Unsere Geschäftsberichte fassen stets die wichtigsten Entwicklungen und Ereignisse eines Kalenderjahres zusammen – und legen somit nicht nur Rechenschaft über „ihr“ Jahr ab, sondern bieten auch die Möglichkeit des Rückblicks in die jüngste Unternehmensgeschichte der Wiesbadener Verkehrsbetriebe.
2. 1. Januar bis 31. Dezember 2010
Zur Vorlage in der Ordentlichen Gesellschafterversammlung
am 9. Juni 2011
ESWE Verkehrsgesellschaft mbH, Wiesbaden
3. Inhalt
inHalt
Vorwort 4
lagebericht 6
Zentrale Fakten des Jahres 2010
· Ermittelt: Kundenzufriedenheit 16
· Ersetzt und erbaut : Haltestellen-Wartehallen 16
· Erweitert: Internetauftritt 17
· Erneuert: Verkehrsleitzentrale 18
· Errichtet: PLE-Verkehrsführung 18
· Erspart: Umweltbelastung reduziert 19
informationen zu den Betriebsbereichen
· Fahrdienst 21
· Verkehrsplanung und Verkehrssteuerung 23
· Technischer Betrieb 26
· Vertrieb und Marketing 27
· Personalwesen 32
· Rechnungswesen 35
· Nerobergbahn 36
Jahresabschluss
· Bilanz 40
· Gewinn- und Verlustrechnung 41
· Anhang 42
Bestätigungsvermerk des abschlussprüfers 53
Bericht des aufsichtsrates 54
Kennwerte 2010 55
impressum 55
4. 4 Vorwort
Die Geschäftsführer Uwe Cramer und Stefan Burghardt
VORWORt Zehn Jahre ESWE Verkehr – eine Dekade der Veränderung
Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, kennen das gewiss: Man blickt, vielleicht beim Blättern in einem
alten Fotoalbum, auf vergangene Zeiten zurück und kann es dabei kaum fassen, dass die Ereignisse,
an die die Fotos einen erinnern, schon so lange zurückliegen. „Mir kommt’s vor, als wär’s erst gestern
gewesen“ – so oder ähnlich lässt sich auch der Rückblick auf jene zehn Jahre beschreiben, die seit der
Gründung der ESWE Verkehrsgesellschaft vergangen sind. Auch wenn, oder vielleicht gerade weil
sich in der Dekade seit dem Jahr 2000 so enorm vieles in unserem Unternehmen getan, ereignet und
verändert hat, hat es nicht den Anschein, als seien seit der Aufgliederung der damaligen Wiesbade-
ner Stadtwerke in die beiden eigenständigen Unternehmen ESWE Versorgung und ESWE Verkehr
tatsächlich bereits zehn Jahre ins Land gegangen.
So sehr das Zeitgefühl einen auch täuschen kann, so untrügerisch ist das Resultat beim Blick auf die
Fakten: In den zehn Jahren ist es gelungen, ein gesundes kommunales Verkehrsunternehmen aufzu-
bauen, dessen jährlicher Finanzverlust heute nur noch etwa halb so groß ist wie anno 2000,
5. Vorwort 5
das eine hohe Akzeptanz bei der Wiesbadener Bevölkerung genießt und das, etwa mit Produktinno-
vationen wie „Abo sofort“, „Schnupper-Abo“ und „FirmenCard“, als wichtiger Impulsgeber im Rhein-
Main-Verkehrsverbund gilt. Zu den Meilensteinen des vergangenen Jahrzehnts zählen ohne Zweifel
die Gründung unseres Schwesterunternehmens WiBus im Jahr 2004 sowie die Ende 2008 erfolgte,
für den Zeitraum 2009 bis 2017 geltende Wiedererlangung der Linienkonzessionen im Wiesbadener
Nahverkehr.
Die Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen, die insbesondere die erste Hälfte der
Dekade dominierten, wurden vor allem in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts um eine umfangreiche
und vielgestaltige Kundenoffensive ergänzt, deren zentrales Anliegen in einer erheblich verbes-
serten und intensivierten Kommunikation mit dem Fahrgast bestand – und weiterhin besteht.
Die deutlich verstärkte „Hinwendung“ zum Kunden, die mit Blick auf vielfältige Vor-Ort-Informa-
tions- und Beratungsveranstaltungen durchaus wörtlich zu nehmen ist, brachte und bringt auch
dem Unternehmen große Vorteile: Denn im engen Kontakt mit unseren Kunden lernen wir deren
Mobilitätsbedürfnisse sehr viel besser kennen, was uns in die Lage versetzt, ganz gezielt, gewisser-
maßen punktgenau, mit Angebotserweiterungen auf diese Bedürfnisse reagieren zu können. Einem
solchen Angebotsausbau – etwa in Gestalt zusätzlicher Verbindungen, verlängerter Strecken oder
engerer Taktungen – ist, da er an den Kundenwünschen orientiert geplant wurde, die Nachfrage so
gut wie sicher. Die Zahlen belegen dies: 2010 konnte ESWE Verkehr mit einem Plus von 1,4 Prozent
abermals einen leichten Anstieg der Jahresgesamtzahl der Fahrgäste verzeichnen, wohingegen bun-
desweit im Linienbus-Nahverkehr ein Rückgang um 0,7 Prozent ermittelt wurde. In Wiesbaden peilen
wir derweil Höchstmarken an: Im Lauf des Jahres 2011 werden wir aller Voraussicht nach den 10.000.
Abonnementkunden willkommen heißen dürfen.
Wer nun meint, so viel Positives klinge nach gemütlichem Zurücklehnen, der irrt. Trotz allen Stolzes
auf das, was unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahr 2010 und im zurückliegenden Jahr-
zehnt geleistet haben, wäre passive Selbstzufriedenheit ein ganz und gar falscher Wegweiser in die
Zukunft. Denn wir wissen genau, dass getreu der Devise „Stillstand ist Rückschritt“ die kommenden
zehn Jahre keineswegs weniger Veränderungen mit sich bringen werden, als es die vergangene
Dekade getan hat – eher wird das Gegenteil der Fall sein. Um das Beispiel der Neuvergabe der Linien-
konzessionen noch einmal aufzugreifen: Eine Chance, den Zuschlag auch für die Jahre nach 2017 zu
erhalten, werden wir nur dann haben, wenn wir bei der anstehenden Bewerbung in einer anderen
Unternehmenskonstellation antreten als beim letzten Mal; rechtliche Vorgaben gebieten dies. Doch
„andere Konstellation“ bedeutet einmal mehr nichts anderes als die unabweisbare Notwendigkeit,
auch künftig zu Veränderungen bereit und fähig zu sein.
Übrigens beginnt die Bewerbungsphase für die Konzessionsneuvergabe bereits 2016; bis dahin
sind’s, kaum zu glauben, nur noch fünf Jahre – womit wir wieder beim eingangs erwähnten Zeitge-
fühl angelangt sind, das manchmal recht trügerisch sein kann ...
Für den doppelten Rückblick, der Sie in diesem Geschäftsbericht erwartet – zum einen auf das Jahr
2010, zum anderen auf die Dekade seit dem Jahr 2000 –, wünschen wir Ihnen eine ebenso erkenntnis-
reiche wie kurzweilige Lektüre!
(Uwe Cramer) (Stefan Burghardt)
Technischer Geschäftsführer, Kaufmännischer Geschäftsführer
Vorsitzender der Geschäftsführung
6. 6 Lagebericht
Das erste Exemplar der neuen Fahrausweisautomaten
Aus alt mach neu: 54 Fahrausweisautomaten
wurden im Berichtsjahr durch Neugeräte ersetzt,
an sechs weiteren Standorten wurden erstmals
„Ticketspender“ aufgestellt
7. Lagebericht 7
laGEBERiCHt der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH
für das Geschäftsjahr 2010
Allgemeines
Am 29. August 2010 feierte die ESWE Verkehrsgesellschaft formal ihr zehnjähriges Bestehen. Mit der
Ausgründung der Verkehrssparte aus der ehemaligen Stadtwerke Wiesbaden AG und der damit
verbundenen Trennung der Versorgungssparte von der Verkehrssparte wurde die ESWE Verkehrsge-
sellschaft mbH gegründet.
Die Schaffung der Rahmenbedingungen für die zukünftige Entwicklung des Öffentlichen Personen-
nahverkehrs befand sich im Jahr 2010 in einer Form der Übergangsphase. Die aus den Vorjahren
bekannte mangelnde Rechtssicherheit aufgrund der zu diesen Zeiträumen noch nicht abschließend
vorliegenden Regularien der Personen-Verkehrsverordnung auf europäischer Ebene ist für die Gesell-
schaft für die nächsten Jahre von geringerer Bedeutung.
Dies ist mit einer eindeutigen Signalsetzung für die Zukunftssicherheit der Gesellschaft durch
die eindeutige Absichtserklärung der Landeshauptstadt Wiesbaden in Form des Beschlusses der
Stadtverordnetenversammlung vom 30. April 2008 bestätigt. Des Weiteren konnte im Januar 2009
die Genehmigungsurkunde nach § 42 PBefG i. V. m. §§ 2 Abs. 6, 13 PBefG für die Linienkonzessionen,
befristet bis zum 30. September 2017, entgegengenommen werden.
Mit dem erneuten Erhalt der Linienkonzessionen für den Hauptteil der Wiesbadener Buslinien ist
die mittelfristige Zukunft der Gesellschaft gesichert. Die Vorbereitungen für das bevorstehende
Konzessionsverfahren der Jahre 2016/2017 wurden von Seiten der Geschäftsführung aber bereits
eingeleitet.
Die Betrauungsvereinbarung über die gemeinwirtschaftliche Verpflichtung zur Durchführung
des auf Genehmigungen nach dem Personenbeförderungsgesetz beruhenden ÖPNV in der Landes-
hauptstadt Wiesbaden zwischen der Gesellschaft und der Landeshauptstadt Wiesbaden wurde am
30. November 2009 unterschrieben. Weiterführende Teilbereiche dieser Vereinbarung, wie zum
Beispiel die Erstellung der jährlichen Trennungsrechnung unter der sogenannten K4-Analyse, werden
jährlich vorangetrieben. Ferner wurden die Entwicklung eines kundenorientierten Anreizsystems im
Verlauf des Jahres in Abstimmung zwischen der Gesellschaft und der Lokalen Nahverkehrsorganisa-
tion Wiesbaden umgesetzt und ein Zielvereinbarungssystem zwischen der Beteiligungsverwaltung
des Eigentümers und der Geschäftsführung implementiert.
Weitere wesentliche Rahmenbedingungen für das Unternehmen im Geschäftsjahr 2010 sind:
· der von der Landeshauptstadt Wiesbaden beschlossene Nahverkehrsplan
· die aktuelle Laufzeit nahezu aller Linienkonzessionen bis zum Jahr 2017
· die vertraglichen Finanzierungsinstrumente im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), wie zum
Beispiel Infrastrukturkostenzahlungen
Die Gesellschaft hat im Berichtsjahr die unternehmensinternen Kriterien zur Effizienzverbesserung
fortgeschrieben und das seit mehreren Jahren bestehende Unternehmensprogramm zur Kosten-
rationalisierung bzw. Einnahmensteigerung weiterentwickelt. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt
an dieser Stelle in den Effizienzsteigerungen im Fahr- und Dienstplanbereich im Zusammenhang
mit dem Einsatz von computergestützten Planungsmodellen. Ein wichtiger Aspekt besteht an dieser
Stelle in der Optimierung der Dienstplanregularien in Zusammenarbeit mit dem Schwesterun-
ternehmen WiBus. Ferner wurden die 2008 eingeführten Organisationsstrukturen im Fahrdienst
verfeinert und das betriebliche Controlling-System zur Steuerung der betrieblichen Prozesse in der
Erstellung der Verkehrsleistungen optimiert.
