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BusinessVillage
flügelAM KOPFWolfgang Traub
Das Kreativitätstraining
für Nicht-Kreative
flügel
Leseprobe
BusinessVillage
flügelAM KOPFWolfgang Traub
Das Kreativitätstraining
für Nicht-Kreative
flügel
Impressum
Wolfgang Traub
flügel AM KOPF
Das Kreativitätstraining für Nicht-Kreative
1. Auflage 2013
© BusinessVillage GmbH, Göttingen
Bestellnummern
ISBN 978-3-86980-207-7 (Druckausgabe)
ISBN 978-3-86980-208-4 (E-Book, PDF)
Direktbezug unter www.businessvillage.de/bl/914
Bezugs- und Verlagsanschrift
BusinessVillage GmbH
Reinhäuser Landstraße 22
37083 Göttingen
Telefon: +49 (0)5 51 20 99-1 00
Fax: +49 (0)5 51 20 99-1 05
E–Mail: info@businessvillage.de
Web: www.businessvillage.de
Layout und Satz Sabine Kempke
Covergestaltung Mara Traub, Wolfgang Traub
Grafiken + Illustrationen im Buch
Wolfgang Traub, www.charactericon.de
Druck und Bindung
Hubert & Co GmbH und Co KG, Göttingen
Copyrightvermerk
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung
außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages
unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikrover-
filmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Alle in diesem
Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von dem Autor nach bestem Wissen
erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Er übernimmt
deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten. Die
Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk
berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen
im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären
und daher von jedermann benutzt werden dürfen.
5
Inhalt
Über den Autor ........................................................................7
Prolog......................................................................................9
1. Was Sie über Kreativität wissen sollten.................................13
1.1 Einführung ..................................................................14
1.2 Sie sind kreativ – ob Sie es wollen oder nicht....................15
1.3 Kreativität – eine ganz normale Dienstleistung..................18
1.4 Kreativität und Logik – unter die Lupe genommen..............20
1.5 Was macht Kreativität zu einem Wettbewerbsvorteil?..........28
1.6 Not macht erfinderisch – die Kreativität jenseits
1.6 der Grenzen unseres Denkens..........................................33
1.7 Ihr Zugang zur Kreativität..............................................42
1.8 Kreativität und Wahrnehmung ........................................46
1.9 Üben und testen Sie hier Ihre Wahrnehmungsfähigkeiten....52
1.10 Assoziationen – die Suchmaschine der Kreativität.............60
1.11 Assoziationsübungen....................................................66
1.12 Kreativität und Bildsprache...........................................74
1.13 Übungen zu Symbol und Bild.........................................79
1.14 Der kreative Prozess – und was Sie vorher wissen sollten...82
1.15 Zusammenfassung – was also ist Kreativität?...................86
2. Wie sich Kreativität im Alltag zeigt ......................................89
2.1 Improvisation – die alltägliche Kreativität........................91
2.2 Der Einfall – die unerwartete Kreativität...........................93
2.3 Inspiration – Kreativität mit Zielvorgabe...........................94
2.4 Kreativitätswirtschaft – wenn die Kreativität zum
2.4 Geschäft wird...............................................................96
2.5 Showtime – Kreativität als Aushängeschild........................98
2.6 Paradigmenwechsel – Kreativität als Mauerbrecher............ 100
2.7 Ebenenwechsel – die Kreativität des geänderten
2.7 Blickwinkels............................................................... 103
2.8 Zusammenfassung der praktischen Voraussetzungen.......... 106
6
3. Die Praxis der Kreativität................................................... 107
3.1 Darwin – der Fahrplan zur kreativen Lösung.................... 108
3.2 Kreativitätstechniken für Gruppen.................................. 112
3.3 Kreativitätstechnik im Alleingang.................................. 114
4. Kommunikation und Kreativität.......................................... 119
4.1 Wahrnehmung des Gegenübers...................................... 120
4.2 Wie erreichen Sie Ihr Gegenüber.................................... 121
4.3 Wie überzeugen wir unser Gegenüber?............................ 125
4.4 Kreative Teamführung.................................................. 133
4.5 Das Kreativ-Team........................................................ 146
5. Kreativität will geübt sein ................................................. 151
5.1 Allgemeine Übungen.................................................... 152
5.2 Versuchen Sie sich doch einmal als Werbetexter!.............. 157
5.3 … und jetzt als Anlageberater!..................................... 158
5.4 Hier muss eine clevere Lösung her!................................ 160
5.5 Und hier ein kleiner Ebenenwechsel............................... 160
5.6 Auflösungen............................................................... 164
Danksagung.......................................................................... 170
7
Über den Autor
Wolfgang Traub wurde 1956 in
Frankfurt/Main geboren und
musste sechzehn Jahre auf sei-
nen ersten kommerziellen Illust-
rationsauftrag warten. Seit mehr
als dreißig Jahren lebt er nun vom
Zeichnen, Malen und Schreiben.
Von Karikaturen, Illustrationen,
Cartoons, Werbeaufträgen, ein
paar Büchern, Seminaren, der Organisation von Events und
kreativen Beratungen.
Kreativität on demand also.
Fast genauso lange verfolgt er die Erforschung der Kreativität
und liest Kreativitätsratgeber. Dabei musste er erkennen, dass
die Darstellungen, was Kreativität eigentlich ist und wie sie
genutzt werden kann, recht eingleisig und mit Mythen be-
haftet sind – in der täglichen Praxis sieht einiges anders aus.
In diesem Buch stellt Wolfgang Traub nun seine Sicht und Er-
fahrung dar – in einem Buch, das direkt aus der Praxis für die
Praxis geschrieben wurde.
Sie erreichen den Autor unter: mail@wolfgangtraub.de
Werfen Sie auch einen Blick auf: www.fluegel-am-kopf.de
Prolog
10
Eine südenglische Firma war seit ihrer Gründung 1819 zu einem
bedeutenden Hersteller von Weidenkörben aller Art geworden.
In den 1950ern ging es jedoch mit dem Geschäft bergab. Der
Seniorchef, ein eingefleischter Unternehmer, verbrachte Stunden
um Stunden vor dem Kamin seines Landsitzes, tief in Gedanken,
wie er die Firma retten könnte. Eher gedankenlos spielte er da-
bei mit verkohlten Weidenstückchen, die er zum Anfeuern ver-
wendet hatte, und stellte fest, dass diese einfachen Holzkohlen
sehr unterschiedliche Eigenschaften zeigten. Sein Interesse war
geweckt und er begann zu experimentieren. 1970 begann die
Vermarktung der Zeichenkohle, heute gilt die Marke Coates als
qualitativ führend und die Firma macht, trotz einem Revival des
Geschäfts mit Weidenprodukten, zwei Drittel ihres Umsatzes mit
dieser Zeichenkohle …
1971 erlangte der asiatische Staat Bangladesch seine Unabhän-
gigkeit. Fast ausschließlich im Deltabereich des Indus und des
Ganges gelegen, litt das Land nicht an Wassermangel, sondern
an Wasserüberfluss in Form von regelmäßigen, ausgedehnten
Überschwemmungen, die bevorstehende Ernten wieder ver-
nichteten. Abhilfe brachte eine unerwartete Lösung, und zwar
der Aufbau eines Bewässerungssystems, welches in der über-
schwemmungsfreien Zeit einen vollständigen Anbauzyklus und
damit sicheren Ertrag ermöglichte …
Dieser Versuch sollte Aufschluss über die Intelligenz eines
Schimpansen geben: An der Decke des Raumes waren einige
Bananen als Lockmittel befestigt, im Raum verteilt befanden
sich mehrere Holzkisten unterschiedlicher Größe. Die Frage war,
ob der Affe auf die Idee kommen würde, die Kisten aufeinander
zu stellen, um mithilfe dieses Turms die Bananen zu erreichen.
11
Als der Forscher das Tier in den Versuchsraum brachte, zeigte
der Schimpanse spontan, dass er zu weit besseren Ideen be-
fähigt war: er kletterte an dem Forscher hoch und erbeutete die
Bananen in Windeseile …
Drei unterschiedliche Geschichten mit einem gemeinsamen
Nenner: eine durch und durch kreative Lösung, die unabhän-
gig von Intelligenz und Bildung in kürzester oder längerer Zeit
gefunden wurde.
Um diese Dinge geht es in diesem Buch.
1.
Was Sie über Kreativität
wissen sollten
14
1.1 Einführung
Wie Sie Kreativität erfolgreich vermeiden können
Kreativität steht hoch im Kurs, aber kreativ zu sein, nur um
kreativ zu sein, das ist wirklich Unsinn. Das Rad ist nun ein-
mal schon erfunden, wozu es neu erfinden? Daher können Sie
ruhig die Kreativität meiden, wo es nur geht.
Handeln Sie daher ausschließlich nach Anweisungen, die Sie
minutiös und buchstabengetreu ausführen. Folgen Sie zu-
verlässig allen Gewohnheiten, Regeln und Vorschriften und
vermeiden sie jegliche Abweichung von einer Routine. Eigen-
initiative ist hierbei gefährlich und unbedingt zu verweigern.
