Vortrag Kappenstein - Forum 9 - Energieeffizienz und -sparen - VOLLER ENERGIE...
Aee Renews Juli2009 01
1. Infodienst über Erneuerbare Energien
Renews Juli 09
Dieser Monatsrückblick informiert Sie kurz und bündig über aktuelle
Entwicklungen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien.
Inhalt
1.) Erneuerbare Energien in Politik & Wirtschaft
- „Brückentechnologie“? – Atomkraft führt Erneuerbare Energien in die Sackgasse
- Strom aus der Wüste: Sonnige Zukunft oder Sand im Getriebe Erneuerbarer Energien?
- Prognosen sind gut - Erneuerbare Energien sind besser
2.) Erneuerbare Energien im Spiegel der Medien
- WamS-Artikel atomisiert Mythos von der „Renaissance der Kernkraft“
- Sparen mit Ökostrom: Verbraucher zahlen bei konventionellem Strom drauf
3.) Erneuerbare Energien im Buchregal
- Zwei Bücher zum Klimawandel: Apokalypse vs. Chancenreichtum
- Wind Energy Market 2009 – 19. Auflage der BWE Marktübersicht
4.) Infos & Termine
- Wie Kommunen weniger Geld verheizen
- Online-Infoportal „unendlich viel energie“ jetzt auch in Englisch
- Termine
5.) Kurzschluss
Impressum
1.) Erneuerbare Energien in Politik & Wirtschaft
„Brückentechnologie“? – Atomkraft führt Erneuerbare Energien in die Sackgasse
Es ist eine Binsenweisheit: Die starre, schlecht regelbare Stromproduktion der
Atomkraftwerke steht im Gegensatz zu den flexiblen Erneuerbaren Energien. Würde
die Laufzeit der AKWs verlängert, käme es immer häufiger zu Staus im Stromnetz. Die
absurde Konsequenz: Erneuerbare Energieanlagen müssten abgeschaltet werden, denn
das Hoch- und Runterfahren der Atomreaktoren ist Störfallquelle Nummer 1. Doch es
gibt noch eine Reihe weiterer ungünstiger Auswirkungen einer Laufzeitverlängerung
auf die künftige Energieversorgung: Wie das Wuppertal Institut in einer Studie für das
Bundesumweltministerium (BMU) herausgefunden hat, würde dadurch der Ausbau der
Erneuerbaren Energien in Deutschland verzögert. Zugleich gehen die Wissenschaftler von
einer verlangsamten Entwicklung neuer regenerativer Energietechnologien aus. Dadurch
verschlechterten sich Deutschlands Chancen auf dem boomenden Greentech-Exportmarkt
und beim Erreichen ambitionierter Klimaschutzziele.
Diese Ergebnisse widersprechen der gängigen Behauptung der konventionellen
Energiewirtschaft, wonach die Atomkraft als „Brücke“ oder „Fundament“ für die
Entwicklung der Erneuerbaren Energien benötigt würde. Eine Propaganda, die zunehmend
weniger verfängt: Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Nachrichtensenders
1
2. Renews Juli 09
N24 sind 54 Prozent der Bundesbürger der Meinung, dass Atomkraft unsicher ist und die
Entwicklung alternativer Energieformen verhindert.
mehr lesen:
PDF BMU-Studie „Hindernis Atomkraft“: http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/
studie_hindernis_atomkraft.pdf
HTML
N24-Umfrage: http://www.presseportal.de/pm/13399/1437949/n24
Strom aus der Wüste: Sonnige Zukunft oder Sand im Getriebe Erneuerbarer Energien?
