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Öffentlichkeitsarbeit für
gemeinnützige Organisationen
  Öffentlich wirken als zivilgesellschaftliche oder
             gemeinnützige Einrichtung




                        Bijan Kafi
           Kommunikation für die Zivilgesellschaft
                   office@bijankafi.de
                    www.bijankafi.de
• In einer gemeinnützigen Organisation finden
  sich Bürger zusammen, um gemeinsame Ziele
  von allgemeinem (nicht profitorientiertem)
  Interesse zu erreichen.
Differenzen
• Werbung und Gemeinnützigkeit
• Ruf
• Geringe Mittel (Ehrenamtlichkeit)
• Zeit
• Vielfalt individueller Interessen
Gemeinsamkeit
• Sie möchten, dass man über sie spricht
  und dass man gut über sie spricht.
Öffentlichkeitsarbeit ist
    Kommunikation
 • Übung in Selbstreflexion und Selbstkritik
 • Praktizierte Empathie

 • Pendeln zwischen Innen und Außen
 • Im Kern künstlerisch
Geist und Praxis
   • Geist und Praxis im Gleichklang.
   • Analysen dienen sensiblerer Selbst- und
     Umweltwahrnehmung. Kein Stück Papier
     mit autoritativem Inhalt.
   • Analysen sind ein natürlicher Aspekt der
     Bewusstwerdung. Trennen sie nicht
     Analytik von Praxis, Denken von Tun.
1. Umwelt wahrnehmen lernen
          2. Sich selbst erkennen




                      3. In Beziehung setzen

                              4. Aktiv werden
1. Umwelt wahrnehmen
Partner verstehen

• Verstehen sie dazu ihr Handlungsumfeld und
  ihre Anspruchsgruppen möglichst genau:
      • Vertikal: Land, Region, Stadt,
        Einkommensgruppen, Alter, Berufe etc.
      • Horizontal: Arbeitsfelder, Interessen etc.
      • etc.

         Tipp: PEST-Analyse
         Anspruchsgruppen-Analyse
Jugendliche und Menschen im mittleren Alter sind eher engagiert
Jugendliche haben eine sehr hohe Bereitschaft zum freiwilligen Engagement.

Sehr stark engagiert sind die 40- bis 59-Jährigen im Westen und die 30- bis 39-
Jährigen im Osten.

Für die 50- bis 59-Jährigen im Osten ist zu berücksichtigen, dass hier die
Arbeitslosenquote viermal so hoch ist wie bei den Altersgenossen in den alten Ländern.

Senioren ab 60 Jahren weisen zwar eine niedrigere Engagementquote auf, spenden
aber öfter und mehr als die unter 60-Jährigen.




                                                         aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
Männer sind eher engagiert als Frauen
38 % der Männer sind engagiert, besonders in außerfamiliären öffentlichen Bereichen,
häufig auch in Vereinen. 30 % der Frauen engagieren sich.




                                                       aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
Engagement ist bei Familien stärker ausgeprägt
Freiwilliges Engagement ist bei Familien stärker ausgeprägt als bei 1-Personen-Haus-
halten. Der Aktivitätsgrad ist bei verheirateten Männern mit eigenen Kindern im Alter
von bis zu drei Jahren besonders hoch.

Bei Frauen konkurriert das Engagement mit den Anforderungen von Familie und Beruf.




                                                       aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
Mit steigender Haushaltsgröße wächst die Engagementbereitschaft
In Haushalten ab vier Personen ist die Engagementbereitschaft am höchsten.

In 1-Personen-Haushalten ist die Engagementbereitschaft am geringsten.




                                                      aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
Sozialökonomisch gut Gestellte sind eher engagiert
Erwerbstätige und Personen, die sich in der Ausbildung befinden, weisen eine hohe En-
gagementbereitschaft auf.

Hausfrauen sind im Westen stark engagiert, im Osten wesentlich seltener.

Arbeitslose zeigen eine eher geringe Neigung zu freiwilligem Engagement.

Engagierte arbeiten am ehesten im öffentlichen Dienst und im gemeinnützigen
Bereich. In der Privatwirtschaft Tätige sind etwas seltener engagiert.

Personen, die ihre wirtschaftliche Lage sehr gut bis gut einschätzen, engagieren sich
am meisten.




                                                         aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
Hochqualifizierte Menschen sind stärker engagiert
Je besser die Berufsposition und die Bildung sind, desto stärker engagieren sich Men-
schen. Menschen mit Hochschulabschluss sind deutlich häufiger engagiert als Men-
schen mit basaler Schulbildung. Hochqualifizierte und leitende Angestellte neigen
stark zu freiwilligen Tätigkeiten.




                                                        aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
Soziale Integration fördert Engagementbereitschaft
Einheimische sind eher engagiert als Zugezogene. Die Engagementbereitschaft ist
hoch, wenn man gerne im Ort lebt und einen großen Freundes- und Bekanntenkreis
hat (46 % West, 38 % Ost).

Weiterhin sind Menschen stärker engagiert, wenn sie sehr in die Kirche eingebunden
sind. Generell haben Engagierte ein großes Interesse für Politik.




                                                       aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
Höhere Engagementneigung im Süden und Westen Deutschlands
Die Engagementquote ist im Norden (31 %) niedriger als im Süden (40 %) und im Osten
(28 %) niedriger als im Westen (35 %).




                                                      aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
Niedrige Engagementquoten im Osten Deutschlands
Viele Menschen im Osten stehen dem öffentlichen Bereich distanziert gegenüber.
Besonders die heute 50- bis 59-Jährigen haben ihr Engagement mit der Wende
aufgegeben und waren oft die Leidtragenden der Wiedervereinigung.

Die deutliche Höherbewertung des Berufes gegenüber der Freizeit ist in den neuen
Ländern in allen Altersgruppen zu erkennen und steht einem freiwilligen Engagement
im Wege.

Ein weiterer Hinderungsgrund ist die bisher mangelhaft ausgebaute Vereins- und
Infrastruktur für freiwilliges Engagement.




                                                      aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
Höhere Engagementbereitschaft in kleinen Orten und Randgebieten von Großstädten
Menschen neigen eher dazu, sich zu engagieren, wenn sie entweder in kleinen Orten
mit bis zu 5.000 Einwohnern oder im Randgebiet einer Großstadt leben.




