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SCHOENEBECK 
Kanzleimarketing Berlin 
Marketing-Guide für Kanzleien – Marketing Basics 
Strategisches Marketing - Grundlagen 
Dr. Astrid von Schoenebeck, 04.11.2014 
Infos: www.kanzleimarketing-berlin.de
(1) Marketing: mehr als bunte Bilder und flotte Flyer 
„Marketing bedeutet Planung , Koordination und Kontrolle aller auf die aktuellen und potenziellen 
Märkte ausgerichteten Unternehmensaktivitäten. Durch eine dauerhafte Befriedigung der 
Kundenbedürfnisse sollen die Unternehmensziele verwirklicht werden.“ 
Meffert, H.: Marketing, 7. A., Wiesbaden 1986 
Strategisches Marketing 
Langfristige Planung des Marktbearbeitung 
- Analyse und Bestandsaufnahme (Kanzlei 
und Marktsituation) 
- Formulierung von Zielen (i.S. 
zukunftsbezogener Vorgaben) auf 
Kanzlei-, Mandanten- und Personalebene. 
- Entwicklung von Geschäftsfeld-, 
Marktteilnehmer- und 
Marketinginstrumente-Strategien 
Operatives Marketing 
Umsetzung der stratg. Marketingplanung 
- Taktische Entscheidungen innerhalb der 
Kanzleistrategie 
- Planung des Marketingmix: 
Konkretisierung von Leistungsportfolio, 
Honorarstruktur, Kommunikationspolitik, 
Akquise-Maßnahmen und Personalpolitik. 
- Durchführung und Controlling der 
Marketingmaßnahmen 
© SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 2
(2) Der Mandant steht im Zentrum und nicht im Weg 
Marktorientierte Kanzleiführung stellt den Mandanten in den Mittelpunkt und orientiert sich mit 
Produktangebot, Preisen, Akquise, Personal und Kommunikation an dessen Bedürfnissen. 
Honorare 
Mandant 
Leistungen 
Kommunikation 
Personal Akquise 
© SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 3
(3) Plans are worthless, but planning is everything. 
Dwight D. Eisenhower 
Grundlage einer marktorientierten Kanzleiführung ist ein Marketingmanagementprozess. 
Analyse Planung Durchführung Kontrolle 
Analyse d. Marktsituation 
sowohl hinsichtlich externer 
Faktoren (Marktumfeld, 
Wettbewerber…) als auch 
hinsichtlich der internen Situation 
(Leistungs-angebot, Personal, 
Umsatz, Honorare…) mittels z. B. 
- SWOT-Analyse 
Strategische Marketingplanung 
Ziele 
- Kanzleiziele (insb. ökonom. Kriterien) 
- Kundenziele (z. B. Image, Bekanntheit, 
Kundenbindung, Weiterempfehlung…) 
- Mitarbeiterziele (Motivation, 
Leistungsfähigkeit…) 
Strategien 
- Kanzlei- / Geschäftsfeldstrategien 
- Marktteilnehmerstrategie 
Operative Marketingplanung 
- Planung des Marketingmix 
Implementierung der einzelnen 
Kanzleimarketing-Maßnahmen 
(Marketingmix) 
- Strukturelle Maßnahmen 
- Anpassung der Kanzleisysteme 
- Gestaltung der Kanzleikultur 
Controlling 
- Ökonomischer 
Faktoren 
- Vorökonomischer 
Faktoren 
© SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 4
(4) Sachverhaltsermittlung heißt hier: Analyse und 
Bestandsaufnahme 
Alle strategische Planung beginnt mit einer sorgfältigen Analyse und Bestandsaufnahme: 
Geschäftsfelder / Mandanten 
1. Prozentualer Anteil Privatkunden 
/ Geschäftskunden 
2. Privatkunden: Alter, finanzielle 
Verhältnisse, Beratungsbedarf 
3. Geschäftskunden: 
• Branchen: 
• Rechtsform, Umsatz, 
Mitarbeiterzahl 
• Regional, national, international 
tätig 
4. Gibt es Schlüsselmandanten? 
Wenn ja, welche besonderen 
Bedürfnisse haben diese? 
