Aus der Fernsehserie „Star-Trek“ und dem Kino-Hit „Star Wars“ kennen wir sie schon lange: Holo-decks; Hologramme, die Nachrichten überbringen oder Replikatoren, die auf Knopfdruck Essen undandere Dinge des täglichen Bedarfs erzeugen. Nach und nach werden diese Visionen Wirklichkeit.Mit 3D-Druckern lassen sich Autos oder Geigen herstellen, über Tele-Presence werden in Telefon-konferenzen die Gesprächspartner bald in 3D erscheinen und in sogenannten immersiven Weltenkann man in eine virtuelle Realität eintauchen und mit der Umgebung interagieren. FaszinierendeMöglichkeiten ergeben sich daraus. Grund genug, diese Technologie einmal genau unter die Lupezu nehmen. In unserem aktuellen Themenspecial widmen wir uns deshalb 3D-Technologien und Vir-tuellen Welten.
BusinessVALUE24 wird in den nächsten Wochen wichtige Hotspots der Entwicklungenvorstellen und das Thema von allen Seiten beleuchten.
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SSVAR Industry days: SIAMS discovering virtual and augmented reality
Die Zukunft ist jetzt: 3D und Virtuelle Welten im Mittelstand Themenspecial vom Online-Wirtschaftsmagazin BusinessVALUE24
1. BusinessVALUE24
zeigt in einer neuen
Serie, was 3D-Techno-
logie und virtuelle Welten
im Mittelstand leisten können,
beschäftigt sich aber auch mit den
Grenzen und Risiken der Technologie.
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3. Inhalt
Aller Guten Dimensionen
Sind drei
Früher war 3D-Technik nur für Film und Fernsehen
ein Thema. Doch seit zehn Jahren gewinnt 3D
immer mehr Freunde im Wirtschaftsleben.
Einfach herausragend:
3D in der Plakatwerbung
Ein deutsches Startup-Unternehmen wird den
Werbemarkt revolutionieren, mit Plakaten, die
einem wortwörtlich entgegen springen.
3D kann sich heute auch
ein Mittelständler leisten
Wer seinen Kunden komplizierte Dinge zu ver-
kaufen hat, kommt an 3D bald nicht mehr vorbei.
Visenso macht virtuelle Welten kommerziell nutzbar.
GEschäftsreise Adé: Das 3D Telefon
holt Businesspartner ins Zimmer
Hochschulforscher entwickeln in der Schweiz
Instrumente, die Normalsterbliche nur aus sehr
kostspieligen Science-Fiction-Filmen kennen.
Die Digitale Fabrik
"Sie erkennen schon im Vorfeld Fehler"
Herbert Beesten reißt Wände ein, bevor sie gebaut
sind. Seine 3D-Animationen können Investoren
Millionen sparen.
5. Die rasanten Entwicklungen machen auch vor dem
Internet nicht Halt: Das Web wird dreidimensio-
nal. Bisher waren verschiedene Zusatzprogram-
me nötig, um 3D-Grafiken im eigenen Browser
darzustellen. Seit einigen Monaten gibt es nun ei-
nen lizenzfreien Standard, auf den sich viele Soft-
warehersteller und Internetunternehmen geeinigt
haben. Dieser Standard, das sogenannte Web
GL, ermöglicht es, 3D-Grafiken direkt im Browser
und nutzen diese für Web-Konferenzen oder für die darzustellen. Beliebte Webbrowser wie Google
Ausbildung ihrer Mitarbeiter. Viele dieser Vorzüge Chrome oder Mozilla Firefox unterstützen Web GL
waren bisher nur den ganz Großen vorbehalten, bereits. Für Programmierer und Entwickler ist das
denn die Technologie war lange Zeit unerschwing- ein großer Vorteil: Sie können sich sicher sein, dass
lich. Mitte der 1990er Jahre kostete eine sogenann- fast jeder Internetnutzer sich ihre Animationen und
te Virtual Reality Anlage noch rund eine Million Darstellungen auch ansehen kann, ohne erst noch
Mark. komplizierte Software zu installieren.
