4. Originalien
Tinnitussprechstunde
(06/2000 bis 06/2002) 80 TF 1
untersuchte Patienten
insgesamt: TF 3
340 Patienten
130 Patienten
erfüllen die
60
Auswahlkriterien
(m=68, w=62)
59 Patienten
Punkte
Einwilligung zur
Studienteilnahme 40
Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3
(n = 19) (n = 20) (n = 20)
TF 1, Klin. TF 1, Klin. TF 1
Funktionsstatus Funktionstatus 20
Schienentherapie Selbsttherapie Kontrollgruppe
(Äquilibrierungs- 6 Wochen 12 Wochen
schiene)
0
keine
Therapiewechsel Therapiewechsel Schienentherapie
TF 2, kurzer TF 2, kurzer
Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3
und keine
Funktionsstatus Funktionsstatus Selbsttherapie
Abb. 3 8 Anfangs- und Endwerte des mittleren TF-Gesamtscores in allen
Selbsttherapie Schienentherapie
Gruppen
6 Wochen (Äquilibrierungs-
schiene)
6 Wochen
Dysfunktions
grad
Therapieende Therapieende 0 I II
TF 3, kurzer TF 3, kurzer TF 3
Funktionsstatus Funktionsstatus
100,0
Abb. 1 8 Studiendesign (TF=Tinnitusfragebogen)
80,0
25 kompensierter Tinnitus dekompensierter Tinnitus
20
60,0
Anzahl der Patienten
Prozent
15
24
10
17 40,0
5 11
7
0
20,0
I =leicht II = mittel III = schwer IV = sehr
schwer
Schweregrad Tinnitus
0,0
Abb. 2 8 Verteilung der Patienten bezüglich des Tinnitusschweregrades
(n=59) 1 2 3
Untersuchungszeitpunkt
Abb. 4 8 Veränderung der Dysfunktionsgrade (Helkimo-Indizes) in
Gruppe 1
710 | HNO 7 · 2008
5. Tab. 3 Getrennte Betrachtung kompensierter/dekompensierter Tinnitus; funktionsthe- on der unterschiedlichen Symptome eine
rapeutisch Behandelte/Kontrollgruppe (Wilcoxon-Test) willkürliche Wertung und Skalierung der
Tinnitus Funktionstherapeutisch Kontrollgruppe Einzelsymptome liefert. Dennoch wurde
behandelt (Gruppe 1+2) (Gruppe 3) dieses Messinstrument verwendet, da er
Kompensiert p=0,895 p=0,779 auch leichte Dysfunktionen erfasst. Die
Dekompensiert p=0,314 p=0,037 Klassifizierung der Gruppen 1 und 2 nach
RDC/TMD trägt der Tatsache Rechnung,
Tab. 4 Unterschiede (McNemar-Test) und Übereinstimmung (κ-Koeffizient) der kli- dass dieses System sich international am
nischen Dysfunktionsgrade nach den Therapiephasen
stärksten durchsetzt und so eine Vergleich-
Gruppe 1 Gruppe 2 barkeit mit anderen bzw. zukünftigen Stu-
McNemar κ McNemar κ dien möglich ist. Außerdem ist die Be-
Helkimo-Index 1 p=0,031 0,493 p=0,025 0,558 handlungsbedürftigkeit besser „ablesbar“.
→ deutliche Überein- deutliche Übereinstim-
Ein Messen von Therapieeffekten war für
Helkimo-Index 2 stimmung mung
unser Vorhaben mit dieser Klassifizierung
Helkimo-Index 2 p=1,000 0,914 p=0,250 0,744
→ fast vollständige starke Übereinstim- jedoch nicht möglich, da Einzelsymptome
Helkimo-Index 3 Übereinstimmung mung (z. B. Druckdolenzen in der Kaumuskula-
tur ohne Schmerz in der Anamnese) als
„klinisch symptomfrei“ gelten.
