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© Zartbitter 2015
Sexuelle Übergriffe durch Kinder
im Grundschulalter
Ursula Enders
Illustrationen: Dorothee Wolters
Zartbitter Fachtagung
Betzdorf, den 14.10.2015
© Zartbitter 2015
Das ist kein Spiel!

• Bagatellisierung
• Dramatisierung
• Polarisierung
© Zartbitter 2015
Ursachen der Dynamik

• unterschiedlicher Wissensstand über
Sexualverhalten von Kindern
• unterschiedliche Normen und Werte
• unterschiedliche Einschätzung und
Bewertung auffälligen Sexualverhaltens von
Kindern
© Zartbitter 2015
Ursachen der Dynamik

• unterschiedlicher Wissensstand über Folgen
für die Opfer sexueller Übergriffe durch Kinder
• unterschiedliche Einschätzung der
Notwendigkeit spezieller Hilfen für sexuell
übergriffige Kinder im Grundschulalter
© Zartbitter 2015
Notwendig: fachlicher Umgang
angemessene und notwendige Hilfe für
• betroffene Kinder/Opfer
• grenzverletzende Jungen und Mädchen
• Kindergruppe
• Mütter und Väter
© Zartbitter 2015
© Zartbitter 2015
Fakten

Sexuell übergriffiges Verhalten von
Kindern im Grundschulalter
© Zartbitter 2015
Folgen für Opfer

vergleichbar mit Folgen sexuellen
Missbrauchs durch Erwachsene und
Jugendliche
(Peter Mosser 2012)
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Gefahren für übergriffige Kinder
• Anfälligkeit für dysfunktionale menschliche
Erfahrungen
• ausgeprägte sexuelle Auffälligkeiten
= Hinweis auf Vorliegen einer psycho-
pathologischen Belastung
(Peter Mosser 2012)
35,8
25,8
16,8
Quelle: PKS-Zeitreihen - KrimZ 2010 -
0
10
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30
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70
80
1989
1990
1991
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1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
8 bis unter 14 Jahre 14 bis unter 18 Jahre 18 bis unter 21 Jahre ab 21 Jahre
TVBZ (männl., deutsch) nach Altersgruppen
Zeitreihe 1989-2009 – Sexueller Kindesmissbrauch
76,6
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Polizeiliche Kriminalstatistik

Gruppe der strafunmündigen
Tatverdächtigen der Altersgruppe
8 bis 14 Jahre
im Vergleich doppelt so groß
wie die Gruppe der erwachsenen
Tatverdächtigen
© Zartbitter 2015
Zunahme der Fallzahlen

Zartbitter Köln:
etwa 50% der Beratungsanfragen
beziehen sich auf
sexuelle Gewalt durch Kinder und
Jugendliche
© Zartbitter 2015
Zunahme der Fallzahlen

• größeres Problembewusstsein
• mediale Einflüsse
• Verlust an Intimität
• stärkere Sexualisierung im Vor- und
Grundschulalter
• (unkontrollierter) Zugang zum Netz
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Bedeutung neuer Technologien
• Kinder nutzen bereits im Vorschulalter Medien
• Konfrontation mit (sexuell) grenzverletzende
Aufnahmen
• von Kindern
• Pornographie
• Grusel- und Ekelbilder
© Zartbitter 2015
Leitfragen zur Einschätzung
grenzverletzenden Verhaltens
• Verhalten altersentsprechend?
• Ungleichgewicht i.S. von Machtgefälle?
• Handlungen wechselseitig oder erzwungen?
© Zartbitter 2015
Leitfragen zur Einschätzung
grenzverletzenden Verhaltens
• Erwartung/Druck zur Geheimhaltung?
• Verhalten zwanghaft/vom Kind nicht
steuerbar?
• Reagiert Kind auf Grenzsetzungen durch
Erwachsene?
© Zartbitter 2015
auffälliges Verhalten: nicht eindeutig
abhängig von Situation und Häufigkeit:
• öffentliches Zeigen der eigenen Genitalien
• Genitalien anderer Kinder berühren
• Selbstbefriedigung an Objekten
• Kuss- und Knutschspiele
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Beispiele: eindeutig auffälliges Verhalten
• Versuch, Frauen an die Brust zu packen
• Versuch, Genitalien einer Frau/eines Mannes zu
berühren
• Versuch, einen Erwachsenen dazu zu bringen, die
eigenen Genitalien zu berühren
• intime Umarmung fremder Menschen
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ritualisierte Formen sexueller Übergriffe
• Mutproben
• Aufnahmerituale
dienen der Abklärung der Gruppenhierarchie
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wissentliche Zustimmung
• Verstehen des Vorschlags
• Wissen um gesellschaftliche Standards
„Das tut man (nicht)!“
• Einschätzung möglicher Konsequenzen und
Alternativen
„Wenn … dann… !“
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wissentliche Zustimmung
• Annahme, dass Zustimmung und Ablehnung
gleichermaßen akzeptiert werden
keine Angst um Freundschaft oder Stellung
in der Gruppe
• willentliche Entscheidung
bewusstes JA oder NEIN
• ausreichende kognitive Kompetenz, um Folgen für
sich selbst einschätzen zu können
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
Differenzierung:
•Grenzverletzung
•Übergriffe
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alltägliche Grenzverletzungen
• einmalig/selten
• Empathie mit dem betroffenen Kind
• Kindergruppe
• spricht darüber
• beschwert sich
• können durch pädagogische Maßnahmen
gestoppt werden
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Kennzeichen sexueller Übergriffe
• massiv und/oder wiederholt
• unfreiwillig – keine wissentliche Zustimmung
• oftmals durch „normale“ pädagogische
Reaktion nicht zu stoppen
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Formen der Erwachsenensexualität
sind immer als sexueller Übergriff zu
bewerten!
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Unterschiede Mädchen/Jungen
• Mädchen:
verstärkt Probleme mit Grenzen
• Jungen:
eigene Geschlechtsorgane darbieten
sexuell aufdringliches Verhalten
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Unterschiede Mädchen/Jungen
Jungen und Mädchen unterscheiden sich nicht:
• in der Anzahl ihrer Opfer
• begehen sexuelle Übergriffe sowohl gegenüber
Mädchen als auch Jungen
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Ursachen sexuell grenzverletzendes
Verhalten im Vor- und
Grundschulalter

