1. Sanitär- und Heizungsbau:
Kupfer – bei der Renovierung genau das richtige Material für die Haustechnik
Ein Haus ist durchzogen von Wasserleitungen. Ob für die Trinkwasserversorgung oder für die
Heizung – für ein Haus sind Rohre gleichsam die Adern. Und wie bei den Blutgefäßen kommt es
auch bei Hausinstallationen darauf an, dass die Versorgung reibungslos und zuverlässig
funktioniert. Einen besonderen Stellenwert hat daher das Halbedelmetall Kupfer im Bereich der
Hausinstallation. Nicht umsonst vertrauen Architekten, Planer und Installateure bei mehr als 60
Prozent aller Hausinstallationen diesem Werkstoff. Und das gilt ganz besonders für den Bereich
von Sanierung und Renovierung. Denn Kupfer ist dank seiner Vielseitigkeit auch hier der optimale
Werkstoff: für alle Anwendungen von der Solarthermie über Trinkwasser- und Gasversorgung bis
zur Fußbodenheizung einsetzbar, erlauben die vielfältigen Verbindungstechniken pfiffige Lösungen
gerade dann, wenn z.B. Renovierungsmaßnahmen die notwendigen Arbeiten auf ein Minimum
reduziert werden sollen und eine saubere und schnelle Fertigstellung gewünscht wird.
Nicht nur für Sanitär-, Regenwasser- und Heizungsleitungen wird Kupfer als Werkstoff verwendet,
gerade bei hohen Anforderungen an die Sicherheit wie bei der Gasversorgung oder bei hohen
Temperaturbeanspruchungen wie beispielsweise in Solaranlagen wird heute fast ausschließlich
Kupfer als Werkstoff für die Versorgungsleitungen im Haus verwendet. Im Gegensatz zu vielen
anderen Materialien eignet sich Kupfer dank seines hervorragenden Eigenschaftsspektrums
besonders für diese und zukünftige Anwendungen:
Als Metall besitzt es eine hohe mechanische Festigkeit auf und widersteht so auch extrem hohen
Druckbelastungen mit Leichtigkeit. Hierbei weisen Rohrleitungen Kupfer eine unübertroffene und vor
allem unbegrenzte Lebensdauer auf, da der Werkstoff keiner Alterung unterliegt.
Das Material ist einerseits selbst nicht brennbares und gibt darüber hinaus im Brandfall keine giftigen
Rauchgase ab. Dies ist nicht zuletzt dadurch begründet, dass der natürliche Werkstoff weder
Brandschutzzusätze benötigt noch künstliche Inhaltsstoffe wie Antioxidantien, Weichmacher,
Stabilisatoren oder Farbzusätze enthält. Diese Zusätze wären einerseits zum Teil anfällig gegenüber
Alterung, andererseits könnten sie auch die Trinkwasserqualität nachteilig beeinflussen.
2. Daher ist es ratsam, zur Vermeidung von geruchlichen Beeinträchtigungen des Trinkwassers
Werkstoffe ohne künstliche organische Zusätze zu verwenden. Hierzu zählen alle Metalle und damit
auch Kupfer.
Über diese Materialeigenschaften hinaus bieten Lösungen aus Kupfer aufgrund ihrer
Systemkompatibilität besondere Vorteile in der Renovierung. Was bedeutet dies?
Renovierungsmaßnahmen erfolgen häufig unter beengten Platzverhältnissen.
Für Kupferleitungen gibt es ein sehr reichhaltiges Sortiment an Form- und Verbindungsstücken,
damit auch noch in der kleinsten Ecke eine sinnvolle Lösung mit möglichst wenig Aufwand gefunden
werden kann. Rohrführungen auf Putz oder unter Putz sind ebenso möglich wie die Ausführung
enger Radien oder ein einfacher Dehnungsausgleich. Das reduziert nicht nur den Kostenaufwand,
sondern auch die Dauer der Arbeiten – sauber, schnell, präzise.
Auch die spätere Erweiterungsfähigkeit der Installation ist von besonderer Bedeutung. Kupferrohre
und die zugehörigen Verbindungsstücke sind genormt und daher zwischen allen Fabrikaten
kompatibel austauschbar, so dass auch nach vielen Jahrzehnten unabhängig von den bereits
installierten Produkten entsprechende passgenaue Komponenten verfügbar sind und damit die
Zukunftsfähigkeit der Installation gewährleistet ist. Man kann fast sagen, eine Kupferinstallation ist
aufwärtskompatibel.
Kupfer – das richtige Material bei der Trinkwasserinstallation
Für den Altbau heißt es heute zunehmend, dass alte, überdimensionierte Trinkwasser-Installationen,
die früher unter funktionalen Aspekten weiterhin akzeptiert wurden, künftig aufgrund hygienischer
Anforderungen der neuen Trinkwasserverordnung nicht mehr im Bestand verbleiben können.
Insbesondere Leitungen aus dem als giftigen einzustufenden Schwermetall Blei müssen umgehend
ersetzt werden. Hier kann Kupfer regelgerechte und saubere Lösungen im Renovierungsfall bieten.