Interne Ressourcen / Personal 
• Besondere Qualifikationen wie 
LL.M., Zweitstudium, 
Fachanwalts-Spezialisierung 
• Sonstige Spezialisierungen auf 
bestimmte Rechtsgebiete 
• Besondere Interessen oder 
Kontakte zu bestimmten 
Branchen 
• Spezielle Sprachkenntnisse 
Ökonomische Faktoren 
• Umsatz (nach Branchen / 
Rechtsgebiet / Thema / ggf. 
Schlüsselmandanten) 
• Neu-Akquise (Umsatz mit 
Neumandanten) 
• Bestandsgeschäft (Umsatz mit 
Altmandanten) 
• Gewinn 
© SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 5
(5) Mission und Vision: Wissen Sie, wohin Sie wollen? 
Der Grundauftrag Ihrer Kanzlei ergibt sich aus der Kanzleigeschichte, den Kompetenzen, 
Interessen und dem Selbstverständnis der Partner. Schaffen Sie Klarheit. 
Mission 
Klar formulierte, realistische Absichten 
- In welchen Rechtsgebieten und Branchen 
bieten wir Rechtsrat an? 
- Welche Mandanten sprechen wir an? 
- Welchen Wert hat unsere Beratung für 
den Mandanten? 
- Wer sind unsere (Haupt-) Wettbewerber? 
- Wofür steht unsere Kanzlei? 
Vision 
Ehrgeizige Ziele für die Zukunft 
- Welche Rechtsgebiete und Branchen 
wollen wir zukünftig beraten? 
- Welche Art von Mandanten möchten wir 
(vorrangig) betreuen? 
- Wie müssen wir uns weiterentwickeln? 
- Wofür soll die Kanzlei in 10 oder 20 
Jahren stehen? 
© SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 6
(7) Corporate Identity: Wofür steht Ihre Kanzlei? 
Definieren Sie, für welche Werte Ihre Kanzlei steht. Formulieren Sie eine Corporate Identity. 
Und sorgen Sie dafür, dass diese Identität in der Darstellung nach innen und außen 
Design, Sprache und Verhalten einheitlich vermittelt wird. 
Corporate 
Identity 
Corporate 
Design 
Corporate 
Behaviour 
Corporate 
Communication 
© SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 7
(8) Kernkompetenzen: Was haben Sie den anderen voraus? 
Keiner kann alles gleich gut. Bestimmen Sie die besonderen Stärken Ihrer Kanzlei. 
Berücksichtigen Sie dabei folgende Dimensionen: 
Personal 
o Kernkompetenzen / besondere Spezialisierungen 
Mandanten 
o Größe und Wert des Mandantenstammes 
o Image der Kanzlei bei Mandanten 
Leistungsspektrum 
o In welchen Rechtsgebieten und Branchen ist die Kanzlei besonders erfolgreich? 
o Gibt es besonders häufige oder erfolgreiche Beratungsprodukte? 
© SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 8
(9) Strategische Marktbearbeitung: Sie wollen nicht alles und 
jeden… 
Sie haben Klarheit über die Kernkompetenzen Ihrer Kanzlei sowie die Rechtsgebiete und 
Branchen, in denen Sie Mandanten gewinnen wollen. Nun planen Sie die strategische 
Marktbearbeitung: 
Marktsegmentierung 
Branchenbezogene Kriterien 
• Branche, Konkurrenz, Konjunktur, Bedarfshäufigkeit 
Unternehmensbezogene Kriterien 
• Umsatz, Mitarbeiterzahl, Budget (technische 
Voraussetzungen: vielleicht personelle Ausstattung 
in Rechtsabteilung) 
Gruppenbezogene Kriterien 
• Wer entscheidet über die Mandatsvergabe? 
Personenbezogene Kriterien 
• Demografische Kriterien, sozioökonomisch, 
psychologisch, verhaltensbezogen 
Targeting und Positionierung 
Welche Zielgruppen und Zielmärkte will die 
Kanzlei ansprechen? 
Wie will sich die Kanzlei in den zuvor 
definierten Zielsegmenten positionieren? 
- Erarbeitung von Positionierungskonzepten 
- Erarbeitung von entsprechenden 
Kommunikationskonzepten 
© SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 9
(10) Entscheidungsreif… 
Lange genug analysiert und geplant: Entscheiden Sie sich für ausgewählte Zielgruppen. 
