4. AUKTION IBID 121
Bieten: 22. Juni bis 6./7. Juli 2021
Vorbesichtigung: Donnerstag 24. bis Montag 28. Juni 2021, 10–18 Uhr
Dienstag 29. Juni 2021, 10–16 Uhr
Art Nouveau & Art Déco, Design, Möbel & Varia, Silber
Gemälde & Grafik des 20. & 21. Jahrhunderts
Schweizer Kunst, Fotografie, Fashion & Vintage
AUKTIONSPROGRAMM IBID 121
AUKTION ONLINE ONLY
22. JUNI BIS 7. JULI 2021
VORBESICHTIGUNG
Donnerstag 24. bis Montag 28. Juni 2021, 10–18 Uhr
Dienstag 29. Juni 2021, 10–16 Uhr
Hardturmstrasse 121, 8031 Zürich, Schweiz
IBID GEMÄLDE&GRAFIKDES20.&21.
Bieten ab 22. Juni bis 7. Juli 2021
IBIDMÖBEL&VARIA
Bieten ab 22. Juni bis 6. Juli 2021
IBIDARTDÉCO&ARTNOUVEAU
Bieten ab 22. Juni bis 6. Juli 2021
IBID DESIGN
Bieten ab 22. Juni bis 6. Juli 2021
IBID SILBER
Bieten ab 22. Juni bis 6. Juli 2021
IBID PHOTOGRAPHIE
Bieten ab 22. Juni bis 7. Juli 2021
IBID FASHION & VINTAGE
Bieten ab 22. Juni bis 7. Juli 2021
IBID SCHWEIZER KUNST
Bieten ab 22. Juni bis 7. Juli 2021
5. Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
Auktion: 2. Juli 2021
IMPRESSIONISMUS & MODERNE
JULI
2021
IMPRESSIONISMUS
&
MODERNE
A197
POSTWAR
&
CONTEMPORARY
A197
JULI
2021
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
Auktion: 1. Juli 2021
POSTWAR & CONTEMPORARY
A197
JULI
2021
SCHWEIZER
KUNST
Auktion: 2. Juli 2021
SCHWEIZER KUNST
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
JULI
2021
GRAFIK
&
MULTIPLES
A197
h, Schweiz
Auktion: 1. Juli 2021
GRAFIK & MULTIPLES
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
SCHMUCK
&
JUWELEN
JUNI
2021
Auktion: 30. Juni 2021
SCHMUCK & JUWELEN
A195
ARMBAND-
UND
TASCHENUHREN
JUNI
2021
Auktion: 30. Juni 2021
ARMBAND- & TASCHENUHREN
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
AUKTIONSPROGRAMM A197
AUKTION
30. JUNI BIS 2. JULI 2021
VORBESICHTIGUNG
Donnerstag 24. bis Montag 28. Juni 2021, 10–18 Uhr
Dienstag 29. Juni 2021, 10–16 Uhr
Hardturmstrasse 102 & 121, 8031 Zürich, Schweiz
POSTWAR &
CONTEMPORARY
Donnerstag, 1. Juli 2021
17.00 Uhr
Lot 3401 – 3519
SCHWEIZER KUNST
Freitag, 2. Juli 2021
14.00 Uhr
Lot 3001 – 3114
GRAFIK & MULTIPLES
Donnerstag, 1. Juli 2021
13.30 Uhr
Lot 3601 – 3746
IMPRESSIONISMUS &
MODERNE
Freitag, 2. Juli 2021
17.00 Uhr
Lot 3201 – 3291
SCHMUCK TEIL 1
Mitwoch, 30. Juni 2021
10.30 Uhr
Lot 2001 – 2145
SCHMUCK TEIL 2
Mitwoch, 30. Juni 2021
14.00 Uhr
Lot 2146 – 2314
TASCHEN- &
ARMBANDUHREN
Mitwoch, 30. Juni 2021
17.00Uhr
Lot 2801–2882
7. PostWar & Contemporary
Lot 3401 – 3519
AUKTION
Donnerstag, 1. Juli 2021, 17.00 Uhr
VORBESICHTIGUNG
Donnerstag, 24. bis Montag 28. Juni 2021, 10–18 Uhr
Dienstag 29. Juni 2021, 10–16 Uhr
Weitere Fotos:
www.kollerauktionen.ch
Silke Stahlschmidt
Abteilungsleiterin
Tel. +41 44 445 63 42
stahlschmidt@kollerauktionen.ch
Clarisse Doge
Tel. +41 44 445 63 46
doge@kollerauktionen.ch
Els Oswald
Tel. +41 44 445 63 49
oswald@kollerauktionen.ch
Teresa Ranft
Tel. +41 44 445 63 41
postwar@kollerauktionen.ch
Für die persönliche Teilnahme im Auktionssaal ist aufgrund der aktuellen Situation eine Reservation
erforderlich. Wenden Sie sich dafür bitte an die Expertinnen und Experten der jeweiligen Fachgebiete.
Profitieren Sie von den verschiedenen Möglichkeiten, an unseren Auktionen mitzubieten:
telefonisch, online oder per schriftlichem Auftrag.
8. Aus Gestaltungsgründen können einzelne Blätter im Katalog beschnitten abgebildet sein.
Auf unserer Website finden Sie alle Abbildungen unbeschnitten.
Die Erhaltungszustände der Grafiken sind im Katalog nur zum Teil und in Einzelfällen
angegeben. Gerne senden wir Ihnen einen ausführlichen Zustandsbericht zu.
9. 3401
SERGE POLIAKOFF
(Moskau 1900–1969 Paris)
4 heures et quart -
Académie Frochot. 1940.
Kohle und Gouache auf Papier.
Unten mittig signiert und datiert:
Serge Poliakoff 40. Unten rechts mit dem
Blindstempel: S.P.
36 × 54 cm.
Mit der Bestätigung der Authentizität
durch das Archives Serge Poliakoff, Paris,
4. März 2014. Das Werk ist dort unter der
Archivnummer: 840024 registriert.
Provenienz:
- Atelier Serge Poliakoff.
- Privatsammlung Schweiz.
Literatur: Poliakoff, Alexis: Serge Poliakoff.
Catalogue raisonné, Vol. 1 1922-1954,
Paris 2004, Nr. 40-42 (mit Farbabb.).
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 270 / 10 910)
| 3
10. 3402
ROBERTO CRIPPA
(Monza 1921–1972 Mailand)
Toro. 1947.
Wachs und Zeitungspapier auf Holz.
Verso signiert und datiert: Crippa 47, sowie
gewidmet: pour Mrs. Annamaria Meyer.
Amical Souvenir Roberto Crippa Sarlosco
1963.
30,5 × 32,5 cm.
Die Authentizität dieses Werkes wurde
von Herrn Dr. Gimmi Stefanini, CEO
Galleria Pace, Mailand, April 2021,
bestätigt. Wir danken Herrn Dr. Stefanini
für seine freundliche Unterstützung.
Provenienz:
- Sammlung Eric Meyer, Frankreich.
- Privatsammlung Schweiz.
Ausstellung: Mannheim 1965, Roberto
Crippa. Städtische Kunsthalle Mannheim,
10. April – 16. Mai, Nr. 1 (verso mit dem
Etikett).
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
| 4
PostWar Contemporary
11. 3403
MIQUEL BARCELÓ
(Felanit 1957–lebt und arbeitet u.a. in Paris)
Le vase avec oranges.
Öl mit Sand auf festem Papier.
Unten rechts signiert: BARCELÓ.
65 × 49 cm.
Provenienz: Privatsammlung Schweiz.
Miquel Barcelós Bilderkosmos lebt von
einem Nuancenreichtum der ästhetischen
und inhaltlichen Elemente, von Material
und Form. Inspiriert von verschiedenen
Kulturen, reflektieren seine Werke das
eigene Erbe, wirken zugleich unvergänglich
und archaisch, künstlich und organisch.
Orangen, Melonen, Tomaten, Artischo-
cken modelliert Barceló regelrecht aus den
Bildträgern heraus. Er verwandelt Früchte
der Erde in Stillleben mit Lehm, Erde, Ton,
Sand oder Ölfarben. Der prozessuale Mo-
ment des Formens, Knetens und Malens
ist im Endprodukt stets spürbar. „Le Vase
avec Oranges“ zeigt die Erd- und Wasser-
verbundenheit mit seiner mallorquinischen
Heimat.
Der Künstler richtet den Blick auf die vo-
luminöse Vase und die kräftigen Orangen.
Die Gegenstände in Barcelós Werke domi-
nieren oftmals die gesamte Bildoberfläche.
Eine Plastizität wird durch die Schatten-
zonen akzentuiert. Die Orangen scheinen
sich wulstig zu wölben, das kräftige Orange
der Frucht erfährt eine sinnliche Note auf
dem dunklen und rauen Hintergrund. Der
Tisch bildet eine räumliche Situation ab.
Das gesamte Stillleben erhält eine dynami-
sche Eigenschaft durch die gemalte Farbe
und den Sand, die selbst auch Thema
werden – Farbfelder mit krustig lehmigem
Charakter. Die Taktilität des Malmaterials
dominiert sein Werk.
CHF 15 000 / 20 000
(€ 13 640 / 18 180)
| 5
12. 3404
JEAN FAUTRIER
(Paris 1898–1964 Châtenay-Malabry)
Ohne Titel. 1958.
Tinte und Gouache auf Japanpapier.
Unten rechts signiert: Fautrier.
15,4 × 17,4 cm.
Provenienz:
- Galerie Bonnier, Genf.
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
CHF 3 000 / 4 000
(€ 2 730 / 3 640)
3405
JEAN FAUTRIER
(Paris 1898–1964 Châtenay-Malabry)
Ohne Titel. 1958.
Tinte und Gouache auf Japanpapier.
Unten rechts signiert: Fautrier.
9,2 × 13,8 cm.
Provenienz:
- Galerie Bonnier, Genf.
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
CHF 4 000 / 5 000
(€ 3 640 / 4 550)
| 6
PostWar Contemporary
13. 3406
WILFRID MOSER
(1914 Zürich 1997)
Ohne Titel. 1957.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert:
MOSER 57, sowie verso signiert und
datiert: MOSER 57.
65 × 81 cm.
Provenienz:
- Galerie Jeanne Bucher, Paris.
- Durch Erbschaft an den heutigen
Besitzer, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 550 / 6 360)
| 7
14. 3407
ROBERTO MATTA
(Santiago de Chile 1911–2002
Civitavecchia)
Sueño: un sogno. 1993.
Öl auf Leinwand.
Unten links mit dem Künstlersignet: Matta.
Verso datiert und nummeriert: 1993
93/11. Zudem mit den verblichenen
Massangaben: 150 × 146.
150 × 146 cm.
Die Authentizität dieses Werkes wurde
von Herrn Ramuntcho Matta, Épaux-Bézu,
März 2021, bestätigt. Wir danken Herrn
Matta für die freundliche Unterstützung.
Mit dem Zertifikat der Authentizität des
Archives de l‘oeuvre de Matta, Paris,
Februar 1996. Das Werk ist im Archiv unter
der Nummer: 93/11, verzeichnet.
Provenienz:
- Farsetti arte, Mailand, Auktion 27. Mai
2017, Los 548.
- Bei obiger Auktion vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
Der chilenische Künstler Roberto Se-
bastián Antonio Matta Echaurren, der
sich schlicht Matta nennt, gehört zu den
bedeutendsten Malern des 20. Jahrhun-
derts. Der unstete Kosmopolit, der seine
Architekturkarriere im Pariser Büro von Le
Corbusier vorzeitig beendet, um im Kreis
der Pariser Surrealisten zu zeichnen und zu
malen, lebt lange in New York, bevor er in
seinem letzten Lebensabschnitt in Italien
eine Heimat findet. „Die Kunst soll das Uni-
versum erweitern, statt es zu verkleinern“,
sagt Matta und in der Tat eröffnen seine
grossformatigen und abstrakten Gemälde
neue Räume.
Nach dem Zweiten Weltkrieg taucht der
naturwissenschaftlich interessierte und
vom Weltall besessene Künstler immer
tiefer in seine eigene Kunstwelt ein, in
eine Welt des „kosmischen Surrealismus“.
Kosmische Kräfte scheinen in seinen
Arbeiten zu wirken, ebenso wie die Macht
des Unterbewussten.
Der temperamentvolle und ideenreiche
Matta malt nicht, was er sieht, sondern
er malt, was er fühlt, und schöpft dabei
seine Bilder konsequent aus persönlichen
Visionen. Seine fiktiven, gigantischen und
formenexplosiven Werke, in denen sich
zuweilen auch die Zeitgeschichte wider-
spiegelt, zeigen phantastische Sphären,
Traumwelten, Ängste, Visionen der Hölle,
Chaos, ausserirdische Kreaturen, utopi-
sche Flugkörper, Comicfiguren, amorphe
Formen sowie physikalische Experimente,
die an Science-Fiction und Computer-
spiele anknüpfen. Aber auch Blutströme,
Nervenbahnen, Atome und Moleküle. Bis
heute bewegen seine überdimensionalen
und tiefgründigen Bilder, die weltweit in
den bedeutendsten Museen vertreten
sind, ihre Betrachter.
CHF 50 000 / 70 000
(€ 45 450 / 63 640)
| 8
PostWar Contemporary
15. „I am interested only in the unknown and I work for my own astonishment.“
Roberto Matta
| 9
16. 3408
ROLF ISELI
(Bern 1934–lebt und arbeitet in u.a. Bern)
La masse humaine. 1976.
Collage. Öl, Kreide, Sand und Federn auf
festem Papier.
Unten links signiert und datiert: Rolf Iseli
76, sowie zweifach unten mittig und unten
links betitelt: la masse humaine.
110 × 80 cm.
Provenienz: Privatsammlung Schweiz.
Ausstellung: Zürich 1978, Rolf Iseli.
Kunsthaus Zürich, 23. März - 7. Mai,
Kat. Nr. 127 (s/w Abb.).
CHF 6 000 / 8 000
(€ 5 450 / 7 270)
| 10
PostWar Contemporary
17. 3409*
ROBERTO CRIPPA
(Monza 1921–1972 Mailand)
Spirale. 1954.
Öl auf Masonite.
Verso signiert und datiert: Crippa 54.
70,5 × 55,5 cm.
Die Authentizität dieses Werkes wurde
von Herrn Dr. Gimmi Stefanini, CEO
Galleria Pace, Mailand, April 2021,
bestätigt. Wir danken Herrn Dr. Stefanini
für seine freundliche Unterstützung.
