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DAS INTERVIEW
Herr Prälat Kastenhofer, Sie sind Vorsitzen-
der des Jugendfürsorgerates der KJF.Wie lan-
ge sind Sie schon in dieser Funktion?
Seit vier Jahren bin ich nun in diesem Amt
– in das man übrigens bestellt wird. Laut
Satzung tut das der Erzbischof von Mün-
chen und Freising. Ich bin also im Jahr
2006 vom damaligen Erzbischof Friedrich
Kardinal Wetter zum Jugendfürsorgerats-
Vorsitzenden ernannt worden. Zwei Jahre
zuvor übertrug er mir in der Nachfolge
von Prälat Ernst Blöckl die Aufgabe des
Vorstandsvorsitzenden.
Hat der Erzbischof von München und
Freising, jetzt also Erzbischof Dr. Reinhard
Marx, noch andere Aufgaben, die den Verein
betreffen?
Ja, und die sind ganz grundlegend: Laut
Satzung ist die KJF ein Verein, der als
„kirchlich caritativer Fachverband der Erz-
diözese mit Aufgaben der Jugendfürsorge“
betraut ist, und zwar „vom Erzbischof von
München und Freising“. Der Verein „un-
tersteht der Aufsicht des Erzbischofs“.
Und welche Aufgaben hat der Jugendfürsor-
gerat?
Ich zitiere noch einmal die Satzung: „Der
Jugendfürsorgerat hat die Geschäftsfüh-
rung zu überwachen, Angelegenheiten
von grundsätzlicher Bedeutung zu beraten,
neue Aufgaben und Bildung von Schwer-
punkten der Vereinsarbeit anzuregen und
insbesondere Vereinsziele und eine strate-
gische Planung festzulegen.“
Die Vereinsarbeit der KJF kann in diesem
Jahr auf eine 100-jährige Geschichte zurück-
blicken – wie fühlen Sie sich, wenn Sie an
das Jubiläum der KJF denken?
Ich empfinde große Freude bei dem Ge-
danken, dass unser Verein in diesem Jahr
nun schon so alt wird. 100 Jahre sind
eine lange Zeit! Und dass ich ausgerech-
net im Jahr 2010 in verantwortlicher Po-
sition dieses Ereignis miterleben darf, das
erfüllt mich selbstverständlich auch mit
etwas Stolz. Noch größer jedoch ist mein
Gefühl der Dankbarkeit gegenüber allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
KJF. Sie sind es, die durch ihren Einsatz
heute vielen Menschen eine gute Zukunft
schenken.
Durch was zeichnet sich die KJF im Verlauf
ihrer Geschichte Ihrer Meinung nach aus?
Das ist eine schwierige Frage, weil die
Geschichte unseres Vereins so komplex
ist. Ich denke aber, eine erste Annäherung
birgt unser Leitbild. Darin ist von „christ-
licher Tradition“ und „zeitgemäßer Hilfe“
die Rede. Unsere Dienstgemeinschaft ist
nach wie vor geprägt von „religiöser Rück-
besinnung auf die Grundlagen unseres
Tuns“, wie es dort weiter heißt. Und dieses
Tun hat im historischen Rückblick eine
große Anpassungsbereitschaft bewiesen,
vor allem in institutioneller Hinsicht.
Können Sie hier bitte ein Beispiel geben?
Ja, allein schon die Tatsache, dass unter
der Leitung des damaligen Direktors, Dr.
Johannes Müller, die Zahl der jährlich
betreuten Kinder und Jugendlichen zwi-
schen 1912 und 1915 von 300 auf 1.055
Schützlinge anstieg. Heute werden in allen
Einrichtungen und Diensten jährlich rund
13.000 Menschen betreut. Das ist ein en-
ormer Zuwachs! – Der Historiker Rudolf
Oswald, der die Geschichte der KJF einge-
hend untersucht hat, hat meines Erachtens
ganz zu Recht seine Studie eben nach die-
sen beiden Prinzipien benannt: „Christli-
che Tradition und zeitgemäße Hilfe“. Laut
Dr. Oswald war die KJF spätestens seit den
Anfängen der Weimarer Republik damit
den meisten Wohlfahrtsorganisationen
voraus.
Herr Prälat Kastenhofer, ich danke Ihnen für
dieses Gespräch!
Das Interview führte Götz-Dietrich Opitz.
„HEUTE WERDEN IN ALLEN EINRICHTUNGEN UND DIENSTEN
JÄHRLICH RUND 13.000 MENSCHEN BETREUT.“
Interview mit Prälat Lorenz Kastenhofer, Vorsitzender des Jugendfürsorgerates der KJF.
Katholische Jugendfürsorge der Erzdiözese München und Freising e.V.
5
Die Studie befasst sich mit der Geschichte der KJF. Dabei geht es ihr um die ideellen
Grundlagen der renommierten Fürsorgeorganisation, um jene pädagogischen Leitbilder,
welche die Arbeit der KJF seit ihrer Gründung im Jahr 1910 prägen.
UNSER FESTGOTTESDIENST
Stimmig dazu ging die Kollekte in Höhe
von über 1.000 Euro zugunsten des Kontos
Unbürokratische Hilfen für Kinder in Not.
Hauptzelebrant des Gottesdienstes war
Erzbischof Reinhard Marx, unterstützt von
den Konzelebranten Prälat Lorenz Kasten-
hofer, Vorsitzender des Jugendfürsorgerates
der KJF, Prälat Günter Grimme, Direktor
der KJF Augsburg, Prälat Hans Lindenber-
ger, Direktor der Caritas in München, und
Prälat Karl-Heinz Zerrle, Landes-Caritasdi-
rektor.
In seiner Predigt ging Erzbischof Marx auf
das Buch Jesaja ein, aus dem zuvor gele-
sen worden war. Die Ansprache, die der
Prophet vor 2.700 Jahren im Tempel zu
Jerusalem hielt, sei ein „starkes Stück“. Sie
müsse für die Verantwortlichen damals eine
Provokation gewesen sein. Es ging dem em-
pörten Jesaja darum, das Volk Israel daran
zu erinnern, warum es zum Volk Gottes
auserwählt worden war, um den Sinn des
Bundes.
Der Sinn war, so Marx, ein Beispiel zu ge-
ben, „alternativ zu leben“, befreit zu wer-
den zu einem neuen Leben, ein Lockvogel
zu sein. Jesaja sagte: „Lernt, Gutes zu tun,
sorgt für das Recht, helft den Unterdrück-
ten, verschaft den Waisen Recht, tretet ein
für die Witwen.“ Das, worauf es ankom-
me, seien „Recht und Gerechtigkeit, Güte
und Erbarmen, besonders den Schwachen,
den Kindern und Jugendlichen gegen-
über.“ „100 Jahre KJF zeigen etwas von
den Antworten auf diese Provokation, auf
diese Herausforderung“ von Jesaja. Die Ge-
schichte der Kirche sei einerseits voll von
Versagen, „das müssen wir nicht verschwei-
gen in diesen Monaten“, spielte Marx auf
den Missbrauchsskandal an. Doch Kirche
sei auch voll von Innovation. Evangelium
sei „eine neue Lebensweise“.
Jesus stelle „in einer ganz neuen und über-
raschenden Weise“ das Kind in den Mittel-
punkt. „Orientierung am Kinde ist etwas,
was zutiefst aus der christlichen Tradition
kommt. Umso schlimmer ist es, wenn diese
Tradition verraten wird“, unterstrich Marx.
„So dürfen wir dankbar auf die 100 Jahre
KJF zurückblicken, auf dieVielfältigkeit des
Bemühens, Kinder wirklich in die Mitte zu
holen, so wie Jesus es getan hat, die Waisen,
von denen Jesaja spricht.“ Das mache die
„Pädagogik Jesu“ aus. Die KJF zeige in der
Entwicklung ihrer Einrichtungen, „dass sie
immer bereit war, neue Probleme zu sehen
und mit anderen zu lösen“. Nicht nur Be-
treuung von Schutzbefohlenen, „sondern
Beteiligung an dem, was notwendig ist für
die Zukunft“. Das sei der Geist, der starke
Impuls der Heiligen Schrift, der immer zu
spüren sei in der KJF. „Dabei wird uns die
Arbeit, so befürchte ich, nicht ausgehen“,
schloss Marx seine Predigt.
Götz-Dietrich Opitz mit Marc Ongena und
Andreas Schrötter, Abteilung Ambulante Er-
ziehungshilfen Landkreis München.
RECHT UND GERECHTIGKEIT, GÜTE UND ERBARMEN
Mit dem Festgottesdienst in der Kirche St. Sylvester begannen in der Früh um 9:30 Uhr die Feierlichkeiten
zum 100-jährigen Bestehen unseres Vereins am Freitag, den 25. Juni im Jubiläumsjahr 2010 – das gleich-
zeitig das Europäische Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung ist.
Unser Festgottesdienst mit Erzbischof Reinhard Marx. (v.l.n.r. Prälat Günter Grimme, Prälat Hans Lindenberger,
Erzbischof Reinhard Marx, Prälat Karl-Heinz Zerrle und Prälat Lorenz Kastenhofer).
2
„Musikalisch umrahmt wurde der Fest-
gottesdienst vom Internationalen Chor
München (Munich International Choral
Society, kurz MiCS). Passend zu seinem
Namen führte er eine Messe von Charles
Gounod (1818–93) auf: Die Messe brève
Nr. 7 in C-Dur, von der er, begleitet vom
Organisten Marcus Sterk, alle Elemente
des Ordinariums (Kyrie, Gloria, Sanctus,
Agnus Dei) außer dem Credo sang. Dass
ein Stück des Franzosen Gounod hier
nicht fehl am Platz war, zeigt sich daran,
dass er einst die Hymne des Vatikanstaa-
tes („Inno e Marcia Pontiicale“) kompo-
nierte.
Die Hymne wurde erstmals zu Ehren von
Papst Pius IX. auf dem Petersplatz von
einer Militärkapelle gespielt. 1993 wurde
die Hymne anlässlich des 15.
Jahrestages der Wahl von Papst
Johannes Paul II. mit einem
neuen, von Msgr. Rafaello La-
vagna verfassten lateinischen
Text versehen. Darin heißt
es: „Glückliches Rom, edles
Rom, du bist Sitz des Petrus,
der in dieser Stadt sein Blut
vergoss und dem die Schlüssel
des Himmelreiches übergeben
wurden“. Der tief religiöse Gounod, der
eigentlich Kleriker werden wollte, lebte
übrigens 1843 in Berlin und Leipzig und
wandte sich im Alter erneut der Kirchen-
musik zu.
DerChorMiCSwurde1982als„German-
American Choral Society“ gegründet. Für
ihn stehen von Beginn an die internati-
onale Verständigung, der interkulturelle
Austausch und soziales Engagement im
Mittelpunkt. Die bunte Mischung aus
Menschen verschiedener Nationalitäten
und vielfältiger Interessen, die der Spaß
und die Leidenschaft am gemeinsamen
Singen verbinden, singt ein ausgeprägt
internationales Repertoire verschiedener
Epochen und Stilrichtungen.
MUSIKALISCH INTERNATIONAL UMRAHMT
Der Internationale Chor München beim Festgottesdienst
Geleitet wird MiCS von Mary Ellen Kit-
chens, die ursprünglich aus Houston in
Texas kommt. Nach Stationen in New
York und an der Yale University (USA)
absolvierte sie ein Austauschjahr in Paris,
bevor sie 1980 nach München wechselte.
Dort legte sie an der Ludwig-Maximili-
ans-Universität ihren Magister Artium im
Hauptfach Musikwissenschaft ab. Diri-
gierkurse besuchte sie unter anderem bei
Sergiù Celibidache (München) und Juli-
us Kalmar (Wien). 1991 begann sie ihre
Tätigkeit im Audioarchiv des Bayerischen
Rundfunks, das sie seit Januar 2004
hauptberulich leitet. Seit 1986 hat sie die
musikalische Leitung von MiCS inne.
Götz-Dietrich Opitz
3
Charles François Gounod (1818 -1893),
französischer Komponist und Gründer
der „Royal Choral Society“.
Dem Festgottesdienst in St. Sylvester
schloss sich um 11.00 der Festakt im
nahe gelegenen Kardinal-Wendel-Haus
an. Nach der Begrüßung durch Prälat
Lorenz Kastenhofer, gab der Journalist
Ulrich Harprath einen Überblick über
das bevorstehende Programm. Harprath,
der seit 2001 Stellvertretender Direktor
des Sankt Michaels-Bundes und seit 2008
zusätzlich Programmleiter des Münchner
Kirchenradios ist, konnte als Moderator
für den Festakt gewonnen werden. Er lei-
tete über zum ersten Grußwort, das Sozi-
alministerin Christine Haderthauer hielt.
Sie überbrachte die Glückwünsche des
Ministerpräsidenten Horst Seehofer und
betonte, dass das Motto der 100-Jahr-
Feier „wunderbar gewählt“ sei, denn „die
jungen Menschen sind unsere Zukunft“.
Wenn sie als Ministerin ein Grußwort
halte, werde sie von ihrem Haus entspre-
chend gebrieft. Sie frage auch nach, ob
sie die Gelegenheit nutzen könne, ele-
gant die eine oder andere Auforderung
oder Bitte einzubauen, was man besser
machen könnte. „Das war diesmal Fehl-
anzeige.“ Sie habe nur gehört: „Frau Mi-
nisterin, die sind klasse, die sind super,
die haben eine Vorreiterfunktion, auch
inhaltlich und fachlich, hier dürfen Sie
mal ausnahmslos nur loben.“ So sei die
KJF ein ganz starker Partner, gerade für
die bayerische Jugendpolitik.
Haderthauer stellte fest, dass die Jugend-
hilfekosten explodierten. In der Jugend-
hilfe ginge es viel um Reparatur, „wo
wir nicht sparen können und dürfen“.
Doch man müsse überlegen dürfen, „ob
wir richtig ansetzen, wenn wir eine Ge-
sellschaftspolitik betreiben, die Familien
nach und nach sinnentleert“. Es dürf-
ten nicht „noch mehr Elternaufgaben
verstaatlicht“ werden. Stattdessen müsse
man sich mehr „um die Eltern kümmern,
die ihrer Verantwortung noch nachkom-
men“. Das werde in den Ambulanten
Hilfen geleistet: „Eltern sind nicht zu er-
setzen.“
Mit Blick unter anderem auf das Salberg-
haus der KJF, „die einzige Säuglingsple-
gestation“ in Bayern, gab Haderthauer
zu bedenken, dass die soziale Arbeit, „die
Sie alle leisten“, in der Gesellschaft eine
zu geringe Wertschätzung erfahre. Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
KJF seien mit hoher Professionalität und
Teamleistung, aber auch mit „Kopf, Geist
und Herz“ engagiert bei der Sache. Zu-
sammen mit dem christlichen Wertefun-
dament sei ihre Arbeit „so wertvoll und
unersetzbar“. Sie helfen 13.000 Men-
schen, „Not wenden zu können. Und
deshalb sind sie notwendig“, so Hadert-
hauer. Ihretwegen sagten sich Förderer:
„Hier will ich mithelfen, hier will ich
dabei sein.“
In einem Extra-Grußwort vorab sagte
die Ministerin: „Von der Gründung bis
heute hat die KJF Flexibilität bewiesen.
Auch anspruchsvolle Aufgaben, wie zum
Beispiel die Errichtung der ersten Unter-
suchungshaft-Vermeidungs-Wohngruppe
in Bayern, ist der Verein beherzt ange-
gangen. Obwohl es manchmal sicherlich
schmerzlich war, Bestehendes aufzuge-
ben, hat man sich neuen Herausforde-
rungen stets gestellt. So ist es gelungen,
zahlreiche vorbildliche Einrichtungen in
der Kinder- und Jugendhilfe zu etablie-
ren, die auf der Höhe der Zeit Betreuung
von jungen Menschen im heimatlichen
Sozialraum ermöglichen. Ich bin mir si-
cher, dass die KJF auch die zukünftigen
Herausforderungen meistern wird.“
Christine Haderthauer
Bayerische Staatsministerin für Arbeit und
Sozialordnung, Familie und Frauen
Text von Götz-Dietrich Opitz
DIESER MÜNCHNER VEREIN IST ETWAS BESONDERES
Zum Grußwort von Staatsministerin Christine Haderthauer.
STIMMEN ZUM JUBILÄUM
„Hier darf ich mal ausnahmslos nur loben.“
UNSER FESTAKT
4
Prälat Karl-Heinz Zerrle übermittelte die
Glückwünsche des Landes-Caritasver-
bandes Bayern und der Diözesan-Cari-
tasverbände, „insbesondere derer, die sich
glücklich schätzen, eine Katholische Ju-
gendfürsorge zu haben“: also München-
Freising, Augsburg und Regensburg. Da-
mit verband er Dank für das segensreiche
Wirken der Katholischen Jugendfürsorge.
Geboren 1944, studierte Zerrle katho-
lische heologie in Augsburg, Dillingen
und München. Er begann seine Tätigkeit
in der Caritas 1981 als Sekretär beim Cari-
tasverband Augsburg. Zerrle ist als heraus-
ragender Repräsentant des katholischen
Sozialwesens seit dem Jahr 2000 Prälat
und bayerischer Landes-Caritasdirektor.
Das Verhältnis von Caritas und KJF, so
Zerrle, sei von Anfang an ein familiäres
gewesen – geprägt von Vertrauen, Hilfsbe-
reitschaft und Zusammenstehen in guten
und weniger guten Zeiten. Doch auch in
Familien funktioniere nicht alles reibungs-
los. So erinnerte Zerrle mahnend,
aber humorvoll an die sinngemäßen
Worte „unseres lieben Prälaten Va-
lentin Döring“, damals Leiter des
katholischen Büros: „Lieber gehen
wir getrennt unter, als dass wir bei-
de oben bleiben.“
So zeigte Zerrle anhand von Auszü-
gen aus alten Jahresberichten der Caritas,
dass seit deren Gründung Befürchtungen
seitens der karitativen Vereine bestanden
hätten, die Caritas könne Eingrife in ihre
Arbeit beabsichtigen. Doch vor 100 Jahren
wie heute ginge und gehe es darum, dass die
Vereine gute Zusammenarbeit plegen und
so in ihrer Sparte ausgezeichnet tätig sind.
Heute seien die Katholischen Jugendfür-
sorgen Mitglieder in der Landescaritaskon-
ferenz und in den Arbeitsgemeinschaften
der Caritas (Arbeitsgemeinschaft Förder-
schule, Arbeitsgemeinschaft Kinder- und
Jugendhilfe, Arbeitsgemeinschaft Behin-
dertenhilfe und Landesverband Katho-
lischer Einrichtungen und Dienste).
Zerrle sieht die Katholischen Verbände mit
der bayerischen Staatsregierung einig, dass
auch in Zeiten leerer Kassen Kompetenz
erhalten bleiben muss. Doch wenn schon
gespart werden müsse, dann doch bitte
bei allen: „auch bei den Banken, Wohl-
habenden und Gut-Verdienenden“. Er
schloss mit einem Zitat Papst Benedikts:
Zur fachlichen Kompetenz müsse auch die
Herzensgüte kommen. Nur so könnten
wir die Liebe Gottes durchblicken lassen.
Er wünscht der KJF, dass ihr dies stets ge-
linge. Er dankte zugleich, dass sie das tut,
damit „Menschen eine Zukunft haben“.
Carola Ruf
KOMPETENZ UND HERZENSGÜTE
Zum Grußwort von Prälat Karl-Heinz Zerrle.
In Vertretung des Oberbürgermeisters
Christian Ude sprach Stadtrat Christian
Müller (SPD) das Grußwort der Landes-
hauptstadt München. Er übermittelte die
Grüße des Oberbürgermeisters und der
Zweiten Bürgermeisterin Christine Strobl.
100 Jahre KJF, das bedeute 100 Jahre Ver-
sprechen an Jugendliche. Dieses Verspre-
chen sei ein einseitiger Vertrag, der von
der KJF weitestgehend gehalten wurde.
Christian Müller, der selbst Sozialarbeiter
ist, betonte, Kinder und Jugendliche ge-
hörten in die Mitte der Gesellschaft. Und
es sei wichtig, dass sie in dieser Gesellschaft
Zukunft haben.
Wie die aktuelle Forschung zeige, schaften
70 Prozent der Kinder und Jugendlichen
ihren Start ins Leben relativ problemlos.
30 Prozent aber schaften dies nicht so,
wie es sein sollte. Müller unterstrich, wie
wichtig es sei, dieses Versprechen auf eine
Zukunft in der Mitte der Gesell-
schaft einzuhalten.
Die Landeshauptstadt München,
so Müller, werde sich bemühen,
Zuschüsse nicht weiter zu kürzen.
Doch die Ressourcen seien knapp,
und man werde in Zukunft wohl
streiten müssen, wie die Mittel
verteilt werden. Es gelte aber auch,
den Wohlstand neu zu verteilen.
Schließlich gehe es um die Chan-
cen der Kinder und Jugendlichen
im Leben, auf einen Arbeitsplatz
und auf Aussicht auf Rente.
Müller forderte die KJF auf, sich
weiter als „ein starkes Stück Kirche
in dieser Gesellschaft zu platzieren“.
In Gestalt der KJF sei die Kirche
ein wesentlicher Partner der Landeshaupt-
stadt, der zeige, dass das Engagement von
Menschen ganz zentral in der Gesellschaft
sei. Er dankte für das Engagement der KJF
und bot für die nächsten Jahre und Jahr-
zehnte die Partnerschaft der Landeshaupt-
stadt München an. Carola Ruf
100 JAHRE VERSPRECHEN
Zum Grußwort von Stadtrat Christian Müller.