                                                      aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
• Lernen sie ihr Handlungsumfeld und ihre
  Anspruchsgruppen möglichst genau kennen,
  um sie möglichst individuell ansprechen zu
  können.
PEST-Analyse




               aus: Internet
Hilfsdimensionen
•       Akademiker
•       Journalisten
•       Unternehmer/Industrielle
•       Studenten




    •    Männer vs. Frauen
                                    •   Bildungsschichttand
    •    Alter
                                    •   Einheimische vs.
    •    Schichtzugehörigkeit           Zugezogene
         (Einkommen, Freizeit)
                                    •   Ost vs. West; Großstadt vs.
    •    Haushaltsgröße (Singles,       Dorf
         Familien)
SEKEMs PEST-Analyse

•Nähe zur Regierung                     •Wirtschaftszyklen
•Parteienstruktur                       •Arbeitslosigkeit
•Wahlenzyklus                           •Ressourcenverfügbarkeit/
•Politikfindungsprozesse                Ernährungssicherheit/Rohstoffe
•Schlüsselpersonen und Organisationen   •Schlüsselindustrien
                                        •Branchenstrukturen
                                        •Volkswirtschaftliche Entwicklung




•Wirtschaftliche Stellung der           •Technologische Entwicklung im Land
Bevölkerungsgruppen                     •Innovativität
•Kulturelle/soziale Stellung der        •Verfügbarkeit von Maschinen/Techniken
Bevölkerungsgruppen
•Benachteiligung
•Analphabetismus
•Öffentliche Gesundheit




                                                                                 aus: Internet
Beispiel: SEKEMs Anspruchsgruppen
Beispiel: SEKEM auf Facebook




                          aus: Facebook
SEKEM: zeitlicher Überblick




                         aus: Facebook
Beispiel: SEKEM

• SEKEM mißt außerdem:
   • Worüber wird gesprochen
   • Wie oft wird gesprochen
   • Wo wird gesprochen
   • Welche Positionen werden eingenommen
   • Wie wird gesprochen
   • usw.
  Tipps: Google Alerts, Facebook Statistics/OpenGraph,
  Twitter, Crowdbooster, Netvibes, Socialite, Buffer
• Nutzen sie alle ihnen zur Verfügung
  stehenden Werkzeuge: Umfragen, Online-
  Statistiken, öffentliche Daten usw.

  Tipp: viele Instrumente sind kostenlos oder
  lassen sich selbst leicht improvisieren.
2. Selbstwahrnehmung
Stärken und Schwächen

•   Benennen Sie die Stärken und Charakteristika ihrer
    Organisation
•   Wie stehen sie zu Mitbewerbern? („Markt der freien
    Schulen/der NROs“)
•   Verstehen sie Chancen und Risiken



    Tipp: Gemeinnützige Organisationen haben es schwerer,
    sich zu positionieren, da sie üblicherweise kein „Produkt“
    haben.

    SWOT-Analyse und Positionierungskreuz
• SWOT-Analysen dienen ihrem Verständnis von
  sich selbst und dem ihrer Mitbewerber.

  Sie helfen Ihnen, sich in diesem Umfeld zu
  orientieren und zu positionieren.
• Führen sie eine SWOT-Analyse in der Gruppe
  durch. Beraten sie gemeinsam ihr Bild von
  sich selbst und ihrer Organisation als solcher.
• Charakterisieren sie diskursiv Schritt für
  Schritt ihre Organisation.
SWOT-Analyse




               aus: Internet
Beispiel: SEKEMs SWOT

•Viel Enthusiasmus                          •Mehr und bessere Projekte
•Engagement, Energie                        •Projektqualität verbessern
•Gemeinschaftsbewusstsein                   •Prozesse, geg. Wahrnehmung verbessern
•Eingespielte Prozesse                      •Praktische Unterstützung Anderer nutzen
•Geschichte                                 •Produktivität verbessern
•Touristische Attraktivität
•Hilfsbedürftigkeit
•Zugänglichkeit (Geographie und Menschen)




•Zugänglichkeit (Geographie und Menschen)   •Politische Entwicklung
•Kultur und Religion                        •Führungspersönlichkeiten
•Organisation                               •Kosten reduzieren, Produktivität stärken
•Sicherheitslage                            •Terrorismus
SEKEMs Positionierungskreuz

  Religiöse
  Gruppen




              Jugendorgani
                sationen
                             SEKEM




                                     aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
3. Identität bilden
• Identität entsteht im andauernden
  Vermittlungsprozess von Selbst- und
  Fremdbild.
• Das heißt: Sie benötigen ihre Mitmenschen,
  um zu wissen, wer sie sind.
• ...und ihre Mitmenschen benötigen sie.
Wahrnehmung verstehen

• Wie wird ihre Organisation wahrgenommen?
• Wie unterscheidet sich ihr eigenes Bild vom Bild
  derer, die sie unterstützen?
  • 1. Identität
    (Erscheinungsbild, Kommunikation, Verhalten)
  • 2. Selbstbild vs. Fremdbild
Fragen

• Verhältnis von persönlicher Kommunikation,
  Pressearbeit, Flyern, Internetauftritt, Events?
• Werden Erwartungen von Adressaten befriedigt?
• Wo liegen Schwerpunkte, Stärken und Schwächen?
• Wie sieht die Korrespondenz intern und extern aus?
• Wie werden Informationen weitervermittelt?
• Gibt es insgesamt eine wiedererkennbare Linie?
• Wie stimmig ist dabei das Erscheinungsbild?
• Werden die Medien angemessen in Bezug auf ihre
  Funktion eingesetzt?
Wahrnehmung verstehen

• Vergleichen sie die Resultate mit ihrer eigenen
  Wahrnehmung (z.B. SWOT-Analyse)
• Fragen sie, gehen sie auf ihre Partner zu
  • Umfragen, Online-Foren, persönliche
    Befragungen usw.
• Prüfen sie ihre Erscheinung im Lichte der
  Resultate
  • Erscheinungsbild, Kommunikation, Verhalten
    in der Öffentlichkeit, Präsenz usw.
Organisationen der Zivilgesellschaft...
• haben es aufgrund ihrer
  Gemeinwohlorientierung leichter,
  auf Partner zuzugehen.
4. Aktiv werden
Aktiv werden bedeutet
• Identität vertreten
• Position beziehen
Beginnen sie mit grundsätzlichen Fragen:
• 1. Was wollen sie mitteilen?
  (Botschaften, Argumente)
• 2. Was ist der „Kern“ ihrer Einrichtung?
  (Ideen, Ideale)
• 3. Wer wird angesprochen?
  (Anspruchsgruppen, Umfeld)
• 4. Wie wird vermittelt?
  (Sprache, Duktus)
• 5. Wodurch wird vermittelt?
  (Maßnahmen)
Organisationen der Zivilgesellschaft...
• verspielen leichter ihren guten Ruf,
  denn sie werden an ethischen Idealen
  gemessen.
1. Was wollen sie mitteilen?
Themen und Botschaften

• Worüber wollen sie sprechen?
  • Wählen sie ein greifbar, allgemein
    einleuchtendes, unstreitbares Thema
• Was wollen sie aussagen? Beispiel SEKEM:
  • „Engagiere Dich für eine gute Sache“
  • „Aktiviere Dich“
  • „Hilf anderen Menschen/Diene dem Gemeinwohl“
  • „Erlebe eine andere Welt“
  • „Erlebe Gemeinschaft“
Ziele

• Was wollen sie erreichen?
  • Zielzustand bei erfolgreicher Umsetzung ihres
    Vorhabens
  • Unterschied zur Vision nur in der
    Realisierbarkeit: sie haben alle Faktoren
    weitgehend unter ihrem Einfluss.
Beispiel: SEKEM

•   Ziele:
    •   Aktive Unterstützung (z.B. Mitarbeit, Praktika)
    •   Rat (z.B. fachliche Expertise)
    •   Bekanntheit (z.B. Artikelplatzierung)
    •   Finanzielle Unterstützung (z.B. Spenden)
•   Botschaften:
    •   „Engagiere Dich für eine gute Sache“
    •   „Aktiviere Dich“
    •   „Hilf anderen Menschen/Diene dem Gemeinwohl“
    •   „Erlebe eine andere Welt“
    •   „Erlebe Gemeinschaft“
2. Was ist der ideelle Kern
    ihrer Einrichtung?
Was ist der ideelle Kern
  ihrer Einrichtung?
Was fühlen sie?
Beispiel: SEKEM

Der ideelle Kern:            Der emotionale Kern:
    •   Gemeinschaft            •   Wärme
    •   Freiheit                •   Geborgenheit
    •   Ideen/Ideale            •   Zuversicht
    •   Selbstlosigkeit         •   gutes Gefühl
    •   gutes Tun               •   Kraft
    •   Erlebnis/Abenteuer      •   Exotik (kulturell
                                    und geographisch)
                                •   Rückzug
Organisationen der Zivilgesellschaft...
• können kaum (materiellen) Gewinn
  bieten.