Brechen sie jeden Auftrag ab, der nicht im gewohnten Rahmen
durchzuführen ist. Lassen Sie sich von äußeren Einflüssen we-
der irritieren noch ablenken. Weichen Sie unter keinen Um-
ständen von gewohnten und bewährten Wegen ab.
Vor allem aber: Überschreiten Sie nie die Grenzen der Gewohn-
heit oder Routine – nicht im Denken und nicht im Handeln!
Wenn Ihr Navi Sie in einen Fluss schickt oder eine Baustelle den
gewohnten Weg zur Arbeit blockiert, warten Sie auf Hilfe und
Anweisungen, Ihre Geduld wird belohnt werden. Stromausfäl-
le, hängengebliebene Rechner und plötzliche Krankheitsfälle
unverzichtbarer Mitarbeiter sind eindeutige Aufforderungen,
die Arbeit sofort einzustellen und abermals auf Hilfe und An-
weisungen zu warten.
Kurz gesagt: Wenn Ihr Umfeld verrücktspielt, dann brauchen
Sie es lange noch nicht ebenfalls tun.
15
Unglücklicherweise haben Ihre – und auch meine – Vorfahren
diese Dinge nicht beherzigt. Unglücklicherweise, weil wir da-
durch gezwungen sind, Steuererklärungen abzugeben, Navis
und Computer upzudaten, Termine einzuhalten und unver-
gessliche Urlaube zu planen – ohne unsere unverantwortli-
chen Vorfahren würden wir jetzt immer noch hoch über der
afrikanischen Steppe in einer Baumkrone sitzen und unser Fell
kratzen …
1.2	Sie sind kreativ – ob Sie es wollen
oder nicht
Die Hirnforschung hat es schon lange bestätigt: Kreativität ist
keine erst mühsam zu erlernende Technik wie Yoga, Business
English oder Tango tanzen. Kreativität ist eine angeborene Fä-
higkeit, ein Potenzial, das in jedem Menschen bereitsteht, fest
in unser Denken integriert ist und zur Bewältigung des Lebens
von jedem in der einen oder anderen Form genutzt wird.
Sie sind serienmäßig mit Kreativität ausgestattet.
Sie sind kreativ, wenn Sie:
•		einen Terminplan aufstellen,
•		eine Feier, eine Sitzung oder eine Veranstaltung
organisieren,
•		Ihre Wohnung, Ihr Büro oder Ihren Garten gestalten,
•	einen Vortrag schreiben oder eine Präsentation vorbereiten,
•		einen Plan machen oder eine Wegbeschreibung erstellen,
•		wenn Sie eine Entscheidung treffen und dabei die
möglichen Alternativen betrachten.
16
Sie sind ebenfalls kreativ, wenn Sie:
•	eine Bierflasche mit dem Feuerzeug öffnen,
•		die Zigarette am Toaster anzünden, weil Ihre Streichhölzer
alle sind,
•		einen Spitznamen erfinden,
•		mit einer Metapher oder einem Vergleich argumentieren,
•		Weihnachtsgeschenke aussuchen.
Sie sind kreativ, selbst wenn Sie Auto fahren: Um auf eine
Autobahn aufzufahren und sich in den fließenden Verkehr
einzureihen, müssen Sie sich ein Bild von der Verkehrssitua-
tion machen. Ein Bild kreieren …
Und falls Sie tatsächlich alle diese Dinge noch niemals ge-
macht haben: In der Königsdisziplin der Kreativität werden Sie
sich geübt haben: in der hohen Kunst der Ausrede …
Auch Sie nutzen Ihre Kreativität, Sie können gar nicht anders.
Jeder ist kreativ. Die Kreativität ist weder ein Monopol noch
ein Privileg der Künstler und PR-Profis. Auch als Richter,
Controller, Buchhalter oder als Verkäufer, Vertreter, Finanz-
dienstleister benötigen Sie Kreativität und nehmen diese in
Anspruch, um Ihre Aufgaben zu meistern. Selbst um einen
einfachen Text zu schreiben, einen Bericht, ein Protokoll oder
ein Positionspapier brauchen Sie Kreativität – sogar eine gan-
ze Menge!
Natürlich können Sie Ihre Kreativität ausbauen, steigern, re-
gelmäßig üben oder gar gezielt trainieren – das Potenzial dazu
ist bereit und Sie müssen sich nur dafür entscheiden. Dieses
Buch zeigt Ihnen, dass Kreativität etwas Alltägliches ist. Es
zeigt Ihnen die vielfachen Verkleidungen, unter denen die
17
Kreativität ständig präsent ist, und es zeigt Ihnen, wie Sie
Ihre Kreativität beständig steigern können.
Auf der anderen Seite zeigt Ihnen dieses Buch, wie Sie sich
ohne Not Grenzen setzen, die ein kreatives Vorgehen behin-
dern. Grenzen, die Sie nur zu überschreiten brauchen, um das
mächtige Potenzial der Kreativität zu nutzen.
Mit einem bewussten Zugang zu Ihrer Kreativität können Sie
den Spielraum, der sich aus begrenzten Möglichkeiten oder
einschränkenden Vorgaben ergibt, optimieren und gänzlich
ausschöpfen. Sie können komplexe Zusammenhänge bes-
ser überschauen und finden bei schwierigen Entscheidungen
leichter sinnvolle Alternativen. Sie können sich leichter vom
Gewohnten und Immer-da-Gewesenen lösen, die – oft selbst
gezogenen – Grenzen der Gewohnheit und Routine bewusst
überwinden, Abläufe dabei optimieren oder neue Strategien
und Produkte entwickeln. Kreativität ist die Voraussetzung,
um durch Innovationen die Nase vorn zu haben.
Beachtliche Kreativität kann sich selbst dort zeigen, wo sie
am wenigsten erwartet wird: in den deutschen Amtsstuben.
Allein die Einführung der „Großvieheinheit“, eines Maßes zur
Quantifizierung des landwirtschaftlichen Viehbestandes (eine
GVE entspricht einer Kuh, ein Schwein hat einen entsprechend
kleineren Wert) ist beeindruckend. Hinter „wesentlichem Bestand“
verbergen sich herkömmliche Sträucher und eine „nicht-lebende
Einfriedung“ ist ein Zaun. Und was ist ein „raumübergreifendes
Großgrün“? Ein Baum. Hut ab!
Warum das so ist, wird verständlich, wenn wir uns das mensch-
liche Gehirn etwas näher anschauen, um der Funktion der Krea-
tivität auf den Grund zu gehen.
18
1.3	Kreativität – eine ganz normale
Dienstleistung
Wir sprechen hier nicht über kreative Hobbys wie gekonntes
Aquarellieren und ästhetische Blumengestecke – hier geht es
um den Alltag, um unsere Karriere und unsere Durchsetzung.
Um den Sinn und Zweck der Kreativität zu verstehen, werfen
wir einen kurzen Blick auf das menschliche Gehirn.
Wer auch immer den Menschen konstruiert hat, sorgte für
dessen erfolgreiche Durchsetzung auf diesem Planeten. Dabei
setzte unser Konstrukteur nicht auf die bewährten Bauteile
der Evolution, wie etwa Krallen, Fangzähne und giftige Sta-
cheln, sondern er konzentrierte sich auf das Hirn.
Als einziges Lebewesen sind wir in der Lage, komplexe und
angepasste Strategien zu entwickeln und die nötigen Mittel
zu erdenken, diese zu realisieren. Und damit auf jede neue
Herausforderung flexibel zu reagieren.
Der Geniestreich in der Konstruktion unseres Gehirns ist die
Doppelstruktur unseres Denkapparates. Das Großhirn – Ihres,
meines und das aller anderen Menschen – besteht aus zwei Tei-
len, die leistungsfähig miteinander verkabelt sind. Diese sind
auf unterschiedliche Aufgabenstellungen spezialisiert, und
zwar – wie könnte es anders sein? – die eine für das logische
und die andere für das kreative Denken. Wir verfügen damit
über zwei parallel arbeitende Dienstleistungszentren, die auf
unterschiedliche Lösungsansätze spezialisiert sind. Sie ergän-
zen sich gegenseitig, sind erstklassig aufeinander abgestimmt
und machen durch ihr Zusammenwirken gedankliche Höchst-
leistungen überhaupt erst möglich.
19
Die linke Hälfte Ihres Großhirns verarbeitet und verwaltet be-
reitwillig präzise Daten, Definitionen und Diagnosen. Sie ist
der Standort aller logischen Denkprozesse, ihr Ziel ist eine
einzige und optimale Lösung. Die rechte dagegen befasst sich
mit allen vielschichtigen, komplexen und nicht präzise de-
finierbaren Daten und prüft mögliche Zusammenhänge. Vor
allem aber verwaltet und verarbeitet sie die riesige Datenflut
unserer Wahrnehmungen und stellt Daten bereit. Ihr Ziel ist
ein umfassendes Angebot alternativer Lösungen.