Mit der Bestätigung der Authentiztät
durch Roberto Crippa Jr. Das Werk ist
registriert unter der Nummer:
ADN M/5/5/07.
Provenienz:
- Galleria Arte 92, Mailand.
- Ehemals Privatsammlung Europa.
Ausstellung: Mailand 2014, Roberto
Crippa. Spazio e Materia, Il Cosmo di
Crippa. Galleria Arte 92, 23. Januar –
22. März.
CHF 7 000 / 9 000
(€ 6 360 / 8 180)
| 11
18. 3410*
JEAN FAUTRIER
(Paris 1898–1964 Châtenay-Malabry)
Ohne Titel. 1960.
Aquarell auf Löschpapier.
Unten rechts signiert: Fautrier.
50 × 64,5 cm.
Die Authentizität dieses Werkes wurde
vom Comité Jean Fautrier, Februar 2021,
Genf, mündlich bestätigt. Wir danken Marie
Jose Lefort für ihre freundliche
Unterstützung.
Provenienz: Ehemals Galerie Di Meo, Paris.
CHF 7 000 / 9 000
(€ 6 360 / 8 180)
3411
JEAN FAUTRIER
(Paris 1898–1964 Châtenay-Malabry)
Ohne Titel (Paysage - Orénoque). 1942.
Tinte und Gouache auf Japanpapier.
Unten rechts monogrammiert und datiert:
F42.
11,3 × 12,5 cm.
Provenienz: Privatsammlung Schweiz.
CHF 4 000 / 5 000
(€ 3 640 / 4 550)
| 12
PostWar Contemporary
19. 3412
OLIVIER DEBRÉ
(1920 Paris 1999)
Bleu pâle de Loire. 1989.
Öl auf Leinwand.
Verso signiert, betitelt und datiert:
O. Debré Bleu pâle de Loire 89.
38 × 55 cm.
Die Authentizität dieses Werks wurde
durch Frau Sylvie Debré-Huerre, 24. März
2021, Paris, bestätigt. Dieses Werk wird
in das in Vorbereitung befindliche Werk-
verzeichnis aufgenommen. Wir danken
Frau Debré-Huerre für ihre freundliche
Unterstützung.
Provenienz: Privatsammlung Schweiz.
„Ein Gemälde zu malen ist für mich keines-
falls ein Objekt zu kreieren, sondern es ist
eine Art Ereignis das sich durch ein Objekt
übersetzten lässt.“ Olivier Debré
Der Besuch der Weltausstellung 1937 in
Paris und die Begegnung mit Picassos
„Guernica“ öffnet Olivier Debré die Augen
für die Abstrakte Kunst. Nach dem Besuch
einiger Architekturvorlesungen und dem
Abschluss in Geschichte an der Sorbonne
1942, wendet er sich 1943 vollkommen
der Abstrakten Malerei zu.
Seine Werke zählen zur Farbfeldmalerei.
Während sie in den 1950er Jahren noch
einer strengen, formalen Struktur folgen,
werden sie im folgenden Jahrzehnt in
der Gestaltung freier und erreichen das
formale Gleichgewicht in der Komposition
dann in den 1970er Jahren.
Neben Gemälden entstehen vor allem in
den 1980er Jahren öffentliche Kunstwerke.
So entwirft er u.a. Bühnenvorhänge für die
Comédie Français oder die Oper in Shang-
hai. In der ersten Hälfte der 1980er folgt
er einer Berufung an die École nationale
supérieure des beaux-art in Paris.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 730 / 4 550)
| 13
20. 3413
MARK TOBEY
(Centerville 1890–1976 Basel)
Ohne Titel. 1964.
Monotypie, handüberarbeitet, auf dünnem
Papier, fest auf Karton aufgelegt.
Unten rechts signiert und datiert:
Tobey 64.
99 × 50,2 cm.
Provenienz:
- Galerie Beyeler, Basel.
- Bei obiger Galerie erworben.
- Durch Erbschaft an den heutigen
Besitzer, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
CHF 9 000 / 14 000
(€ 8 180 / 12 730)
3415
MARK TOBEY
(Centerville 1890–1976 Basel)
Ohne Titel. 1959.
Tempera auf Papier.
Unten rechts signiert und datiert:
Tobey 59.
28,6 × 20,2 cm.
Mit der Bestätigung der Authentizität
durch das Committee Mark Tobey,
Münster, 26. Oktober 2020. Das
vorliegende Werk ist dort unter der
Nummer: 26/10/20-59.39 verzeichnet.
Provenienz:
- Privatsammlung USA, 1960er Jahre.
- Privatsammlung Schweiz.
CHF 15 000 / 25 000
(€ 13 640 / 22 730)
3414
MARK TOBEY
(Centerville 1890–1976 Basel)
Untitled. Um 1965.
Tempera auf Papier.
Unten links signiert: Tobey.
16,7 × 12,4 cm.
Provenienz: Ehemals Galerie Wazzau,
Davos (verso mit dem Etikett).
CHF 6 000 / 8 000
(€ 5 450 / 7 270)
| 14
PostWar Contemporary
22. 3416
MARK TOBEY
(Centerville 1890–1976 Basel)
Composition. 1957.
Sumi-Tusche auf Papier.
Unten rechts signiert und datiert:
Tobey 57. 59 × 87 cm.
Provenienz:
- Galerie Beyeler, Basel
(verso mit dem Etikett).
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatbesitz Schweiz.
Ausstellungen: Mannheim 1960/61, Mark
Tobey. Städtische Kunsthalle Mannheim,
Dezember - Februar, Kat. Nr. 35 (verso mit
dem Etikett).
Mark Tobey, ein bedeutender Pionier des
Abstrakten Expressionismus, zählt zu den
angesehensten amerikanischen Künstlern
des 20. Jahrhunderts. Seine Werke sind
das Ergebnis einer geradezu lyrischen
Kombination aus westlicher und östlicher
Kultur - von chinesischen Schriftrollenma-
lereien bis hin zum europäischen Kubis-
mus.
Mit seiner Konversion zum Bahai-Glauben
im Jahr 1918 nehmen die meditativ
bestimmten Schriftübungen und Bildwel-
ten des Fernen Ostens bereits Einfluss
auf seine Kompositionen. Durch einen
chinesischen Studenten lernt Tobey ab
1923 die Geheimnisse der ostasiatischen
Malerei und der fernöstlichen Spiritualität
kennen, was seine Geisteshaltung und sein
künstlerisches Schaffen ebenso wie seine
zahlreichen Reisen nach Europa und Asien
befruchtet. Den „entscheidenden kalli-
graphischen Impuls“, der ihn zur „weissen
Schrift“ führt und ihm völlig neue Dimen-
sionen für seine Arbeiten eröffnet, erhält
Tobey jedoch erst auf seiner Reise nach
Asien im Jahr 1934. Einen ganzen Monat
verbringt der Künstler in der hermetischen
Welt eines Zen-Klosters in Japan, befasst
sich ausgiebig mit dem Zen-Buddhismus
und der Zen-Malerei, in deren Mittelpunkt
die Meditation steht und vertieft sich wei-
ter in die fernöstliche Kalligraphie.
Die vorliegenden zwei Werke entstehen
in einer Zwischenperiode im Jahr 1957,
dem sogenannten Jahr der Sumi-Tuschen.
Neben breitspurigen Schriftbildern finden
sich auf beiden Arbeiten betont räumliche,
die Gesamtfläche beanspruchende Hell-
Dunkel-Kontrastschichtungen. Mit Vehe-
menz und einer nie zuvor erreichten und
wie eine Befreiung wirkenden Spontanität
führt Tobey die Geste ins Bildfeld und folgt
dabei unwillkürlich seiner Intuition. Was wie
ein Produkt des Zufalls aussieht, ist das
Resultat eines meditativ energetischen
Vorgangs.
„Offhand, I really don’t know how I began
this period - it happened one day, a sug-
gestion of a brown-black painting which I
felt could be carried on in blacks. How long
I had this Sumi paintings in cold storage or
had the delayed-unrealized desire to paint
them I don’t know. It was a kind of fever,
like the earth in spring or a hurricane. [...]
I could say I painted the Sumis to experi-
ence a heightened sense of living.“
Mark Tobey
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 270 / 10 910)
| 16
PostWar Contemporary
23. 3417
MARK TOBEY
(Centerville 1890–1976 Basel)
Composition. 1957.
Sumi-Tusche auf Papier.
Unten rechts signiert und datiert:
Tobey 57.
59 × 87 cm.
Provenienz:
- Galerie Beyeler, Basel
(verso mit dem Etikett).
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatbesitz Schweiz
Ausstellungen: Mannheim 1960/61, Mark
Tobey. Städtische Kunsthalle Mannheim,
Dezember - Februar, Kat. Nr. 34 (verso mit
dem Etikett).
CHF 7 000 / 9 000
(€ 6 360 / 8 180)
| 17
24. 3418
KIMBER SMITH
(Boston 1922–1981 East Hampton)
Joes world. 1979.
Acryl auf Leinwand.
Unten mittig monogrammiert: KS, sowie
auf der Überlappung monogrammiert,
datiert und betitelt: KS 1979 JOE‘S
WORLD.
162 × 51 cm.
Provenienz:
- Galerie Turske Turske, Zürich
(verso mit dem Etikett).
- Galerie M. Knoedler, Zürich
(verso mit dem Etikett).
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
3419
KIMBER SMITH
(Boston 1922–1981 East Hampton)
Garp. 1979.
Acryl auf Leinwand.
Unten links monogrammiert: KS, sowie auf
der Überlappung monogrammiert, datiert
und betitelt: KS, 79, GARP.
163 × 51 cm.
Provenienz:
- Galerie Turske Turske, Zürich
(verso mit dem Etikett).
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Pivatsammlung
Schweiz.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
Kimber Smith zählt mit seinen spielerisch leichten, frischen und farbbetonten Gemälden zu den grossen amerikanischen Vertretern
der Abstraktion, insbesondere der New York School. Wie viele amerikanische Künstler zieht Smith 1954 mit seiner Frau nach Paris,
wo er über ein Jahrzehnt lebt und arbeitet. Für ihn bedeutet Paris Distanz zum autochthonen, in New York vorherrschenden Abstrak-
ten Expressionismus und gleichzeitig Zugang zu europäischen Maltraditionen mit reichlich Spielraum für persönliche Entfaltungen. Im
Umfeld von Sam Francis, Joan Mitchell, Henri Matisse, Pierre Bonnard und anderen entwickelt Smith eine ausgesprochen lyrische und
ausdrucksstarke Malerei.
Stehen seine ersten Bilder mit ihrem eruptiven Ausdruck noch im Schatten des Abstrakten Expressionismus, findet Smith mit einfachen
symbolischen Formen wie Kreisen, Rauten, Balken, Dreiecken u.a. am Anfang der sechziger Jahre sein persönliches geometrisches Zei-
chensystem, dessen Ikonografie er aus Details alltäglicher Erfahrungen ableitet. Allgegenwärtig in seinen Gemälden sind die Dreiecke,
welche die Ohren seiner Katze verkörpern. Seine Kompositionen behalten immer einen Moment des Spontanen und bleiben erkennbar
als Ausdruck des konkreten, malerischen Prozesses.
Seine grossen Gemälde aus den späten siebziger Jahren wirken mit ihren einzelnen linearen Formen, Pyramiden, Diamanten und blü-
tenartigen Flecken schon fast fauvistisch luftig. Die grosszügigen Pinselbewegungen vermögen Freiheit und Unbeschwertheit auszu-
drücken, ebenso wie Schmerz und Trauer aufgrund seiner Krebsdiagnose. Kimber Smith bleibt zeitlebens die Anerkennung durch die
amerikanische Kunstwelt versagt. Seine Werke befinden sich primär in Museen und Privatsammlungen in Europa, in Frankreich, Belgien
und der Schweiz.
Structure interests me. . . it holds things together. I am often called a colorist, which is maybe true, but I couldn’t care less about color: I
take two or three tubes, sometimes the fullest ones. . . there it’s green, but it could have been black. . . that red could equally have been
black. Color really isn’t important for me. Kimber Smith
| 18
PostWar Contemporary
26. 3420
KIMBER SMITH
(Boston 1922–1981 East Hampton)
Majus. 1979.
Acryl auf Leinwand.
Unten links monogrammiert, sowie auf
der Überlappung monogrammiert, datiert,
betitelt, mit dem Richtungspfeil und den
Massangaben: KS, JUNE 28 1979, MAJUS,
64 × 20 inch.
163 × 51 cm.
Provenienz:
- Galerie Turske Turske, Zürich
(verso mit dem Etikett).
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
| 20
PostWar Contemporary
27. 3421
KIMBER SMITH
(Boston 1922–1981 East Hampton)
Harpo. 1979.
Acryl auf Leinwand.
Unten mittig monogrammiert: KS, sowie
auf der Überlappung monogrammiert,
datiert und betitelt: KS 1979 HARPO.
162 × 51 cm.
Provenienz:
- Galerie Turske Turske, Zürich
(verso mit dem Etikett).
- Galerie M. Knoedler, Zürich
(verso mit dem Etikett).
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
| 21
28. 3422
PAUL JENKINS
(Kansas City 1923–2012 New York)
Phenomena heaven heaven heaven. 1965.
Aquarell auf festem Papier.
Unten links signiert: Paul Jenkins, sowie
verso signiert, datiert, betitelt und mit
Ortsangabe: Paul Jenkins Phenomena
Heaven Heaven Heaven New York 1965.
77 × 56 cm.
Provenienz:
- Arthur Tooth Sons, London
(verso mit dem Etikett).
- Art Gallery, Genf (verso mit dem Etikett).
- Privatsammlung Schweiz.
CHF 3 500 / 4 500
(€ 3 180 / 4 090)
3423
KAREL APPEL
(Amsterdam 1921–2006 Zürich)
Ohne Titel. 1948.
Gouache auf Papier fest auf Karton
aufgezogen.
Unten links signiert und datiert:
K. Appel 48.
48 × 32 cm.
Provenienz: Privatsammlung Schweiz.
CHF 7 000 / 9 000
(€ 6 360 / 8 180)
3424*
KAREL APPEL
(Amsterdam 1921–2006 Zürich)
Tête jaune. 1973.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: appel, sowie verso
signiert: appel.
46 × 27 cm.
Provenienz:
- Galerie Nova Spectra, Den Haag.
- Sotheby‘s, Amsterdam, Auktion
6. Dezember 2000, Los 309.
- Privatbesitz Belgien.