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Ursachen

meist mehrere Faktoren z.B.:
• Vernachlässigung
• Zeugenschaft von sexueller /häuslicher Gewalt
• körperliche Gewalterfahrungen
• Missbrauchserfahrungen durch Jugendliche
und Erwachsene
• Erlebnisse sexueller Übergriffe durch andere
Jungen und Mädchen
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Ursachen

• wiederholte Bindungsabbrüche
• Mobbingerfahrung
• sexualisierte Gruppennormen
• Lebenswelten, in denen
– Kinder ungeschützt mit massiver
Erwachsenensexualität überflutet werden
– sexuelle Grenzen diffus oder instabil sind
– Sexualität regelmäßig mit Aggressionen verbunden ist
– Beziehungen über Sexualität reguliert werden
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Ursachen
Ver-
teidiger-
/innen
Außenseiter
Opfer
Bully Verstärker
Mobbing/Bullying
Darstellung nach Scheidthauer et. Al., 2003, S.35
Assistent
Bully-
Victim
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Auffälligkeit = Folge von Missbrauch?
• einige Opfer sexuellen Missbrauchs
entwickeln sexuelle Verhaltensauffälligkeiten.
• einige sexuell auffällige Kinder sind Opfer
sexuellen Missbrauchs.
im Blick behalten …
• sexuelle Auffälligkeiten oftmals Folge anderer
Belastungen
© Zartbitter 2015

• 60 – 90% kindlicher Opfer zeigen keine sexuellen
Verhaltensauffälligkeiten
• 10 - 40% kindlicher Opfer zeigen sexuelle
Verhaltensauffälligkeit (z. B. exzessive
Selbstbefriedigung)
• nur 0,5 bis 1 % sexuell missbrauchter Kinder zeigen
sexuell übergriffiges Verhalten
Folge von Missbrauchserlebnissen?
© Zartbitter 2015
Folge von Missbrauchserlebnissen?

• je jünger übergriffige Kinder sind,
umso häufiger:
– Opfer von Missbrauch
– Zeuge/Zeugin häuslicher Gewalt
– umso mehr Jungen mit Opfererfahrungen
• hoher Anteil von Müttern und Vätern mit
eigener Missbrauchs-/Gewalterfahrung
© Zartbitter 2015

manchmal …
Hinweis auf Missbrauch durch
Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen aus Institutionen
Sexuelle Verhaltensauffälligkeiten
© Zartbitter 2015
einrichtungsinterne Ursachen

• konzeptionelle Fehler (Prävention sexuellen
Missbrauchs, Sexualpädagogik)
• Vernachlässigung des Schutzes der Gruppe bei
Sexualisierung durch einzelne Kinder
• Missbrauch durch Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen
© Zartbitter 2015

Ursula Enders (Hrsg.):
Grenzen achten! Schutz vor sexuellen
Übergriffen und Missbrauch in
Institutionen
Kiwi 2012
Peter Mosser:
Sexuell grenzverletzende Kinder.
Praxisansätze und ihre empirische
Grundlage. Eine Expertise für das IzKK
Zum Downloaden:
www.dji.de/izkk/MosserExpertiseDJIGesamt.pdf
© Zartbitter 2015
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
www.zartbitter.de
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© Zartbitter 2015
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
Ganz „normale“ kindliche Sexualität oder
sexuelle Übergriffe?
Ursula Enders
Illustrationen: Dorothee Wolters
Zartbitter Fachtagung
Betzdorf, den 14.10.2015
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Sexuelles Verhalten von Kindern
• mehr Aktivität als die meisten Eltern und
päd. Fachkräfte vermuten
• große Bandbreite
• hauptsächlich außerhalb der Familie mit Peers
- weniger Geschwister
• hauptsächlich „geheim“ – ohne Beobachtung
durch Eltern
© Zartbitter 2015

Kategorien sexuellen Verhaltens
bei Kindern unter 12 Jahren
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Kategorien

I. altersgerechtes Sexualverhalten
II. auffälliges Sexualverhalten aufgrund nicht gesetzter
Grenzen und nicht vermittelter Normen
III.sexuelle Verhaltensweisen als Reaktion auf eine
nicht altersangemessene und/oder überfordernde
Konfrontation mit Erwachsenensexualität
IV.sexuelle Handlungen als Versuch, Beziehungen
zu anderen Kindern aufzubauen
V. sexuelle Übergriffe auf andere Kinder mit Zwang und
Nötigung
© Zartbitter 2015
I. altersgerechtes Sexualverhalten

Kennzeichen:
• Erkundung des eigenen Körpers
• gegenseitiges Entdecken des Körpers
• Erfahrung eigener sexueller Erregung
• Neugierverhalten
• spontanes, aufgewühltes,
• manchmal albernes Spiel
• ohne Scham und Furcht
© Zartbitter 2015
I. altersgerechtes Sexualverhalten

• ausprobieren der Geschlechtsrollen
• gleiches Alter/gleicher Entwicklungsstand
• eher unter Freundinnen und Freunden als unter
Geschwistern
• im Vorschulalter eher gemischtgeschlechtlich
• Freiwilligkeit
• bei Grenzsetzungen durch Erwachsene vermindert
sich das Verhalten, taucht evtl. später auf einer
anderen Entwicklungsstufe wieder auf
© Zartbitter 2015
I. altersgerechtes Sexualverhalten