Eine anschauliche Vorstellung von den beiden Hirnhälften bekom-
men Sie, wenn Sie sich Ihren Denkapparat wie einen Fotoapparat
vorstellen. Dieser benötigt ebenfalls, abhängig von der Situation,
zwei unterschiedliche Objektive: das Teleobjektiv, mit dem Sie
– selbst in der Ferne – klar und gezielt fokussieren können, und
den Weitwinkel, um einen möglichst weit gefassten Überblick zu
erzielen.
Die Logik, das Teleobjektiv unseres Denkens, ist bestrebt, eine
einzige, nachvollziehbare und präzise Lösung zu entwickeln. Das
Weitwinkel-Denken unserer Kreativität dagegen durchstreift die
Vielfalt unserer Erfahrungen und Wahrnehmungen, um neue, uns
noch nicht bekannte Alternativen aufzuzeigen.
Die Kreativität hat also einen festen Platz
in unserem Gehirn. Im folgenden Kapitel wer-
den wir uns eingehend mit den Aufgaben der
Logik und der Kreativität beschäftigen.
Die Kreativität hat also einen festen Platz
in unserem Gehirn. Im folgenden Kapitel wer-
den wir uns eingehend mit den Aufgaben der
Logik und der Kreativität beschäftigen.
20
Tipp: Kreativität ist auch eine Übungssache und besonders in
Kleinigkeiten können Sie Ihre Kreativität üben. Wenn Sie einen
Einkauf tätigen, zum Friseur gehen wollen oder das Auto zur
Inspektion muss und Sie unterwegs noch weitere Erledigungen
abhaken wollen, dann legen Sie sich zuerst mindestens drei alter-
native Pläne zurecht und wählen anschließend den besten aus.
Bei Absprachen mit Kollegen oder Kunden schadet es nicht, meh-
rere Strategien zur Auswahl parat zu haben. Und eine effiziente
Terminplanung ist ohne Kreativität kaum denkbar.
1.4 Kreativität und Logik – unter die
Lupe genommen
In diesem Kapitel wollen wir Kreativität vorläufig definieren,
Logik und Kreativität detailliert einander gegenüberstellen und
die Charakteristika des logischen und des kreativen Denkens ver-
gleichen.
Es mag Zufall sein oder eben gerade nicht: eine logische, prä-
zise Definition der Kreativität ist bis heute nicht gefunden.
Beliebt, im Kern zutreffend und löblich kurz ist die Definition:
Kreativität ist: etwas Neues schaffen.
Allerdings lässt diese Begriffsbestimmung viel zu wünschen
übrig. Treffender ist die Definition des Kreativitätsforschers
Rainer Matthias Holm-Hadulla, Professor für Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie an der Universität Heidelberg:
Kreativität ist die Neukombination von Informationen.
Tipp: Kreativität ist auch eine Übungssache und besonders in
21
Auch diese Formulierung kann in ihrer Kürze und Prägnanz
nicht alle Eventualitäten abdecken – wenn Sie Ihren Flug ver-
passen, weil auf dem Weg zum Flughafen das Benzin ausgeht,
werden auch Informationen neu kombiniert. Das ist aber noch
lange nicht kreativ, sondern einfach nur ärgerlich.
Eine dritte Definition, die uns weiterbringt, stammt von dem
amerikanischen Forscher, Publizisten und Professor für Psych-
iatrie Arthur Deikman. Er wurde 1929 in New York geboren,
studierte in Harvard zunächst Physik, später Mathematik und
wechselte schließlich zur Psychiatrie und wurde zu einem viel
beachteten Publizisten. In Bezug auf die Hirnhälften- bezie-
hungsweise Hemisphären-Theorie, für die Roger Sperry 1981
den Nobelpreis verliehen bekam, argumentierte Deikman, dass
jede Hirnhälfte über einen eigenen, spezifischen Denkstil ver-
füge. Die logisch agierende linke Hirnhälfte übe einen „inst-
rumentalen“ Denkmodus aus, die – vor allem für Emotionen
und Kreativität zuständige – rechte Hirnhälfte denke dagegen
rezeptiv, also wahrnehmend.
Die Existenz zweier Denkstile und der Wechsel zwischen diesen
erscheint mir sehr gut nachvollziehbar.
Eine wirklich verständliche und greifbare Definition erhalten
wir erst, wenn wir die Kreativität als kreativen Prozess be-
schreiben. Dann bedeutet Kreativität:
1.	 beobachten, wahrnehmen und Potenziale erkennen,
2.	 geeignete Potenziale neu kombinieren und
3.	 diese Kombinationen logisch auf ihre Realitätstauglichkeit
überprüfen.
22
Vor diesem Hintergrund werden wir jetzt noch einmal Kreativi-
tät und Logik vergleichend nebeneinander stellen.
Ziel der Logik ist eine einzige, unanfechtbare und dauerhaft
gültige Lösung. Der logische Denkprozess ist in kleine Schrit-
te aufgeteilt, von denen jeder realistisch, wahr, präzise und
objektiv nachvollziehbar sein muss. Scheinen diese Bedingun-
gen erfüllt, wird dieser Schritt als nicht mehr infrage zu stel-
lendes Paradigma in die Kette der logischen Schlussfolgerung
eingefügt. Dieses Paradigma dient wiederum als Basis für den
nächsten Schritt, der sich zwingend aus dem vorhergehenden
Schritt ergeben muss. „Wenn …, dann“ ist das Bindeglied,
welches die einzelnen Glieder einer logischen Kette verbindet.
Logisches Denken folgt dem Ausschlussverfahren.
Durch Ausschließen aller dem logischen Prozess nicht stand-
haltender Alternativen fokussiert sich dieser zunehmend, bis
eine alleinige, objektiv nachvollziehbare, „wahre“ Lösung üb-
rig bleibt.
Ein kreativer Prozess nimmt den gegenteiligen Weg. Präzision,
Objektivität oder Machbarkeit spielen überhaupt keine Rolle.
Ziel der Kreativität ist es, Varianten zu entwickeln und Al-
ternativen zu entdecken, eben die hinderlichen imaginären
Grenzen zu überschreiten, neue Verbindungen herzustellen
– oder bewusst zu machen – zwischen Erfahrungen, die wir
bisher noch nicht miteinander in Relation sahen. Die Kreativi-
tät stöbert nur zu gerne in dem riesigen Archiv aller unserer
Erinnerungen und Wahrnehmungen. Und zwar sehr schnell,
schließlich ist das auch ihr Job. Das Motto ist hier: „Was wäre,
wenn …“
23
Kreatives Denken schließt nicht aus, sondern sammelt ein
– je komplexer die Zusammenhänge, umso besser. Je weiter
der Überblick, umso mehr Alternativen werden sichtbar. Da-
bei geht die Kreativität nicht einmal willkürlich vor: wie eine
Internet-Suchmaschine durchforstet sie unseren ganzen Er-
fahrungsschatz nach „Treffern“ in Form von Ähnlichkeiten
irgendeiner Art. Die Kreativität sucht nicht den Fokus, ihre
Welt ist das große Ganze und der Überblick darüber. Sie macht
es uns erst möglich, die komplexen Puzzlesteine eines Denk-
gebäudes zu einem schlüssigen Ganzen zusammenzuführen.
Auf einen einfachen Nenner gebracht: die Kreativität ist eine
erweiterte Datenerfassung und -vernetzung, der logische Ver-
stand optimiert deren Ergebnisse. Zum besseren Vergleich hier
noch einmal ein Überblick in Tabellenform:
Logik Kreativität
Standort linke Hirnhälfte rechte Hirnhälfte
Denkmodus instrumental rezeptiv
Denkweise objektiv subjektiv
Arbeitsweise konzentriert dezentriert
Vorgehensweise linear vernetzt
Dynamik Schritt für Schritt simultan
Ordnung hierarchisch parallel
Ansammlung von Indizien Assoziationen
Realitätsbezug realistisch visionär
Ergebnis nachvollziehbar unbestimmt
Bevorzugte Sprache Wort Bild
Ziel fokussierte Lösung Alternativen
Vergleich: Logik – Kreativität
24
Hier zeigt sich deutlich die Gegensätzlichkeit von logischem
und kreativem Denken und deren jeweiligen Ergebnissen.
Höre ich hier jemanden hüsteln? Einverstanden, hier könnte
man die Frage einwenden, ob man überhaupt von kreativem
Denken sprechen kann. Was fällt uns bei dem Begriff Denken
ein? Bestimmt nicht irgendwelche freilaufenden Ideen oder
chaotischen Assoziationen. Wir beziehen ihn letztendlich im-
mer auf die Logik – dieses Denkens sind wir uns bewusst und
so haben wir es schließlich gelernt.
Was sagt Wikipedia uns dazu? Das Online-Lexikon definiert
Denken, unter Bezug auf Schischkoff (Schischkoff: Philosophi-
sches Wörterbuch, Erstauflage 1965), wie folgt:
„Unter Denken werden alle Vorgänge zusammengefasst, die aus
einer inneren Beschäftigung mit Vorstellungen, Erinnerungen
und Begriffen eine Erkenntnis zu formen versuchen.“
Mit dieser Definition dürfen wir die Kreativität getrost zu
einer Form des Denkens erklären. Alles andere wäre meiner
Ansicht nach auch sinnlos. Denn es ist nicht die Spezialisie-
rung alleine, sondern vor allem die enge Zusammenarbeit von
Logik und Kreativität, die die Denkfähigkeit unseres Hirns erst
ausmacht.