- Christie‘s, Amsterdam, Auktion
4. November 2015, Los 237.
- Bei obiger Auktion vom heutigen Besitzer
erworben.
CHF 20 000 / 30 000
(€ 18 180 / 27 270)
| 22
PostWar Contemporary
30. 3425
ARMANDO (HERMAN DIRK VAN DODEWEERD)
(Amsterdam 1929 – 2018 Potsdam)
Gefechtsfeld. 7.8.86. 1986.
Öl und Sand auf Leinwand.
Auf dem Keilrahmen signiert, betitelt und datiert: ARMANDO
GEFECHTSFELD 7-8-86.
165 × 225 cm.
Provenienz:
- Galerie Turske Turske, Zürich
(verso mit dem Etikett).
- Vom heutigen Besitzer bei obiger Galerie erworben,
seitdem Privatsammlung Schweiz.
CHF 6 000 / 8 000
(€ 5 450 / 7 270)
| 24
PostWar Contemporary
31. 3426*
JEAN DUBUFFET
(Le Havre 1901–1985 Paris)
Paysage. 1974.
Collage. Farbstift und schwarzer Filzstift
auf dünnem Karton.
Unten links monogrammiert und datiert:
J.D.74.
34,5 x 34,5 cm.
Provenienz:
- Nachlass des Künstlers.
- Waddington Galleries, London
(verso mit dem Etikett).
- Privatsammlung Schweiz.
- Christie‘s Amsterdam, Auktion
4. November 2015, Los 147
(verso mit dem Etikett).
Ausstellungen:
- Paris 1975/76, San Lazzaro et ses Amis,
Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris,
19. November – 11. Januar.
- London 1987, Jean Dubuffet. Works on
Paper 1974-85. Waddington
Galleries, 30. September – 24. Oktober,
Nr. 8 (Farbabb.).
Literatur: M. Loreau (Hrsg.): Catalogue des
Travaux de Jean Dubuffet. Fascicule XXIX.
Crayonnages, Récits, Conjectures, Paris,
1979, Nr. 110 (s/w Abb.).
CHF 18 000 / 24 000
(€ 16 360 / 21 820)
| 25
32. 3427
ARMANDO (HERMAN DIRK VAN
DODEWEERD)
(Amsterdam 1929 – 2018 Potsdam)
Fahne. 1980/81.
Öl und Sand auf Leinwand.
Auf dem Keilrahmen signiert, datiert und
betitelt: ARMANDO FAHNE 1980-81.
226 × 175 cm.
Provenienz:
- Galerie Turske Turske, Zürich
(verso mit dem Etikett).
- Vom heutigen Besitzer bei obiger Galerie
erworben, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
Ausstellung: Berlin 1984, Armando.
Fahnen. Nationalgalerie Berlin, 13. Januar -
26. Februar, Nr. 5 (Farbabb.) (verso mit dem
Etikett).
Armando wird 1929 als Herman Dirk
von Dodeweerd in Amsterdam geboren.
Das Multitalent zählt zu den wichtigsten
niederländischen Künstlern der Gegen-
wartskunst.
Seine Jugend verbringt Armando in
Amersfoort, wo er die Nationalsozialisten
und das Konzentrationslager aus nächs-
ter Nähe erlebt. Zwar studiert Armando
von 1949 bis 1954 Kunstgeschichte und
Philosophie an der Universität von Ams-
terdam, eignet sich aber als Autodidakt
die Grundlagen als Maler, Schriftsteller,
Dichter, Bildhauer, Musiker, Theater- und
Filmemacher an. Zunehmend entdeckt er
seine Passion fürs Zeichnen, Malen und
Schreiben. Seit 1979 wohnt der Künstler
in Berlin, seiner zweiten Heimat, erstellt
grossformatige Gemälde mit vielsagenden
Titeln in den Farben Schwarz und Weiss
und erzielt als Maler bald seinen internatio-
nalen Durchbruch.
Wo Schwarz und Weiss aufeinanders-
tossen, bilden sich häufig grau erschei-
nende Wolken, als wäre es ein Ringen um
die Übermacht im Bild, ausgelöst vom
expressiven Farbauftrag. Bewusst malt der
Künstler die vorliegenden Gemälde ohne
Farbe und verleiht ihnen damit eine durch-
dringende visuelle Kraft. Unter Hinzufü-
gung von Sand in den oberen Schichten
erwirkt er zudem dramatische Effekte.
Die Fahne ist schon von sich aus rein Sym-
bol. Ihre Bedrohlichkeit, das Geschichts-
trächtige, Triumph und Niederlage, mit der
sie in Verbindung gebracht wird, animieren
den Künstler, die schwarz flatternde, viel-
fach zerrissen und ausgefranst erschei-
nende Fahne auf weissem Grund als Motiv
seriell zu verwenden.
CHF 8 000 / 16 000
(€ 7 270 / 14 550)
| 26
PostWar Contemporary
34. 3428
MATIAS SPESCHA
(Trun 1925–2008 Zürich)
Ohne Titel. 1966.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts schwer leserlich signiert und
datiert: Spescha 66.
55 × 45,5 cm.
Provenienz:
- Germann Zürich, Auktion 17. Mai 2010,
Los 122.
- Vom heutigen Besitzer bei obiger
Auktion erworben, seitdem Privatsamm-
lung Schweiz.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 730 / 4 550)
3429
THEODOROS STAMOS
(New York 1922–1997 Ioannina)
Infinity Field, Lefkada Series. 1980.
Acryl auf Leinwand.
Auf der Überlappung betitelt, datiert,
signiert und mit den Massangaben:
INFINITY FIELD LEFKADA SERIES 1980
STAMOS 50 × 60 inch.
152 × 127 cm.
Provenienz:
- Turske Fine Art, Zürich
(verso mit dem Etikett).
- Galerie M. Knoedler, Zürich
(verso mit dem Etikett).
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
CHF 30 000 / 40 000
(€ 27 270 / 36 360)
| 28
PostWar Contemporary
35. Der amerikanische Künstler Theodoros Stamos mit griechischen Wurzeln ist der Jüngste der ersten Generation des
Abstrakten Expressionismus. Seine tiefen hellenischen Empfindungen, seine starke Identifikation mit antiken Mythen
und der klassischen Philosophie des alten Griechenlands sowie seine Naturverbundenheit prägen seine ausdrucks-
starke Farbfeldmalerei, die sich durch grossflächige, homogen gefüllte Farbfelder auszeichnet, nachhaltig.
Stamos entwickelt in seinem Œuvre eine facettenreiche Formensprache, die in seinem reifen Werk der 1980er Jahre
kulminiert. In seinen anfänglichen Arbeiten visualisiert der Künstler seine Liebe zum Meer und zur Unterwasserwelt
mit biomorphen Formen. Um 1954 beginnt er überwiegend in Serien zu arbeiten, die zunehmend durch Farbflächen
beherrscht werden. Seine „Sun Boxes“ der 1960er Jahre mit scharfkantigen geometrischen Grundstrukturen und
ausgewogenen, effektvollen Farbeinsätzen erinnern an die Helligkeit des attischen Lichts und an die Gelassenheit der
griechischen Küste.
Mit ihren undefinierten Formen und dynamisch eingesetzten Linien wirken seine „Infinity Fields“ der Lefkada Series we-
niger streng. Die griechische Insel Lefkada, auf der Stamos ab 1970 einen Grossteil seiner Zeit verbringt, ist elementa-
re Inspirationsquelle für die Namensgebung und Farbwahl der vorliegenden Arbeiten.
36. 3430
SERGE POLIAKOFF
(Moskau 1900–1969 Paris)
Composition abstraite. 1962.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts monogrammiert: S.P., sowie
verso zwei Mal signiert: Serge Poliakoff.
41 × 33 cm.
Das vorliegende Werk ist im Archives
Serge Poliakoff, Paris, unter der Archiv-
nummer: 962096, verzeichnet. Wir danken
Herrn Poliakoff für seine freundliche
Unterstützung.
Provenienz:
- Galleria des Naviglio, Venedig.
- Galerie Ariel, Paris.
- Galerie St. Léger, Genf.
- Drouot, Paris, Auktion 28. März 1983,
S. 45.
- Sotheby‘s, London, Auktion 27. Juni
1985, S. 507.
- Galerie Koller, Zürich, Auktion
29. November 1985, Los 5160.
- Bei obiger Auktion erworben, seitdem
Privatsammlung Schweiz.
Ausstellung: Venedig 1969, Serge Polia-
koff. Naviglio Venezia, 30. August – Sep-
tember (mit Abb.).
Literatur: Poliakoff, Alexis: Serge Poliakoff.
Catalogue Raisonné, Volume III. 1959 –
1962, Nr. 62-67 (mit Abb. S. 309).
Zu Beginn variiert Serge Poliakoff die
akademischen Traditionen und bevorzugt
gegenständliche Motive – Häuser, Bäume,
Figurendarstellungen. Lange nach seinem
Studium an der Académie Frochot, malt er
1940 die vorliegende Papierarbeit
„4 heures et quart“ (Los 3401).
Vielleicht als Erinnerung an den konzent-
rierten Malunterricht an der Pariser Schule.
Eine bunte Hommage an seine ersten
Jahre in Frankreich.
Das erste abstrakte Gemälde von Serge
Poliakoff entsteht 1938 und wird in der
Pariser Galerie Le Niveau ausgestellt.
Seitdem setzt sich die Abstraktion immer
mehr durch, bis sich der Künstler von der
figürlichen Malerei vollkommen abwen-
det. Ende der 1940er Jahre hat er seinen
unverwechselbaren Stil gefunden:
Ineinandergreifende Bausteine, die sich zu
einem oft stark farbigen Formengebilde
zusammenfügen. Blau, Rot, Gelb, Schwarz,
Weiss, Grün – asymmetrische Flächen aus
leuchtkräftigen Primärfarben sammeln
sich eng aufeinander und scheinen locker
und zufällig, ja fast organisch, voneinander
angezogen zu sein. Seine Kompositio-
nen scheinen ohne strengen Vorentwurf
entstanden zu sein, jedoch arbeitet Serge
Poliakoff mit einem sehr klaren, wieder-
erkennbaren Gerüst an Grundlinien und
Achsen, die seine Leinwände strukturie-
ren. Von den Ecken oder der Mitte der
Seitenränder aus treffen sich die Formen
im Zentrum des Bildträgers. Auf diesen
Achsen setzt er locker und intuitiv die
zellenartigen Farbflächen nebeneinander.
Beweglich und mit Spannung fügen sich in
seine Gemälde die dynamischen Formen
in den Mittelpunkt der Komposition sorg-
sam ineinander verschränkt ein.
Wie das hier angebotene Werk „Compo-
sition Abstraite“ lässt sich das weisse Feld
als stabilisierendes Element lesen und
verleiht dem Bild eine zentrale Schwer-
kraft. Tritt man dem Gemälde etwas näher,
lassen sich in den Farben eine Vielzahl an
unterschiedlichen Tönen in einem Farbfeld
erkennen. Von tiefem Dunkelblau bis
ins leuchtende Hellblau überlappen sich
die Farbnuancen. Dafür mischt er reine
Pigmente, die er mit Bindemittel selbst
zubereitet. Um eine etwas granulöse
Oberfläche zu erhalten, mischt er auch
Sandkörner den Farben unter.
Während in den 1940er Jahren die
Farbpalette seiner Werke eher von Grau-
und Brauntönen bestimmt war, beginnt
Poliakoff in den 1950er Jahren auch
leuchtendere Farben einzusetzen. Im
reifen Spätwerk finden sich auch nahezu
monochrome Kompositionen. Wie das hier
vorliegende Gemälde aus dem Jahr 1962
veranschaulicht, schafft es der Künstler in
seinen Werken eine starke innere Leucht-
kraft mitzuteilen und den Betrachter mit
der offensichtlichen kompositorischen
Sicherheit und grossen künstlerischen
Erfahrung und Handhabung der unter-
schiedlichen Pigmente zu konfrontieren.
CHF 50 000 / 80 000
(€ 45 450 / 72 730)
| 30
PostWar Contemporary
37. „Wie seltsam ist es doch, sowohl im Leben als auch in der Kunst: der Mensch
schaut weit weg, während, das, was er sucht, direkt neben ihm steht.“
Serge Poliakoff
| 31
38. 3431
THEODOROS STAMOS
(New York 1922–1997 Ioannina)
Infinity Field, Lefkada Series, #3. 1974.
Acryl auf Papier.
Unten links signiert und datiert: STAMOS
1974, sowie verso signiert, datiert, betitelt
und nummeriert: STAMOS 1974 „I.F.L.
SERIES“ #3. 119K.
Mit einem griechischen Stempel.
77 × 57 cm.
Provenienz:
- Galerie M. Knoedler, Zürich
(verso mit dem Etikett).
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
CHF 3 000 / 4 000
(€ 2 730 / 3 640)
3433
ROBERTO CRIPPA
(Monza 1921–1972 Mailand)
Untitled. 1972.
Collage. Öl und Kork auf Papier auf Holz.
Verso signiert und datiert: R. Crippa 72.
92 × 73 cm.
Provenienz: Privatsammlung Schweiz.
Literatur: Stefanini, Gimmi/
Crippa Jr., Roberto: Catalogo Generale
delle Opere di Roberto Crippa, Mailand
2007,
Vol. 2, Nr. 921.
CHF 4 000 / 5 000
(€ 3 640 / 4 550)
3432
THEODOROS STAMOS
(New York 1922–1997 Ioannina)
Infinity Field, Lefkada Series. For Caspar
David Friedrich, #9. 1981.
Acryl auf Papier.
Verso signiert, datiert, betitelt und
nummeriert: STAMOS 1981 „I.F.L. Series,
For Caspar David Friedrich“ #9. 125K.
77 × 57 cm.
Provenienz:
- Galerie M. Knoedler Zürich
(verso mit dem Etikett).
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
| 32
PostWar Contemporary
40. 3434
SOL LEWITT
(Hartford 1928–2007 New York)
Floating Cube. 1987.
Gouache auf Papier.
Unten rechts signiert und datiert:
S. Lewitt 87.
38 × 56 cm.
Provenienz:
- Privatsammlung Schweden.
- Sotheby‘s London, Auktion 25. März
1993, Los 365.
- Privatsammlung Europa.
- Sotheby‘s London, Auktion 12. April
2017, Los 21.