8. 8 Lagebericht
Entwicklung des Verkehrsangebots Umsatzentwicklung
Die Verkehrsleistungen im Wiesbadener Liniennetz werden Die Umsatzerlöse aus der Verkehrsleistung beliefen sich im Ge-
überwiegend mit Omnibussen der ESWE Verkehrsgesellschaft schäftsjahr auf 41,7 Mio. b (Vorjahr: 39,8 Mio. b ). In diesen Werten
mbH erbracht. Im Berichtsjahr wurden neben 201 unterneh- sind die Einnahmen aus der Vermarktung von Busaußenflächen in
menseigenen Omnibussen (Vorjahr: 202) bis zu 27 (Vorjahr: 28) Höhe von 0,6 Mio. b (Vorjahr: 0,8 Mio. b) enthalten. Dieser Anstieg
angemietete Fahrzeuge des Schwesterunternehmens WiBus in Höhe von rund 3,8 Prozent ergibt sich sowohl aus dem Anstieg
eingesetzt. der Beförderungsleistung als auch aus dem Preisanstieg infolge der
zurückliegenden Tarifpreiserhöhung in Höhe von durchschnittlich
Die Fahrleistungen wurden neben den ESWE-Fahrern weiterhin 2,1 Prozent zum Fahrplanwechsel im Dezember 2009.
durch Fahrer der Schwestergesellschaft WiBus erbracht. WiBus
setzte zum Ende des Geschäftsjahres 253 Fahrer ein (Vorjahr: 238).
Im Jahresdurchschnitt waren bei ESWE Verkehr 299 Fahrdienst-
mitarbeiter (Vorjahr: 310) beschäftigt.
Die gefahrenen Platzkilometer änderten sich gegenüber dem
Vorjahr von 867 Mio. km auf 881 Mio. km.
Auch für das Jahr 2010 zieht die Gesellschaft ein positives Fazit
hinsichtlich der Entwicklung des Verkehrsangebots. Unter der
Prämisse einer effizienten betriebswirtschaftlichen Erstellung
der Fahrleistungen im Wiesbadener ÖPNV wird punktuell das
Verkehrsangebot ergänzt bzw. verstärkt. So konnte zum Fahr-
planwechsel im Dezember 2010 mit der Erweiterung der Linie
47 ein neues Angebot in der Erschließung bzw. Verbindung der
beiden Landeshauptstädte Mainz und Wiesbaden ermöglicht
werden.
Entwicklung der Verkehrsnachfrage
Im Geschäftsjahr 2010 konnte der bereits in den Jahren 2006 bis Auch andere Tarifangebote konnten eine erfreuliche Entwicklung
2009 eingeschlagene positive Trend fortgesetzt werden und ein aufzeigen. So konnten besonders zum Ende des Geschäftsjahres
Anstieg der Fahrgastzahlen aus Fahrausweisverkäufen verzeich- die Verkaufszahlen im Bereich der Tageskarten deutlich verbes-
net werden. Die Zahl der beförderten Fahrgäste im Verkehrsge- sert werden. So stiegen die Verkaufszahlen in diesem Tarifbereich
biet stieg um 0,7 Mio. auf insgesamt 49,6 Mio. Die Entwicklung von 219.000 in 2009 auf 235.000 in 2010.
der beförderten Fahrgäste ist auf eine Fülle von erfolgreichen
Maßnahmen des Unternehmens zurückzuführen. In der Gesamtbetrachtung kann eine weiterhin ausgesprochen
positive ÖPNV-Entwicklung für das Geschäftsjahr in Wiesbaden
Der Schwerpunkt liegt in den von Seiten der Gesellschaft bewor- analysiert werden. Die Beförderungsentwicklung aus Fahraus-
benen Maßnahmen zur Steigerung der Kundenbindung. Sowohl weisverkauf stieg um 1,1 Prozent von 44,8 Mio. auf 45,2 Mio. Beför-
im Bereich der Erwachsenenfahrkarten wie auch im Schüler- und derungsfälle gegenüber dem Vorjahr an.
Kinderbereich konnten Zuwachsraten bei den langfristigen
Zeittickets erreicht werden. Während im Erwachsenenbereich die Die positive Beförderungsentwicklung der ESWE Verkehrsge-
Marketinginstrumente zur Steigerung der Abonnentenzahlen sellschaft ist aus Sicht der Geschäftsführung auch auf intensive
erfolgreich greifen, stiegen die Verkaufszahlen im Bereich der Marketing- und Vertriebsmaßnahmen zurückzuführen Aber
„CleverCard“ auch ohne einen massiven Einsatz von PR-Maßnah- auch die zahlreichen Maßnahmen zur Verbesserung der Fahr-
men. So stiegen die Beförderungszahlen im Erwachsenenbereich dienstleistungen wirken sich positiv aus. Als Ergebnis dieser
von 6,572 Mio. im Januar 2009 auf 7,375 Mio. Beförderungen im Bemühungen wurde in der für das Jahr 2010 durchgeführten
Jahr 2010. Im Bereich der „CleverCard“ konnten die Beförderungs- Kundenzufriedenheitsmessung mit der Note 2,6 ein erneut sehr
zahlen von 7,534 Mio. in 2009 auf 8,317 Mio. zum Ende des Jahres gutes Ergebnis erzielt. Dieses Resultat ist als Wert identisch mit
2010 verbessert werden. der Beurteilung des Vorjahres und liegt weiterhin im ähnlichen
Bereich vergleichbarer Kundenzufriedenheitsmessungen im
Öffentlichen Personennahverkehr.
9. Lagebericht 9
Vermögens- und Finanzlage von 3,9 Mio. b stehen Einzahlungen der WVV Wiesbaden Holding
GmbH aus dem Verlustausgleich in Höhe von 13,6 Mio. b sowie Kredit-
aufnahmen von 10,5 Mio. b gegenüber.
Das Investitionsvolumen in das Sachanlagevermögen belief sich im
Berichtsjahr auf 7,7 Mio. b (Vorjahr: 10,4 Mio. b). Dabei handelt es sich
Die Zahlungsfähigkeit der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH war wäh-
im Wesentlichen um die Anschaffung neuer Omnibusse in Höhe von
rend des ganzen Jahres aufgrund der Abschlagszahlungen der WVV
5,1 Mio. b. Insgesamt wurden im aktuellen Berichtsjahr 17 neue Omni-
Wiesbaden Holding GmbH auf den zu übernehmenden Verlustaus-
busse und ein Bus für die Fahrschule in Betrieb genommen.
gleich uneingeschränkt gegeben.
Zur Finanzierung der Omnibusbeschaffungen wurde ein Darlehen
mit einem Nennbetrag von 4,8 Mio b aufgenommen.
Aufgrund des bestehenden Ergebnisübernahmevertrages mit der
WVV Wiesbaden Holding GmbH ist die Eigenkapitalausstattung
Die Anlagen im Bau betreffen im Wesentlichen die Einführung von
der Gesellschaft nachhaltig gesichert. Die Eigenkapitalquote im
neuen Fahrausweisautomaten (1,4 Mio. b) im Liniennetz der Gesell-
Berichtsjahr hat sich unter anderem aufgrund der Darlehensauf-
schaft, die Sanierung des Verwaltungsgebäudes in der Gartenfeld-
nahme zur Finanzierung der Omnibusbeschaffungen von 9,9 % auf
straße 18 (0,3 Mio. b) sowie die Einführung des IVU-Bordrechnersys-
9,4 % verringert.
tems (0,3 Mio. b).
Das Anlagevermögen ist zu 10,5 % (Vorjahr: 11,3 %) durch Eigenkapital
Der Anstieg der Bilanzsumme um 2,2 Mio. b auf 40,5 Mio. b resultiert
sowie zu 43,3 % (Vorjahr: 37,8 %) durch Eigenkapital und mittel- bis
auf der Aktivseite im Wesentlichen aus der Zunahme der Sachanla-
langfristiges Fremdkapital finanziert.
gen (2,6 Mio. b), während sich das Umlaufvermögen um 0,4 Mio. b
reduzierte.
Finanz- und Fördermittel der öffentlichen Hand wurden im Berichts-
Auf der Passivseite wurde der Anstieg der Bankverbindlichkeiten
jahr im Wesentlichen in Form von Zuwendungen zur Finanzierung
(insgesamt 6,6 Mio. b) durch den Rückgang der kurzfristigen Ver-
des Öffentlichen Personennahverkehrs gemäß vertraglicher Verein-
bindlichkeiten (3,1 Mio. b) sowie - im Wesentlichen auflösungsbe-
barungen auf RMV-Ebene in Höhe von 2,6 Mio. b, für die Erstattung
dingt - der kurzfristigen Rückstellungen (1,5 Mio. b) überkompen-
von Fahrgeldausfällen gemäß §§ 145 ff. SGB IX in Höhe von 1,9 Mio. b €
siert. Im Vorjahr waren die kurzfristigen Verbindlichkeiten durch
und für die pauschalierte Ausgleichszahlung im Ausbildungsverkehr
Überzahlungsansprüche der zum Verlustausgleich verpflichteten
gemäß § 45a PBefG in Höhe von 2,0 Mio. b vereinnahmt.
Gesellschafterin WVV Wiesbaden Holding GmbH geprägt.
Dem negativen Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von
-13,8 Mio. b (Vorjahr: -7,6 Mio. b) sowie den Auszahlungen für Investi-
tionen von 7,7 Mio. b und für die Tilgung von Bankverbindlichkeiten
Umsatzerlöse 2010 aufwandstruktur 2010
Summe Linienverkehr 41,2 Mio. a Gesamtaufwendungen 64,1 Mio. a
Zeitkarten 51 % Personalaufwand 43 %
Schülerjahreskarten 13 % Sonstige betriebliche Aufwendungen 13 %
Ausbildungsverkehr 4 % Abschreibungen 8 %
Schwerbehinderte 5 % Materialaufwand 36 %
Einzelfahrscheine 16 %
Mehrfachkarten 11 %
10. 10 Lagebericht
Ertragslage und Ergebnis Risikomanagement
Der Jahresfehlbetrag vor Verlustübernahme hat sich gegenü- Das Risikomanagementsystem wurde im Berichtsjahr auf Basis
ber dem Vorjahr um 2,4 Mio. b auf 13,8 Mio. b erhöht. Ursächlich der Vorjahre fortgeführt. Das ESWE-Risikomanagement ist als
hierfür sind im Wesentlichen die höheren Rückstellungsauflö- verbindliche Regelung im Unternehmen eingeführt und besteht
sungen des Jahres 2009 im Zusammenhang mit Sanierungs- aus den einzelnen Elementen:
und Instandhaltungsmaßnahmen am Verwaltungsgebäude im
Betriebsgelände Gartenfeldstraße. - Strategie und risikopolitische Grundsätze
- Ziele, Aufgaben und Verantwortlichkeiten
Positiv zu erwähnen ist der Anstieg der Umsatzerlöse um - Identifikation der Risiken durch eine Risikoinventur
1,8 Mio. b auf 43,7 Mio. b, welcher vorrangig auf die Steigerung - Risikobewertung mit einer Darstellung des Risikoportfolios des
der Umsatzerlöse aus dem Fahrausweisverkauf zurückzu- Unternehmens
führen ist. - Risikosteuerung mit Festlegung von Frühwarnindikatoren
- Risikoberichtswesen zur Dokumentation und Kontrolle
Der Materialaufwand hat sich im Wesentlichen aufgrund der
im Geschäftsjahr 2010 gestiegenen Treibstoffpreise (0,6 Mio. b) Als grundlegendes Instrumentarium für das Risikomanage-
und der gestiegenen Fremdvergabe von Fahrdienstleistungen mentsystem wurden im Unternehmen ein Handbuch erarbeitet
an das Schwesterunternehmen WiBus (1,5 Mio. b) um insgesamt und ein Risikobeauftragter benannt. Das nach Bewertung der
2,6 Mio. b auf 23,0 Mio. b erhöht. Den Kostensteigerungen im Risikoinventur erstellte Risikoportfolio für das Unternehmen wird
Bereich der Fahrdienstleistungen stehen gesunkene Personal- regelmäßig fortgeschrieben. Hier erfolgt die regelmäßige Infor-
aufwendungen (27,7 Mio. b; Vorjahr: 28,2 Mio. b) trotz der durch- mation der Geschäftsführung sowie der Unternehmensbereiche
geführten Tarifanpassungen und der Einführung des neuen im Rahmen einer vierteljährlichen Controlling-Information.