„Ein starkes Stück Kirche in dieser Gesellschaft.“
„Damit Menschen eine Zukunft haben.“
5
UNSERE TALKSHOW
Da das Motto des Jubiläumsjahres auf die
„Zukunt von Menschen“ ausgerichtet ist,
sollte die Gesprächsrunde dieses Motto dar-
stellerisch und inhaltlich trefen. Und das
tat sie auch!
Moderator Ulrich Harprath stellte den Ju-
gendlichen Fragen zu drei hemen: Was ist
in meinem Leben geschehen, bis ich in die
Hilfemaßnahme der KJF gekommen bin?
Und was, als ich die Hilfe bekommen habe?
Wie haben sich meine Aussichten auf mei-
ne persönliche Zukunt seitdem verändert?
Die vier Jugendlichen beantworteten die
Fragen zwar unterschiedlich. Doch mach-
ten sie alle deutlich, wie sich ihre individu-
elle Zukunt durch die Hilfe der KJF neu
gestaltete.
Omaira Vasquez (20 Jahre) aus dem Erzie-
hungshilfezentrum Adelgundenheim ließ
das Festpublikum wissen, dass sie in Vene-
zuela geboren wurde. Sie kam erst mit etwa
fünf Jahren nach Deutschland, wo sie bei
ihrem Vater aufwuchs. Mit 15 Jahren be-
gann das Verhältnis zu ihm schwieriger zu
werden, Omaira sollte alleine den Haushalt
übernehmen, trotz Realschule! Eines Tages
lud Omaira einige Freunde zu sich ein, der
Vater kam nach Hause, und der Streit es-
kalierte. Er warf sie raus mit der Warnung,
dass sie „nie wieder einen Fuß“ in seine
Wohnung setzen solle.
NacheinemSelbstmordversuchkamOmai-
ra ins Krankenhaus und dann für mehrere
Monate in die Schutzstelle. Danach bekam
sie einen Platz im Adelgundenheim, von wo
sie im Mai 2009 zu den Flexiblen Hilfen im
Außenbetreuten Wohnen kam. Dort hat sie
„viel Unterstützung bekommen“. Im Juli,
wenn die Jugendhilfe endet, zieht Omai-
ra in eine eigene Wohnung. Gegenwärtig
macht sie mit abgeschlossener Mittlerer
Reife ihre Ausbildung zur Erzieherin. Ob
der Beruf das ist, was sie sich vorgestellt
habe? Omaira antwortete selbstbewusst:
„Ja, auf jeden Fall, sonst würde ich das ja
nicht machen“ – das Publikum lachte be-
geistert. Ab September arbeitet Omaira in
der dem Adelgundenheim angegliederten
Kinderkrippe St. Bernadette. Sie mache das
Praktikum dort „mit sehr viel Stolz“.
Simone Hanne (20 Jahre) legte erst zwei
Tage vor der Talkshow ihre Mathe-Prü-
fung zur Mittleren Reife ab, auf die sie mit
großem Durchhaltevermögen hingearbei-
tet hatte. Wie die Prüfung ausgegangen
sei? „Ich selber schätze mich jetzt nicht so
schlecht ein, ich war ja eigentlich ganz gut
vorbereitet“, sagte sie selbstbewusst. Im
Sommer beginnt Simone eine Ausbildung
zur zahnmedizinischen Fachangestellten.
Gut vorbereitet hat sie, wie Omaira auch,
das Adelgundenheim, wo sie seit Dezember
2007 wohnt.
Zuvor lebte sie gemeinsam mit ihrer jün-
geren Halbschwester in einer Plegefamilie
– ihre leibliche Mutter starb an Drogen-
missbrauch, als Simone gerade mal drei
Jahre alt war. Vor etwa fünf Jahren wurde
die familiäre Situation in der Plegefamilie
immer schwieriger. Die Plegeeltern hatten
sich extrem auseinandergelebt, und die Ehe
zerbrach. Irgendwann wurde die Beziehung
zur Plegemutter kompliziert. Nun ist Si-
mone also im Adelgundenheim. Im Okto-
ber 2009 kam sie, gemeinsam mit ihren drei
Ratten, in die teilbetreute Mädchen-Wohn-
gruppe.
Dann wandte sich der Moderator dem
dritten Talkshow-Gast zu, bei dem „sich
heute die Aufregung in Grenzen halten
wird, denn er ist schon erprobt in Film und
Fernsehen“: Carmen Telschig (19 Jahre) hat
es nämlich bei „Deutschland sucht den Su-
perstar“ (DSDS) bis zum „Recall“ geschat
– ein Hinweis, den das Publikum mit Ap-
plaus quittierte.
Mit ihrem schrillen Outit und ihrer Inter-
pretation von „You’re my heart, you’re my
soul“ (Modern Talking) konnte sie Dieter
Bohlen überzeugen. Auf der Website Loo-
Mee-TV kann man dazu lesen: „Carmen
wurde mit drei Jahren vom Jugendamt ins
Heim gebracht, um den Suchtproblemen
derElternzuentliehen.Eshatmichsehrge-
freut, mal einen Menschen im Fernsehen zu
sehen,derüberseinvermeintlichschlimmes
Schicksal nur positiv zu berichten weiß.
Carmen machte einen aufgeregten, aber
durchaus gutgelaunten Eindruck. Sie ver-
sprühte einfach nur gute Laune.“
So auch bei der Talkshow! Carmen kam
nach ihrer Zeit im Clemens-Maria-Kinder-
heim im Alter von 15 Jahren zuerst in die
Außenwohngruppe „Trampolin“ und dann,
dreiJahrespäter,insEinzelbetreuteWohnen
bei „SBW – Flexible Hilfen“. Was die KJF
für sie bedeutet? „Die Betreuer stehen im-
mer hinter einem und fördern einen, auch
wenn es einem nicht immer passt, was die
grad sagen (das Publikum lacht), und man
„AN EUCH SIEHT MAN, DASS MAN ETWAS ERREICHEN KANN.“
Highlight des Festaktes war sicherlich die Talkshow mit vier Jugendlichen,
die aktuell in der KJF betreut werden.
„Vielleicht werde ich auch
mit Jugendlichen arbeiten.“
UNSER FESTAKT
6
lernt, auch kritikfähiger zu werden, was ich
natürlich auch nötig hatte.“ Ihre Zukunts-
aussichten? Entweder mit dem fachgebun-
denen Abitur ein Studium an einer FH in
Konzertgesang beginnen oder eine Aus-
bildung zur Krankenschwester. Das Ende
der KJF-Maßnahme ist wahrscheinlich im
Herbst 2010. Dann plant sie einen Umzug
mit ihrem Bruder.
Zu guter Letzt kam Florian an die Reihe.
Er hatte nie Kontakt zu seinem Vater, seine
Mutter war alleinerziehend. Auf die Fest-
stellung des Moderators, dass seine „Schul-
zeit nicht immer geradlinig“ verlaufen sei,
antwortete Florian ganz ofen: „Ich habe
sehr früh angefangen, Drogen zu konsu-
mieren, habe viel Schmarren gemacht, viele
Stratatenbegangen,natürlichauch,ummir
das zu inanzieren. Dann hat halt die Schule
auch keinen Platz gehabt, man hat sich nur
noch den ganzen Tag zugedröhnt.“ Sehr
früh, mit 11-12 Jahren, begann Florian,
Cannabis und Alkohol zu sich zu nehmen.
Mit 14 Jahren hatte er erste Erfahrungen
mit dem Jugendgericht.
Ende 2006 begann die so genannte „Betreu-
ungsweisung“ in der Abteilung Gefährde-
tenhilfe.Florianwörtlich:„Dasistnatürlich
nicht freiwillig, da kommt man dann mit
dem Gedanken rein, leckt‘s mich doch am
Sonstwas. Ich habe die Arbeit der Gefähr-
detenhilfe zuerst als ziemlich distanziert
erlebt.“ Florian arbeitete damals zwar immer
wieder mal bei Zeitarbeitsirmen, hatte für
sich aber keine Zukuntsperspektive. Er
lebte in den Tag hinein, fühlte sich nicht in
derLage,seine„Stützen“DrogenundAlko-
hol aufzugeben.
„EsdauerteinebestimmteZeit,bismansich
irgendwieaufsowaseinlässt“,beschriebFlo-
rian das Verhältnis zu seiner Betreuungshel-
ferin, Irmgard Müller. Er fasste im Laufe der
Zeit Vertrauen, war zunehmend bereit, sich
mitderRealität,seinemVerhaltenundauch
seinen Ressourcen auseinanderzusetzen.
Und von diesen hat er viele: Mittlerweile
ist Florian im 2. Lehrjahr als Motorradme-
chaniker. Die Lehre macht ihm Spaß, er ist
einer der Besten in der Berufschule.
UndseinePlänefürdieZukunt?Ermöchte
die Lehre gut abschließen und danach ein
Jahr im Ausland arbeiten (work & travel).
Längerfristiges Ziel ist die Meisterprüfung
oder auch das Fachabi: „Vielleicht auch mit
Jugendlichen arbeiten, bisschen was wie-
dergeben, was ich gelernt habe von meiner
Frau Müller bei der Bewährungshilfe; sie
weiß, wenn ich mal den Arsch nicht hoch
krieg, wie sie mich packen muss.“ Dafür er-
hieltFloriangroßenApplaus–undIrmgard
Müller seine Blume, die er, wie die anderen
drei auch, zusammen mit einem Buchgut-
schein am Ende überreicht bekam.
Doch zuvor war Erzbischof Marx auf die
Bühne gebeten worden – um „gelöchert“
zu werden, wie der Moderator die Freitag-
Ausgabe des Münchner Merkurs zitierte.
Die vier Jugendlichen hatten viele Fragen
an den Erzbischof, der übrigens die Kol-
lekte seines Antrittsgottesdienstes vor zwei
Jahren der Gefährdetenhilfe gespendet hat-
te. Florian bedankte sich und fragte, ob es
möglich wäre, „in diese Richtung mehr zu
tun“. Der Bedarf für mehr inanzielle Mittel
sei in der Tat zu prüfen, erwiderte Marx. Er
nutzte Florians Frage „schamlos aus“, um
den Fördervereinen der KJF für ihre Hilfe
zu danken.
Omaira fragte, ob der Erzbischof das
Adelgundenheim kenne. Der war bisher
aber „nur“ beim Lichtblick Hasenbergl, in
Steinhöring und eben bei der Gefährdeten-
hilfe: „Wollen Sie uns mal besuchen kom-
men?“, hakte Omaira nach, gefolgt von viel
Applaus. Es seien noch so viele zu besuchen,
so der Erzbischof. Aber „das Adelgunden-
heim kommt jetzt auch auf die Liste, und
Herr Brieller wird dafür sorgen, dass ich es
nicht vergesse“.
Simone wollte wissen, wie der Erzbischof
persönlich zur Jugendhilfe steht: „Wenn
Sie hören, dass jemand im Heim lebt, was
halten Sie davon?“ Marx gab an, dass für
ihn als Jugendlicher das Leben im Heim
eine völlig fremde Welt war. Doch sobald
er als Priester in die Arbeit hineinkam und
als Bischof durch viele Einrichtungen ging,
begann sich das zu ändern: „Wenn man in
junge Menschen investiert, und dann sieht,
dass man etwas tun kann“, das indet er „so
großartig“. Auch Simones Frage nutzte er
„schamlos aus“, um allen Mitarbeitern der
KJF herzlich zu danken.
Carmen sprach zuletzt eine „negative Sei-
te“ der Kirche an: den Missbrauchsskandal.
Dieser sei, so Marx, ein derartiger „Wider-
spruch zum Evangelium, dass uns das sehr
berührt“. Ihn habe das in den vergangenen
Monaten „innerlich sehr bewegt“. Auf der
anderenSeitesollemaneiner„Verschiebung
in der Wahrnehmung“ entgegenwirken,
ohne den Eindruck zu erwecken, man wol-
le nicht auf das Negative schauen: „Umso
mehr wollen wir jetzt zeigen, wie stark und
gut wir dennoch sind“. Das Publikum be-
dankte sich für die Talkshow mit anhalten-
dem Applaus!
Götz-Dietrich Opitz
Bei der Übergabe der Präsente mit Blumen.
7
Die Musik, betonte Moderator Ulrich
Harprath, war also „samt und sonders
hausgemacht“. – Doch nicht nur die:
Auch die Geschenke, die die Grußwort-
Redner und Erzbischof Reinhard Marx
erhielten, sind „hausgemacht“. Denn alle
wurden in den Behinderten-Werkstätten
der KJF hergestellt.
Die Saitenreißer spielten „Wir fahrn mit
der Zilln übern See“ und das „Andantino“
von Mozart, die Ruhpoldinger „Du bist
der Herr, der mein Haupt erhebt“ und
„We shall overcome“. Die Saitenreißer
sind acht Jugendlichen im Alter von 14
bis 16 Jahren, die auf so genannten „Veeh-
Harfen“ gemeinsam musizieren.
Geleitetet wird die Gruppe von Rosema-
rie Zampach, Sabine Reiter und Waltraud
Landes, die das Veeh-Harfenspiel mit Gi-
tarre und Flöten begleiten. Die Veeh-Har-
fen sind Tischharfen, die mit 25 Saiten
bespannt sind. Zum Spielen wird ein No-
tenblatt unter die Saiten geschoben und
nach Punkten darauf gespielt. Deshalb
können die Saitenreißer Melodien ohne
Notenkenntnis spielen, erklärte Zampach
dem Festpublikum in einem Interview mit
Moderator Harprath.
Seit Oktober 1996 gibt es im HPZ Ruh-
polding den Heilpädagogischen Fach-
dienst unter der Leitung von Antje Schim-
melmann. In diesem Schuljahr sind es
insgesamt 15 Jugendliche im Alter von 13
bis 21 Jahren, die einmal pro Woche zur
heilpädagogischenMusikgruppekommen.
Besonderheit der Gruppe ist, dass jeder ein
Instrument nach seinen Fähigkeiten spielt
und dazu singt oder rappt.
Gespielt wird nicht nach Noten, sondern
nach Farbpunkten, wie Schimmelmann in
einem Interview mit Moderator Harprath
beschrieb. Auf sie zeigt Schimmelmann
während der Auf-
führung mit den
Füßen, da sie die
Hände benöti-
gt, um Gitarre
zu spielen. Die
Farbtäfelchen, die
vor ihren Füßen
liegen, stehen für
einzelne Töne. Sie
korrespondieren
mit Farbpunkten
auf jedem Ton der
Instrumente, die
Schimmelmann
dort angeklebt
hat.
Das Motto der
Musikgruppe lautet nach einem ihrer
Lieblingslieder: „Mega-Spaß, hier geht die
Post ab, und ich bin dabei“. Die Auftritte,
wie vor einigen Jahren beim bayerischen
Musikwettbewerb, sind jedes Mal Höhe-
punkte. Sie dienen als Motivation, neue
Dinge auszuprobieren, und stärken das
Selbstbewusstsein der Teilnehmer enorm.
Nach dem Festakt trat der Mitarbeiterchor
des Einrichtungsverbunds Betreuungs-
zentrum Steinhö-
ring auf, der drau-
ßen im Garten des
Kardinal-Wendel-
Hauses während
des Bufets Kost-
proben aus seinem
breiten Repertoire
spielte. Von Wolf-
gang Hiendl und
Regina Windshuber
gegründet, besteht
der 13 Personen
starke Chor bereits
seit etwa zehn Jah-
ren. Vor acht Jahren wurde die Chorlei-
tung an Martina Kahles übergeben und
2006 schwangerschaftsbedingt an Magda-
lena Grill.
Götz-Dietrich Opitz
MUSIK NACH FARBPUNKTEN UND MIT MEGA-SPASS
Für die musikalische Umrahmung des Festaktes sorgten die Saitenreißer der St.-Nikolaus-Schule
in Erding und die Musikgruppe des Heilpädagogischen Zentrums in Ruhpolding.
Die Saitenreißer mit ihren Veeh-Harfen in Aktion.
Die HPZ-Musikgruppe.
Die musikalischen Mitarbeiter von Steinhöring.
UNSER FESTAKT
8
Wie in der zweite Ausgabe von „Unsere
KJF“ angekündigt, wurde auf dem Festakt
der KJF-Jubiläumsilm gezeigt, der von der
Agentur „Golden Camera“ erstellt wurde.
Er gibt einen informativen wie unterhalt-
samen Überblick über das Leistungsspekt-
rums der KJF, und das in gut 17 Minuten.
Bewusst verzichtet wurde auf Aussagen
Mit dem Bufet ging bei strahlend blauem
Himmel der KJF-Festakt zu Ende – der
obendrein schön dekoriert war: DieTische
im Garten zierten selbst gemachte Büch-
lein, Fähnchen und schmackhafte Kekse,
im Corporate Design der KJF, versteht
sich. Mit jedem Biss konnten die Gäste
schmecken: „Wir haben die KJF zum Fres-
sen gern!“
Der Festakt, auf dem Jürgen Roßmann
vom EVBZ Steinhöring übrigens die schö-
nen Fotos in dieser Ausgabe schoss, fand
ein breites Medienecho: Nicht nur der be-
reits zitierte Münchner Merkur berichtete
am selbenTag über „100 Jahre Katholische
Jugendfürsorge“. Auch die Süddeutsche
Zeitung schrieb anlässlich der Jubiläums-
feier über „Lebensunterstützer statt Be-
wahranstalt“.
Die Münchner Kirchenzeitung beobach-
tete mit Blick auf die Talkshow-Jugend-
lichen, dass der Erfolg „nicht in der Bilanz,
sondern auf der Bühne“ stehe: „Direktor
Bartholomäus Brieller und Prälat Lorenz
Kastenhofer freuen sich über das gelun-
gene Fest und die anerkennenden Worte
aus der Politik.“ Die Artikel können
Sie auf unserer Website unter www.kjf-
muenchen.de/home.html nachlesen.
Nicht zuletzt waren die geladenen Gäste
mit der schönen Feier sehr zufrieden. Da-
von kann man sich überzeugen, wenn man
die Einträge im Gästebuch anschaut, das
im Foyer für alle auslag: Pfarrer Helmut
Heiserer aus Regensburg beispielsweise
schrieb: „Typisch KJF: originell, fachlich
super, gelungen!“. Marianne Künzel von
der Regierung von Oberbayern rief aus:
„Gott sei Dank, dass es die KJF gibt!“
Anton Karl, ehemals Leiter des Einrich-
tungsverbunds Betreuungszentrum Stein-
höring, beteuerte: „Es hat sich gelohnt,
hier 36 Jahre tätig zu sein!“. Ulf-Arne von
Trotha vom Katholischen Jugendsozial-
werk meinte: „Als Start-Up für die nächs-
ten 100 Jahre: sehr gelungen.“ Franz-Josef
Schwarzkopf von der KJF-Akademie in
Augsburg wünschte unserem Verein: „Mit
Sonnenschein ins nächste Jahrhundert!“.
Dem schloss sich Stadtrat Müller an: „Al-
les Gute für die nächsten 100 Jahre!“.
Götz-Dietrich Opitz
ALLES GUTE FÜR DIE NÄCHSTEN 100 JAHRE!
Die Gäste waren begeistert,
voran Prinzessin Ursula von Bayern.
über die Angebotsentwicklung oder deren
Schwerpunkte, wie sie sich seit Gründung
der KJF im Jahr 1910 entwickelt haben,
als auch auf sozialpolitische hemen.
Der Film ist neben dem Jubiläumskalen-
der, dem Messestand (Wandsystem) und
der KJF-Festschrift im Buchformat eines
von vier Präsentationsmitteln, mit denen
sich die KJF im Jubiläumsjahr 2010 als
ein moderner, zur freien Wohlfahrtsplege
gehörender Fachverband unter dem Dach
der Caritas mit seiner eigenen 100-jäh-
rigen Geschichte präsentiert. Der Jubilä-
umsilm feierte auf dem Festakt zwar keine
wirkliche Premiere, da er bereits am KJF-
Stand auf der AGORA des Ökumenischen
Kirchentages erfolgreich zum Einsatz kam.
Doch erhielt er hier als eigener Programm-
punkt besondere Bedeutung.
Der Film beginnt mit dem Jubiläumsmotto vor
dem Hintergrund des Jubiläumsmotivs, der Ti-
telseite des bekannten Jubiläumskalenders also,
die Jesus mit seinen Jüngern auf dem See Gene-
zareth zeigt. Das Motto ist Ausgangspunkt für
ansprechende und illustre Episoden durchwegs
gelungener Bilder, die Auskunft über das Leis-
tungsspektrum der KJF geben: Von Kinder-
krippen, Frühförderung, Heilpädagogischen
Kindergärten (inklusive des stationären An-
gebots des Adelgundenheims) sowie Schulen,
Horten und Internat; über Heilpädagogische
Tagesstätten, Schulsozialarbeit, Ambulante
Erziehungshilfen und Gefährdetenhilfe; bis zu
Werkstätten, Förderstätten, Betreutem Wohnen
und Seniorentagesstätten. Der Film kam beim
Publikum sehr gut an. Viele Gäste zeigten sich
überrascht von der Breite des Tätigkeitsfeldes
unseres Vereins.
Götz-Dietrich Opitz
JUBILÄUMSFILM – 100 JAHRE KJF
Die ganze Welt eines modernen, zur freien Wohlfahrtspflege
gehörenden Verbandes in spannenden 17 Minuten.
9
KJF UMSCHAU
Unser Erziehungshilfezentrum Adelgun-
denheim begrüßte die ÖKT-Besucher am
Abend der Begegnung mit dem Bereich
der Ausbildung am Maximiliansplatz. In
selbstgefertigten mittelalterlichen Gewän-
dern wurden Roggenladen und Birnen-
brotkuchen angeboten. Als Zahlungsmit-
telgaltnurderGulden.DemMottogemäß
„München vor 500 Jahren“ machten die
Besucher eine kleine Zeitreise. Im „Zirkus
Gundellini“, der HPT Adelgundenheim,
gab es Akrobaten, Jongleure und einen
Fakir, begleitet mit von Harfenmusik, zu
sehen.