   Aber sie können viel Versprechen.
3. Wen möchten sie ansprechen?
Wen sprechen sie an?

• Studenten              • Wohlhabende
• Professoren            • Benachteiligte
• Berufstätige           • Junge
• Rentner                • Alte
• Mütter                 • Singles
• usw.                   • usw.



      Als NRO sind ihre Gruppen möglicherweise
      weniger trennscharf.
Sinus Milieus




                aus: Wikipedia
Beispiel: SEKEM

• Den Bio-Fan
• Den global Denkenden
• Den Idealisten
• Generationen 60+ (historisch)
  • Rentner mit finanziellem und
    zeitlichem Spielraum
• Generationen 30- (heute)
  • Berufsstarter ohne Familie mit wenig finanziellem,
    aber großem zeitlichem Spielraum
• Jahres-Aussteiger
4. Wie sollten sie sprechen?
Wie können sie sprechen

Tipp: Wählen sie den Kanal entsprechend ihres
Gesprächspartners.
• Emotional oder sachlich
• Lokal oder global
• Materiell oder ideell
• Persönlich aktivierend oder allgemein
• ...
Wahrheit und Bild
• Was sie sagen, ist nie die Wahrheit.

   Die Wahrheit gibt es nicht.

   Ihr Tun ist immer eine Erzählung.
Organisationen der Zivilgesellschaft...
• verfügen über einen unendlichen Vorrat
  von Geschichten (anders als
  Unternehmen).
• Jedes Bild birgt eine Geschichte.
• Erzählen sie sie.
Story Telling

• Nutzen sie die Kraft des Storytelling
• Bauen sie persönliche Beziehungen auf
• Erzählen sie Geschichten
• Brechen sie „Vorgänge“ herunter auf individuelle
  Erlebnisse
• Nennen sie Namen
• Berichten sie von Schicksalen
• Berücksichtigen sie unterschiedliche Perspektiven
Success Stories

•   Reden sie über ihre Erfolge
•   Machen sie aus Vorgängen Geschichten
•   Sehen sie „Erfolg“ aus anderer Perspektive
     •   Materiell oder immateriell?
     •   Individuell oder sozial?
     •   Direkt oder indirekt?
     •   Selbst- oder umfeldbezogen?
•   Berücksichtigen sie andere Blickwinkel
    (z.B. von Gegnern)
•   Aber: werden sie nicht langatmig.
5. Wodurch sprechen sie?
Print/Radio/TV

•   Geschichten
•   Gebildete, konservative Zielgruppe
•   Klare „Blockbildung“ entlang bestimmter Blätter/Kanäle
    (z.B. wirtschaftliche Stellung, politische Meinung)
    Aber:
     •   Aufwändig
     •   Interessekonflikte/Befangenheit
     •   Hohes Maß an „Medienfähigkeit“ gefordert
     •   Nachrichtenwert (Lokale Verbundenheit)
     •   Individuelle Medienkultur (Sprachstil, „no go‘s“)
     •   Etablierte Kontaktwege (Ressorts, Redakteure)
Online Medien

•   Website gehört zum Standard
•   Schnell erreichbar
•   Preiswert oder kostenlos
•   Flexible Instrumente der zielgenauen Information
•   Große Reichweite plus Streuung mit vergleichsweise geringem
    Aufwand
•   Potentiell „virale Wirkung“ (Neuigkeitseffekt)
•   Aber:
     •   Zeitaufwändig, da kontinuierlicher Informationsfluss
     •   Bestimmen sie genau Zielgruppe und Informationsbedarf
     •   Bestimmen sie eigene Zielvorstellungen („Clicktivism“)
Partnerschaften
•   Suchen sie aktiv nach Allianzen („Cause Marketing“). Wissen sie, was sie wollen.
•   Partnerschaften mit ethischen, ökologischen Unternehmen nutzen Synergien
     •      Produkt- oder dienstleistungsspezifisch
     •      Gemeinsame Botschaft
     •      Produkt-, Leistungsempfehlung
     •      Örtliche Partnerschaft
     •      Mitarbeiterunterstützung/-kooperation
•   Partnerschaften mit Medien erzeugen Reichweite
•   Partnerschaften mit Regierungsstellen etc. können Lobbyingfunktion haben
•   Aber:
     •      Negativ besetzt
     •      Hoher Verwaltungsaufwand
     •      Potentiell divergierende Interessen
     •      Anspruch an klare „bottom line“ für den Partner
     •      Anspruch an klares Verständnis der unternehmerischen Situation
Veranstaltungen

• Verdeutlichen komplexe Zusammenhänge
• Machen Emotionen greifbar


• Aber:
   • Sind aufwändig in Vorbereitung und Nutzung
   • Sind teuer
   • Machen umfangreiches Fundraising notwendig
Kampagnen

• Nahe liegende Themen identifizieren
• Passende Strategien entwickeln
• Beobachtung der gesellschaftlichen Diskussion und
  Entwicklung eigener Lösungsangebote
• Aufgreifen eines Themengebiets
• Halten in der öffentlichen Diskussion über längeren
  Zeitraum hinweg
• Kampagnen richten sich an die Öffentlichkeit bzw.
  Teilöffentlichkeiten, aber auch an einflussreiche
  Politiker oder Entscheidungsträger aus der Wirtschaft
  („online campaigning“)
• Formulieren sie ihre Forderungen
  „kampagnentauglich“.
• Demonstrieren sie Geschlossenheit.
• Beachten sie die Maßstäbe des
  Publikationskanals (z.B. Nachrichtenwert)
• Betrachten sie sich als „Experte“ zu einem mit
  der eigenen Arbeit verknüpften Thema.
• Bieten sie Informationen oder Beratung an.
• Personalisieren sie ihre Organisation/ihr Thema.
  So wissen z.B. Medienvertreter, an wen sie sich
  wenden müssen.
• Pflegen und nutzen sie Kontaktdatenbanken.
  Beantworten sie Telefonanrufe.
Beispiel: SEKEM

• SEKEM Insight primäres Medium („story telling“)
• Erzählt Geschichten von
  • Benachteiligten Gruppen (z.B. Frauen)
  • Persönlichen Erfolgen
  • Kinder (Heilpädagogik, Schule) und Tiere
    (Tierschutz, Ökologie)
  • Erfolgen für das Gemeinwohl
Facebook
                                  Bilder