- Bei obiger Auktion vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
Der amerikanische Künstler Sol LeWitt, der
zu den wichtigsten Pionieren des Minima-
lismus und der Konzeptkunst zählt, prägt
die amerikanische Kunstentwicklung wie
kaum ein anderer. Die vielzähligen Kubus-
Varianten und grossformatigen Wandbil-
der machen den Sohn jüdischer Einwande-
rer aus Russland weltbekannt.
Der Künstler beginnt seine Karriere als
Zeichner und Grafiker und setzt sich an-
fänglich mit dem Entwurf streng geomet-
rischer Formen zur Raumgestaltung
auseinander. In den 1960er-Jahren ent-
wickelt LeWitt seinen eigenen charakte-
ristischen Stil mit einer minimalistischen
Reduktion auf Farbe, Form und Struktur
und stellt die Idee respektive das Konzept
über die Ausführung.
Die vermehrte Wahl des Würfels, den er
als Grundbaustein für seine Arbeiten ver-
wendet, erläutert Sol LeWitt mit folgenden
Worten: „The most interesting charac-
teristic of the cube is that it is relatively
uninteresting. Compared to any other
three-dimensional form, the cube lacks
any aggressive force, implies no motion,
and is least emotive. Therefore, it is the
best form to use as a basic unit for any
more elaborate function, the grammatical
device from which the work may proceed.“
CHF 8 000 / 14 000
(€ 7 270 / 12 730)
| 34
PostWar Contemporary
42. 3435
THEODOROS STAMOS
(New York 1922–1997 Ioannina)
Infinity Field, Lefkada Series for C.D.
Friedrich II. 1980/81.
Acryl auf Papier.
Verso signiert, betitelt, gewidmet, mit
Ortsangabe und nummeriert: STAMOS
„I.F.L.S., MOIROPO.I., FOR C.D.
FRIEDRICH.“ A80.1#II. 128K.
Mit einem griechischen Stempel.
77 × 57 cm.
Provenienz:
- Galerie M. Knoedler, Zürich
(verso mit dem Etikett).
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
CHF 3 000 / 4 000
(€ 2 730 / 3 640)
3436
THEODOROS STAMOS
(New York 1922–1997 Ioannina/Griechen-
land)
Infinity Field, Lefkada Series, C.D. Friedrich,
#3. 1981.
Acryl auf Papier.
Verso signiert, datiert, betitelt, gewidmet
und nummeriert: STAMOS 1981 „INFINITY
FIELD, LEFKADA SERIES“ For C.D.
FRIEDRICH, #3. 126K.
Mit einem griechischen Stempel.
77 × 57 cm.
Provenienz:
- Galerie M. Knoedler, Zürich
(verso mit dem Etikett).
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
3437
THEODOROS STAMOS
(New York 1922–1997 Ioannina)
Infinity Field. Lefkada Series. No. 12. 1981.
Acryl auf Leinwand.
Verso auf der Überlappung signiert, datiert
und betitelt: STAMOS, INFINITY FIELD,
LEFKADA SERIES #12 1981, zudem mit
Richtungspfeil.
183 × 152,7 cm.
Provenienz:
- Galerie Turske Turske, Zürich
(verso mit dem Etikett).
- Vom heutigen Besitzer bei obiger Galerie
erworben, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
CHF 25 000 / 35 000
(€ 22 730 / 31 820)
| 36
PostWar Contemporary
43. „There is a strong and conscious relationship between my work and nature
which finally manifests itself in an impersonal expression“.
Theodoros Stamos
| 37
44. 3438*
ROY LICHTENSTEIN
(1923 New York 1997)
Ohne Titel. 1979.
Öl auf Leinwand.
Verso signiert, gewidmet, sowie mit
der Ortsangabe und Datum: for Nana
Novarro with love. Southhampton 1979.
Roy L.
31,5 × 42,5 cm.
Die vorliegende Arbeit wird in das in
Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis
der Roy Lichtenstein Foundation aufge-
nommen.
Provenienz:
- Sammlung Nana und Eddy Novarro.
- Dr Gerhard Cromme.
- Ehemals Privatsammlung Deutschland.
Ausstellungen:
- Münster 2011, Who is Who: Eddy
Novarro und die Avantgarde der 50er bis
70er Jahre. Picasso Museum, 9. Juli – 9.
Oktober, Nr. 62, S. 146/147 (Farbabb.).
- Schwerin 2015, Kaleidoskop der
Moderne Chagall, Miró, Picasso und die
Avantgarde. Staatliches Museum, 10. Juli
– 18. Oktober, S. 172 (Farbabb.).
Die Farben Gelb, Rot, Blau und Schwarz
ziehen sich wortwörtlich wie ein roter
Faden durch das Œuvre Roy Lichtensteins.
Den Durchbruch erlangt der Pop-Art
Künstler in den 60ern vor allem durch
seine farbigen, mit Benday–Dots übersä-
ten Druckgrafiken. Entwickelt von Ben Day,
wird die Drucktechnik in den 50er und 60er
Jahren hauptsächlich in der Comic–Indus-
trie genutzt, um mit in Primärfarben (Cyan,
Magenta, Gelb, Schwarz) gedruckten
Punkten Schattierungen und Sekundärfar-
ben (z.B. Grün, Lila, Orange, Fleischtöne)
kostengünstig produzieren zu können. Je
nach gewünschtem Effekt, Farbe oder op-
tischer Täuschung werden kleine farbige
Punkte in verschiedenen Abständen oder
überlappend angeordnet. Lichtenstein
nutzt dieses Stilmittel wie kein anderer; es
wird sein persönliches Markenzeichen und
findet sich in fast all seinen Werken.
Das vorliegende Gemälde hingegen hat
technikbedingt nicht viel mit seinen auf
den ersten Blick erkennbaren Komposi-
tionen gemein. Zehn Jahre zuvor erwirbt
Lichtenstein ein Anwesen mit Atelier
ausserhalb New Yorks, wo er in relativer
Abgeschiedenheit arbeitet. Mit flächig
pastosem Duktus in den vier Primärfarben
entsteht auf vergleichbar kleiner Lein-
wand (31,5 × 42,5 cm) eine geometrische
Abstraktion von Einmaligkeit als Pendant
zu Werken wie „Crying Girl“ oder „Nur-
se“, die vollends durch Dots und Stripes
bestechen.
Rückseitig findet sich eine Widmung des
Künstlers an den Fotografen Eddy Novarro
sowie dessen Frau Renate, genannt Nana.
Novarro lichtet 1950–70 zahllose promi-
nente Maler ab, darunter Picasso, Miró,
Giacometti, Chagall, Rothko, Fontana. Als
Dank für seine intimen Künstlerporträts
erhält er Zeichnungen, flüchtige Skizzen,
aber auch Gemälde und Objekte. Auf diese
Weise entsteht eine einzigartige Samm-
lung, die von der Klassischen Moderne
über den Abstrakten Expressionismus bis
hin zur Pop Art reicht. Als Teil dieser aus-
sergewöhnlichen Sammlung und aufgrund
seiner technischen Besonderheit, nimmt
dieses Werk im Gesamtœuvre Lichten-
steins einen besonderen Stellenwert ein.
CHF 80 000 / 120 000
(€ 72 730 / 109 090)
| 38
PostWar Contemporary
46. 3439*
BERNARD AUBERTIN
(Fontenay-aux-Roses 1934–2015
Reutlingen)
Sillage. 2014.
Acryl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert, betitelt und mit
Massangaben: SILLAGE 41 × 33 cm 2014
Bernard Aubertin.
41 × 33 cm.
Provenienz:
- Galerie Heinz Holtmann, Köln.
- Vom heutigen Besitzer bei obiger Galerie
erworben.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 730 / 4 550)
3440*
BERNARD AUBERTIN
(Fontenay-aux-Roses 1934–2015
Reutlingen)
Tombouctou. 2014.
Acryl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert, betitelt und mit
Massangaben: TOMBOUCTOU 2014
40 × 30 Bernard Aubertin.
40 × 30 cm.
Provenienz:
- Galerie Heinz Holtmann, Köln.
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer
erworben.
Ausstellung: Köln 2015, Bernard Aubertin.
Von ZERO bis heute. Galerie Heinz Holt-
mann, 10. Mai – 17. Juni, S. 16 (Farbabb.).
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 730 / 4 550)
| 40
PostWar Contemporary
47. 3441*
PIERO DORAZIO
(Rom 1927–2005 Perugia)
Interccio IV. 2005.
Öl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert und betitelt: PIERO
DORAZIO MMV „INTERCCIO“ IV, sowie
mit dem Studio Stempel und der Nummer:
STUDIO PIERO DORAZIO 6140.
34,5 × 25 cm.
Mit der Bestätigung des Studio Piero
Dorazio. Das Werk ist dort unter der
Nummer: 6140 registriert.
Provenienz:
- Babuino Casa d‘Aste, Rom, Auktion
Januar 2020, Los 846.
- Bei obiger Auktion vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatsammlung
Deutschland.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
| 41
48. 3442
CÉSAR (CÉSAR BALDACCHINI)
(Marseille 1921–1998 Paris)
Compression. 1970.
Geschmolzenes Blei auf bemaltem
Gitternetz.
Unten rechts im Blei signiert und datiert:
César 1970.
88 × 59 cm.
Die Authentizität dieses Werkes wurde von
den Archives Denyse Durand-Ruel, Paris,
April 2021, bestätigt. Dieses Werk ist dort
unter der Nummer: 7978 registriert. Wir
danken Frau Durand-Ruel für ihre
freundliche Unterstützung.
Dieses Werk wird in den in Vorbereitung
befindlichen „catalogue raisonné de
l‘oeuvre de l‘artiste“ aufgenommen.
Provenienz:
- Privatsammlung Frankreich.
- Privatsammlung Schweiz.
CHF 7 000 / 9 000
(€ 6 360 / 8 180)
| 42
PostWar Contemporary
49. 3443
ALICIA PENALBA
(Buenos Aires 1913–1982 Paris)
Alda II. 1963-70.
Bronze.
Auf der Rückseite mit der eingeritzten
Signatur und Nummerierung:
APenalba 1/4, sowie mit dem
Giesserstempel: Valsuani.
62 × 120 × 37 cm.
Zustandsmängel.
Provenienz:
- Galerie d‘art moderne, Basel.
- Bei obiger Galerie 1971 erworben,
seitdem Privatsammlung Schweiz.
Literatur: Torres, Maria (Hrsg.): Penalba
Alicia. Sculptor, Mexico 2016, Nr. 35b
(mit Abb.).
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 090 / 13 640)
| 43
50. 3444
ARMAN
(ARMAND PIERRE FERNANDEZ)
(Nizza 1928–2005 New York)
Ohne Titel. 2002.
Zerschnittener Kontrabass und Bogen, Öl
auf Holz und Leinwand. Unikat.
Auf der Unterseite der Leinwand signiert:
arman.
180 × 120 × 12 cm.
Mit der Bestätigung der Authentizität
durch den Künstler, 14. November 2002.
Dieses Werk ist im Archives Denyse
Durand-Ruel, Rueil-Malmaison, unter der
Nummer: 10512 registriert.
Provenienz:
- Dante Vecchiato Art Gallery, Padua.
- Privatsammlung Schweiz.
CHF 12 000 / 18 000
(€ 10 910 / 16 360)
| 44
PostWar Contemporary
51. 3445*
ALFRED HOFKUNST
(Wien 1942 - 2004 Cudrefin)
Tür. 1971/74.
Bleistift, Buntstift und Tempera auf
Formicaplatte.
Oben mittig signiert und datiert: Hofkunst
71, sowie verso signiert und datiert:
Hofkunst 74 nochmals.
200 × 125 cm.
Provenienz:
- Sammlung Robert Rademacher, Köln.
- Galerie Krugier, Genf.
- Privatsammlung Belgien.
Das Kunstwerk die „Tür“ des Schweizer
Künstlers Alfred Hofkunst ist quer einge-
rissen – handelt es sich hierbei um eine
unabsichtliche Beschädigung oder ist es
ein Trompe-l‘oeil im Sinne des Künstlers?
Beides trifft in gewisser Weise zu.
Das Werk wurde 1971 von Alfred Hofkunst
geschafft. Er signierte seine Arbeit auf der
Vorderseite, in der Darstellung der gemal-
ten Skizze mit: Hofkunst 71. Drei Jahre
später ist das Kunstwerk leider bei dem
damaligen Besitzer, verso, quer mit einem
länglichen Einriss beschädigt worden.
Daraufhin bat der damalige Sammler den
Künstler um eine mögliche Schliessung
des Risses. Letzterer war allerdings so
massiv, dass eine perfekte Restaurierung
auf der weissen und flachen Oberfläche
nicht spurlos möglich gewesen wäre.
Alfred Hofkunst entschied sich dazu, das
Kunstwerk erneut in sein Atelier aufzu-
nehmen, um dieses umzuwandeln. Auf der
Vorderseite kreiert er einen neuen Riss,
den er mit einem Bleistift verziert. Auf der
Rückseite bereichert er die Beschädigung
mit einem künstlichen und physischen
Loch in der Formicaplatte. Hinzu fügt er,
wie auf der Vorderseite drei Jahren zuvor,
ein Blatt Trompe-l’oeil, das er ebenfalls
signiert: „Hofkunst 74 nochmals“.
Der Künstler Alfred Hofkunst macht aus
der Beschädigung eine Bereicherung. Das
ursprünglich schadhafte Werk findet seine
Bedeutung, ganz im Sinne des Künstlers
wieder.
CHF 7 000 / 9 000
(€ 6 360 / 8 180)
| 45
52. 3446
CÉSAR (CÉSAR BALDACCHINI)
(Marseille 1921–1998 Paris)
Portrait de Compression (Seringues).
Compression von Spritzen und Bleistift
auf Papier auf Holz. Unten rechts signiert:
César.
60 × 50 × 5 cm.
In Plexiglrasrahmen.
Die Authentizität dieses Werkes wurde von
den Archives Denyse Durand-Ruel, Paris,
April 2021, bestätigt. Dieses Werk ist dort
unter der Nummer: 7043, registriert. Wir
danken Frau Durand-Ruel für ihre
freundliche Unterstützung.
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 090 / 13 640)
3448*
VICTOR VASARELY
(Pecs 1906–1997 Paris)
Tridim Har. 1980/92.
Acryl auf Leinwand.
Unten mittig signiert: Vasarely, sowie verso
signiert, datiert, betitelt und nummeriert:
(1394) VASARELY „Tridim Har“ 1980
Vasarely 226/93.
94 × 42 cm.