In der Neuen Messe München waren wir
gleich zweimal vertreten. Das Adelgun-
denheim stellte sein Ausbildungs- und Be-
schätigungsprojekt vor und bot verschie-
dene Leckerein sowie handwerkliche und
textile Artikel zum Verkauf an.
Die KJF als Träger war auf der AGORA
zusammen mit dem Einrichtungsverbund
Betreuungszentrum Steinhöring präsent.
Tatkrätig wurden wir dabei von der Abtei-
lung Gefährdetenhilfe, den Ambulanten
Erziehungshilfen der Stadt München und
auch vom Adelgundenheim unterstützt.
Als Publikumsmagnet hatten wir unsere
Bootsaktion, bei der Personengruppen ge-
meinsam ein Boot bestiegen. Dabei spielte
jeweils eine Person einen Menschen mit
Behinderung. Nur durch Kommunikation
und gemeinsames Handeln war ein Boot-
seinstieg möglich. Ein KJF-Rätsel verdeut-
lichte den Besuchern, an welchem Stand
sie sich befanden. Unser Jubiläumsilm
wurde auf der AGORA zum ersten Mal
der Öfentlichkeit vorgestellt.
Im Maximilianeum begleiteten „eiserne
Personen“ die Besucher auf dem Weg zu
den Aktionen vor Ort. Diese eisernen
Menschen,auchSilhouettengenannt,wur-
den vom Betreuungszentrum Steinhöring
in Kooperation mit dem Kreisbildungs-
werk Ebersberg erstellt. Dargestellt sind
Menschen ohne und mit Behinderung.
In der ausgestellten Biograie konnte man
Wissenswertes über die jeweilige Person
erfahren.
Am Freitag war es auch für die beiden Mu-
sikgruppenvomBetreuungszentrumStein-
höring – Red Roosters und Rotes Motor-
rad – so weit, der Bühnenautritt auf der
Caritas- und Diakoniebühne im Marien-
hof war da. Unter dem Motto „Menschen
mit und ohne Behinderung musizieren“
begeisterten sie das anwesende Publikum
mit jeweils zwei Musikstücken.
Johanna Hofmeir, Leiterin Lichtblick
Hasenbergl, war bei drei Podiumsdiskus-
sionen als Gesprächspartnerin gefragt. Im
Einzelnen ging es um die hemen: „Kin-
der haben ein Recht auf Gesundheit“ und
„Gute Geschäte für das Gemeinwohl“. Im
Dialog mit Bundeskanzlerin Dr. Angela
Merkel wurde das hema „Hofnung in
Zeiten der Verunsicherung“ diskutiert.
Martin Gerhold, Leiter Ambulante Erzie-
hungshilfen der Stadt München, leitete ge-
meinsam mit der Stelle für Alleinerziehen-
de im Ordinariat den Workshop „Power
unterm Dach – für Alleinerziehende mit
pubertierenden Kindern“.
Maria Ram-Seitz vom Salberghaus war
Tischbegleiterin bei der Orthodoxen Ves-
per, die am Odeonsplatz stattfand. Die
Aufgabe bestand darin, den Tisch zu de-
cken, die Menschen an den Tischen will-
kommen zu heißen und zum Gespräch,
Teilen von Essen und Trinken als auch
dem Bibelwort einzuladen. Anschließend
feierte man im orthodoxen Ritus mit ge-
segnetem Brot, Öl, Wasser und Äpfeln.
Beim Gottesdienst waren traditionelle or-
thodoxe Gesänge zu hören.
Abschließend lässt sich sagen, dass der
ÖKT für alle Beteiligten ein sehr schönes
und unvergessenes Erlebnis war. Immer
wieder wurde das Wir-Gefühl innerhalb
der Gruppe, der Einrichtung oder des Ver-
eins KJF betont. Und es ielen die Worte
wie: „Es war schön, dabei zu sein“!
Wilhelmine Schmid
Auf der Homepage: www.adelgundenheim.
de können Sie die Rezepte vom Abend der
Begegnung nachlesen. Die Red Roosters sind
unter anderem bei youtube zu sehen.
ÖKT 2010 – DIE KJF WAR IN „GEBALLTER VIELFALT“ DABEI!
Nach langen Vorbereitungen war es nun endlich soweit, wir von der KJF machten
uns auf den „ÖKT-Weg“.
Sich austauschen und von einander lernen auf dem Ökumenischen Kirchentag.
10
UNSER MITARBEITERFEST
Franz Wallner. Doch schon kam das näch-
ste Highlight, der bekannte Gstanzlsänger
Hubert Mittermeier, auch bekannt als
„Erdäpfekraut“. Und der hat uns zum Ver-
gnügen aller ganz schön derbleckt!
Manchmal kommt ja einer von draußen
und sieht alles mit anderen Augen... Ihm
ist sofort unser jägergrünes Logo aufge-
fallen, weswegen er meinte, wir würden
uns wohl bald in „katholische Jäger“ um-
benennen, wo Direktor Brieller ein doch
so begeisterter Jäger ist. Erdäpfekraut hat
sogar vermutet, dieser würde davon träu-
men, uns alle als Treiber auf Treibjagden
mitzunehmen.
Unseren Justitiar Stefan Braun aus der Ge-
schäftsstelle wollte er lieber nicht so aus-
führlich ansingen, das wäre bei Juristen
gefährlich. Bei Georg Stidl, Leiter der
Wohn- und Seniorenbereiche in Fends-
bach und Eglharting, und bei Franz Wall-
ner hat er sofort erkannt, dass die beiden
wohl den gleichen Friseur haben, und
forderte sie gleich zur Organspende auf:
Er hätte da auf einigen Köpfen stillgelegte
Flächen gesehen. Erdäpfekraut befürch-
tete, dass Isabella Weber als Leiterin des
Adelgundenheims wenig bezahlt wird, da
es nur für ein „Pelzkragerl“ und nicht für
einen „Pelzmantel“ gereicht habe.
Bei Wilhelmine Schmid, der Seele aus
dem Referat Öffentlichkeitsarbeit, hat er
mangelnde Anerkennung erkannt: Ob‘s
uns da bloß eine trockene Semmel leiht?
Den Protestanten Götz Opitz, Referent für
Öffentlichkeitsarbeit, meinte er, würden
wir schon katholisch machen… Zweimal
eine dreiviertel Stunde hat er gesungen,
Am 24.09.2010 war ein historischer Tag:
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums
fand das erste einrichtungsübergreifende
Mitarbeiterfest für alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Katholischen Jugend-
fürsorge der Erzdiözese München und
Freising e.V. statt. Immerhin etwa 500
Mitarbeiter waren nach Fendsbach gekom-
men, um miteinander das Vereinsjubiläum
zu feiern!
Das Mitarbeiterfest war mit großem Auf-
wand geplant und umgesetzt worden. Die
meisten Einrichtungen hatten eine ge-
meinsame Anreise organisiert, schließlich
gibt‘s die KJF in der ganzen Erzdiözese.
Da war die Anreise weit und teilweise mit
öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu ma-
chen. Am zahlreichsten vertreten war das
BZ Steinhöring; einerseits hatten die Gast-
geber nicht nur die Arbeit, sondern auch
den kürzesten Weg, andererseits ist das BZ
Steinhöring unser größter Verbund mit
über 700 Mitarbeitern.
Das Wetter war besser als erwartet: Alle
Gäste, die ab 17:00 Uhr eintrafen, blieben
– zunächst noch trocken – auf dem Hof,
schauten sich um, begrüßten einander und
unterhielten sich. Hier wurde auch das
Willkommensgeschenk verteilt: Holzku-
gelschreiber aus Ahornholz, ein Produkt
der WfbM (Werkstätte für behinderte
Menschen) in Steinhöring, waren extra
mit dem Jubiläumsaufdruck versehen wor-
den. Man stand so nett beieinander, da
hatte noch keiner Lust, gleich in die Große
Halle zu gehen.
Die Fendsbacher hatten sich richtig ins
Zeug gelegt, alles war liebevoll hergerich-
tet: In der Großen Halle waren die Büh-
ne und jede Menge Biertischgarnituren
aufgebaut. Und am anderen Ende die Bar
mit Sekt, Prosecco und Aperol-Spritz, ein
gut besuchter Ort. Ein kleines Festzelt war
auch noch drangebaut, damit auch alle
Platz hatten. In der „Kartoffelsortieranla-
ge“ war, wunderbar herbstlich dekoriert,
das Hofcafé eingerichtet, und im „Kartof-
felkeller“ mit dem schönen Gewölbe der
Weinkeller.
Nach der herzlichen Begrüßung durch
den KJF-Vorstandsvorsitzenden Bartho-
lomäus Brieller sang erst mal der Mitar-
beiterchor Steinhöring und sorgte für gute
Stimmung. Währenddessen wurde schon
das Abendessen ausgegeben: Es gab Fends-
bacher Ochsenbraten mit Spätzle, Gemü-
selasagne (mit Fendsbacher Gemüse) oder
bayerischen Wurstsalat. Jetzt wissen wir,
warum der Fendsbacher Ochsenbraten so
gelobt wird: Mmmmmmh…
Dann spielte „Septime“ auf, die Band un-
seresKollegenundModeratorsdesAbends,
ÜBER EIN VIERTEL DER MITARBEITERSCHAFT FEIERT GEMEINSAM
Unser Mitarbeiterfest am 24. September 2010 im Fendsbacher Hof
Die „Große Halle“ wäre fast zu klein gewesen und war gefüllt bis auf den letzten Platz.
Ausgelassene Stimmung im Weinkeller.
Die urbayerische Stimme Michaela Eisenreich.
2
Alles war perfekt vorbereitet. Die Gäste konnten kommen.
Der Mitarbeiterchor Steinhöring.2 3
Hoch hinaus wollten am 28. Juli zehn
Kinder des Clemens-Maria-Kinderheims
(CleMaKi), einer Einrichtung der KJF.
Auf Einladung des Lufthansa-Vorstandes
waren sie unter den ersten Fluggästen im
neuen Airbus A380, den die Lufthansa an
diesem Tag auf dem Flughafen München
einweihte.
An Bord der Maschine durften die Kinder
verfolgen, wie die Flughafenfeuerwehr den
wuchtigen Jet mit großen Isarwasserfontä-
nen taufte.
Zuvor hatte Edith Ude-Welser, die Frau
des Münchner Oberbürgermeisters Chri-
stian Ude, den offiziellen Namen des
Flugzeugs verkündet: „München“. Die
Lufthansa nennt damit ihren neuen Air-
bus nach einer Stadt, die das Flugzeug gar
nicht ansteuern wird. Der Airbus ist der
zweite A380, den die Lufthansa in Betrieb
nimmt. 13 weitere werden folgen.
Danach hob der Großraum-Jet zu zwei
Rundflügen über die Alpen ab. Mit dem
großen Alpenrundflug und einem auf-
regenden Flugmanöver über Salzburg
erlebten die Kinder vom CleMaKi ihren
allerersten Flug. Inbegriffen war eine aus-
giebige Cockpitbesichtigung zusammen
mit dem Flugkapitän des Doppelstock-
Jets. Copilot Markus Schnabel, der dem
Lufthansa-Vorstand das CleMaKi emp-
fohlen hatte, diente an diesem Tag der De-
legation aus Putzbrunn als „Pate“.
An den beiden Alpenrundflügen konnten
auch interessierte Kunden teilnehmen.
Trotz happiger Preise rechnete die Luft-
hansa mit regem Andrang; ein First-Class-
Fensterplatz kostete ganze 999 Euro. Als
der erste Lufthansa A380 im Juni erstmals
im Erdinger Moos landete, schauten 5.000
Menschen zu.
Tatsächlich zog der Jet Tausende Zuschau-
er an die südliche Landebahn des Mün-
chener Flughafens; Hunderte Interessierte
absolvierten einen der zwei Rundflüge, un-
ter ihnen die Kinder vom CleMaKi. Da-
nach entschwand der Airbus wieder nach
Frankfurt am Main, wo sich die Wartungs-
basis der Lufthansa befindet und auch die
Piloten und die Kabinenbesatzungen sta-
tioniert sind. Von dort nimmt er in Kürze
den Liniendienst nach Tokio auf.
Gruppenleiterin Eva-Maria Kleiner und
Einrichtungsleiterin Sabine Kotrel-Vogel
begleiteten die Kinder vom CleMaKi: Alle
waren hellauf begeistert von dem beein-
druckenden Flugzeug, von einem beein-
druckenden Tag!
Ein herzliches Dankeschön an die Luft-
hansa AG!
Sabine Kotrel-Vogel, Einrichtungsleiterin
CLEMAKI HEBT AB!
Mit dem neuen Airbus A380
Einrichtungsleiterin Sabine Kotrel-Vogel (erste Reihe)
mit Kindern aus dem CleMaKi im neuen A380 „München“.
DER GUTE ZWECK
Zukünftige Pilotinnen erkunden das Cockpit.
eingesagt hat ihm alles Franz Wallner. Doch
Erdäpfekraut hat ihn gewarnt: Seinen letzten
Einsager hat man angeblich erschlagen…
Michaela Eisenreich und Fred Guggenber-
ger, beide Kollegen in Fendsbach, hatten sich
zur „open stage“ gemeldet. Eisenreich, die
urbayerische Stimme, hat nicht nur Mitter-
meier in Gstanzln geantwortet, sie hat auch
in ihrem eigenen Beitrag überzeugt. Auch
Fred Guggenberger mit seiner Mischung
aus Country-Western und Westcoast-Musik
begeisterte sein Publikum.
Im Hofcafé gab‘s ausgezeichneten Kaffee
und eine große Auswahl selbstgemachter
Kuchen: Hüftgold vom Feinsten. Im Wein-
keller ging‘s sehr geschmackvoll zu. Dort
gab‘s neben Sekt, Wein, Brotzeitplatte und
italienischen Antipasti Gitarrenspiel und
Gesang von Rudi Baumann. Seine Musik
bezauberte die Gäste und sorgte für fan-
tastische Stimmung. Es war von Anfang an
(20:00 Uhr) absolut voll und blieb so, bis
Sänger und Songwriter Baumann, ein Kol-
lege aus Steinhöring und Bandmitglied bei
„Mardi Gras“, um 23:00 Uhr aufhörte zu
spielen.
Eigentlich sollte um 22:00 Uhr Schluss sein,
tatsächlich hat es aber bis nach Mitternacht
gedauert. Es geht das Gerücht um, die letz-
ten hätten statt ins Bett auch direkt in den
Frühdienst gehen können. Abschließend
kann man nur den Kolleginnen und Kolle-
gen in Fendsbach und Steinhöring danken:
Sie haben uns ein tolles, rauschendes Fest
ausgerichtet. Jeder, der nicht dabei war, wird
wohl damit leben müssen, dass er oder sie
etwas Einzigartiges verpasst hat!
Carola Ruf und Götz-Dietrich Opitz
Der Gstanzlsänger Hubert Mittermaier beim „Derblecken“.
Country-Western und Westcoast-Musik mit Fred Guggenberger.
„Septime“, die Band unseres Kollegen und Moderators des Abends, Franz Wallner.
5
225 Jahre, eine stattliche Zahl! Auf die
kommen das Katholische Jugendsozi-
alwerk München (KJSW) und die KJF
zusammen, wenn man ihre beiden Jubi-
läen addiert. 225 Jahre Erfahrung in der
Sozialbranche. Grund genug, einen ge-
meinsamen Fachtag zu organisieren. Die-
ser fand, wie angekündigt, am 21.10.10
statt. Die befreundeten Fachverbände
befassten sich in der Katholischen Stif-
tungsfachhochschule München (KSFH)
mit nichts geringerem als der „Zukunft
der Sozialen Arbeit“.
Der Vormittag war ganz der Wissenschaft
gewidmet: Prof. Dr. Christoph Fedke (FH
Landshut) sprach über „Politische, gesell-
schaftliche und demographische Heraus-
forderungen an die Soziale Arbeit“. Prof.
Dr. Annette Vogt (KSFH) referierte über
die „Anforderungen an die Soziale Arbeit
aus wissenschaftlicher Sicht“.
Laut Fedke überleben nur die Fachver-
bände, die imstande sind, sich in einer
politisch kaum noch gestaltbaren Gesell-
schaft durch verstärkte Öfentlichkeitsar-
beit Gehör zu verschafen; Fachverbände,
die als Konkurrenten von „Social Busi-
ness Enterprises“ hohe Qualität bieten
und auf größere Unabhängigkeit von
öfentlichen Kassen achten (Fundraising,
mehr Privatkunden/Selbstzahler). Hierzu
gehöre in Zeiten des Fachkräftemangels
auch qualiiziertes Human-Resources-
Management.
Vogt plädierte für eine engere Verzah-
nung von Wissenschaft und Praxis.
Qualiizierte Antworten auf Fragen der
Zukunftsvorsorge könne man nur im
ständigen heorie-Praxis-
Transfer und Praxis-he-
orie-Transfer liefern. Hier
sieht Vogt die Chance zu
einer „relexiven Profes-
sionalität“. Dazu müsse
die heorieentwicklung
weiter systematisiert, die
empirische Forschung ge-
stärkt, die Kritikfunktion
von heorien zur gesell-
schaftlichen Funktion So-
zialer Arbeit genutzt sowie
das Spannungsfeld von
Professionalität und Öko-
nomisierung im Kontext
von Ethik und Menschen-
rechten bewältigt werden.
Am Nachmittag stellten Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter der Gastgeber
vier Projekte aus der Arbeit der Verbände
vor, die praktische Antworten auf diverse
Herausforderungen geben. Die hemen:
Heranführung an Beruf und Arbeitswelt
für Kinder ab 10 Jahren (KJF, Johanna
Hofmeir, Lichtblick Hasenbergl), In-
klusion – Eine Schule für alle (KJF, Dr.
Wolfgang Plaute, HPZ Berchtesgadener
Land), Fachliche Entwicklung im Bereich
Jugendsozialarbeit am Beispiel zweier La-
bels der Jugendmigrationsdienste (KJSW,
Katharina Fourier) und Perspektive Mi-
gration – Vormundschaft für unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge (KJSW, Albert
Riedelsheimer, Jugendhilfe/ Vormund-
schaften).
Alle Vorträge des Fachtags sind auf der
KJF-Website unter folgendem Link do-
kumentiert: www.kjf-muenchen.de.
KJSW und KJF werteten ihren ersten
gemeinsamen Fachtag als großen Erfolg.
Man entschloss sich sogar dazu, weitere
folgen zu lassen.
Götz-Dietrich Opitz
FACHTAG „ZUKUNFT DER SOZIALEN ARBEIT“
225 Jahre Erfahrung in der Sozialbranche: KJSW und KJF beschäftigen sich
mit Fragen der Zukunftsvorsorge.
KJF UMSCHAU
4
2003 – 2007 – 2011. Es ist wieder soweit:
Am 14.05.2011 indet zum dritten Mal
„More han Miles“ statt, der große Spen-
denlauf des Adelgundenheims. Diesmal
laufen wir von der Au durch den Eng-
lischen Garten und durch die Innenstadt.
Fast 100 Kinder, Jugendliche und jun-
ge Erwachsene, die im Adelgundenheim
leben, betreut werden oder ihre Ausbil-
dung machen, laufen 20 Kilometer für
einen guten Zweck. Zudem erfüllen sie an
Zwischenstationen mal knilige, mal Ge-
schicklichkeit erfordernde Aufgaben.
2003 konnte vom Erlös des Spendenlaufs
eine Kletterwand am Adelgundenheim
installiert werden. 2007 ermöglichten die
Einnahmen vielen unserer Bewohner eine
Ferienreise ans Meer – für viele zum ersten
Mal in ihrem Leben. 2011 steht der Lauf
ganz unter dem Motto „Heimkinder hel-
fen Heimkindern“.
Die Hälfte des Erlöses kommt unseren Pa-
tenkindern in Kinder- und Jugendheimen
der im südlichen Zentralafrika gelegenen
Sambia zugute. Dort werden unter ande-
rem viele AIDS-Waisen und behinderte
Kinder betreut und gefördert. Sie erhalten
Sachspenden für ihre Schul- und Berufs-
bildung, zum Beispiel
Schulbücher, Nähma-
schinen und Stofe.
Die zweite Hälfte des
erlaufenen Geldes
geht direkt an die
Kinder und Jugend-
lichen unserer Ein-
richtung, die so für
ihren Einsatz belohnt
werden und sich klei-
ne Wünsche erfüllen
können. Jeder kann
diesen Spendenlauf
– und damit unsere
Kinder und Jugendlichen sowie unsere
Patenkinder in Sambia – unterstützen, in-
dem er/sie Kilometer „kauft“.
Denn mit jedem Kilometer, den ein Kind
oder Jugendlicher läuft, gelangt mehr Geld
in die Spendenkasse. Dabei können für 5
Euro schon die ersten fünf Kilometer eines
Teilnehmers „gekauft“, mit 60 Euro kann
der ganze Lauf eines Teilnehmers inan-
ziert werden.
Weitere Informationen erhalten Sie direkt
über das Erziehungshilfezentrum Adel-
gundenheim:
Sven Mews
Hochstr. 47, 81541 München
Tel.: (0 89) 48 09 03 - 34
Unsere Bankverbindung für Spenden:
LIGASpar-undKreditgenossenschafte.G.
Kto.-Nr.: 2 141 760 / BLZ: 750 903 00
Überweisungszweck: More than Miles
Natürlich würden wir uns über Ihr reges
Interesse sehr freuen!
Frank Wallmeier-Wöller
Erziehungshilfezentrum Adelgundenheim
Bereichsleitung Ambulante Angebote
Projektleitung Schulprojekt P.R.O.F.I.L.