Doch seit dem hat sich viel getan. DieTechnik kommt Die Branche schätzt 3D im Internet inzwischen als
über die Unterhaltungselektronik in die Haushalte. Megatrend ein. Internetunternehmer Mervyn Le-
Jeder will die 3D-Filme aus dem Kino auch zuhause vin zum Beispiel prophezeit: „Die wachsende Zahl
sehen. Das Engineering verdankt den Preisverfall von 3D-Anwendungen ist die nächste Phase der
bei den Grafikkarten der Vielzahl an Gamern. Sie Internet-Revolution und wird wahrscheinlich die
haben eine hohe Nachfrage geschaffen. Deshalb gleichen Auswirkungen haben wie die erste Web-
werden Grafikkarten jetzt für einen Millionenmarkt Explosion.“ Die Verschmelzung von Spieletechno-
produziert und sind dadurch viel günstiger. Auch logie, Virtuellen Welten und Social Web reizt vor
die Entwicklung und weite Verbreitung von Spiele- allem die Elite von morgen, die nichts anderes als
konsolen wie die Nintendo-Wii oder die Microsoft das Onlinezeitalter kennt und langsam in die Be-
Xbox haben für einen Inno-vationsschub gesorgt. rufe strebt. So hat sich die dreidimensionale Welt
„Second Life“ von einem Tagträumer-Spiel zu ei-
3D wird damit auch für den Mittelstand interessant. nem virtuellen Treffpunkt der realen Welt entwickelt.
Die Vorteile, die dreidimensionale Inhalte bieten, Fortbildungen, Konferenzen und Weiterbildungen
sind vielfältig und helfen in jedem Unternehmens- finden hier statt.
bereich: Produkte werden mit 3D-Technologien
entworfen, 3D ist gut für die Markenbildung, da Die Universität Heilbronn hält dort beispielsweise
man Produkte und Leistungen einfacher demonst- virtuelle Seminare ab für Fach- und Führungskräf-
rieren kann. 3D unterstützt auch den Verkauf, es hilft te des Mittelstands. Die Referenten aus der Praxis
bei der Rekrutierung und es erhöht die Produktivi- schickten ebenso ihre liebevoll gestalten Online-
tät. Und es kann eine Menge Dienstreisen erspa- Alter Egos (Avatare) wie die Zuhörer. Während
ren. der abendlichen Seminare konnten sich die 32
Teilnehmer untereinander austauschen, diskutieren
Auch Verbraucher lieben die dritte Dimension. Kon- und als „Avatare“ im Raum bewegen sowie inter-
sumenten entwickeln eine neue Produkterfahrung, agieren. „Das Konzept der virtuellen Veranstaltung
die emotionaler ist als bei herkömmlicher Werbung. kann als voller Erfolg gewertet werden“ resümiert
,
Das zeigt auch eine Studie des Marktforschungsin- Prof. Sonja Salmen. Der Online-Treffpunkt sparte
stituts Skopos. Das Institut zeigte Testpersonen ei- 200 Stunden Fahrzeit, etwa 1600 Kilometer Fahrt-
nen Werbespot über ein erfundenes Fruchteis ent- weg und rund 5900 Euro Spritkosten.
weder in 3D oder in herkömmlichem 2D. Nach der
3D-Ausstrahlung verspürten die Zuschauer mehr 3D ist eine Technik, die viele Chancen, aber auch
Lust, das Eis zu probieren und auch die Kaufwahr- Tücken in sich birgt. BusinessVALUE24 wird in den
scheinlichkeit war deutlich größer. Allerdings muss nächsten Wochen wichtige Hotspots der Entwick-
man im Hinterkopf behalten, dass der Effekt auch lungen vorstellen und das Thema von allen Seiten
von Qualität der Bildschirmauflösung und Digitali- beleuchten.
sierung abhängt.
13. die den Eindruck der physischen Präsenz stärker „Es gibt noch andere Anwendungen, die wir uns
vermitteln.“ sehr gut vorstellen können“ erläutert Gross. „Etwa
,
technische wissenschaftliche Anwendungen. Wir
Geplant ist ein mannshohes 3D-Display, das es sehen Potenzial für diese Technik bei der Auswer-
erlaubt, einen Menschen in voller Größe dreidi- tung von Experimenten oder auch in der Telemedi-
mensional darzustellen. Jedes Zwinkern, Lächeln zin. Für diagnostische Zwecke oder Operationen
und jede Geste wird dann für Konferenzteilnehmer können Experten aus aller Welt zugeschaltet wer-
zu sehen sein - auch wenn der Gesprächspartner den.“ Doch nicht nur von Seiten der Forschung und
gar nicht persönlich anwesend ist. „Das Display ist Wirtschaft rechnet der Experte mit großer Nach-
durchsichtig“ sagt Professor Gross. „So dass man
, frage. „Auch die Unterhaltungsindustrie darf man
das Gefühl hat, die Person steht im Raum“. nicht unterschätzen. Das ist ein Milliardenmarkt.