Der Gedanke ist bestechend: In unbesiedelten Wüstenregionen ernten Solarkollektoren
die überreichlich verfügbare Sonnenenergie. Mittels moderner Kabeltrassen wird der
Wüstenstrom über Tausende von Kilometern in europäische Ballungszentren transportiert
und sorgt dort für eine verlässliche, klimafreundliche Energieversorgung. – Dennoch wird
das Projekt „Desertec“ kontrovers diskutiert: Kann Wüstenstrom das Energieproblem der
Zukunft lösen? Oder werden hier auf Kosten heimischer Erneuerbarer Energien Milliarden
in den Sand gesetzt? Während von der Bundesregierung über Wirtschaftsinstitute (z.B. DIW)
bis hin zu Greenpeace einhellige Begeisterung herrscht, mahnen andere Erneuerbare-
Energie-Experten zur Besonnenheit: Eurosolar-Präsident Hermann Scheer bezeichnet
Desertec als „Fata Morgana“. Die Kosten und Hindernisse würden unterschätzt, ebenso die
Gefahr, dass durch das angekündigte Großprojekt der dynamische Ausbau Erneuerbarer
Energien in Deutschland gestoppt werde. Statt den Export von Wüstenstrom nach Europa
zu planen, solle dieser besser vor Ort genutzt werden. Ähnlich äußerte sich auch Ex-
UNEP-Direktor Prof. Dr. Klaus Töpfer: „Desertec darf kein Alibi sein, in Deutschland die
Erneuerbaren Energien, die wir haben, nicht konzentriert und intensiv auszubauen – und
zwar jetzt und so umfassend wie möglich“, sagte Töpfer der Frankfurter Rundschau. Es
dürften „nicht neue Abhängigkeiten von Investitionen entstehen, die andere Möglichkeiten
behindern“.
mehr lesen:
PDF DIW-Wochenbericht Nr. 29/2009: „Das richtige Projekt zur richtigen Zeit“, siehe: http://www.diw.de/documents/
publikationen/73/100139/09-29-1.pdf
PDF Greenpeace-Factsheet: Wüstenstrom – Von der Vision zur Wirklichkeit, siehe: http://www.greenpeace.de/filead-
min/gpd/user_upload/themen/energie/fs_090527_wuestenstrom_endv.pdf
HTML Pressemitteilung Eurosolar: http://www.eurosolar.de/de/index.php?option=com_content&task=view&id=1143&It
emid=273
HTML Interview mit Prof. Dr. Klaus Töpfer: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/1834060_De-
sertec-darf-kein-Alibi-sein.html
Prognosen sind gut - Erneuerbare Energien sind besser
Die Ausbaudynamik der Erneuerbaren Energien wurde in den meisten Prognosen der
Vergangenheit deutlich unterschätzt. Das geht aus einem Gutachten der Agentur für
Erneuerbare Energien hervor, das 50 der wichtigsten Szenarien für Deutschland, Europa
und die Welt mit dem tatsächlich Erreichten vergleicht. Es führt ebenfalls Vorhersagen
von Politikern und Verbänden auf. Beispielsweise die des Informationskreises Kernenergie
aus dem Jahr 1993, wonach Erneuerbare Energien „langfristig nicht mehr als 4 Prozent“
des deutschen Strombedarfs decken könnten. Tatsächlich tragen sie heute bereits
15 Prozent bei. Dem Gutachten zufolge fehlen in frühen Szenarien der 1980er Jahre heute
fest verankerte Technologien wie Windkraft, Photovoltaik und Erdwärmenutzung. Aber
2
3. Renews Juli 09
auch Prognosen neueren Datums sind nicht notwendigerweise treffsicherer: Die im Jahr
2005 im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums veröffentlichten Werte für 2030
wurden zum Teil schon zwei Jahre nach Erscheinen der Studie übertroffen. „Erneuerbare
Energien dürfen nicht systematisch klein gerechnet werden“, kommentiert Jörg Mayer,
Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, die Ergebnisse des Gutachtens.
„Von Prognosen hängen wichtige energiepolitische Weichenstellungen ab. Ob eine
Technologie als vielversprechend eingeschätzt wird oder nicht, wirkt sich auf Investitionen
und Forschungsanstrengungen aus. Das entscheidet auch darüber, welche Art der
Energieversorgung wir in wenigen Jahren haben werden“, so Mayer.