MORE THAN MILES
Heimkinder helfen Heimkindern
Wer kennt ihn nicht, den Oberbayernbus
der DB Bahn. Wer ihn doch nicht kennt,
dem sagt sicherlich dieser Name was: „Re-
gionalverkehr Oberbayern GmbH“ (kurz:
RVO), die seit über 30 Jahren Linienver-
kehre im südlichen Bayern anbietet. Seit
2009 ist ihre Zugehörigkeit zur DB durch
ein einheitliches Erscheinungsbild für alle
sichtbar.
Was das mit der KJF zu tun hat? Sehr viel!
Denn das Referat für Öfentlichkeitsar-
beit konnte den Oberbayernbus für die
Unterstützung einer Plakataktion zum
KJF-Jubiläumsjahr gewinnen! Seit Anfang
November 2010 hängen in vielen RVO-
Bussen 130 Plakate der KJF aus. Gleich
hinter dem Busfahrer, ebenfalls für alle
sichtbar. Auf ihnen ist unser schönes Jubi-
läumsmotiv mit -motto zu sehen.
Sechs Regionen wurden beim Aushang be-
rücksichtigt:
- Achental
- Berchtesgadener Land
- Raum Rosenheim
(inkl. Linie 9410 Haag-München)
- Tegernseer Tal
(inkl. Linie 9551 München-Tegernsee)
- Traunsteiner Raum
- Werdenfelser Land (Garmisch/Weil-
heim/Obergammergau/Murnau)
Also: Wenn Sie mal als einer der etwa 1
Mio. Einwohner im Bedienungsgebiet
und als einer von 36,8 Mio. Fahrgästen,
die der RVO im Jahr befördert, von ei-
ner der etwa 5.800 Haltestellen in einen
der rund 300 RVO-eigenen roten Busse
steigen, die mit weiteren etwa 320 ange-
mieteten Fahrzeugen ein Streckennetz von
11.195 km befahren und 27,2 Mio. Bus-
kilometer zurücklegen, und das auf einer
der 328 Linien in einer der sechs Regionen
tun, dann achten Sie doch auf unsere Pla-
kate!
Den 585 Beschäftigten der Regionalver-
kehr Oberbayern GmbH nochmals ein
herzliches Vergelt´s Gott!
Götz-Dietrich Opitz
PLAKATAKTION
Seit November 2010 hängen in RVO-Bussen Plakate der KJF aus.
Die Teilnehmer des letzten Spendenlaufs.
9
In der Ausgabe 2/10 berichtete Caro-
la Ruf über die Münchner Freiwilligen
Messe 2010, an der unser Verein teilge-
nommen hatte. Da für 2011 schon „meh-
rere Einrichtungen und Dienste Interesse
bekundet“ hätten, orakelte sie, dass wir
„uns dann wohl abwechseln müssen,
damit auch alle Platz haben!“. Sie sollte
Recht behalten: Neben dem Erziehungs-
hilfezentrum Adelgundenheim und dem
EVBZ Steinhöring waren heuer drei wei-
tere Einrichtungen mit von der Partie.
So waren die Schülerhilfen (Ambulante
Erziehungshilfen Stadt/Landkreis Mün-
chen) auf der Suche nach Unterstützern
für die Nachhilfe in den Gasteig gekom-
men; die Abteilung VM/BT suchte nach
Rechtlichen Betreuern; und „SBW Flexi-
ble Hilfen“ hatte Jobs für einzelne Fami-
lien bzw. Mütter zu vergeben und schaute
sich nach Ehrenamtlichen für Umzüge,
Handwerkliches und Kinderbetreuung
um. Das EVBZ Steinhöring legte seinen
Schwerpunkt in die Begleitung von Frei-
zeiten; und das Adelgundenheim hatte
fünf Arbeitsfelder im Angebot: Home-
pagegestaltung, Mitarbeit Heimzeitung,
Musik- und Klavierunterricht, Mithilfe
Fahrradwerkstatt und Archiv.
Die fünf beteiligten Einrichtungen und
Dienste der KJF befanden sich unter
einer Vielzahl von Verbänden und Ver-
einen, die im „Eu-
ropäischen Jahr der
Freiwilligentätigkeit“
Helfer suchten. Die
85 Organisationen,
die unter dem Mot-
to „Engagiert leben
in München“ ihre
Arbeit präsentierten,
und die 5.180 Besu-
cher, die von Info-
stand zu Infostand
strömten, waren ein
neuer Rekord. Denn
seit 2006 habe sich
die Besucherzahl
mehr als verdop-
pelt, sagte Gerlinde
Wouters, Geschäfts-
führerin von FöBE,
der „Süddeutschen
Zeitung“. Das „Pro-
jektbüro Förderung
Bürgerschaftlichen
Engagements“ (FöBE) ist der von der
bayerischen Landeshauptstadt geförderte
Organisator der Messe.
Unsere fünf KJF-Einrichtungen zogen
eine insgesamt zufrieden stellende Bilanz
des gemeinsamen – dritten – Messeauf-
tritts; die Zahl der Interessierten rangierte
von zwei bis 22 potentiellen Freiwilligen,
mit denen man freilich noch einzelne
Vereinbarungen treffen muss. Auch mit
der gemeinsamen Planung und Organisa-
tion zeigte man sich sehr zufrieden. Man
war sich in der Einschätzung einig, dass
das konstruktive Miteinander ein Beitrag
zur Steigerung des trägerweiten Wir-Ge-
fühls war. In diesem Sinne ein herzliches
Dankeschön an alle Beteiligten!
Götz-Dietrich Opitz
DIE KJF AUF DER 5. MÜNCHNER FREIWILLIGEN MESSE
„Engagiert Leben in München“
Barbara Hohenadl, Götz-Dietrich Opitz (stehend),
Nicole Schulz, Carola Ruf, Franz Wallner (kniend);
nicht im Bild: Anja Birkle, Susanne Funk, Silvia Hof-
mann, Sabina Prader und Andrea Seif.
06.05.2011 HPZ Ruhpolding
EINWEIHUNG DER VERSELBSTÄNDIGUNGSGRUPPE
07.05.2011 HPZ Ruhpolding
MAIFEST
14.05.2011 Erziehungshilfezentrum Adelgundenheim
MORE THAN MILES
28.05.2011 Geschäftsstelle und Einrichtungen
TEILNAHME AM BENNOFEST
28./29.05.2011 BZ Steinhöring
COUNTRY-FEST / FISCHERFEST MIT PREISFISCHEN
06. - 24.06.2011 Ligabank München
JUBILÄUMS-AUSSTELLUNG VON KJSW UND KJF
30.06.2011 Ambulante Erziehungshilfen LK München
TAG DER OFFENEN TÜR (Pfarrei St. Birgitta, Unterhaching)
UNSERE TERMINE
30.06. - 01.07.2011 EASPD-Konferenz in Linz, Österreich
„ALT? WAS NUN?“ (www.easpd-linz.com)
01.07.2011 Schloss Niedernfels
SPONSORENLAUF
01. - 09.07.2011 BZ Steinhöring
40 JAHRE FESTWOCHE (Programm im Inter- und Intranet)
03.07.2011 HPZ Ruhpolding
BEHINDERTENWALLFAHRT NACH MARIA ECK
07.07.2011 SBW-Flexible Hilfen
10 JAHRE MUTTER-KIND-BETREUUNG
04. - 08.07.2011 Erziehungshilfezentrum Adelgundenheim
KULTURWOCHE (MIT SOMMERFEST AM 06.07.2011)
23.07.2011 BZ Steinhöring
VDK-FEST
im Intra- und Internet der KJF.
5
DER GUTE ZWECK
Es war das Wintersportereignis des Jahres!
Zumindest im oberbayerischen Raum. Zwölf
Prominente aus der Show-Welt traten am 3./4.
März 2011 beim großen zweitägigen SAT.1-
TV-Event gegeneinander an. Unter dem Titel
„Die Winterspiele der Stars“ kämpften sie in
der Max-Aicher-Arena, dem neu erbauten
Inzeller High-Tech-Eisstadion, in drei olym-
pischen Wintersportarten.
Eine kleine Schülergruppe aus dem Heilpä-
dagogischen Zentrum in Piding kam in den
Genuss von Freikarten und durfte mit ca.
7.000 anderen Besuchern das Fernsehspekta-
kel erleben. Darin traten auch sechs bekannte
Persönlichkeiten in den Disziplinen Biathlon,
Eisschnelllauf und Curling an, die um Ruhm,
Ehre und natürlich Medaillen kämpften. Von
den Prominenten wurde alles abverlangt: gute
Kondition und Trefsicherheit beim Biath-
lon, ein sicheres Händchen und Genauigkeit
beim Curling sowie sicheres Balancieren und
schnelles Fortbewegen beim Short-Track-
Rennen und Eisschnelllauf.
Mit dabei waren: TV-Starkoch Johann Lafer,
die Schauspieler Peter Lohmeyer, Jimi Blue
Ochsenknecht und Marie Bäumer; die Biath-
letin Uschi Disl, Comedian Bernhard Hoë-
cker, ProSieben-Moderatorin Charlotte En-
gelhardt und Fußball-Legende Klaus Fischer.
Moderiert wurde das TV-Live-Event von Jo-
hannes B. Kerner und Andrea Kaiser („ran“).
Beide konnten auf die tatkräftige Unterstüt-
zung der Eisschnelllaulegende Anni Friesin-
ger zurückgreifen. Am zweiten Tag traten die
Prominenten in sechs Teams und drei Sportar-
ten an, die in der ersten Show durch die Pro-
mis erspielten Punkte verielen. Stattdessen er-
spielte man neue Teampunkte, erneut wurden
in den Sportarten jeweils Bronze-, Silber- und
Goldmedaillen verliehen.
Spannend für die Schüler war nicht nur, die
Stars hautnah zu erleben, sondern auch ein-
mal zu sehen, was hinter den Kulissen einer
derartigen Live-Show passiert. Denn diese war
nur mit einem enormen organisatorischen
und technischen Aufwand sowie unzähligen
Helfern durchzuführen.
Angenehm überrascht waren am Ende alle
Schüler von den relativ angenehm vorherr-
schenden Temperaturen in der Eishalle. Somit
blieben klamme Hände und kalte Füße aus,
und wir konnten einen spannenden und inte-
SCHÜLERGRUPPE BEI DEN WINTERSPIELEN DER STARS
DKB Service GmbH spendete Freikarten für das Heilpädagogischen Zentrum in Piding.
Impressionen unserer Pidinger Schülergruppe
Schule/
Ausbildung
18 %
Kleidung
17 %
Klassenfahrt/
Ferienfreizeit
31 %
Sonstige
15 %
Arzt/Therapie
7 %
Lebensmittel
5 %
Möbel
7 %
Prozentuale Aufteilung unserer Unterstützungen vom Konto
„Unbürokratische Hilfe für Kinder in Not“
Jahr 2010
Unterstützungssumme 22.200 Euro
ressanten Abend in Inzell erleben. Ein herzli-
ches Dankschön an die DKB Service GmbH!
Florian Öhlschuster
Heilerziehungspfleger / Erlebnispädagoge
Tagesstätte / Berufsschulstufe 2, HPZ Piding
8
Beim Politischen Aschermittwoch erin-
nerte sich Ministerpräsident Horst See-
hofer an seine Kindheit: „Ich habe in mei-
ner Schulzeit erlebt, was es bedeutet, wenn
die Klasse zum Skikurs fährt und die eige-
ne Mutter sagt, das können wir uns nicht
leisten. Ich bin in dieser Zeit in die Paral-
lelklasse gekommen, und ich habe erlebt,
was es bedeutet, wenn die Mitschüler tu-
scheln, warum man nicht mitgefahren ist.“
Wir von der KJF wollen unseren Betreuten
den Aufenthalt in der Parallelklasse und
den Rechtfertigungszwang gegenüber den
Mitschülern nach Möglichkeit ersparen.
Deshalb gibt es bei der KJF seit über zehn
Jahren das Konto „Unbürokratische Hil-
fen für Kinder in Not“, das im Referat Öf-
fentlichkeitsarbeit verwaltet wird.
Das Konto speist sich aus direkten Geld-
spenden von Privatpersonen, einem jähr-
lichen Zuschuss der KJF und aus Förder-
DAS KJF-HILFSKONTO IM WANDEL DER ZEIT
Unbürokratische Hilfe für Kinder in Not.
gelder von verschiedenen Stiftungen. Der
Name des Kontos ist Programm. In be-
gründeten Fällen können Betreuerinnen
und Betreuer, die bei der KJF arbeiten,
einmal jährlich einen Antrag auf unbüro-
kratische Hilfe für in Not geratene Fami-
lien stellen, deren Kinder zu ihrer Klientel
gehören. Die Antragssumme beträgt pro
Jahr und Familie maximal 200 Euro.
In den ersten Jahren wurden einige wenige
Anträge gestellt und Gelder in Höhe von
insgesamt 2.500 DM ausbezahlt. Die Ent-
wicklung ist beachtlich, im positiven wie
im negativen Sinne: Im Jahr 2010 konnten
und mussten wir in 133 Fällen mit insge-
samt 22.200 Euro schnell und unbürokra-
tisch helfen.
Geändert hat sich aber nicht nur die Sum-
me der Hilfeleistungen. Mit Erschrecken
stellen wir bei den Anträgen fest, mit
welchen Schicksalen manche Familien
ums Überleben kämpfen müssen. Neben
„schönen Auslügen“ für die Kinder und
Jugendlichen bittet man uns immer häu-
iger um Unterstützung beim Kauf von
Kleidung, Schulsachen, Lebensmitteln,
Möbeln, Zuzahlungen bei Ärzten, hera-
pien, Stromkosten und bei vielem anderen
mehr um Hilfe.
Sichtlich hat sich auch die Altersgrenze
unserer Kinder deutlich nach oben ver-
schoben, da wir immer mehr „großen
Kindern“, die bei uns rechtlich betreut
werden, inanziell helfen müssen.
Wir bedanken uns bei allen, die unser
Konto „Unbürokratische Hilfe für Kinder
in Not“ (Sparkasse München, BLZ 701
500 00, Konto 362 350) durch eine Spen-
de unterstützt haben – und noch unter-
stützen werden – und uns somit großzügig
beim Helfen helfen.
Wilhelmine Schmid
Sekretariat Öffentlichkeitsarbeit
„Inklusion“ rückt immer stärker in den
Fokus des öfentlichen Interesses. Gleich-
zeitig gewinnt Kunst von Menschen mit
Behinderung zunehmend an Bedeutung.
Vor diesem Hintergrund plant die KJF das
Projekt „Kunst für ALLE“, das beide Be-
reiche miteinander verbindet. In Koope-
ration mit der Lebenshilfe Salzburg startet
das Vorhaben, das die Europäische Union
mit 25.000 Euro fördert, ab Frühjahr die-
ses Jahres.
Der Grundgedanke der Einbeziehung und
der Dazugehörigkeit ist auch in der Kunst-
welt kaum verankert. So stehen Künstle-
rinnen und Künstlern mit Behinderung
kaum Möglichkeiten zur Verfügung, ihr
Können unter professioneller Begleitung
zu erkennen, sich im Prozess des Kunst-
schafens weiter zu entwickeln, mit ande-
ren Künstlern in Kontakt zu treten und
ihre Ergebnisse angemessen zu publizieren.
Stattdessen herrscht Schubladendenken:
Künstlerische Arbeiten von Menschen
mit Behinderung bzw. psychischen Beein-
trächtigungen werden immer noch unter
dem Schlagwort „Art Brut“ einsortiert.
Ein auf den französischen Maler Jean
Dubufet zurückgehender Begrif, der für
„unverbildete, rohe Kunst“ steht. Auch der
im angloamerikanischen Sprachraum ge-
bildete Begrif „Outsider Art“ ist bezeich-
nend,. Beides sind Sammelbegrife für
autodidaktische Kunstarbeiten von Laien,
Kindern und Menschen mit geistiger Be-
hinderung.
Schade, dass Künstlern mit Beeinträchti-
gungen immer diese Etikettierung droht.
Wollen die Rezipienten doch genau das
sehen: unverbildete, rohe, expressive, be-
sondere, schräge und außergewöhnliche
Kunst. Das Projekt „Kunst für ALLE“
möchte hierzu einen Beitrag leisten. Ge-
plant ist die Gründung eines Netzwerkes,
bestehend aus:
ten (Piding, Traunreut, Salzburg)
Landkreisen
Drei themenspeziische Workshops (Male-
rei, Fotograie, Performance) mit abschlie-
ßenden Ausstellungen (Deutschland/Ös-
terreich) sind geplant. An ihnen können
Künstler aus allen KJF-Einrichtungen
teilnehmen. Wenn Sie Interesse, Fragen
oder Anregungen haben, wenden Sie sich
bitte an:
Mag. Andrea Anditsch,
Tel: +43-662-820984-17 oder
andrea.anditsch@lebenshilfe-salzburg.at.
Miriam Jordan, Kunstpädagogin B.A.,
Tel: +49-8651-98290 oder
m.jordan@kjf-muenchen.de
Gerne versorgen wir Sie mit aktuellen
Informationen!
Miriam Jordan
B.A. Kunstpädagogik und
freischaffende Künstlerin
KUNST, DIE VERBINDET
Europäische Zusammenarbeit zwischen Bayern und Österreich.
9
Seit 2009 ist die Teilnahme am Bennofest
des Katholikenrates der Region München
ein fester Programmpunkt in der Jah-
resplanung der KJF. Mit dabei auf dem
Münchner Odeonsplatz sind seitdem die
Eglhartinger Werkstätten, die viele Lecke-
reien für die Besucher zubereiten. Auszu-
bildende vom Erziehungshilfezentrum
Adelgundenheim unterstützen sie dabei.
„Es ist zwar für uns immer ein großer Auf-
wand, mit Bewirtungszelt und Küche in
der Münchner Innenstadt unterwegs zu
sein. Aber es ist auch eine gute Plattform,
unsere Arbeit in der Werkstatt zu präsen-
tieren“, so Franz Aigner, Leiter der Werk-
stätten.
Gleich neben dem Bewirtungszelt war
der KJF-Stand. Die Abteilung Gefährde-
tenhilfe und das Adelgundenheim unter-
stützten hier denTräger. Mit vielen Spielen
konnten sich die kleinen Besucher die Zeit
vertreiben, während sich die Erwachsenen
informierten. Besonders begehrt war die
„KJF-Schatztruhe“, in der unter vielen
Sonnenblumenkernen kleine Überra-
schungen zu bergen waren.
Kaum zu übersehen für jeden Besucher
war eine eiserne Silhouette aus den Eglhar-
tinger Werkstätten rechts am KJF-Stand,
die in Originalgröße einen Menschen mit
Behinderung darstellte. Unter dem Titel
„Hör mir zu: Das bin ich!“ erzählten auf
der Bennofest-Bühne teilnehmende Per-
sonen dieses Projekts sowie Kooperations-
partner aus ihren Lebensgeschichten.
„Nach einer Zitterpartie schon tagelang
im Vorfeld, wie wohl das Wetter wird, da
die Veranstaltung im Freien stattfand, und
einer Ankunft bei strömendem Regen,
war dann alles beim Bennofest super ver-
laufen“, resümiert Antje Schimmelmann,
Leiterin der Musikgruppe des Heilpädago-
gischen Zentrums in Ruhpolding.
„Für uns sehr erfreulich war, dass die Kol-
legen der KJF aus München uns so liebe-
voll empfangen haben. Wir konnten un-
sere Instrumente in ihrem Stand parken,
bekamen Essens- und Getränkebons, so
dass wir uns erst einmal stärken konnten.
Schließlich kam unser Auftritt. Es zeigte
sich, dass sich das viele Proben – auch des
Auf- und Abbauens der Instrumente – ge-
lohnt hatte. Denn jeder kannte sich aus,
und alles klappte reibungslos. Der Auftritt
selbst war wieder ein voller Erfolg“, so
Schimmelmann.
WIR WAREN WIEDER BEIM BENNOFEST!
KJF und Einrichtungen präsentieren sich auf dem Münchner Odeonsplatz.
Ein herzliches Dankeschön an alle KJF-
Einrichtungen, die zu einem großartigen
Auftritt auf dem Bennofest beigetragen
haben!
Wilhelmine Schmid
Sekretariat Referat Öffentlichkeitsarbeit
7
Wie in der Ausgabe 2/11 angekündigt, war
vom 06.06.11 bis 24.06.11 im Foyer der
LIGA Bank München in der Luisenstraße
drei Wochen lang die kleine Ausstellung
„225 Jahre im Dienst am Nächsten“ zu
sehen.
Das Katholische Jugendsozialwerk Mün-
chen (KJSW) und die KJF hatten sie ge-
meinsam organisiert. Die Ausstellung mit
jeweils sechs Rollups verdankt sich den
Jubiläen, die beide Verbände im vergange-
nen Jahr feiern konnten. Das KJSW wurde
2010 stolze 125 Jahre alt, die KJF bekannt-
lich 100.
Am Donnerstag 09.06.11 fand die Ausstel-
lungseröffnung statt. Vor etwa 30 gelade-
nen Gästen betonten Andreas Burlefinger,
Vorstand des KJSW, und KJF-Vorstands-
vorsitzender Bartholomäus Brieller die ge-
schätzte Tradition guter Zusammenarbeit
zwischen beiden befreundeten Fachver-
bänden. Ziel der Kooperation ist es unter
anderem, beide Organisationen in der
Öffentlichkeit besser wahrzunehmen. Die
Ausstellung sollte dazu einen Beitrag leis-
ten.
Für die KJF war es das erste Mal, dass sich
unser Verein in seiner neuen, dreigliedrigen
Verbundstruktur
präsentierte (sie-
he die aktuelle
Fassung des KJF-
Organigramms
unten): Der Ein-
richtungsverbund
Aschau/Chiemgau/BGL, der Einrich-
tungsverbund Betreuungszentrum Stein-
höring (EVBZ) und der Verbund Kinder-
und Jugendhilfe stellen sich und ihre Arbeit
auf jeweils einem Rollup dar. Neben einem
einführenden Rollup mit Jubiläumsmotto
und -motiv, das die KJF-Landkarte mit al-
len Standorten unserer Einrichtungen und
„225 JAHRE IM DIENST AM NÄCHSTEN“
Ausstellung KJSW/KJF in der Liga-Bank München.