Charakterisierung von Marktsegmenten und Zielgruppen 
Mittelständische 
Unternehmen der 
regionalen 
Baubranche 
Mittelständische 
Familienunterneh 
men der Region 
... 
Beratung im 
• Arbeitsrecht 
• Baurecht 
• Sozialrecht 
• Vergaberecht 
• … 
Beratung im 
• Familienrecht 
• Erbrecht 
• GesellschaftsR 
• Nachfolge 
• Steuerrecht 
... 
Fachkompetenzen 
Beratungsprodukte 
Medienauswahl 
Fachkompetenzen 
Beratungsprodukte 
Medienauswahl 
Fachkompetenzen 
Beratungsprodukte 
Medienauswahl 
Welche Zielgruppen 
bzw. Marktseg-mente 
wollen wir 
ansprechen? 
Welche Bedürfnisse, 
Beratungsbedarf 
haben diese? 
Mit welchem Angebot 
begegnen wir dem? 
Wie erreichen wir die 
Zielgruppen? 
Entscheiden Umsetzen 
© SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 10
(10) Genug gedacht: Es ist die Tat, die uns befreit… 
Operatives Marketing: Nun geht es an die operative Umsetzung. 
1. Klären Sie für jede Zielgruppe und jedes Marktsegment, ob Sie Leistungen, Personal, 
Honorare, Akquise für diese anpassen müssen. 
o Passen Sie Ihr Leistungsangebot den Bedürfnissen der Mandanten an. (Haben Sie die erforderliche 
Fachkompetenz oder müssen Sie ggf. Knowhow aufbauen? Können Sie spezielle Beratungs-produkte 
entwickeln? 
o Stellen Sie die fachliche (und soziale) Kompetenz Ihrer Mitarbeiter sicher. 
o Klären Sie (für jede Zielgruppe und jedes Segment), auf welchen Wegen Sie Mandanten 
akquirieren wollen. 
o Entscheiden Sie sich für entsprechende Medien (Online, Print, Veranstaltungen, Messen…), mit 
denen Sie in Kontakt zu Mandanten kommen wollen. 
2. Legen Sie ein Marketingbudget fest, das sich orientiert an: 
o Marketingaufwand des Wettbewerbs 
o Zu erwartendem / geplantem Umsatz 
© SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 11
(11) Push oder pull? - Halb zog sie ihn, halb sank er hin… 
Im Rahmen der Kommunikations- und Medienplanung wird sich die Kanzlei entscheiden, ob sie 
mit ihren Kommunikationsmaßnahmen eher aktiv auf den Kunden zugeht (push) oder ob sie 
die Kunden mit ihrem Leistungsgebot anziehen will (pull). 
Push: Outbound Marketing 
Outbound Marketing geht auf den Kunden zu 
o Anzeigen in Print- und Onlinemedien 
o Werbespots in Radio / TV 
o Telefonmarketing 
o Mailings (Post oder E-Mail) 
Im Zentrum der Kommunikation steht das 
Unternehmen / die Kanzlei. 
Pull: Inbound Marketing 
Inbound Marketing zielt darauf ab, sich vom 
Kunden finden zu lassen. 
o Hochwertige Inhalte in Blogs, 
Pressemitteilungen, E-books und Whitepapers 
o Videos, Podcasts auf Internetplattformen 
o Nachrichtendienste, die der Kunde abonniert, 
wie Feeds und RSS. 
Im Fokus stehen die Interessen und Bedürfnisse 
der Mandanten. 
© SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 12
(12) Content Marketing wirkt am besten … 
Content Marketing ist eine Marketingmethode, die darauf basiert, mit informierenden, 
interessanten und möglichst unterhaltsamen Inhalten eine bestimmte Zielgruppe 
anzusprechen, sie auf diesem Wege von einer Marke, einem Produkt oder einer Dienstleistung 
zu überzeugen, um auf diesem Wege Kunden anzuziehen und bereits gewonnene Kunden zu 
halten. 
Content Marketing kann aber nur dann erfolgreich sein, wenn Sie Produkte, Zielgruppe(n), 
Kontaktwege zuvor definiert haben. Denn nur dann können Sie Themen finden und Inhalte 
erstellen, die Ihre Zielgruppe wirklich interessieren, von ihren Mandanten gesucht werden und 
mit denen Sie sich demnach finden lassen können. 