Veranstaltungen                      Nachrichten




                  Publikationen
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              Nachrichten

Schnellem
  Dialog
Nr. 109 - September 2011
                                                                                                                                                                  Hausmagazin/
                                                                                                    Insight                                                        Newsletter
                                          SEKEM Europe                        Alnatura                             Design
                                          Wie SEKEM in                        Partnerschaft für                    Siedlungen                       Geschichten
Editorial                                 Europa arbeitet                     gesunde Kleidung                     nachhaltig Gestalten



Liebe Leserinnen,                        Die Einmaligkeit SEKEMs in
liebe Leser,
                                         einmaligen Produkten einfangen
vielen Unterstützern in den Indus-         Nur durch den Einsatz des Teams von SEKEM Europe können auch Europas Bio-
trieländern kann es scheinen, als          Konsumenten SEKEM-Produkte kaufen. SEKEM Insight berichtet aus ihrer Arbeit.
sei die SEKEM Initiative in erster
Linie eine Organisation der Hilfe
für benachteiligte Bevölkerungs-
gruppen in Ägypten. So richtig
dies ist, so sehr ist SEKEM auch
ein globaler Akteur der Bewegung
für nachhaltige Entwicklung und
bietet seinen Freunden viele Mög-
lichkeiten zur Mitwirkung.

Mit den Einnahmen, welche
SEKEMs Unternehmen durch ihre
Produkte, die sie weltweit vertrei-
ben, erwirtschaften, wird auch die
SEKEM Stiftung für Entwicklung
(SDF) finanziert. Dass diese Pro-
dukte in vielen Ländern gekauft
werden können, ist auch dem Ein-
satz von SEKEMs europäischer
Dependance, der SEKEM Europe
GmbH geschuldet. Von Bochum
aus sorgen ihre 6 Mitarbeiter
                                         Das SEKEM Europa-Team: (v.l.n.r) Verena Stork (Rohstoffhandel), Christoph Kampschulte
dafür, dass SEKEM auch in Europa         (Vertriebsleitung), Christina Boecker mit Tochter (Rohstoffhandel, Öffentlichkeit), Ralf Lottmann
immer beliebter wird.                    (Prokurist), Tatjana Denisova (Buchhaltung), Antje Nast-Burak (Vertriebsassistenz und Administration)

Weil viele unserer Leser nicht
wissen, welche SEKEM-Produkte
wo erhältlich sind, bringt SEKEM
                                         V    ielen Unterstützern und Freunden
                                              der SEKEM Initiative ist nicht
                                         bekannt, dass SEKEM auch in
                                                                                                  Bijan Kafi sprach im September mit
                                                                                                  Christoph Kampschulte und seinem
                                                                                                  Team über die Motivation des Teams,
Insight in dieser Ausgabe ein Por-
                                         Deutschland ein tatkräftiges Team                        sich für eine größere Bekanntheit und
trät des Teams von SEKEM Europe.
                                         unterhält, das die Produkte ausge-                       Beliebtheit der SEKEM-Produkte in
Und wünscht allen Lesern Freude
                                         wählter SEKEM-Firmen in Deutschland                      Europa einzusetzen.
beim „geschmackvollen“ Engage-
                                         und anderen europäischen Ländern
ment für mehr Nachhaltigkeit.                                                                      Die Anfänge der SEKEM Europe GmbH
                                         vertreibt. Das Team der SEKEM Europe
                                                                                                   liegen noch gar nicht so weit zurück.
                                         GmbH hat seine Büroräume in unmit-
Ihr Redaktionsteam
                                         telbarer Nachbarschaft zum Firmensitz                       CK: Das stimmt. Wir haben 2006
                                         der GLS Gemeinschaftsbank in                                mit den ersten Importen von
SEKEM finden sie im Internet auch auf:
                                         Bochum - eine überaus passende                              Obst und Gemüse sowie ISIS-
                                         und freundschaftliche Verbindung.                           Trockenprodukten für den Sekem-


                                                                                                    SEKEM Insight | September 2011 | Seite 1
25 | Michaeli 2011                                                                                 Artikelanfragen
PUNKT UND KREIS
Zeitschrift für anthroposophische Heilpädagogik, individuelle Entwicklung und Sozialkunst




                                         Recht auf Wahlen
                                                                                       Themen
                                         BRK



                                         Herr Weidinger reist                         aufgreifen
                                         nach Ameland
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                                         SEKEM: Soziale Arbeit in Ägypten
                                         GESELLSCHAFT & RECHT




                                         Autismus
Weitere Kanäle und Instrumente

•   email
    •   Sondermeldungen, Aufrufe, Pressemeldungen im eigenen
        Software-System
•   Aktionen/Veranstaltungen
    •   SEKEM-Tag, Auftritte von Dr. Abouleish/Helmy Abouleish
•   Print/Radio/TV
    •   Artikelplatzierungen
    •   Medien-/Journalistenanfragen
•   Persönlich
    •   Telefonkontakt (z.B. Besuchsvorbereitung)
•   Briefe
    •   Zielgruppengerechte Ansprache ersetzt email
5. Eckpunkte
1. Umwelt wahrnehmen lernen




4. Aktiv         Erkennen und            2. Sich selbst
werden            praktizieren           erkennen




                3. In Beziehung setzen
Erkennen und praktizieren
• Verstehen sie und praktizieren sie.

   Trennen sie nicht Analyse von Praxis.

   Im verstehenden sozialen Tun, entsteht
   Erkenntnis (Intuition).
Ehrlichkeit
• Öffentlichkeitkeitsarbeit ist
  soziales Handeln.

   Sie setzt Fähigkeit zur Selbstkritik voraus.

   Reflektieren sie Bilder von sich
   und der Welt.
Authentizität
• Öffentlichkeitsarbeit ist nicht Marketing.

   Verkaufen sie nicht, seien sie.

   Zum „Sein“ gehört auch umweltsensibel,
   dialogfähig, sprachfähig zu sein.
Dialogfähigkeit
• Es geht (fast) nicht um sie.

   Engagement braucht Eigeninitiative. Warten
   sie nicht auf den nächsten Skandal.

   Durch Empathie zeigen sie Interesse und
   signalisieren Ansprechbarkeit.
Einheitlichkeit
• Nutzen sie übergreifende Stilelemente
  („Corporate Identity“).

   Gestalten ihre Kommunikation langfristig.
Erscheinung
• Verwechseln sie nicht Inhalt mit Form.

   Vernachlässigen sie ihre Erscheinung nicht.

