkelfelduntersuchung zum Direktnachweis von Borrelien, anderen Erregern und Schwermetallen Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 35. Sinnvolle Zusatzlaborparameter Urintagesprofil nach Sander, zur Prüfung, ob eine Übersäuerung vorliegt Überprüfung der genetischen Varianten (Polymor- phismen) der Entgiftungsenzyme der Phase I, des Cytochrom P 450 -Systems (z.B. CYP 3A4, 2E1, 2C9, 2C19, 2D6, 1A2) und/oder der Phase II, die Entgiftungsenzyme GST- M1,-T1,-P1, PON 1, SOD 2, NAT 2, COMT Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 36. Sinnvolle Zusatzlaborparameter Der HLA-Genosubtyp als mögliche Erklärung für eine Seronegativität oder für nur gering ausge- prägte Borrelien-Antikörpertiter, wenn der HLA- DRB1 *0101,*0102,*0103, *0104, *0105 - Subtyp nachweisbar ist eine therapierefraktäre Verlaufsform, wenn der HLA-DRB1 *0101, *1501, *0401,*0402, *0404, *0405, *0407 - Subtyp nachweisbar ist Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 37. Konsequenzen für die Therapie Foto: Frau Heidi Polack Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 38. Verschiedene Borrelienlebensformen erfordern unterschiedliche Antibiotika Die sich noch teilende Als teilungsfähige Spirochäte (kurz nach der Spirochäte Infektion) ist therapierbar mit Cephalosporinen wie Amoxicillin, Cefuroxim Betalaktamen wie Ceftriaxon, Cefotaxim Tetracyclinen wie Doxycyclin, Minocyclin @ www.zecken.de Die intrazellulären Persister sind thera- pierbar mit Tetracyclinen (v.a.Minocyclin), mit Makroliden (v. a. Clarithromycin) in @Bradford Kombination mit QuensylDr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 39. Therapieempfehlungen für die chronisch-persistierende Borreliose 30 Tage Therapie mit einem intrazellulär wirksamen, liquorgängigen Antibiotikum (z.B. Minocyclin) gegen die intrazellulär liegenden Borrelien (Persisterformen) in Kombination mit 200 mg Quensyl jeden 2. Tag zur intrazellulären Alkalisierung Alternativ Clarithromycin, Azithromycin, Doxycyclin Weitere Therapieentscheidung nach Klinik und LTT ! Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 40. Ergänzende Therapiemöglichkeiten bei chronisch-persistierender Borreliose Pflanzliche Begleittherapien Samento (Cats claw), Kardenminzewürze (Karden- wurzelextrakt), Hox alpha (Brennnesselextrakt), TNF direkt (Curcumin, Omega-3-FS, Weihrauch)) zur Minderung der entzündlichen Th 1- Aktivität Ausleitetherapien bei Schwermetallbelastungen Chlorella pyrenoidosa (z.B. Beta Reu Rella), Coles- tyramin (z.B. Colesthexal), Zeolithe (z.B. Ferulith, Toxosorb, Froximun), DMPS i.v. und/oder DMSA Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 41. Ergänzende Therapiemöglichkeiten bei chronisch-persistierender Borreliose Antioxidantien, Vitamin- sowie Spurenelement- substsitution zur Minderung des Nitrostresses Alpha-Liponsäure (z.B. Biomo Lipon 600 mg), Glutathion oral oder i.v. (z.B. Tationil 600 mg) , Vit. C, Vit. E, Vit. D, Vit. B-Komplex (v. a. Methyl- cobalamin = Vit. B 12), Mg, Ca, Selen (z.B. als Kombinationspräparat Vitafit), Acetyl-L-Carnitin, Coenzym Q 10, NAC 600 mg, Omega-3-FS-Kapseln (z.B. Zodin) Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 42. Ergänzende Therapiemöglichkeiten bei chronisch-persistierender Borreliose Basenbetonte Ernährung, Basenbäder, Basenmittel (z.B. Bicanorm, Basenpulver III nach Rauch) gegen Übersäuerung Hormonsubstitutionen Tryptophan (z.B. Kalma), Serotonin-Re-Uptake- hemmer (z.B. Sertralin), Melatonin (aus intern. Apotheke), Schilddrüsenhormone (z.B . Euthyrox) Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 43. Neue Wege in der Therapie der chronisch-persistierenden Borreliose Für schwere Verläufe: Therapeutische Immunfiltrations-Apherese, INUS Medical Center in Furth i. W. Ermöglicht die Reinigung des Blutes von belastenden Substanzen wie Auto-AK, Toxine, Schwermetalle. Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009
  • 44. Standortbestimmung….?! …..“as we know, there are known knowns, there are things we know. We also know, there are known unknowns; that is to say, we know there are some things we do not know. Foto: Frau Heidi Polack But there are also unknown unknowns, the ones that we don`t know we don`t know”. Donald H. Rumsfeld Secretary of Defense 12.2.2002 Dr. Hopf-Seidel Augsburg 14.11.2009