Dienste zeigt, beschreiben zwei weitere
Rollups die Historie („Wie alles begann“)
und das heutige Profil („Wir über uns“) der
KJF trägerweit.
Hier die ansprechend gestalteten Rollups
für Sie auf einen Blick (Bild oben). Bei
Interesse verleiht sie das Referat Öffent-
lichkeitsarbeit gerne zu verschiedenen An-
lässen.
Götz-Dietrich Opitz
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Mitgliederversammlung
Jugendfürsorgerat
Vorstand KJF
Elternverein
Steinhöring
Berta-Bobinger-
Stiftung
VWE Eglharting
GbRmbH
E+E
Stiftung
Kinder- und
Jugendhilfe
EVBZ
Steinhöring
Aschau GmbH
Chiemgau/BGL
Geschäftsstelle
Dahmen-Stiftung
IT
Controlling
Öffentlichkeits-
arbeit
Wirtschaft &
Finanzen
Recht / VM /
BT / PW
KJF-ORGANIGRAMM
Für Sie zur Information:
Das Organigramm der KJF in der Fassung vom 23.05.11,
das die neue Verbundstruktur abbildet.
Assist. Vorstand
Geschäftsführung
Assist. Vorstand
Verein / Gremien
überreicht Bartholomäus Brieller
Liga Bank-Direktor Thomas Schwind
ein kleines Präsent
11
PZ Schloss Niedernfels, Marquartstein
SKI- UND WINTERBAZAR
Pfarrsaal Kirchenzentrum St. Stephan
SCHAFKOPFRENNEN zugunsten des Salberghaus
(Putzbrunn, Glonner Straße 19)
5. STEINHÖRINGER MUNDART-ABEND
PZ Schloss Niedernfels, Marquartstein
BENEFIZKONZERT DES MARQUART ENSEMBLES
ADVENTSBAZAR MIT INFOVERANSTALTUNG
UNSERE TERMINE
Heilpädagogischen Zentrum Ruhpolding
WEIHNACHTSMARKT
Erziehungshilfezentrum Adelgundenheim
CHRISTKINDLMARKT
Erziehungshilfezentrum Adelgundenheim
SEGNUNG GRUPPE KUNTERBUNT
BZ Steinhöring
CHRISTKINDLMARKT
ADELGUNDENFEST
im Intra- und Internet der KJF.
Spannend und beeindruckend war die Lo-
cation allemal, die die Lichterkette e.V.,
Organisatorin des so genannten „Day of
Care“, auswählte. Erinnert doch die Ar-
chitektur des Internationalen Führungs-
zentrums der Siemens AG in Feldaing an
den Szenenbildner Ken Adams, der in den
1970er-Jahren aufwendige Szenenbauten
für mehrere James-Bond-Filme schuf.
Noch spannender aber waren die hemen,
die die KJF-VertreterInnen am „Siemens-
beratungstag“ mit den Managern Anfang
September in Feldaing erörterten. Und
das Feedback, das sie bekamen, war es
noch viel mehr. In vier Workshops dis-
kutierte man über hemen wie 1) „Vom
Leitbild zum Ehrenkodex“, 2) „Corporate
Identity“, 3) „Social Media“ und 4) „Ge-
winnung von Fachkräften“. Schon zum
zweiten Mal durfte die KJF an dem kos-
tenlosen Coaching ganz besonderer Art
teilnehmen.
Die Teilnehmer des Workshop 1 überleg-
ten sich, welche Fragen sich die KJF stellen
muss, um einen schlüssigen Ehrenkodex
zu formulieren. Wie gelingt es, diesen so
in die Praxis umzusetzen, dass er die Werte
und Normen unseres Vereins spiegelt und
Fehlverhalten sowie Regelverletzungen
ahndet?
Workshop 2 ging der Frage nach, wie es
gelingen kann, angesichts der unterschied-
lichen Identitäten, die die
KJF mit 86 Einrichtungen
und Diensten unter einem
Dach vereint, ein gemein-
sames, inhaltlich tragfähiges
Wir-Gefühl herzustellen?
Und wie kann man diese schlüssige Cor-
porate Identity nach innen und außen
sichtbar machen? Workshop 3 behandelte
die Frage, aus welchen Motiven und mit
welchen Zielen die KJF soziale Medien
nutzen möchte und welche Risiken dabei
zu beachten sind.
Schließlich widmete sich Workshop 4 dem
Sachverhalt, dass im sozialen Bereich der
Fachkräftemangel vor allem bei den Ple-
geberufen immer mehr zunimmt, was
auch den Führungskräftenachwuchs be-
trift. Welche Möglichkeiten hat die KJF,
rechtzeitig gegenzusteuern? Wie baut man
SIEMENSBERATUNGSTAG „DAY OF CARE“ IN FELDAFING
ein professionelles Recruiting auf
und wie muss sich unser Verein als
attraktiver Arbeitgeber im Wettbe-
werbsumfeld positionieren?
Die Geschäftsführerin der Lichterkette
e.V., Harriet Austen, die zusammen mit
Reimar Paschke von Siemens durch den
Tag führte, moderierte abschließend ein
KJF-internes Plenum, in dem erste Schrit-
te der Umsetzung festgehalten wurden.
Dazu gehört, dass die Workshop-Ergeb-
nisse in Form einer pdf-Datei im Intranet
einsehbar sind. Schauen Sie dort gerne
nach – und: ein herzliches Dankeschön an
die Lichterkette!
Götz-Dietrich Opitz
Referent für Öfentlichkeitsarbeit
Direktor Brieller und
Justiziar Braun im Plenum.
7
„Ohne Prügel ging kein Tag vorbei“, gab
Gerda Franz zu Protokoll. Körperliche
Züchtigungen gehörten für sie zum „alltäg-
lichen Leben“ im Waisenhaus der Vinzenti-
nerinnen in Dortmund-Eving. Die damals
gängige Erziehungspraxis, der Gerda Franz
zum Opfer fiel, ist in der neuen Studie „Ge-
horsam – Ordnung – Religion: Konfessio-
nelle Heimerziehung 1945-1975“ nachzu-
lesen. Der Verfasser des Vorworts, Wilhelm
Damberg, nennt sie eine „Pionierarbeit“.
Das im Aschendorff-Verlag in Münster er-
schienene Buch ist seit November vergange-
nen Jahres im Handel erhältlich.
Die Studie ist das Ergebnis eines Anfang
2011 abgeschlossen Projekts an der Ruhr-
Universität Bochum zur Erforschung der
konfessionellen Heimerziehung in den
1950/60er Jahren. Zur Vorgeschichte der
Studie gehören die seit dem Frühjahr 2006
vorliegenden Petitionen ehemaliger Heim-
kinder an den Deutschen Bundestag, die
2009 zur Errichtung eines „RundenTisches
Heimerziehung in den 50er und 60er Jah-
ren“ führten. Das interdisziplinäre und in-
terkonfessionelle Forscherteam der Studie,
für das die Frage nach den systemischen
Bedingungen von Unrecht in der damali-
gen Heimerziehung zentral ist, nahm seine
Arbeit im Sommer 2008 auf.
Zu diesem Team gehören die beiden Au-
toren der Studie, Uwe Kaminsky und
Bernhard Frings. Letzterer konnte mit der
Unterstützung unseres Vereins rechnen, da
er sich nicht nur auf die Studie „Christli-
che Tradition und zeitgemäße Hilfe“ von
Rudolf Oswald, unsere Festschrift zum
100-jährigen Jubiläum 2010, stützen konn-
te. Ende April 2010 stand ihm insbesondere
auch das Archiv in der KJF-Geschäftsstelle
für Recherchen zur Verfügung.
Beispielsweise ließen sich in einem Schrift-
wechsel zwischen KJF-Direktor Alois
Hennerfeind und den Generaloberinnen
der Franziskanerinnen von Erlenbach, so
Frings, „interessante Aspekte zur Schwes-
tern-Gestellung erkennen“. Frings beschei-
nigt Hennerfeind mit Blick auf körperliche
Züchtigungen, dieser habe offenbar „bereits
Ende der 1920er Jahre für die Einrichtun-
gen der KJF München solche Strafen strikt“
BUCHTIPP:
„GEHORSAM – ORDNUNG – RELIGION: KONFESSIONELLE HEIMERZIEHUNG 1945-1975“
untersagt „und auch nach 1945 für diese
Ausrichtung“ gestanden.
Damberg resümiert: „Kinder und Jugend-
liche in der Heimerziehung wurden in der
Regel nur unzureichend gefördert, erlit-
ten vielfach Demütigungen und wurden
oft auch Opfer von Misshandlungen und
Missbrauch“, inklusive sexueller Gewalt.
Dieser Aspekt erinnert an den medial ver-
stärkten „Missbrauchsskandal“ vom Früh-
jahr 2010. Um künftig auf ähnliche und
auch kleinere Krisen noch besser vorbereitet
zu sein, erarbeitete die KJF-Leitungskonfe-
renz das trägerweite QM-Dokument „PB-
T0-3.9-1“, das ich Anfang Dezember 2011
freigab und im Intranet veröffentlichen
ließ. Es regelt die interne und externe Kom-
munikation in Krisenfällen, insbesondere
auch den Umgang mit den Medien.
Ich wünsche uns, dass wir sie nie anwenden
müssen, weil wir alle für eine dem Men-
schen zugewandte und ähnlich zukunfts-
orientierte Pädagogik, wie schon Prälat
Hennerfeind, stehen.
Direktor Bartholomäus Brieller
KJF-Vorstandsvorsitzender
Broschiert, 596 Seiten
Aschendorff -Verlag
ISBN-10: 3402129124
EUR 39,80
In interaktiver Gruppenarbeit werden To-do’s für die Workshops 2012 abgeleitet.
3
Wie in den vergangenen beiden Ausgaben
angekündigt, fand vom 2. bis 3. Novem-
ber 2011 im Nürnberger Messezentrum
die 13. ConSozial statt. Auf der „unange-
fochtenen Leitmesse“ der Sozialbranche
stellte sich erstmalig auch der Verband
vor. Unser Verein war als eines seiner vier
Mitglieder mit dabei.
Die KJF München-Freising steuerte auf
dem professionell gestalteten Eckstand
gleich zwei Programmpunkte bei: Die klei-
ne Kunstausstellung „Wir geben Menschen
eine Zukunft“ zeigte beeindruckende Mo-
tive aus dem KJF-Jubiläumskalender 2010.
Die farbenfrohen Bilder bilden die erfolg-
reiche Arbeit der KJF-Einrichtungen mit
Kunsttherapie ab.
Und zwei Silhouetten aus den Eglhartinger
Werkstätten der KJF München-Freising,
erstellt in Kooperation mit dem Kreisbil-
dungswerk Ebersberg, berichteten unter
dem Motto „Schau mal her: Das bin ich!“
Wissenswertes aus den Biografien der als
„eiserne Personen“ dargestellten Menschen
ohne und mit Behinderung. Albert Fuß-
mann, Direktor des pädagogischen Be-
reichs am Institut für Jugendarbeit in Gau-
ting, der uns am Stand besuchte, meldete
Interesse an.
Die KJF Augsburg zeigte mit ihrer Jubi-
läumsausstellung „Mehr als ein Gesicht!“,
wer im Mittelpunkt ihrer 100-jährigen
Arbeit steht: Menschen, die neuen Mut
suchen, und Menschen, die für sie da sind.
Nach den 100-Jahr-Feiern der Jugendfür-
sorgeverbände in Speyer und München-
Freising 2010 und Augsburg 2011 feiert
die KJF in Regensburg in diesem Jahr
ebenfalls ihr 100-jähriges Jubiläum.
Die Modenschau „Laufsteg frei!“ der Re-
gensburger Kollegen und des Modehauses
Hippele aus Halbergmoos war sicher-
lich das Highlight der Fachmesse. Auch
Bayerns Sozialministerin Christine Ha-
derthauer zeigte sich von der inklusiven
Modenschau sehr angetan: „Diese Moden-
schau wird von Menschen mit und ohne
Behinderung präsentiert. Die Frage: ‚wie
setze ich mich modisch ins rechte Licht’
verbindet Menschen in den unterschied-
lichsten Lebenslagen“.
Insgesamt nehmen in den Diözesen Augs-
burg, Regensburg und Speyer sowie in der
Erzdiözese München-Freising jährlich etwa
100.000 Menschen die Leistungen der
Kinder- und Jugendhilfe, der Gesundheits-
hilfe, der beruflichen und medizinischen
Rehabilitation sowie Teilhabeleistungen
in Anspruch. Näheres erfahren Sie unter
www.vkjf.de.
Götz-Dietrich Opitz
Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Ende Januar 2011 informierte der Landes-
Caritasverband unseren Verein über die
bayernweite „Aktion Rollentausch“, die
vom 4. bis 14. Oktober stattfand. Das Pä-
dagogische Zentrum Schloss Niedernfels
zeigte Interesse und lud regionale Politiker
ein, sich über das langjährig bewährte, in-
klusive Bildungs- und Betreuungsangebot
zu informieren.
Ziel der Aktion war es, Entscheidungs-
trägern in der Politik die Möglichkeit zu
geben, das Pädagogische Zentrum näher
kennenzulernen. So kamen am 04.10.11
zu Besuch nach Niedernfels:
Markus Fröschl, BezR / Dr. Bärbel Kofler,
MdB / Christine Marino, Behindertenbe-
auftragte Ldkr. TS / Sabine Ponath, Spre-
cherin Kreisvorstand Traunstein Bündnis
90/Die Grünen / Klaus Steiner, MdL
Während der Hospitationen konnten die
Gäste aus den Blickwinkeln der einzelnen
Bereiche des Pädagogischen Zentrums
erleben, wie auf Schloss Niedernfels seit
1955 der inklusive Gedanke gelebt wird.
Denn was Menschen sehen, erfahren und
erleben, berührt sie unmittelbar und bleibt
ihnen im Gedächtnis. Das persönliche
Gespräch zwischen Mitarbeitern, Schü-
lern und Eltern schafft Verständnis für die
Situation der Kinder und Jugendlichen,
und durch das enge Zusammenwirken
zwischen der einrichtungseigenen Schule,
dem Wohngruppenbereich der Heilpäda-
gogischen Tagesstätte und dem umfassen-
den therapeutischen Förderangebot ist es
seit vielen Jahren auch Kindern und Ju-
gendlichen mit individuellen Beeinträch-
tigungen und Behinderungen möglich,
einen (qualifizierten) Hauptschulabschluss
zu erlangen.
Die Wohlfahrtsverbände, das bayerische
Sozialministerium, die bayerischen Be-
zirke, die kommunalen Spitzenverbände
und private Träger sozialer Einrichtungen
riefen zur „Aktion Rollentausch“ auf. Sinn
der Aktion ist es, die Gäste wenigstens eini-
ge Stunden in der Einrichtung verbringen
und im Rahmen der gesetzlichen Möglich-
keiten mitarbeiten zu lassen, damit soziale
Arbeit erlebbar und erfahrbar wird. Ein-
richtungsleitungen nutzten die Gelegen-
heit, um die wirtschaftlichen, finanziellen
und personellen Rahmenbedingungen der
Einrichtung sowie die aktuellen Probleme
zu schildern.
Jährlich beteiligen sich mittlerweile über
300 Einrichtungen aller sozialen Verbände
und über 400 Gäste aus Politik und Wirt-
schaft an der Aktion.
Oliver Gosolits, ehemaliger Gesamtleiter
Pädagogisches Zentrum Schloss Niedernfels
AKTION ROLLENTAUSCH
Politiker der Region informieren sich über Inklusionsangebote.
Gesamtleiter Oliver Gosolits (hinten
links) mit Team und den Besuchern.
Sozialministerin Christine Haderthauer
11
KJF UMSCHAU
Darauf hoffte auch die KJF: Die Abtei-
lung VM/BT suchte nach Rechtlichen
Betreuern; das EVBZ Steinhöring legte
seinen Schwerpunkt auf die Begleitung
und Unterstützung bei europaweiten Ur-
laubsfahrten, Mithilfe im Werkstattladen,
Unterstützung bei Lesen/Schreiben/Rech-
nen, Sport- und Freizeitangebote und auf
Individuelle Begleitung bei persönlichen
Anliegen der Bewohner; und das Adel-
gundenheim suchte Freiwillige für fol-
gende zwei Einsatzgebiete: Unterstützung
bei der Erstellung der Heimzeitung sowie
Begleitung von Schülern mit oder ohne
Migrationshintergrund.
Unsere drei KJF-Einrichtungen zogen er-
neut eine zufrieden stellende Bilanz des Mes-
seauftritts: Das Adelgundenheim, vertreten
durch Silvia Hofmann, kam mit 30 Interes-
Carola Ruf und Franz Wallner am KJF-Stand vor dem großen Ansturm
sierten in Kontakt und veranstaltete für sie
einen Infoabend am 6. März; in Zukunft
wollemanjungeFreiwilligein„Patenschaf-
ten“ von „Mentoren“ begleiten lassen. Die
Abteilung VM/BT, vertreten durch Carola
Ruf, führte etwa acht intensive Gesprä-
che; und das EVBZ Steinhöring, vertreten
durch FranzWallner, erhielt nach der MFM
drei Emails von Interessierten, darunter
eine mehrsprachige Reiseleiterin.
„Routine“ hört sich vielleicht langweilig an.
Das war der gemeinsame Auftritt auf der
MFM 2012 aber bestimmt nicht. Ein
herzliches Dankeschön für die gute Zu-
sammenarbeit!
Götz-Dietrich Opitz
Referent für Öffentlichkeitsarbeit
SOZIALE MEDIEN IN DER KJF
Für viele Jugendliche ist ein Leben ohne „Soziale Medien“ unvorstellbar.
Unsere KJF-Leitungskonferenz hat ein
Projekt ins Leben gerufen, das die Mög-
lichkeiten der so genannten Sozialen Me-
dien (social media) zur Unterstützung der
Arbeit unserer Einrichtungen erkunden
und Vorschläge zu ihrer Nutzung
erarbeiten soll. Warum ist das erforderlich
und sinnvoll?
Für die jungen Menschen, die wir be-
treuen, sind soziale Netzwerke – allen
voran facebook – längst eine Selbstver-
ständlichkeit. Sie bieten ihnen attraktive
Möglichkeiten des Austauschs und einfa-
chen Zusammenfindens. Viele Jugendli-
che können sich ihr Leben ohne facebook
gar nicht mehr vorstellen.
Das bedeutet auch, dass sie mit herkömm-
lichen Medien immer weniger erreichbar
sind. Auf der anderen Seite bekommen
Unternehmen durch soziale Netzwerke
neuartige Möglichkeiten der Öffentlich-
keitsarbeit und Werbung sowie der Perso-
nalrekrutierung. Kritiker sehen beträchtli-
che Risiken – von Fragen des Datenschut-
zes bis hin zu neuen Formen des Mob-
bings, gerade unter Jugendlichen. (siehe
hierzu den Beitrag von Bauer auf Seite 6).
Das sind gute Gründe, weshalb sich die
KJF mit dieser modernen Entwicklung
auseinandersetzen muss.
Es geht darum, folgende Fragen zu klären:
Wie können wir unseren Jugendlichen er-
möglichen, soziale Netzwerke konstruktiv
zu nutzen? Wie können wir mögliche Ge-
fahren erkennen und ihnen begegnen?
Wie können wir mit Klienten und deren
Familien sowie mit Kooperationspartnern
und Ehrenamtlichen zeitgemäß in Kon-
takt treten? Wie können wir unsere
Öffentlichkeitsarbeit und ferner unsere
Personalgewinnung durch soziale Netz-
werke sinnvoll ergänzen?
Wir haben ein Projektteam aus Vertretern
mehrerer Einrichtungen gegründet, das
Frank Wallmeier vom Adelgundenheim
leitet. Im ersten Schritt wird es in den
nächsten Wochen darum ge-
hen, den aktuellen Bedarf der
KJF-Einrichtungen und
-Dienste in Sachen „soziale
Medien“ zu erheben sowie die
Wünsche und Anregungen
der MitarbeiterInnen und Kli-
enten zu sammeln.
Dabei können wir auf die
großzügige Unterstützung der
Siemens AG durch einen
erfahrenen Management-Be-
rater zurückgreifen: Jürgen
Schmidt wird dem Projekt bis
gegen Ende des Jahres zur Verfügung ste-
hen. Ein herzliches Dankeschön an dieser
Stelle!
Ziel des Projekts ist ein stimmiges Konzept
zur Nutzung sozialer Netzwerke in der
KJF und ihren Einrichtungen. Es wird
sich an den Bedürfnissen der Kinder und
Jugendlichen orientieren, die wir betreu-
en. Anregungen, Wünsche und Kritik, die
uns bei dieser Arbeit weiterbringen, sind
sehr willkommen.
Frank Wallmeier, Adelgundenheim
Tel.: 089/480903-72
E-Mail: f.wallmeier@kjf-muenchen.de
mit Jürgen Schmidt,
Management-Berater der Siemens AG
4
DER GUTE ZWECK
UND IRGENDWANN HABEN WIR AUCH MAL GESCHLAFEN
Bericht über Kroatienurlaub in Mali Losinj 2011
SONNE, FUSSBALL, LAGERFEUER
Bericht über Ferienfreizeit in Siegsdorf 2011
Endlich Urlaub! Nach einem langen
Schul- bzw. Arbeitsjahr ieberten alle
Kids und Betreuer wieder auf die ge-
liebte Kroatienfahrt hin! Abfahrt war am
19. August 2011 um halbzwölf mit dem
Nachtzug.
Irgendwann – nach langer Fahrt und
wenig Schlaf – kamen wir in Rijeka an.