Tarifvertrages „TV-N“ gegenüber. Zur Steuerung der Risiken hat das Unternehmen Maßnahmen
ergriffen, die im Wesentlichen neben dem Einsatz interner und
Die Abschreibungen stiegen im Berichtsjahr 2010 von externer Fachleute ein umfangreiches technisches Regelwerk,
4,5 Mio. b auf 5,1 Mio. b aufgrund der hohen Investitions- die Zertifizierung des Unternehmens sowie einen umfassenden
volumina in den Jahren 2009 und 2010. Versicherungsschutz und Führungsleitsätze umfassen.
Das Risikomanagementsystem ist in das interne Kontrollsystem
Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen re- der Gesellschaft eingebettet.
sultiert im Wesentlichen aus geringeren Instandhaltungsauf-
wendungen sowie geringeren Aufwendungen für Zuschüsse Die im Rahmen der Revisionsprüfung Ende 2008 festgestellten
für Verkehrsleistungen. Verbesserungspotenziale wurden 2010 bereits in Teilen umge-
setzt bzw. befinden sich aktuell in der Umsetzung. Dieser Prozess
Das negative Zinsergebnis hat sich unter anderem aufgrund wird mit der Implementierung einer neuen RMS-Software im
der Darlehensaufnahme zur Finanzierung der Omnibusbe- ersten Halbjahr 2011 abgeschlossen.
schaffungen des Berichtsjahres um 0,2 Mio. b auf - 0,5 Mio. b
verschlechtert. Das langfristig bei der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH vor-
liegende Hauptrisiko weist nach wie vor die Entwicklung im
Ferner haben Umstellungseffekte aufgrund der erstmaligen Europäischen Verkehrsrecht aus. Auch unter der Berücksichti-
Anwendung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes gung des erfolgreichen Konzessionsverfahrens und der Konzessi-
(BilMoG), welche im außerordentlichen Aufwand gezeigt onsverlängerung bis 2017 bleibt dieses Risiko langfristig bestehen.
werden, den Jahresfehlbetrag vor Verlustübernahme belastet. Die Bewertung des Risikoszenarios insgesamt führt aber zu dem
Diese beziehen sich im Wesentlichen auf Neubewertungen Ergebnis, dass durch die ergriffenen Steuerungsmaßnahmen so-
von Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen sowie von wohl im Berichtsjahr als auch für die Zukunft keine Risiken erkenn-
sonstigen Rückstellungen. bar sind, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden.
11. Lagebericht 11
Risiken aus Finanzinstrumenten von 3.720 metrischen Tonnen abgeschlossen. Der Marktwert
dieses Geschäfts per 31. Dezember 2010 beträgt 271.000 b. Die
Buchwerte betragen jeweils 0 b. Der Bewertung liegen Referenz-
Die Gesellschaft ist bezüglich ihrer Finanzinstrumente, die im
preisberechnungen des jeweiligen Kreditinstitutes zugrunde.
Geschäftsjahr 2010 im Wesentlichen Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände sowie Verbindlichkeiten betrafen,
Zwischen dem Rohwaren-Swap und den Verträgen über den
bestimmten Risiken ausgesetzt. Das Ausfallrisiko aus finanzi-
Bezug von Kraftstoff bzw. Diesel wurde eine Bewertungseinheit
ellen Vermögenswerten besteht in der Gefahr des Ausfalls eines
gebildet. Im Berichtsjahr waren circa 38 Prozent des jährlichen
Vertragspartners und daher maximal in der Höhe der positiven
Treibstoffbedarfs gegen periodische Dieselpreisschwankungen
Zeitwerte der betreffenden Forderungen. Wir gehen davon aus,
im Jahr 2010 abgesichert. Die gegenseitigen Wertänderungen
dass durch Wertberichtigungen für Forderungsausfälle das tat-
bzw. Zahlungsströme werden sich künftig ausgleichen. Zur
sächliche Risiko aus originären Finanzinstrumenten abgedeckt ist.
kontinuierlichen Steuerung der Chancen und Risiken aus Siche-
rungsgeschäften dient ein monatliches Controlling-Tool, welches
Seit Ende des Geschäftsjahres 2008 bestehen verschiedene
der Geschäftsführung einen permanenten Überblick zur aktu-
Geschäfte im Bereich von Rohwaren-Swap-Geschäften zur
ellen Situation verschafft. Von Seiten der Geschäftsführung wird
Dieselpreisabsicherung. Derartige Absicherungsgeschäfte
die Strategie der Dieselpreisabsicherung weiterhin als großer
auf Basis von Dieselpreis-Swaps werden ausschließlich zur Pla-
Erfolg bewertet, denn neben der hohen Planungssicherheit für
nungssicherheit der zeitweise stark schwankenden Diesel-
das laufende Geschäftsjahr konnte das wirtschaftliche Ergebnis
preise eingesetzt und decken maximal 90 Prozent der erwar-
der Gesellschaft mit den Erträgen aus den Absicherungsgeschäf-
tenden Einsatzmenge.
ten um 64.000b verbessert werden.
Bei den eingesetzten Derivaten handelte es sich um zwei Roh-
waren-Swap-Geschäfte. Per 31. Dezember 2010 bestehen zwei
Absicherungsgeschäfte (Rohwaren-Swaps). Im Februar 2011
wurde ein Geschäftsabschluss mit einer Laufzeit von März 2010
bis Februar 2011 getätigt. Das abgesicherte Nominalvolumen
(Gesamtbezugsmenge) beträgt 1.260 metrische Tonnen pro Jahr.
Der Marktwert dieses Geschäfts per 31. Dezember 2010 beträgt
40.000 b. Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr ein weiteres
Absicherungsgeschäft mit einer Laufzeit von Januar bis Dezem-
ber 2011 mit einem Nominalvolumen (Gesamtbezugsmenge)
TopThema im Fahrgastmagazin INFOMOBIL, Ausgabe 1/10:
Zufrieden mit der Zufriedenheit
Ein Unternehmen, das nicht in regelmäßigen Abständen ana- Damit die Befragungsergebnisse nicht eine lediglich punktu-
lysiert, wie zufrieden oder unzufrieden seine Kunden sind, elle, nur bedingt aussagekräftige Momentaufnahme wider-
beraubt sich selbst der Möglichkeit, seine Angebote ganz spiegeln, wurde eine Vergleichsstudie herangezogen, die drei
dicht an den Kundenwünschen auszurichten. Nach 2006 hat Jahre zuvor ebenfalls am Lehrstuhl Prof. Heidels entstanden
ESWE Verkehr nun zum zweiten Mal eine große, wissenschaft- war (die Hochschule RheinMain firmierte damals noch unter
lich betreute Kundenzufriedenheitsuntersuchung durchfüh- dem Namen „Fachhochschule Wiesbaden“). Und um nicht nur
ren lassen. Die Ergebnisse liegen seit Jahresanfang vor; was sie die Meinungen von mehr oder weniger häufigen Busnutzern
aussagen, ist vereinfacht dies: Mit der gewachsenen Zufrie- abzufragen, interviewte das neunköpfige studentische Team
denheit seiner Fahrgäste kann das Verkehrsunternehmen an zehn Orten in der Wiesbadener Innenstadt ganz „normale“
durchaus zufrieden sein. Passanten, darunter sowohl regelmäßige und sporadische
ESWE-Kunden als auch bekennende Nicht-Fahrgäste.
Im Herbst 2009 hatte eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe
unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Heidel vom Fachbe- Weitere Informationen zu diesem Thema hält der
reich Wiesbaden Business School der Hochschule RheinMain vorliegende Geschäftsbericht auf Seite 16 bereit.
mit ihrer repräsentativen Untersuchung begonnen.
12. 12 Lagebericht
ausblick und Ziele Mit der Erreichung der Beförderungszahlen in Höhe von 49,6 Mio.
Fahrgästen im Jahr 2010 konnte wieder ein wichtiger Schritt in
diese Richtung vollzogen werden.
Die entscheidende Frage zur Zukunft der ESWE Verkehrsgesell-
Mit dem Blick auf die Nachwirkungen der Finanzmarkt- und Wirt-
schaft mbH konnte für die Geschäftsführung mit der Erteilung
schaftskrise der vergangenen Jahre konnte die Geschäftsführung
der Linienkonzessionen bis 2017 positiv beantwortet werden. So-
für das Geschäftsjahr 2010 keine wesentlichen Auswirkungen
mit kann für die Gesellschaft nach ihrer bisherigen zehnjährigen
für die Gesellschaft feststellen. Als einzelnes Gegenbeispiel ist
Eigenständigkeit auch für die mittelfristige Zukunft ein positiver
weiterhin das Geschäftsfeld der Vermarktung von Busaußenflä-
Ausblick gegeben werden. ESWE Verkehr sieht sich aber bereits
chen als schwieriges Segment der betrieblichen Tätigkeiten zu
im Berichtsjahr in der Vorbereitungsphase für die nächste
benennen. Die aktuellen Trends auf den Rohölmärkten aufgrund
Konzessionsbeantragung. Die veränderten rechtlichen Rah-
der aktuellen politischen Entwicklungen bleiben für 2011 auf
menbedingungen zur Vergabe von Verkehrsleistungen im ÖPNV
Seiten der Gesellschaft weitestgehend neutral, da Absicherungs-
werden im Strategie-Projekt 2017 unter Beteiligung der WVV
geschäfte für die Periode 2011 vorliegen. Fortsetzungen dieser
Wiesbaden Holding GmbH und der Schwestergesellschaft WiBus
Geschäftsmodelle sind möglicherweise nur unter erheblichen
berücksichtigt.
Kostensteigerungen zu realisieren.
Schwerpunkt der unternehmerischen Aktivitäten werden
Für die Geschäftsjahre 2011 und 2012 werden gemäß der verab-
weiterhin Prozessoptimierungs- und Restrukturierungsmaß-
schiedeten Wirtschaftsplanung unter den Prämissen von mode-
nahmen zur Effizienzsteigerung sein. Hierbei werden die Ergeb-
rat steigenden Fahrgastzahlen, sinkenden Personalkosten und
nisse der erneuten Analyse des sogenannten „Vierten Kriteri-
steigender Fremdleistungen für Subunternehmerleistungen
ums“ für das Geschäftsjahr 2010 in Zusammenarbeit mit einer
Verluste vor Ergebnisübernahme von 14,5 Mio. b bzw. 14,6 Mio. b
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft einen wichtigen
erwartet.
Beitrag leisten.
Wiesbaden, 31. März 2011
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in den umfangreichen Maßnah-
men der Gesellschaft zur Erhöhung der Fahrgastzahlen in Wies-
ESWE Verkehrsgesellschaft mbH
baden. Durch eine verstärkte Ausrichtung des Unternehmens auf
die Kundenbedürfnisse und eine Verbesserung des ÖPNV-Images
in der hessischen Landeshauptstadt sollen die Fahrgastzahlen in
den kommenden Jahren wieder auf 50 Mio. Fahrgäste entwickelt
werden, ohne die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Un-
Dipl.-Ing. Dipl.-Verwaltungswirt
ternehmens und die Zielsetzungen des Anteilseigners außerhalb
Uwe Cramer Stefan Burghardt
der Betrachtung zu lassen.