   Form und Inhalt sollten in einem
   natürlichen Zusammenhang stehen.
6. Hilfsmittel
Hilfsmittel

•   Allgemein
    •   Kaminski, C., Lentzsch, A., Wagner, R., „Öffentlichkeitsarbeit für
        Bürgerstiftungen“, Aktive Bürgerschaft e.V. (2004)
•   Statistiken und Daten
    •   Bericht der Enquete-Kommission zur Zukunft des
        bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland (2002)
    •   Freiwilligensurvey (jährlich): http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/
        Service/Publikationen/publikationen,did=165004.html
    •   http://www.DESTATIS.de
•   Soziale Netze
    •   http://www.facebook.com, http://www.twitter.com sowie
        unzählige regionale, kultur- und sprachspezifische Dienste.
        Wählen Sie aufgrund von Region, Land und Sprache!
Hilfsmittel

•   Auswertungsinstrumente
    •   http://www.crowdbooster.com, http://www.klout.com, http://
        www.twitalyzer.com, http://www.tweetstats.com, http://
        www.peerindex.com,
•   Eigenständige Publikationssoftware
    •   Socialite (Mac), Tweetdeck (Mac und Windows), Twitter for
        Windows/Mac, Facebook Pro (Mac), Twitteriffic (Mac), HootSuite
        (Mac)
    •   MaxBulk Mailer (Mac/Win) (Sende- und Auswertungssoftware für
        Pressemitteilungen, Newsletter etc.) http://www.maxprog.com
        (bietet Rabatt für gemeinnützige Organisationen)
•   Hilfreiches zur Non-Profit-ÖA
    •   http://www.socialbrite.org (Englisch)

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Oeffentlichkeitsarbeit für gemeinnützige organisationen