PDF mehr lesen: http://www.unendlich-viel-energie.de/uploads/media/Prognose-Analyse_mai09_01.pdf
2.) Erneuerbare Energien im Spiegel der Medien
WamS-Artikel atomisiert Mythos von der „Renaissance der Kernkraft“
Deutschland „isoliere“ sich durch den Ausstieg aus der Kernenergie, wird von deren
Befürwortern gern behauptet. Denn weltweit erlebe diese Technologie eine Renaissance.
– Dieser konstruierte Zusammenhang entbehrt nicht nur der Logik (warum sollte ein
Land isoliert sein, das erfolgreich auf die unbestritten zukunftsträchtigere Erneuerbare
Energieversorgung setzt?), er ist auch schlichtweg falsch. Denn eine globale Renaissance
der Kernkraft lässt sich beim besten Willen nicht belegen – dafür vielmehr das Gegenteil:
Es gebe viele Ankündigungen und Pläne für neue Atommeiler, aber es fehle allenthalben
an geeignetem Personal, erforderlichen Bauteilen und finanziellen Mitteln. Zu diesem
Ergebnis kommen Experten des angesehenen Massachusetts Institute of Technology (MIT)
in einem Report, aus dem die „Welt am Sonntag“ zitiert. So sei die Zahl der weltweit in
Betrieb befindlichen Reaktoren (aktuell 436) seit 2002 sogar rückläufig, Neubauprojekte
verzögern sich oder werden unwirtschaftlich. Allein um die heutige Zahl stabil zu halten,
müssten in den kommenden 15 Jahren weltweit rund 250 Altreaktoren durch Neubauten
ersetzt werden. Dies sei schon deshalb illusorisch, weil die durchschnittliche Dauer von
Planung bis Fertigstellung eines Atomkraftwerks heute bei über einem Jahrzehnt liegt.
Hinzu komme ein zunehmender Mangel an erfahrenen Bauarbeitern und an qualifiziertem
Personal für die Errichtung und den Betrieb der Kraftwerke, ein Umstand, den die Experten
als „Schlüsselrisiko und Kostentreiber“ bezeichnen. Nicht zuletzt deshalb wird die
Finanzierung immer schwieriger. Die WamS zitiert hierzu den Sprecher des schwedischen
Energieministeriums: „Bisher ist kein einziges Kernkraftwerk auf der Welt ohne massive
Subventionen gebaut worden. Bevor die Industrie von einer atomaren Renaissance redet,
soll sie erst einmal das Geld auf den Tisch legen.“
HTML mehr lesen: Welt am Sonntag vom 12.07.2009: http://www.welt.de/wams_print/article4104625/
Renaissance-mit-Hindernissen.html
Sparen mit Ökostrom: Verbraucher zahlen bei konventionellem Strom drauf
Zwei aktuelle Studien widerlegen unabhängig voneinander die verbreitete Ansicht, Strom
aus Erneuerbaren Energien sei für den Verbraucher teurer als konventioneller Kohle- und
Atomstrom. Während das Darmstädter Öko-Institut die Strompreisniveaus einzelner EU-
Staaten verglichen hat, erstellte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) eine Marktübersicht
zu den in Deutschland angebotenen Stromtarifen. Die Ergebnisse sind eindeutig und
deckungsgleich: „Atomkraft dämpft Strompreise nicht“, so das Fazit der Wirtschaftswoche.