TopThema im Fahrgastmagazin INFOMOBIL, Ausgabe 2/10:
Nicht nur Schutz, sondern auch Augenweide
Wartehäuschen an Bushaltestellen – ein ziemlich unspek- lässt. Immer öfter gehören neben dem „H“-Schild aber auch
takuläres Thema, möchte man auf den ersten Blick meinen. Wartehäuschen zur obligatorischen Ausstattung von Halte-
Aber halt: Wenn ein anspruchsvolles Modernisierungspro- stellen: In Wiesbaden mit seinen mehr als 700 Haltepunkten,
gramm gestartet wird, das vielen der Wiesbadener ESWE- die das ESWE-Liniennetz aufzuweisen hat, steht heute schon
Haltestellen eine deutliche optische Aufwertung verspricht, an gut 300 Haltestellen ein Unterstand; in absehbarer Zeit
dann wird die Sache interessant … werden es sogar rund 400 sein.
Haltestellen sind – sofern sich nicht gerade ein Bus nähert – Grund hierfür ist ein ambitioniertes Wartehallen-Aus-
die einzigen jederzeit erkennbaren Zeichen dafür, dass tausch- und Neubauprogramm, das ESWE Verkehr im Herbst
man sich in einer Straße befindet, auf der ein Linienweg des 2009 aufgelegt hat und dessen Umsetzung den Verlauf des
öffentlichen Nahverkehrs verläuft. Doch was macht eine Hal- Jahres 2010 prägt.
testelle eigentlich aus? Vor allem ist es natürlich das grüne,
eingekreiste „H“-Zeichen auf gelbem Hintergrund, das eine Weitere Informationen zu diesem Thema hält der
x-beliebige Stelle am Fahrbahnrand zur Haltestelle werden vorliegende Geschäftsbericht auf Seite 16 bereit.
13. Lagebericht 13
Premiere für die neuen Haltestellen-Wartehallen
Nomen est omen: Ein Jäger begrüßte an der
Haltestelle „Jägerstraße“ eines der ersten
neu errichteten, ebenso komfortablen wie
eleganten Fahrgast-Wartehäuschen
14. 14 Zentrale Fakten des Jahres 2010
ESWE Verkehr im Weinfest-Einsatz
Wein- und Sektgenuss statt Parkplatzsuchstress und
Führerscheinrisiko: Das spezielle „WeinfestTicket“
nutzten während der Rheingauer Weinwoche im
August Tausende von Fahrgästen
16. 16 Zentrale Fakten des Jahres 2010
Ermittelt: Kundenzufriedenheit
Bei ESWE Verkehr folgt die Messung der Kundenzufriedenheit
einem festen Jahresturnus: Denn seit das Verkehrsunterneh-
men Ende 2008 erneut die Konzession zur Fortführung des
Betriebs des Linienbusverkehrs in Wiesbaden erhalten hat –
und zwar für den Acht-Jahres-Zeitraum vom 1. Oktober 2009 bis
zum 30. September 2017 –, hat ESWE Verkehr den städtischen
Gremien Wiesbadens ein Mal pro Jahr einen Leistungsbericht
vorzulegen, der im Kern aus einer aktuellen Analyse der
Kundenzufriedenheit besteht.
So hat, nach 2006 und 2009, im Berichtsjahr abermals eine
wissenschaftliche Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof.
Dr. Bernhard Heidel (Hochschule RheinMain) eine umfassende Ersetzt und erbaut :
Repräsentativuntersuchung der Fahrgastzufriedenheit durch- Haltestellen-Wartehallen
geführt. Um eventuelle saisonal bedingte Meinungsschwan-
kungen zu berücksichtigen, fanden die Umfragen übers Jahr Der größte Teil des 2009 gestarteten ambitionierten Wartehäus-
hinweg in vier zeitlichen Wellen statt. Befragt wurden jeweils chen-Austausch- und Neubauprogramms – des umfangreichsten
rund 1.500 Passanten an verschiedenen Orten in der seiner Art in den letzten Jahrzehnten – wurde im Verlauf des
Wiesbadener Innenstadt. Berichtsjahres realisiert, sodass es seither in Wiesbaden nahe-
zu flächendeckend moderne, also transparent-gläserne, mit
Unterm Strich förderte die Befragung ein hohes Maß an Mei- Beleuchtung, Info-Anzeigen und Sitzgelegenheiten ausgestattete
nungsstabilität zutage: Orientiert an der Schulnotenskala von Haltestellen-Wartehallen gibt. Nicht wenige der ersetzten War-
eins bis sechs erzielte ESWE Verkehr mit der Gesamtnote 2,6 tehäuschen stammten noch aus den 60er- und 70er-Jahren und
den gleichen Wert wie im Vorjahr; und auch das Autofahren in hatten mithin mehrere Nutzungsjahrzehnte hinter sich.
Wiesbaden wurde identisch beurteilt wie 2009: nämlich mit
der Gesamtnote 3,2. Nachdem in Biebrich, Dotzheim, Klarenthal, Nordenstadt und
Gemessen an anderen vergleichbaren Verkehrsunternehmen Schierstein sowie im Ortsbezirk Mitte bereits im Herbst 2009
stehen die Wiesbadener Verkehrsbetriebe mit ihrer Gesamt- einige Haltestellenunterstände erneuert worden waren, rückten
note 2,6 sehr gut da. Beim Blick auf die untersuchten Einzel- im Frühjahr 2010 unter anderem in Auringen, Bierstadt, Kloppen-
kriterien der Busnutzung zeigt sich, dass die Schnelligkeit der heim und Schierstein sowie ebenfalls im Mitte-Bezirk an ver-
Verbindungen und die Erreichbarkeit der Fahrziele besser be- schiedenen Stellen die Bautrupps an. Der weitere Bau-Fahrplan
wertet wurden als im Vorjahr. Gleiches gilt für die elektronische basierte – insbesondere was die Neuerrichtung von Wartehäus-
Fahrplanauskunft – ein Bewertungsplus, das wohl haupt- chen an rund 100 Orten betraf, an denen zuvor gar keine Unter-
sächlich das Verdienst der neuen ESWE-Internetseite (siehe stellmöglichkeiten vorhanden gewesen waren – nicht zuletzt auf
„Erweitert“) ist. Selbstkritisch musste das Unternehmen den zahlreichen Wünschen und Vorschlägen, die in den zurücklie-
allerdings auch ein Bewertungsminus zur Kenntnis nehmen: genden Jahren von Seiten der Wiesbadener Ortsbeiräte bei ESWE
und zwar beim Untersuchungskriterium Sauberkeit. Zwar ist Verkehr eingegangen waren.
zu vermuten, dass für diese schlechtere Beurteilung vor allem
der ungewöhnlich lange Winter, der sich 2010 bis weit in den Langfristig bleibt es ESWEs Ziel, alle Einstiegs-Haltestellen mit
März hineinzog, verantwortlich war; dennoch war die Negativ- Wartehallen auszustatten. Die Unterscheidung zwischen Ein-
beurteilung in puncto Sauberkeit aus ESWE-Sicht ein Ansporn, stiegs- und Ausstiegs-Haltestellen ist dabei ebenso wichtig wie
im Berichtsjahr die Reinigung der Busse und der Haltestellen zu sinnvoll – denn je weiter man in die Vororte Wiesbadens kommt,
intensivieren. umso mehr sind jene Haltestellen, die in Stadtauswärts-Fahrt-
richtung gelegen sind, reine Aussteige-Haltestellen, an denen ein
Wartehäuschen nicht vorrangig benötigt wird, weil hier nur ganz
selten Fahrgäste zur Weiterfahrt einsteigen.
Im Übrigen können alte Haltestellenunterstände auch nach ihrer
Demontage durchaus noch sinnvolle Zwecke erfüllen: So dienen
etwa zwei ausrangierte Wartehäuschen aus Kloppenheim und
Auringen mittlerweile dem Deutschen Hockey-Club Wiesbaden
auf der Sportanlage Kleinfeldchen als Überdachungen der beiden
Mannschaftsbänke am Spielfeldrand.
17. Zentrale Fakten des Jahres 2010 17
TopThema im Fahrgastmagazin INFOMOBIL, Ausgabe 3/10:
Erweitert: Internetauftritt
Mitte September 2010 ging der frisch „renovierte“ Internetauftritt
von ESWE Verkehr an den Start. Die neue Website wartete mit vielen
„… ein gutes Stück Wiesbaden!“ zusätzlichen Funktionen auf und wurde dadurch nicht nur als
deutlich serviceorientierter, sondern auch als nutzerfreundlicher
Genau zehn Jahre ist es her, dass aus den damaligen und interaktiver wahrgenommen.
Wiesbadener Stadtwerken die beiden eigenständigen
Unternehmen ESWE Versorgungs AG und ESWE Verkehrs- Das Herzstück der neuen Online-Präsenz ist der Bereich „Meine
gesellschaft mbH hervorgingen. Und da runde Geburts- ESWE“. Im Sinne des „Web 2.0“-Gedankens, der für eine aktive
tage gerne zum Anlass genommen werden, den Blick in die Beteiligung der Internetnutzer steht, entstand hier zügig eine
Vergangenheit wie auch in die Zukunft zu werfen, lud die regelrechte „ESWE-Community“. Deren Mitgliedern steht als
INFOMOBIL-Redaktion zu einer Rück- und Ausblickrunde zusätzlicher Kommunikationskanal auch der neue ESWE-Verkehr-
ein. Daran teilgenommen haben neben Uwe Cramer Newsletter zur Verfügung, der etwa ein Mal monatlich über
und Stefan Burghardt, den beiden Geschäftsführern von aktuelle Themen informiert.
ESWE Verkehr, zwei Zeitzeugen des Jahres 2000:
die ESWE-Verkehr-Aufsichtsratsmitglieder Dieter Horschler Ein ebenfalls neues und zugleich interaktives Element des neuen
und Hans-Martin Kessler. Online-Auftritts ist das „FahrgastForum“. Hier können interes-
sierte Busnutzer persönlich, online und direkt sowohl mit ESWE
INFOMOBIL: Im Rückblick auf das Jahr 2000 – war die Verkehr als auch mit anderen Fahrgästen in Kontakt treten und
Entscheidung, die Wiesbadener Stadtwerke in die beiden sich austauschen. Außerdem werden hier regelmäßige Online-
eigenständigen Unternehmen „Versorgung“ und „Verkehr“ Experten-Chats angeboten, in denen den Nutzern ihre Fragen in
aufzuteilen, richtig? Echtzeit von ESWE-Fachleuten beantwortet werden.
Horschler: Sie war nicht nur richtig, sie war alternativlos!
Die Trennung hat zu mehr Transparenz geführt und die Auch der „LiveTicker“, eine jederzeit aktuelle Statusanzeige sämt-
notwendige Eigenverantwortlichkeit der beiden Unter- licher Buslinien, entwickelte sich rasch zur gefragten Online-Funk-
nehmen gestärkt. tion. Der „LiveTicker“ zeigt dem Fahrgast auf einem Blick, ob „seine“
Kessler: Die seinerzeitige Entscheidung war erforderlich, Linie störungsfrei fährt, ob es womöglich Beeinträchtigungen
um letztlich die Überlebensfähigkeit beider Bereiche zu gibt oder ob der Betrieb – vielleicht baustellenbedingt oder infolge
sichern. Die notwendigen Kostensenkungen und Effizienz- eines heftigen Wintereinbruchs – vorübergehend gar eingestellt
steigerungen wären in den vorherigen Strukturen nicht werden musste.
möglich gewesen.
Cramer: Ich habe in den zurückliegenden zehn Jahren nie- Weitere Informationen zu diesem Thema hält der vorliegende
manden gehört, der die damalige Entscheidung ernsthaft Geschäftsbericht auf Seite 28 bereit.
in Zweifel gezogen hätte. Die Trennung war unumgänglich.
Burghardt: Wiesbaden ist damals ja, gemeinsam mit nur
sehr wenigen anderen Kommunen in Deutschland, Vorrei-
ter einer Entwicklung gewesen, die man heute als beispiel-
gebend bezeichnen kann.
Weitere Informationen zu diesem Thema hält der
vorliegende Geschäftsbericht auf vielen seiner
Seiten bereit.