nitus änderte sich die Tinnitusbelastung in einen geringeren Dysfunktionsgrad Bei der Auswertung des TF wurde nur
nicht signifikant (Wilcoxon: p=0,928). resultiert. Aus . Tab. 4 wird deutlich, der Gesamtscore herangezogen. Es wurden
Für Patienten mit einem chronisch de- dass die Besserung der CMD-Symptome Patienten in die Studie eingeschlossen, die
kompensierten Tinnitus ist die Redukti- in beiden Gruppen während der ersten ein oder mehrere CMD-Symptome und/
on der Tinnitusbelastung jedoch deutlich Behandlungsphase signifikant ist. oder eine Okklusionsstörung aufweisen,
(p=0,04). unabhängig von deren Behandlungsnot-
Vergleich funktionstherapeutisch Be- Diskussion wendigkeit. Streng genommen hätten nur
handelte/Kontrolle Da sich die Therapie- die 7 Patienten mit der RDC/TMD-Dia-
effekte der beiden zahnärztlich-funkti- Methodik gnose Ia einer funktionstherapeutischen
onellen Behandlungen nicht signifikant Behandlung bedurft, da das Symptom
unterscheiden, werden die Gruppen 1 Um eine einheitliche Tinnitusdiagnostik „Schmerz“ bei der Indikation zur weiter-
und 2 für die folgende Betrachtung zu- zu gewährleisten, wurden ausschließlich führenden Diagnostik und Therapie die
sammengefasst und der Kontrollgruppe Patienten mit chronischem Tinnitus bei entscheidende Rolle spielt. Da jedoch die
gegenübergestellt. Für die Patienten mit der Neuaufnahme im Tinnituszentrum durch Linderung oder Elimination einzel-
einem dekompensierten Tinnitus er- der HNO-Klinik der Charité für die Stu- ner CMD-Symptome bzw. durch Ausschal-
gibt sich eine Verringerung der Tinni- die rekrutiert. Kritisch zu betrachten ist tung okklusaler Disharmonien mögliche
tusbelastung, signifikant ist dies jedoch die Tatsache, dass die Aufteilung in die Beeinflussung der Tinnitusbelastung un-
nur bei denjenigen der Kontrollgruppe 3 Studiengruppen nicht streng randomi- tersucht werden sollte und die Wirkweise
(. Tab. 3). siert erfolgte, da so die Gefahr eines syste- von Äquilibrierungsschienen und der be-
matischen Fehlers besteht. Die Methoden schriebenen Selbsttherapie zudem reversi-
Einfluss der Therapie auf der systematischen Zuteilung werden je- bel ist, wurde die Anwendung dieser The-
die CMD-Symptome doch häufig als einer randomisierten Zu- rapiemittel als vertretbar eingestuft.
teilung ebenbürtig angesehen.
Auswertung des klinischen Die klinische Funktionsanalyse wur- Patientenkollektiv
Helkimo-Index de durch ein und denselben Arzt an-
Überprüft man die Verteilung der Dys- hand RDC/TMD [7] durchgeführt. Die Geschlechts-/Altersverteilung
funktionsgrade (D0, D1, D2, D3) für den klar definierte Untersuchungsanweisung Das Verhältnis Männer zu Frauen war aus-
klinischen Helkimo-Index zu Studienbe- führt zu einer guten bis exzellenten Re- geglichen, was den Ergebnissen von Bush
ginn mit Hilfe des χ2-Tests, so kann eine liabilität bei der Befundung der soma- [3] und Coles [5] entspricht; andere Studi-
homogene Verteilung in den Gruppen 1 tischen Parameter [24]. en zeigen jedoch die Häufung von Tinni-
und 2 festgestellt werden (p=0,512). Um den Schweregrad der diagnosti- tus unter Frauen [15] oder Männern [18].
Analysiert man nun die Verteilung zierten CMD dokumentieren und Thera- Die Studienteilnehmer waren im Mittel
der ermittelten Dysfunktionsgrade zu pieeffekte quantitativ beschreiben zu kön- 51 Jahre alt, etwa 75% der Patienten waren
Beginn, beim Wechsel und zum Ende der nen, wurde der klinische Dysfunktions- älter als 40 Jahre. Lenarz [11] beschreibt ei-
Therapiephase (. Abb. 4, 5) anhand von index nach Helkimo [9] eingesetzt. Die- ne ähnliche Altersverteilung.
Kreuztabellen, zeigt sich eine signifikante ser Index ist im europäischen Raum weit
Besserung der CMD-Symptome in bei- verbreitet, seine Aussagekraft ist jedoch
den Gruppen, was in einer Einordnung als kritisch einzustufen, da die Kombinati-
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6. Originalien
Dysfunktions
grad tungszeitraums eine signifikante Reduk-
0 I II III tion der subjektiven Tinnitusbelastung
bei den chronisch dekompensierten Pati-
enten. Diese Tatsache korreliert mit den
100,0
Ergebnissen der Untersuchungen Mazu-
rek et al. [13], die ebenfalls bei schwerer
betroffenen Patienten eine höhere und bei
80,0 leichter Betroffenen eine geringere Reduk-
tion im TF-Gesamtscore finden konnten.