Nehmen wir mal einen ganz normalen Denkprozess:
Angenommen, Sie müssen wieder einmal feststellen, dass Ihr
Tag zu wenige Stunden hat:
25
Sie entscheiden, dass es sich
lohnt, über einen effizienteren
Tagesablauf nachzudenken (Logik).
Sie sammeln Ideen,
was Sie ändern
könnten (Kreativität).
Sie überprüfen diese Ideen
auf Umsetzbarkeit und
treffen eine Auswahl (Logik).
Sie stellen sich vor, welche
Konsequenzen die ausgewählten
Ideen mit sich bringen
(Kreativität).
Sie bewerten die Ideen
abschließend und
entscheiden sich (Logik).
Konsequenzen die ausgewählten
26
Auch bei Prozessen, die kein weiteres Nachdenken erfordern,
ist diese Zusammenarbeit nachweisbar. Sagen wir einmal, Sie
treffen einen Bekannten: Zuerst nehmen Sie eine menschliche
Gestalt wahr. Ein (kreativer, weil bildlicher) Abgleich mit al-
len bekannten Gesichtern identifiziert die Person, der Vorgang
wird an die linke Hirnhälfte (Logik) übergeben, in der Begriffe
und Namen verwaltet werden. Der Name wird hinzugefügt und
Sie können Ihren Bekannten begrüßen.
Fällt Ihnen hier etwas auf? Ja: die Logik steht am Schluss!
Das ist ein sehr wichtiger Punkt und entscheidender Schritt im
Verständnis der Kreativität.
Ein munteres Brainstorming, selbst wenn es einen ganzen Tsu-
nami von Ideen auslöst, nützt nämlich erst einmal gar nichts.
Eine kreative Idee ist erst dann sinnvoll, wenn der Verstand,
unsere Ratio, diese unvoreingenommen und realistisch geprüft
hat und dann für grundsätzlich sinnvoll und möglicherweise
anwendbar erklärt.
Dadurch aber erscheint eine kreative Idee, ist sie erst einmal
durchdacht, nur noch logisch. Kreative Meisterstücke wie die
Erfindung von Rad, Flaschenzug, James Bond oder Smart-
phone erscheinen – sind sie erst einmal erfunden – doch nur
völlig logisch und unvermeidlich. Man muss eben nur darauf
kommen …
Auch aus diesem Grund glauben viele Menschen – und alle
bekennenden Rationalisten –, ohne Kreativität auszukommen.
TEXT-TUNING
Tilo Dilthey zählt zu den Markenmachern in Deutschland. Sein Marken-
zeichen: Nur die Einzigartigkeit wirkt. Doch wie entwickelt man Einzig-
artigkeit, wie kommuniziert man sie?
Auf der Basis vieler erfolgreicher Kampagnen und Werbeaktionen
illustriert Tilo Dilthey, wie einzigartige Texte mit Werbewirkung entste-
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TEXT-TUNING ist das Buch für mehr Werbewirkung und für alle, die
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Vergnügen lesbar.
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stattdessen lässt er ihn kurz und knapp und im Ton sehr unaufdringlich
an seinem reichen Erfahrungsschatz teilhaben. […] Ein Muss für Wer-
beleute, aber auch äußerst hilfreich für alle, die ihre Geschäftspartner
besser überzeugen wollen.“ (managementbuch.de / 15.06.2011)
Tilo Dilthey
TEXT-TUNING
Das Konzept für mehr Werbewirkung
160 Seiten; 2. Auflage 2012; 17,90 Euro
ISBN 978-3-86980-114-8; Art.-Nr.: 838
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Jens-Uwe Meyer, Henryk Mioskowski
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www.BusinessVillage.de
Resilienz
Erfolgreiche Menschen haben eine Eigenschaft, die sie von anderen
unterscheidet und doch sofort wahrnehmbar ist: Gelassenheit. Sie
meistern schwierige Situationen scheinbar mit Leichtigkeit, persönliche
Angriffe prallen an ihnen ab und selbst unter hohem Druck büßen sie
ihre Leistungsfähigkeit nicht ein.
Was machen diese Menschen anders? Sie beherrschen die Gelassen-
heit im Umgang mit sich, mit ihren Mitmenschen und mit den Heraus-
forderungen, die das Leben und ihre tägliche Arbeit für sie bereithalten.
Eine Eigenschaft, nach der sich immer mehr Menschen sehnen und
die in der heutigen Zeit immer bedeutender wird. Resiliente Menschen
verbinden diese Fähigkeit mit einer erstaunlichen Zielorientierung, Kon-
sequenz und Disziplin in ihrem Handeln und erreichen dadurch etwas,
was sie von vielen anderen unterscheidet: persönlichen Erfolg UND ein
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In einer der wahrscheinlich spannendsten Reisen, der Reise zu Ihrem
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Denis Mourlane
Resilienz
Die unentdeckte Fähigkeit der wirklich
Erfolgreichen
232 Seiten; 4. Auflage 2013; 24,80 Euro
ISBN 978-3-86980-249-7; Art.-Nr.: 940
www.BusinessVillage.de
Konzepte ausarbeiten
Konzepte auszuarbeiten gehört in vielen Berufen und Branchen zu
den wichtigsten Aufgaben. Vielfach sollen die Konzepte Kollegen,
Vorgesetzte oder Auftraggeber mit gekonnter Darstellung und schlag-
kräftigen Argumenten auf Anhieb überzeugen. Dabei kann es sich um
Konzepte unterschiedlichster Art handeln: Projektberichte,
Entscheidungsvorlagen, Gutachten, Unternehmensstrategien,
Marketing- oder PR-Kampagnen, Fachartikel, Präsentationen oder
ganze Bücher.
Gleich ob die Konzepte firmenintern oder -extern verwendet werden:
Sie sollten sorgfältig recherchiert werden, zündende Ideen liefern,
gründlich informieren und exzellent formuliert sein. Mit anderen Worten:
Sie müssen Qualität, Professionalität und Kompetenz ausstrahlen.
In diesem Buch erfahren Sie, wie Sie bei der Konzepterarbeitung syste-
matisch vorgehen: von der Informationsrecherche und -bewertung über
die kreative Lösungsfindung bis zum Verfassen eines flüssigen Textes.
Die Autorin zeigt, wie Sie mit funktionierenden Methoden und Techni-
ken die Qualität Ihres zu erarbeitenden Konzeptes sichern.
Sonja Ulrike Klug
Konzepte ausarbeiten
Tools und Techniken für Pläne,
Berichte, Bücher und Projekte
208 Seiten; 1. Auflage 2012; 21,80 Euro
ISBN 978-3-86980-179-7; Art.-Nr.: 897
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Es ist fast wie beim Elevator-Pitch. Sie haben nur wenig Zeit, Ihre Idee
zu präsentieren, und vor allem kaum Vorbereitungszeit – alles muss
schnell gehen. Nur: Diesmal versuchen Sie nicht im Fahrstuhl den Vor-
standsvorsitzenden um den Finger zu wickeln. Diesmal müssen Sie in
einer Teamsitzung, beim Projektreffen, bei einem Kunden oder in einem
Vieraugengespräch mit dem Chef für einen Aha-Effekt sorgen. Sie müs-
sen ad hoc charmant, wirkungsvoll und mit Substanz begeistern. Ganz
gleich ob die Vorbereitungszeit zwei Stunden oder nur zwei Minuten
beträgt – Sie müssen die überzeugenden Daten, Fakten und Argumen-
te liefern und freihändig präsentieren.
Die Präsentations- und Rhetorikexpertin Anita Hermann-Ruess zeigt in
diesem Buch, wie Sie auch unter Zeitdruck immer und überall über-
zeugende Ad-hoc-Präsentationen entwerfen, mit einfachen Mitteln
visualisieren, einen bleibenden Eindruck hinterlassen und nachhaltig
positiv wirken.
Anita Hermann-Ruess
ad hoc präsentieren
Kurz, knackig und prägnant
argumentieren und überzeugen
226 Seiten; 1. Auflage 2013; 21,80 Euro
ISBN 978-3-86980-187-2; Art.-Nr.: 899
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  • 1. BusinessVillage flügelAM KOPFWolfgang Traub Das Kreativitätstraining für Nicht-Kreative flügel Leseprobe
  • 2.
  • 3. BusinessVillage flügelAM KOPFWolfgang Traub Das Kreativitätstraining für Nicht-Kreative flügel
  • 4. Impressum Wolfgang Traub flügel AM KOPF Das Kreativitätstraining für Nicht-Kreative 1. Auflage 2013 © BusinessVillage GmbH, Göttingen Bestellnummern ISBN 978-3-86980-207-7 (Druckausgabe) ISBN 978-3-86980-208-4 (E-Book, PDF) Direktbezug unter www.businessvillage.de/bl/914 Bezugs- und Verlagsanschrift BusinessVillage GmbH Reinhäuser Landstraße 22 37083 Göttingen Telefon: +49 (0)5 51 20 99-1 00 Fax: +49 (0)5 51 20 99-1 05 E–Mail: info@businessvillage.de Web: www.businessvillage.de Layout und Satz Sabine Kempke Covergestaltung Mara Traub, Wolfgang Traub Grafiken + Illustrationen im Buch Wolfgang Traub, www.charactericon.de Druck und Bindung Hubert & Co GmbH und Co KG, Göttingen Copyrightvermerk Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikrover- filmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von dem Autor nach bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Er übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.
