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Die Betonrandzone
Die Eigenschaften und die Qualität der Betonrandzone eines
Stahlbetonbauteils haben einen großen Einfluss auf die
Dauerhaftigkeit (Lebensdauer des Betons).
Während die Festigkeit des Kernbetons maßgeblich die
Tragfähigkeit sicherstellen muss, werden die meisten
Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit / Dauer-
haftigkeit über die Betonrandzone und Betonoberfläche
gewährleistet.
Darüber hinaus muss die Betonrandzone ggf. gesonderte
vertraglich festgelegte Nutzungsanforderungen wie z.B.
Oberflächenzugfestigkeit, Verschleißwiderstand, Porengefüge
und Wassereindringwiderstand aufweisen.
Viele Planungsfestlegungen im Zuge einer Bemessung werden
nur an die Eigenschaften des Kernbetons, d.h. an die Festigkeit
gestellt. Anforderungen an die Randzone werden meist indirekt
über die Einordnung in Expositionsklassen, z.B. über die
Nachbehandlungsdauer und Betonüberdeckung getroffen. Die
Bedeutung der Betonrandzone für ein funktionsfähiges Bauteil
tritt daher im Planungs- und Ausführungsprozess oft zum Teil in
den Hintergrund. Dabei spielt die Betonrandzone, für die
Dichtigkeit und Dauerhaftigkeit, eine maßgebende Rolle im
Bereich von wasserundurchlässigen Betonkonstruktionen.
Was ist die Betonrandzone und wieso ist diese Randzone
in Verbindung mit FBV-Systemen von großer Bedeutung?
Die Betonrandzone ist eine oberflächennahe Zone, in der sich
bei sach- und fachgerechter Beton-Nachbehandlung
Verdunstungseffekte während der Hydratation auf die
Gefügestruktur und Kapillarporosität des Betons auswirken.
Sie ist die Kontaktfläche zu einem FBV-System, das sich
wahlweise mechanisch oder adhäsiv an diese Betonfläche
ankoppelt und somit einen direkten Einfluss auf das nicht
gebundene Überschusswasser hat. Dadurch wird eine
vorzeitige Austrocknung reduziert und das FBV-System hat
somit einen direkten, Einfluss auf die Kapillarporosität und
der damit verbundene Dichtheit der Betonrandzone.
Betonrandzone bei mechanischer Verbundschicht:
Durch die grafische Darstellung, wie sich die Verbundschicht
positiv auf die Betonrandzone einer Stahlbetonkonstruktion
auswirkt, soll hier noch einmal näher eingegangen werden.
Die Barritex® PP-Fasertextur sowie die Struktur der
Verbundschicht hat einen direkten Einfluss auf die
Betonrandzone, im Einzelnen auf das Porengefüge, die
Kapillarporosität, die Festigkeit der Verbundebene, die Qualität
der Betonrandzone und damit direkt auf die Dauerhaftigkeit, die
Wasserdichtheit und chemische Beständigkeit.
Die DualProof FBV-Systeme mit der einzigartigen Barritex®
Technologie regulieren an der Betonrandzone den Gehalt des
Überschusswassers, optimieren dadurch den Wasser/Zement-
Wert in der Betonrandzone, entlüften diese und schließen
Lunkerbildung durch Überschusswasser an der Verbundebene
aus.
Die Geometrie der Barritex® Fasern ist so gewählt, dass die
Betonfeinteile optimal in die Textur hineinwandern können.
Durch die Optimierung der Betonrandzone (optimaler W/Z-
Wert, kein Überschusswasser, keine Lunkerbildung und
Kapillarporen) kann ein einzigartiger mechanischer Verbund
sichergestellt werden, der eine Hinterläufigkeit in der
Verbundebene als auch in der Betonrandzone selbst
ausschließen kann.
Wie die Betonrandzone sich verändert, wenn sich die
Ankopplungsart des FBV-Systems an die Betonrandzone
verändert, sei in nachfolgender Grafik dargestellt.