Teilt man die Gruppe der Patienten mit
kompensiertem bzw. dekompensiertem
60,0 Tinnitus noch einmal auf in funktionsthe-
Prozent
rapeutisch Behandelte und Kontrollgrup-
pe, zeigt sich nur bei Patienten der Kon-
trollgruppe mit chronisch dekompensier-
40,0
tem Tinnitus eine signifikante Reduktion
der Tinnitusbelastung.
Demnach können Ergebnisse verschie-
dener Untersuchungen über den Einfluss
20,0
funktionstherapeutischer Maßnahmen
auf das Tinnitusgeschehen, die teilweise
von beachtlichem Erfolg hinsichtlich der
0,0 Linderung bzw. sogar einer Elimination
Abb. 5 9 Veränderung der otologischen Symptome über den Be-
1 2 3 der Dysfunktionsgrade
(Helkimo-Indizes) in handlungszeitraum berichten [3, 20], mit
Untersuchungszeitpunkt
Gruppe 2 vorliegenden Studienergebnissen nicht
bestätigt werden. Die wissenschaftliche
Prävalenz der CMD-Symptome gefunden werden, Muskelverspannungen Aussagekraft der Mehrzahl dieser Studi-
Da keine Kontrollgruppe ohne das Be- nicht so häufig (27%). Insgesamt zeigte en ist aufgrund zahlreicher methodischer
schwerdebild des chronischen Tinni- sich jedoch keine erhöhte Prävalenz von Mängel stark eingeschränkt [5].
tus mitgeführt wurde, ist die Beurteilung CMD-Symptomen und Okklusionsstö- Auch Chole u. Parker [5] postulierten,
der gefundenen Prävalenzen für einzel- rungen (39% von insgesamt 340 Unter- dass die Versuche, Tinnitus mit zahnärzt-
ne CMD-Symptome nur im Vergleich suchten). lichen okklusalen Therapiemaßnahmen
mit den Ergebnissen aus anderen epide- Diese Beobachtungen werden von Ver- zu behandeln, bislang auf keiner wissen-
miologischen Untersuchungen möglich. non et al. [23] gestützt. Sie konnten in ih- schaftlichen Grundlage beruhten. Dies
So gingen auch Rubinstein et al. [21] in ren Untersuchungen nur bei wenigen Tin- kann durch vorliegende Ergebnisse un-
ihrer Untersuchung zur Prävalenz von nituspatienten CMD-Symptome finden. termauert werden.
Funktionsstörungen bei Tinnituspati- Außerdem analysierten sie Daten von 1002
enten vor und fanden eine höhere Präva- Tinnituspatienten aus der von Meikle u. Einfluss der Therapie auf
lenz von klinischen Zeichen einer CMD Griest seit 1982 in den USA geführten Da- die CMD-Symptome
(84% vs. 61%), vor allem von Muskelver- tenbank [14] und eruierten nur bei 7% die- Die relaxierende und schmerzlindernde
spannungen der Kau- und Gesichtsmus- ser Patienten CMD-Symptome. Wirkung dieser wissenschaftlich aner-
kulatur und vermehrt Hinweise auf vor- kannten Maßnahmen der Initialtherapie
liegende Parafunktionen. Testergebnisse von kraniomandibulären Dysfunktionen
Auch Peroz [17] erhielt in den Unter- [1] wurde bestätigt, die CMD-Symptome
suchungen eine signifikant höhere Präva- Veränderungen der besserten sich signifikant (vor allem Mus-
lenz von Druckdolenzen in der Kaumus- Tinnitusbelastung kelverspannungen). Der Unterschied der
kulatur (92,5% vs. 71,4% in der Kontroll- Die Ausgangswerte für die Tinnitusbe- angewendeten funktionstherapeutischen
gruppe), von klinischen Anzeichen von lastung (mittlerer TF-Gesamtscore von Maßnahmen bezüglich ihres Behandlungs-
Parafunktionen und von Disharmonien 39; Gruppe mit kompensiertem Tinnitus: effektes erwies sich als nicht signifikant.