3
4. Renews Juli 09
Das Öko-Institut identifizierte sowohl Staaten mit hohen Kernenergieanteilen und
sehr hohem Preisniveau für Haushalts- und Industriekunden als auch Staaten mit
niedrigem Kernenergieanteil und niedrigem Preisniveau. In Deutschland könnte sich
eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke sogar preistreibend auswirken, da sie
„wahrscheinlich zu einem gedämpften Modernisierungsprozess und damit verbunden
eher zu höheren Strompreisen“ führe, zitiert das Wirtschaftsmagazin. Die DUH stellte
auf Deutschland bezogen fest, dass die Haushaltspreise für Strom mit hohem Atomanteil
durchweg höher liegen als Ökostrom-Produkte. Folgerichtig wirft der Kommentator der
„taz“ die Frage auf: „Wenn die Atomstromer schon heute die teureren Anbieter sind, warum
sollten sie dann künftig billiger werden, wenn man ihnen noch mehr Atomstrom zubilligt?“
mehr lesen:
HTML WirtschaftsWoche vom 24.06.2009: http://www.wiwo.de/technik/atomkraft-daempft-strompreise-nicht-400961/
HTML die tageszeitung vom 20.07.2009: http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/lichtblick-schlaegt-rwe/
3.) Erneuerbare Energien im Buchregal
Zwei Bücher zum Klimawandel: Apokalypse vs. Chancenreichtum
Vision 1: Die Erde schlägt zurück
Hamburg im Mai 2035, 35 Grad im Schatten bei rationiertem Strom und Wasserknappheit.
Malaria grassiert. Orkane ungeahnter Größe toben über der Stadt und lassen Glasscherben
regnen. Der Kampf um Wasserreinigungstabletten und ihre Fälschungen ist in vollem
Gang, eine unheimliche Krankheit breitet sich aus und überall gibt es Trecks von
Klimaflüchtlingen. Apokalyptische Szenen wie diese hält das Buch „Die Erde schlägt
zurück – Szenario 2035 – Wie der Klimawandel unser Leben verändert“ auch für Österreich
und die Schweiz bereit. Neben dieser fiktiven Schilderung bietet das Autorenteam Claus-
Peter Hutter und Eva Goris in ihrem facettenreichen Sachbuch aber auch harte Fakten
zum fortschreitenden Klimawandel. Interviews mit kompetenten Meinungsbildnern wie
Klaus Töpfer, Al Gore oder Hans Joachim Schellnhuber informieren über Ursachen und
Folgen der Klimaerwärmung; verschiedene Wege aus der Klimakrise werden diskutiert.
Umso mehr verwundert das Klimaglossar am Ende des Buches: Die Erneuerbaren
Energien, eines der wichtigsten Instrumente gegen den Klimawandel, werden tendenziös
bis unsachlich dargestellt. Wo der Leser eine neutrale Information erwartet, gerät die
Erklärung zu Grünem Strom plötzlich zum Exkurs über den Drei-Schluchten-Damm am
Jangtse, zur deplazierten Kritik an Kleinwasserkraftwerken in Deutschland, sowie über
Vögel, die in Windkraftanlagen verenden. An dieser Stelle wäre ein Hinweis auf die Vorteile
Erneuerbarer Energien, z.B. hinsichtlich ihrer CO2- Einsparung, eindeutig hilfreicher.