18. 18 Zentrale Fakten des Jahres 2010
Erneuert: Verkehrsleitzentrale Errichtet : PLE-Verkehrsführung
Mitte Juni 2010 wurde die umgebaute und umfassend moder- Anfang Dezember 2010 trat die neue Linienführung des Busver-
nisierte Verkehrsleitzentrale von ESWE Verkehr erstmals der kehrs am Platz der deutschen Einheit, einem der bedeutendsten
Öffentlichkeit vorgestellt. Ihre Kernaufgabe ist das Steuern und Knotenpunkte des ESWE-Liniennetzes, in Kraft. Im Vorgriff auf
Regeln des gesamten Linienbusverkehrs in Wiesbaden. den kommenden großräumigen Umbau des Einheits-Platzes (der
im ESWE-Deutsch stets als „PLE“ abgekürzt wird) war seit dem
Das in der Verkehrsleitzentrale (VLZ) installierte rechnergesteu- Frühjahr an der neuen Verkehrsführung gearbeitet worden.
erte Betriebsleitsystem sorgt für die Überwachung und Steu-
erung des gesamten Busverkehrsgeschehens. Die Mitarbeiter Als Ergebnis wurde zum 6. Dezember der grundlegend neue,
der VLZ können rund um die Uhr blitzschnell auf alles reagieren, nämlich S-förmige Streckenverlauf aller Lokal- und Regionalli-
was eine Beeinträchtigung des Verkehrsbetriebs oder der Ver- nien, die früher an den Bussteigen B, C, D und F gehalten hatten,
kehrssicherheit zur Folge haben kann: seien es Staus, Unfälle, realisiert. Der neue Streckenverlauf führt, von der Friedrichstraße
Baustellen, Demonstrationen oder andere Vorkommnisse. kommend, nach rechts in die Schwalbacher Straße, um dann
Kommt es zu einer solchen Störung, wird kurzfristig beispiels- gleich wieder nach links in die Bleichstraße zu den dortigen neuen
weise eine Umleitungsstrecke festgelegt oder der Fahrzeugein- Haltestellen abzubiegen. Die Ampeln wurden dabei so geschal-
satz umdisponiert – die Verkehrsleitzentrale leitet dann also tet, dass bis zu drei Busse hintereinander das „S“ in einem Rutsch
alle notwendigen Maßnahmen ein, um den weiteren Betriebs- durchfahren können. Gleichzeitig mit dem Start des „S“ wurden
ablauf des Busverkehrs sowie die Einhaltung des Fahrplans zu jene PLE-Bussteige, die in der Schwalbacher Straße verblieben, für
gewährleisten. beide Fahrtrichtungen nach Norden, also in Richtung Michels-
berg, verschoben.
Zu den zentralen Aufgaben der Mitarbeiter der VLZ zählt es
auch, die Fahrgäste umgehend über alle Änderungen zu infor- Im Einzelnen stellt sich die neue Haltestellensituation am Platz
mieren. Zu diesem Zweck laufen in der Zentrale alle Fäden der der deutschen Einheit seit Dezember 2010 wie folgt dar:
Fahrgastinformationssysteme sowie der Lautsprecheranlagen · Bussteig a: in der Schwalbacher Straße, Richtung LuisenForum
an den 18 Großhaltestellen und in den Bussen zusammen; eben- · Bussteig B: in der Bleichstraße, zwischen Schwalbacher Straße
so wird der jederzeit aktuelle Online-Infodienst „LiveTicker“ und Helenenstraße
(siehe „Erweitert“) mit Informationen aus der VLZ gespeist. · Bussteig C: in der Schwalbacher Straße, Richtung Michelsberg
· Bussteig d: in der Bleichstraße, hinter der Helenenstraße
Auch die von den 18 Kameras an den Bussteigen der Groß-
haltestellen gesteuerte Video-Überwachung gehört in den
Zuständigkeitsbereich der Verkehrsleitzentrale. Schließlich
fungiert die VLZ seit ihrem Umbau auch als innerbetriebliche
Sicherheitszentrale für das gesamte Betriebsgelände von ESWE
Verkehr.
Weitere Informationen zu diesem Thema hält der vorliegende
Geschäftsbericht auf Seite 24 bereit.
Im Angesicht der Monitore: Gerhard Jochim (links) und Thomas Kühnert an ihrem Arbeitsplatz in der Verkehrsleitzentrale
19. Zentrale Fakten des Jahres 2010 19
Erspart: Umweltbelastung reduziert
Seinen zehnten Geburtstag konnte im Berichtsjahr das im Jahr
2000 ins Leben gerufene betriebliche Umweltmanagement-
programm „Ökoprofit“ feiern. ESWE Verkehr, seit 2007 bei der
Wiesbadener „Ökoprofit“-Initiative mit von der Partie, zählte auch
2010 zu den 25 Unternehmen und Einrichtungen in Wiesbaden,
die sich im „Ökoprofit“-Club, dem Netzwerk der bereits mehrfach
ausgezeichneten Betriebe, engagieren.
Mit der ökologischen Erneuerung der Buswaschanlage und der
energieeffizienten Umrüstung der Werkstattbeheizung – um nur
zwei Beispiele zu nennen – trug ESWE Verkehr im Jubiläumsjahr
mit dazu bei, dass die 25 Wiesbadener Ökoprofit-Betriebe des
Jahres 2010 eine erhebliche Reduzierung der Umweltbelastung und
damit gleichzeitig eine Gesamtersparnis von mehr als 2,2 Mio. b an
jährlichen Umweltkosten erzielen konnten.
Gut gelaunt bei der Präsentation der modernisierten Verkehrsleitzentrale: Technischer Geschäftsführer Uwe Cramer,
Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr.-Ing. Joachim Pös und Kaufmännischer Geschäftsführer Stefan Burghardt (v. l. n. r.)
20. 20 Betriebsbereiche
Der Fahrschul-Bus – ein rollender Unterrichtsraum
Eine vielfältige, verantwortungsvolle Tätigkeit:
Busfahrer zu sein, bedeutet nicht nur, das große
Gefährt und dessen Passagiere sicher von A nach B
zu chauffieren. Der Busführer muss beispielsweise
auch mit dem hochkomplexen Bordrechner umge-
hen können – dies lernt er bei ESWE Verkehr in der
Fahrer-Aus- und Fortbildung
21. Betriebsbereiche 21
inFORMatiOnEn ZU DEn BEtRiEBSBEREiCHEn
Fahrdienst
Imagekampagne
In enger Kooperation mit dem Personalbereich von ESWE Verkehr begann der Fahrdienst im Jahr 2010
mit der Konzipierung einer großangelegten Imagekampagne für den Beruf des Busfahrers. Vor dem
Hintergrund, dass es quantitativ an Fahrernachwuchs mangelt, sollen mithilfe der Kampagne die
Anstrengungen in punkto Personalgewinnung intensiviert werden.
Die Kampagne soll deutlich machen, dass der Beruf des Busfahrers eine äußerst verantwortungsvolle
Tätigkeit ist. Zudem sollen Aspekte wie „abwechslungsreiche Arbeit, bei der kein Tag wie der andere
ist“, „direkter Kontakt mit ganz vielen Menschen“, „unabhängiges Arbeiten, bei dem man gewisser-
maßen sein eigener Chef ist“ sowie „Erfüllung des Jungentraums vom Umgang mit Technik und vom
Lenken großer Fahrzeuge“ im Rahmen der Kampagne thematisiert werden. Aber auch eine zweite Be-
trachtungsebene soll Berücksichtigung finden: Die Öffentlichkeit soll mehr Verständnis für die an-
spruchsvolle Tätigkeit der Busfahrer aufbringen; und es soll klar werden, dass Busfahrer Respekt und
Anerkennung verdienen.
Fahrerehrung
Angesichts von mehr als elf Millionen Nutzwagenkilometern, die Wiesbadens Linienbusse pro Jahr
zurücklegen, sind gelegentliche Unfälle eine leider unvermeidliche Begleiterscheinung. Umso
anerkennenswerter ist es daher, wenn Fahrer über viele, viele Jahre hinweg, teilweise sogar jahrzehn-
telang unfallfrei bleiben. Aus diesem Grund wurde bei ESWE Verkehr im Berichtsjahr nach mehr-
jähriger Pause ein „guter Brauch“ wieder eingeführt, der der Anerkennung fahrerischer Leistungen
dient und ein Ausdruck der Wertschätzung für fahrerische Sorgfalt sein soll – und der damit auch den
Zweck der Mitarbeitermotivation verfolgt.
2010 wurden insgesamt 16 ESWE-Busfahrer für langjährige Unfallfreiheit ausgezeichnet. Darunter
waren drei Fahrer, die seit jeweils 20 Jahren ohne Unfall geblieben waren; zwei Fahrer hatten seit je-
weils 25 Jahren keinen Unfall zu verzeichnen gehabt; und ein weiterer Fahrer konnte sogar für seine
35 Jahre währende Unfalllosigkeit geehrt werden.
22. 22 Betriebsbereiche
2000 bis 2010: Berufskraftfahrerqualifizierungs-Gesetz geregelt sind,
zählen neben Themen wie „Der Fahrer als Imageträger des
Wandel im Berufsbild des Busfahrers Verkehrsunternehmens“ auch wirtschaftliche und ökolo-
gische Themen. In Zeiten steigender Energiepreise und stetig
Wer bei ESWE Verkehr hinter dem Lenkrad eines Busses sitzt, wachsenden Umweltbewusstseins kommt der Reduzierung
ist gelernter „Berufskraftfahrer“ – so die offizielle, seit Jahr- des Treibstoffverbrauchs eine gleich mehrfache Bedeutung
zehnten unveränderte Berufsbezeichnung. Dagegen hat sich zu, weshalb beispielsweise die kraftstoffsparende Fahrweise
die Ausbildung, vor allem aber die berufsbegleitende Fortbil- einen zunehmend wichtigen Lerninhalt darstellt – zumal ein
dung der Berufskraftfahrer gegenüber früheren Zeiten, auch gleichmäßig-defensiver Fahrstil nicht nur den Energiever-
und gerade im Verlauf des vergangenen Jahrzehnts, massiv brauch und damit den Schadstoffausstoß verringert, sondern
verändert. Während es früher, vereinfacht gesagt, genügte, auch den Komfort für die Fahrgäste erhöht und gleichzeitig
den Bus fahrerisch zu beherrschen, sind die Aus- und die zur Reduktion der Fahrgeräusche beiträgt, was wiederum den
Fortbildung heutzutage derart vielfältig, dass das eigent- Anwohnern der Linienstrecken zugute kommt.
liche Fahrenlernen nur noch als „Basis-Rüstzeug“ zu sehen
ist – immerhin schließt die Ausbildung zum Berufskraftfahrer Im Kern bedeutet der Wandel des Busfahrer-Berufsbildes, der
heute mit einer IHK-Prüfung ab. Wer sich bewusst macht, dass im Fahrdienst das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends
die Busfahrer die markantesten Aushängeschilder, gewisser- prägte, eine Bewusstseins- und Wahrnehmungsveränderung:
maßen die „Visitenkarten“ des Verkehrsunternehmens sind, Mit dem, was ein Fahrer an Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft
der versteht, dass beispielsweise die Anforderungen an das und Umweltverantwortung ausstrahlt, repräsentiert er sein
Auftreten gegenüber den Fahrgästen und an den Umgang mit Unternehmen; sein individuelles Verhalten wird projiziert
ihnen heute ganz andere sind als früher. und als Eigenschaft des Unternehmens wahrgenommen.