Beispiele:
• gegenseitig begucken, betasten, untersuchen
• eigene Genitalien zeigen
• einmalig/selten Gegenstände in Genitalien
stecken
• knutschen
• eigenen Genitalien berühren
oder reiben
• führt manchmal zu unbeabsichtigten Verletzungen!!
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geschlechtsspezifische Unterschiede
• Mädchen spielen häufiger „Doktor“ oder
„Krankenhaus“
• Jungen beobachten häufiger andere Kinder
auf der Toilette
(Sandnabba u.a. 2003)
© Zartbitter 2015

II. sexuell auffälliges Verhalten als Folge
unzureichender Grenzsetzung und unklarer
Normen
© Zartbitter 2015
II. unzureichende Grenzsetzung und Normen

oftmals Folge einer:
• nicht erfolgten/mangelhaften Sexualaufklärung
• falsch verstandenen "freien" Erziehung:
– Orientierungslosigkeit
– Vernachlässigung der Grenzen zwischen den
Generationen
• Sexualisierung des Alltags von Kindern
• Bagatellisierung grenzverletzenden Verhaltens
© Zartbitter 2015
II. unzureichende Grenzsetzung und Normen

Kennzeichen:
• grenzverletzendes Sexualverhalten gilt als „normal“
• Kinder sind bei Grenzsetzungen durch andere Mädchen,
Jungen oder Erwachsene irritiert
• Kindergruppe nimmt Grenzsetzungen durch Erwachsene
nicht ernst
• einzelne sexuell auffällige Mädchen und Jungen prägen
die Normen der Kindergruppe
© Zartbitter 2015
II. unzureichende Grenzsetzung und Normen

Beispiele:
• sexualisierte Verhaltensweisen als Mittel, Erwachsene
zu provozieren
• Sexualisierung des Alltags: sexualisierte Sprache,
Gesten, Zeichnungen ...
© Zartbitter 2015
II. unzureichende Grenzsetzung und Normen

Beispiele:
• öffentliche Präsentation der eigenen Geschlechtsteile
• grenzverletzende Doktorspiele mit unbedarften
Mädchen und Jungen
• Selbstbefriedigung in
der Anwesenheit Dritter
© Zartbitter 2015

III. sexuelle Verhaltensauffälligkeiten als
Reaktion auf eine nicht altersangemessene,
überfordernde Konfrontation mit
Erwachsenensexualität
© Zartbitter 2015
III. Reaktion auf Erwachsenensexualität

oftmals Folge von:
• überfordernde Konfrontation mit
Erwachsenensexualität/Pornographie
• selbsterlebte sexuelle Übergriffe
• Zeugenschaft von sexualisierter Gewalt
• Überforderung durch Eltern, die eigene Opfererfahrungen
gemacht haben und diese im Kontakt mit dem Kind
verbalisieren
© Zartbitter 2015
III. Reaktion auf Erwachsenensexualität

Kennzeichen:
• dem Alter nicht entsprechendes verstärkt auftretendes
Sexualverhalten
• sexuelles Verhalten verbunden mit Scham, Schuldgefühlen
und Ängstlichkeit
• spontanes, impulsives Verhalten
• stärkeres Interesse an Sexualität als an anderen
Lebensbereichen
© Zartbitter 2015
III. Reaktion auf Erwachsenensexualität

Beispiele:
• exzessive und öffentliche Selbstbefriedigung
• subtile und offene sexuelle Grenzverletzungen gegenüber
Erwachsenen (z.B. sich an Erwachsenen reiben, an die Brust
fassen)
• wiederholtes Zeigen der eigenen Genitalien in der
Öffentlichkeit
• über Details des Sexualaktes reden
© Zartbitter 2015
III. Reaktion auf Erwachsenensexualität

Beispiele:
• exzessive und öffentliche Selbstbefriedigung
• wiederholt Gegenstände in die eigenen Genitalien und die
anderer Kinder einführen – auch wenn es schmerzt
© Zartbitter 2015
III. Reaktionen auf Erwachsenensexualität

Intervention:
• Intensives langfristiges, therapeutisches Angebote
für Kind und Eltern (Traumatherapie)
• langfristige Bindung an grenzachtende Erwachsene,
damit das Kind lernen kann, eigene Bedürfnisse ohne
Sexualisierung zu befriedigen
© Zartbitter 2015

IV. sexuelle Handlungen als Versuch,
Kontakte/Beziehungen zu anderen Kindern
aufzubauen
© Zartbitter 2015
IV. sexuelle Handlungen
als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen

oftmals Folge von:
• Zeugenschaft sexueller Gewalt
© Zartbitter 2015
IV. sexuelle Handlungen
als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen

oftmals Folge von:
• selbst erlebter sexueller Gewalt
© Zartbitter 2015
IV. sexuelle Handlungen
als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen

oftmals Folge von:
• Mobbing
• Kindesvernachlässigung
• Zeugenschaft häuslicher Gewalt
© Zartbitter 2015
IV. sexuelle Handlungen
als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen

Kennzeichen:
• nicht altersgerechtes Sexualverhalten
• Kontaktaufnahme zu anderen (fremden) Kindern über
Sexualität
• Handlungen der Erwachsenensexualität
© Zartbitter 2015
IV. sexuelle Handlungen
als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen

Kennzeichen:
• Versuch der Geheimhaltung
• Versuch, andere Kinder zu überreden, ohne physische und
psychische Gewalt
• wenig Affekte:
– kaum Scham, Schuld, Wut und Aggression
– keine spielerische Lust und Leichtigkeit
© Zartbitter 2015
Intervention:
• Aufklärung über Unterschiede von Kinder- und
Erwachsenensexualität
• langfristige Bindung an grenzachtende Erwachsene, damit das
Kind lernen kann, eigene Bedürfnisse ohne Sexualisierung zu
befriedigen
IV. sexuelle Handlungen
als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen

© Zartbitter 2015
Intervention:
• therapeutisches Angebot zur Verarbeitung
belastender/traumatischer Vorerfahrungen
• Beratung der Eltern über altersgerechte Sexualerziehung und
notwendige Grenzsetzungen innerhalb und außerhalb der
Familie
• ggf. Herausnahme der Kinder
IV. sexuelle Handlungen
als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen

© Zartbitter 2015

V. sexuelle Übergriffe auf andere Kinder mit
Zwang und Nötigung
© Zartbitter 2015
V. sexuelle Übergriffe mit Zwang und Nötigung

oftmals Folge von:
• selbst erlebten sexuellen Übergriffe durch Erwachsene,
Jugendliche oder Kinder (-gruppen)
• Mobbing
• Kindesvernachlässigung
• körperlicher Misshandlung
• Zeugenschaft sexueller oder häuslicher Gewalt
© Zartbitter 2015
V. sexuelle Übergriffe mit Zwang und Nötigung

Beispiele:
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• gewaltsames Einführen von Gegenständen
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Gewalt (z.B. würgen oder Drohung „Wenn… , dann...“)
• Sexualpraktiken mit Tieren
© Zartbitter 2015
V. sexuelle Übergriffe mit Zwang und Nötigung

Beispiele:
• trotz Strafandrohung:
Unterwäsche schnüffeln,
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• wiederholte Schmierereien mit
Fäkalien und Urin
• Toilette wiederholt mit
Handtüchern verstopfen
© Zartbitter 2015
V. sexuelle Übergriffe mit Zwang und Nötigung

Intervention:
• Intensives langfristiges, therapeutisches Angebote
für Kind und Eltern
• Abklärung der Notwendigkeit einer stationären
Unterbringung
• langfristige Bindung an grenzachtende Erwachsene,
damit das Kind lernen kann, eigene Bedürfnisse ohne
Sexualisierung zu befriedigen
© Zartbitter 2015
Fachartikel über Hilfen für kindliche Opfer sexueller Gewalt
und Informationen über Möglichkeiten der Prävention unter
www.zartbitter.de
www.sichere-orte-schaffen.de

© Zartbitter 2015

Ursula Enders (Hrsg.):
Grenzen achten! Schutz vor
sexuellen Übergriffen und
Missbrauch in Institutionen
Kiwi 2012
Peter Mosser:
Sexuell grenzverletzende Kinder.
Praxisansätze und ihre empirische
Grundlage. Eine Expertise für das
IzKK
Zum Downloaden:
www.dji.de/izkk/MosserExpertiseDJIGesa
mt.pdf
© Zartbitter 2015
Pause
www.zartbitter.de
© Zartbitter 2015
Sexuelle Übergriffe durch Kinder
und institutionelle Strukturen
Ursula Enders
Zartbitter Köln 2015
mit Illustrationen von Dorothee Wolters
© Zartbitter 2015
Übergriffe und institutionelle Strukturen

Risikofaktoren:
• unklare oder autoritäre Leitungsstrukturen
• schlechte/geringe Kooperation mit anderen
Institutionen
• schlechte/geringe Kooperation mit Müttern und
Vätern
• unzureichendes Beschwerdemanagement
• unzureichende Trennung zwischen privaten und
beruflichen Kontakten
© Zartbitter 2015
Übergriffe und
Übergriffe und institutionelle Strukturen

Risikofaktoren:
• Missachtung der Grenzen zwischen den
Generationen
• konzeptionelle Mängel
– traditionelle Mädchen- und Jungenbilder
– rigide oder persönliche Grenzen missachtende
Sexualerziehung
– keine/ kaum Prävention gegen sexualisierte Gewalt
• rigide oder diffuse institutionelle Regeln
• Vernachlässigung des Opferschutzes bei sexuellen
Übergriffen
© Zartbitter 2015
klare Strukturen
© Zartbitter 2015
diffuse Strukturen
© Zartbitter 2015
autoritäre Strukturen
© Zartbitter 2015
verwahrloste Strukturen
© Zartbitter 2015
Rollenbilder
Risikofaktor:
traditionelle Rollenbilder
© Zartbitter 2015
Rollenbilder
Risikofaktor:
Festschreibung traditioneller Rollenbilder durch
Vernachlässigung von Grenzsetzung sowie
geschlechtsspezifischer Förderung
© Zartbitter 2015
Kooperation mit Müttern und Vätern
Risikofaktor:
Vernachlässigung der Ansprache von/Kooperation mit Vätern
© Zartbitter 2015
Grenzen zwischen
private und berufliche Kontakte
Risikofaktor:
Vermengung von beruflichen und privaten Kontakten
(z.B. Flirten zwischen Eltern und päd. Fachkräften)
© Zartbitter 2015
Grenzverletzungen unter Kindern
Schutzfaktoren:
Präventionsarbeit, Sexualpädagogik, klare Regeln
© Zartbitter 2015
Risikofaktor:
nicht ganz eindeutige institutionelle Regeln
Grenzverletzungen unter Kindern
© Zartbitter 2015
Risikofaktoren:
rigide Regeln und Sexualpädagogik, unqualifizierte/keine
Präventionsarbeit (z.B.: Warnung vor Fremdtätern)
Grenzverletzungen unter Kindern
© Zartbitter 2015
Risikofaktoren:
„Laissez faire“ und falsch verstandene „freie“
Sexualerziehung Präventionsarbeit „nach Belieben“
Grenzverletzungen unter Kindern
© Zartbitter 2015
Ursachen
Mangel an Beaufsichtigung und Achtung
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Sexuelle Übergriffe durch Kinder im Grundschulalter