Claus-Peter Hutter / Eva Goris:
Die Erde schlägt zurück – Wie der Klimawandel unser Leben verändert
Droemer Verlag, München 2009
256 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3426275030
HTML Info: http://www.droemer-knaur.de/buecher/Die+Erde+schl%C3%A4gt+zur%C3%BCck.1219668.html
4
5. Renews Juli 09
Vision 2: Gute Aussichten für morgen
Als „ARD-Wettermann“ kennt sich Sven Plöger mit Fragen rund um Unwetterkatastro-
phen und Klimaveränderungen viel zu gut aus, als dass er den Klimawandel verharmlosen
könnte. Das will er mit seinem Buch „Gute Aussichten für morgen – Wie wir den Klima-
wandel für uns nutzen können“ auch gar nicht. Auch Plöger konstatiert: Der Klimawandel
ist nicht mehr abzuwenden. Statt jedoch über das Ausmaß zu lamentieren, plädiert er für
einen konstruktiven Umgang mit den einsetzenden Veränderungen, die sich auf sämtliche
Lebensbereiche wie Wohnen, Verkehr und Landwirtschaft auswirken. Voraussetzung dafür
sei, so Plögers Ansatz, dass wir den Klimawandel verstehen und alle an einem Strang zie-
hen, um ihn abzumildern. Mit der klaren, verständlichen Sprache, die er als Fernsehmann
beherrscht, erklärt er schlüssig und gut strukturiert alle meteorologisch-naturwissen-
schaftlichen Grundlagen und Phänomene des Klimawandels. Er befasst sich mit dem Ein-
fluss und den Motiven so genannter Klimaskeptiker, die objektive Forschungsergebnisse
und offensichtliche Klimafolgen leugnen. Ohne Hysterie fasst er die aus heutiger Sicht zu
erwartenden Auswirkungen des Klimawandels zusammen, um schließlich auf die „Chan-
cen für morgen“ zu sprechen zu kommen: Anstatt zu resignieren, so Plögers Rat, sollten
optimistisch alle konstruktiven Handlungsoptionen angegangen werden – die politischen,
die gesellschaftlichen und diejenigen jedes Einzelnen. Er identifiziert drei Pfeiler des
Klimaschutzes und gibt praxisnahe Tipps zur Umsetzung: Die Entwicklung effizienterer
Technologien, den Umstieg auf Erneuerbare Energien und eine schrittweise Verhaltens-
änderung jedes einzelnen. – Ein Buch, das zwar von einem ausgewiesenen Experten ge-
schrieben wurde, aber auch und gerade für Nicht-Fachleute gut lesbar und lesenswert ist.
Plöger, Sven:
Gute Aussichten für morgen – Wie wir den Klimawandel für uns nutzen können
Westend-Verlag, Frankfurt 2009
364 Seiten, 19,95 Euro
ISBN 978-3-938060-26-1
HTML Info: http://westendverlag.de/westend/buch.php?p=23
Wind Energy Market 2009 – 19. Auflage der BWE Marktübersicht
Wo sind in Deutschland im Jahr 2008 wie viele Windenergieanlagen gebaut worden und
wie haben sich die Windenergiemärkte in anderen europäischen Ländern entwickelt?
Neben umfangreichen Daten zum Wachstum der Windenergie und ausführlichen Tabellen
zu den Energieerträgen der in der Betreiberdatenbank geführten Anlagen für die Jahre
2007 und 2008 finden sich in diesem Standardwerk des Bundesverbands WindEnergie
(BWE) ausführliche Informationen zu Technik, Produkten und Dienstleistungen der
Windenergiebranche. Eine Neuheit sind die Windpotenzialkarten für die einzelnen
Bundesländer und Gesamtdeutschland in 120 Meter über Grund. Sie zeigen eindrucksvoll,
dass auch im Binnenland ausreichend Wind weht, um mit Hilfe moderner Anlagentechnik
wirtschaftlich Strom zu erzeugen. Entgegen landläufiger Vorurteile weisen die Mittelgebirge
im Süden der Republik durchaus Standorte auf, die dem Vergleich mit Norddeutschland
standhalten. Mit dem entsprechenden politischen Willen kann also künftig auch auf den
windhöffigen Flächen in Süddeutschland reichlich Windstrom geerntet werden.