  • 5. 5 Inhalt Über den Autor ........................................................................7 Prolog......................................................................................9 1. Was Sie über Kreativität wissen sollten.................................13 1.1 Einführung ..................................................................14 1.2 Sie sind kreativ – ob Sie es wollen oder nicht....................15 1.3 Kreativität – eine ganz normale Dienstleistung..................18 1.4 Kreativität und Logik – unter die Lupe genommen..............20 1.5 Was macht Kreativität zu einem Wettbewerbsvorteil?..........28 1.6 Not macht erfinderisch – die Kreativität jenseits 1.6 der Grenzen unseres Denkens..........................................33 1.7 Ihr Zugang zur Kreativität..............................................42 1.8 Kreativität und Wahrnehmung ........................................46 1.9 Üben und testen Sie hier Ihre Wahrnehmungsfähigkeiten....52 1.10 Assoziationen – die Suchmaschine der Kreativität.............60 1.11 Assoziationsübungen....................................................66 1.12 Kreativität und Bildsprache...........................................74 1.13 Übungen zu Symbol und Bild.........................................79 1.14 Der kreative Prozess – und was Sie vorher wissen sollten...82 1.15 Zusammenfassung – was also ist Kreativität?...................86 2. Wie sich Kreativität im Alltag zeigt ......................................89 2.1 Improvisation – die alltägliche Kreativität........................91 2.2 Der Einfall – die unerwartete Kreativität...........................93 2.3 Inspiration – Kreativität mit Zielvorgabe...........................94 2.4 Kreativitätswirtschaft – wenn die Kreativität zum 2.4 Geschäft wird...............................................................96 2.5 Showtime – Kreativität als Aushängeschild........................98 2.6 Paradigmenwechsel – Kreativität als Mauerbrecher............ 100 2.7 Ebenenwechsel – die Kreativität des geänderten 2.7 Blickwinkels............................................................... 103 2.8 Zusammenfassung der praktischen Voraussetzungen.......... 106
  • 6. 6 3. Die Praxis der Kreativität................................................... 107 3.1 Darwin – der Fahrplan zur kreativen Lösung.................... 108 3.2 Kreativitätstechniken für Gruppen.................................. 112 3.3 Kreativitätstechnik im Alleingang.................................. 114 4. Kommunikation und Kreativität.......................................... 119 4.1 Wahrnehmung des Gegenübers...................................... 120 4.2 Wie erreichen Sie Ihr Gegenüber.................................... 121 4.3 Wie überzeugen wir unser Gegenüber?............................ 125 4.4 Kreative Teamführung.................................................. 133 4.5 Das Kreativ-Team........................................................ 146 5. Kreativität will geübt sein ................................................. 151 5.1 Allgemeine Übungen.................................................... 152 5.2 Versuchen Sie sich doch einmal als Werbetexter!.............. 157 5.3 … und jetzt als Anlageberater!..................................... 158 5.4 Hier muss eine clevere Lösung her!................................ 160 5.5 Und hier ein kleiner Ebenenwechsel............................... 160 5.6 Auflösungen............................................................... 164 Danksagung.......................................................................... 170
  • 7. 7 Über den Autor Wolfgang Traub wurde 1956 in Frankfurt/Main geboren und musste sechzehn Jahre auf sei- nen ersten kommerziellen Illust- rationsauftrag warten. Seit mehr als dreißig Jahren lebt er nun vom Zeichnen, Malen und Schreiben. Von Karikaturen, Illustrationen, Cartoons, Werbeaufträgen, ein paar Büchern, Seminaren, der Organisation von Events und kreativen Beratungen. Kreativität on demand also. Fast genauso lange verfolgt er die Erforschung der Kreativität und liest Kreativitätsratgeber. Dabei musste er erkennen, dass die Darstellungen, was Kreativität eigentlich ist und wie sie genutzt werden kann, recht eingleisig und mit Mythen be- haftet sind – in der täglichen Praxis sieht einiges anders aus. In diesem Buch stellt Wolfgang Traub nun seine Sicht und Er- fahrung dar – in einem Buch, das direkt aus der Praxis für die Praxis geschrieben wurde. Sie erreichen den Autor unter: mail@wolfgangtraub.de Werfen Sie auch einen Blick auf: www.fluegel-am-kopf.de
  • 8.
  • 10. 10 Eine südenglische Firma war seit ihrer Gründung 1819 zu einem bedeutenden Hersteller von Weidenkörben aller Art geworden. In den 1950ern ging es jedoch mit dem Geschäft bergab. Der Seniorchef, ein eingefleischter Unternehmer, verbrachte Stunden um Stunden vor dem Kamin seines Landsitzes, tief in Gedanken, wie er die Firma retten könnte. Eher gedankenlos spielte er da- bei mit verkohlten Weidenstückchen, die er zum Anfeuern ver- wendet hatte, und stellte fest, dass diese einfachen Holzkohlen sehr unterschiedliche Eigenschaften zeigten. Sein Interesse war geweckt und er begann zu experimentieren. 1970 begann die Vermarktung der Zeichenkohle, heute gilt die Marke Coates als qualitativ führend und die Firma macht, trotz einem Revival des Geschäfts mit Weidenprodukten, zwei Drittel ihres Umsatzes mit dieser Zeichenkohle … 1971 erlangte der asiatische Staat Bangladesch seine Unabhän- gigkeit. Fast ausschließlich im Deltabereich des Indus und des Ganges gelegen, litt das Land nicht an Wassermangel, sondern an Wasserüberfluss in Form von regelmäßigen, ausgedehnten Überschwemmungen, die bevorstehende Ernten wieder ver- nichteten. Abhilfe brachte eine unerwartete Lösung, und zwar der Aufbau eines Bewässerungssystems, welches in der über- schwemmungsfreien Zeit einen vollständigen Anbauzyklus und damit sicheren Ertrag ermöglichte … Dieser Versuch sollte Aufschluss über die Intelligenz eines Schimpansen geben: An der Decke des Raumes waren einige Bananen als Lockmittel befestigt, im Raum verteilt befanden sich mehrere Holzkisten unterschiedlicher Größe. Die Frage war, ob der Affe auf die Idee kommen würde, die Kisten aufeinander zu stellen, um mithilfe dieses Turms die Bananen zu erreichen.
  • 11. 11 Als der Forscher das Tier in den Versuchsraum brachte, zeigte der Schimpanse spontan, dass er zu weit besseren Ideen be- fähigt war: er kletterte an dem Forscher hoch und erbeutete die Bananen in Windeseile … Drei unterschiedliche Geschichten mit einem gemeinsamen Nenner: eine durch und durch kreative Lösung, die unabhän- gig von Intelligenz und Bildung in kürzester oder längerer Zeit gefunden wurde. Um diese Dinge geht es in diesem Buch.
  • 12.
  • 13. 1. Was Sie über Kreativität wissen sollten
  • 14. 14 1.1 Einführung Wie Sie Kreativität erfolgreich vermeiden können Kreativität steht hoch im Kurs, aber kreativ zu sein, nur um kreativ zu sein, das ist wirklich Unsinn. Das Rad ist nun ein- mal schon erfunden, wozu es neu erfinden? Daher können Sie ruhig die Kreativität meiden, wo es nur geht. Handeln Sie daher ausschließlich nach Anweisungen, die Sie minutiös und buchstabengetreu ausführen. Folgen Sie zu- verlässig allen Gewohnheiten, Regeln und Vorschriften und vermeiden sie jegliche Abweichung von einer Routine. Eigen- initiative ist hierbei gefährlich und unbedingt zu verweigern. Brechen sie jeden Auftrag ab, der nicht im gewohnten Rahmen durchzuführen ist. Lassen Sie sich von äußeren Einflüssen we- der irritieren noch ablenken. Weichen Sie unter keinen Um- ständen von gewohnten und bewährten Wegen ab. Vor allem aber: Überschreiten Sie nie die Grenzen der Gewohn- heit oder Routine – nicht im Denken und nicht im Handeln! Wenn Ihr Navi Sie in einen Fluss schickt oder eine Baustelle den gewohnten Weg zur Arbeit blockiert, warten Sie auf Hilfe und Anweisungen, Ihre Geduld wird belohnt werden. Stromausfäl- le, hängengebliebene Rechner und plötzliche Krankheitsfälle unverzichtbarer Mitarbeiter sind eindeutige Aufforderungen, die Arbeit sofort einzustellen und abermals auf Hilfe und An- weisungen zu warten. Kurz gesagt: Wenn Ihr Umfeld verrücktspielt, dann brauchen Sie es lange noch nicht ebenfalls tun.