Von dort aus ging es wieder mit dem Bus
inklusive Fähre nach Mali Losinj. Nach
14 Stunden waren wir endlich im Hotel
Helios. Wir wussten natürlich jetzt schon,
die anstrengende Anreise wird es bestimmt
wieder wert sein!
Und so war es auch: Das Hotelpersonal
begrüßte uns super herzlich; teilweise
kannten sie uns noch beim Namen. Alle
Kids waren auf einen Schlag in ihren
Zimmern verschwunden und standen
Minuten später im schicken Strandoutit
vor uns. Der Spaß konnte beginnen:
Ab ins lauwarme Wasser, dann rüber zu
unserem Stammkiosk „Kaktus“ und
schwups, da war auch schon der erste
Hamburger mit Pommes im Bauch ver-
schwunden!
Gestärkt schaften wir nun auch noch
die 200 Meter zur Surfschule Sunbird,
um endlich unseren „Oberkapo“ Elmar
Vogel zu begrüßen. Die Freude war groß!
Wir stellten gleich für die ganze Woche
ein „Vollgas-Programm“ zusammen.
Im vergangenen Jahr durften wir mit auf
die Ferienfreizeit in Siegsdorf. Wir hatten
viel Spaß beim Schwimmen, weil das Wet-
ter so gut war: fast die ganze Zeit nur Sonne!
Wir haben viele neue Freunde gefunden,
mit denen wir viel Fußball gespielt haben
auf einer großen Wiese, die da direkt war.
Bei der Schnitzeljagd haben wir sogar ge-
wonnen und die anderen gefunden!
Wir hatten 9 Tage lang ein Traumwetter.
Wir hielten uns streng an die Devise von
Elmar Vogel: spontan mit viel Elan! Wir
schnappten uns die Kajaks und paddelten
zu unserer beliebten Bucht mit Sprung-
felsen. Springen, Tauchen, Seesterne
entdecken … was das Herz begehrt!
Zwischendurch noch Mountain-Biken,
Tretboot-Fahren, Wasserball und Was-
seraerobic mit einer extra Hotel-Anima-
teurin und vielleicht auch mal kurz in
der Sonne liegen – falls wir überhaupt
noch Zeit dafür hatten.
Über das Abendprogramm 2011 in Mali
Losinj müssen wir wohl noch exklusiv be-
richten: Man könnte ja meinen, dass wir
am Abend nach dem Tagesvollprogramm
eventuell etwas müde gewesen sein könn-
ten. Aber nein, so war es natürlich wieder
mal nicht!
Ein Fußballabend war unumgänglich,
da der FC Bayern ein Champions-
League-Spiel gegen Zürich bestreiten
musste. Für die Live-Übertragung wurde
die komplette Eingangshalle für uns re-
serviert. Dem knappen Sieg (1:0) stand
dank unseres Fan-Einsatzes nichts mehr
im Wege.
Live-Musik am Strand war heuer eine
besondere Attraktion! Es spielten zwei
hübsche, junge Männer sensationell mit
der Gitarre und Live-Gesang. Das Ganze
Abends haben wir auch mal ein Lager-
feuer gemacht und die Sterne angeguckt.
Danke, dass Sie uns das Ferienlager er-
möglicht haben! Danke für den Urlaub!
Michael und Tejani
Adelgundenheim
Gruppe „Kunterbunt“
in der Strandbar mit Blick aufs Meer. Es
war super schön!
Aber auch unser abendlicher Stadtbum-
mel in Mali Losinj durfte nicht zu kurz
kommen. Wir waren fast jeden Abend in
unserer geliebten Eisdiele „Moby Dick“
zum Eisessen.
Auch auf dem Hauptplatz am Hafen
war heuer besonders viel los. Eine gro-
ße Bühne war aufgebaut, und es gab
tolle Vorführungen wie einen kroatischen
Folkloretanz in Landestracht, moderne
Tanzgruppen und auch Orchester mit
klassischer Musik … Und irgendwann
zwischendrin haben wir auch mal ge-
schlafen!
Es war eine wunderschöne Zeit für uns
in Kroatien, und die tollen Erlebnisse
und Erinnerungen helfen uns immer,
gut durch den Winter zu kommen. Und
dieses Jahr, wer weiß?
Dank Ihrer großzügigen Spende konnten
wir auch im vergangenen Jahr wieder das
Geld für die Fahrt nach Mali Losinj auf-
bringen. Liebe Grüße und vielen, vielen
Dank für Ihre Spende!
Die Kroatiencrew
Adelgundenheim
Das Meer bei Mali Losinj:
„Es war super schön!“
8
GRUPPENARBEIT IN DER ERZIEHUNGSHILFE
Die Sommermaßnahme der AEH Sendling 2011
„Wie in jedem Sommer fahren die Jungs
der Ambulanten Erziehungshilfe (AEH)
nach Arco am Gardasee auf einen Cam-
pingplatz. Nach der Anreise helfen alle
mit, die Zelte aufzubauen. Teamwork ist
jetzt gefragt. Nach Erledigung der Arbeit
gehen wir in den Campingplatzpool, um
uns zu erfrischen. Am Abend helfen wir
dann alle beim Abendessen mit. Eine
Gruppe macht das Essen, eine andere
deckt den Tisch. Diese Regelung gilt
generell für alle Frühstücke und Abend-
essen.
Am Ende eines jeden Tages, den wir mit
unseremTagebucheintrag abschließen, gibt
es eine Besprechung: Wie weit sind wir
mit unseren Zielen diese Woche schon
gekommen? Jeden Tag gibt es eine sehr
spaßige, aber auch sehr anstrengende
Aktion wie Klettern, Klettersteiggehen
oder Höhlenbegehung. Manchmal haben
wir aber auch Zeit zum Chillen.
Alles in allem ist es für uns Jungs eine
ganz wichtige und erlebnisreiche Woche,
bei der wir fürs Leben viel lernen. Unser
Erfolg wird bei einem schönen Abschluss-
essen gefeiert! Mir selber hat speziell die
Sommermaßnahme sehr geholfen, meine
persönlichen Ziele umzusetzen.“
Burak B.
„Auch wenn man denkt „Jungengruppe“
und so ... Eigentlich kann man hier viel
Spaß haben und was lernen. Ich will mich
bei der Jungengruppe bedanken, dass alles
so viel Spaß macht!“
Gabriel D., am Ende einer Maßnahme
Seit 2000 gibt es in der AEH Sendling
ein spezielles Angebot für Jungen, die
durch problematisches Freizeitverhalten
aufallen. Sie sind schwierigen Peergroups
zugehörig, gehören einer Multiproblemfa-
milie an oder fallen in der Schule aus dem
Rahmen.
Anerkennung und Wertschätzung sind bei
der Festigung der Fortschritte, welche die
Jungen machen, ein wichtiger Teil unse-
rer pädagogischen Arbeit: Hier steht das
Abschlussessen am Ende der Sommermaß-
nahme, die das Gruppenjahr abrundet,
im Mittelpunkt. Die Jugendlichen sehen
in diesem krönenden Abschluss den Lohn
für ihre Anstrengung, ihr Durchhalte-
vermögen – kurzum: für ihren großen
persönlichen Erfolg.
Ziel der Sommermaßnahme ist es, die
individuellen Probleme der Jugendlichen
mit Hilfe neuer Einstellungen und Ver-
haltensweisen zu lösen. Auch Gruppen-
ziele wie gutes Teamwork und Konlikt-
freiheit sind zentral. Ermöglicht wird das
Abschlussessen in den vergangenen Jahren
durch die inanzielle Unterstützung aus
dem Konto „Unbürokratische Hilfen für
Kinder in Not“. Und damit durch die
Gelder vieler Spender, die immer wieder
großzügig geben.
Die Sommermaßnahme ist ein Beispiel
für unsere geschlechtsspeziische Soziale
Gruppenarbeit als ein Teil unserer päda-
gogischen Arbeit. Die Gruppenarbeit ist
neben einer nachgehenden Elternarbeit
und an persönlichen Zielen der Jungen
orientierten Einzelfallhilfe ein wesentlicher
Baustein der AEH.
Das Konzept der Jungengruppe gliedert
sich in die regelmäßig alle 14 Tage statt-
indenden Gruppentrefen sowie die
mehrtägigen pädagogischen Maßnahmen
während der Schulferien.
Die Gruppentrefen beinhalten Aktionen
im Freizeitbereich zu Gruppenindung und
Motivationsaufbau sowie die intensive in-
haltliche Arbeit an pädagogischen hemen
und persönlichen Anliegen der Jungen.
Zu den Erfolgskriterien der Mehrtages-
maßnahmen zählen eine klare räumliche
Distanz zum problematischen Umfeld
der Jungen sowie das Angebot reizvoller
und herausfordernder Projekte. Sie sollen
den Jugendlichen einen Rahmen bieten,
neue Erfahrungen zu machen und dadurch
Lernprozesse auslösen.
Für uns gilt, den Spagat zu schafen zwi-
schen der ganzheitlichen Anforderung der
Jugendlichen sowie der Heranführung an
die individuellen physischen und psychi-
schen Grenzen einerseits und dem Spaß
bei der Sache andererseits, der den per-
sönlichen Erfolg in der Entwicklung des
Einzelnen unterstützt.
Meist voller Stolz präsentieren die Jungen
ihren Eltern und wichtigen Bezugsper-
sonen ihre Erfolge und persönlichen
Entwicklungsschritte. In diesem Zusam-
menhang steht das erwähnte Abschluss-
essen. Ohne die großzügigen Spenden-
gelder aus dem Konto „Unbürokratische
Hilfen“ wäre es nicht möglich! Unseren
Förderern sei hierfür sehr herzlich gedankt!
Sie bewirken Gutes!
Roland Oppermann
Diplom-Sozialpädagoge
Lehrtrainer für Erlebnispädagogik
Systemischer herapeut
Uli Dennerlöhr
Diplom-Sozialpädagoge
Systemischer Berater
Malik beim Klettern während der Sommermaßnahme 2011 in Arco am Gardasee.
9
UNSERE KOOPERATIONEN
KJSW UND KJF: GEMEINSAMER FACHTAG AM 14. MÄRZ 2012
Fachvorträge und Workshops zu Perspektiven der Sozialen Arbeit
Am 14. März veranstalteten das Katholi-
sche Jugendsozialwerk München e.V.
(KJSW) und die KJF in der Katholischen
Stiftungsfachhochschule (KSFH) Mün-
chen den angekündigten gemeinsamen
Fachtag „Welche Zukunft soll’s denn sein?
Gesellschaftliche Veränderungen und So-
ziale Arbeit“. Welche Zukunft steht der
von sozialem Wandel betrofenen Sozialen
Arbeit bevor und wie kann man diese Zu-
kunft aktiv mit gestalten? So lauteten die
Ausgangsfragen des Fachtags, die mit zwei
Fachvorträgen und in fünf Workshops dis-
kutiert wurden.
Prof. Dr. Peter Lenninger (KSFH Mün-
chen) beschrieb die Perspektiven für die
Praxis der Sozialen Arbeit. Eine ihrer
Herausforderungen bestehe in der Weiter-
entwicklung eigener Standpunkte (Vi-
sionen, Standards, Organisationsformen)
trotz fortschreitender Ökonomisierung.
Soziale Organisationen müssten ihr eigenes
Proil weiterbilden, ihr Selbstverständnis
klären und die strategische Ausrichtung
auf unterschiedliche Märkte (z.B. Dienst-
leistungsmarkt, Arbeitsmarkt) sowie präven-
tive Angebotsformen weiterentwickeln.
Prof. Dr. Carsten Wippermann (KSFH
Benediktbeuern, DELTA-Institut für
Sozial- und Ökologieforschung, Penzberg)
befasste sich mit den Ergebnissen der
Lebensweltforschung, die den Alltag an-
hand objektiver Lebenslagen und der
subjektiven Sicht der Personen, die diesen
Alltag erleben, erforscht. Die in „soziale
Milieus“ zusammengefassten Menschen
ähneln sich in Lebensaufassung und
Lebensweise. Hauptadressaten der sozia-
len Arbeiten seien: „Zurückgezogene
Traditionelle“, „Robuste Konsum-Ma-
terialisten“, „Defensiv-Prekäre“ und
„Subkulturelle Hedonisten“. Die Mit-
arbeiter der sozialen Arbeit hingegen
kämen mehrheitlich aus den Sub-Milieus
„Statusorientiertes Bürgertum“, „Modernes
Harmoniemilieu“, „Sozial-Ökologische“,
„Junge Traditionsbewusste“ und „Experi-
mentalisten“.
Dr. Franz Fink (Deutscher Caritas Ver-
band) wandte sich den „Erwartungen von
Menschen mit Behinderung“ zu. Gelin-
gende Inklusion sei ein Prozess, der auf
den Prinzipien der Solidarität und Subsi-
diarität fuße. Unter Leitung von Harald
Britze(ZBFS–BayerischesLandesjugend-
amt) befasste man sich mit der „Verant-
wortung der Jugendhilfe“ und diskutierte
hemenfelder wie „Bundeskinderschutz-
gesetz“, „Inklusion“ und „Zukunft der
Sozialen Berufe“.
Franz-Josef Schwarzkopf (KJF Augsburg)
warnte („Mensch Fachkraft“), dass die
„Generation sozial motivierter, ständig
verfügbarer und plegeleichter Mitarbeiter
endgültig ausgestorben“ sei. Mit „Image
Ein interessiertes Publikum verfolgte die Vorträge des gemeinsamen
Fachtags von KJSW und KJF in der Katholischen Stiftungsfachhochschule.
und Marke“ befasste sich Fridolin Dietrich
(Dietrich Identity GmbH) und betonte,
dass die Mitarbeiter der entscheidende
Mittler der dreidimensionalen Organisa-
tionsidentität (Äußerlichkeiten, Leistungen,
Verhalten) seien. Und Heinrich Birner
(ver.di München) gab zu bedenken, dass
vor 20 Jahren die Frage nach der „Attrakti-
vität als Arbeitgeber“ nicht gestellt worden
wäre; in diesem Zusammenhang stellte er
den „DGB-Index Gute Arbeit 2010“ vor.
Näheres zu den Fachvorträgen und den
Workshops erfahren Sie auf unserer
Website unter www.kjf-muenchen.de/
aktuelles/veranstaltungen: „Nachlese Fach-
tag: Welche Zukunft soll’s denn sein?“
und im Intranet unter KJF-News.
Götz-Dietrich Opitz
Referent für Öfentlichkeitsarbeit
10
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  • 1. DAS INTERVIEW Herr Prälat Kastenhofer, Sie sind Vorsitzen- der des Jugendfürsorgerates der KJF.Wie lan- ge sind Sie schon in dieser Funktion? Seit vier Jahren bin ich nun in diesem Amt – in das man übrigens bestellt wird. Laut Satzung tut das der Erzbischof von Mün- chen und Freising. Ich bin also im Jahr 2006 vom damaligen Erzbischof Friedrich Kardinal Wetter zum Jugendfürsorgerats- Vorsitzenden ernannt worden. Zwei Jahre zuvor übertrug er mir in der Nachfolge von Prälat Ernst Blöckl die Aufgabe des Vorstandsvorsitzenden. Hat der Erzbischof von München und Freising, jetzt also Erzbischof Dr. Reinhard Marx, noch andere Aufgaben, die den Verein betreffen? Ja, und die sind ganz grundlegend: Laut Satzung ist die KJF ein Verein, der als „kirchlich caritativer Fachverband der Erz- diözese mit Aufgaben der Jugendfürsorge“ betraut ist, und zwar „vom Erzbischof von München und Freising“. Der Verein „un- tersteht der Aufsicht des Erzbischofs“. Und welche Aufgaben hat der Jugendfürsor- gerat? Ich zitiere noch einmal die Satzung: „Der Jugendfürsorgerat hat die Geschäftsfüh- rung zu überwachen, Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung zu beraten, neue Aufgaben und Bildung von Schwer- punkten der Vereinsarbeit anzuregen und insbesondere Vereinsziele und eine strate- gische Planung festzulegen.“ Die Vereinsarbeit der KJF kann in diesem Jahr auf eine 100-jährige Geschichte zurück- blicken – wie fühlen Sie sich, wenn Sie an das Jubiläum der KJF denken? Ich empfinde große Freude bei dem Ge- danken, dass unser Verein in diesem Jahr nun schon so alt wird. 100 Jahre sind eine lange Zeit! Und dass ich ausgerech- net im Jahr 2010 in verantwortlicher Po- sition dieses Ereignis miterleben darf, das erfüllt mich selbstverständlich auch mit etwas Stolz. Noch größer jedoch ist mein Gefühl der Dankbarkeit gegenüber allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KJF. Sie sind es, die durch ihren Einsatz heute vielen Menschen eine gute Zukunft schenken. Durch was zeichnet sich die KJF im Verlauf ihrer Geschichte Ihrer Meinung nach aus? Das ist eine schwierige Frage, weil die Geschichte unseres Vereins so komplex ist. Ich denke aber, eine erste Annäherung birgt unser Leitbild. Darin ist von „christ- licher Tradition“ und „zeitgemäßer Hilfe“ die Rede. Unsere Dienstgemeinschaft ist nach wie vor geprägt von „religiöser Rück- besinnung auf die Grundlagen unseres Tuns“, wie es dort weiter heißt. Und dieses Tun hat im historischen Rückblick eine große Anpassungsbereitschaft bewiesen, vor allem in institutioneller Hinsicht. Können Sie hier bitte ein Beispiel geben? Ja, allein schon die Tatsache, dass unter der Leitung des damaligen Direktors, Dr. Johannes Müller, die Zahl der jährlich betreuten Kinder und Jugendlichen zwi- schen 1912 und 1915 von 300 auf 1.055 Schützlinge anstieg. Heute werden in allen Einrichtungen und Diensten jährlich rund 13.000 Menschen betreut. Das ist ein en- ormer Zuwachs! – Der Historiker Rudolf Oswald, der die Geschichte der KJF einge- hend untersucht hat, hat meines Erachtens ganz zu Recht seine Studie eben nach die- sen beiden Prinzipien benannt: „Christli- che Tradition und zeitgemäße Hilfe“. Laut Dr. Oswald war die KJF spätestens seit den Anfängen der Weimarer Republik damit den meisten Wohlfahrtsorganisationen voraus. Herr Prälat Kastenhofer, ich danke Ihnen für dieses Gespräch! Das Interview führte Götz-Dietrich Opitz. „HEUTE WERDEN IN ALLEN EINRICHTUNGEN UND DIENSTEN JÄHRLICH RUND 13.000 MENSCHEN BETREUT.“ Interview mit Prälat Lorenz Kastenhofer, Vorsitzender des Jugendfürsorgerates der KJF. Katholische Jugendfürsorge der Erzdiözese München und Freising e.V. 5 Die Studie befasst sich mit der Geschichte der KJF. Dabei geht es ihr um die ideellen Grundlagen der renommierten Fürsorgeorganisation, um jene pädagogischen Leitbilder, welche die Arbeit der KJF seit ihrer Gründung im Jahr 1910 prägen.