Busfahrer sind heute also die wichtigsten „Außendienstmitar-
Heutzutage spielen auch psychologische Aspekte in der Fah- beiter“ eines Verkehrsunternehmens.
rer-Aus- und Fortbildung eine wichtige Rolle. Diese Aspekte
beziehen sich nicht nur auf den Umgang mit dem eigenen Zum Wandel im Berufsbild des Busfahrers kamen im Verlauf
Stress, sondern beispielsweise auch auf das richtige Reagie- des Jahrzehnts auch gravierende strukturelle Änderungen
ren bei Konflikten mit oder zwischen Fahrgästen oder auf hinzu: So bedeutete die im Jahr 2004 erfolgte Gründung des
das Bewältigen heikler Verkehrssituationen. Einem anderen Schwesterunternehmens WiBus für den Fahrdienst der ESWE
Verkehrsteilnehmer dessen Fehler tolerant zu verzeihen und Verkehrsgesellschaft den Einstieg in einen Veränderungs-
dies mit einer freundlich-verständnisvollen Geste zu verdeut- prozess mit erheblichen Auswirkungen. WiBus als „Fahrerge-
lichen, steht jedem Buslenker gut zu Gesicht – zumal von ihm sellschaft“ übernahm schrittweise maßgebliche Anteile der
wegen seiner erhöhten Rundumsicht-Sitzposition ohnehin im Wiesbadener ÖPNV erbrachten Fahrleistungen, was nicht
erwartet wird, dass er jederzeit, besonders aber in kniffligen zuletzt in der Entwicklung der Mitarbeiterzahl des Fahrperso-
Verkehrssituationen souverän und entspannt den Überblick nals seinen Niederschlag fand: Waren zu Beginn des Jahr-
behält. zehnts noch rund 540 Busfahrer bei ESWE Verkehr beschäftigt,
Zu den neuen Aus- und Fortbildungsinhalten, die unter ande- reduzierte sich diese Zahl bis zum Jahr 2010 auf etwa 280.
rem in dem seit September 2008 EU-weit geltenden Im Gegenzug stieg die Zahl der bei WiBus angestellten Fahrer
auf 253 (Stand: 31. Dezember 2010).
23. Betriebsbereiche 23
Verkehrsplanung und Verkehrssteuerung
Angebotsoptimierungen Linie 47
Der Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010 brachte abermals Nach dem großen Erfolg der im Dezember 2008 ins Leben geru-
eine Reihe quantitativer wie qualitativer Verbesserungen im fenen rheinübergreifenden Verlängerung der Linie 45 fährt seit
Wiesbadener Linienverkehr mit sich. Wie bereits in den Vorjah- dem 12. Dezember 2010 auch die Linie 47 über die Schiersteiner
ren wurden auch im Berichtsjahr bei jeder einzelnen Optimie- Brücke von Wiesbaden nach Mainz und zurück. Zu diesem Zweck
rungsmaßnahme insbesondere die Wünsche und Bedürfnisse wurde die seit vielen Jahren existierende ESWE-Linie 47 zur Mainz-
der Fahrgäste zur Entscheidungsgrundlage gemacht. Wiesbadener Gemeinschaftslinie umdeklariert; ihr Linienweg, der
früher in Schierstein endete, wurde bis nach Mainz-Gonsenheim
Beispielsweise wurde auf der Linie 3 im Zuge einer „Aus eins verlängert.
mach zwei“-Angebotserweiterung samstags die bisherige
Fahrt um 7:57 Uhr vom Biebricher Rheinufer zum Nordfriedhof Der Vorteil für die Fahrgäste: In den Hauptverkehrszeiten finden
durch zwei Fahrten ersetzt: Die neuen Abfahrtszeiten in Bieb- pro Stunde nun doppelt so viele Hin- und Rückfahrten über die
rich lauten 7:43 Uhr und 8:13 Uhr. Auf der Linie 9 beginnt die an Schiersteiner Brücke statt wie bisher, nämlich insgesamt vier
Schultagen montags bis freitags um 7:09 Uhr ab der Haltestelle (zwei 45er- und zwei 47er-Fahrten). Seit Dezember 2010 stehen
„Eleonorenstraße“ verkehrende Fahrt seit dem Fahrplanwechsel den Fahrgästen also stündlich bis zu acht Verbindungen über die
bereits am Mainzer Landtag, und zwar um 7:05 Uhr. Brücke zur Verfügung: vier Fahrten von Wiesbaden nach Mainz,
vier Fahrten in die Gegenrichtung.
Im Verlauf der Linie 18 wurde am westlichen Ende der Homburger
Straße, genauer: an der Einmündung der Carla-Henius- Wer auf eine möglichst kurze und damit zügige Verbindung
Straße, eine neue Haltestelle namens „Künstlerviertel/Stadtar- zwischen dem Wiesbadener Stadtzentrum und den westlichen
chiv“ eingerichtet, mit der das gleichnamige neue Wohngebiet Mainzer Stadtteilen, etwa Mombach und Gonsenheim, Wert legt,
im Westen Wiesbadens enger an das Busliniennetz angebun- dem bietet die „neue“ Linie 47 einen optimalen Streckenverlauf.
den werden konnte. Nicht nur für die Bewohner des jungen Und ganz gleich, ob Berufspendler, Einkaufsbummler, Umlandbe-
Wohnquartiers bedeutete die neue Haltestelle ein Plus an wohner oder „Einfach so“-Passagier: Wer in eines der Gewerbe-,
Mobilität; auch die Schüler und Lehrer des Martin-Niemöller- Büro- und Einkaufsgebiete fahren möchte, die sich in Wiesbaden
Gymnasiums, dessen Ausweichquartier sich vorerst weiterhin wie auch in Mainz jeweils in den westlichen Stadtteilen befinden,
am Rand des Künstlerviertels befindet, konnten sich über die kann nun außer der Linie 45 auch die 47er-Busse nutzen. Darüber
bessere Busanbindung ihrer Schule freuen. Als weitere Neue- hinaus profitieren auch die Umlandregionen, die jeweils westlich
rung auf der Linie 18 wurde an Schultagen montags bis freitags der beiden Landeshauptstädte gelegen sind, von der neuen 47er-
das morgendliche Fahrtenangebot ab der Siedlung Sauerland in Route: So wie mit der Linie 45 der Rheingau bereits näher an
Richtung Innenstadt ausgeweitet: Zwischen 7 und 8 Uhr finden Mainz heranrückte, schuf die Linie 47 nun eine deutlich bessere
nun acht (statt wie bisher sieben) Abfahrten statt. Umsteigeverbindung des Bereichs Budenheim/Heidesheim/
Ingelheim an die Stadt Wiesbaden.
24. 24 Betriebsbereiche
E-Linien Verkehrsleitzentrale
Eine weitere Neuerung, die der Fahrplanwechsel 2010/2011 mit Die Verkehrsleitzentrale, deren Hauptaufgaben in der Rund-um-
sich brachte, waren die neuen E-Linien. Regelmäßig verkehrend, die-Uhr-Überwachung des Busverkehrs sowie in der zügigen In-
schlossen sie punktuelle Lücken im Liniennetz und sorgten so formation der Fahrgäste im Fall kurzfristiger störungsbedingter
für noch schnellere Verbindungen. Markantestes Beispiel ist Fahrplanänderungen bestehen, bewährte sich im Jahr 2010, dem
die E-Linie Breckenheim/Nordenstadt: Mit ihr gelangt man zu ersten Jahr nach ihrer umfassenden Modernisierung und Erweite-
den Hauptverkehrszeiten nun noch zügiger aus Wiesbadens rung, abermals als Dreh- und Angelpunkt des gesamten Linien-
Osten direkt – also ohne Umsteigen – zum Wiesbadener Haupt- verkehrsgeschehens.
bahnhof (und auch wieder zurück). Der Fahrtweg beginnt in
Breckenheim an der Endhaltestelle „Erlenstraße“ und führt über Ihrer Aufgabe als Informationsgeber für die Fahrgäste kam die
„Taunushof“ nach Nordenstadt. Dort geht es über „Wallauer Verkehrsleitzentrale im Berichtsjahr erstmals auch auf einem
Weg“ und „Otto-von-Guericke-Ring“ auf die Autobahn A 66, ganz neuen Feld nach: Der im Zuge des Relaunchs der ESWE-
die an der Ausfahrt „Mainzer Straße“ wieder verlassen wird. In Internetseite neu eingerichtete „ESWE Verkehr LiveTicker“, ein
der Mainzer Straße hält die Linie E am dortigen Freizeitbad, wo jederzeit aktueller Online-Infodienst mit Statusmeldungen zum
Umsteigemöglichkeiten nach Mainz zur Verfügung stehen, Betrieb jeder einzelnen Linie, speist sich aus Informationen, die
sowie am neuen Justiz- und Verwaltungszentrum, bevor sie der Verkehrsleitzentrale entstammen.
schließlich den Hauptbahnhof erreicht.
25. Betriebsbereiche 25
Streckendienst-Lkw
Als mobile Arbeitsstätte wurde im Berichtsjahr ein neuer Lkw
für den Streckendienst in Dienst gestellt. Das Fahrzeug – eine
„rollende Werkstatt“ mit Hebebühne, 220-Volt-Stromanschluss,
Internetzugang sowie Innenbelüftung für den Transport von
Gasflaschen – erleichtert dem Streckendienst-Team seine
Arbeit, die beispielsweise im Einrichten von Ersatzhaltestellen,
im Auswechseln von Fahrplänen sowie im Erneuern von
Mülleimern besteht.
2000 bis 2010:
Gezielte angebotserweiterungen ab Mitte des Jahrzehnts
Im Bereich der Verkehrsplanung und Bereits im Jahr zuvor, zum Fahrplan- etwa der Unterrichtsbeginnzeiten infor-
Verkehrssteuerung differenziert sich wechsel 2007/2008, waren die neuen miert, was sehr viel kürzere Reaktions-
der Rückblick auf das erste Jahrzehnt Nachtbuslinien „Nightliner“ an den zeiten bei den Angeboten im Schülerver-
des neuen Jahrtausends – je nachdem, Start gegangen, die sich zügig einer kehr ermöglicht.
welche Hälfte des Jahrzehnts man großen Fahrgastnachfrage erfreuten,
betrachtet. Während insbesondere die sodass ESWE Verkehr schon im Jahr Zu den im Lauf des Jahrzehnts erreich-
erste Hälfte der Dekade von Kostensen- darauf mit einem leichten Ausbau des ten Meilensteinen zählt auch der im Jahr
kungs- und Effizienzsteigerungsmaß- „Nachtschwärmer-Fahrtenangebots“ 2009 umgesetzte Zusammenschluss
nahmen bestimmt war, die stellenweise reagieren konnte. der Bereiche Verkehrsplanung und Ver-
mit einer Reduzierung des Fahrtenange- kehrssteuerung, der im Zuge der 2008
bots verbunden waren, kamen vor allem Ebenfalls in den Jahren 2007 und 2008 eingeleiteten internen Reorganisation
in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts erfolgte eine deutlich verbesserte der ESWE Verkehrsgesellschaft – der
gezielte, streng an den zuvor ermit- Anbindung der Gewerbegebiete in den umfangreichsten Umstrukturierung
telten Kundenbedürfnissen orientierte Wiesbadener Stadtteilen Delkenheim, seit Beginn der Eigenständigkeit des
Angebotserweiterungen zum Tragen. Nordenstadt und Mainz-Kastel sowie des Unternehmens im Jahr 2000 – realisiert
Büroquartiers an der John-F.-Kennedy- wurde. Die auch für andere Verkehrsun-
Als eines der wichtigsten Beispiele Straße. ternehmen beispielhafte Zusammen-
dieser Erweiterungsstrategie ist die führung der beiden Aufgabenfelder
Verlängerung der Linie 45 zu nennen, die Als ein weiterer signifikanter Fortschritt, unter dem Dach eines gemeinsamen
seit dem Fahrplanwechsel 2008/2009 der im zurückliegenden Jahrzehnt rea- Fachbereichs sorgte für eine merklich
über die Schiersteiner Brücke bis nach lisiert werden konnte, ist außerdem die engere Verzahnung zwischen der „theo-
Mainz fährt – womit erstmals ein deutlich verbesserte Kommunikation retischen“ Planung des Verkehrsablaufs
Buslinienverkehr auf der mit Abstand mit dem Wiesbadener Schulamt und einerseits und deren Auswirkungen
wichtigsten Straßenverbindung zwi- mit vielen Schulen zu nennen. Dadurch im „praktischen“ Verkehrsgeschehen
schen den beiden Landeshauptstädten wird ESWE Verkehr heute zügiger als andererseits.