Darstellung der Betonrandzone bei adhäsiver Verbundschicht:
 
FBV-System in Kombination mit wu-Beton
Um die Verarbeitbarkeit von Beton zu verbessern, ist es
gängige Praxis, den Beton mit etwas mehr Wasser zu
versetzen als dies betontechnologisch notwendig wäre. Wenn
jetzt dieser Beton mit einem Wasser/Zement – Wert von 0,55
bis 0,60 eingebaut und verdichtet wird, dann wird dieses
Überschusswasser beim Abbindeprozess nicht benötigt und
wandert unter anderem an die Betonrandzone.
Kann die Betonrandzone das überschüssige Wasser nicht
verteilen bzw. ableiten, entsteht dadurch ein Porennetz.
Dieses Kapillarporennetz ist mit den oberflächennahen Lunkern
verbunden, die dann bei einer punktuellen Beschädigung des
FBV-Systems Wasser führen können.
Untersuchungen haben gezeigt, dass es vorteilhaft ist, wenn
gerade in der Kontaktfläche zwischen Betonrandzone und
einem FBV-System dieses Überschusswasser abgeleitet und
die Kontaktfläche entlüftet wird.
Dadurch kann eine Lunker- und kapillarporenfreie, optimierte
Betonrandzone entstehen, die sich in die Textur und Struktur
der mechanischen Verbundschicht einbettet.
Einfluss der mechanischen und adhäsiven Verbundschicht
auf die Ankopplungsfläche / Betonrandzone:
Einschub:
Aus der modernen Schalungstechnik ist uns bekannt, dass eine
nicht saugende Schalung neben all den schalungs-
technischen Vorteilen den großen Nachteil besitzt, dass die
Betonrandzone eine Großzahl an Lunker aufweist, da das
Überschusswasser nicht aufgenommen oder verteilt werden
kann. Ein vergleichbares Phänomen haben wir bei nicht
saugenden, klebeadhäsiven FBV-Systemen erkannt bzw.
festgestellt und entsprechend untersucht.
 
Einfluss der klebe-adhäsiven Verbundschicht auf die
Ankopplungsfläche / Betonrandzone:
Fazit:
Die Betonrandzone bei FBV-Systemen mit klebe-adhäsivem
Verbund weist eine große Anzahl an Kapillarporen und
Lunker auf. Tritt durch eine punktuelle Beschädigung des
klebe-adhäsiven FBV-Systems Wasser auf eine Lunkerstelle,
so könnte das Wasser das miteinander vernetzte Porensystem
versorgen und für entsprechende Wasserwegsamkeit in das
Bauteil sorgen.
Eine saugende Schalung dagegen verbessert die Qualität
der Betonrandzone und minimiert die Lunker- und Kapillar-
porenbildung. Dadurch wird die Festigkeit der Betonrandzone
verbessert und die Lunker- und Kapillarporenbildung stark
reduziert bzw. minimiert, was die Wasserdichtheit in der
Betonrandzone erhöht. Denselben positiven Effekt
hinsichtlich „dichter“ Betonrandzone kann mit FBV-
Systemen erzielt werden, deren mechanische Verbundschicht
aus einem speziell konstruierten Vlies besteht, das
überschüssige Wasser aufnehmen und verteilen kann und
einen positiven Effekt auf die Entlüftung der Betonrandzone hat.
 
Einfluss der machanischen Verbundschicht mit der Barritex®
Technologie auf die Ankopplungsfläche / Betonrandzone:
Dadurch kann eine ausgezeichnete Betonrandzone hergestellt
und sichergestellt werden, die nahezu keine Lunker aufweist
und auch eine nahezu Kapillarporen freie, „dichte“
Betonrandzone zur Folge hat.
Die Thematik Holzzucker und der daraus resultierenden
negativen chemische Einfluss auf die Betonrandzone soll hier
ebenso wenig diskutiert werden, wie mögliche negative
Einflüsse einer klebe-adhäsiven Frischbetonverbundfolie (die
ggf. zusätzlich mineralisch abgestreut ist) auf die
Betonrandzone!
Fazit:
Die gesamte DualProof – Produktfamilie ist allesamt mit der
Barritex® – Vlies-Technologie ausgerüstet. Die Barritex®
Vlies-Technologie ist so optimiert, dass sie die Betonrandzone
verbessert, indem überschüssiges Wasser aufgenommen und
verteilt wird und sie trägt auch zur optimalen Entlüftung der
Betonrandzone bei. Dadurch wird die Betonrandzone dichter,
Lunker- und Kapillarporen können nahezu ausgeschlossen
werden, was signifikant die Festigkeit der Betonrandzone
erhöht und dadurch die mechanische Verbundwirkung
optimiert.