Solche beweglichen 3D-Displays kann man sich
Für ein solches 3D-Gespräch braucht man mindes- wirklich überall vorstellen, beispielsweise für Spiele
tens zwei dieser Apparate. Ähnlich wie beim Tele- oder interaktive Unterhaltungen.“
fon kann man niemanden anrufen, der nicht auch
ein Gerät besitzt. Das Modell ermöglicht aber
mehr als nur die Abbildung eines Menschen: Auch
die Bewegung im Raum wird nachgeahmt. Dafür
ist das Display auf einen fahrbaren Untersatz mon-
tiert. Geht der eine Gesprächspartner in seinem
Büro während der 3D-Konferenz auf und ab, tut
das sein weit entferntes virtuelles Abbild auch.
Übertragen werden die Bilder über Kameras, die
oben an dem Display befestigt sind. Diese Ka-
meras übertragen nicht nur das Bild einer Person.
„Man braucht, um eine solche Vision zu betreiben,
ein Gerät, das die Tiefe im Raum ermittelt - und
das in Realzeit“ sagt der 3D-Experte Gross. „Zu-
,
mindest sollte es den Abstand von der aktuellen
Person ermitteln und diesen Menschen auch erfas-
sen. Dazu braucht es neben Kamerasensoren auch
Tiefensensoren.“
Die Forscher gehen davon aus, dass die Tele-Pre-
sence, so das Fachwort für diese Art 3D-Übertra-
gung, der Schlüssel zu einem Multi-Milliarden-Dol-
lar-Markt ist. Von diesem Vermögen möchten die
Wissenschaftler ein Stück sichern.
Einsatzmöglichkeiten für die neue Technik gebe es
viele, so Gross. „Das eine sind selbstverständlich
Videokonferenzen, gemeinsame Projekte und tech-
nische Meetings“ sagt der Forscher. „
, Vor allem für
Firmen, die weltweit operieren.“ Um sich die Fort-
schritte bei der Produktentwicklung anzusehen,
müssen Ingenieure und Management eines Unter-
nehmens sich dann nicht mehr am selben Ort tref-
fen. Sie sehen alles in ihren 3D-Videokonferenzen.
Das spart den Firmen Geld und macht sie flexibler. @ Markus Gross, ETH Zürich
Auch müssen, wenn Züge und Flüge einmal nicht
einsatzfähig sind, keine Konferenzen mehr abge- So sieht eine Telefonkonferenz der Zukunft aus:
Von dem durchsichtigen Display hebt sich das Bild
sagt werden. Gleich ob es einen starken Winter- dreidimensional ab. Dank seines fahrbaren Unter-
einbruch in Europa, Wirbelstürme in den USA oder satzes reagiert das virtuelle Abbild auch auf Bewe-
einen Vulkanausbruch auf Island gibt. gungen im Raum.
14. Gross baut die Prototypen für die 3D-Konferenzen
zusammen mit Forschern aus Singapur und den
USA im Rahmen des Projekts „BeingThere“ Insge-
.
samt arbeiten mehr als 30 Spezialisten daran, den
Traum der 3D-Projektion für jedermann zu realisie-
ren. Dazu müssen sie viele der Komponenten aber
erst noch entwickeln. Die durchsichtigen Displays
sind dabei eine ganz besondere Herausforderung.
Bisher gibt es nur wenige Firmen, die erste Proto-
typen solcher Displays herstellen. Da am Ende ein
dreidimensionales Bild erscheinen soll, das auch
ohne spezielle Brille erkennbar ist, „braucht man
vor dem eigentlichen Display ein optisches Ele-
ment.“ Dieses Element darf aber die Durchsichtig-
keit des Displays nicht beeinflussen.
Massenmarkttauglich soll die Tele-Presence trotz-
dem schon in wenigen Jahren sein. „Die einzelnen
Bestandteile sind nicht sehr teuer. Ich denke, dass
man unsere Technik preislich in einen Bereich brin-
gen kann, wo sie vergleichbar mit Unterhaltungs-
elektronik ist. Das sehe ich durchaus realistisch.“
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Redaktion und Text: Julia Räsch
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