  • 15. 15 Unglücklicherweise haben Ihre – und auch meine – Vorfahren diese Dinge nicht beherzigt. Unglücklicherweise, weil wir da- durch gezwungen sind, Steuererklärungen abzugeben, Navis und Computer upzudaten, Termine einzuhalten und unver- gessliche Urlaube zu planen – ohne unsere unverantwortli- chen Vorfahren würden wir jetzt immer noch hoch über der afrikanischen Steppe in einer Baumkrone sitzen und unser Fell kratzen … 1.2 Sie sind kreativ – ob Sie es wollen oder nicht Die Hirnforschung hat es schon lange bestätigt: Kreativität ist keine erst mühsam zu erlernende Technik wie Yoga, Business English oder Tango tanzen. Kreativität ist eine angeborene Fä- higkeit, ein Potenzial, das in jedem Menschen bereitsteht, fest in unser Denken integriert ist und zur Bewältigung des Lebens von jedem in der einen oder anderen Form genutzt wird. Sie sind serienmäßig mit Kreativität ausgestattet. Sie sind kreativ, wenn Sie: • einen Terminplan aufstellen, • eine Feier, eine Sitzung oder eine Veranstaltung organisieren, • Ihre Wohnung, Ihr Büro oder Ihren Garten gestalten, • einen Vortrag schreiben oder eine Präsentation vorbereiten, • einen Plan machen oder eine Wegbeschreibung erstellen, • wenn Sie eine Entscheidung treffen und dabei die möglichen Alternativen betrachten.
  • 16. 16 Sie sind ebenfalls kreativ, wenn Sie: • eine Bierflasche mit dem Feuerzeug öffnen, • die Zigarette am Toaster anzünden, weil Ihre Streichhölzer alle sind, • einen Spitznamen erfinden, • mit einer Metapher oder einem Vergleich argumentieren, • Weihnachtsgeschenke aussuchen. Sie sind kreativ, selbst wenn Sie Auto fahren: Um auf eine Autobahn aufzufahren und sich in den fließenden Verkehr einzureihen, müssen Sie sich ein Bild von der Verkehrssitua- tion machen. Ein Bild kreieren … Und falls Sie tatsächlich alle diese Dinge noch niemals ge- macht haben: In der Königsdisziplin der Kreativität werden Sie sich geübt haben: in der hohen Kunst der Ausrede … Auch Sie nutzen Ihre Kreativität, Sie können gar nicht anders. Jeder ist kreativ. Die Kreativität ist weder ein Monopol noch ein Privileg der Künstler und PR-Profis. Auch als Richter, Controller, Buchhalter oder als Verkäufer, Vertreter, Finanz- dienstleister benötigen Sie Kreativität und nehmen diese in Anspruch, um Ihre Aufgaben zu meistern. Selbst um einen einfachen Text zu schreiben, einen Bericht, ein Protokoll oder ein Positionspapier brauchen Sie Kreativität – sogar eine gan- ze Menge! Natürlich können Sie Ihre Kreativität ausbauen, steigern, re- gelmäßig üben oder gar gezielt trainieren – das Potenzial dazu ist bereit und Sie müssen sich nur dafür entscheiden. Dieses Buch zeigt Ihnen, dass Kreativität etwas Alltägliches ist. Es zeigt Ihnen die vielfachen Verkleidungen, unter denen die
  • 17. 17 Kreativität ständig präsent ist, und es zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Kreativität beständig steigern können. Auf der anderen Seite zeigt Ihnen dieses Buch, wie Sie sich ohne Not Grenzen setzen, die ein kreatives Vorgehen behin- dern. Grenzen, die Sie nur zu überschreiten brauchen, um das mächtige Potenzial der Kreativität zu nutzen. Mit einem bewussten Zugang zu Ihrer Kreativität können Sie den Spielraum, der sich aus begrenzten Möglichkeiten oder einschränkenden Vorgaben ergibt, optimieren und gänzlich ausschöpfen. Sie können komplexe Zusammenhänge bes- ser überschauen und finden bei schwierigen Entscheidungen leichter sinnvolle Alternativen. Sie können sich leichter vom Gewohnten und Immer-da-Gewesenen lösen, die – oft selbst gezogenen – Grenzen der Gewohnheit und Routine bewusst überwinden, Abläufe dabei optimieren oder neue Strategien und Produkte entwickeln. Kreativität ist die Voraussetzung, um durch Innovationen die Nase vorn zu haben. Beachtliche Kreativität kann sich selbst dort zeigen, wo sie am wenigsten erwartet wird: in den deutschen Amtsstuben. Allein die Einführung der „Großvieheinheit“, eines Maßes zur Quantifizierung des landwirtschaftlichen Viehbestandes (eine GVE entspricht einer Kuh, ein Schwein hat einen entsprechend kleineren Wert) ist beeindruckend. Hinter „wesentlichem Bestand“ verbergen sich herkömmliche Sträucher und eine „nicht-lebende Einfriedung“ ist ein Zaun. Und was ist ein „raumübergreifendes Großgrün“? Ein Baum. Hut ab! Warum das so ist, wird verständlich, wenn wir uns das mensch- liche Gehirn etwas näher anschauen, um der Funktion der Krea- tivität auf den Grund zu gehen.
  • 18. 18 1.3 Kreativität – eine ganz normale Dienstleistung Wir sprechen hier nicht über kreative Hobbys wie gekonntes Aquarellieren und ästhetische Blumengestecke – hier geht es um den Alltag, um unsere Karriere und unsere Durchsetzung. Um den Sinn und Zweck der Kreativität zu verstehen, werfen wir einen kurzen Blick auf das menschliche Gehirn. Wer auch immer den Menschen konstruiert hat, sorgte für dessen erfolgreiche Durchsetzung auf diesem Planeten. Dabei setzte unser Konstrukteur nicht auf die bewährten Bauteile der Evolution, wie etwa Krallen, Fangzähne und giftige Sta- cheln, sondern er konzentrierte sich auf das Hirn. Als einziges Lebewesen sind wir in der Lage, komplexe und angepasste Strategien zu entwickeln und die nötigen Mittel zu erdenken, diese zu realisieren. Und damit auf jede neue Herausforderung flexibel zu reagieren. Der Geniestreich in der Konstruktion unseres Gehirns ist die Doppelstruktur unseres Denkapparates. Das Großhirn – Ihres, meines und das aller anderen Menschen – besteht aus zwei Tei- len, die leistungsfähig miteinander verkabelt sind. Diese sind auf unterschiedliche Aufgabenstellungen spezialisiert, und zwar – wie könnte es anders sein? – die eine für das logische und die andere für das kreative Denken. Wir verfügen damit über zwei parallel arbeitende Dienstleistungszentren, die auf unterschiedliche Lösungsansätze spezialisiert sind. Sie ergän- zen sich gegenseitig, sind erstklassig aufeinander abgestimmt und machen durch ihr Zusammenwirken gedankliche Höchst- leistungen überhaupt erst möglich.
  • 19. 19 Die linke Hälfte Ihres Großhirns verarbeitet und verwaltet be- reitwillig präzise Daten, Definitionen und Diagnosen. Sie ist der Standort aller logischen Denkprozesse, ihr Ziel ist eine einzige und optimale Lösung. Die rechte dagegen befasst sich mit allen vielschichtigen, komplexen und nicht präzise de- finierbaren Daten und prüft mögliche Zusammenhänge. Vor allem aber verwaltet und verarbeitet sie die riesige Datenflut unserer Wahrnehmungen und stellt Daten bereit. Ihr Ziel ist ein umfassendes Angebot alternativer Lösungen. Eine anschauliche Vorstellung von den beiden Hirnhälften bekom- men Sie, wenn Sie sich Ihren Denkapparat wie einen Fotoapparat vorstellen. Dieser benötigt ebenfalls, abhängig von der Situation, zwei unterschiedliche Objektive: das Teleobjektiv, mit dem Sie – selbst in der Ferne – klar und gezielt fokussieren können, und den Weitwinkel, um einen möglichst weit gefassten Überblick zu erzielen. Die Logik, das Teleobjektiv unseres Denkens, ist bestrebt, eine einzige, nachvollziehbare und präzise Lösung zu entwickeln. Das Weitwinkel-Denken unserer Kreativität dagegen durchstreift die Vielfalt unserer Erfahrungen und Wahrnehmungen, um neue, uns noch nicht bekannte Alternativen aufzuzeigen. Die Kreativität hat also einen festen Platz in unserem Gehirn. Im folgenden Kapitel wer- den wir uns eingehend mit den Aufgaben der Logik und der Kreativität beschäftigen. Die Kreativität hat also einen festen Platz in unserem Gehirn. Im folgenden Kapitel wer- den wir uns eingehend mit den Aufgaben der Logik und der Kreativität beschäftigen.