Die Authentizität dieses Werkes wurde von
Pierre Vasarely, Präsident der Fondation
Vasarely, Aix-en-Provence, bestätigt, März
2021. Wir danken HerrnVasarely für die
freundliche Unterstützung.
Das Werk wird in den in Vorbereitung be-
findlichen „Catalogue raisonné de l‘oeuvre
peint de Victor Vasarely“ aufgenommen.
Provenienz:
- Dobiaschofsky Auktionen, Auktion 2011,
Los 1030 (verso mit dem Etikett).
- Privatsammlung Schweiz.
CHF 20 000 / 30 000
(€ 18 180 / 27 270)
3447
CÉSAR (CÉSAR BALDACCHINI)
(Marseille 1921–1998 Paris)
Portrait de Compression (Gauloises).
Compression von Gauloises Schachteln
und Bleistift auf Papier auf Holz. Unten
rechts signiert: César.
50 × 40 × 4,5 cm.
In Plexiglasrahmen.
Die Authentizität dieses Werkes wurde von
den Archives Denyse Durand-Ruel, Paris,
April 2021, bestätigt. Dieses Werk ist dort
unter der Nummer: 7068, registriert. Wir
danken Frau Durand-Ruel für ihre
freundliche Unterstützung.
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 090 / 13 640)
| 46
PostWar Contemporary
54. 3449
ALFRED HOFKUNST
(Wien 1942–2004 Cudrefin)
Ohne Titel. 1981.
Acryl und Farbstift auf Papier auf Leinwand.
240 × 170 cm.
Die Authentizität dieses Werkes wurde von
Frau Sabine Hofkunst, Mai 2021, Cudrefin,
bestätigt. Wir danken Frau Hofkunst für
ihre freundliche Unterstützung.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Privatsammlung Schweiz.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 550 / 6 360)
| 48
PostWar Contemporary
56. 3450
ALFRED HOFKUNST
(Wien 1942–2004 Cudrefin)
Ohne Titel. 1981.
Acryl und Farbstift auf Papier auf Leinwand.
240 × 170 cm.
Die Authentizität dieses Werkes wurde von
Frau Sabine Hofkunst, Mai 2021, Cudrefin,
bestätigt. Wir danken Frau Hofkunst für
ihre freundliche Unterstützung.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Privatsammlung Schweiz.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 550 / 6 360)
| 50
PostWar Contemporary
57. 3451
ALFRED HOFKUNST
(Wien 1942–2004 Cudrefin)
Kani Kolotoclu. 1981.
Acryl und Farbstift auf Papier auf Leinwand.
240 × 169,8 cm.
Die Authentizität dieses Werkes wurde von
Frau Sabine Hofkunst, Mai 2021, Cudrefin,
bestätigt. Wir danken Frau Hofkunst für
ihre freundliche Unterstützung.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Privatsammlung Schweiz.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 550 / 6 360)
| 51
58. 3452
ALIGHIERO BOETTI
(Turin 1940–1994 Rom)
Aerei. 1983.
Kugelschreiber auf Papier auf Leinwand
aufgelegt (Triptychon).
Verso auf dem mittleren Panel signiert,
datiert und unleserlich beschrieben:
Alighiero Boetti 1984 3 fogli inseparabili.
70 × 150 cm (jeweils 70 × 50 cm).
Mit der Bestätigung der Authentizität
durch das Archivio Alighiero Boetti,
11. März 2021, Rom. Das Werk ist dort
unter der Nummer: 9760 verzeichnet.
Provenienz:
- Galerie Susan Wyss, Zürich.
- Vom heutigen Besitzer bei obiger Galerie
erworben, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
1977 entsteht in einer Zusammenarbeit
des Künstlers Alighiero Boetti und des
Architekten und Cartoonisten Guido Fuga
ein mit Flugzeugen übersähtes Triptychon
vor blauem Hintergrund. Schon seit jeher
von Flugzeugen fasziniert, nutzt Boetti
diese Idee und setzt sie in seiner Serie der
„Aerei“ um. Unzählige Flugzeuge unter-
schiedlichen Alters und Formats sowie
Flugzeugtyps sind kreuz und quer über
dem tiefblauen Himmel verteilt. Sie fliegen
in unterschiedliche Richtungen, teils aus
dem Bild heraus, teils auf den Betrachter
zu. Ein Wimmelbild der Flugzeuggeschich-
te.
Die einzelnen Flugzeuge finden sich in
allen Werken dieser Serie, dabei ändert
sich jedoch immer die Farbe des Hinter-
grunds, die Maltechnik, die Grösse sowie
der Ausführende.
Boetti glaubt an das Konzept der geteilten
Kreativität, und so sind es oft Assistenten,
aber auch Ungelernte, die die Flugzeuge
oder auch einen Teil des Hintergrunds
malen. Gleizeitig hinterfragt er auf diese
Weise natürlich auch den Zusammenhang
von Künstler und Autorenschaft.
Der Gegensatz von Ordnung und Chaos
spielt in Boettis Werk eine grosse Rolle und
wird in den „Aerei“ meisterlich umgesetzt.
Gegen den ruhigen, strukturierten Hinter-
grund setzt er das Wirrwarr der Flugzeuge.
Während der Hintergrund akkurat und
gleichmässig gemalt ist, scheint es für die
Flugzeuge keine Vorgaben zu geben. Der
Betrachter ist herausgefordert, sich im Bild
zurechtzufinden und taucht so in den von
Boetti geschaffenen Kosmos ein.
CHF 200 000 / 300 000
(€ 181 820 / 272 730)
| 52
PostWar Contemporary
60. 3453*
BEN (VAUTIER)
(Neapel 1935–lebt und arbeitet in Nizza)
Art is unlimited. 2010.
Acryl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert: Ben 010,
sowie verso nummeriert: N‘6555.
30 × 100 cm.
Mit der Bestätigung der Authentizität vom
Künstler, Nizza, 9. November 2010.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Vom heutigen Besitzer direkt beim
Künstler erworben, seitdem Sammlung
Schweiz.
CHF 3 000 / 4 000
(€ 2 730 / 3 640)
3454*
KEITH HARING
(Reading 1958–1990 New York)
Subway Drawing. 1980er.
Kreide auf schwarzem Papier.
105 × 70 cm.
Provenienz:
- Sammlung Chandler Wade, USA.
- Sammlung Grossbritannien.
CHF 20 000 / 30 000
(€ 18 180 / 27 270)
“I kept seeing more and more of these black spaces, and I drew on them whenever I
saw one. Because they were so fragile, people left them alone and respected them;
they didn’t rub them out or try to mess them up. It gave them this other power. It was
this chalk-white fragile thing in the middle of all this power and tension and violence
that the subway was. People were completely enthralled.”
Keith Haring
| 54
PostWar Contemporary
61.
62. 3455*
ANDY WARHOL
(Pittsburgh 1928–1987 New York)
Terrier (aus: Toys series). 1983.
Synthetisches Polymer und Siebdruck
auf Leinwand.
Auf der überlappenden Leinwand signiert
und datiert: Andy Warhol 83. Zudem auf
dem Keilrahmen nummeriert: 5.
35,5 × 28 cm.
Andy Warhol hat mit seiner Pop-Art die
Kunst revolutioniert und gehört zweifels-
frei zu den prägendsten Künstlern des 20.
Jahrhunderts.
Nach einem Nervenzusammenbruch im
Alter von acht Jahren bleibt Warhol für
mehrere Wochen ans Bett gefesselt und
entwickelt eine Leidenschaft für Comics,
Filme, Zeichnen und Basteln. Nach dem
Studium für Bildgestaltung und seinem
Abschluss in Malerei und Design zieht er
1950 nach New York, wo er die moderne
Konsumgesellschaft mit ihren zahlreichen
Versuchungen, Schattenseiten, Berühmt-
heiten, Schlagzeilen und Tragödien ent-
deckt. Fasziniert von dieser Welt avanciert
Warhol schon bald zum erfolgreichsten
Werbegrafiker der Stadt. Doch er will mehr.
Er will Künstler werden und verwandelt
kurzerhand banalste Alltagsgegenstände
in begehrte Kunstobjekte. Zu Beginn der
1960er Jahre beginnt das brillante Genie
den Siebdruck für sich zu entdecken,
dessen Technik ihm die Serialität sowie ein
furioses Arbeitstempo ermöglichen. Mit
seiner im Jahr 1962 gegründeten Factory,
die zum Inbegriff der Kunst-, Musik- und
Glamourszene wird, steigt die Jahrespro-
duktion seiner Bilder sprunghaft an.
„It must have been Walt Disney. I cut out
Walt Disney Dolls. It was actually Snow
White that influenced me“, antwortet War-
hol auf die Frage, welcher Künstler ihn als
Erster beeinflusst hat. Da seine künstleri-
sche Arbeit schon immer vom Spielethos
geleitet worden ist, erstaunt es kaum,
dass ihm die Idee seines Galeristen Bruno
Bischofberger, eigens eine Ausstellung für
Kinder zu machen, auf Anhieb gefällt.
Der spielende „Terrier“ auf dem vorliegen-
den Gemälde ist Teil der „Toys Series“ von
128 Werken mit Affen, Papageien, Clowns
und Robotern. Inspiration für die kleinfor-
matigen Arbeiten findet Warhol in seiner
privaten Sammlung von aufziehbarem
Blechspielzeug. Der putzige Terrier be-
sticht mit seiner herzhaften Verspieltheit
und entführt den Betrachter auf eine Reise
ins Reich der Kinderspielwelt.
CHF 50 000 / 70 000
(€ 45 450 / 63 640)
Andy Warhol – Children Paintings (Installation view)
3.12.83 -10.3.84 at Galerie Bruno Bischofberger, Utoquai 29, 8008 Zurich
Photo Credit: Galerie Bruno Bischofberger, Männedorf-Zurich
| 56
PostWar Contemporary
64. 3456*
ANDY WARHOL
(Pittsburgh 1928–1987 New York)
Holly Leaves and Berries. 1958.
Tinte auf Papier.
Verso mit den Stempeln: Estate of Andy
Warhol und Andy Warhol Foundation
for the Visual Art, sowie der Nummer:
324.014.
37,8 × 28,7 cm.
Provenienz: Ehemals Susan Sheehan
Gallery, New York (verso mit dem Etikett).
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
3458
ANDY WARHOL
(Pittsburgh 1928–1987 New York)
Brown Sam. Um 1954.
Aquarell und Offset auf Papier.
Unten links signiert: Andy Warhol, sowie
mittig rechts betitelt: sam. Verso mit
dem Stempel: Andy Warhol Authentifi-
cation Board, und der Referenznummer:
A152.0510.
22,7 × 14,6 cm.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 550 / 6 360)
3457*
ANDY WARHOL
(Pittsburgh 1928–1987 New York)
Still life flowers. 1952.
Tinte auf Papier.
Verso mit den Stempeln: Estate of Andy
Warhol und Andy Warhol Foundation
for the Visual Art, sowie der Nummer:
314.012 und XA-12-34.
35,5 × 27,5 cm.
Provenienz: Ehemals Susan Sheehan
Gallery, New York (verso mit dem Etikett).
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 550 / 6 360)
| 58
PostWar Contemporary
65.
66. 3459
FRANCESCO CLEMENTE
(Neapel 1952–lebt und arbeitet u.a.
in New York)
A narrow path. 1981.
Pastell auf Papier.
Verso signiert, datiert und betitelt:
Francesco Clemente ‚a narrow path‘, 1981.
60 × 45,6 cm.
Die Authentizität dieser Arbeit wurde von
Frau Mary Boone, New York, April 2021,
bestätigt. Wir danken Frau Boone für ihre
freundliche Unterstützung.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Vom heutigen Besitzer direkt beim
Künstler erworben, seitdem
Privatsammlung Schweiz.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
3460*
JAN FABRE
(Antwerpen 1958 – lebt und arbeitet
in Antwerpen)
A walnut with extension. 2005.
Aquarell, Bleistift und Farbstift auf
Photopapier.
Unten links signiert: Jan Fabre, sowie unten
rechts datiert: 2005.
12,5 × 17,5 cm.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Privatsammlung Belgien.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 730 / 4 550)
3461*
MR. BRAINWASH
(THIERRY GUETTA)
(Garges-lès Gonesse 1966)
Mickey Mouse. 2020.
Acryl, Stencil, Sprühfarbe und
Farbserigrafie auf Papier.
Am rechten Seitenrand signiert:
Mr. Brainwash, sowie verso signiert,
datiert, mit dem Fingerabdruck und der
Nummerierung: 2020 Mr. Brainwash N°
X94518944A, sowie unten rechts
nummeriert: 9520043. 76,7 × 56,8 cm.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Vom heutigen Besitzer direkt beim
Künstler erworben.
CHF 7 000 / 9 000
(€ 6 360 / 8 180)
| 60
PostWar Contemporary
67.
68. 3462*
ALFRED KORNBERGER
(1933 Wien 2002)
Stehender Teilakt. 1991.
Kugelschreiber auf Papier.
Unten rechts signiert und datiert:
Kornberger 91.
23,5 × 18,5 cm (Lichtmass).
Das vorliegende Werk wird in den in
Vorbereitung befindlichen Catalogue
Raisonné der Papierarbeiten unter der
Nummer: AK1991118, aufgenommen.
Provenienz: Privatsammlung Europa.
CHF 1 400 / 1 800
(€ 1 270 / 1 640)
3463*
TOM WESSELMANN
(Cincinnati/Ohio 1931–2004 New York)
Drawing for Sunset Nude. 2002.
Kugelschreiber auf Transparentpapier.
Oben rechts signiert und datiert:
Wesselmann 02, sowie unten links num-
meriert: D0273.
6,7 × 8 cm.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 550 / 6 360)
| 62
PostWar Contemporary
70. 3465
TOM WESSELMANN
(Cincinnati/Ohio 1931–2004 New York)
Pastel-Nude on the beach. Ca. 1965.
Pastell und Bleistift auf Papier.
Unten rechts signiert und datiert:
Wesselmann ca. 65, sowie verso signiert,
datiert und nummeriert: Wesselmann
ca. 65. D6533 #359.
19,7 × 23,2 cm.
Provenienz:
- Sidney Janis Gallery, New York
(direkt vom Künstler erworben).
- Privatbesitz (seit 1997).
- Sotheby‘s, New York, Auktion
15. Mai 2013, Los 258.
- Vom heutigen Besitzer bei obiger
Auktion erworben, seitdem
Privatsammlung Schweiz.
Ausstellungen: New York 2010, Tom
Wesselmann: Paintings, Steel Drawings,
Works on Paper, Maquettes. David Janis
Gallery, März - Mai 2010.
