Von Räumen, Träumen und Traumata – die digitale Transformation als Herausforderung für Kultureinrichtungen
1. Von Räumen, Träumen und Traumata –
Die digitale Transformation als Herausforderung für
Kultureinrichtungen
Dr. Christian Gries, München
2. Definitionsmuster des Raumes:
von der „äußeren Erscheinungsform“ zur
digitalen Transformation
“Seit den ersten Gründungsakten von Museen und
museumsähnlichen Institutionen sind die Sammlung und ihre
äußere Erscheinungsform immer als Einheit verstanden
worden".
Andreas Grünewald Steiger: das Museum als Lernort
(in: Markus Walz, Handbuch Museum, Stuttgart 2016)
4. Äußerlichkeit ist heute nicht mehr nur eine Frage der statischen
Konstruktion, sondern eben auch eine Position der dynamischen
digitalen Architektur.
Wenn Architektur schon immer eine Frage der Auseinandersetzung
des Menschen mit gebautem Raum war und eine Wechselbezie-
hung zwischen Mensch, Raum und Zeit markiert, so ist doch auch
das Netz gebauter Raum, das insbesondere auch die Wechsel-
beziehungen der Menschen reflektiert.
Definitionsmuster des Raumes:
von der „äußeren Erscheinungsform“ zur
digitalen Transformation
5. “Man darf ein digitales Museum nicht wie ein Fenster
betrachten, sondern muss es als eigenständigen Teil der
Architektur betrachten.”
"Ich glaube, dass die Museumsarchitektur der Zukunft in
vielerlei Hinsicht horizontaler sein wird. Mit Horizontalität
meine ich auch die digitalen Erweiterungen von Museen."
Chris Dercon, 2016
Definitionsmuster des Raumes:
von der „äußeren Erscheinungsform“ zur
digitalen Transformation
29. Historie der Digitalen Strategien
2007 Museum Victoria, Melbourne (Aus)
2009 Smithsonian, Washington D.C. (USA)
2010 Tate, London (UK)
2011 SMPK Berlin
2012 Museo National Catalunya. Barcelona (S)
2013 MET, New York (USA)
2014 Städel, Frankfurt
ab 2015 „Das Erwachen“
The Andy Warhol Museum, Pittsburg (USA)
MoMA, New York (USA)
Jüdisches Museum, Berlin
Historisches Museum, Basel (CH)
Deutsches Museum, München
Historisches Museum, Frankfurt
Kunstsammlung NRW K20/21
…
30. „Da ist etwas in Bewegung geraten“.
Das Museum stellt sich, im Angesicht eines
Strukturwandels in Gesellschaft, Kultur und Technik,
neuen Dokumentations-, Kommunikations- und
Vermittlungstechniken.
#Digitalisierung #digitaleTransformation
#digitalChance #digitaleErweiterung
#digitaleArchitektur #digitalePlattform
#digitaleMuseumspraxis #eCulture
Strukturwandel und Paradigmenwechsel
31. Strukturwandel und Paradigmenwechsel
Neue Methoden, Produkte, Formate, Instrumente
aber auch neue Definitionen und neues Selbstverständnis
Das Museum hinterfragt die Möglichkeiten und Aufgaben des eigenen
Wertekanons bzw. Leitbilds und der (Ab-)Bildungsarbeit in Bezug auf das Digitale
(und Analoge).
Das Museum reagiert auf ein digital affines, aktives und internationales Publikum,
- auf geänderte Rezeptionsbedingungen.
Es hinterfragt die Facetten der Vermittlung, der „Kulturkommunikation “, die
Definition des „Besuchers“ und der „Usability von Wissen“.
32. Digitale Strategie
• Eine digitale Strategie definiert und kontrolliert alle Strukturen, Maßnahmen,
Projekte, Ressourcen, Kompetenzen und Wertigkeiten, aber auch Kosten und
Nutzen, die ein Museum im Digitalen einsetzt und führt sie in ein optimales
Miteinander („grammar of action“).
• Sie ist als grundsätzliche, langfristige und nachhaltige Verfahrensweise zu verstehen.
• Eine digitale Strategie modelliert, kontrolliert und evaluiert alle digitalen Initiativen
und Produkte.
• Eine digitale Strategie ist eine Querschnittsaufgabe.
• Eine digitale Strategie funktioniert nur ganzheitlich.
33. Digitale Strategie
• Die digitale Strategie ist nur zu Teilen eine Frage der Technik.
Sie ist im Wesentlichen eine Haltung und ein iterativer Prozess.
• Sie reflektiert und reagiert auf das Wertesystem eines Museums. Daraus definiert
und modelliert sie das „Mindset“ eines Museums und damit grundlegende
Parameter bzw. Umsetzungsstrukturen zu allen digitalen, technischen (und
womöglich auch rechtlichen) Fragestellungen.
Sie formuliert diese Positionen gegenüber dem eigenen Haus und der
Öffentlichkeit. Sie definiert und regelt das Wechselspiel digital <> analog.
• Sie definiert das Zusammenspiel mit der lokalen IT und (über Themen wie Wifi
und WLAN) Aspekte der unmittelbaren technischen Infrastruktur vor Ort.
34. Das Digitale als Querschnittsfunktion
Digitale
Strategie(n)
Forschung
Sammlung /
Ausstellung
Dokumentation /
Provenienzforschung
Vermittlung
Kommunikation
und PR
Presse
Marketing
Finanzen
35. Eine digitale Strategie hat viele Ebenen
Digitale
Strategie(n)
Digitalisierungsstrategie
Content Strategie
Digital Transformation
Strategy
Kommunikationsstrategie
Marketingstrategie
Mobile Strategie