Da alle DualProof Systeme ohne zusätzliche Klebeschicht
zwischen Vlies und Folie auskommen, muss eine chemische
Beeinträchtigung ausgehend von einem Kleber auf die
Betonrandzone nicht untersucht werden.
Hier ist Vorsicht geboten, d.h. Nachweise bei klebe-adhäsiven
Verbindungen sollten zwingend geführt bzw. gefordert werden.
Auf die optimale Textur und Struktur des Vlieses kommt es an.
Ist das Vlies hydrophob, die Fasern zu kurz, die Fasern zu lang,
das Vlies zu dick und speichert zu viel Wasser, so kann dies
negative Auswirkungen auf die Betonkonstruktion haben. Daher
lassen Sie sich die entsprechenden Prüfungen und
Testergebnisse der Hersteller zeigen.
Frischbetonverbundsysteme haben nicht nur Einfluss auf die
Betonrandzone einer Stahlbetonkonstruktion. Diese
Verbundabdichtungen erhöhen einerseits die Dichtheit
(Wasserdichtheit, Gasdichtheit), verändern aber auch das
Austrocknungsverhalten einer Stahlbetonkonstruktion. Diese
Veränderungen sind in der Planung ebenfalls zu
berücksichtigen.
 
Es gibt inzwischen eine große Anzahl verschiedenster
Frischbetonverbundsysteme. Viele Systeme haben keinerlei
Prüf- und Funktionsnachweise.
Wer ein solches System einsetzt, ist nicht weniger
verantwortlich als derjenige, der solche meist fernöstliche
Systeme anbietet und verkauft.
Wir sorgen für Durchblick und Transparenz, nicht nur mit
unseren DualProof FBV-Systemen sondern mit unserem
ingenieurtechnischen Sachverstand. Fragen Sie uns an!
Verfasser:
Adrian Pflieger
Dipl.-Ing., Dipl.-Wirt.-Ing.
10.02.2021

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  • 1. Die Betonrandzone Die Eigenschaften und die Qualität der Betonrandzone eines Stahlbetonbauteils haben einen großen Einfluss auf die Dauerhaftigkeit (Lebensdauer des Betons). Während die Festigkeit des Kernbetons maßgeblich die Tragfähigkeit sicherstellen muss, werden die meisten Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit / Dauer- haftigkeit über die Betonrandzone und Betonoberfläche gewährleistet. Darüber hinaus muss die Betonrandzone ggf. gesonderte vertraglich festgelegte Nutzungsanforderungen wie z.B. Oberflächenzugfestigkeit, Verschleißwiderstand, Porengefüge und Wassereindringwiderstand aufweisen. Viele Planungsfestlegungen im Zuge einer Bemessung werden nur an die Eigenschaften des Kernbetons, d.h. an die Festigkeit gestellt. Anforderungen an die Randzone werden meist indirekt über die Einordnung in Expositionsklassen, z.B. über die Nachbehandlungsdauer und Betonüberdeckung getroffen. Die Bedeutung der Betonrandzone für ein funktionsfähiges Bauteil tritt daher im Planungs- und Ausführungsprozess oft zum Teil in den Hintergrund. Dabei spielt die Betonrandzone, für die Dichtigkeit und Dauerhaftigkeit, eine maßgebende Rolle im Bereich von wasserundurchlässigen Betonkonstruktionen. Was ist die Betonrandzone und wieso ist diese Randzone in Verbindung mit FBV-Systemen von großer Bedeutung? Die Betonrandzone ist eine oberflächennahe Zone, in der sich bei sach- und fachgerechter Beton-Nachbehandlung Verdunstungseffekte während der Hydratation auf die Gefügestruktur und Kapillarporosität des Betons auswirken. Sie ist die Kontaktfläche zu einem FBV-System, das sich wahlweise mechanisch oder adhäsiv an diese Betonfläche ankoppelt und somit einen direkten Einfluss auf das nicht gebundene Überschusswasser hat. Dadurch wird eine