  • 1. © Zartbitter 2015 Sexuelle Übergriffe durch Kinder im Grundschulalter Ursula Enders Illustrationen: Dorothee Wolters Zartbitter Fachtagung Betzdorf, den 14.10.2015
  • 2. © Zartbitter 2015 Das ist kein Spiel!  • Bagatellisierung • Dramatisierung • Polarisierung
  • 3. © Zartbitter 2015 Ursachen der Dynamik  • unterschiedlicher Wissensstand über Sexualverhalten von Kindern • unterschiedliche Normen und Werte • unterschiedliche Einschätzung und Bewertung auffälligen Sexualverhaltens von Kindern
  • 4. © Zartbitter 2015 Ursachen der Dynamik  • unterschiedlicher Wissensstand über Folgen für die Opfer sexueller Übergriffe durch Kinder • unterschiedliche Einschätzung der Notwendigkeit spezieller Hilfen für sexuell übergriffige Kinder im Grundschulalter
  • 5. © Zartbitter 2015 Notwendig: fachlicher Umgang angemessene und notwendige Hilfe für • betroffene Kinder/Opfer • grenzverletzende Jungen und Mädchen • Kindergruppe • Mütter und Väter
  • 7. © Zartbitter 2015 Fakten  Sexuell übergriffiges Verhalten von Kindern im Grundschulalter
  • 8. © Zartbitter 2015 Folgen für Opfer  vergleichbar mit Folgen sexuellen Missbrauchs durch Erwachsene und Jugendliche (Peter Mosser 2012)
  • 9. © Zartbitter 2015 Gefahren für übergriffige Kinder • Anfälligkeit für dysfunktionale menschliche Erfahrungen • ausgeprägte sexuelle Auffälligkeiten = Hinweis auf Vorliegen einer psycho- pathologischen Belastung (Peter Mosser 2012)
  • 10. 35,8 25,8 16,8 Quelle: PKS-Zeitreihen - KrimZ 2010 - 0 10 20 30 40 50 60 70 80 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 8 bis unter 14 Jahre 14 bis unter 18 Jahre 18 bis unter 21 Jahre ab 21 Jahre TVBZ (männl., deutsch) nach Altersgruppen Zeitreihe 1989-2009 – Sexueller Kindesmissbrauch 76,6
  • 11. © Zartbitter 2015 Polizeiliche Kriminalstatistik  Gruppe der strafunmündigen Tatverdächtigen der Altersgruppe 8 bis 14 Jahre im Vergleich doppelt so groß wie die Gruppe der erwachsenen Tatverdächtigen
  • 12. © Zartbitter 2015 Zunahme der Fallzahlen  Zartbitter Köln: etwa 50% der Beratungsanfragen beziehen sich auf sexuelle Gewalt durch Kinder und Jugendliche
  • 13. © Zartbitter 2015 Zunahme der Fallzahlen  • größeres Problembewusstsein • mediale Einflüsse • Verlust an Intimität • stärkere Sexualisierung im Vor- und Grundschulalter • (unkontrollierter) Zugang zum Netz
  • 14. © Zartbitter 2015 Bedeutung neuer Technologien • Kinder nutzen bereits im Vorschulalter Medien • Konfrontation mit (sexuell) grenzverletzende Aufnahmen • von Kindern • Pornographie • Grusel- und Ekelbilder
  • 15. © Zartbitter 2015 Leitfragen zur Einschätzung grenzverletzenden Verhaltens • Verhalten altersentsprechend? • Ungleichgewicht i.S. von Machtgefälle? • Handlungen wechselseitig oder erzwungen?
  • 16. © Zartbitter 2015 Leitfragen zur Einschätzung grenzverletzenden Verhaltens • Erwartung/Druck zur Geheimhaltung? • Verhalten zwanghaft/vom Kind nicht steuerbar? • Reagiert Kind auf Grenzsetzungen durch Erwachsene?
  • 17. © Zartbitter 2015 auffälliges Verhalten: nicht eindeutig abhängig von Situation und Häufigkeit: • öffentliches Zeigen der eigenen Genitalien • Genitalien anderer Kinder berühren • Selbstbefriedigung an Objekten • Kuss- und Knutschspiele
  • 18. © Zartbitter 2015 Beispiele: eindeutig auffälliges Verhalten • Versuch, Frauen an die Brust zu packen • Versuch, Genitalien einer Frau/eines Mannes zu berühren • Versuch, einen Erwachsenen dazu zu bringen, die eigenen Genitalien zu berühren • intime Umarmung fremder Menschen
  • 19. © Zartbitter 2015 ritualisierte Formen sexueller Übergriffe • Mutproben • Aufnahmerituale dienen der Abklärung der Gruppenhierarchie
  • 20. © Zartbitter 2015 wissentliche Zustimmung • Verstehen des Vorschlags • Wissen um gesellschaftliche Standards „Das tut man (nicht)!“ • Einschätzung möglicher Konsequenzen und Alternativen „Wenn … dann… !“
  • 21. © Zartbitter 2015 wissentliche Zustimmung • Annahme, dass Zustimmung und Ablehnung gleichermaßen akzeptiert werden keine Angst um Freundschaft oder Stellung in der Gruppe • willentliche Entscheidung bewusstes JA oder NEIN • ausreichende kognitive Kompetenz, um Folgen für sich selbst einschätzen zu können
  • 23. © Zartbitter 2015 alltägliche Grenzverletzungen • einmalig/selten • Empathie mit dem betroffenen Kind • Kindergruppe • spricht darüber • beschwert sich • können durch pädagogische Maßnahmen gestoppt werden
  • 24. © Zartbitter 2015 Kennzeichen sexueller Übergriffe • massiv und/oder wiederholt • unfreiwillig – keine wissentliche Zustimmung • oftmals durch „normale“ pädagogische Reaktion nicht zu stoppen
  • 25. © Zartbitter 2015 Formen der Erwachsenensexualität sind immer als sexueller Übergriff zu bewerten!