der Okklusion. 29; Gruppe mit dekompensiertem Tinni-
Beim Vergleich mit den Ergebnissen tus: 58,5 Punkte) war vergleichbar mit de- Zusammenhänge zwischen
der genannten Studien konnte bei den nen der Untersuchung von Goebel u. Hil- CMD und Tinnitus
Studienteilnehmern der vorliegenden Ar- ler [8]. Bei der Betrachtung aller 59 Studi-
beit ein wesentlich häufigeres Vorkom- enteilnehmer als Patientenkollektiv ergab Ätiologische Zusammenhänge zwischen
men von Disharmonien der Okklusion sich während des 3-monatigen Beobach- CMD und Ohrgeräuschen werden seit
712 | HNO 7 · 2008
7. mehreren Jahrzehnten in der Fachlitera- den. Dennoch deuten sie auf eine eher 12. Lenarz T (1999) Leitlinien der Deutschen Gesell-
schaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und
tur kontrovers diskutiert. Entwicklungs- zufällige Koinzidenz der beschriebenen Hals-Chirurgie. Tinnitus. HNO 47: 14–18
geschichtliche, anatomische, neuromus- Symptomenkomplexe hin. 13. Mazurek B, Georgiewa P, Seydel C et al. (2005) Inte-
kuläre oder psychologische Ätiologiemo- grierte Tinnitusintensivbehandlung: Konzept und
erste praktische Erfahrungen. Gesundheitswesen
delle wurden zur Sprache gebracht und Fazit für die Praxis 67: 485–491
größtenteils widerlegt. 14. Meikle M, Taylor-Walsh E (1984) Characteristics of
Vermutete anatomisch-mechanische Eine generelle Funktionsdiagnostik bei tinnitus and related observations in over 1800 tin-
nitus clinic patients. J Laryngol Otol 9: 17–21
Zusammenhänge [6] können anhand der Tinnituspatienten und die Therapie so- 15. MRC Institute of hearing research (1987) Epidemi-
Datenlage der vorliegenden Studie auch litär vorhandener CMD-Symptome oh- ology of tinnitus. In: Hazell JH (ed) Tinnitus. Chur-
nicht bestätigt werden. Die deutlich er- ne Schmerzsymptomatik oder Limitati- chill Livingstone, Edinburgh, pp 46–70
16. Myrhaug H (1964) The incidence of ear symptoms
höhte Prävalenz von Disharmonien in der on der Unterkieferbeweglichkeit können in cases of malocclusion and temporo-mandibular
Okklusion und ihre funktionstherapeu- aufgrund der Datenlage nicht empfoh- joint disturbances. Br J Oral Surg 2: 28–32
tische Harmonisierung durch die Schie- len werden. 17. Peroz I (2003) Funktionsstörungen des Kauorgans
bei Tinnituspatienten im Vergleich zu einer Kon-
nentherapie hatten keinerlei Einfluss auf trollgruppe. HNO 51: 544–548
die Tinnitusbelastung. Korrespondenzadresse 18. Pilgramm M, Rychlik R, Leibisch H et al. (1999) Tin-
Untersucher der Prävalenz von CMD PD Dr. I. Peroz nitus in the Federal Republic of Germany: a repre-
sentive epidemiological study. In: Hazell J (ed) Pro-
bei Tinnituspatienten stellten eine signi- CharitéCentrum für Zahn-, Mund und Kieferheil-
ceedings of the Sixth International Tinnitus Semi-
fikant höhere Prävalenz von Muskelver- kunde, Institut für Zahnärztliche Prothetik, nar. Cambridge, UK, pp 64–67
Alterszahnmedizin und Funktionslehre, 19. Pinto OF (1962) A new structure related to the te-
spannungen in der Kau- und Gesichts- Charité – Universitätsmedizin Berlin moromandibular joint and middle ear. J Prosthet
muskulatur fest und hielten somit neu- Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin Dent 12: 95–103
romuskuläre bzw. funktionelle Zusam- ingrid.peroz@charite.de 20. Rubinstein B (1993) Tinnitus in patients with tem-
menhänge für wahrscheinlich [17, 21]. poromandibular disorders – is there a link? Swed
Interessenkonflikt. Die korrespondierende Autorin Dent J 95: 1–46
Dass diese muskulären Verspannungen 21. Rubinstein B, Axelsson A, Carlsson GE (1990) Pre-
gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
jedoch als ätiologische Ursache zu wer- valence of signs and symptoms of craniomandibu-
ten sein könnten, muss anhand der Er- lar disorders in tinnitus patients. J Craniomandib
Disord 4: 186–192
gebnisse der vorliegenden Arbeit ver- Literatur 22. Schneider WR, Hilk A, Franzen U (1994) Soziale Un-
neint werden. Durch die funktionsthera- terstützung, Beschwerdedruck, Streßverarbeitung
peutischen Maßnahmen wurden Muskel- 1. Ahlers M, Freesmeyer WB, Fussnegger M et al. und Persönlichkeitsmerkmale bei Patienten mit
(2005) Zur Therapie der funktionellen Erkran- subjektivem chronischem Tinnitus aurium und ei-
verspannungen signifikant reduziert und kungen des kraniomandibulären Systems. Wis- ner klinischen Kontrollgruppe. HNO 42: 22–27
hätten demnach auch zur Reduktion der senschaftliche Stellungnahme der DGZMK. Dtsch 23. Vernon J, Griest S, Press L (1992) Attributes of tin-
Tinnitusbelastung führen müssen. Zahnärztl Z 60 nitus associated with the temporomandibular
2. Arlen H (1984) The otomandibular syndrome. In: joint syndrome. Eur Arch Otorhinolaryngol 249:
Beide Beschwerdekomplexe zeigen Gelb H (ed) Clinical management of head, neck 93–94
mögliche gemeinsame prädisponieren- and TMJ pain and dysfunction. WB Saunders, Phi- 24. Wahlund K, List T, Dworkin SF (1998) Temporo-
de Faktoren auf der psychosozialen Ebe- ladelphia, pp 171–180 mandibular disorders in children and adolescents:
3. Bush FM (1987) Tinnitus and otalgia in temporo- reliability of a questionnaire, clinical examination
ne, was durch erhöhtes Vorkommen von mandibular disorders. J Prosthet Dent 58: 495–498 and diagnosis. J Orofac Pain 12: 42–51
Angstzuständen und Depressionen in die- 4. Chan SWY, Reade PC (1994) Tinnitus and temporo-
sen Patientengruppen gekennzeichnet ist. mandibular pain-dysfunction disorder. Clin Otola-
ryngol 19: 370–380
Ob jedoch der Tinnitus als Stressfaktor 5. Chole RA, Parker WS (1992) Tinnitus and vertigo in
für die Entstehung bzw. Unterhaltung von patients with temporomandibular disorders. Arch
Parafunktionen verantwortlich ist oder Otolaryngol Head Neck Surg 118: 817–821
6. Costen JB (1934) A syndrome of ear and sinus
die CMD-Symptome als Stressfaktor zur symptoms dependent upon disturbed function of
Chronifizierung des Tinnitusgeschehens the temporomandibular joint. Ann Otol Rhinol La-
wirken können, kann nicht eindeutig ge- ryngol 43: 1–4
7. Dworkin SF, LeResche L (1992) Research diagnostic
klärt werden. criteria for temporomandibular disorders: Review,
criteria, examinations and specifications, critique. J
Schlussfolgerungen Craniomandib Disord 6: 301–355
8. Goebel G, Hiller W (2000) Tinnitus-Fragebogen (TF)
– Ein Instrument zur Erfassung von Belastung und
F ie funktionstherapeutischen Maß-
D Schweregrad bei Tinnitus, Handanweisung. Hog-
nahmen haben keine spezifische Wir- refe, Göttingen
9. Helkimo M (1974) Studies on function and dys-
kung auf die Tinnitusbelastung. Dem- function of the masticatory system. Svensk Tand-
nach sind neuromuskuläre Zusam- läk T 67: 101–119
menhänge als unwahrscheinlich ein- 10. Klockhoff I, Westerberg CE (1993) zitiert in: Rubin-
stein B (ed) Tinnitus in patients with temporoman-
zuordnen. dibular disorders – is there a link? Swed Dent J 95:
F ie gefundenen Ergebnisse sollten auf-
D 1–46
grund der geringen Anzahl der Studi- 11. Lenarz T (1992) Epidemiologie. In: Feldmann H
(Hrsg) Tinnitus. Thieme, Stuttgart, S 71–75
enteilnehmer nicht überbewertet wer-
HNO 7 · 2008 | 713