  • 20. 20 Tipp: Kreativität ist auch eine Übungssache und besonders in Kleinigkeiten können Sie Ihre Kreativität üben. Wenn Sie einen Einkauf tätigen, zum Friseur gehen wollen oder das Auto zur Inspektion muss und Sie unterwegs noch weitere Erledigungen abhaken wollen, dann legen Sie sich zuerst mindestens drei alter- native Pläne zurecht und wählen anschließend den besten aus. Bei Absprachen mit Kollegen oder Kunden schadet es nicht, meh- rere Strategien zur Auswahl parat zu haben. Und eine effiziente Terminplanung ist ohne Kreativität kaum denkbar. 1.4 Kreativität und Logik – unter die Lupe genommen In diesem Kapitel wollen wir Kreativität vorläufig definieren, Logik und Kreativität detailliert einander gegenüberstellen und die Charakteristika des logischen und des kreativen Denkens ver- gleichen. Es mag Zufall sein oder eben gerade nicht: eine logische, prä- zise Definition der Kreativität ist bis heute nicht gefunden. Beliebt, im Kern zutreffend und löblich kurz ist die Definition: Kreativität ist: etwas Neues schaffen. Allerdings lässt diese Begriffsbestimmung viel zu wünschen übrig. Treffender ist die Definition des Kreativitätsforschers Rainer Matthias Holm-Hadulla, Professor für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Universität Heidelberg: Kreativität ist die Neukombination von Informationen. Tipp: Kreativität ist auch eine Übungssache und besonders in
  • 21. 21 Auch diese Formulierung kann in ihrer Kürze und Prägnanz nicht alle Eventualitäten abdecken – wenn Sie Ihren Flug ver- passen, weil auf dem Weg zum Flughafen das Benzin ausgeht, werden auch Informationen neu kombiniert. Das ist aber noch lange nicht kreativ, sondern einfach nur ärgerlich. Eine dritte Definition, die uns weiterbringt, stammt von dem amerikanischen Forscher, Publizisten und Professor für Psych- iatrie Arthur Deikman. Er wurde 1929 in New York geboren, studierte in Harvard zunächst Physik, später Mathematik und wechselte schließlich zur Psychiatrie und wurde zu einem viel beachteten Publizisten. In Bezug auf die Hirnhälften- bezie- hungsweise Hemisphären-Theorie, für die Roger Sperry 1981 den Nobelpreis verliehen bekam, argumentierte Deikman, dass jede Hirnhälfte über einen eigenen, spezifischen Denkstil ver- füge. Die logisch agierende linke Hirnhälfte übe einen „inst- rumentalen“ Denkmodus aus, die – vor allem für Emotionen und Kreativität zuständige – rechte Hirnhälfte denke dagegen rezeptiv, also wahrnehmend. Die Existenz zweier Denkstile und der Wechsel zwischen diesen erscheint mir sehr gut nachvollziehbar. Eine wirklich verständliche und greifbare Definition erhalten wir erst, wenn wir die Kreativität als kreativen Prozess be- schreiben. Dann bedeutet Kreativität: 1. beobachten, wahrnehmen und Potenziale erkennen, 2. geeignete Potenziale neu kombinieren und 3. diese Kombinationen logisch auf ihre Realitätstauglichkeit überprüfen.
  • 22. 22 Vor diesem Hintergrund werden wir jetzt noch einmal Kreativi- tät und Logik vergleichend nebeneinander stellen. Ziel der Logik ist eine einzige, unanfechtbare und dauerhaft gültige Lösung. Der logische Denkprozess ist in kleine Schrit- te aufgeteilt, von denen jeder realistisch, wahr, präzise und objektiv nachvollziehbar sein muss. Scheinen diese Bedingun- gen erfüllt, wird dieser Schritt als nicht mehr infrage zu stel- lendes Paradigma in die Kette der logischen Schlussfolgerung eingefügt. Dieses Paradigma dient wiederum als Basis für den nächsten Schritt, der sich zwingend aus dem vorhergehenden Schritt ergeben muss. „Wenn …, dann“ ist das Bindeglied, welches die einzelnen Glieder einer logischen Kette verbindet. Logisches Denken folgt dem Ausschlussverfahren. Durch Ausschließen aller dem logischen Prozess nicht stand- haltender Alternativen fokussiert sich dieser zunehmend, bis eine alleinige, objektiv nachvollziehbare, „wahre“ Lösung üb- rig bleibt. Ein kreativer Prozess nimmt den gegenteiligen Weg. Präzision, Objektivität oder Machbarkeit spielen überhaupt keine Rolle. Ziel der Kreativität ist es, Varianten zu entwickeln und Al- ternativen zu entdecken, eben die hinderlichen imaginären Grenzen zu überschreiten, neue Verbindungen herzustellen – oder bewusst zu machen – zwischen Erfahrungen, die wir bisher noch nicht miteinander in Relation sahen. Die Kreativi- tät stöbert nur zu gerne in dem riesigen Archiv aller unserer Erinnerungen und Wahrnehmungen. Und zwar sehr schnell, schließlich ist das auch ihr Job. Das Motto ist hier: „Was wäre, wenn …“
  • 23. 23 Kreatives Denken schließt nicht aus, sondern sammelt ein – je komplexer die Zusammenhänge, umso besser. Je weiter der Überblick, umso mehr Alternativen werden sichtbar. Da- bei geht die Kreativität nicht einmal willkürlich vor: wie eine Internet-Suchmaschine durchforstet sie unseren ganzen Er- fahrungsschatz nach „Treffern“ in Form von Ähnlichkeiten irgendeiner Art. Die Kreativität sucht nicht den Fokus, ihre Welt ist das große Ganze und der Überblick darüber. Sie macht es uns erst möglich, die komplexen Puzzlesteine eines Denk- gebäudes zu einem schlüssigen Ganzen zusammenzuführen. Auf einen einfachen Nenner gebracht: die Kreativität ist eine erweiterte Datenerfassung und -vernetzung, der logische Ver- stand optimiert deren Ergebnisse. Zum besseren Vergleich hier noch einmal ein Überblick in Tabellenform: Logik Kreativität Standort linke Hirnhälfte rechte Hirnhälfte Denkmodus instrumental rezeptiv Denkweise objektiv subjektiv Arbeitsweise konzentriert dezentriert Vorgehensweise linear vernetzt Dynamik Schritt für Schritt simultan Ordnung hierarchisch parallel Ansammlung von Indizien Assoziationen Realitätsbezug realistisch visionär Ergebnis nachvollziehbar unbestimmt Bevorzugte Sprache Wort Bild Ziel fokussierte Lösung Alternativen Vergleich: Logik – Kreativität
  • 24. 24 Hier zeigt sich deutlich die Gegensätzlichkeit von logischem und kreativem Denken und deren jeweiligen Ergebnissen. Höre ich hier jemanden hüsteln? Einverstanden, hier könnte man die Frage einwenden, ob man überhaupt von kreativem Denken sprechen kann. Was fällt uns bei dem Begriff Denken ein? Bestimmt nicht irgendwelche freilaufenden Ideen oder chaotischen Assoziationen. Wir beziehen ihn letztendlich im- mer auf die Logik – dieses Denkens sind wir uns bewusst und so haben wir es schließlich gelernt. Was sagt Wikipedia uns dazu? Das Online-Lexikon definiert Denken, unter Bezug auf Schischkoff (Schischkoff: Philosophi- sches Wörterbuch, Erstauflage 1965), wie folgt: „Unter Denken werden alle Vorgänge zusammengefasst, die aus einer inneren Beschäftigung mit Vorstellungen, Erinnerungen und Begriffen eine Erkenntnis zu formen versuchen.“ Mit dieser Definition dürfen wir die Kreativität getrost zu einer Form des Denkens erklären. Alles andere wäre meiner Ansicht nach auch sinnlos. Denn es ist nicht die Spezialisie- rung alleine, sondern vor allem die enge Zusammenarbeit von Logik und Kreativität, die die Denkfähigkeit unseres Hirns erst ausmacht. Nehmen wir mal einen ganz normalen Denkprozess: Angenommen, Sie müssen wieder einmal feststellen, dass Ihr Tag zu wenige Stunden hat:
  • 25. 25 Sie entscheiden, dass es sich lohnt, über einen effizienteren Tagesablauf nachzudenken (Logik). Sie sammeln Ideen, was Sie ändern könnten (Kreativität). Sie überprüfen diese Ideen auf Umsetzbarkeit und treffen eine Auswahl (Logik). Sie stellen sich vor, welche Konsequenzen die ausgewählten Ideen mit sich bringen (Kreativität). Sie bewerten die Ideen abschließend und entscheiden sich (Logik). Konsequenzen die ausgewählten
  • 26. 26 Auch bei Prozessen, die kein weiteres Nachdenken erfordern, ist diese Zusammenarbeit nachweisbar. Sagen wir einmal, Sie treffen einen Bekannten: Zuerst nehmen Sie eine menschliche Gestalt wahr. Ein (kreativer, weil bildlicher) Abgleich mit al- len bekannten Gesichtern identifiziert die Person, der Vorgang wird an die linke Hirnhälfte (Logik) übergeben, in der Begriffe und Namen verwaltet werden. Der Name wird hinzugefügt und Sie können Ihren Bekannten begrüßen. Fällt Ihnen hier etwas auf? Ja: die Logik steht am Schluss! Das ist ein sehr wichtiger Punkt und entscheidender Schritt im Verständnis der Kreativität. Ein munteres Brainstorming, selbst wenn es einen ganzen Tsu- nami von Ideen auslöst, nützt nämlich erst einmal gar nichts. Eine kreative Idee ist erst dann sinnvoll, wenn der Verstand, unsere Ratio, diese unvoreingenommen und realistisch geprüft hat und dann für grundsätzlich sinnvoll und möglicherweise anwendbar erklärt. Dadurch aber erscheint eine kreative Idee, ist sie erst einmal durchdacht, nur noch logisch. Kreative Meisterstücke wie die Erfindung von Rad, Flaschenzug, James Bond oder Smart- phone erscheinen – sind sie erst einmal erfunden – doch nur völlig logisch und unvermeidlich. Man muss eben nur darauf kommen … Auch aus diesem Grund glauben viele Menschen – und alle bekennenden Rationalisten –, ohne Kreativität auszukommen.