Deshalb verstehen Sie Content Marketing am besten 
als Teil eines übergreifenden Marketingkonzepts. 
© SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 13
SCHOENEBECK 
Kanzleimarketing Berlin 
Mit der Gestaltung von Content Marketing –Konzepten befasst sich der 
Marketing-Guide für Kanzleien: 
Fremde – Bekannte – Mandanten 
Mehr Informationen unter : www.kanzleimarketing-berlin.de 
© SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014

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Marketing Guide für Kanzleien- Marketing Basics

  • 1. SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin Marketing-Guide für Kanzleien – Marketing Basics Strategisches Marketing - Grundlagen Dr. Astrid von Schoenebeck, 04.11.2014 Infos: www.kanzleimarketing-berlin.de
  • 2. (1) Marketing: mehr als bunte Bilder und flotte Flyer „Marketing bedeutet Planung , Koordination und Kontrolle aller auf die aktuellen und potenziellen Märkte ausgerichteten Unternehmensaktivitäten. Durch eine dauerhafte Befriedigung der Kundenbedürfnisse sollen die Unternehmensziele verwirklicht werden.“ Meffert, H.: Marketing, 7. A., Wiesbaden 1986 Strategisches Marketing Langfristige Planung des Marktbearbeitung - Analyse und Bestandsaufnahme (Kanzlei und Marktsituation) - Formulierung von Zielen (i.S. zukunftsbezogener Vorgaben) auf Kanzlei-, Mandanten- und Personalebene. - Entwicklung von Geschäftsfeld-, Marktteilnehmer- und Marketinginstrumente-Strategien Operatives Marketing Umsetzung der stratg. Marketingplanung - Taktische Entscheidungen innerhalb der Kanzleistrategie - Planung des Marketingmix: Konkretisierung von Leistungsportfolio, Honorarstruktur, Kommunikationspolitik, Akquise-Maßnahmen und Personalpolitik. - Durchführung und Controlling der Marketingmaßnahmen © SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 2
  • 3. (2) Der Mandant steht im Zentrum und nicht im Weg Marktorientierte Kanzleiführung stellt den Mandanten in den Mittelpunkt und orientiert sich mit Produktangebot, Preisen, Akquise, Personal und Kommunikation an dessen Bedürfnissen. Honorare Mandant Leistungen Kommunikation Personal Akquise © SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 3
  • 4. (3) Plans are worthless, but planning is everything. Dwight D. Eisenhower Grundlage einer marktorientierten Kanzleiführung ist ein Marketingmanagementprozess. Analyse Planung Durchführung Kontrolle Analyse d. Marktsituation sowohl hinsichtlich externer Faktoren (Marktumfeld, Wettbewerber…) als auch hinsichtlich der internen Situation (Leistungs-angebot, Personal, Umsatz, Honorare…) mittels z. B. - SWOT-Analyse Strategische Marketingplanung Ziele - Kanzleiziele (insb. ökonom. Kriterien) - Kundenziele (z. B. Image, Bekanntheit, Kundenbindung, Weiterempfehlung…) - Mitarbeiterziele (Motivation, Leistungsfähigkeit…) Strategien - Kanzlei- / Geschäftsfeldstrategien - Marktteilnehmerstrategie Operative Marketingplanung - Planung des Marketingmix Implementierung der einzelnen Kanzleimarketing-Maßnahmen (Marketingmix) - Strukturelle Maßnahmen - Anpassung der Kanzleisysteme - Gestaltung der Kanzleikultur Controlling - Ökonomischer Faktoren - Vorökonomischer Faktoren © SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 4