Bundesverband WindEnergie e.V. (Hg.): Wind Energy Market 2009
19. Auflage,250 Seiten, zahlreiche Tabellen und zum Teil farbige Abbildungen
Preis: 39 Euro (29 Euro für BWE-Mitglieder)
ISBN 978-3-9806657-1-1
HTML
Info: http://www.wind-energie.de/fileadmin/Shop/BWE_Bestellblatt_MUE_03-2009low.pdf
5
6. Renews Juli 09
4.) Infos & Termine
Wie Kommunen weniger Geld verheizen
Gegen steigende Energiekosten gibt es ein Rezept: Energie effizient einsetzen, Energie
sparen und Erneuerbare Energien nutzen. Das Bundesumweltministerium hat mit
Unterstützung der Agentur für Erneuerbare Energien die Informationsbroschüre
„Nachhaltige Wärmekonzepte“ für Kommunen erstellt. Darin werden nachhaltige
Wärmekonzepte aus unterschiedlichen Städten und Gemeinden in ganz Deutschland
beschrieben. Sie sollen andere Kommunen zum Nachahmen anregen. Eines haben alle
Beispiele in der Broschüre gemeinsam: Die Wärmekosten konnten für die Kommunen
deutlich gesenkt werden. Neben den Praxisbeispielen erläutert die Broschüre die
vielfältigen Fördermöglichkeiten. So unterstützt der Bund mit bis zu zehn Milliarden Euro
aus dem Konjunkturpaket II zusätzliche Investitionen der Kommunen und der Länder in die
energetische Sanierung von kommunalen Gebäuden. Der Zeitpunkt für eine Investition in
nachhaltige Wärmekonzepte könnte also für Kommunen nicht besser sein.
PDF mehr lesen: http://www.unendlich-viel-energie.de/uploads/media/
BMU_AEE_Broschuere_Nachhaltige_Waermekonzepte.pdf
Online-Infoportal „unendlich viel energie“ jetzt auch in Englisch
Deutschlands großes Informationsportal über Erneuerbare Energien stellt einen großen
Teil seiner zahlreichen Fakten, Filme, Grafiken und Hintergrundinfos jetzt auch in eng-
lischer Sprache zur Verfügung. Ziel ist, auch nicht-deutschsprachigen Interessenten das
Thema Erneuerbare Energien und die Erfolge bei der Nutzung der Wind-, Wasser- und
Solarenergie sowie Wasserkraft und Erdwärme in Deutschland übersichtlich gegliedert
und gut verständlich zu präsentieren.
HTML mehr lesen: http://www.unendlich-viel-energie.de/en/homepage.html
6
7. Renews Juli 09
Termine:
10.-12.08. 3rd Renewable Energy India 2009
Ausstellung und Konferenz
New Delhi, Indien
HTML Info: http://www.renewableenergyindiaexpo.com/index09.html
19.08.-04.09. 24. Summer School Renewable Energy
Institut Jülich der FH Aachen
Jülich
HTML Info: http://www.fh-aachen.de/summer_school_09.html?&L=1%25252525252Fdown
24.08.-17.09. kommunal erneuerbar – Vorbilder einer dezentralen Energieversorgung
Ausstellung und Podiumsdiskussionen (am 10. und 17.09.)
Berlin
HTML Info: http://www.unendlich-viel-energie.de/de/detailansicht/article/82/
ausstellung-kommunal-erneuerbar-vorbilder-einer-dezentralen-energieversorgung-1.html
03.-06.09.2009 Soltec
Fachmesse für Sonne und Energie
Hameln
HTML Info: http://www.soltec.de/
14.-16.09.2009 European Offshore Wind 2009
Konferenz und Ausstellung
Stockholm, Schweden
HTML Info: http://www.offshorewind2009.info/
15.-16.09.2009 Biogas in der Landwirtschaft – Stand und Perspektiven
Kongress
Weimar
HTML Info: http://www.fnr.de/biogaskongress/
17.-18.09.2009 Klimaschutz durch Bioenergie
5. Würzburger Gespräche zum Umweltenergierecht
Würzburg
HTML Info: http://www.jura.uni-wuerzburg.de/forschung/umweltenergierecht/
wuerzburger_gespraeche/klimaschutz_durch_bioenergie/
24.-27.09.2009 RENEXPO
10. Internationale Fachmesse für Regenerative Energien &
Energieeffizientes Bauen und Sanieren
Augsburg