  • 2. UNSER FESTGOTTESDIENST Stimmig dazu ging die Kollekte in Höhe von über 1.000 Euro zugunsten des Kontos Unbürokratische Hilfen für Kinder in Not. Hauptzelebrant des Gottesdienstes war Erzbischof Reinhard Marx, unterstützt von den Konzelebranten Prälat Lorenz Kasten- hofer, Vorsitzender des Jugendfürsorgerates der KJF, Prälat Günter Grimme, Direktor der KJF Augsburg, Prälat Hans Lindenber- ger, Direktor der Caritas in München, und Prälat Karl-Heinz Zerrle, Landes-Caritasdi- rektor. In seiner Predigt ging Erzbischof Marx auf das Buch Jesaja ein, aus dem zuvor gele- sen worden war. Die Ansprache, die der Prophet vor 2.700 Jahren im Tempel zu Jerusalem hielt, sei ein „starkes Stück“. Sie müsse für die Verantwortlichen damals eine Provokation gewesen sein. Es ging dem em- pörten Jesaja darum, das Volk Israel daran zu erinnern, warum es zum Volk Gottes auserwählt worden war, um den Sinn des Bundes. Der Sinn war, so Marx, ein Beispiel zu ge- ben, „alternativ zu leben“, befreit zu wer- den zu einem neuen Leben, ein Lockvogel zu sein. Jesaja sagte: „Lernt, Gutes zu tun, sorgt für das Recht, helft den Unterdrück- ten, verschaft den Waisen Recht, tretet ein für die Witwen.“ Das, worauf es ankom- me, seien „Recht und Gerechtigkeit, Güte und Erbarmen, besonders den Schwachen, den Kindern und Jugendlichen gegen- über.“ „100 Jahre KJF zeigen etwas von den Antworten auf diese Provokation, auf diese Herausforderung“ von Jesaja. Die Ge- schichte der Kirche sei einerseits voll von Versagen, „das müssen wir nicht verschwei- gen in diesen Monaten“, spielte Marx auf den Missbrauchsskandal an. Doch Kirche sei auch voll von Innovation. Evangelium sei „eine neue Lebensweise“. Jesus stelle „in einer ganz neuen und über- raschenden Weise“ das Kind in den Mittel- punkt. „Orientierung am Kinde ist etwas, was zutiefst aus der christlichen Tradition kommt. Umso schlimmer ist es, wenn diese Tradition verraten wird“, unterstrich Marx. „So dürfen wir dankbar auf die 100 Jahre KJF zurückblicken, auf dieVielfältigkeit des Bemühens, Kinder wirklich in die Mitte zu holen, so wie Jesus es getan hat, die Waisen, von denen Jesaja spricht.“ Das mache die „Pädagogik Jesu“ aus. Die KJF zeige in der Entwicklung ihrer Einrichtungen, „dass sie immer bereit war, neue Probleme zu sehen und mit anderen zu lösen“. Nicht nur Be- treuung von Schutzbefohlenen, „sondern Beteiligung an dem, was notwendig ist für die Zukunft“. Das sei der Geist, der starke Impuls der Heiligen Schrift, der immer zu spüren sei in der KJF. „Dabei wird uns die Arbeit, so befürchte ich, nicht ausgehen“, schloss Marx seine Predigt. Götz-Dietrich Opitz mit Marc Ongena und Andreas Schrötter, Abteilung Ambulante Er- ziehungshilfen Landkreis München. RECHT UND GERECHTIGKEIT, GÜTE UND ERBARMEN Mit dem Festgottesdienst in der Kirche St. Sylvester begannen in der Früh um 9:30 Uhr die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen unseres Vereins am Freitag, den 25. Juni im Jubiläumsjahr 2010 – das gleich- zeitig das Europäische Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung ist. Unser Festgottesdienst mit Erzbischof Reinhard Marx. (v.l.n.r. Prälat Günter Grimme, Prälat Hans Lindenberger, Erzbischof Reinhard Marx, Prälat Karl-Heinz Zerrle und Prälat Lorenz Kastenhofer). 2
  • 3. „Musikalisch umrahmt wurde der Fest- gottesdienst vom Internationalen Chor München (Munich International Choral Society, kurz MiCS). Passend zu seinem Namen führte er eine Messe von Charles Gounod (1818–93) auf: Die Messe brève Nr. 7 in C-Dur, von der er, begleitet vom Organisten Marcus Sterk, alle Elemente des Ordinariums (Kyrie, Gloria, Sanctus, Agnus Dei) außer dem Credo sang. Dass ein Stück des Franzosen Gounod hier nicht fehl am Platz war, zeigt sich daran, dass er einst die Hymne des Vatikanstaa- tes („Inno e Marcia Pontiicale“) kompo- nierte. Die Hymne wurde erstmals zu Ehren von Papst Pius IX. auf dem Petersplatz von einer Militärkapelle gespielt. 1993 wurde die Hymne anlässlich des 15. Jahrestages der Wahl von Papst Johannes Paul II. mit einem neuen, von Msgr. Rafaello La- vagna verfassten lateinischen Text versehen. Darin heißt es: „Glückliches Rom, edles Rom, du bist Sitz des Petrus, der in dieser Stadt sein Blut vergoss und dem die Schlüssel des Himmelreiches übergeben wurden“. Der tief religiöse Gounod, der eigentlich Kleriker werden wollte, lebte übrigens 1843 in Berlin und Leipzig und wandte sich im Alter erneut der Kirchen- musik zu. DerChorMiCSwurde1982als„German- American Choral Society“ gegründet. Für ihn stehen von Beginn an die internati- onale Verständigung, der interkulturelle Austausch und soziales Engagement im Mittelpunkt. Die bunte Mischung aus Menschen verschiedener Nationalitäten und vielfältiger Interessen, die der Spaß und die Leidenschaft am gemeinsamen Singen verbinden, singt ein ausgeprägt internationales Repertoire verschiedener Epochen und Stilrichtungen. MUSIKALISCH INTERNATIONAL UMRAHMT Der Internationale Chor München beim Festgottesdienst Geleitet wird MiCS von Mary Ellen Kit- chens, die ursprünglich aus Houston in Texas kommt. Nach Stationen in New York und an der Yale University (USA) absolvierte sie ein Austauschjahr in Paris, bevor sie 1980 nach München wechselte. Dort legte sie an der Ludwig-Maximili- ans-Universität ihren Magister Artium im Hauptfach Musikwissenschaft ab. Diri- gierkurse besuchte sie unter anderem bei Sergiù Celibidache (München) und Juli- us Kalmar (Wien). 1991 begann sie ihre Tätigkeit im Audioarchiv des Bayerischen Rundfunks, das sie seit Januar 2004 hauptberulich leitet. Seit 1986 hat sie die musikalische Leitung von MiCS inne. Götz-Dietrich Opitz 3 Charles François Gounod (1818 -1893), französischer Komponist und Gründer der „Royal Choral Society“.
  • 4. Dem Festgottesdienst in St. Sylvester schloss sich um 11.00 der Festakt im nahe gelegenen Kardinal-Wendel-Haus an. Nach der Begrüßung durch Prälat Lorenz Kastenhofer, gab der Journalist Ulrich Harprath einen Überblick über das bevorstehende Programm. Harprath, der seit 2001 Stellvertretender Direktor des Sankt Michaels-Bundes und seit 2008 zusätzlich Programmleiter des Münchner Kirchenradios ist, konnte als Moderator für den Festakt gewonnen werden. Er lei- tete über zum ersten Grußwort, das Sozi- alministerin Christine Haderthauer hielt. Sie überbrachte die Glückwünsche des Ministerpräsidenten Horst Seehofer und betonte, dass das Motto der 100-Jahr- Feier „wunderbar gewählt“ sei, denn „die jungen Menschen sind unsere Zukunft“. Wenn sie als Ministerin ein Grußwort halte, werde sie von ihrem Haus entspre- chend gebrieft. Sie frage auch nach, ob sie die Gelegenheit nutzen könne, ele- gant die eine oder andere Auforderung oder Bitte einzubauen, was man besser machen könnte. „Das war diesmal Fehl- anzeige.“ Sie habe nur gehört: „Frau Mi- nisterin, die sind klasse, die sind super, die haben eine Vorreiterfunktion, auch inhaltlich und fachlich, hier dürfen Sie mal ausnahmslos nur loben.“ So sei die KJF ein ganz starker Partner, gerade für die bayerische Jugendpolitik. Haderthauer stellte fest, dass die Jugend- hilfekosten explodierten. In der Jugend- hilfe ginge es viel um Reparatur, „wo wir nicht sparen können und dürfen“. Doch man müsse überlegen dürfen, „ob wir richtig ansetzen, wenn wir eine Ge- sellschaftspolitik betreiben, die Familien nach und nach sinnentleert“. Es dürf- ten nicht „noch mehr Elternaufgaben verstaatlicht“ werden. Stattdessen müsse man sich mehr „um die Eltern kümmern, die ihrer Verantwortung noch nachkom- men“. Das werde in den Ambulanten Hilfen geleistet: „Eltern sind nicht zu er- setzen.“ Mit Blick unter anderem auf das Salberg- haus der KJF, „die einzige Säuglingsple- gestation“ in Bayern, gab Haderthauer zu bedenken, dass die soziale Arbeit, „die Sie alle leisten“, in der Gesellschaft eine zu geringe Wertschätzung erfahre. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KJF seien mit hoher Professionalität und Teamleistung, aber auch mit „Kopf, Geist und Herz“ engagiert bei der Sache. Zu- sammen mit dem christlichen Wertefun- dament sei ihre Arbeit „so wertvoll und unersetzbar“. Sie helfen 13.000 Men- schen, „Not wenden zu können. Und deshalb sind sie notwendig“, so Hadert- hauer. Ihretwegen sagten sich Förderer: „Hier will ich mithelfen, hier will ich dabei sein.“ In einem Extra-Grußwort vorab sagte die Ministerin: „Von der Gründung bis heute hat die KJF Flexibilität bewiesen. Auch anspruchsvolle Aufgaben, wie zum Beispiel die Errichtung der ersten Unter- suchungshaft-Vermeidungs-Wohngruppe in Bayern, ist der Verein beherzt ange- gangen. Obwohl es manchmal sicherlich schmerzlich war, Bestehendes aufzuge- ben, hat man sich neuen Herausforde- rungen stets gestellt. So ist es gelungen, zahlreiche vorbildliche Einrichtungen in der Kinder- und Jugendhilfe zu etablie- ren, die auf der Höhe der Zeit Betreuung von jungen Menschen im heimatlichen Sozialraum ermöglichen. Ich bin mir si- cher, dass die KJF auch die zukünftigen Herausforderungen meistern wird.“ Christine Haderthauer Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen Text von Götz-Dietrich Opitz DIESER MÜNCHNER VEREIN IST ETWAS BESONDERES Zum Grußwort von Staatsministerin Christine Haderthauer. STIMMEN ZUM JUBILÄUM „Hier darf ich mal ausnahmslos nur loben.“ UNSER FESTAKT 4
  • 5. Prälat Karl-Heinz Zerrle übermittelte die Glückwünsche des Landes-Caritasver- bandes Bayern und der Diözesan-Cari- tasverbände, „insbesondere derer, die sich glücklich schätzen, eine Katholische Ju- gendfürsorge zu haben“: also München- Freising, Augsburg und Regensburg. Da- mit verband er Dank für das segensreiche Wirken der Katholischen Jugendfürsorge. Geboren 1944, studierte Zerrle katho- lische heologie in Augsburg, Dillingen und München. Er begann seine Tätigkeit in der Caritas 1981 als Sekretär beim Cari- tasverband Augsburg. Zerrle ist als heraus- ragender Repräsentant des katholischen Sozialwesens seit dem Jahr 2000 Prälat und bayerischer Landes-Caritasdirektor. Das Verhältnis von Caritas und KJF, so Zerrle, sei von Anfang an ein familiäres gewesen – geprägt von Vertrauen, Hilfsbe- reitschaft und Zusammenstehen in guten und weniger guten Zeiten. Doch auch in Familien funktioniere nicht alles reibungs- los. So erinnerte Zerrle mahnend, aber humorvoll an die sinngemäßen Worte „unseres lieben Prälaten Va- lentin Döring“, damals Leiter des katholischen Büros: „Lieber gehen wir getrennt unter, als dass wir bei- de oben bleiben.“ So zeigte Zerrle anhand von Auszü- gen aus alten Jahresberichten der Caritas, dass seit deren Gründung Befürchtungen seitens der karitativen Vereine bestanden hätten, die Caritas könne Eingrife in ihre Arbeit beabsichtigen. Doch vor 100 Jahren wie heute ginge und gehe es darum, dass die Vereine gute Zusammenarbeit plegen und so in ihrer Sparte ausgezeichnet tätig sind. Heute seien die Katholischen Jugendfür- sorgen Mitglieder in der Landescaritaskon- ferenz und in den Arbeitsgemeinschaften der Caritas (Arbeitsgemeinschaft Förder- schule, Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendhilfe, Arbeitsgemeinschaft Behin- dertenhilfe und Landesverband Katho- lischer Einrichtungen und Dienste). Zerrle sieht die Katholischen Verbände mit der bayerischen Staatsregierung einig, dass auch in Zeiten leerer Kassen Kompetenz erhalten bleiben muss. Doch wenn schon gespart werden müsse, dann doch bitte bei allen: „auch bei den Banken, Wohl- habenden und Gut-Verdienenden“. Er schloss mit einem Zitat Papst Benedikts: Zur fachlichen Kompetenz müsse auch die Herzensgüte kommen. Nur so könnten wir die Liebe Gottes durchblicken lassen. Er wünscht der KJF, dass ihr dies stets ge- linge. Er dankte zugleich, dass sie das tut, damit „Menschen eine Zukunft haben“. Carola Ruf KOMPETENZ UND HERZENSGÜTE Zum Grußwort von Prälat Karl-Heinz Zerrle. In Vertretung des Oberbürgermeisters Christian Ude sprach Stadtrat Christian Müller (SPD) das Grußwort der Landes- hauptstadt München. Er übermittelte die Grüße des Oberbürgermeisters und der Zweiten Bürgermeisterin Christine Strobl. 100 Jahre KJF, das bedeute 100 Jahre Ver- sprechen an Jugendliche. Dieses Verspre- chen sei ein einseitiger Vertrag, der von der KJF weitestgehend gehalten wurde. Christian Müller, der selbst Sozialarbeiter ist, betonte, Kinder und Jugendliche ge- hörten in die Mitte der Gesellschaft. Und es sei wichtig, dass sie in dieser Gesellschaft Zukunft haben. Wie die aktuelle Forschung zeige, schaften 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen ihren Start ins Leben relativ problemlos. 30 Prozent aber schaften dies nicht so, wie es sein sollte. Müller unterstrich, wie wichtig es sei, dieses Versprechen auf eine Zukunft in der Mitte der Gesell- schaft einzuhalten. Die Landeshauptstadt München, so Müller, werde sich bemühen, Zuschüsse nicht weiter zu kürzen. Doch die Ressourcen seien knapp, und man werde in Zukunft wohl streiten müssen, wie die Mittel verteilt werden. Es gelte aber auch, den Wohlstand neu zu verteilen. Schließlich gehe es um die Chan- cen der Kinder und Jugendlichen im Leben, auf einen Arbeitsplatz und auf Aussicht auf Rente. Müller forderte die KJF auf, sich weiter als „ein starkes Stück Kirche in dieser Gesellschaft zu platzieren“. In Gestalt der KJF sei die Kirche ein wesentlicher Partner der Landeshaupt- stadt, der zeige, dass das Engagement von Menschen ganz zentral in der Gesellschaft sei. Er dankte für das Engagement der KJF und bot für die nächsten Jahre und Jahr- zehnte die Partnerschaft der Landeshaupt- stadt München an. Carola Ruf 100 JAHRE VERSPRECHEN Zum Grußwort von Stadtrat Christian Müller. „Ein starkes Stück Kirche in dieser Gesellschaft.“ „Damit Menschen eine Zukunft haben.“ 5
  • 6. UNSERE TALKSHOW Da das Motto des Jubiläumsjahres auf die „Zukunt von Menschen“ ausgerichtet ist, sollte die Gesprächsrunde dieses Motto dar- stellerisch und inhaltlich trefen. Und das tat sie auch! Moderator Ulrich Harprath stellte den Ju- gendlichen Fragen zu drei hemen: Was ist in meinem Leben geschehen, bis ich in die Hilfemaßnahme der KJF gekommen bin? Und was, als ich die Hilfe bekommen habe? Wie haben sich meine Aussichten auf mei- ne persönliche Zukunt seitdem verändert? Die vier Jugendlichen beantworteten die Fragen zwar unterschiedlich. Doch mach- ten sie alle deutlich, wie sich ihre individu- elle Zukunt durch die Hilfe der KJF neu gestaltete. Omaira Vasquez (20 Jahre) aus dem Erzie- hungshilfezentrum Adelgundenheim ließ das Festpublikum wissen, dass sie in Vene- zuela geboren wurde. Sie kam erst mit etwa fünf Jahren nach Deutschland, wo sie bei ihrem Vater aufwuchs. Mit 15 Jahren be- gann das Verhältnis zu ihm schwieriger zu werden, Omaira sollte alleine den Haushalt übernehmen, trotz Realschule! Eines Tages lud Omaira einige Freunde zu sich ein, der Vater kam nach Hause, und der Streit es- kalierte. Er warf sie raus mit der Warnung, dass sie „nie wieder einen Fuß“ in seine Wohnung setzen solle. NacheinemSelbstmordversuchkamOmai- ra ins Krankenhaus und dann für mehrere Monate in die Schutzstelle. Danach bekam sie einen Platz im Adelgundenheim, von wo sie im Mai 2009 zu den Flexiblen Hilfen im Außenbetreuten Wohnen kam. Dort hat sie „viel Unterstützung bekommen“. Im Juli, wenn die Jugendhilfe endet, zieht Omai- ra in eine eigene Wohnung. Gegenwärtig macht sie mit abgeschlossener Mittlerer Reife ihre Ausbildung zur Erzieherin. Ob der Beruf das ist, was sie sich vorgestellt habe? Omaira antwortete selbstbewusst: „Ja, auf jeden Fall, sonst würde ich das ja nicht machen“ – das Publikum lachte be- geistert. Ab September arbeitet Omaira in der dem Adelgundenheim angegliederten Kinderkrippe St. Bernadette. Sie mache das Praktikum dort „mit sehr viel Stolz“. Simone Hanne (20 Jahre) legte erst zwei Tage vor der Talkshow ihre Mathe-Prü- fung zur Mittleren Reife ab, auf die sie mit großem Durchhaltevermögen hingearbei- tet hatte. Wie die Prüfung ausgegangen sei? „Ich selber schätze mich jetzt nicht so schlecht ein, ich war ja eigentlich ganz gut vorbereitet“, sagte sie selbstbewusst. Im Sommer beginnt Simone eine Ausbildung zur zahnmedizinischen Fachangestellten. Gut vorbereitet hat sie, wie Omaira auch, das Adelgundenheim, wo sie seit Dezember 2007 wohnt. Zuvor lebte sie gemeinsam mit ihrer jün- geren Halbschwester in einer Plegefamilie – ihre leibliche Mutter starb an Drogen- missbrauch, als Simone gerade mal drei Jahre alt war. Vor etwa fünf Jahren wurde die familiäre Situation in der Plegefamilie immer schwieriger. Die Plegeeltern hatten sich extrem auseinandergelebt, und die Ehe zerbrach. Irgendwann wurde die Beziehung zur Plegemutter kompliziert. Nun ist Si- mone also im Adelgundenheim. Im Okto- ber 2009 kam sie, gemeinsam mit ihren drei Ratten, in die teilbetreute Mädchen-Wohn- gruppe. Dann wandte sich der Moderator dem dritten Talkshow-Gast zu, bei dem „sich heute die Aufregung in Grenzen halten wird, denn er ist schon erprobt in Film und Fernsehen“: Carmen Telschig (19 Jahre) hat es nämlich bei „Deutschland sucht den Su- perstar“ (DSDS) bis zum „Recall“ geschat – ein Hinweis, den das Publikum mit Ap- plaus quittierte. Mit ihrem schrillen Outit und ihrer Inter- pretation von „You’re my heart, you’re my soul“ (Modern Talking) konnte sie Dieter Bohlen überzeugen. Auf der Website Loo- Mee-TV kann man dazu lesen: „Carmen wurde mit drei Jahren vom Jugendamt ins Heim gebracht, um den Suchtproblemen derElternzuentliehen.Eshatmichsehrge- freut, mal einen Menschen im Fernsehen zu sehen,derüberseinvermeintlichschlimmes Schicksal nur positiv zu berichten weiß. Carmen machte einen aufgeregten, aber durchaus gutgelaunten Eindruck. Sie ver- sprühte einfach nur gute Laune.“ So auch bei der Talkshow! Carmen kam nach ihrer Zeit im Clemens-Maria-Kinder- heim im Alter von 15 Jahren zuerst in die Außenwohngruppe „Trampolin“ und dann, dreiJahrespäter,insEinzelbetreuteWohnen bei „SBW – Flexible Hilfen“. Was die KJF für sie bedeutet? „Die Betreuer stehen im- mer hinter einem und fördern einen, auch wenn es einem nicht immer passt, was die grad sagen (das Publikum lacht), und man „AN EUCH SIEHT MAN, DASS MAN ETWAS ERREICHEN KANN.“ Highlight des Festaktes war sicherlich die Talkshow mit vier Jugendlichen, die aktuell in der KJF betreut werden. „Vielleicht werde ich auch mit Jugendlichen arbeiten.“ UNSER FESTAKT 6
