4. Klassisches E-Learning
E-Learning ist bislang meist
• eine Kopie des Seminars
bzw. der Vorlesung
• mit großen Kursen
• zu separaten Lernzeiten
Konsequenz
• teuer
• nur wenige Inhalte
• beschränkt auf allgemeine Themen, kaum Unternehmensspezifisches
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5. Lernen bei Bedarf als neues Paradigma
Seminare und E-Learning-Kurse führen oft zu
trägem Wissen
• unmittelbare Anwendung fehlt
Bildungsbedarf des einzelnen immer weniger antizipierbar
• sehr individuelle Bildungspfade
• hohe Fluktuation
• schnelle Veränderungen der Anforderungen
„Lernen auf Vorrat“ nicht mehr ausreichend
Lernangebote müssen sich an der Situation orientieren
• an Arbeitsprozessen, Geschäftsprozessen
• an individuellem Wissensstand, Präferenzen, Interessen, Eigenschaften
, , , g
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6. aber ...
Lernen bei Bedarf wird oft gleichgesetzt mit komplett
selbstgesteuertem Lernen
Lernen.
Selbststeuerung von Lernprozessen
• kognitiv anspruchsvoll
• affektive Seite (Unsicherheit) nicht zu vernachlässigen
Rückzug des Unternehmens aus der Steuerung nimmt
g g
strategische Gestaltungsmöglichkeiten
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7. Wandel in der Rolle des Systems
Wir brauchen auch ein rechnergestütztes
Scaffolding
• arbeitsbegleitende Lernunterstützung
Die Rolle des Systems im Lernprozess
verändert sich
• statt reaktiv und verwaltend
• nun proaktiv und unterstützend
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9. Lernprozesse und ihre Steuerung
Kursgesteuertes Lernen
• Lernaktivität durch Kursstruktur
bzw. zugewiesene Lerneinheiten gesteuert
Selbstgesteuertes Lernen
• Lernender sucht selbst aktiv nach Lernmöglichkeiten
Kontextgesteuertes Lernen
• Initiierung von Lernprozessen durch kontextbasierte
Empfehlungen
Ungesteuertes L
U t t Lernen
• ungeplante, informelle Lernprozesse
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12. Zusammenstellung von Lernmaterialien
Ziel
• Bereitstellung eines Lernprogramms, das für die Arbeitssituation
Lernprogramms
erforderliche, aber fehlende Kompetenzen vermittelt
Ablauf
1. Analyse der Wissenslücke
o Vergleich der Anforderungen an die aktuelle Situation
o mit den derzeitigen Kompetenzen des Nutzers
2. Ermittelung geeigneter Lernobjekte
3. Zusammenstellung möglicher Lernprogramme
3 Z ll ö li h L
o ggf. Hinzunahme zusätzlicher Lernobjekte
o empfohlene Anordnung
4. Bewertung von Alternativen
o anhand von Benutzerpräferenzen und Kontextattributen
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14. Informelles Lernen – Informelles Lehren
Informelles Lernen – eine reziproke Tätigkeit
• informelles Lernen bedeutet immer auch informelles Lehren
Informelles Lehren kann für den Lehrenden förderlich sein
• Vertiefung des eigenen Verständnisses (Kognitive Elaboration)
• Gewinnung sozialen Ansehens
g
• …
… aber auch ein Ä
Ärgernis sein
• werden aus eigenen Arbeits- und Lernprozessen gerissen
• vgl Expertensuchsysteme
vgl.
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15. Kontextbewusste Kommunikationsvermittlung
So wie Lernprozesse müssen auch Lehrprozesse in die
Arbeitsprozesse integriert werden
• Abwägen der Interessen beider Seiten!
Kontextbewusste Vermittlung zur Verbesserung des
informellen Wissensaustauschs
1. Analyse des Kontexts des Lernenden und des Lehrenden
2. Abgleich der Kontexte für minimale Kosten und maximalen Nutzen auf
beiden Seiten
3. Anpassung der Kommunikationsvermittlung
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16. Kontextfaktoren des Lehrenden
Unterbrechbarkeit
• Empfänglichkeit für Unterbrechungen
Derzeitige Tätigkeit
• Anfragen während eines Meetings sind störend
Bevorzugter Kommunikationskanal
• bedürfen unterschiedlicher Aufmerksamkeit
Unterbrechungskosten
• durch die Unterbrechung entstehende ökonomische Kosten
Kompetenzniveau
• muss höher sein als das des Lernenden, um als Lehrender fungieren zu können
• für die Empfehlung als geeignete Ansprechperson
Relevanz der Anfrage
• z.B. bei gegebener Möglichkeit zur Vertiefung des eigenen Wissens
Soziale Beziehung zum Lernenden
• beeinflusst die Bereitschaft zu helfen
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17. Kontextfaktoren des Lernenden
Dringlichkeit
• schnellstmögliche Vermittlung von Hilfe, wenn er nicht fortfahren kann
g g ,
Bevorzugter Kommunikationskanal
• welcher stehen zur Verfügung?
Verzögerungskosten
• ökonomische Kosten durch die Verzögerung bis zum Erhalt der Hilfe
Derzeitige Tätigkeit
• bestimmte Stelle und Größe des Wissensbedarfs
ß f
Kompetenzniveau
• zur Ermittlung des geeigneten Lehrenden
g g g
Thematik der Anfrage
• bei Bezug zur aktuellen Tätigkeit des Lehrenden kann dieser schneller und
besser antworten
Soziale Beziehung zum Lehrenden
• um Hilfe bitten bedeutet eine Schwäche zuzugeben
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19. Umsetzung
Empfehlungssystem für Lernobjekte im
EU-Projekt L
EU P j kt „Learning in Process“ (LIP)
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• Realisierung als dienstorientierte Architektur
• Grundlage ist ontologiebasierte Modellierung in RDFS
MatchBase System
MatchBase-System zur rechnergestützten
Kommunikationsvermittlung
• umgesetzt für E-Mail und Instant Messaging
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21. Fazit
Kontextgesteuertes Lernen verbindet erfolgreich E-Learning
mit Wissensmanagement
• derzeit Projekt zur Integration mit SAP-Anwendungen
Größte Herausforderungen:
• Ermittlung des Arbeitskontextes
• Abwägung der Kontexte
Arbeitsbegleitendes Lernen setzt eine Unternehmenskultur
voraus, die Lernen als integralen Bestandteil der täglichen
Arbeit sieht.
• Erfassung des Arbeitskontextes darf nur zur Lernunterstützung erfolgen
• L
Lernphasen in die Freizeit zu verschieben ist keine Lösung
h i di F i it hi b i t k i Lö
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22. Kontakt
Simone Braun
Abt.
Abt Information Process Engineering
FZI Forschungszentrum Informatik, Karlsruhe
Simone.Braun@fzi.de
Andreas Schmidt
Abt. Information Process Engineering
FZI Forschungszentrum Informatik, Karlsruhe
h f k l h
Andreas.Schmidt@fzi.de
http://www.fzi.de/ipe
http://www fzi de/ipe
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