  • 26. © Zartbitter 2015 Unterschiede Mädchen/Jungen • Mädchen: verstärkt Probleme mit Grenzen • Jungen: eigene Geschlechtsorgane darbieten sexuell aufdringliches Verhalten
  • 27. © Zartbitter 2015 Unterschiede Mädchen/Jungen Jungen und Mädchen unterscheiden sich nicht: • in der Anzahl ihrer Opfer • begehen sexuelle Übergriffe sowohl gegenüber Mädchen als auch Jungen
  • 28. © Zartbitter 2015 Ursachen sexuell grenzverletzendes Verhalten im Vor- und Grundschulalter 
  • 29. © Zartbitter 2015 Ursachen  meist mehrere Faktoren z.B.: • Vernachlässigung • Zeugenschaft von sexueller /häuslicher Gewalt • körperliche Gewalterfahrungen • Missbrauchserfahrungen durch Jugendliche und Erwachsene • Erlebnisse sexueller Übergriffe durch andere Jungen und Mädchen
  • 30. © Zartbitter 2015 Ursachen  • wiederholte Bindungsabbrüche • Mobbingerfahrung • sexualisierte Gruppennormen • Lebenswelten, in denen – Kinder ungeschützt mit massiver Erwachsenensexualität überflutet werden – sexuelle Grenzen diffus oder instabil sind – Sexualität regelmäßig mit Aggressionen verbunden ist – Beziehungen über Sexualität reguliert werden
  • 31. © Zartbitter 2015 Ursachen Ver- teidiger- /innen Außenseiter Opfer Bully Verstärker Mobbing/Bullying Darstellung nach Scheidthauer et. Al., 2003, S.35 Assistent Bully- Victim
  • 32. © Zartbitter 2015 Auffälligkeit = Folge von Missbrauch? • einige Opfer sexuellen Missbrauchs entwickeln sexuelle Verhaltensauffälligkeiten. • einige sexuell auffällige Kinder sind Opfer sexuellen Missbrauchs. im Blick behalten … • sexuelle Auffälligkeiten oftmals Folge anderer Belastungen
  • 33. © Zartbitter 2015  • 60 – 90% kindlicher Opfer zeigen keine sexuellen Verhaltensauffälligkeiten • 10 - 40% kindlicher Opfer zeigen sexuelle Verhaltensauffälligkeit (z. B. exzessive Selbstbefriedigung) • nur 0,5 bis 1 % sexuell missbrauchter Kinder zeigen sexuell übergriffiges Verhalten Folge von Missbrauchserlebnissen?
  • 34. © Zartbitter 2015 Folge von Missbrauchserlebnissen?  • je jünger übergriffige Kinder sind, umso häufiger: – Opfer von Missbrauch – Zeuge/Zeugin häuslicher Gewalt – umso mehr Jungen mit Opfererfahrungen • hoher Anteil von Müttern und Vätern mit eigener Missbrauchs-/Gewalterfahrung
  • 35. © Zartbitter 2015  manchmal … Hinweis auf Missbrauch durch Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen aus Institutionen Sexuelle Verhaltensauffälligkeiten
  • 36. © Zartbitter 2015 einrichtungsinterne Ursachen  • konzeptionelle Fehler (Prävention sexuellen Missbrauchs, Sexualpädagogik) • Vernachlässigung des Schutzes der Gruppe bei Sexualisierung durch einzelne Kinder • Missbrauch durch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
  • 37. © Zartbitter 2015  Ursula Enders (Hrsg.): Grenzen achten! Schutz vor sexuellen Übergriffen und Missbrauch in Institutionen Kiwi 2012 Peter Mosser: Sexuell grenzverletzende Kinder. Praxisansätze und ihre empirische Grundlage. Eine Expertise für das IzKK Zum Downloaden: www.dji.de/izkk/MosserExpertiseDJIGesamt.pdf
  • 38. © Zartbitter 2015 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! www.zartbitter.de
  • 41. © Zartbitter 2015  Ganz „normale“ kindliche Sexualität oder sexuelle Übergriffe? Ursula Enders Illustrationen: Dorothee Wolters Zartbitter Fachtagung Betzdorf, den 14.10.2015
  • 42. © Zartbitter 2015 Sexuelles Verhalten von Kindern • mehr Aktivität als die meisten Eltern und päd. Fachkräfte vermuten • große Bandbreite • hauptsächlich außerhalb der Familie mit Peers - weniger Geschwister • hauptsächlich „geheim“ – ohne Beobachtung durch Eltern
  • 43. © Zartbitter 2015  Kategorien sexuellen Verhaltens bei Kindern unter 12 Jahren
  • 44. © Zartbitter 2015 Kategorien  I. altersgerechtes Sexualverhalten II. auffälliges Sexualverhalten aufgrund nicht gesetzter Grenzen und nicht vermittelter Normen III.sexuelle Verhaltensweisen als Reaktion auf eine nicht altersangemessene und/oder überfordernde Konfrontation mit Erwachsenensexualität IV.sexuelle Handlungen als Versuch, Beziehungen zu anderen Kindern aufzubauen V. sexuelle Übergriffe auf andere Kinder mit Zwang und Nötigung
  • 45. © Zartbitter 2015 I. altersgerechtes Sexualverhalten  Kennzeichen: • Erkundung des eigenen Körpers • gegenseitiges Entdecken des Körpers • Erfahrung eigener sexueller Erregung • Neugierverhalten • spontanes, aufgewühltes, • manchmal albernes Spiel • ohne Scham und Furcht
  • 46. © Zartbitter 2015 I. altersgerechtes Sexualverhalten  • ausprobieren der Geschlechtsrollen • gleiches Alter/gleicher Entwicklungsstand • eher unter Freundinnen und Freunden als unter Geschwistern • im Vorschulalter eher gemischtgeschlechtlich • Freiwilligkeit • bei Grenzsetzungen durch Erwachsene vermindert sich das Verhalten, taucht evtl. später auf einer anderen Entwicklungsstufe wieder auf