In seinem Œuvre greift Tom Wesselmann
immer wieder Bilder, Waren und Sehn-
süchte der amerikanischen Alltagskultur
auf. Seine ersten Cartoons erstellt er
aus Langeweile an der Heimatfront des
Koreakrieges. Später folgen kleinformatige
abstrakte Collagen, die Einflüsse von Henri
Matisse und Willem de Kooning reflektie-
ren.
Das von Wesselmann Anfang der sech-
ziger Jahre entwickelte Motiv der „Great
American Nudes“ erweist sich als durch-
schlagender Erfolg, wird fortan zu seinem
Markenzeichen und Jahre lang in verschie-
denen Variationen von ihm verwendet. „I
like to think that my work is about all kinds
of pleasure.“ Mit diesem scheinbar so
harmlosen Satz deutet Wesselmann an,
dass seine Aktgemälde das Vergnügen
reflektieren, das im erotischen Motiv des
weiblichen Akts gewöhnlich gesucht wird.
Durch den gezielten Mix aus Klischees
der Massenmedien mit Gattungen und
Motiven der künstlerischen Bildtradition
und unter Anwendung der Techniken der
Avantgarde bricht Wesselmann mit alten
Konventionen erotischer Darstellungen.
Im Gegensatz zu seinem Vorbild Henri
Matisse, der Erotik subtil nuanciert, wen-
det Wesselmann sie bewusst ins Vulgäre.
Er inszeniert seine Figuren, zuerst posiert
ihm Ehefrau Claire, ab den frühen 1980er
Jahre seine Assistentin Monica Serra,
als Lustobjekte, deren Brustwarzen und
Genitalien durch Bikinistreifen hervorge-
hoben werden und reduziert sie auf reine
Projektionsflächen. Da Wesselmanns‘ äs-
thetischer Blick stets Vorrang hat, setzt er
seine Aktmodelle zumeist in durchdachte
Interieurs, etwa vor zusammengeraffte
Gardinen oder prall gefüllte Obstschalen.
Beim vorliegenden Werk scheint die Dame
ihrem Betrachter direkt ins Gesicht zu
schauen. Abgesehen davon präsentiert
Wesselmann sein Modell flächig-kühl,
gesichts- und identitätslos, entzieht ihm
jegliche Individualität und lässt es keine
Geschichten erzählen. Als einziger Eis-
brecher fungiert der rote, lächelnde Mund
mit dem strahlenden Weiss der perfekten
Zahnreihen, der sich ab 1961 immer wie-
der in Tom Wesselmanns’ Arbeiten findet.
„For many years, drawing, especially from
the nude, was a desperate attempt to cap-
ture something significant of the beauty of
the woman I was confronted with. It was al-
ways frustrating because the beauty of the
woman is so elusive.“ Tom Wesselmann
CHF 50 000 / 70 000
(€ 45 450 / 63 640)
| 64
PostWar Contemporary
72. 3466*
JOHN CHAMBERLAIN
(Rochester 1927–2011 New York)
Heidi (A Birthday Card). 1991.
Chrom, Stahl und Lack.
Rechts mittig betitelt: Heidi.
81,2 × 28 × 15,2 cm.
Heidi Connor war Chamberlain‘s Business
und Studio Manager (1980-1990).
Provenienz: Ehemals Sammlung Heidi
Connor (Geburtstagsgeschenk des
Künstlers 1991-2015).
CHF 90 000 / 140 000
(€ 81 820 / 127 270)
„I am more interested in seeing what the material tells me,
than in imposing my will on it.“
John Chamberlain
| 66
PostWar Contemporary
73. 3467*
JOHN CHAMBERLAIN
(Rochester 1927–2011 New York)
Ohne Titel (Happy Birthday Love The
Coconuts). 1991.
Chrom, Stahl und Lack.
Mit dem eingeritzten Titel: HAPPY
BIRTHDAY LOVE THE COCONUTS.
81,2 × 28 × 15,2 cm.
Provenienz: Ehemals Sammlung Heidi
Connor (Geburtstagsgeschenk des
Künstlers 1991-2015).
CHF 90 000 / 140 000
(€ 81 820 / 127 270)
Der US-amerikanische Bildhauer John Chamberlain zählt zu den bedeutendsten Wegbereitern der Pop Art und ist durch die Verwur-
zelung seiner Metallskulpturen im Nouveau Réalisme und Abstrakten Expressionismus eine der zentralen Figuren der amerikanischen
Nachkriegskunst.
In Chicago aufgewachsen, arbeitet John Chamberlain während des Zweiten Weltkriegs als Frisör auf einem Flugzeugträger der ameri-
kanischen Marine. Die massiven Metallschiffe, die ihn drei Jahre Lang begleiten, beeinflussen die Wahrnehmung und das Interesse des
angehenden Künstlers. 1950 besucht er für zwei Jahre das Art Institute of Chicago und studiert 1955 für kurze Zeit am renommierten
Black Mountain College.
In den späten 1950er Jahren entstehen seine ersten Collagen und Reliefs – eine Ansammlung von Einzelteilen, die zusammengesetzt
werden, Teile ohne inneren Zusammenhang, jedoch mit einem bestimmten eigenen ästhetischen Reiz. Waren es zu Beginn flache
Materialien, wie bemalte oder unbemalte Papier- oder Kartonstücke, Aluminiumfolien, unterschiedliche Textilien, so kommen auch bald
kleine Metallbleche in seinen Collagen vor (vgl. Schwarz, Dieter. John Chamberlain, Papier Paradisio. Zeichnungen, Collagen, Reliefs,
Bilder. Kunstmuseum Winterthur 2005, S. 14).
“I wasn’t interested in cars per se, I was interested in either the colour or the shape or the amount – just the sheet metal. It already had a
coat of paint on it. And some of it was formed.” (John Chamberlain). Wie der Künstler sagt, zählt für ihn nicht die Herkunft des Materials,
sondern die bildhafte Wirkung eines wiederverwendeten Materials, in einer neuen Form. Im Gegensatz zu Kunstwerken als Assembla-
gen oder Ready-Mades, definiert Chamberlain seine Werke als autonome Skulpturen, die mit den ursprünglichen Gegenständen, zu-
meist Automobilblech, nicht mehr assoziiert werden. Seine „Recycling“ Skulpturen werden im Moment verstanden, als neue Aneignung,
als Ergebnis seines künstlerischen Ausdrucks.
Die zwei angebotenen Werke aus dem Jahr 1991 stehen beispielhaft für Chamberlains reife künstlerische Ausdrucksform: lackglän-
zende, farbfrohe Geburtstags-Grüsse, mit Metallbänderm in zeremoniösem Faltenwurf, wie geschnürte Geschenkbänder, schmücken
die horizontalen bunten Karten. Eine fröhliche Malerei aus recht grobem Stahl. Chamberlain schafft es trotz der abstrusen Zusammen-
hanglosigkeit des eigentlichen schweren Materials und der technischen Herstellung, eine individuelle Kraft zu erzeugen, die in diesem
Fall auch ja fast eine ironische Wirkung erreicht. Zwei Werke, die Chamberlains Persönlichkeit und sein exzellentes Handwerk wunderbar
wiedergeben.
| 67
74. 3468*
FRANK STELLA
(Malden 1936–lebt und arbeitet
in New York)
Guifa e la Berreta Rossa. 1985.
Wandrelief. Öl, Urethan, Emaille, fluoriszie-
render Alkydharz und Acryl auf Leinwand.
330 × 406 × 78,7 cm.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Leo Castelli Gallery, New York.
- Greenberg Gallery, St. Louis.
- Privatsammlung.
Ausstellungen:
- New York 1986, Frank Stella: New Work,
Pillars and Cones Series. The Greenberg
Gallery, 9. November – 4. Januar.
- Washington 1986, Direction 1986. The
Hirshhorn Museum Sculpture Garden,
6. Februar – 30. März, Nr. 35.
- St. Louis 1986. Steinberg Gallery of Art.
- Albuquerque 1989, Painting in Three
Dimensions. Albuquerque Museum, 22.
Januar – 18. März, Nr. 47.
- New York 1995, Frank Stella. Vreg Bag-
hoomian Gallery, New York, 9. September
– 7. Oktober.
- St. Louis 1995, In Relief. Greenberg Van
Doren Gallery, St. Louis, 1. September –
1. Dezember.
- New York 2014, Stella Oustanding. Arte-
mus, 19. September – 31. Oktober.
„One could stand in front of any Abstract-
Expressionist work for a long time, and
walk back and forth, and inspect the
depths of the pigment and the inflection
and all the painterly brushwork for hours.
But I wouldn‘t particularly want to do that
and also I wouldn‘t ask anyone to do that in
front of my paintings. To go further, I would
like to prohibit them from doing that in
front of my painting. That‘s why I make the
paintings the way they are, more or less.“
Frank Stella
Der Amerikaner Frank Stella gehört seit
den 1950er Jahren zu den führenden und
innovativsten Vertretern des Abstrakten
Expressionimus.
Seine „Streifen“-Gemälde der 1960er
sind prominente Vertreter der Minimal
Art, zeigen aber schon Stellas Experimen-
tierfreude, indem er schnell vom klassi-
schen Leinwandformat abweicht und mit
„Shaped Canvases“ arbeitet.
Diese Auseinandersetzung mit der Bezie-
hung zwischen Gemälde und Skulptur wird
ab den 1970er Jahren das alles beherr-
schende Thema im Oeuvre Frank Stellas.
Er lässt das zweidimensionale Gemälde
hinter sich und wendet sich dem Wandre-
lief zu, das er dazu verwendet, um seine
malerische Position zu analysieren und ei-
nen anderen, tieferen Zugang zu erhalten.
Obwohl durch dieses neue Medium ein
skulpturaler Ansatz Einzug in seine Werke
erhält, geht es Stella immer um Malerei,
eine intensive Auseinandersetzung und
die mögliche Weiterentwicklung dieser
Kunstform. Vorbilder und Inspiration sind
Pablo Picasso und El Lissitzky, die schon in
der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit
Reliefs arbeiten.
Die frühen Wandreliefs der „Exotic Birds“
sind noch sehr nah an seinen Werken
der Minimal Art. Mit der Zeit aber geht er
immer mehr ins Dreidimensionale, und
malerisch wendet er sich zunehmend dem
Abstrakten Expressionismus zu.
Das vorliegende Werk „Giufa e la Berretta
Rossa“ gehört zur Serie der „Cones and
Pillars“ aus der Mitte der 1980er Jahre.
Ausgehend von einer expressiv bemalten
Leinwand, werden einzelne Elemente aus
Aluminium in unterschiedlicher Grösse,
Form und Gestaltung über- und nebenei-
nander platziert. Neben der klassisch be-
malten Leinwand nutzt Stella unterschied-
liche Techniken für die einzelnen Platten,
die zusammengefügt eine beeindrucken-
de Harmonie und Spannung erzeugen.
Meisterlich spielt der Künstler mit der
malerischen Gestaltung der Oberflächen.
Seine volle Wirkung erzeugt dieses monu-
mentale Werk aus der Distanz, wenn das
Zusammenspiel der einzelnen Elemente
seine volle Wirkung entfaltet.
CHF 300 000 / 500 000
(€ 272 730 / 454 550)
| 68
PostWar Contemporary
76. 3469
SAM FRANCIS
(San Mateo 1923–1994 Santa Monica)
Untitled. 1964.
Acryl auf Papier.
Verso signiert: Sam Francis.
10,3 × 13,9 cm.
Provenienz: Ehemals Galerie Wazzau,
Davos (verso mit dem Etikett).
CHF 6 000 / 8 000
(€ 5 450 / 7 270)
In den letzten Monaten seines Lebens entstanden, zählt Sam Francis’ vorliegendes Gemälde zur Serie der Last Works, die allesamt
eine wilde Demonstration seines künstlerischen Schaffenswillen widerspiegeln und vom typisch meisterhaften Umgang des Künstlers
mit Farbe geprägt sind.
1994 durchlebt Francis eine unfreiwillige kreative Pause. Durch seine Krebserkrankung wird eine Lähmung der rechten Hand verur-
sacht, ausserdem ist er für mehrere Monate an den Rollstuhl gefesselt. Da er es sich zur Gewohnheit gemacht hat, mit beiden Händen
zu malen, empfindet er es anfangs als sehr unangenehm, nur die linke Hand zu benutzen. Während dieser schwierigen Zeit realisiert
der Künstler etwa 170 Gemälde auf Leinwand und Papier, von denen heute 152 erhalten sind (The Last Works). Jedem davon wird
unverkennbar mit individuellem Datum seiner Fertigstellung auf der Rückseite ein besonderer Stellenwert im Spätwerk des Künstlers
zugesprochen.
Das vorliegende Werk lässt nichts von Francis’ körperlicher und psychischer Schwäche erahnen, lässt es uns doch in gewohnter Manier
an einem visuellen Drama von ursprünglicher Kraft teilhaben. Vor nahezu schneeweisen Hintergrund legt er opulente, aus ozeanischem
Blau sich überschneidende Linien, die mit energischen, die gesamte Komposition einnehmenden, tiefroten Spritzern kontrastieren.
Francis’ Werk verkörpert in doppelter Hinsicht einen Gegensatz: die beiden hier verwendeten Primärfarben Rot und Blau finden sich in
einem Konflikt zwischen Ordnung und Unordnung, Struktur und Chaos. Denn während die blauen Linien Struktur und Einheit auf der
Leinwand verkörpern, stiften die wirren Rottöne auf der Oberfläche des Werkes ein unbändiges Spektakel.
Mit dem vorliegenden Werk schafft Sam Francis eines der letzten spektakulären Arrangements von Farbe und Form, die, wie der
Künstler gegen seine unheilbare Erkrankung, gegen die weisse Fläche anzukämpfen scheinen und hinterlässt mit unmissverständlicher
Lebendigkeit seine Spuren auf der Leinwand.
| 70
PostWar Contemporary
77. Ausstellungen:
- Los Angeles 1995, Sam Francis: The Last
Works. Los Angeles County Museum of
Art, 25. Mai – 1. September (mit Farb-
abb.).
- Basel 1997, The Complete Paintings
(152) from the Last Studio of Sam Fran-
cis. Galleri Faurschou 11. – 18. Juni (Art
Basel) (mit Farbabb.).
- Kopenhagen 1999, Sam Francis: The
Last Works. Galleri Faurschou,
18. März – 5. Juni (mit Farbabb.)
- Oslo 2005, Sam Francis-de siste arbeider.