Wiesbaden und Mainz etabliert wurde. früher über eventuelle Veränderungen
26. 26 Betriebsbereiche
Technischer Betrieb 2000 bis 2010:
Weniger abgase trotz deutlicher
Neue Busse Fuhrparkerweiterung
18 fabrikneue Busse – drei mehr als im Jahr zuvor – wurden im
Frühjahr 2010 neu in Dienst gestellt. Die je neun Solo- und Gelenk- Das erste Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts war im Technischen
wagen brachten mehrere Neuerungen mit sich: So verfügten Betrieb gekennzeichnet von zahlreichen Maßnahmen, deren
die Fahrzeuge erstmals über Haltestangen in der Farbe Gelb, gemeinsames Ziel in der Verringerung der von den Bussen aus-
sodass die Stangen gerade für sehbehinderte Fahrgäste besser zu gehenden Abgasbelastung bestand. Die Palette der ergriffenen
erkennen sind. Auch der Fahrerarbeitsplatz wartete mit Verbesse- Maßnahmen reichte beispielhaft von der bereits ab Ende der
rungen auf: etwa mit einem beweglichen Cockpit, das sich jeder 90er-Jahre in Angriff genommenen flächendeckenden Nach-
Fahrer an seine individuellen Sitz- und Platzbedürfnisse anpassen rüstung aller älteren Fahrzeuge mit Rußpartikelfiltern über die
kann, sowie mit besserer Frischluftzufuhr, mehr Ablagefächern Initiierung eines gemeinsam mit dem hessischen Umweltminis-
und optimiertem Blendschutz bei starker Sonneneinstrahlung. terium durchgeführten Pilotprojekts zur Einführung spezieller
SCRT-Filter bis hin zur obligatorischen Ausrüstung aller seit
Im Zuge der Indienststellung der neuen Bustypen fanden auch 2008 neu angeschafften Busse mit einer dem EEV-Standard
im Berichtsjahr mehrere Werkstattschulungen statt, um die Mit- entsprechenden Filtertechnologie („EEV“ steht für „Enhanced
arbeiter des Technischen Betriebs mit allen spezifischen Details Environmental Friendly Vehicle“, was mit „Besonders umwelt-
der neuen Fahrzeuge vertraut zu machen. freundliches Fahrzeug“ übersetzt werden kann; EEV ist die der-
zeit anspruchsvollste, wenngleich freiwillige Abgas-Richtschnur
in Europa, die die seit Herbst 2009 für alle Neuzulassungen
Werkstattsanierung
vorgeschriebene Abgasnorm Euro V noch übertrifft).
Das Jahr 2010 war im Technischen Betrieb geprägt von um-
Dank all dieser ökologischen Anstrengungen stößt die Busflot-
fangreichen Umbaumaßnahmen in den Werkstatthallen. Dass
te des Wiesbadener Nahverkehrs heute insgesamt deutlich
die Bauarbeiten allesamt bei laufendem Betrieb stattfinden
weniger umweltschädliche Abgase aus als noch zu Beginn des
mussten, stellte eine große Herausforderung für die gesamte
Jahrzehnts – und das, obwohl der Fuhrpark heute erheblich
Werkstattmannschaft dar – eine Herausforderung, die dank
umfangreicher ist als vor zehn Jahren. Neben den üblichen
gemeinsamer Kraftanstrengung erfolgreich bewältigt werden
jährlichen Neubeschaffungen, in deren Gegenzug stets
konnte.
Altfahrzeuge ausgemustert werden, erfuhr der Fahrzeugbe-
stand den mit Abstand stärksten Vergrößerungsschub im Jahr
Zu den durchgeführten Umbaumaßnahmen zählten bei-
2004, als mit der Gründung des ESWE-Schwesterunternehmens
spielsweise die Sanierung der Tank- und Waschstraße, das
WiBus innerhalb kurzer Zeit rund 45 zusätzliche Busse in das
Zubetonieren eines Teils der einstigen Inspektionsgruben, die
Fuhrparkmanagement des Technischen Betriebs neu integriert
Erneuerung der Ölabscheider einschließlich der Errichtung
werden mussten.
einer neuen Kanalzuführung sowie das Ersetzen des lauten Hei-
zungsgebläses durch moderne Wärmeplatten und Heizstrahler
an der Werkstattdecke. Auch die Renovierung des rund 700
Quadratmeter großen Holzpflasters in den gut 40 Jahre alten
Werkstatthallen, das durch einen deutlich strapazierfähigeren
und zudem lärmschluckenden neuen Holzboden ersetzt wurde,
war ein wichtiger Bestandteil der umfassenden Werkstattsa-
nierung, die sich mit weiteren Bauabschnitten auch ins Jahr 2011
fortsetzen und dann ihren Abschluss finden wird.
Tätigkeitsvielfalt im Technischen Betrieb: Hans-Jochem Piel (links)
und Hans Walter im Einsatz
27. Betriebsbereiche 27
VERTRIEB UND MARKETING Darüber hinaus sorgt eine permanente Datenverbindung dafür,
dass die Software, das „Herzstück“ des Automaten, bei Bedarf
Vertriebsaktivitäten sofort aktualisiert werden kann.
nEuE FaHrauSWEISauTOmaTEn Die flächendeckende Austauschaktion fand parallel auch in
mIT KOmFOrTFunKTIOnEn Mainz statt; die beiden benachbarten Landeshauptstädte, im
Leichter zu bedienen, vielfältiger zu nutzen, einfacher zu warten: Verkehrsverbund Mainz-Wiesbaden (VMW) zusammenge-
Die neue Generation der Fahrausweisautomaten, mit deren schlossen, verfügen nun, anders als bisher, über einheitliche
Aufbau zum Ende des Berichtsjahres begonnen wurde, ist den Fahrscheinautomaten. Eine gemeinsame Mainz-Wiesbadener
rund 15 Jahre alten Vorgängermodellen, die nun komplett ersetzt Arbeitsgruppe hatte das Großprojekt „Neue Fahrausweisauto-
wurden, in jeder Hinsicht weit überlegen. Im Zuge des technolo- maten“ gut eineinhalb Jahre lang planerisch vorbereitet und in
gischen Generationswechsels, der im Frühjahr 2011 erfolgreich der Durchführung begleitet.
abgeschlossen werden konnte, erhöhte sich die Zahl der im
Wiesbadener Stadtgebiet eingesetzten Geräte von 54 auf 60. Dem Startschuss zur großen Fahrausweisautomaten-Aus-
tauschaktion, der am 1. November 2010 mit der offiziellen
dies sind die sechs neu hinzugekommenen Standorte: Inbetriebnahme des ersten neuen Geräts am Bussteig A vor dem
Wiesbadener Hauptbahnhof erfolgte, schloss sich ein mehrwö-
· Haltestelle „Friedenstraße“ (Südost)
chiger Probebetrieb an, dem zunächst zehn der neuen Auto-
· Haltestelle „Ginsterweg“ (Auringen)
maten unterzogen wurden. Parallel dazu wurden alle Fahrgäste
· Haltestelle „Hermann-Löns-Straße“ (Schierstein)
herzlich eingeladen, ihre Praxiserfahrungen im Umgang mit den
· Haltestelle „Kirschenbergstraße“ (Medenbach)
ersten neuen Geräten per E-Mail an ESWE Verkehr zu melden,
· Haltestelle „Nordstrander Straße“ (Sauerland)
woraufhin das Unternehmen durchweg positive Kommentare
· Haltestelle „Stiegelstraße“ (Kloppenheim)
registrieren konnte.
die neuen Fahrausweisautomaten zeichnen sich im Wesent-
lichen durch folgende nutzerfreundliche Innovationen aus: EnGES nETZ an VOrVErKauFSSTELLEn
Im Berichtsjahr konnte die Zahl der externen Vorverkaufsstellen
· variable Bezahlwege: konstant bei etwa 75 Stück gehalten werden. Mit dieser Versor-
Sowohl Barzahlung als auch die Zahlung per EC- oder Kredit- gungsdichte – bis in alle Vororte der Landeshauptstadt hinein –
karte sind möglich. liegt Wiesbaden weiterhin weit über dem Niveau vergleichbarer
· intelligente nutzerführung: Städte. Als „niedrigschwelliger“ Zugang zum Fahrausweisan-
Dem Fahrgast wird intuitiv der Weg zum Kauf des gewünsch- gebot des Wiesbadener ÖPNVs stellt das engmaschige Netz der
ten Fahrscheins aufgezeigt. Vorverkaufsstellen ein wichtiges Werkzeug im vertrieblichen
· einfache Handhabung: Instrumentarium der ESWE Verkehrsgesellschaft dar.
Der tastsensible Touchscreen-Bildschirm präsentiert dem
Nutzer jeden Schritt des Fahrscheinkaufs auf anschauliche
Weise.
· fremdsprachige Erläuterungen:
Der Automat erklärt dem Fahrgast den Bedienvorgang wahl-
weise auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch
oder Türkisch.
· flexible Informationsmöglichkeiten:
Der Tast-Bildschirm lässt sich auch als Info-Display nutzen,
das dem Fahrgast aktuelle Hinweise, etwa hinsichtlich des
Einsatzes von E-Wagen, anzeigt.
Doch nicht nur für die Fahrgäste, auch für ESWE Verkehr brachte
die Einführung der neuen Automaten deutliche Vereinfa-
chungen mit sich, vor allem in punkto Wartung: Per „Ferndiagno-
se“ kann der Funktionszustand des Geräts ständig abgefragt und
damit sekundenschnell festgestellt werden, ob beispielsweise
noch genügend Papier zum Ausdrucken der Tickets vorhanden ist
oder ob die Menge des Wechselgeldes noch ausreicht. Intelligente Nutzerführung:
Das Display eines neuen Fahrausweisautomaten
28. 28 Betriebsbereiche
Kundenkommunikation Neben den genannten Interaktiv-Funktionen begann ESWEs In-
ternet- und Social-Media-Manager im Berichtsjahr auch mit dem
nEuEr InTErnETauFTrITT mIT COmmunITY- und Konzipieren der Präsenz des Verkehrsunternehmens in sozialen
„WEB 2.0“-FunKTIOnEn Online-netzwerken wie Facebook und Twitter; auch ein eigener
Der neue Internetauftritt von ESWE Verkehr, der im September ESWE-Kanal auf der Videoplattform YouTube trat ins konkrete
2010 erstmals online ging, brachte neben zahlreichen innova- Planungsstadium ein.
tiven Neuerungen (siehe dazu auch Seite 17) auch einen
zusätzlichen Kommunikationskanal mit sich: das neue „Fahr- Weitere Planungen betrafen den kurz vor Jahresende neu
gastForum“. geschaffenen „ESWE Verkehr LiveTicker“, eine stets genaue
Echtzeit-Statusanzeige sämtlicher Wiesbadener Buslinien. Über
Das „FahrgastForum“, das schrittweise die Funktionen des bis- seine feste Platzierung auf der Startseite von eswe-verkehr.de
herigen ESWE-Fahrgastbeirates übernehmen soll, fußt auf drei hinaus soll der „LiveTicker“, der jederzeit aktuell anzeigt, ob die
Grundpfeilern: Linien störungsfrei fahren oder ob es womöglich Beeinträchti-
gungen im Linienbetrieb gibt, schon bald auch als „App“, also als
· Beim „FahrgastForum persönlich“ trifft man sich sechs Mal pro Anwendung für internetfähige mobile Endgeräte zur Verfügung
Jahr am ESWE-Firmensitz zu öffentlichen Gesprächen, für die stehen.
kein bestimmtes Thema vorgegeben ist und an denen jeweils
bis zu 25 ÖPNV-Interessierte ganz ungezwungen teilnehmen Auf welche Weise die Funktionen des neuen Internetauftritts
können. auch unternehmensintern nutzbringend eingesetzt werden
· Wer seine Anregungen oder Kritik lieber bequem vom Arbeits- können, zeigt anschaulich das im Online-Forum eingerichte-
platz oder von zu Hause aus an ESWE Verkehr kommunizieren te Themenforum „Anregungen, Ideen und Wünsche für den
und so mit der Verkehrsgesellschaft in einen elektronischen Aus- nächsten Fahrplanwechsel“. Es wurde unmittelbar nach dem
tausch treten möchte, kann das „FahrgastForum online“ nutzen. Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010 eröffnet und bot allen
Hierfür muss sich der Fahrgast nur auf der Website im ÖPNV-Interessierten die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit den
Community-Bereich „Meine ESWE“ kostenlos registrieren – erfolgten Fahrplanänderungen kundzutun, diese Erfahrungen
schon hat er via Online-Forum einen schnellen Draht zu den interaktiv mit anderen Fahrgästen zu diskutieren und außerdem
ESWE-Mitarbeitern, die ihm zeitnah und kompetent antworten den ESWE-Verkehrsplanern schon mit Blick auf den kommenden
und weiterhelfen. Fahrplanwechsel im Dezember 2011 auf dem Online-Weg Vor-
· Noch direkter ist der Kontakt zu ESWE Verkehr bei den persön- schläge für weitere Fahrplan-Optimierungen zu unterbreiten.
lichen Online-Experten-Chats im „FahrgastForum direkt“.