  • 27. TEXT-TUNING Tilo Dilthey zählt zu den Markenmachern in Deutschland. Sein Marken- zeichen: Nur die Einzigartigkeit wirkt. Doch wie entwickelt man Einzig- artigkeit, wie kommuniziert man sie? Auf der Basis vieler erfolgreicher Kampagnen und Werbeaktionen illustriert Tilo Dilthey, wie einzigartige Texte mit Werbewirkung entste- hen. Ganz ohne graue Kommunikationstheorien und quälende Tipps konzentriert sich dieses Buch auf das wirklich Wesentliche. TEXT-TUNING ist das Buch für mehr Werbewirkung und für alle, die mit Texten mehr bewirken wollen. Praxiserprobt. Direkt einsetzbar. Mit Vergnügen lesbar. „Tilo Dilthey erspart dem Leser langatmige Kommunikationstheorien, stattdessen lässt er ihn kurz und knapp und im Ton sehr unaufdringlich an seinem reichen Erfahrungsschatz teilhaben. […] Ein Muss für Wer- beleute, aber auch äußerst hilfreich für alle, die ihre Geschäftspartner besser überzeugen wollen.“ (managementbuch.de / 15.06.2011) Tilo Dilthey TEXT-TUNING Das Konzept für mehr Werbewirkung 160 Seiten; 2. Auflage 2012; 17,90 Euro ISBN 978-3-86980-114-8; Art.-Nr.: 838 www.BusinessVillage.de EMPFEHLUNG WERBUNG
  • 28. Genial ist kein Zufall Woher haben großartige Erfinder, Designer und Entwickler ihre Ideen? Wie entwickeln innovative Unternehmen neue Produkte, Geschäftsmo- delle und Dienstleistungen? In diesem Buch erfahren Sie es: Erfolgrei- che Ideenentwicklung hat System! Erstmals öffnen die Ideeologen®, Deutschlands kreativste Innovations- experten, ihre Toolbox zur Entwicklung genialer Ideen. Sie lernen syste- matisch aufeinander aufbauende Techniken kennen, die Sie Schritt für Schritt zu neuen Ideen bringen. Sie erhalten eine einzigartige Sammlung von Methoden für den gesam- ten Kreativprozess: Von der Identifizierung neuer Chancenfelder über die Entwicklung von Fragestellungen und die Vertiefung bestehender Ideenansätze bis zur Generierung, Optimierung und Bewertung von Ideen. Jeder in diesem Buch beschriebene Schritt der systematischen Ideen- entwicklung wurde in Hunderten von Projekten erfolgreich erprobt und weiterentwickelt. Dieses Buch wird Sie in die Lage versetzen, geniale Ideen zu generieren und erfolgreich umzusetzen. Jens-Uwe Meyer, Henryk Mioskowski Genial ist kein Zufall Die Toolbox der erfolgreichsten Ideenentwickler ca. 210 Seiten; 1. Auflage 2013; 21,80 Euro ISBN 978-3-86980-193-3; Art.-Nr.: 898 www.BusinessVillage.de
  • 29. Resilienz Erfolgreiche Menschen haben eine Eigenschaft, die sie von anderen unterscheidet und doch sofort wahrnehmbar ist: Gelassenheit. Sie meistern schwierige Situationen scheinbar mit Leichtigkeit, persönliche Angriffe prallen an ihnen ab und selbst unter hohem Druck büßen sie ihre Leistungsfähigkeit nicht ein. Was machen diese Menschen anders? Sie beherrschen die Gelassen- heit im Umgang mit sich, mit ihren Mitmenschen und mit den Heraus- forderungen, die das Leben und ihre tägliche Arbeit für sie bereithalten. Eine Eigenschaft, nach der sich immer mehr Menschen sehnen und die in der heutigen Zeit immer bedeutender wird. Resiliente Menschen verbinden diese Fähigkeit mit einer erstaunlichen Zielorientierung, Kon- sequenz und Disziplin in ihrem Handeln und erreichen dadurch etwas, was sie von vielen anderen unterscheidet: persönlichen Erfolg UND ein sehr großes Wohlbefinden. In einer der wahrscheinlich spannendsten Reisen, der Reise zu Ihrem eigenen Leben, bringt Ihnen Dr. Denis Mourlane das Konzept der Resi- lienz näher und zeigt Ihnen, wie Sie es in Ihren Alltag integrieren. Denis Mourlane Resilienz Die unentdeckte Fähigkeit der wirklich Erfolgreichen 232 Seiten; 4. Auflage 2013; 24,80 Euro ISBN 978-3-86980-249-7; Art.-Nr.: 940 www.BusinessVillage.de
  • 30. Konzepte ausarbeiten Konzepte auszuarbeiten gehört in vielen Berufen und Branchen zu den wichtigsten Aufgaben. Vielfach sollen die Konzepte Kollegen, Vorgesetzte oder Auftraggeber mit gekonnter Darstellung und schlag- kräftigen Argumenten auf Anhieb überzeugen. Dabei kann es sich um Konzepte unterschiedlichster Art handeln: Projektberichte, Entscheidungsvorlagen, Gutachten, Unternehmensstrategien, Marketing- oder PR-Kampagnen, Fachartikel, Präsentationen oder ganze Bücher. Gleich ob die Konzepte firmenintern oder -extern verwendet werden: Sie sollten sorgfältig recherchiert werden, zündende Ideen liefern, gründlich informieren und exzellent formuliert sein. Mit anderen Worten: Sie müssen Qualität, Professionalität und Kompetenz ausstrahlen. In diesem Buch erfahren Sie, wie Sie bei der Konzepterarbeitung syste- matisch vorgehen: von der Informationsrecherche und -bewertung über die kreative Lösungsfindung bis zum Verfassen eines flüssigen Textes. Die Autorin zeigt, wie Sie mit funktionierenden Methoden und Techni- ken die Qualität Ihres zu erarbeitenden Konzeptes sichern. Sonja Ulrike Klug Konzepte ausarbeiten Tools und Techniken für Pläne, Berichte, Bücher und Projekte 208 Seiten; 1. Auflage 2012; 21,80 Euro ISBN 978-3-86980-179-7; Art.-Nr.: 897 www.BusinessVillage.de
  • 31. ad hoc präsentieren Es ist fast wie beim Elevator-Pitch. Sie haben nur wenig Zeit, Ihre Idee zu präsentieren, und vor allem kaum Vorbereitungszeit – alles muss schnell gehen. Nur: Diesmal versuchen Sie nicht im Fahrstuhl den Vor- standsvorsitzenden um den Finger zu wickeln. Diesmal müssen Sie in einer Teamsitzung, beim Projektreffen, bei einem Kunden oder in einem Vieraugengespräch mit dem Chef für einen Aha-Effekt sorgen. Sie müs- sen ad hoc charmant, wirkungsvoll und mit Substanz begeistern. Ganz gleich ob die Vorbereitungszeit zwei Stunden oder nur zwei Minuten beträgt – Sie müssen die überzeugenden Daten, Fakten und Argumen- te liefern und freihändig präsentieren. Die Präsentations- und Rhetorikexpertin Anita Hermann-Ruess zeigt in diesem Buch, wie Sie auch unter Zeitdruck immer und überall über- zeugende Ad-hoc-Präsentationen entwerfen, mit einfachen Mitteln visualisieren, einen bleibenden Eindruck hinterlassen und nachhaltig positiv wirken. Anita Hermann-Ruess ad hoc präsentieren Kurz, knackig und prägnant argumentieren und überzeugen 226 Seiten; 1. Auflage 2013; 21,80 Euro ISBN 978-3-86980-187-2; Art.-Nr.: 899 www.BusinessVillage.de
  • 32. Verlag für die Wirtschaft … BusinessVillage Update your Knowledge! Expertenwissen auf einen Klick Gratis Download: MiniBooks – Wissen in Rekordzeit MiniBooks sind Zusammenfassungen ausgewählter BusinessVillage Bücher aus der Edition PRAXIS.WISSEN. Komprimiertes Know-how renommierter Experten – für das kleine Wissens-Update zwischendurch. Wählen Sie aus mehr als zehn MiniBooks aus den Bereichen: Erfolg & Karriere, Vertrieb & Verkaufen, Marketing und PR.  www.BusinessVillage.de/Gratis