Gesundheitliche Unbedenklichkeit und ökologische Fragen sind bei der Verwendung von Baustoffen
ebenfalls zu berücksichtigen. Auch hier muss sich Kupfer nicht verstecken. Im Gegenteil: Es ist
hygienisch rein und wirkt auf Bakterien wachstumshemmend. Der Werkstoff eignet sich daher
hervorragend für die Trinkwasserinstallation: Im Wasser vorhandene Bakterien können sich kaum
vermehren, so dass es besonders in größeren Gebäuden wie Kliniken gerne zur Anwendung kommt.
3. Tipp: Trinkwasser- und Gasinstallationen dürfen nur vom Fachmann erstellt oder geändert werden.
Weisen Sie Ihren Installateur auf die Verwendung von qualitativ hochwertigen Bauteilen hin:
Kupferrohre und Kupferlötfittings sollten mindestens mit dem entsprechenden Gütezeichen (ein
Kreis mit einem Punkt in der Mitte) markiert sein.
Neue Heizung ? – Nutzen Sie die Wärmeleitfähigkeit von Kupfer
Flächenheizungen, d.h. Fußboden- und Wandheizung, lassen sich auf verschiedene Weise in ein
bestehendes häusliches Heizsystem integrieren. Die unsichtbaren Wärmequellen garantieren neben
einem körperlichen Wohlgefühl zudem noch weitere Vorteile, denn Flächenheizungen sind
Niedertemperatursysteme, was sowohl für die Vorlauftemperatur als auch die
Oberflächentemperatur in den beheizten Räumen gilt. Je nach Gebäude reicht eine Temperatur von
25 bis 28 Grad Celsius an der Oberfläche auch bei sehr frostigen Außentemperaturen. Bei einer
modernen Fußbodenheizung werden auf einer kombinierten Trittschall- und Wärmedämmung
langlebige Kupferrohre in engen Schlangen verlegt. Aufgrund der hohen Wärmeleitfähigkeit des
Kupfers können Kupferrohr-Flächenheizungen optimal mit alternativen Energiequellen, wie z.B.
Wärmepumpen, kombiniert werden. Zudem ist Kupfer sehr glatt und die Rohrleitungen weisen sehr
gute Strömungseigenschaften auf. Dadurch lässt sich der Strombedarf der Umwälzpumpen deutlich
reduzieren. Alles in allem arbeiten so moderne Niedertemperatursysteme in Verbindung mit
Heizungsinstallationen aus Kupfer mit hohen Wirkungsgraden und geringerem Energieverbrauch.
4. Kupfer, Cu, „aes cyprium“:
Als ein in der Natur vorkommendes Element ist Kupfer in jeder Hinsicht wertvoll – ob als lebensnotwendiges
Spurenelement für alle höheren Organismen oder als Rohstoff in der Erdkruste. Auch der Mensch benötigt jeden Tag
etwa 2-3 mg Kupfer zur Aufrechterhaltung seiner Gesundheit. Deshalb kommt einer abwechslungsreichen Ernährung
auch hier eine wichtige Bedeutung zu: ähnlich wie bei Vitamin C kann der Körper Kupfer nur begrenzt speichern, so dass
das Spurenelement mit der Nahrung täglich in ausgewogener Menge neu aufgenommen werden muss.
Typische Kupfergehalte von Nahrungsmitteln (mg/kg):
Haferflocken 2,3 bis 7,4
Weizenkleie 4,6 bis 19,9
Vollkornbrot 0,6 bis 14,5
Karotten 0,1 bis 5,0
Spinat 0,35 bis 18,7
Nüsse, Mandeln 0,14 bis 70,0
Und auch bei einer konventionellen Heizungen bietet Kupfer die richtige Lösung: aufgrund der guten
Strömungseigenschaften können Kupferleitungen mit kleinen geometrischen Abmessungen bereits
große Wasser- und damit große Wärmemengen transportieren. So lässt sich auch ein geringes
Platzangebot beispielsweise in einer Sockelleisten clever nutzen, um eine schnelle und saubere
Heizungsmodernisierung ohne Aufstemmen der Wand zu ermöglichen.
Bereits heute ist Kupfer eines der wichtigsten Gebrauchsmetalle der Neuzeit. In Zukunft wird sich
dies noch verstärken, da einerseits technische Anforderungen z.B. im Bereich der
Wärmeübertragung ständig nach besseren Werkstoffen verlangen (Solarkollektoren mit
beschichteten Kupferabsorben, Fußbodenheizungsrohre aus Kupfer) und andererseits auch
Anforderungen an Recyclingfähigkeit und Nachhaltigkeit ständig zunehmen.
Kupfer ist einer der wenigen Werkstoffe, die zu 100% recyclingfähig sind und die immer wieder von
neuem unter Beibehaltung der ursprünglichen Qualität in den Wertstoffkreislauf eingefügt werden.
Der natürliche Werkstoff Kupfer – in ökologischer Konsequenz ein wichtiger Beitrag für naturnahes
Bauen und Wohnen