  • 5. (4) Sachverhaltsermittlung heißt hier: Analyse und Bestandsaufnahme Alle strategische Planung beginnt mit einer sorgfältigen Analyse und Bestandsaufnahme: Geschäftsfelder / Mandanten 1. Prozentualer Anteil Privatkunden / Geschäftskunden 2. Privatkunden: Alter, finanzielle Verhältnisse, Beratungsbedarf 3. Geschäftskunden: • Branchen: • Rechtsform, Umsatz, Mitarbeiterzahl • Regional, national, international tätig 4. Gibt es Schlüsselmandanten? Wenn ja, welche besonderen Bedürfnisse haben diese? Interne Ressourcen / Personal • Besondere Qualifikationen wie LL.M., Zweitstudium, Fachanwalts-Spezialisierung • Sonstige Spezialisierungen auf bestimmte Rechtsgebiete • Besondere Interessen oder Kontakte zu bestimmten Branchen • Spezielle Sprachkenntnisse Ökonomische Faktoren • Umsatz (nach Branchen / Rechtsgebiet / Thema / ggf. Schlüsselmandanten) • Neu-Akquise (Umsatz mit Neumandanten) • Bestandsgeschäft (Umsatz mit Altmandanten) • Gewinn © SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 5
  • 6. (5) Mission und Vision: Wissen Sie, wohin Sie wollen? Der Grundauftrag Ihrer Kanzlei ergibt sich aus der Kanzleigeschichte, den Kompetenzen, Interessen und dem Selbstverständnis der Partner. Schaffen Sie Klarheit. Mission Klar formulierte, realistische Absichten - In welchen Rechtsgebieten und Branchen bieten wir Rechtsrat an? - Welche Mandanten sprechen wir an? - Welchen Wert hat unsere Beratung für den Mandanten? - Wer sind unsere (Haupt-) Wettbewerber? - Wofür steht unsere Kanzlei? Vision Ehrgeizige Ziele für die Zukunft - Welche Rechtsgebiete und Branchen wollen wir zukünftig beraten? - Welche Art von Mandanten möchten wir (vorrangig) betreuen? - Wie müssen wir uns weiterentwickeln? - Wofür soll die Kanzlei in 10 oder 20 Jahren stehen? © SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 6
  • 7. (7) Corporate Identity: Wofür steht Ihre Kanzlei? Definieren Sie, für welche Werte Ihre Kanzlei steht. Formulieren Sie eine Corporate Identity. Und sorgen Sie dafür, dass diese Identität in der Darstellung nach innen und außen Design, Sprache und Verhalten einheitlich vermittelt wird. Corporate Identity Corporate Design Corporate Behaviour Corporate Communication © SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 7
  • 8. (8) Kernkompetenzen: Was haben Sie den anderen voraus? Keiner kann alles gleich gut. Bestimmen Sie die besonderen Stärken Ihrer Kanzlei. Berücksichtigen Sie dabei folgende Dimensionen: Personal o Kernkompetenzen / besondere Spezialisierungen Mandanten o Größe und Wert des Mandantenstammes o Image der Kanzlei bei Mandanten Leistungsspektrum o In welchen Rechtsgebieten und Branchen ist die Kanzlei besonders erfolgreich? o Gibt es besonders häufige oder erfolgreiche Beratungsprodukte? © SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 8
  • 9. (9) Strategische Marktbearbeitung: Sie wollen nicht alles und jeden… Sie haben Klarheit über die Kernkompetenzen Ihrer Kanzlei sowie die Rechtsgebiete und Branchen, in denen Sie Mandanten gewinnen wollen. Nun planen Sie die strategische Marktbearbeitung: Marktsegmentierung Branchenbezogene Kriterien • Branche, Konkurrenz, Konjunktur, Bedarfshäufigkeit Unternehmensbezogene Kriterien • Umsatz, Mitarbeiterzahl, Budget (technische Voraussetzungen: vielleicht personelle Ausstattung in Rechtsabteilung) Gruppenbezogene Kriterien • Wer entscheidet über die Mandatsvergabe? Personenbezogene Kriterien • Demografische Kriterien, sozioökonomisch, psychologisch, verhaltensbezogen Targeting und Positionierung Welche Zielgruppen und Zielmärkte will die Kanzlei ansprechen? Wie will sich die Kanzlei in den zuvor definierten Zielsegmenten positionieren? - Erarbeitung von Positionierungskonzepten - Erarbeitung von entsprechenden Kommunikationskonzepten © SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 9