  • 2. vorzeitige Austrocknung reduziert und das FBV-System hat somit einen direkten, Einfluss auf die Kapillarporosität und der damit verbundene Dichtheit der Betonrandzone. Betonrandzone bei mechanischer Verbundschicht: Durch die grafische Darstellung, wie sich die Verbundschicht positiv auf die Betonrandzone einer Stahlbetonkonstruktion auswirkt, soll hier noch einmal näher eingegangen werden. Die Barritex® PP-Fasertextur sowie die Struktur der Verbundschicht hat einen direkten Einfluss auf die Betonrandzone, im Einzelnen auf das Porengefüge, die Kapillarporosität, die Festigkeit der Verbundebene, die Qualität der Betonrandzone und damit direkt auf die Dauerhaftigkeit, die Wasserdichtheit und chemische Beständigkeit. Die DualProof FBV-Systeme mit der einzigartigen Barritex® Technologie regulieren an der Betonrandzone den Gehalt des Überschusswassers, optimieren dadurch den Wasser/Zement- Wert in der Betonrandzone, entlüften diese und schließen Lunkerbildung durch Überschusswasser an der Verbundebene aus. Die Geometrie der Barritex® Fasern ist so gewählt, dass die Betonfeinteile optimal in die Textur hineinwandern können. Durch die Optimierung der Betonrandzone (optimaler W/Z-
  • 3. Wert, kein Überschusswasser, keine Lunkerbildung und Kapillarporen) kann ein einzigartiger mechanischer Verbund sichergestellt werden, der eine Hinterläufigkeit in der Verbundebene als auch in der Betonrandzone selbst ausschließen kann. Wie die Betonrandzone sich verändert, wenn sich die Ankopplungsart des FBV-Systems an die Betonrandzone verändert, sei in nachfolgender Grafik dargestellt. Darstellung der Betonrandzone bei adhäsiver Verbundschicht:   FBV-System in Kombination mit wu-Beton Um die Verarbeitbarkeit von Beton zu verbessern, ist es gängige Praxis, den Beton mit etwas mehr Wasser zu versetzen als dies betontechnologisch notwendig wäre. Wenn jetzt dieser Beton mit einem Wasser/Zement – Wert von 0,55 bis 0,60 eingebaut und verdichtet wird, dann wird dieses Überschusswasser beim Abbindeprozess nicht benötigt und wandert unter anderem an die Betonrandzone. Kann die Betonrandzone das überschüssige Wasser nicht verteilen bzw. ableiten, entsteht dadurch ein Porennetz.
  • 4. Dieses Kapillarporennetz ist mit den oberflächennahen Lunkern verbunden, die dann bei einer punktuellen Beschädigung des FBV-Systems Wasser führen können. Untersuchungen haben gezeigt, dass es vorteilhaft ist, wenn gerade in der Kontaktfläche zwischen Betonrandzone und einem FBV-System dieses Überschusswasser abgeleitet und die Kontaktfläche entlüftet wird. Dadurch kann eine Lunker- und kapillarporenfreie, optimierte Betonrandzone entstehen, die sich in die Textur und Struktur der mechanischen Verbundschicht einbettet. Einfluss der mechanischen und adhäsiven Verbundschicht auf die Ankopplungsfläche / Betonrandzone: Einschub: Aus der modernen Schalungstechnik ist uns bekannt, dass eine nicht saugende Schalung neben all den schalungs- technischen Vorteilen den großen Nachteil besitzt, dass die Betonrandzone eine Großzahl an Lunker aufweist, da das Überschusswasser nicht aufgenommen oder verteilt werden kann. Ein vergleichbares Phänomen haben wir bei nicht saugenden, klebeadhäsiven FBV-Systemen erkannt bzw. festgestellt und entsprechend untersucht.  