  • 1. Öffentlichkeitsarbeit für gemeinnützige Organisationen Öffentlich wirken als zivilgesellschaftliche oder gemeinnützige Einrichtung Bijan Kafi Kommunikation für die Zivilgesellschaft office@bijankafi.de www.bijankafi.de
  • 2.
  • 3. • In einer gemeinnützigen Organisation finden sich Bürger zusammen, um gemeinsame Ziele von allgemeinem (nicht profitorientiertem) Interesse zu erreichen.
  • 4. Differenzen • Werbung und Gemeinnützigkeit • Ruf • Geringe Mittel (Ehrenamtlichkeit) • Zeit • Vielfalt individueller Interessen
  • 5. Gemeinsamkeit • Sie möchten, dass man über sie spricht und dass man gut über sie spricht.
  • 6. Öffentlichkeitsarbeit ist Kommunikation • Übung in Selbstreflexion und Selbstkritik • Praktizierte Empathie • Pendeln zwischen Innen und Außen • Im Kern künstlerisch
  • 7. Geist und Praxis • Geist und Praxis im Gleichklang. • Analysen dienen sensiblerer Selbst- und Umweltwahrnehmung. Kein Stück Papier mit autoritativem Inhalt. • Analysen sind ein natürlicher Aspekt der Bewusstwerdung. Trennen sie nicht Analytik von Praxis, Denken von Tun.
  • 8. 1. Umwelt wahrnehmen lernen 2. Sich selbst erkennen 3. In Beziehung setzen 4. Aktiv werden
  • 10. Partner verstehen • Verstehen sie dazu ihr Handlungsumfeld und ihre Anspruchsgruppen möglichst genau: • Vertikal: Land, Region, Stadt, Einkommensgruppen, Alter, Berufe etc. • Horizontal: Arbeitsfelder, Interessen etc. • etc. Tipp: PEST-Analyse Anspruchsgruppen-Analyse
  • 11. Jugendliche und Menschen im mittleren Alter sind eher engagiert Jugendliche haben eine sehr hohe Bereitschaft zum freiwilligen Engagement. Sehr stark engagiert sind die 40- bis 59-Jährigen im Westen und die 30- bis 39- Jährigen im Osten. Für die 50- bis 59-Jährigen im Osten ist zu berücksichtigen, dass hier die Arbeitslosenquote viermal so hoch ist wie bei den Altersgenossen in den alten Ländern. Senioren ab 60 Jahren weisen zwar eine niedrigere Engagementquote auf, spenden aber öfter und mehr als die unter 60-Jährigen. aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
  • 12. Männer sind eher engagiert als Frauen 38 % der Männer sind engagiert, besonders in außerfamiliären öffentlichen Bereichen, häufig auch in Vereinen. 30 % der Frauen engagieren sich. aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
  • 13. Engagement ist bei Familien stärker ausgeprägt Freiwilliges Engagement ist bei Familien stärker ausgeprägt als bei 1-Personen-Haus- halten. Der Aktivitätsgrad ist bei verheirateten Männern mit eigenen Kindern im Alter von bis zu drei Jahren besonders hoch. Bei Frauen konkurriert das Engagement mit den Anforderungen von Familie und Beruf. aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
  • 14. Mit steigender Haushaltsgröße wächst die Engagementbereitschaft In Haushalten ab vier Personen ist die Engagementbereitschaft am höchsten. In 1-Personen-Haushalten ist die Engagementbereitschaft am geringsten. aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
  • 15. Sozialökonomisch gut Gestellte sind eher engagiert Erwerbstätige und Personen, die sich in der Ausbildung befinden, weisen eine hohe En- gagementbereitschaft auf. Hausfrauen sind im Westen stark engagiert, im Osten wesentlich seltener. Arbeitslose zeigen eine eher geringe Neigung zu freiwilligem Engagement. Engagierte arbeiten am ehesten im öffentlichen Dienst und im gemeinnützigen Bereich. In der Privatwirtschaft Tätige sind etwas seltener engagiert. Personen, die ihre wirtschaftliche Lage sehr gut bis gut einschätzen, engagieren sich am meisten. aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
  • 16. Hochqualifizierte Menschen sind stärker engagiert Je besser die Berufsposition und die Bildung sind, desto stärker engagieren sich Men- schen. Menschen mit Hochschulabschluss sind deutlich häufiger engagiert als Men- schen mit basaler Schulbildung. Hochqualifizierte und leitende Angestellte neigen stark zu freiwilligen Tätigkeiten. aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
  • 17. Soziale Integration fördert Engagementbereitschaft Einheimische sind eher engagiert als Zugezogene. Die Engagementbereitschaft ist hoch, wenn man gerne im Ort lebt und einen großen Freundes- und Bekanntenkreis hat (46 % West, 38 % Ost). Weiterhin sind Menschen stärker engagiert, wenn sie sehr in die Kirche eingebunden sind. Generell haben Engagierte ein großes Interesse für Politik. aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
  • 18. Höhere Engagementneigung im Süden und Westen Deutschlands Die Engagementquote ist im Norden (31 %) niedriger als im Süden (40 %) und im Osten (28 %) niedriger als im Westen (35 %). aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
  • 19. Niedrige Engagementquoten im Osten Deutschlands Viele Menschen im Osten stehen dem öffentlichen Bereich distanziert gegenüber. Besonders die heute 50- bis 59-Jährigen haben ihr Engagement mit der Wende aufgegeben und waren oft die Leidtragenden der Wiedervereinigung. Die deutliche Höherbewertung des Berufes gegenüber der Freizeit ist in den neuen Ländern in allen Altersgruppen zu erkennen und steht einem freiwilligen Engagement im Wege. Ein weiterer Hinderungsgrund ist die bisher mangelhaft ausgebaute Vereins- und Infrastruktur für freiwilliges Engagement. aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
  • 20. Höhere Engagementbereitschaft in kleinen Orten und Randgebieten von Großstädten Menschen neigen eher dazu, sich zu engagieren, wenn sie entweder in kleinen Orten mit bis zu 5.000 Einwohnern oder im Randgebiet einer Großstadt leben. aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
  • 21. • Lernen sie ihr Handlungsumfeld und ihre Anspruchsgruppen möglichst genau kennen, um sie möglichst individuell ansprechen zu können.
  • 22. PEST-Analyse aus: Internet
  • 23.
  • 24. Hilfsdimensionen • Akademiker • Journalisten • Unternehmer/Industrielle • Studenten • Männer vs. Frauen • Bildungsschichttand • Alter • Einheimische vs. • Schichtzugehörigkeit Zugezogene (Einkommen, Freizeit) • Ost vs. West; Großstadt vs. • Haushaltsgröße (Singles, Dorf Familien)
  • 25. SEKEMs PEST-Analyse •Nähe zur Regierung •Wirtschaftszyklen •Parteienstruktur •Arbeitslosigkeit •Wahlenzyklus •Ressourcenverfügbarkeit/ •Politikfindungsprozesse Ernährungssicherheit/Rohstoffe •Schlüsselpersonen und Organisationen •Schlüsselindustrien •Branchenstrukturen •Volkswirtschaftliche Entwicklung •Wirtschaftliche Stellung der •Technologische Entwicklung im Land Bevölkerungsgruppen •Innovativität •Kulturelle/soziale Stellung der •Verfügbarkeit von Maschinen/Techniken Bevölkerungsgruppen •Benachteiligung •Analphabetismus •Öffentliche Gesundheit aus: Internet
  • 27. Beispiel: SEKEM auf Facebook aus: Facebook
  • 29. Beispiel: SEKEM • SEKEM mißt außerdem: • Worüber wird gesprochen • Wie oft wird gesprochen • Wo wird gesprochen • Welche Positionen werden eingenommen • Wie wird gesprochen • usw. Tipps: Google Alerts, Facebook Statistics/OpenGraph, Twitter, Crowdbooster, Netvibes, Socialite, Buffer
  • 30. • Nutzen sie alle ihnen zur Verfügung stehenden Werkzeuge: Umfragen, Online- Statistiken, öffentliche Daten usw. Tipp: viele Instrumente sind kostenlos oder lassen sich selbst leicht improvisieren.
  • 32. Stärken und Schwächen • Benennen Sie die Stärken und Charakteristika ihrer Organisation • Wie stehen sie zu Mitbewerbern? („Markt der freien Schulen/der NROs“) • Verstehen sie Chancen und Risiken Tipp: Gemeinnützige Organisationen haben es schwerer, sich zu positionieren, da sie üblicherweise kein „Produkt“ haben. SWOT-Analyse und Positionierungskreuz