Kaare Berntsen Galleri, 12. – 27. Februar
(mit Farbabb.).
3470*
SAM FRANCIS
(San Mateo 1923–1994 Santa Monica)
Untitled. 1994.
Acryl auf Leinwand.
Verso mit dem Nachlassstempeln: The
Sam Francis Estate, der Archivnummer auf
der Überlappung: SF94-80, sowie mit der
Datierung des Studioassistenten auf dem
Keilrahmen: 7-25-94.
35,6 × 45,8 cm.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers, Kalifornien (1994).
- Galleri Faurschou, Copenhagen (1996).
- Kaare Berntsen Collection, Oslo.
- Hollis Taggart, New York
(verso mit dem Etikett).
- Galerie von Vertes, Zürich
(verso mit dem Etikett).
Literatur:
- Burchett-Lere, Debra (Hrsg.): Sam Fran-
cis. Catalogue Raisonné of Canvas and
Panel Paintings, 1923–1994, Berkeley,
2011, Nr. 1756, DVD I (mit Farbabb.).
- Ausst.Kat.: Agee, William C.: Sam Francis.
Paintings 1947–1990, Museum of
Contemporary Art Los Angeles, 1999,S.
51 (Abb.).
- Ausst.Kat.: Sam Francis, Museo d’Arte
Mendrisio, 1997, S. 20–21 (Abb.) und
Ausst. Broschüre (Abb.).
- Ausst.Kat.: Sam Francis. Les années pari-
siennes 1950–1961, Galerie nationale du
Jeu de Paume, Paris 1995, S. 39 (Abb.).
CHF 30 000 / 40 000
(€ 27 270 / 36 360)
| 71
78. 3471*
KEITH SONNIER
(Mamou 1941–2020 Southhampton)
Frankfurt Dyad III. 1989.
Lichtinstallation. Neonröhren, Glas,
Spiegel und Aluminium.
205 × 202,5 × 16 cm.
Provenienz:
- Galerie St. Gilles, Zürich.
- Privatsammlung Deutschland.
Keith Sonnier gehört mit Dan Flavin, James
Turrell und Richard Serra in den 1960er
Jahren zu den Mitbegründern der „New
Sculpture“. Dabei wird der herkömmli-
che Skulpturenbegriff durch prozessuale
Elemente mit industriellen und ephemeren
Materialien erweitert.
Früh interessiert sich Sonnier für Neonlicht
und nutzt es für seine Installation. Dabei
werden natürlich die Neonröhren an sich
Teil der Kompositionen, aber auch das
Licht und seine Wirkung auf den Raum ge-
hören zur Skulptur. Der klassische Sockel
einer Skulptur wird durch Wand und Boden
ersetzt, auf denen die Werke entweder
installiert sind oder aber durch das Licht
hierauf Bezug nehmen.
Grosse Installationen wie „Ba-o-Ba Berlin“
an der Neuen Nationalgalerie oder der
„Lightway“ im Flughafen München zeigen
auf beeindruckende Weise, wie diese
Installationen einen ganzen Raum, egal
ob aussen oder innen, vereinnahmen und
dem Passanten, oftmals ohne sich dessen
bewusst zu sein, ein einmaliges Erlebnis
ermöglichen.
Sonnier nutzt seine Kunst, um die Gesell-
schaft und die Kultur zu interpretieren, und
möchte dem Betrachter mit seinen Instal-
lationen Anreize bzw. neue Aspekte in der
Kultur aufzeigen und ihm ein Verständnis
für die Welt geben.
CHF 12 000 / 18 000
(€ 10 910 / 16 360)
| 72
PostWar Contemporary
84. 3477
ELVIRA BACH
(Neuenhain 1951–lebt und arbeitet
in Berlin)
Ohne Titel (7-teilig). 1998.
Acryl auf Leinwand.
Verso auf dem siebten Bild der Serie
signiert, datiert und nummeriert: Bach
1998 1-7.
Je 30 × 24 cm.
Die Authentizität dieses Werks wurde
von der Künstlerin, April 2021, bestätigt.
Wir danken Frau Bach für ihre freundliche
Unterstützung.
Provenienz:
- Galerie Kämpf, Basel.
- Bei obiger Galerie ca. 2000 vom heutigen
Besitzer erworben, seitdem
Privatsammlung Schweiz.
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 090 / 13 640)
| 78
PostWar Contemporary
86. 3478*
JOHANNES BRUS
(Gelsenkirchen 1942 - lebt und arbeitet
in Essen)
Junge mit Nashorn (2-teilig). 1984.
Gips und Pigmente.
Höhe 110 cm.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Privatsammlung Belgien.
Literatur: Friese, Peter/ Gallwitz, Klaus/
Winter, Peter: Johannes Brus. In: Kunst der
Gegenwart aus Niedersachsen,
Nr. 47, Hannover 1998, S. 67, Kat. Nr. 41
(mit Farbabb.).
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 550 / 6 360)
3479*
JOHANNES BRUS
(Gelsenkirchen 1942 - lebt und arbeitet
in Essen)
Junge mit Adler. 1984.
Gips und Pigmente.
Höhe 110 cm.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Privatsammlung Belgien.
Literatur: Literatur: Friese, Peter/ Gallwitz,
Klaus/ Winter, Peter: Johannes Brus. In:
Kunst der Gegenwart aus Niedersachsen,
Nr. 47, Hannover 1998, S. 66, Kat. Nr. 40
(mit Farbabb.).
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 550 / 6 360)
| 80
PostWar Contemporary
87. 3480
KARL KORAB
(Falkenstein 1936 – lebt und arbeitet
in Wien)
Jack in the box. 1972.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert: Korab
72, sowie auf dem Keilrahmen signiert
und datiert: K. KORAB 1972, sowie auf der
Leinwand betitelt: „JACK IN THE BOX“.
135 × 100 cm.
Die Authentizität dieses Werkes wurde
vom Künstler, Krems, Februar 2021,
bestätigt. Wir danken Herrn Prof. Korab für
seine freundliche Unterstützung.
Provenienz:
- Galerie Jan Krugier, Genf (verso mit dem
Etikett).
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
Literatur: Aigner, Carl: Karl Korab - Malerei
aus Leidenschaft. Eine Werkmonographie,
Weitra 2017, Nr. 58.
CHF 20 000 / 30 000
(€ 18 180 / 27 270)
| 81
88. 3481*
CHRISTOPHER WINTER
(Kent 1968 – lebt und arbeitet u.a. in Berlin)
Night Blindness. 2008.
Acryl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert, betitelt sowie mit
der Referenznummer: Christopher Winter
2008 „Night Blindness“ Ref CW20087.
111 × 110 cm.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Vom heutigen Besitzer direkt beim
Künstler erworben, seitdem
Privatsammlung Deutschland.
Ausstellung: New York 2008, Christopher
Winter. Big small works. Edelman Arts.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
3482*
CHRISTOPHER WINTER
(Kent 1968 – lebt und arbeitet u.a. in Berlin)
Uppers and Downers. 2009.
Acryl auf Leinwand.
Verso signiert, betitelt und mit der
Referenznummer: Christopher Winter
Ref. CW200924 „Uppers and Downers“.
76 × 100 cm.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Vom heutigen Besitzer direkt beim
Künstler erworben, seitdem
Privatsammlung Deutschland.
Ausstellung: Köln 2009, Christopher
Winter. Lehr Zeitgenössische Kunst.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
| 82
PostWar Contemporary
89. 3483
SALOME
(WOLFGANG LUDWIG CIHLARZ)
(Karlsruhe 1954–lebt in Berlin)
We. 1983.
Öl und Gouache auf Leinwand.
Unten rechts signiert, datiert und betitelt:
Salome We 83.
183,5 × 274 cm.
Provenienz:
- Galerie Bischofberger, Zürich
(verso mit dem Etikett).
- Bei obiger Galerie erworben, seitdem
Privatsammlung Schweiz.
CHF 8 000 / 14 000
(€ 7 270 / 12 730)
| 83
90. 3484*
MARKUS LÜPERTZ
(Reichenberg 1941–lebt und arbeitet
in Düsseldorf)
Eule Athen. 2015.
Bronze, bemalt.
Verso auf dem Sockel mit dem
gestempelten Monogramm, sowie mit
dem Giesser- und Künstlerexemplar-
Stempel: M. E.A. SCHMÄKE DÜSSELDORF.
Höhe 38 cm.
CHF 15 000 / 20 000
(€ 13 640 / 18 180)
3485*
GEORG BASELITZ
(Deutschbaselitz 1938–lebt und arbeitet
in Salzburg)
Falke. 1972.
Tusche und Aquarell auf doppelseitig
bedruckter Buchseite des 19.
Jahrhunderts.
Unten mittig monogrammiert, datiert und
betitelt: „Falke“ 72 G.B.
58 × 43,2 cm.
Provenienz:
- Galerie Heiner Friedrich, München.
- Privatsammlung, München.
- Christie‘s London, Auktion 18. Oktober
1990, Los 410.
- Galerie Werner, Köln.
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatsammlung
Belgien.
CHF 12 000 / 18 000
(€ 10 910 / 16 360)
| 84
PostWar Contemporary
91.
92. 3486*
JAN FABRE
(Antwerpen 1958 – lebt und arbeitet in
Antwerpen)
Adsum qui feci (Hier ben ik, ik ben de
schuldige) (I, here before you, am the guilty
party). 2016.
Käferflügel auf Leinwand.
164 × 220 cm.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Privatsammlung Belgien.
Der 1958 in Antwerpen geborene Jan
Fabre zählt zu den innovativsten und
vielfältigsten Künstlerpersönlichkeiten
der internationalen Zeitgenössischen
Kunstszene.
Bekannt für seine Kugelschreiber-Zeich-
nungen und aufwändigen Skulpturen,
macht er sich über die letzten 40 Jahre
nicht nur als Bildender Künstler, sondern
auch als Choreograf, Regisseur, Autor oder
Bühnenbildner einen Namen. Er verwen-
det und experimentiert mit den unter-
schiedlichsten Medien.
Aufsehen erregt der Belgier in den
1970ern erstmals durch seine Aktions-
kunst, in der er beispielsweise Geldscheine
verbrennt und sie in Form von Aschezeich-
nungen zu neuem Leben erweckt. Wenige
Jahre später setzt sich Fabre intensiv mit
der Bildhauerei auseinander. Hierfür lässt
er sich von flämischen Altmeistern, aber
auch von Ensor oder Magritte inspirieren.
Der Körper und seine Anatomie stellen für
ihn seither eine konstante Thematik dar.
Für manche plastischen Arbeiten greift
er auf rein traditionelle Materialen wie
Marmor und Bronze zurück, andere Werke
lässt er aus Silikon entstehen oder versieht
sie mit schillernden Käferpanzern. Neben
diesen skulpturalen Arbeiten entstehen
auch zahlreiche Zeichnungen mit Kugel-
schreiber, wofür nicht nur Papier, sondern
auch Objekte und Architekturen als Unter-
grund dienen.
Die Fähigkeit Fabres, erfolgreich in ver-
schiedenen Genres parallel zu wirken und
diese miteinander in Verbindung zu set-
zen, lässt sein kreatives Schaffen beinahe
zu einem Gesamtkunstwerk kulminieren.
Zentrale Themen im Werk Fabres sind der
menschliche Körper, dessen Entwicklung
und Vergänglichkeit, das Studium und die
Neuinterpretation der Antiken Kunst, die
Ästhetik und die Schrecken der mittelal-
terlichen Geschichte, sowie die Mythologie
der menschlichen Wahrnehmung.
Die vorliegenden Arbeiten verdeutlichen
Fabres Vielfältigkeit wie auch seine Aus-
einandersetzung mit diversen Wissen-
schaften und die immer wiederkehrende
Verknüpfung von faktenbasierter Theorie
und Praxis. All das lässt nicht wundern,
denn der Künstler ist studierter Botaniker.
Für „Adsum qui feci“ (2016) setzt Fabre –
wie in allen seinen bedeutenden Wer-
ken – eine Technik mit enormer Wirkung
ein: das Werk, das durch eine akribische
Auswahl und Installation von Tausenden
von Käfern entstanden ist. Es erzählt
von den grundlegenden Punkten seiner
künstlerischen Praxis: dem menschlichen
Leben und der sowohl natürlichen als
auch künstlichen Metamorphose. Die die
Leinwand bedeckenden Käfer und die von
ihnen dargestellte Uhr symbolisieren in der
italienischen und flämischen Bildsprache
als Vanitas den Übergang zwischen der
irdischen Dimension zum ewigen Leben.
Die Hunde wiederum versinnbildlichen
Loyalität, Hingabe und sogar Unterwer-
fung. Das Motiv von Treue und Loyalität
sowie Eitelkeit und Vergänglichkeit zieht
sich durch sein visuelles und theatralisches
Werk, durch welches der Künstler seine
Sicht auf die Vergänglichkeit des irdischen
Lebens auf einsichtige Weise beschreibt.
Die akkurat angeordneten irisierenden
Käferpanzer absorbieren Licht und geben
dieses je nach Lichteinfall und Perspektive
des Betrachters in einer schillernden Palet-
te von Grün, Blau, und Orange wieder: ein
organisches Mosaik entsteht.
CHF 100 000 / 150 000
(€ 90 910 / 136 360)
| 86
PostWar Contemporary
94. 3487*
JAN FABRE
(Antwerpen 1958 – lebt und arbeitet
in Antwerpen)
En Grieske Tragedie. 1981.
Polyester und Acryl.
Edition 2/2.
Schildkröte: 16 × 36 × 19 cm.
Tomate: 8,5 × 7 cm.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Privatsammlung Belgien.
CHF 9 000 / 12 000
(€ 8 180 / 10 910)
3488*
MARKUS LÜPERTZ
(Reichenberg 1941–lebt und arbeitet
in Düsseldorf)
Neptun. 2015.
Bronze, bemalt.
Verso auf dem Sockel mit dem
gestempelten Monogramm,
Nummerierung und dem Giesserstempel:
M. 1/45 SCHMÄKE DÜSSELDORF.
Höhe 43 cm.
CHF 15 000 / 20 000
(€ 13 640 / 18 180)
| 88
PostWar Contemporary
95. 3489*
STEPHAN BALKENHOL
(Fritzlar 1957 - lebt und arbeitet
in Karlsruhe)
Laocoön. 2016.
Bronze, patiniert und bemalt.
Auf der Unterseite mit der eingeritzten
Signatur, Datierung und Nummerierung:
St. Balkenhol 2016-20/24-.