  • 5. Einfluss der klebe-adhäsiven Verbundschicht auf die Ankopplungsfläche / Betonrandzone: Fazit: Die Betonrandzone bei FBV-Systemen mit klebe-adhäsivem Verbund weist eine große Anzahl an Kapillarporen und Lunker auf. Tritt durch eine punktuelle Beschädigung des klebe-adhäsiven FBV-Systems Wasser auf eine Lunkerstelle, so könnte das Wasser das miteinander vernetzte Porensystem versorgen und für entsprechende Wasserwegsamkeit in das Bauteil sorgen. Eine saugende Schalung dagegen verbessert die Qualität der Betonrandzone und minimiert die Lunker- und Kapillar- porenbildung. Dadurch wird die Festigkeit der Betonrandzone verbessert und die Lunker- und Kapillarporenbildung stark reduziert bzw. minimiert, was die Wasserdichtheit in der Betonrandzone erhöht. Denselben positiven Effekt hinsichtlich „dichter“ Betonrandzone kann mit FBV- Systemen erzielt werden, deren mechanische Verbundschicht aus einem speziell konstruierten Vlies besteht, das überschüssige Wasser aufnehmen und verteilen kann und einen positiven Effekt auf die Entlüftung der Betonrandzone hat.  
  • 6. Einfluss der machanischen Verbundschicht mit der Barritex® Technologie auf die Ankopplungsfläche / Betonrandzone: Dadurch kann eine ausgezeichnete Betonrandzone hergestellt und sichergestellt werden, die nahezu keine Lunker aufweist und auch eine nahezu Kapillarporen freie, „dichte“ Betonrandzone zur Folge hat. Die Thematik Holzzucker und der daraus resultierenden negativen chemische Einfluss auf die Betonrandzone soll hier ebenso wenig diskutiert werden, wie mögliche negative Einflüsse einer klebe-adhäsiven Frischbetonverbundfolie (die ggf. zusätzlich mineralisch abgestreut ist) auf die Betonrandzone! Fazit: Die gesamte DualProof – Produktfamilie ist allesamt mit der Barritex® – Vlies-Technologie ausgerüstet. Die Barritex® Vlies-Technologie ist so optimiert, dass sie die Betonrandzone verbessert, indem überschüssiges Wasser aufgenommen und
  • 7. verteilt wird und sie trägt auch zur optimalen Entlüftung der Betonrandzone bei. Dadurch wird die Betonrandzone dichter, Lunker- und Kapillarporen können nahezu ausgeschlossen werden, was signifikant die Festigkeit der Betonrandzone erhöht und dadurch die mechanische Verbundwirkung optimiert. Da alle DualProof Systeme ohne zusätzliche Klebeschicht zwischen Vlies und Folie auskommen, muss eine chemische Beeinträchtigung ausgehend von einem Kleber auf die Betonrandzone nicht untersucht werden. Hier ist Vorsicht geboten, d.h. Nachweise bei klebe-adhäsiven Verbindungen sollten zwingend geführt bzw. gefordert werden. Auf die optimale Textur und Struktur des Vlieses kommt es an. Ist das Vlies hydrophob, die Fasern zu kurz, die Fasern zu lang, das Vlies zu dick und speichert zu viel Wasser, so kann dies negative Auswirkungen auf die Betonkonstruktion haben. Daher lassen Sie sich die entsprechenden Prüfungen und Testergebnisse der Hersteller zeigen. Frischbetonverbundsysteme haben nicht nur Einfluss auf die Betonrandzone einer Stahlbetonkonstruktion. Diese Verbundabdichtungen erhöhen einerseits die Dichtheit (Wasserdichtheit, Gasdichtheit), verändern aber auch das Austrocknungsverhalten einer Stahlbetonkonstruktion. Diese Veränderungen sind in der Planung ebenfalls zu berücksichtigen.  
  • 8. Es gibt inzwischen eine große Anzahl verschiedenster Frischbetonverbundsysteme. Viele Systeme haben keinerlei Prüf- und Funktionsnachweise. Wer ein solches System einsetzt, ist nicht weniger verantwortlich als derjenige, der solche meist fernöstliche Systeme anbietet und verkauft. Wir sorgen für Durchblick und Transparenz, nicht nur mit unseren DualProof FBV-Systemen sondern mit unserem ingenieurtechnischen Sachverstand. Fragen Sie uns an! Verfasser: Adrian Pflieger Dipl.-Ing., Dipl.-Wirt.-Ing. 10.02.2021