  • 47. © Zartbitter 2015 I. altersgerechtes Sexualverhalten  Beispiele: • gegenseitig begucken, betasten, untersuchen • eigene Genitalien zeigen • einmalig/selten Gegenstände in Genitalien stecken • knutschen • eigenen Genitalien berühren oder reiben • führt manchmal zu unbeabsichtigten Verletzungen!!
  • 48. © Zartbitter 2015 geschlechtsspezifische Unterschiede • Mädchen spielen häufiger „Doktor“ oder „Krankenhaus“ • Jungen beobachten häufiger andere Kinder auf der Toilette (Sandnabba u.a. 2003)
  • 49. © Zartbitter 2015  II. sexuell auffälliges Verhalten als Folge unzureichender Grenzsetzung und unklarer Normen
  • 50. © Zartbitter 2015 II. unzureichende Grenzsetzung und Normen  oftmals Folge einer: • nicht erfolgten/mangelhaften Sexualaufklärung • falsch verstandenen "freien" Erziehung: – Orientierungslosigkeit – Vernachlässigung der Grenzen zwischen den Generationen • Sexualisierung des Alltags von Kindern • Bagatellisierung grenzverletzenden Verhaltens
  • 51. © Zartbitter 2015 II. unzureichende Grenzsetzung und Normen  Kennzeichen: • grenzverletzendes Sexualverhalten gilt als „normal“ • Kinder sind bei Grenzsetzungen durch andere Mädchen, Jungen oder Erwachsene irritiert • Kindergruppe nimmt Grenzsetzungen durch Erwachsene nicht ernst • einzelne sexuell auffällige Mädchen und Jungen prägen die Normen der Kindergruppe
  • 52. © Zartbitter 2015 II. unzureichende Grenzsetzung und Normen  Beispiele: • sexualisierte Verhaltensweisen als Mittel, Erwachsene zu provozieren • Sexualisierung des Alltags: sexualisierte Sprache, Gesten, Zeichnungen ...
  • 53. © Zartbitter 2015 II. unzureichende Grenzsetzung und Normen  Beispiele: • öffentliche Präsentation der eigenen Geschlechtsteile • grenzverletzende Doktorspiele mit unbedarften Mädchen und Jungen • Selbstbefriedigung in der Anwesenheit Dritter
  • 54. © Zartbitter 2015  III. sexuelle Verhaltensauffälligkeiten als Reaktion auf eine nicht altersangemessene, überfordernde Konfrontation mit Erwachsenensexualität
  • 55. © Zartbitter 2015 III. Reaktion auf Erwachsenensexualität  oftmals Folge von: • überfordernde Konfrontation mit Erwachsenensexualität/Pornographie • selbsterlebte sexuelle Übergriffe • Zeugenschaft von sexualisierter Gewalt • Überforderung durch Eltern, die eigene Opfererfahrungen gemacht haben und diese im Kontakt mit dem Kind verbalisieren
  • 56. © Zartbitter 2015 III. Reaktion auf Erwachsenensexualität  Kennzeichen: • dem Alter nicht entsprechendes verstärkt auftretendes Sexualverhalten • sexuelles Verhalten verbunden mit Scham, Schuldgefühlen und Ängstlichkeit • spontanes, impulsives Verhalten • stärkeres Interesse an Sexualität als an anderen Lebensbereichen
  • 57. © Zartbitter 2015 III. Reaktion auf Erwachsenensexualität  Beispiele: • exzessive und öffentliche Selbstbefriedigung • subtile und offene sexuelle Grenzverletzungen gegenüber Erwachsenen (z.B. sich an Erwachsenen reiben, an die Brust fassen) • wiederholtes Zeigen der eigenen Genitalien in der Öffentlichkeit • über Details des Sexualaktes reden
  • 58. © Zartbitter 2015 III. Reaktion auf Erwachsenensexualität  Beispiele: • exzessive und öffentliche Selbstbefriedigung • wiederholt Gegenstände in die eigenen Genitalien und die anderer Kinder einführen – auch wenn es schmerzt
  • 59. © Zartbitter 2015 III. Reaktionen auf Erwachsenensexualität  Intervention: • Intensives langfristiges, therapeutisches Angebote für Kind und Eltern (Traumatherapie) • langfristige Bindung an grenzachtende Erwachsene, damit das Kind lernen kann, eigene Bedürfnisse ohne Sexualisierung zu befriedigen
  • 60. © Zartbitter 2015  IV. sexuelle Handlungen als Versuch, Kontakte/Beziehungen zu anderen Kindern aufzubauen
  • 61. © Zartbitter 2015 IV. sexuelle Handlungen als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen  oftmals Folge von: • Zeugenschaft sexueller Gewalt
  • 62. © Zartbitter 2015 IV. sexuelle Handlungen als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen  oftmals Folge von: • selbst erlebter sexueller Gewalt
  • 63. © Zartbitter 2015 IV. sexuelle Handlungen als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen  oftmals Folge von: • Mobbing • Kindesvernachlässigung • Zeugenschaft häuslicher Gewalt
  • 64. © Zartbitter 2015 IV. sexuelle Handlungen als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen  Kennzeichen: • nicht altersgerechtes Sexualverhalten • Kontaktaufnahme zu anderen (fremden) Kindern über Sexualität • Handlungen der Erwachsenensexualität
  • 65. © Zartbitter 2015 IV. sexuelle Handlungen als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen  Kennzeichen: • Versuch der Geheimhaltung • Versuch, andere Kinder zu überreden, ohne physische und psychische Gewalt • wenig Affekte: – kaum Scham, Schuld, Wut und Aggression – keine spielerische Lust und Leichtigkeit