35 × 56 × 35,2 cm.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Privatsammlung Belgien.
Literatur: Galerie Löhrl, Mönchengladbach:
Stephan Balkenhol. Werkverzeichnis der
Bronze-Editionen 1992-2019. Mönchen-
gladbach 2019, Nr. 43 (Farbabb.).
Der deutsche Kunstprofessor Stephan
Balkenhol gehört zu den bedeutendsten
und beliebtesten Bildhauern der Gegen-
wartskunst. Seine oft grob gearbeiteten
und prägnanten Männer und Frauen, Giraf-
fe oder ein Löwe, die der Künstler mit dem
Beil aus mächtigen Holzstämmen haut
oder aus Bronze fertigt und farbig fasst,
sind frei von Pathos, Schmerz, Leid, Freude
und Begehren. Die scheinbar unschein-
baren und unverwechselbaren Skulpturen
und Reliefs erzählen nichts, geben nichts
von sich preis, bleiben seltsam abwesend,
schwer greifbar, verrätselt und fiktiv. Sie
sind gewöhnlich und doch einzigartig,
prägen den öffentlichen Raum und können
in wichtigen Ausstellungen in Museen
bewundert werden. Balkenhol sieht das
Besondere im Alltäglichen und repräsen-
tiert mit seinem Werk mehr Normalität als
jeder andere zeitgenössische Künstler.
Bei der vorliegenden Bronze-Arbeit
„Laocoön“ stellt der Künstler seine ikoni-
sche Lieblingsfigur dar, den Mann mit weis-
sem Hemd und schwarzer Hose. Obwohl
er den Priester und seine beiden Söhne
im Todeskampf gegen zwei Schlangen
darstellt, bei dem die drei Männer ihr Leben
verlieren, zeigt Balkenhol die drei Figuren
ohne eindeutige Emotionen, mit schein-
barem Blick ins Leere und zwängt ihnen
keine Eigenheiten auf. Stephan Balkenhol
hat den Mut, die Figuration als Sujet zeit-
genössischer Bildhauerei neu zu erfinden.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 270 / 10 910)
| 89
96. 3490*
STEPHAN BALKENHOL
(Fritzlar 1957 - lebt und arbeitet
in Karlsruhe)
Kopfrelief Frau. 2017.
Holzrelief, bemalt.
Verso signiert und datiert:
Stephan Balkenhol 2017.
41,8 × 35,9 × 4,5 cm.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Privatsammlung Belgien.
CHF 9 000 / 14 000
(€ 8 180 / 12 730)
„Meine Skulpturen erzählen keine Geschichten. In ihnen versteckt sich
etwas Geheimnisvolles. Es ist nicht meine Aufgabe, es zu enthüllen,
sondern die des Zuschauers, es zu entdecken.“
Stephan Balkenhol
| 90
PostWar Contemporary
98. 3491*
ZENG JIANYONG
(Chenghai 1971 – lebt und arbeitet
in Beijing und Shenzhen)
The Header No. 68. 2008.
Tinte und Aquarell auf handgeschöpftem
Papier auf Holz.
Unten links in Chinesisch signiert und
datiert: Zeng Jianyong 2008.
90 × 53 cm.
Mit der Bestätigung der Authentizität
durch Heather James Fine Art, New York,
26. September 2017.
Provenienz:
- Heather James Fine Art, New York
(verso mit dem Etikett).
- Privatsammlung.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 550 / 6 360)
3492*
ZENG JIANYONG
(Chenghai 1971 – lebt und arbeitet
in Beijing und Shenzhen)
The Header No. 54. 2007.
Tinte und Aquarell auf handgeschöpftem
Papier auf Holz.
Unten rechts in Chinesisch signiert und
datiert: Zeng Jianyong 2007.
72 × 144 cm.
Mit der Bestätigung der Authentizität
durch Heather James Fine Art, New York,
26. September 2017.
Provenienz:
- Heather James Fine Art, New York
(verso mit dem Etikett).
- Privatsammlung.
CHF 7 000 / 10 000
(€ 6 360 / 9 090)
| 92
PostWar Contemporary
99. Der 1971 in Chenghai geborene Zeng Jianyong ist ein berühmter zeitgenössischer chinesischer Künstler.
1994 schliesst er sein Studium mit Schwerpunkt chinesische Malerei an der Huaqiao Universität ab und studiert anschliessend Druck-
grafik an der Zentralen Hochschule für Bildende Kunst in Peking. Seine brillanten Tintenarbeiten stossen bei namhaften Galerien in
China und Amerika sowie auf dem internationalen Auktionsmarkt auf reges Interesse. Zeng Jianyongs’ einzigartiger Stil ist das Ergeb-
nis einer Vielzahl von Schulen und Einflüssen - einer raffinierten Verschmelzung aus östlichen und westlichen Kunstrichtungen - von
traditioneller chinesischer Malerei, Ölmalerei und Druckgrafik bis hin zu zeitgenössischer Farbmalerei, den kreativen Erfahrungen mit
Bilderbüchern, Multimedia, dreidimensionalen Animationen u.a. sowie seiner intuitiven Wahrnehmung.
Mit dem Heranwachsen seines Sohnes erwachen Zeng Jianyongs’ Kindheitserinnerungen, die er in seinem legendären Werk „The Hea-
der“ thematisiert. Auf subtile Weise fängt der Künstler in der vorliegenden Arbeit die kostbare Zerbrechlichkeit des Lebens von einem
unschuldig, angstvoll und betrübt aussehenden Jungen ein, der mit seinem unverhältnismässig grossen Kopf, silbergrauen, wässrigen
und nach vorne blickenden Augen beim Betrachter Sorge und Hilflosigkeit auslöst. Der Titel „Header“ wird in den Schulen in China
den leistungsstärksten Kindern verliehen. Diese werden oft von ihren Eltern unter grossen Druck gesetzt, um diese Auszeichnung zu
gewinnen. Obwohl ein „Header“ein gewisses Mass an Prestige geniesst, hat er keine Garantie für Glückseligkeit. Ein „Header“ wird zwar
beneidet, stösst aber bei seinen Klassenkameraden oft auf Ablehnung, wird verspottet und schikaniert. Zeng Jianyong präsentiert
die Spannungen und das Unbehagen der Innenwelt seiner Protagonisten bravourös mit blutunterlaufenen Flecken und Rissen, die auf
körperliche Misshandlungen hindeuten.
„Ich schätze die Schwächen der menschlichen Natur
wie Irrationalität und Fragilität.“
Zeng Jianyong
| 93
100. 3493*
ZENG JIANYONG
(Chenghai 1971 – lebt und arbeitet
in Beijing und Shenzhen)
The Header No. 67. 2007.
Tinte und Aquarell auf handgeschöpftem
Papier auf Holz.
Unten links in Chinesisch signiert und
datiert: Zeng JianYong 2007.
90 × 73 cm.
Mit der Bestätigung der Authentizität
durch Heather James Fine Art, New York,
26. September 2017.
Provenienz:
- Heather James Fine Art, New York
(verso mit dem Etikett).
- Privatsammlung.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 550 / 6 360)
3494*
ZENG JIANYONG
(Chenghai 1971 – lebt und arbeitet
in Beijing und Shenzhen)
The Header No. 74. 2008.
Tinte und Aquarell auf handgeschöpftem
Papier auf Holz.
Unten rechts in Chinesisch signiert und
datiert: Zeng Jianyong 2008.
90 × 73 cm.
Mit der Bestätigung der Authentizität
durch Heather James Fine Art, New York,
26. September 2017.
Provenienz:
- Heather James Fine Art, New York
(verso mit dem Etikett).
- Privatsammlung.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 550 / 6 360)
| 94
PostWar Contemporary
101. 3495*
ALBRECHT SCHNIDER
(Luzern 1958 – lebt und arbeitet
in Hilterfingen)
Ohne Titel. 1996.
Öl auf Leinwand.
260 × 332 cm.
Die Authentizität dieses Werks wurde von
Frau von Niederhäusern, Studio Albrecht
Schnider, Hilterfingen, April 2021,
bestätigt. Wir danken Frau von
Niederhäusern für ihre freundliche
Unterstützung.
Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Privatsammlung Belgien.
Der herausragende Schweizer Künstler
Albrecht Schnider malt das vorliegende
Gemälde, das durch die Zeichnung be-
stimmt ist und durch die Klarheit der Kom-
position auffällt, als Höhe- und Endpunkt
seiner grossformatigen Figurenbilder
1996 in Brüssel. Inspiriert von Ferdinand
Hodlers „Eurhythmie“ von 1895 betont
Schnider mit der Anordnung einer Reihe
junger, schreitender Menschen mit klarer
Ausrichtung nach links Zeit und Zeitlich-
keit. Die fünf Männer mit leeren Blicken
wirken in ihrer Anonymität beklemmend
und mit der zunehmenden Ausbleichung
der Farbe droht ihnen sogar vollständiges
Verschwinden.
Nach Schniders Aussagen sind die Figuren
weder Freunde noch Brüder, vielmehr
stellt der Künstler dieselbe Person in fünf
Phasen eines Bewegungsablaufs dar.
Einsamkeit, als Grundstimmung spürbar,
nimmt Albrecht Schnider beim Wort: Einer
begegnet sich selbst.
“Ich schaue ständig auf das Bild. Und ich
suche den Moment, in dem das Bild mich
anschaut.” Albrecht Schnider
CHF 30 000 / 40 000
(€ 27 270 / 36 360)
| 95
102. 3496
CÉSAR (CÉSAR BALDACCHINI)
(Marseille 1921–1998 Paris)
Centaure. 1985.
Kugelschreiber und Filzstift auf
glänzendem Papier.
Unten rechts signiert, gewidmet, datiert
und mit Ortsangabe: César, Dessin original
pour Caro 1985 Nice.
31,9 × 45,1 cm.
Die Authentizität dieses Werkes wurde von
den Archives Denyse Durand-Ruel, Paris,
Januar 2021, mündlich bestätigt. Dieses
Werk ist dort unter der Nummer: 5916,
registriert. Wir danken Frau Durand-Ruel
für ihre freundliche Unterstützung.
Provenienz:
- Galerie Michelle Champetier, Nizza
(verso mit dem Etikett).
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer
erworben, seitdem Privatsammlung
Schweiz.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
3497
SILVIA BAECHLI
(Baden 1956–lebt und arbeitet in Basel)
Fabrik. 1983.
Tinte auf Papier (Mittelfalz).
Verso monogrammiert und datiert:
S.B. `83.
29,7 × 42 cm.
„Each of my drawings must retain so-
mething unfinished, a possibility for the
viewer to join in, slip in, continue spinning.“
Silvia Bächli
Die Authentizität dieser Arbeit wurde von
der Künstlerin, Basel, April 2021, bestätigt.
Wir danken Frau Bächli für ihre freundliche
Unterstützung.
Provenienz: Privatsammlung Schweiz.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
| 96
PostWar Contemporary
103. 3498
NOT VITAL
(Sent, Scuol 1948 - lebt und arbeitet
im Unterengadin)
Ohne Titel. 1984.
Öl auf Papier (mit perforiertem Seitenrand).
Unten mittig signiert und datiert:
Not Vital `84.
43,2 × 35,6 cm.
Die Authentizität dieses Werkes wurde vom
Not Vital Studio, Sent, März 2021,
bestätigt. Wir danken Herrn Daniele Agostini
für seine freundliche Unterstützung.
Provenienz:
- Galerie Barbara Farber, Amsterdam.
- Privatsammlung Schweiz.
Ausstellung: Almere/Niederlande, 1998/99,
De Collectie Lagerwey. Almeers Centrum
Hedendaagse Kunst-De Paviljoens,
13. November – 10. Januar, S. 28.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
3499
NOT VITAL
(Sent, Scuol 1948 - lebt und arbeitet
im Unterengadin)
Flock. 1983.
Öl auf Papier.
Unten mittig signiert, datiert und betitelt:
Flock Not Vital 83.
43,2 × 35,6 cm.
Die Authentizität dieses Werkes wurde vom
Not Vital Studio, Sent, März 2021,
bestätigt. Wir danken Herrn Daniele Agostini
für seine freundliche Unterstützung.
Provenienz:
- Galerie Barbara Farber, Amsterdam.
- Privatsammlung Schweiz.
Ausstellung: Almere/Niederlande 1998/99,
De Collectie Lagerwey. Almeers Centrum
Hedendaagse Kunst-De Paviljoens,
13. November – 10. Januar, S. 28.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
| 97
104. 3500
JAMES LICINI
(Zürich 1937–lebt und arbeitet
in Nürensdorf)
Stahlbau NP120.
Stahlträger, geschraubt mit Rostpatina.
Unikat.
Mit dem Monogrammstempel auf dem
Sockel: JL.
46 × 14 × 15 cm.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
3501*
FRANCO GRIGNANI
(Pavia 1908–1999 Mailand)
Enamel wooden relief psychostructure.
1968.
Emaille und Holz.
46,8 × 19,5 × 8,9 cm.
Die Authentizität dieses Werkes wurde
von Frau Manuela Grignani, Mai 2021,
bestätigt. Wir danken Frau Grignani für ihre
freundliche Unterstützung.
Provenienz:
- Sammlung Winfried Gaul.
- Privatsammlung Deutschland.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
| 98
PostWar Contemporary
105. 3502*
NOT VITAL
(Sent, Scuol 1948 - lebt und arbeitet
im Unterengadin)
700 Snowballs. 2017.
Los von 3 Gipsskulpturen.
Durchmesser zwischen 6 und 9 cm.
Mit den handsignierten und nummerierten
(Nr. 237-239) Bestätigungen der
Authentizität durch den Künstler.
CHF 1 000 / 2 000
(€ 910 / 1 820)
3503*
HERBERT ZANGS
(1924 Krefeld 2003)
Ohne Titel. Aus den 1970er Jahren,
vom Künstler datiert: 1953.
Skulptur. Holzkiste und Schaufel, weiss
bemalt.
Auf der Kiste und in der Kiste signiert und
datiert: Zangs 53, sowie auch auf der
Schaufel signiert und datiert: 53 zangs.
36 × 27 × 17 cm.
Die Authentizität dieser Arbeit wurde von
Frau Emmy de Martelaere, April 2021,
Paris, bestätigt. Wir danken Frau de
Martelaere für ihre freundliche
Unterstützung.
Provenienz : Ehemals Galerie Jan Krugier,
Paris.
CHF 2 500 / 3 500
(€ 2 270 / 3 180)
| 99