HTML Info: http://www.renexpo.de/
7
8. Renews Juli 09
4.) Kurzschluss
Energieriesen mit zwergenhaftem Beitrag zu den 2020-Zielen
Mit großen Zeitungsanzeigen, TV-Clips und Kinowerbung pflegen die großen
Energiekonzerne ihr Ökoimage: RWE schickt einen drolligen Energieriesen ins Rennen, der
Windkraftanlagen pflanzt, Eon schmückt sich mit einem Gezeitenkraftwerk, das bislang
indes nur als Animation fürs Fernsehen existiert, Vattenfall preist sich in ganzseitigen
Anzeigen als Klimaschützer und EnBW steht ja fast schon als Synonym für Wasserkraft. So
sieht sie aus, die schöne bunte Märchenwelt der Stromriesen. Doch jeder, der sich ein wenig
intensiver mit Portfolio und Investitionsplänen der genannten Konzerne beschäftigt, gerät
angesichts des wahren Anteils Erneuerbarer Energien schnell ins Grübeln. Zurecht: Das
Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) hat jüngst für Greenpeace ermittelt,
dass neue Wind-, Biomasse-, Erdwärme- und Solarstromanlagen am Kraftwerksmix
der großen Vier nur einen zwergenhaften Anteil von 0,1 Prozent (EnBW) bis 1,7 Prozent
(Vattenfall) haben. Lediglich die oft alten, längst abgeschriebenen Wasserkraftanlagen sind
in der Lage, diese Bilanz aufzuhübschen. Doch selbst bei den künftigen Investitionen spielen
die Erneuerbaren Energien mit maximal 10 bis 15 Prozent der Gesamtinvestitionen nur eine
untergeordnete Rolle. Der Löwenanteil fließt nach wie vor in Neubau und Modernisierung
von Kohlekraftwerken. Die Bundesregierung kann daher auf die vier Konzerne wohl nicht
zählen, wenn es um die Erfüllung der Klima- und Energieziele für 2020 geht: Nach IÖW-
Berechnungen werden dann immer noch zwischen 88 Prozent (RWE) und 67 Prozent
(Vattenfall) des konzernweit erzeugten Stroms aus dem konventionellen, fossil-nuklearen
Kraftwerkspark stammen. Der Anteil von Neuanlagen für alternative Energien werde auch
dann noch weit unter dem heutigen Bundesdurchschnitt liegen: Eon und Vattenfall mit je
elf Prozent, RWE zehn Prozent, EnBW sieben Prozent. – Dabei könnte es so leicht sein,
großes zu bewegen, wenn man ein Riese ist…
HTML mehr lesen: http://www.greenpeace.de/themen/energie/presseerklaerungen/artikel/stromkonzerne_blockie-
ren_ausbau_der_erneuerbaren_energien/
Impressum
Herausgeber:
Agentur für Erneuerbare Energien e.V.
Reinhardtstr. 18, 10117 Berlin
Tel.: 030-200 535-50
Fax: 030-200 535-51
E-Mail: kontakt@unendlich-viel-energie.de
HTML Internet: http://www.unendlich-viel-energie.de
Redaktion und V.i.S.d.P.: Philipp Vohrer
Die Agentur für Erneuerbare Energien e.V. wird getragen von Unternehmen und Verbänden
aus der Branche der Erneuerbaren Energien und unterstützt durch das Bundesministe-
rium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie das Bundesministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Ihre Aufgabe ist es, die wichtigsten
Vorteile einer nachhaltigen Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien zu kom-
munizieren. Diese sind vor allem: Versorgungssicherheit, Innovationen, Beschäftigungszu-
nahme, Exportpotenzial, dauerhaft Kosten senkende Energieversorgung, Klimaschutz und
Ressourcenschonung. Die Agentur für Erneuerbare Energien arbeitet bundesweit partei-
und gesellschaftsübergreifend. Sie ist Träger der Informationskampagne „deutschland hat
unendlich viel energie“, für die Prof. Dr. Klaus Töpfer, ehemaliger Direktor des UN-Um-
weltprogramms und Bundesumweltminister a. D., die Schirmherrschaft übernommen hat.
8