Sechs Mal im Jahr stehen hier verantwortliche Experten der GEBurTSTaG dEr FaHrGaST- und mITarBEITErZEITSCHrIFT
Verkehrsgesellschaft in einem interaktiven Live-Chat auf INFOMOBIL
eswe-verkehr.de in Echtzeit jeweils zu einem Schwerpunkt- Die kombinierte Kunden- und Mitarbeiterzeitschrift INFOMOBIL,
thema Rede und Antwort. die regelmäßig ein Mal je Quartal erscheint, konnte im Berichts-
jahr ihr fünfjähriges Bestehen feiern. Das im Jahr 2006 aus der
Zentraler Bestandteil der im Berichtsjahr erheblich intensivierten Taufe gehobene Magazin war damals die erste eigenstän-
Online-Aktivitäten von ESWE Verkehr ist der etwa ein Mal pro dige Zeitschrift von ESWE Verkehr überhaupt und markierte
Monat erscheinende E-mail-newsletter. Für den kostenlosen den Ausgangspunkt der umfassenden kundenorientierten
Bezug des stets aktuellen elektronischen Infobriefs kann man „Kommunikationsoffensive“ des Unternehmens.
sich auf der Internetseite im Community-Bereich „Meine ESWE“
anmelden. Aus Anlass des kleinen Jubiläums führte die INFOMOBIL-Redaktion
eine Leserumfrage durch, die unter anderem folgende Ergebnisse
Ebenfalls zu einem beliebten Angebot innerhalb des neuen Web- zutage förderte:
Auftritts entwickelte sich die Wiederseh- und Kennenlernrubrik · Jeweils etwa ein Drittel der Befragten liest jede INFOMOBIL-
„augenBlicke“. Sie trägt der Tatsache Rechnung, dass es gar nicht Ausgabe etwa eine halbe Stunde oder bis zu einer Stunde lang.
selten vorkommt, dass sich zwei Fahrgäste unbekannterweise in · 78 Prozent der Befragten finden den quartalsweisen Veröffent-
einem Bus begegnen, sich irgendwie anziehend finden, sich aber lichungsturnus genau richtig; 18 Prozent wünschen sich sogar
nicht trauen, den jeweils anderen anzusprechen. „Suchen und ein häufigeres Erscheinen.
gefunden werden“ lautet demzufolge die „AugenBlicke“-Devise: · 77 Prozent der Umfrageteilnehmer beurteilten die Themenaus-
Womöglich entsteht aus einer auf eswe-verkehr.de veröffentlich- wahl als „gut“ oder „sehr gut“.
ten Suchanzeige ja tatsächlich die Liebe fürs Leben, vielleicht aber · Jeweils rund 83 Prozent der Antwortenden bewerteten den
auch „einfach nur“ eine gute neue Bekanntschaft. Textstil und das Layout mit „gut“ oder „sehr gut“.
· Gut informiert über den Nahverkehr in Wiesbaden fühlen sich
knapp drei Viertel der Befragten.
29. Betriebsbereiche 29
Mit zwei besonderen Aktionen gelang es im INFOMOBIL-Jubi- VErBESSErunGSmanaGEmEnT nEu ETaBLIErT
läumsjahr, die Leserschaft zum aktiven Mitmachen zu animie- Ebenfalls zum Maßnahmenbündel der qualitativ wie auch
ren: Ein Fotowettbewerb zum Thema „Motive rund um den quantitativ verbesserten Kundenkommunikation gehört die
Wiesbadener ÖPNV“ stieß am Jahresanfang auf große Resonanz; Einrichtung eines festen Verbesserungsmanagements, die im
Gleiches galt für das im Herbst veranstaltete Gewinn- und Such- Berichtsjahr realisiert wurde. Ein eigens für diesen Aufgabenbe-
spiel, bei dem bestimmte Inhalte auf der neuen ESWE-Internet- reich zuständiger ESWE-Verkehr-Mitarbeiter, der gleichzeitig als
seite aufgefunden werden mussten. Beauftragter für Qualitäts-Controlling fungiert, stellt seither
sicher, dass Fahrgäste, die eine Beschwerde äußern, eine ebenso
schnelle wie fachlich korrekte Antwort erhalten.
TELEFOnaKTIOn aLS „dIrEKTEr draHT Zum FaHrGaST“
Auch eine gemeinsam mit dem „Wiesbadener Kurier“ durchge-
führte Telefonaktion diente im Berichtsjahr der unmittelbaren
und unverblümten Kommunikation zwischen ESWE Verkehr und
ihren Kunden. Gut anderthalb Stunden lang standen am
18. Januar vier führende ESWE-Repräsentanten – der Technische
und der Kaufmännische Geschäftsführer, der Fachbereichsleiter
für Verkehrsplanung und Verkehrssteuerung sowie der für Tarif-
und Fahrpreisentwicklung zuständige Experte – Dutzenden von
Anrufern Rede und Antwort, wobei sich Lob und Kritik in etwa die
Waage hielten.
Während es in vielen Fällen einfach nur galt, Informationslücken
zu schließen oder Missverständnisse aufzuklären, und während
manch andere der von den Anrufern vorgetragenen Ideen und
Anregungen zunächst auf ihre rechtliche oder wirtschaftliche
Umsetzbarkeit geprüft werden musste, führte die Telefonaktion
an anderer Stelle zu einem sehr zügigen Resultat im Sinne einer
fahrgastfreundlichen Erweiterung des Linienangebots: Dem
konkreten Vorschlag eines Anrufers folgend, endete der Bus der
Linie 22, der früh um 6:35 Uhr in Niedernhausen-Oberjosbach
abfuhr, ab dem 12. April 2010 nicht mehr wie früher am Platz
der deutschen Einheit, sondern fuhr weiter bis zur Hochschule
RheinMain.
30. 30 Betriebsbereiche
Marketingaktivitäten
ESWE VErKEHr BEIm WEInFEST „unVErZICHTBar“ VErEInFaCHTE GüLTIGKEITSVErLänGErunG dEr
An zehn Tagen wurden an 95 Ständen gut 1.000 unterschiedliche „CLEVErCard“
Weine kredenzt: Die Rheingauer Weinwoche auf Schlossplatz, Dass man, wenn man ein Fahrscheinprodukt erfolgreich vermark-
Marktplatz und Dern’schem Gelände war im Berichtsjahr aber- ten möchte, die Hürden für die potenziellen Käufer nicht unnötig
mals ein großer Erfolg. Auch für ESWE Verkehr: Nutzten während hoch aufbauen sollte, liegt eigentlich auf der Hand …
der Weinwoche doch mehr als 21.000 Besucher die Möglichkeit,
als Käufer des speziellen, besonders preisgünstigen „Weinfest- Bei der „CleverCard“, dem speziellen Ticketangebot für Schüler
Tickets“ oder aber als Abo-Inhaber ihren Gratis-Sekt bei einem der und Auszubildende, bestand das von ESWE Verkehr initiierte –
fünf ESWE-Partner-Weingüter zu genießen. Auch die Auslastung und von manch anderem Verkehrsunternehmen kurze Zeit später
der öffentlichen Verkehrsmittel rund ums Weinfest war äußerst übernommene – „Hürden-Einreißen“ im Berichtsjahr darin, dass
zufriedenstellend: Noch mehr Feierfreudige als im Vorjahr der Kunde seine „CleverCard“ nun nicht mehr jedes Jahr aufs Neue
nutzten die Busse von ESWE Verkehr, um dem „autofreien Reben- bestellen muss, sondern dass er die Gültigkeit seiner Karte fortan
saftgenuss“ zu frönen. ganz bequem von zu Hause aus verlängern lassen kann.
Dass die Rheingauer Weinwoche zu den stimmungsvollsten Zu diesem Zweck ließ ESWE Verkehr – so einfach wie wirksam –
Veranstaltungen Wiesbadens zählt, wurde nicht zuletzt auf der all ihren „CleverCard“-Kunden ein Schreiben zukommen, auf dem
Gemeinschaftsbühne von „Rockland Radio“ und ESWE Verkehr die vorgedruckten Daten des Nutzers, falls notwendig, korrigiert
deutlich, die auch 2010 mit allerhand Programm aufwartete: werden konnten, woraufhin das Schreiben nur noch, selbstverständ-
Täglich von 14 bis 22 Uhr gaben sich musikalische Show-Acts, lich portofrei, an ESWE zurückgeschickt werden musste –fertig.
heimische Winzer und lokale Sportgrößen das Mikrofon in die
Hand und ließen die Weinfestbesucher mittanzen, mitkosten und
mitjubeln.
Welch bedeutende Rolle ESWE Verkehr bei der Rheingauer Wein-
woche mittlerweile spielt, belegen Äußerungen von Vertretern
der Stadt Wiesbaden, also des Weinfest-Veranstalters, die im
Berichtsjahr die Präsenz der Verkehrsbetriebe als „unverzichtbar“
bezeichneten.
TopThema im Fahrgastmagazin INFOMOBIL, Ausgabe 4/10:
60 Mal „Freundlich hoch vier“
„Fahrausweisautomaten-Austauschaktion“ – mit diesem wartungsfreundlich. Das erste der insgesamt 60 neuen Ge-
Bandwurmwort ist eigentlich schon alles gesagt: Seit Anfang räte wurde am 1. November am Bussteig A vor dem Wiesbade-
November, und noch bis Frühjahr 2011, tauscht ESWE Verkehr ner Hauptbahnhof, einem der wichtigsten Knotenpunkte des
in Wiesbaden alle 54 alten Fahrscheinautomaten gegen neue öffentlichen Nahverkehrs in der Landeshauptstadt, offiziell in
Hightech-Geräte aus. Mehr noch: Auch sechs Haltestellen, Betrieb genommen.
die bislang ohne Fahrausweisautomat auskommen mussten,
erhalten nun einen „Ticketspender“. Dieses Datum markierte gleichzeitig den Auftakt zu einem
gründlichen Probebetrieb, dem insgesamt zehn der neuen
„Freundlich hoch vier“: Dieses Motto umschreibt die Vorteile Geräte seitdem unterzogen wurden; danach wird mit dem
der neuen Fahrkartenautomaten-Generation treffgenau – Aufbau der weiteren Geräte fortgefahren.
sind die neuen Geräte im Vergleich zu ihren gut 15 Jahre alten
Vorgängermodellen doch nicht nur sehr viel bedienungs- und Weitere Informationen zu diesem Thema hält der vorlie-
nutzer-, also kundenfreundlicher, sondern auch besonders gende Geschäftsbericht auf Seite 27 bereit.