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Pressemeldung
Bonn, 22. März 2011
Zeitumstellung: gefährliche Frühstückszeit für Wildtiere
– 215.000 Rehe starben 2010 auf Deutschlands Straßen –
Am Wochenende ist es wieder soweit: Die Uhren werden eine Stunde vorgestellt. Abrupt fallen
morgendlicher Berufsverkehr und Dämmerung zusammen. Damit steigt das Risiko für Wildunfälle
schlagartig, denn Rehe sind besonders in den frühen Morgenstunden verstärkt auf Futtersuche.
Nach dem langen Winter sind die Notreserven aufgebraucht – das Frühstück wird zum tödlichen
Glücksspiel. Der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) in Bonn appelliert von daher an alle
Autofahrer, besonders an Wald- und Feldrändern aufmerksam zu sein.
Die Tiere folgen bei ihrer Futtersuche einem festen Rhythmus. Sie wandern vom Wald, ihrem
Schlafzimmer, zu nah gelegenen Wiesen und Feldern, ihrem Esszimmer. Ein gefährliches
Unterfangen, zeigt die aktuelle DJV-Unfallstatistik: Allein 214.483 Rehe kamen im Jagdjahr
2009/2010 auf Deutschlands Straßen unter die Räder – das sind 7 Prozent mehr als im Vorjahr.
Aber auch Wildschweine, Hirsche und kleinere Tiere werden jedes Jahr zu Tausenden überfahren.
Die meisten Wildunfälle passieren in den Monaten März und April. Denn jetzt lockt das frische
Grün: Nachdem Rehe und andere Pflanzenfresser den Winter im Energiesparmodus verbracht
haben, sind sie nun hungrig. Gehörn- und Geweihbildung bei männlichen Tieren, Fellwechsel oder
die Geburt und Aufzucht des Nachwuchses sind besonders Kraft zehrend. Auch die Streusalzreste
am Straßenrand sind eine hochwertige Delikatesse für die Tiere. Denn jetzt gilt es, den leeren
Mineralhaushalt aufzufüllen. Ein zusätzliches Risiko für Tier und Mensch.
…
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2. Sollte es zu einem Wildunfall kommen, rät der DJV, Ruhe zu bewahren und die Unfallstelle
abzusichern. Auch müssen Polizei und, wenn bekannt, der zuständige Jäger benachrichtigt
werden. Die getöteten Wildtiere dürfen keinesfalls mitgenommen werden, dies wäre Wilderei.
Selbst wenn am Fahrzeug kein sichtbarer Schaden entstanden und das Tier geflohen ist, bittet der
DJV darum, in jedem Fall den zuständigen Jagdpächter zu benachrichtigen. Denn verletztes Wild
läuft unter Schock erst einmal weiter. Ein Jäger kann es mit einem speziell ausgebildeten Hund
suchen und von seinen Qualen erlösen. Ist der Jagdpächter nicht bekannt, hilft auch die örtliche
Polizei weiter.
Weitere Infos zu Wildunfällen finden sich auf www.jagd-online.de, Rubrik „Naturschutz“ -
„Wildunfälle“.
Bitte beachten Sie:
Den Kontakt zu regionalen Interviewpartnern
stellen wir nach Möglichkeit gerne her. Bitte
kontaktieren Sie die DJV-Pressestelle:
Tel. (02 28) 9 49 06 22 oder
E-Mail: pressestelle@jagdschutzverband.de
Druckfähige und kostenfreie Fotos zum Thema
finden Journalisten im Internet unter
www.newsroom.de/djv, Rubrik „Foto-Archiv“.
Bitte beachten Sie auch das Thema des
Monats.
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DJV-Wildunfall-Statistik 2010
(für den Zeitraum April 2009 bis März 2010)
Bundesland Schwarzwild Rehwild Rotwild Damwild
Baden-Württemberg 1.950 24.470 33 65
Bayern 1.578* 44.262 398 24
Berlin 197 148 0 5
Brandenburg* 443 3.238 190 137
Bremen 0 229 0 0
Hamburg 6 373 1 2
Hessen 2.694 15.535 244 48
Mecklenburg- 1.688 9.938 311 364
Vorpommern
Niedersachsen 2.131 29.201 263 1.024
Nordrhein-Westfalen 1.224 28.839 215 346
Rheinland-Pfalz* 1.999 16.870 377 47
Saarland 179 1.342 5 20
Sachsen 1.359 8.761 185 57
Sachsen-Anhalt 1.214 8.432 180 372
Schleswig-Holstein 698 18.159 59 1.073
Thüringen 571 4.686 288 52
Deutschland 17.931 214.483 2.749 3.636
Die Angaben beruhen auf den abgerundeten Fallwildzahlen aus den Bundesländern. Fallwild bezeichnet Tiere, die
durch nicht-jagdliche Einwirkungen – überwiegend durch den Straßenverkehr – zu Tode gekommen sind.
*) Zahlen beruhen auf Hochrechnungen
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4. Erläuterungen zur Wildunfall-Statistik 2010
Rehe
• Durchschnittlich wird in Deutschland jedes fünfte Reh (18 Prozent), das in der Jagdstatistik
erscheint, auf der Straße „erlegt“.
• Deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt Nordrhein-Westfalen, wo jedes dritte Reh (32
Prozent) aus der Jagdstatistik sein Leben auf der Straße lässt.
• Auch die Stadtstaaten sind deutlich über dem Durchschnitt: Bremen (52), Hamburg (33), Berlin
(22)
Wildschweine
• Deutliche Abnahme bei Unfällen mit Wildschweinen um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Dies hängt zusammen mit dem Rückgang der Wildschweinbestände, was sich auch in der
Jagdstrecke insgesamt bemerkbar macht.
• Jedes zwanzigste Wildschwein (4 Prozent) aus der Jagdstatistik wird im Straßenverkehr erlegt.
Rotwild
• Jeder zwanzigste Rothirsch (4 Prozent) aus der Jagdstatistik wird im Straßenverkehr zur
Strecke gebracht.
Damwild
• Jeder zwanzigste Damhirsch (5 Prozent) aus der Jagdstatistik wird im Straßenverkehr zur
Strecke gebracht.
Die Dunkelziffer der Wildunfälle schätzt der DJV als hoch ein, da Wildunfälle ohne Schaden am
Auto vielfach nicht gemeldet werden. Zudem werden beispielsweise Wildunfälle mit Hasen,
Kaninchen oder Füchsen nicht erfasst. Der DJV geht von deutlich mehr als einer Million getöteter
Wildtiere im Straßenverkehr pro Jahr aus.
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