4. Der Markt – ein ökonomisches Feld
• In dem Firmen gegründet werden – die
wiederum selber das ökonomische Feld
mitgestalten.
• Position einer Firma im sozialen Raum ist durch
den absoluten und relativen Anteil an Kapitalien
bestimmt.
• Je nach Position der Firma im sozialen Raum ist
ihre Wirkungsweise auf andere Akteure und auf
das Feld selbst unterschiedlich.
• Das ökonomische Feld besteht aus Subfeldern
(Branche, Industriezweige, eigene Entwicklung,
Geschichte, Habitus)
5. Relevante Kapitalien im
ökonomischen Feld
Technologisches
Kapital
ermöglicht Differenzierung und
Weiterentwicklung auf Basis von
Forschung und Entwicklung
Organisations-
kapital
Erlangung von Informationen über das
Feld
Finanzkapital Hauptbedingung für Akkumulation und
Erhaltung der anderen Kapitalien.
Einzige Perspektive des Ökonomismus
Kulturelles
Kapital
Ausbildung, „Können“, Fähigkeiten, die
Summe von theoret. und prakt. Wissen.
6. Juristisches
Kapital
Rechtliche Einschränkungen,
Rechtssicherheit
Handels Kapital Distributionsnetzwerk (Transport,
Logistik, …); Marketing, Service
Soziales Kapital Summe der Ressourcen, die über
Beziehungen mobilisierbar sind.
Relevante Kapitalien im
ökonomischen Feld
Symbolisches
Kapital
Repräsentiert Vertrauen und
Glaubwürdigkeit aller anderen
Kapitalien nach aussen
7. Firma
A
B
Die Kapitalien wirken über:
• Preismechanismus
• Vor allem über Strukturveränderungen:
Die relative Position der
Firma innerhalb des
ökonomischen Subfeldes
modifiziert gleichzeitig
die Position und den
Gewinn aller Kapitalien der
anderen Feldteilnehmer
9. Was beeinflusst das ökonomische
Subfeld?
• Menge und Struktur der Kapitalien einer Firma
(Machtverhältnisse zwischen den Firmen, also
die strategische Marktposition die sich aus den
Kapitalien ergibt)
• Integration der Firma in das Feld: Struktur und
Distribution von Kapital und Kosten sind
abhängig von der vertikalen Integration einer
Firma
• Verhalten der Konsumenten
10. Fazit
• Je schlechter eine Firma im sozialen Raum
positioniert ist, desto mehr sind die Alternativen
und Möglichkeiten eingeschränkt
• Je stärker die Position eines Unternehmens ist,
desto mehr Einfluss hat er auf das Feld und
kann die Regeln des feldimmanenten „Spiels“
mitbestimmen – den relativen Wert, die
Tauschwerte und die Entwicklung der eigenen
Kapitalien.
11. Einfluss auf Kosten
• Wer Einfluss auf die Regeln hat – kann
auch Einfluss auf die Kosten nehmen.
• Kosten entstehen:
– Bei Markteintritt: kann je nach Beschaffenheit
des Subfeldes sehr hoch (Monopol/Oligopol)
oder sehr nieder (idealer Wettbewerb) sein
– Beibehaltung oder Verbesserung der relativen
Position im Subfeld – also der Menge an
Kapitalien
12. Transaktionskosten nach Coase
• Nach Coase entstehen Kosten, wenn eine
Firma den Preismechanismus auf dem
Markt nützen möchte:
Transaktion
„Ex ante“- Kosten
•Informationsbeschaffung
•Anbahnungskosten
•Vereinbarungskosten
„Ex post“- Kosten
•Kontrolle von Vereinbarungen
•Lösen von Konflikten
•Nachverhandlungen
14. Vergleich Bourdieu - Coase
Höhe und Zusammen-
setzung der
Transaktionskosten
Struktur und Volumen
• Finanzkapital
• Organisationskapital
• Symbolisches Kapital
• Handels Kapital
• Soziales Kapital
• Technologisches
Kapital
• Juristisches Kapital
• Kulturelles Kapital
15. Weitere Transaktionskosten
• Wenn es zu Umwandlung einer
Kapitalsorte in eine andere Kapitalsorte
kommt (Bsp. kulturelles Kapital in
Sozialkapital) entstehen auch
„Umwandlungskosten“
• Diese Kosten könnte man auch zu den
„erweiterten“ Transaktionskosten zählen.
16. Fazit
• Die Ansätze von Coase und Bourdieu
ergänzen sich in Bezug auf:
– Die Position der Firma im ökonomischen Feld
– Die Kosten die anfallen um am Markt, also
dem ökonomischen Feld partizipieren zu
können
18. Das Feld der Firma
• Der wirtschaftliche Akteur im
ökonomischen Feld ist die Firma
• Nach außen wirken sie wie eine Blackbox
• Nach innen wirken eigene Mechanismen,
die sich von jenen auf dem „freien“ Markt,
differenzieren
19. Regulierung
• Dem ökonomischen Paradigma folgend, ist der
Markt bestrebt möglichst wenig Eingriffe und
Regulierungsmaßnahmen zuzulassen
• In einer Firma ist es genau umgekehrt – sie ist
gekennzeichnet von Hierarchie, Bürokratie und
Machtstrukturen.
• Nach Coase ist sie also eine koordinierte Insel in
Mitten eines freien Marktes
• In einer Firma sind die Preismechanismen
ausgeschalten und durch einen Koordinator
ersetzt
20. Erklärung nach Coase:
• Koordination beeinflusst die Firmengröße
(=vertikale Integration der Firma) indem:
– Kosten, die man zahlen muss, um am
Preismechanismus zu partizipieren können
reduziert werden (Bsp.: Verträge mit
Mitarbeitern oder Produktionsstufen)
– Kosten durch die Organisation der Firma
entstehen
– Fehlentscheidungen des Managementboards
Kosten verursachen können
21. Size does matter.
• Die Firmengröße beeinflusst die Effizienz der
Firma auf dem Markt.
• Ab dem Punkt wo eine firmeninterne Produktion
gleich teuer oder teurer ist wie auf dem freien
Markt, wirft die Firma geringere Gewinne ab.
• Coase sieht die Koordination innerhalb der
Firma also aus rational-ökonomischen Gründen:
Durch die Reduktion von Transaktionskosten
können die Gewinne maximiert werden.
22. Erklärung nach Bourdieu
• Bourdieu erkennt auch die Koordination im Feld
der Firma, jedoch aus andere Gründen
• Für ihn ist die Firma ein Macht-Feld innerhalb
dem die einzelnen Individuen agieren
• Je nach Verteilung ihrer eigenen Kapitalien
haben sie eine bestimmte Position in der Firma
inne – und üben entsprechend dieser Position
Macht aus.
23. Firma als Macht-Feld
• Die Machtverhältnisse in einer Firma sind
abhängig von:
– Volumen und Struktur der Kapitalien der
Firma (Spielregeln innerhalb der Firma,
Geschichte der Firma)
– Volumen und Struktur der ökonomischen,
sozialen- und kulturellen Kapitalien der
leitenden Personen
24. Einfluss durch das ökonomische
Feld
Firma
Position im
ökonoimischen
Feld
Bestimmt
Machtverhältniss
e in der Firma
Bestimmen Ziel
und Entwicklung
der Firma
Ziel und Entwicklung der Firma beeinflussen wiederum
die Position im ökonomischen Feld und das Feld selber
Nicht Funktion des
Preises
25. “It is not the price, that determines
everything, but everything that
determines the price.“
(Pierre Bourdieu)