3. Wer regiert die Welt?
Finanzmärkte und Ratingagenturen erpressen
Regierungen.
Diejenigen, die die Krise verursacht haben gelten
als die Experten, um sie zu lösen.
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10. Nov. 2012
4. Wer regiert die Welt?
Finanzmärkte und Ratingagenturen erpressen
Regierungen.
Diejenigen, die die Krise verursacht haben gelten
als die Experten, um sie zu lösen.
Paul Krugman zu US-Wahlen:
"Es ist egal wer die Wahl gewinnt. Wir bekommen auf
jeden Fall eine Regierung von den 0,1 Prozent durch die
0,1 Prozent für die 0,1 Prozent."
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5. Krise der Repräsentation
Freie Märkte führen nicht zu freien
Gesellschaften!
Demokratische Institutionen werden
geschwächt
Kapitalismus funktioniert auch mit autoritären
Regierungen
Entstehen von Oligarchien
Diese dominieren auch Wissenschaft und
Medien
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6. TINA
Immer mehr Geld in die Banken
Wirtschaft muss wachsen
Wir brauchen mehr Jobs
Wir müssen mehr und länger arbeiten
Wir müssen wettbewerbsfähig bleiben
Wir müssen mehr produzieren, weil alles knapp
ist
Wir müssen den Gürtel enger schnallen – die
oberen 1% profitieren davon
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8. Die Lösungen
Emmissionszertifikate – machen die
Atmosphäre, bzw. das Recht zu ihrer
Verschmutzung zur Ware
Geo-Engineering – technische Eingriffe in die
Umwelt zur Lösung der CO2 Probleme
CCS
Abschirmung der Sonnenstrahlung
Rotalgen im Meer ausbringen
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11. Erneuerbare Energie
http://www.indymedia.org.uk
Strom für Daten?
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12. Energiesparen?
Rebound-Effekt – Effizienzsteigerung wird
durch Mehrnutzung aufgehoben
Nur unersättliche Kunden?
Solange Energiekonzerne konstante
Prozentraten an Renditen liefern müssen,
solange Menschen vom Verkauf von Energie
leben müssen, kann der Energieverbrauch
nicht substanziell verringert werden.
Dezentrale Versorgung wäre effizient, aber
nicht BIP-steigernd!
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13. Biodiversität
Umweltschützer gehen davon aus, dass täglich
bis zu 130 Arten von der Erde verschwinden. Fest
steht, dass von den seit 1970 wissenschaftlich
erfassten Organismen innerhalb von drei
Jahrzehnten nahezu ein Drittel ausgerottet wurde.
Experten rechnen damit, dass im Jahr 2020
weitere 20 Prozent ausgestorben sein werden.
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15. REDD, REDD+
UN-Programm zur Minderung der Emissionen
aus Entwaldung und Waldschädigung
Industrieländer zahlen an Entwicklungsländer
Entschädigungen, wenn sie Wälder nicht
abholzen
REDD+ Auch für ”nachhaltiges
Waldmanagement” gibt es
Ausgleichszahlungen
Konzerne profitieren, indigene Bevölkerung
wird oft von ihrem Land vertrieben
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16. Zukunftsmärkte?
Pflege und Gesundheit werden als die
Wachstumsmärkte der Zukunft gesehen
Gesundheitssystem ist zu teuer
Was jetzt?
Die Investitionen in die Pharmaindustrie heute
sind die Steigerung der Gesundheitskosten
morgen
Wir brauchen immer mehr kranke
und pflegebedürftige Menschen
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17. Gesundheitssystem
Solange Konzerne Renditen abliefern müssen,
solange Menschen danach bezahlt werden,
wieviele PatientInnen sie behandeln, pflegen,
operieren, können die Gesundheitskosten nicht
sinken.
Wenn Gesundheit ein Wachstumsmarkt werden
soll, müssen die Patienten mitproduziert
werden
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18. … alles kein Problem
Denn wir müssen mehr und länger arbeiten, heißt
es.
Aber:
Der Job macht immer mehr Menschen krank
und die, die keinen haben auch.
Burnout und andere psychische Erkrankungen
sind heute die häufigste Krankenstandsursache
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19. DGB Index Gute Arbeit
Von Zeitdruck und Gehetztheit sind mehr als die Hälfte
aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer immer
häufiger betroffen. Je mehr Überstunden absolviert
werden, desto größer ist die Arbeitshetze. Die
Bereitschaft, mehr zu arbeiten entlastet nicht nur nicht,
sondern zieht nur noch tiefer in die Tretmühle hinein.
Derartige Arbeitsformen funktionieren nicht nachhaltig,
denn in ihnen werden die Kräfte der Menschen schlicht
vernutzt und aufgezehrt. Als wären sie von Parasiten
befallen, die sie langsam von innen her aufessen.
http://www.freitag.de/autoren/geld-und-glueck/runter-
vom-hamsterrad
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20. Bildung für die Wissensgesellschaft
Aber:
Jeder fünfte Student in Österreich ist psychisch
schwer belastet, in Deutschland sind es noch
mehr
http://derstandard.at/1334797189966/Uni--
Soziales-Jeder-fuenfte-Student-psychisch-
schwer-belastet
Wieviele Kinder bekommen Beruhigungs- oder
Aufputschmittel, damit sie es überhaupt schaffen,
zur Schule zu gehen?