  • 33. • SWOT-Analysen dienen ihrem Verständnis von sich selbst und dem ihrer Mitbewerber. Sie helfen Ihnen, sich in diesem Umfeld zu orientieren und zu positionieren.
  • 34. • Führen sie eine SWOT-Analyse in der Gruppe durch. Beraten sie gemeinsam ihr Bild von sich selbst und ihrer Organisation als solcher. • Charakterisieren sie diskursiv Schritt für Schritt ihre Organisation.
  • 35. SWOT-Analyse aus: Internet
  • 36. Beispiel: SEKEMs SWOT •Viel Enthusiasmus •Mehr und bessere Projekte •Engagement, Energie •Projektqualität verbessern •Gemeinschaftsbewusstsein •Prozesse, geg. Wahrnehmung verbessern •Eingespielte Prozesse •Praktische Unterstützung Anderer nutzen •Geschichte •Produktivität verbessern •Touristische Attraktivität •Hilfsbedürftigkeit •Zugänglichkeit (Geographie und Menschen) •Zugänglichkeit (Geographie und Menschen) •Politische Entwicklung •Kultur und Religion •Führungspersönlichkeiten •Organisation •Kosten reduzieren, Produktivität stärken •Sicherheitslage •Terrorismus
  • 37. SEKEMs Positionierungskreuz Religiöse Gruppen Jugendorgani sationen SEKEM aus: Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen
  • 39. • Identität entsteht im andauernden Vermittlungsprozess von Selbst- und Fremdbild. • Das heißt: Sie benötigen ihre Mitmenschen, um zu wissen, wer sie sind. • ...und ihre Mitmenschen benötigen sie.
  • 40. Wahrnehmung verstehen • Wie wird ihre Organisation wahrgenommen? • Wie unterscheidet sich ihr eigenes Bild vom Bild derer, die sie unterstützen? • 1. Identität (Erscheinungsbild, Kommunikation, Verhalten) • 2. Selbstbild vs. Fremdbild
  • 41. Fragen • Verhältnis von persönlicher Kommunikation, Pressearbeit, Flyern, Internetauftritt, Events? • Werden Erwartungen von Adressaten befriedigt? • Wo liegen Schwerpunkte, Stärken und Schwächen? • Wie sieht die Korrespondenz intern und extern aus? • Wie werden Informationen weitervermittelt? • Gibt es insgesamt eine wiedererkennbare Linie? • Wie stimmig ist dabei das Erscheinungsbild? • Werden die Medien angemessen in Bezug auf ihre Funktion eingesetzt?
  • 42. Wahrnehmung verstehen • Vergleichen sie die Resultate mit ihrer eigenen Wahrnehmung (z.B. SWOT-Analyse) • Fragen sie, gehen sie auf ihre Partner zu • Umfragen, Online-Foren, persönliche Befragungen usw. • Prüfen sie ihre Erscheinung im Lichte der Resultate • Erscheinungsbild, Kommunikation, Verhalten in der Öffentlichkeit, Präsenz usw.
  • 43. Organisationen der Zivilgesellschaft... • haben es aufgrund ihrer Gemeinwohlorientierung leichter, auf Partner zuzugehen.
  • 45. Aktiv werden bedeutet • Identität vertreten • Position beziehen
  • 46. Beginnen sie mit grundsätzlichen Fragen: • 1. Was wollen sie mitteilen? (Botschaften, Argumente) • 2. Was ist der „Kern“ ihrer Einrichtung? (Ideen, Ideale) • 3. Wer wird angesprochen? (Anspruchsgruppen, Umfeld) • 4. Wie wird vermittelt? (Sprache, Duktus) • 5. Wodurch wird vermittelt? (Maßnahmen)
  • 47. Organisationen der Zivilgesellschaft... • verspielen leichter ihren guten Ruf, denn sie werden an ethischen Idealen gemessen.
  • 48. 1. Was wollen sie mitteilen?
  • 49. Themen und Botschaften • Worüber wollen sie sprechen? • Wählen sie ein greifbar, allgemein einleuchtendes, unstreitbares Thema • Was wollen sie aussagen? Beispiel SEKEM: • „Engagiere Dich für eine gute Sache“ • „Aktiviere Dich“ • „Hilf anderen Menschen/Diene dem Gemeinwohl“ • „Erlebe eine andere Welt“ • „Erlebe Gemeinschaft“
  • 50. Ziele • Was wollen sie erreichen? • Zielzustand bei erfolgreicher Umsetzung ihres Vorhabens • Unterschied zur Vision nur in der Realisierbarkeit: sie haben alle Faktoren weitgehend unter ihrem Einfluss.
  • 51. Beispiel: SEKEM • Ziele: • Aktive Unterstützung (z.B. Mitarbeit, Praktika) • Rat (z.B. fachliche Expertise) • Bekanntheit (z.B. Artikelplatzierung) • Finanzielle Unterstützung (z.B. Spenden) • Botschaften: • „Engagiere Dich für eine gute Sache“ • „Aktiviere Dich“ • „Hilf anderen Menschen/Diene dem Gemeinwohl“ • „Erlebe eine andere Welt“ • „Erlebe Gemeinschaft“
  • 52. 2. Was ist der ideelle Kern ihrer Einrichtung?
  • 53. Was ist der ideelle Kern ihrer Einrichtung?
  • 55. Beispiel: SEKEM Der ideelle Kern: Der emotionale Kern: • Gemeinschaft • Wärme • Freiheit • Geborgenheit • Ideen/Ideale • Zuversicht • Selbstlosigkeit • gutes Gefühl • gutes Tun • Kraft • Erlebnis/Abenteuer • Exotik (kulturell und geographisch) • Rückzug
  • 56. Organisationen der Zivilgesellschaft... • können kaum (materiellen) Gewinn bieten. Aber sie können viel Versprechen.
  • 57. 3. Wen möchten sie ansprechen?
  • 58. Wen sprechen sie an? • Studenten • Wohlhabende • Professoren • Benachteiligte • Berufstätige • Junge • Rentner • Alte • Mütter • Singles • usw. • usw. Als NRO sind ihre Gruppen möglicherweise weniger trennscharf.
  • 59. Sinus Milieus aus: Wikipedia
  • 60. Beispiel: SEKEM • Den Bio-Fan • Den global Denkenden • Den Idealisten • Generationen 60+ (historisch) • Rentner mit finanziellem und zeitlichem Spielraum • Generationen 30- (heute) • Berufsstarter ohne Familie mit wenig finanziellem, aber großem zeitlichem Spielraum • Jahres-Aussteiger
  • 61. 4. Wie sollten sie sprechen?
  • 62. Wie können sie sprechen Tipp: Wählen sie den Kanal entsprechend ihres Gesprächspartners. • Emotional oder sachlich • Lokal oder global • Materiell oder ideell • Persönlich aktivierend oder allgemein • ...
  • 63.
  • 64. Wahrheit und Bild • Was sie sagen, ist nie die Wahrheit. Die Wahrheit gibt es nicht. Ihr Tun ist immer eine Erzählung.
  • 65.
  • 66. Organisationen der Zivilgesellschaft... • verfügen über einen unendlichen Vorrat von Geschichten (anders als Unternehmen). • Jedes Bild birgt eine Geschichte. • Erzählen sie sie.
  • 67. Story Telling • Nutzen sie die Kraft des Storytelling • Bauen sie persönliche Beziehungen auf • Erzählen sie Geschichten • Brechen sie „Vorgänge“ herunter auf individuelle Erlebnisse • Nennen sie Namen • Berichten sie von Schicksalen • Berücksichtigen sie unterschiedliche Perspektiven
  • 68. Success Stories • Reden sie über ihre Erfolge • Machen sie aus Vorgängen Geschichten • Sehen sie „Erfolg“ aus anderer Perspektive • Materiell oder immateriell? • Individuell oder sozial? • Direkt oder indirekt? • Selbst- oder umfeldbezogen? • Berücksichtigen sie andere Blickwinkel (z.B. von Gegnern) • Aber: werden sie nicht langatmig.
  • 70. Print/Radio/TV • Geschichten • Gebildete, konservative Zielgruppe • Klare „Blockbildung“ entlang bestimmter Blätter/Kanäle (z.B. wirtschaftliche Stellung, politische Meinung) Aber: • Aufwändig • Interessekonflikte/Befangenheit • Hohes Maß an „Medienfähigkeit“ gefordert • Nachrichtenwert (Lokale Verbundenheit) • Individuelle Medienkultur (Sprachstil, „no go‘s“) • Etablierte Kontaktwege (Ressorts, Redakteure)
  • 71. Online Medien • Website gehört zum Standard • Schnell erreichbar • Preiswert oder kostenlos • Flexible Instrumente der zielgenauen Information • Große Reichweite plus Streuung mit vergleichsweise geringem Aufwand • Potentiell „virale Wirkung“ (Neuigkeitseffekt) • Aber: • Zeitaufwändig, da kontinuierlicher Informationsfluss • Bestimmen sie genau Zielgruppe und Informationsbedarf • Bestimmen sie eigene Zielvorstellungen („Clicktivism“)
  • 72. Partnerschaften • Suchen sie aktiv nach Allianzen („Cause Marketing“). Wissen sie, was sie wollen. • Partnerschaften mit ethischen, ökologischen Unternehmen nutzen Synergien • Produkt- oder dienstleistungsspezifisch • Gemeinsame Botschaft • Produkt-, Leistungsempfehlung • Örtliche Partnerschaft • Mitarbeiterunterstützung/-kooperation • Partnerschaften mit Medien erzeugen Reichweite • Partnerschaften mit Regierungsstellen etc. können Lobbyingfunktion haben • Aber: • Negativ besetzt • Hoher Verwaltungsaufwand • Potentiell divergierende Interessen • Anspruch an klare „bottom line“ für den Partner • Anspruch an klares Verständnis der unternehmerischen Situation