  • 10. (10) Entscheidungsreif… Lange genug analysiert und geplant: Entscheiden Sie sich für ausgewählte Zielgruppen. Charakterisierung von Marktsegmenten und Zielgruppen Mittelständische Unternehmen der regionalen Baubranche Mittelständische Familienunterneh men der Region ... Beratung im • Arbeitsrecht • Baurecht • Sozialrecht • Vergaberecht • … Beratung im • Familienrecht • Erbrecht • GesellschaftsR • Nachfolge • Steuerrecht ... Fachkompetenzen Beratungsprodukte Medienauswahl Fachkompetenzen Beratungsprodukte Medienauswahl Fachkompetenzen Beratungsprodukte Medienauswahl Welche Zielgruppen bzw. Marktseg-mente wollen wir ansprechen? Welche Bedürfnisse, Beratungsbedarf haben diese? Mit welchem Angebot begegnen wir dem? Wie erreichen wir die Zielgruppen? Entscheiden Umsetzen © SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 10
  • 11. (10) Genug gedacht: Es ist die Tat, die uns befreit… Operatives Marketing: Nun geht es an die operative Umsetzung. 1. Klären Sie für jede Zielgruppe und jedes Marktsegment, ob Sie Leistungen, Personal, Honorare, Akquise für diese anpassen müssen. o Passen Sie Ihr Leistungsangebot den Bedürfnissen der Mandanten an. (Haben Sie die erforderliche Fachkompetenz oder müssen Sie ggf. Knowhow aufbauen? Können Sie spezielle Beratungs-produkte entwickeln? o Stellen Sie die fachliche (und soziale) Kompetenz Ihrer Mitarbeiter sicher. o Klären Sie (für jede Zielgruppe und jedes Segment), auf welchen Wegen Sie Mandanten akquirieren wollen. o Entscheiden Sie sich für entsprechende Medien (Online, Print, Veranstaltungen, Messen…), mit denen Sie in Kontakt zu Mandanten kommen wollen. 2. Legen Sie ein Marketingbudget fest, das sich orientiert an: o Marketingaufwand des Wettbewerbs o Zu erwartendem / geplantem Umsatz © SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 11
  • 12. (11) Push oder pull? - Halb zog sie ihn, halb sank er hin… Im Rahmen der Kommunikations- und Medienplanung wird sich die Kanzlei entscheiden, ob sie mit ihren Kommunikationsmaßnahmen eher aktiv auf den Kunden zugeht (push) oder ob sie die Kunden mit ihrem Leistungsgebot anziehen will (pull). Push: Outbound Marketing Outbound Marketing geht auf den Kunden zu o Anzeigen in Print- und Onlinemedien o Werbespots in Radio / TV o Telefonmarketing o Mailings (Post oder E-Mail) Im Zentrum der Kommunikation steht das Unternehmen / die Kanzlei. Pull: Inbound Marketing Inbound Marketing zielt darauf ab, sich vom Kunden finden zu lassen. o Hochwertige Inhalte in Blogs, Pressemitteilungen, E-books und Whitepapers o Videos, Podcasts auf Internetplattformen o Nachrichtendienste, die der Kunde abonniert, wie Feeds und RSS. Im Fokus stehen die Interessen und Bedürfnisse der Mandanten. © SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 12
  • 13. (12) Content Marketing wirkt am besten … Content Marketing ist eine Marketingmethode, die darauf basiert, mit informierenden, interessanten und möglichst unterhaltsamen Inhalten eine bestimmte Zielgruppe anzusprechen, sie auf diesem Wege von einer Marke, einem Produkt oder einer Dienstleistung zu überzeugen, um auf diesem Wege Kunden anzuziehen und bereits gewonnene Kunden zu halten. Content Marketing kann aber nur dann erfolgreich sein, wenn Sie Produkte, Zielgruppe(n), Kontaktwege zuvor definiert haben. Denn nur dann können Sie Themen finden und Inhalte erstellen, die Ihre Zielgruppe wirklich interessieren, von ihren Mandanten gesucht werden und mit denen Sie sich demnach finden lassen können. Deshalb verstehen Sie Content Marketing am besten als Teil eines übergreifenden Marketingkonzepts. © SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014 13
  • 14. SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin Mit der Gestaltung von Content Marketing –Konzepten befasst sich der Marketing-Guide für Kanzleien: Fremde – Bekannte – Mandanten Mehr Informationen unter : www.kanzleimarketing-berlin.de © SCHOENEBECK Kanzleimarketing Berlin, Dr. Astrid von Schoenebeck, www.kanzleimarketing-berlin.de, 03.11.2014