  • 66. © Zartbitter 2015 Intervention: • Aufklärung über Unterschiede von Kinder- und Erwachsenensexualität • langfristige Bindung an grenzachtende Erwachsene, damit das Kind lernen kann, eigene Bedürfnisse ohne Sexualisierung zu befriedigen IV. sexuelle Handlungen als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen 
  • 67. © Zartbitter 2015 Intervention: • therapeutisches Angebot zur Verarbeitung belastender/traumatischer Vorerfahrungen • Beratung der Eltern über altersgerechte Sexualerziehung und notwendige Grenzsetzungen innerhalb und außerhalb der Familie • ggf. Herausnahme der Kinder IV. sexuelle Handlungen als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen 
  • 68. © Zartbitter 2015  V. sexuelle Übergriffe auf andere Kinder mit Zwang und Nötigung
  • 69. © Zartbitter 2015 V. sexuelle Übergriffe mit Zwang und Nötigung  oftmals Folge von: • selbst erlebten sexuellen Übergriffe durch Erwachsene, Jugendliche oder Kinder (-gruppen) • Mobbing • Kindesvernachlässigung • körperlicher Misshandlung • Zeugenschaft sexueller oder häuslicher Gewalt
  • 70. © Zartbitter 2015 V. sexuelle Übergriffe mit Zwang und Nötigung  Beispiele: • orale, anale, vaginale Sexualpraktiken • gewaltsames Einführen von Gegenständen • sexuelle Handlungen mit physischer oder psychischer Gewalt (z.B. würgen oder Drohung „Wenn… , dann...“) • Sexualpraktiken mit Tieren
  • 71. © Zartbitter 2015 V. sexuelle Übergriffe mit Zwang und Nötigung  Beispiele: • trotz Strafandrohung: Unterwäsche schnüffeln, klauen … • wiederholte Schmierereien mit Fäkalien und Urin • Toilette wiederholt mit Handtüchern verstopfen
  • 72. © Zartbitter 2015 V. sexuelle Übergriffe mit Zwang und Nötigung  Intervention: • Intensives langfristiges, therapeutisches Angebote für Kind und Eltern • Abklärung der Notwendigkeit einer stationären Unterbringung • langfristige Bindung an grenzachtende Erwachsene, damit das Kind lernen kann, eigene Bedürfnisse ohne Sexualisierung zu befriedigen
  • 73. © Zartbitter 2015 Fachartikel über Hilfen für kindliche Opfer sexueller Gewalt und Informationen über Möglichkeiten der Prävention unter www.zartbitter.de www.sichere-orte-schaffen.de 
  • 74. © Zartbitter 2015  Ursula Enders (Hrsg.): Grenzen achten! Schutz vor sexuellen Übergriffen und Missbrauch in Institutionen Kiwi 2012 Peter Mosser: Sexuell grenzverletzende Kinder. Praxisansätze und ihre empirische Grundlage. Eine Expertise für das IzKK Zum Downloaden: www.dji.de/izkk/MosserExpertiseDJIGesa mt.pdf
  • 76. © Zartbitter 2015 Sexuelle Übergriffe durch Kinder und institutionelle Strukturen Ursula Enders Zartbitter Köln 2015 mit Illustrationen von Dorothee Wolters
  • 77. © Zartbitter 2015 Übergriffe und institutionelle Strukturen  Risikofaktoren: • unklare oder autoritäre Leitungsstrukturen • schlechte/geringe Kooperation mit anderen Institutionen • schlechte/geringe Kooperation mit Müttern und Vätern • unzureichendes Beschwerdemanagement • unzureichende Trennung zwischen privaten und beruflichen Kontakten
  • 78. © Zartbitter 2015 Übergriffe und Übergriffe und institutionelle Strukturen  Risikofaktoren: • Missachtung der Grenzen zwischen den Generationen • konzeptionelle Mängel – traditionelle Mädchen- und Jungenbilder – rigide oder persönliche Grenzen missachtende Sexualerziehung – keine/ kaum Prävention gegen sexualisierte Gewalt • rigide oder diffuse institutionelle Regeln • Vernachlässigung des Opferschutzes bei sexuellen Übergriffen
  • 84. © Zartbitter 2015 Rollenbilder Risikofaktor: Festschreibung traditioneller Rollenbilder durch Vernachlässigung von Grenzsetzung sowie geschlechtsspezifischer Förderung
  • 85. © Zartbitter 2015 Kooperation mit Müttern und Vätern Risikofaktor: Vernachlässigung der Ansprache von/Kooperation mit Vätern
  • 86. © Zartbitter 2015 Grenzen zwischen private und berufliche Kontakte Risikofaktor: Vermengung von beruflichen und privaten Kontakten (z.B. Flirten zwischen Eltern und päd. Fachkräften)
  • 87. © Zartbitter 2015 Grenzverletzungen unter Kindern Schutzfaktoren: Präventionsarbeit, Sexualpädagogik, klare Regeln
  • 88. © Zartbitter 2015 Risikofaktor: nicht ganz eindeutige institutionelle Regeln Grenzverletzungen unter Kindern
  • 89. © Zartbitter 2015 Risikofaktoren: rigide Regeln und Sexualpädagogik, unqualifizierte/keine Präventionsarbeit (z.B.: Warnung vor Fremdtätern) Grenzverletzungen unter Kindern
  • 90. © Zartbitter 2015 Risikofaktoren: „Laissez faire“ und falsch verstandene „freie“ Sexualerziehung Präventionsarbeit „nach Belieben“ Grenzverletzungen unter Kindern
  • 91. © Zartbitter 2015 Ursachen Mangel an Beaufsichtigung und Achtung persönlicher Grenzen ermöglicht sich selbst verstärkende Lernprozesse, in dem sexuell aggressive Kinder zu der Einschätzung gelangen, ihr Verhalten sei „normal“. vgl. auch Peter Mosser 2012