  • 73. Veranstaltungen • Verdeutlichen komplexe Zusammenhänge • Machen Emotionen greifbar • Aber: • Sind aufwändig in Vorbereitung und Nutzung • Sind teuer • Machen umfangreiches Fundraising notwendig
  • 74. Kampagnen • Nahe liegende Themen identifizieren • Passende Strategien entwickeln • Beobachtung der gesellschaftlichen Diskussion und Entwicklung eigener Lösungsangebote • Aufgreifen eines Themengebiets • Halten in der öffentlichen Diskussion über längeren Zeitraum hinweg • Kampagnen richten sich an die Öffentlichkeit bzw. Teilöffentlichkeiten, aber auch an einflussreiche Politiker oder Entscheidungsträger aus der Wirtschaft („online campaigning“)
  • 75. • Formulieren sie ihre Forderungen „kampagnentauglich“. • Demonstrieren sie Geschlossenheit. • Beachten sie die Maßstäbe des Publikationskanals (z.B. Nachrichtenwert) • Betrachten sie sich als „Experte“ zu einem mit der eigenen Arbeit verknüpften Thema. • Bieten sie Informationen oder Beratung an. • Personalisieren sie ihre Organisation/ihr Thema. So wissen z.B. Medienvertreter, an wen sie sich wenden müssen. • Pflegen und nutzen sie Kontaktdatenbanken. Beantworten sie Telefonanrufe.
  • 76. Beispiel: SEKEM • SEKEM Insight primäres Medium („story telling“) • Erzählt Geschichten von • Benachteiligten Gruppen (z.B. Frauen) • Persönlichen Erfolgen • Kinder (Heilpädagogik, Schule) und Tiere (Tierschutz, Ökologie) • Erfolgen für das Gemeinwohl
  • 77. Facebook Bilder Veranstaltungen Nachrichten Publikationen
  • 78. Twitter Nachrichten Schnellem Dialog
  • 79. Nr. 109 - September 2011 Hausmagazin/ Insight Newsletter SEKEM Europe Alnatura Design Wie SEKEM in Partnerschaft für Siedlungen Geschichten Editorial Europa arbeitet gesunde Kleidung nachhaltig Gestalten Liebe Leserinnen, Die Einmaligkeit SEKEMs in liebe Leser, einmaligen Produkten einfangen vielen Unterstützern in den Indus- Nur durch den Einsatz des Teams von SEKEM Europe können auch Europas Bio- trieländern kann es scheinen, als Konsumenten SEKEM-Produkte kaufen. SEKEM Insight berichtet aus ihrer Arbeit. sei die SEKEM Initiative in erster Linie eine Organisation der Hilfe für benachteiligte Bevölkerungs- gruppen in Ägypten. So richtig dies ist, so sehr ist SEKEM auch ein globaler Akteur der Bewegung für nachhaltige Entwicklung und bietet seinen Freunden viele Mög- lichkeiten zur Mitwirkung. Mit den Einnahmen, welche SEKEMs Unternehmen durch ihre Produkte, die sie weltweit vertrei- ben, erwirtschaften, wird auch die SEKEM Stiftung für Entwicklung (SDF) finanziert. Dass diese Pro- dukte in vielen Ländern gekauft werden können, ist auch dem Ein- satz von SEKEMs europäischer Dependance, der SEKEM Europe GmbH geschuldet. Von Bochum aus sorgen ihre 6 Mitarbeiter Das SEKEM Europa-Team: (v.l.n.r) Verena Stork (Rohstoffhandel), Christoph Kampschulte dafür, dass SEKEM auch in Europa (Vertriebsleitung), Christina Boecker mit Tochter (Rohstoffhandel, Öffentlichkeit), Ralf Lottmann immer beliebter wird. (Prokurist), Tatjana Denisova (Buchhaltung), Antje Nast-Burak (Vertriebsassistenz und Administration) Weil viele unserer Leser nicht wissen, welche SEKEM-Produkte wo erhältlich sind, bringt SEKEM V ielen Unterstützern und Freunden der SEKEM Initiative ist nicht bekannt, dass SEKEM auch in Bijan Kafi sprach im September mit Christoph Kampschulte und seinem Team über die Motivation des Teams, Insight in dieser Ausgabe ein Por- Deutschland ein tatkräftiges Team sich für eine größere Bekanntheit und trät des Teams von SEKEM Europe. unterhält, das die Produkte ausge- Beliebtheit der SEKEM-Produkte in Und wünscht allen Lesern Freude wählter SEKEM-Firmen in Deutschland Europa einzusetzen. beim „geschmackvollen“ Engage- und anderen europäischen Ländern ment für mehr Nachhaltigkeit. Die Anfänge der SEKEM Europe GmbH vertreibt. Das Team der SEKEM Europe liegen noch gar nicht so weit zurück. GmbH hat seine Büroräume in unmit- Ihr Redaktionsteam telbarer Nachbarschaft zum Firmensitz CK: Das stimmt. Wir haben 2006 der GLS Gemeinschaftsbank in mit den ersten Importen von SEKEM finden sie im Internet auch auf: Bochum - eine überaus passende Obst und Gemüse sowie ISIS- und freundschaftliche Verbindung. Trockenprodukten für den Sekem- SEKEM Insight | September 2011 | Seite 1
  • 80. 25 | Michaeli 2011 Artikelanfragen PUNKT UND KREIS Zeitschrift für anthroposophische Heilpädagogik, individuelle Entwicklung und Sozialkunst Recht auf Wahlen Themen BRK Herr Weidinger reist aufgreifen nach Ameland MITTELPUNKT SEKEM: Soziale Arbeit in Ägypten GESELLSCHAFT & RECHT Autismus
  • 81. Weitere Kanäle und Instrumente • email • Sondermeldungen, Aufrufe, Pressemeldungen im eigenen Software-System • Aktionen/Veranstaltungen • SEKEM-Tag, Auftritte von Dr. Abouleish/Helmy Abouleish • Print/Radio/TV • Artikelplatzierungen • Medien-/Journalistenanfragen • Persönlich • Telefonkontakt (z.B. Besuchsvorbereitung) • Briefe • Zielgruppengerechte Ansprache ersetzt email
  • 83. 1. Umwelt wahrnehmen lernen 4. Aktiv Erkennen und 2. Sich selbst werden praktizieren erkennen 3. In Beziehung setzen
  • 84. Erkennen und praktizieren • Verstehen sie und praktizieren sie. Trennen sie nicht Analyse von Praxis. Im verstehenden sozialen Tun, entsteht Erkenntnis (Intuition).
  • 85. Ehrlichkeit • Öffentlichkeitkeitsarbeit ist soziales Handeln. Sie setzt Fähigkeit zur Selbstkritik voraus. Reflektieren sie Bilder von sich und der Welt.
  • 86. Authentizität • Öffentlichkeitsarbeit ist nicht Marketing. Verkaufen sie nicht, seien sie. Zum „Sein“ gehört auch umweltsensibel, dialogfähig, sprachfähig zu sein.
  • 87. Dialogfähigkeit • Es geht (fast) nicht um sie. Engagement braucht Eigeninitiative. Warten sie nicht auf den nächsten Skandal. Durch Empathie zeigen sie Interesse und signalisieren Ansprechbarkeit.
  • 88. Einheitlichkeit • Nutzen sie übergreifende Stilelemente („Corporate Identity“). Gestalten ihre Kommunikation langfristig.
  • 89. Erscheinung • Verwechseln sie nicht Inhalt mit Form. Vernachlässigen sie ihre Erscheinung nicht. Form und Inhalt sollten in einem natürlichen Zusammenhang stehen.
  • 91. Hilfsmittel • Allgemein • Kaminski, C., Lentzsch, A., Wagner, R., „Öffentlichkeitsarbeit für Bürgerstiftungen“, Aktive Bürgerschaft e.V. (2004) • Statistiken und Daten • Bericht der Enquete-Kommission zur Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland (2002) • Freiwilligensurvey (jährlich): http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/ Service/Publikationen/publikationen,did=165004.html • http://www.DESTATIS.de • Soziale Netze • http://www.facebook.com, http://www.twitter.com sowie unzählige regionale, kultur- und sprachspezifische Dienste. Wählen Sie aufgrund von Region, Land und Sprache!
  • 92. Hilfsmittel • Auswertungsinstrumente • http://www.crowdbooster.com, http://www.klout.com, http:// www.twitalyzer.com, http://www.tweetstats.com, http:// www.peerindex.com, • Eigenständige Publikationssoftware • Socialite (Mac), Tweetdeck (Mac und Windows), Twitter for Windows/Mac, Facebook Pro (Mac), Twitteriffic (Mac), HootSuite (Mac) • MaxBulk Mailer (Mac/Win) (Sende- und Auswertungssoftware für Pressemitteilungen, Newsletter etc.) http://www.maxprog.com (bietet Rabatt für gemeinnützige Organisationen) • Hilfreiches zur Non-Profit-ÖA • http://www.socialbrite.org (Englisch)