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21. Negatives Wachstum
Stefano Bartolini (Prof. für VWL in Siena):
Negatives endogenes Wachstum = die Wirtschaft
wächst nur mehr durch die Reparatur der
Schäden, die sie vorher anrichtet
Gesundheit
Pflege
Umwelt – Green economy
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22. The Happyness Paradox
Die positiven Wohlfahrtseffekte durch Wachstum
werden mit der Zeit (über-) kompensiert durch die
negativen Effekte der Verschlechterung der
zwischen-menschlichen Beziehungen (und auch
der Gesundheit und der Umwelt).
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23. Krise der Reproduktion
Die Lösung für eine Krise verschärft andere
Je mehr Bereiche der Marktlogik unterworfen werden,
desto weniger sind die westlichen Gesellschaften in
der Lage, ihre Reproduktion sicher zu stellen.
Das kapitalistische System ist in einer Sackgasse
Solange die Lösungsstrategien wieder den Zielen
Profit und Wachstum dienen sollen, solange wir die
gleichen Technologien für die Lösungen verwenden,
die die Probleme verursacht haben, kommen wir nicht
heraus
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24. Wohin soll es gehen?
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25. Jenseits der Tauschlogik
Warenform, Geld, Lohnarbeit, Markt, Profit
Wettbewerb
Diese Logik durchdringt immer mehr
Lebensbereiche
Stellt Menschen gegeneinander, untergräbt
soziale Beziehungen
Überwindung braucht eine grundsätzlich
andere Art, Gesellschaft zu organisieren und
eine grundsätzlich andere Art zu denken
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26. Krise der westlichen Zivilisation
Die herrschende Wissensordnung hat ihre
Wurzeln in der Aufklärung
Sie hat einen unglaublichen Schub an
technischen Entwicklungen und Produktivität
hervorgebracht, an Sach- und Verfügungswissen
und an materiellem Wohlstand – und sie hat die
Welt als Gesamtsystem an den Rand der
Zerstörung gebracht.
Aufklärung der Aufklärung
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27. Logik der Aufklärung
Rational, quantitativ, linear, kausal,
mechanistisch – die Welt als Maschine
Erkenntnisgewinn durch Zerstörung
Mensch = homo oeconomicus
Die Freiheit des einen schränkt die Freiheit des
anderen ein – homo homini lupus
Markt kann aus der Summe egoistischer
Handlungen ein gemeinsames Gutes machen
Soziale Beziehungen = Tauschbeziehungen =
Konfliktbeziehungen
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28. Individuum vs. Gesellschaft
Interessen der Individuen stehen zueinander im
Gegensatz
Interessen der Individuen stehen im Gegensatz zu den
Interessen der Gesellschaft
Egoismus der Individuen zerstört den Zusammenhalt
der Gesellschaft
Gesellschaft hindert die Individuen an ihrer Entfaltung
Ethik 1: Wir müssen uns einschränken, um dem
Ganzen zu dienen.
Ethik 2: Sei wettbewerbsfähig!
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29. Logik der Aufklärung
Diese Logik verändert alle Bereiche der
Gesellschaft
Zeitwahrnehmung – Beschleunigung
Musik (Eske Bockelmann: Der Takt des
Geldes)
Naturwahrnehmung – Natur als
Ressourcenpool, Natur muss gezähmt und
überwunden werden
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30. Geteilte Welt
Männlich + vs. weiblich -
Vernunft + vs. Emotion -
Kultur + vs. Natur -
Produktion + vs. Reproduktion -
Bezahlte Arbeit + vs. unbezahlte Arbeit -
Wirtschaft + vs. Soziales -
Dieses Wissen, das trennt, ist lebensfeindlich
und zerstört die Basis unserer Gesellschaft
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31. Bedingungen für ein Gutes Leben
Lebensförderndes Wirtschaften heißt, das nicht
für Profit produziert wird, sondern entsprechend
den Bedürfnissen und zwar so dass,
alle ihre Bedürfnisse befriedigen können,
Ressourcen nicht übernutzt werden,
aber auch nicht durch Nichtnutzung verschwinden,
alle ihre Fähigkeiten entfalten und einbringen können,
alle darüber mitbestimmen können, was sie betrifft
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32. Aufklärung der Aufklärung
Neues Denken, neue Formen des Wissens
das nicht trennt, Leben einschränkt und zerstört,
das Lebendigkeit, Vielfalt, Bewegung und
Verbundenheit fördert,
ein relationales, nicht ausschließendes Wissen,
das Unsicherheit und Offenheit zulässt
Menschenbild – homo cooperans
Die Entwicklung der Individuen und des Ganzen
bedingen und verstärken sich gegenseitig
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33. Der Gummibärchen-Effekt
Belohnung schwächt ...
Fähigkeit zur Empathie
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34. Andere Sozialformen
Ermöglichende Strukturen
Institutionen, die Kooperation und
Mitbestimmung leicht machen
Strukturelle Gemeinschaftlichkeit – Vertrauen
Selbstentfaltung statt Selbstverwertung
Strukturelle Verantwortungsfähigkeit statt
strukturierter Verantwortungslosigkeit
Natur und Kultur entwickeln sich gemeinsam
Von der Knappheit zur Fülle
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35. Plädoyer für die Vielfalt
Erst die Unterschiedlichkeit der Bedürfnisse
und Fähigkeiten ermöglicht konstruktive und
produktive Symbiosen
Nicht nur Biodiversität, sondern auch soziale
Diversität erhöht die Resilienz
Kreative Differenzierung und kooperative
Integration
TAMA – There Are Many Alternatives
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37. Another world is possible
– let's start it today!
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brigitte.kratzwald@commons.at
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