  • 7. lernt, auch kritikfähiger zu werden, was ich natürlich auch nötig hatte.“ Ihre Zukunts- aussichten? Entweder mit dem fachgebun- denen Abitur ein Studium an einer FH in Konzertgesang beginnen oder eine Aus- bildung zur Krankenschwester. Das Ende der KJF-Maßnahme ist wahrscheinlich im Herbst 2010. Dann plant sie einen Umzug mit ihrem Bruder. Zu guter Letzt kam Florian an die Reihe. Er hatte nie Kontakt zu seinem Vater, seine Mutter war alleinerziehend. Auf die Fest- stellung des Moderators, dass seine „Schul- zeit nicht immer geradlinig“ verlaufen sei, antwortete Florian ganz ofen: „Ich habe sehr früh angefangen, Drogen zu konsu- mieren, habe viel Schmarren gemacht, viele Stratatenbegangen,natürlichauch,ummir das zu inanzieren. Dann hat halt die Schule auch keinen Platz gehabt, man hat sich nur noch den ganzen Tag zugedröhnt.“ Sehr früh, mit 11-12 Jahren, begann Florian, Cannabis und Alkohol zu sich zu nehmen. Mit 14 Jahren hatte er erste Erfahrungen mit dem Jugendgericht. Ende 2006 begann die so genannte „Betreu- ungsweisung“ in der Abteilung Gefährde- tenhilfe.Florianwörtlich:„Dasistnatürlich nicht freiwillig, da kommt man dann mit dem Gedanken rein, leckt‘s mich doch am Sonstwas. Ich habe die Arbeit der Gefähr- detenhilfe zuerst als ziemlich distanziert erlebt.“ Florian arbeitete damals zwar immer wieder mal bei Zeitarbeitsirmen, hatte für sich aber keine Zukuntsperspektive. Er lebte in den Tag hinein, fühlte sich nicht in derLage,seine„Stützen“DrogenundAlko- hol aufzugeben. „EsdauerteinebestimmteZeit,bismansich irgendwieaufsowaseinlässt“,beschriebFlo- rian das Verhältnis zu seiner Betreuungshel- ferin, Irmgard Müller. Er fasste im Laufe der Zeit Vertrauen, war zunehmend bereit, sich mitderRealität,seinemVerhaltenundauch seinen Ressourcen auseinanderzusetzen. Und von diesen hat er viele: Mittlerweile ist Florian im 2. Lehrjahr als Motorradme- chaniker. Die Lehre macht ihm Spaß, er ist einer der Besten in der Berufschule. UndseinePlänefürdieZukunt?Ermöchte die Lehre gut abschließen und danach ein Jahr im Ausland arbeiten (work & travel). Längerfristiges Ziel ist die Meisterprüfung oder auch das Fachabi: „Vielleicht auch mit Jugendlichen arbeiten, bisschen was wie- dergeben, was ich gelernt habe von meiner Frau Müller bei der Bewährungshilfe; sie weiß, wenn ich mal den Arsch nicht hoch krieg, wie sie mich packen muss.“ Dafür er- hieltFloriangroßenApplaus–undIrmgard Müller seine Blume, die er, wie die anderen drei auch, zusammen mit einem Buchgut- schein am Ende überreicht bekam. Doch zuvor war Erzbischof Marx auf die Bühne gebeten worden – um „gelöchert“ zu werden, wie der Moderator die Freitag- Ausgabe des Münchner Merkurs zitierte. Die vier Jugendlichen hatten viele Fragen an den Erzbischof, der übrigens die Kol- lekte seines Antrittsgottesdienstes vor zwei Jahren der Gefährdetenhilfe gespendet hat- te. Florian bedankte sich und fragte, ob es möglich wäre, „in diese Richtung mehr zu tun“. Der Bedarf für mehr inanzielle Mittel sei in der Tat zu prüfen, erwiderte Marx. Er nutzte Florians Frage „schamlos aus“, um den Fördervereinen der KJF für ihre Hilfe zu danken. Omaira fragte, ob der Erzbischof das Adelgundenheim kenne. Der war bisher aber „nur“ beim Lichtblick Hasenbergl, in Steinhöring und eben bei der Gefährdeten- hilfe: „Wollen Sie uns mal besuchen kom- men?“, hakte Omaira nach, gefolgt von viel Applaus. Es seien noch so viele zu besuchen, so der Erzbischof. Aber „das Adelgunden- heim kommt jetzt auch auf die Liste, und Herr Brieller wird dafür sorgen, dass ich es nicht vergesse“. Simone wollte wissen, wie der Erzbischof persönlich zur Jugendhilfe steht: „Wenn Sie hören, dass jemand im Heim lebt, was halten Sie davon?“ Marx gab an, dass für ihn als Jugendlicher das Leben im Heim eine völlig fremde Welt war. Doch sobald er als Priester in die Arbeit hineinkam und als Bischof durch viele Einrichtungen ging, begann sich das zu ändern: „Wenn man in junge Menschen investiert, und dann sieht, dass man etwas tun kann“, das indet er „so großartig“. Auch Simones Frage nutzte er „schamlos aus“, um allen Mitarbeitern der KJF herzlich zu danken. Carmen sprach zuletzt eine „negative Sei- te“ der Kirche an: den Missbrauchsskandal. Dieser sei, so Marx, ein derartiger „Wider- spruch zum Evangelium, dass uns das sehr berührt“. Ihn habe das in den vergangenen Monaten „innerlich sehr bewegt“. Auf der anderenSeitesollemaneiner„Verschiebung in der Wahrnehmung“ entgegenwirken, ohne den Eindruck zu erwecken, man wol- le nicht auf das Negative schauen: „Umso mehr wollen wir jetzt zeigen, wie stark und gut wir dennoch sind“. Das Publikum be- dankte sich für die Talkshow mit anhalten- dem Applaus! Götz-Dietrich Opitz Bei der Übergabe der Präsente mit Blumen. 7
  • 8. Die Musik, betonte Moderator Ulrich Harprath, war also „samt und sonders hausgemacht“. – Doch nicht nur die: Auch die Geschenke, die die Grußwort- Redner und Erzbischof Reinhard Marx erhielten, sind „hausgemacht“. Denn alle wurden in den Behinderten-Werkstätten der KJF hergestellt. Die Saitenreißer spielten „Wir fahrn mit der Zilln übern See“ und das „Andantino“ von Mozart, die Ruhpoldinger „Du bist der Herr, der mein Haupt erhebt“ und „We shall overcome“. Die Saitenreißer sind acht Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren, die auf so genannten „Veeh- Harfen“ gemeinsam musizieren. Geleitetet wird die Gruppe von Rosema- rie Zampach, Sabine Reiter und Waltraud Landes, die das Veeh-Harfenspiel mit Gi- tarre und Flöten begleiten. Die Veeh-Har- fen sind Tischharfen, die mit 25 Saiten bespannt sind. Zum Spielen wird ein No- tenblatt unter die Saiten geschoben und nach Punkten darauf gespielt. Deshalb können die Saitenreißer Melodien ohne Notenkenntnis spielen, erklärte Zampach dem Festpublikum in einem Interview mit Moderator Harprath. Seit Oktober 1996 gibt es im HPZ Ruh- polding den Heilpädagogischen Fach- dienst unter der Leitung von Antje Schim- melmann. In diesem Schuljahr sind es insgesamt 15 Jugendliche im Alter von 13 bis 21 Jahren, die einmal pro Woche zur heilpädagogischenMusikgruppekommen. Besonderheit der Gruppe ist, dass jeder ein Instrument nach seinen Fähigkeiten spielt und dazu singt oder rappt. Gespielt wird nicht nach Noten, sondern nach Farbpunkten, wie Schimmelmann in einem Interview mit Moderator Harprath beschrieb. Auf sie zeigt Schimmelmann während der Auf- führung mit den Füßen, da sie die Hände benöti- gt, um Gitarre zu spielen. Die Farbtäfelchen, die vor ihren Füßen liegen, stehen für einzelne Töne. Sie korrespondieren mit Farbpunkten auf jedem Ton der Instrumente, die Schimmelmann dort angeklebt hat. Das Motto der Musikgruppe lautet nach einem ihrer Lieblingslieder: „Mega-Spaß, hier geht die Post ab, und ich bin dabei“. Die Auftritte, wie vor einigen Jahren beim bayerischen Musikwettbewerb, sind jedes Mal Höhe- punkte. Sie dienen als Motivation, neue Dinge auszuprobieren, und stärken das Selbstbewusstsein der Teilnehmer enorm. Nach dem Festakt trat der Mitarbeiterchor des Einrichtungsverbunds Betreuungs- zentrum Steinhö- ring auf, der drau- ßen im Garten des Kardinal-Wendel- Hauses während des Bufets Kost- proben aus seinem breiten Repertoire spielte. Von Wolf- gang Hiendl und Regina Windshuber gegründet, besteht der 13 Personen starke Chor bereits seit etwa zehn Jah- ren. Vor acht Jahren wurde die Chorlei- tung an Martina Kahles übergeben und 2006 schwangerschaftsbedingt an Magda- lena Grill. Götz-Dietrich Opitz MUSIK NACH FARBPUNKTEN UND MIT MEGA-SPASS Für die musikalische Umrahmung des Festaktes sorgten die Saitenreißer der St.-Nikolaus-Schule in Erding und die Musikgruppe des Heilpädagogischen Zentrums in Ruhpolding. Die Saitenreißer mit ihren Veeh-Harfen in Aktion. Die HPZ-Musikgruppe. Die musikalischen Mitarbeiter von Steinhöring. UNSER FESTAKT 8
  • 9. Wie in der zweite Ausgabe von „Unsere KJF“ angekündigt, wurde auf dem Festakt der KJF-Jubiläumsilm gezeigt, der von der Agentur „Golden Camera“ erstellt wurde. Er gibt einen informativen wie unterhalt- samen Überblick über das Leistungsspekt- rums der KJF, und das in gut 17 Minuten. Bewusst verzichtet wurde auf Aussagen Mit dem Bufet ging bei strahlend blauem Himmel der KJF-Festakt zu Ende – der obendrein schön dekoriert war: DieTische im Garten zierten selbst gemachte Büch- lein, Fähnchen und schmackhafte Kekse, im Corporate Design der KJF, versteht sich. Mit jedem Biss konnten die Gäste schmecken: „Wir haben die KJF zum Fres- sen gern!“ Der Festakt, auf dem Jürgen Roßmann vom EVBZ Steinhöring übrigens die schö- nen Fotos in dieser Ausgabe schoss, fand ein breites Medienecho: Nicht nur der be- reits zitierte Münchner Merkur berichtete am selbenTag über „100 Jahre Katholische Jugendfürsorge“. Auch die Süddeutsche Zeitung schrieb anlässlich der Jubiläums- feier über „Lebensunterstützer statt Be- wahranstalt“. Die Münchner Kirchenzeitung beobach- tete mit Blick auf die Talkshow-Jugend- lichen, dass der Erfolg „nicht in der Bilanz, sondern auf der Bühne“ stehe: „Direktor Bartholomäus Brieller und Prälat Lorenz Kastenhofer freuen sich über das gelun- gene Fest und die anerkennenden Worte aus der Politik.“ Die Artikel können Sie auf unserer Website unter www.kjf- muenchen.de/home.html nachlesen. Nicht zuletzt waren die geladenen Gäste mit der schönen Feier sehr zufrieden. Da- von kann man sich überzeugen, wenn man die Einträge im Gästebuch anschaut, das im Foyer für alle auslag: Pfarrer Helmut Heiserer aus Regensburg beispielsweise schrieb: „Typisch KJF: originell, fachlich super, gelungen!“. Marianne Künzel von der Regierung von Oberbayern rief aus: „Gott sei Dank, dass es die KJF gibt!“ Anton Karl, ehemals Leiter des Einrich- tungsverbunds Betreuungszentrum Stein- höring, beteuerte: „Es hat sich gelohnt, hier 36 Jahre tätig zu sein!“. Ulf-Arne von Trotha vom Katholischen Jugendsozial- werk meinte: „Als Start-Up für die nächs- ten 100 Jahre: sehr gelungen.“ Franz-Josef Schwarzkopf von der KJF-Akademie in Augsburg wünschte unserem Verein: „Mit Sonnenschein ins nächste Jahrhundert!“. Dem schloss sich Stadtrat Müller an: „Al- les Gute für die nächsten 100 Jahre!“. Götz-Dietrich Opitz ALLES GUTE FÜR DIE NÄCHSTEN 100 JAHRE! Die Gäste waren begeistert, voran Prinzessin Ursula von Bayern. über die Angebotsentwicklung oder deren Schwerpunkte, wie sie sich seit Gründung der KJF im Jahr 1910 entwickelt haben, als auch auf sozialpolitische hemen. Der Film ist neben dem Jubiläumskalen- der, dem Messestand (Wandsystem) und der KJF-Festschrift im Buchformat eines von vier Präsentationsmitteln, mit denen sich die KJF im Jubiläumsjahr 2010 als ein moderner, zur freien Wohlfahrtsplege gehörender Fachverband unter dem Dach der Caritas mit seiner eigenen 100-jäh- rigen Geschichte präsentiert. Der Jubilä- umsilm feierte auf dem Festakt zwar keine wirkliche Premiere, da er bereits am KJF- Stand auf der AGORA des Ökumenischen Kirchentages erfolgreich zum Einsatz kam. Doch erhielt er hier als eigener Programm- punkt besondere Bedeutung. Der Film beginnt mit dem Jubiläumsmotto vor dem Hintergrund des Jubiläumsmotivs, der Ti- telseite des bekannten Jubiläumskalenders also, die Jesus mit seinen Jüngern auf dem See Gene- zareth zeigt. Das Motto ist Ausgangspunkt für ansprechende und illustre Episoden durchwegs gelungener Bilder, die Auskunft über das Leis- tungsspektrum der KJF geben: Von Kinder- krippen, Frühförderung, Heilpädagogischen Kindergärten (inklusive des stationären An- gebots des Adelgundenheims) sowie Schulen, Horten und Internat; über Heilpädagogische Tagesstätten, Schulsozialarbeit, Ambulante Erziehungshilfen und Gefährdetenhilfe; bis zu Werkstätten, Förderstätten, Betreutem Wohnen und Seniorentagesstätten. Der Film kam beim Publikum sehr gut an. Viele Gäste zeigten sich überrascht von der Breite des Tätigkeitsfeldes unseres Vereins. Götz-Dietrich Opitz JUBILÄUMSFILM – 100 JAHRE KJF Die ganze Welt eines modernen, zur freien Wohlfahrtspflege gehörenden Verbandes in spannenden 17 Minuten. 9
  • 10. KJF UMSCHAU Unser Erziehungshilfezentrum Adelgun- denheim begrüßte die ÖKT-Besucher am Abend der Begegnung mit dem Bereich der Ausbildung am Maximiliansplatz. In selbstgefertigten mittelalterlichen Gewän- dern wurden Roggenladen und Birnen- brotkuchen angeboten. Als Zahlungsmit- telgaltnurderGulden.DemMottogemäß „München vor 500 Jahren“ machten die Besucher eine kleine Zeitreise. Im „Zirkus Gundellini“, der HPT Adelgundenheim, gab es Akrobaten, Jongleure und einen Fakir, begleitet mit von Harfenmusik, zu sehen. In der Neuen Messe München waren wir gleich zweimal vertreten. Das Adelgun- denheim stellte sein Ausbildungs- und Be- schätigungsprojekt vor und bot verschie- dene Leckerein sowie handwerkliche und textile Artikel zum Verkauf an. Die KJF als Träger war auf der AGORA zusammen mit dem Einrichtungsverbund Betreuungszentrum Steinhöring präsent. Tatkrätig wurden wir dabei von der Abtei- lung Gefährdetenhilfe, den Ambulanten Erziehungshilfen der Stadt München und auch vom Adelgundenheim unterstützt. Als Publikumsmagnet hatten wir unsere Bootsaktion, bei der Personengruppen ge- meinsam ein Boot bestiegen. Dabei spielte jeweils eine Person einen Menschen mit Behinderung. Nur durch Kommunikation und gemeinsames Handeln war ein Boot- seinstieg möglich. Ein KJF-Rätsel verdeut- lichte den Besuchern, an welchem Stand sie sich befanden. Unser Jubiläumsilm wurde auf der AGORA zum ersten Mal der Öfentlichkeit vorgestellt. Im Maximilianeum begleiteten „eiserne Personen“ die Besucher auf dem Weg zu den Aktionen vor Ort. Diese eisernen Menschen,auchSilhouettengenannt,wur- den vom Betreuungszentrum Steinhöring in Kooperation mit dem Kreisbildungs- werk Ebersberg erstellt. Dargestellt sind Menschen ohne und mit Behinderung. In der ausgestellten Biograie konnte man Wissenswertes über die jeweilige Person erfahren. Am Freitag war es auch für die beiden Mu- sikgruppenvomBetreuungszentrumStein- höring – Red Roosters und Rotes Motor- rad – so weit, der Bühnenautritt auf der Caritas- und Diakoniebühne im Marien- hof war da. Unter dem Motto „Menschen mit und ohne Behinderung musizieren“ begeisterten sie das anwesende Publikum mit jeweils zwei Musikstücken. Johanna Hofmeir, Leiterin Lichtblick Hasenbergl, war bei drei Podiumsdiskus- sionen als Gesprächspartnerin gefragt. Im Einzelnen ging es um die hemen: „Kin- der haben ein Recht auf Gesundheit“ und „Gute Geschäte für das Gemeinwohl“. Im Dialog mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel wurde das hema „Hofnung in Zeiten der Verunsicherung“ diskutiert. Martin Gerhold, Leiter Ambulante Erzie- hungshilfen der Stadt München, leitete ge- meinsam mit der Stelle für Alleinerziehen- de im Ordinariat den Workshop „Power unterm Dach – für Alleinerziehende mit pubertierenden Kindern“. Maria Ram-Seitz vom Salberghaus war Tischbegleiterin bei der Orthodoxen Ves- per, die am Odeonsplatz stattfand. Die Aufgabe bestand darin, den Tisch zu de- cken, die Menschen an den Tischen will- kommen zu heißen und zum Gespräch, Teilen von Essen und Trinken als auch dem Bibelwort einzuladen. Anschließend feierte man im orthodoxen Ritus mit ge- segnetem Brot, Öl, Wasser und Äpfeln. Beim Gottesdienst waren traditionelle or- thodoxe Gesänge zu hören. Abschließend lässt sich sagen, dass der ÖKT für alle Beteiligten ein sehr schönes und unvergessenes Erlebnis war. Immer wieder wurde das Wir-Gefühl innerhalb der Gruppe, der Einrichtung oder des Ver- eins KJF betont. Und es ielen die Worte wie: „Es war schön, dabei zu sein“! Wilhelmine Schmid Auf der Homepage: www.adelgundenheim. de können Sie die Rezepte vom Abend der Begegnung nachlesen. Die Red Roosters sind unter anderem bei youtube zu sehen. ÖKT 2010 – DIE KJF WAR IN „GEBALLTER VIELFALT“ DABEI! Nach langen Vorbereitungen war es nun endlich soweit, wir von der KJF machten uns auf den „ÖKT-Weg“. Sich austauschen und von einander lernen auf dem Ökumenischen Kirchentag. 10
  • 11. UNSER MITARBEITERFEST Franz Wallner. Doch schon kam das näch- ste Highlight, der bekannte Gstanzlsänger Hubert Mittermeier, auch bekannt als „Erdäpfekraut“. Und der hat uns zum Ver- gnügen aller ganz schön derbleckt! Manchmal kommt ja einer von draußen und sieht alles mit anderen Augen... Ihm ist sofort unser jägergrünes Logo aufge- fallen, weswegen er meinte, wir würden uns wohl bald in „katholische Jäger“ um- benennen, wo Direktor Brieller ein doch so begeisterter Jäger ist. Erdäpfekraut hat sogar vermutet, dieser würde davon träu- men, uns alle als Treiber auf Treibjagden mitzunehmen. Unseren Justitiar Stefan Braun aus der Ge- schäftsstelle wollte er lieber nicht so aus- führlich ansingen, das wäre bei Juristen gefährlich. Bei Georg Stidl, Leiter der Wohn- und Seniorenbereiche in Fends- bach und Eglharting, und bei Franz Wall- ner hat er sofort erkannt, dass die beiden wohl den gleichen Friseur haben, und forderte sie gleich zur Organspende auf: Er hätte da auf einigen Köpfen stillgelegte Flächen gesehen. Erdäpfekraut befürch- tete, dass Isabella Weber als Leiterin des Adelgundenheims wenig bezahlt wird, da es nur für ein „Pelzkragerl“ und nicht für einen „Pelzmantel“ gereicht habe. Bei Wilhelmine Schmid, der Seele aus dem Referat Öffentlichkeitsarbeit, hat er mangelnde Anerkennung erkannt: Ob‘s uns da bloß eine trockene Semmel leiht? Den Protestanten Götz Opitz, Referent für Öffentlichkeitsarbeit, meinte er, würden wir schon katholisch machen… Zweimal eine dreiviertel Stunde hat er gesungen, Am 24.09.2010 war ein historischer Tag: Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums fand das erste einrichtungsübergreifende Mitarbeiterfest für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Katholischen Jugend- fürsorge der Erzdiözese München und Freising e.V. statt. Immerhin etwa 500 Mitarbeiter waren nach Fendsbach gekom- men, um miteinander das Vereinsjubiläum zu feiern! Das Mitarbeiterfest war mit großem Auf- wand geplant und umgesetzt worden. Die meisten Einrichtungen hatten eine ge- meinsame Anreise organisiert, schließlich gibt‘s die KJF in der ganzen Erzdiözese. Da war die Anreise weit und teilweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu ma- chen. Am zahlreichsten vertreten war das BZ Steinhöring; einerseits hatten die Gast- geber nicht nur die Arbeit, sondern auch den kürzesten Weg, andererseits ist das BZ Steinhöring unser größter Verbund mit über 700 Mitarbeitern. Das Wetter war besser als erwartet: Alle Gäste, die ab 17:00 Uhr eintrafen, blieben – zunächst noch trocken – auf dem Hof, schauten sich um, begrüßten einander und unterhielten sich. Hier wurde auch das Willkommensgeschenk verteilt: Holzku- gelschreiber aus Ahornholz, ein Produkt der WfbM (Werkstätte für behinderte Menschen) in Steinhöring, waren extra mit dem Jubiläumsaufdruck versehen wor- den. Man stand so nett beieinander, da hatte noch keiner Lust, gleich in die Große Halle zu gehen. Die Fendsbacher hatten sich richtig ins Zeug gelegt, alles war liebevoll hergerich- tet: In der Großen Halle waren die Büh- ne und jede Menge Biertischgarnituren aufgebaut. Und am anderen Ende die Bar mit Sekt, Prosecco und Aperol-Spritz, ein gut besuchter Ort. Ein kleines Festzelt war auch noch drangebaut, damit auch alle Platz hatten. In der „Kartoffelsortieranla- ge“ war, wunderbar herbstlich dekoriert, das Hofcafé eingerichtet, und im „Kartof- felkeller“ mit dem schönen Gewölbe der Weinkeller. Nach der herzlichen Begrüßung durch den KJF-Vorstandsvorsitzenden Bartho- lomäus Brieller sang erst mal der Mitar- beiterchor Steinhöring und sorgte für gute Stimmung. Währenddessen wurde schon das Abendessen ausgegeben: Es gab Fends- bacher Ochsenbraten mit Spätzle, Gemü- selasagne (mit Fendsbacher Gemüse) oder bayerischen Wurstsalat. Jetzt wissen wir, warum der Fendsbacher Ochsenbraten so gelobt wird: Mmmmmmh… Dann spielte „Septime“ auf, die Band un- seresKollegenundModeratorsdesAbends, ÜBER EIN VIERTEL DER MITARBEITERSCHAFT FEIERT GEMEINSAM Unser Mitarbeiterfest am 24. September 2010 im Fendsbacher Hof Die „Große Halle“ wäre fast zu klein gewesen und war gefüllt bis auf den letzten Platz. Ausgelassene Stimmung im Weinkeller. Die urbayerische Stimme Michaela Eisenreich. 2 Alles war perfekt vorbereitet. Die Gäste konnten kommen. Der Mitarbeiterchor Steinhöring.2 3
  • 12. Hoch hinaus wollten am 28. Juli zehn Kinder des Clemens-Maria-Kinderheims (CleMaKi), einer Einrichtung der KJF. Auf Einladung des Lufthansa-Vorstandes waren sie unter den ersten Fluggästen im neuen Airbus A380, den die Lufthansa an diesem Tag auf dem Flughafen München einweihte. An Bord der Maschine durften die Kinder verfolgen, wie die Flughafenfeuerwehr den wuchtigen Jet mit großen Isarwasserfontä- nen taufte. Zuvor hatte Edith Ude-Welser, die Frau des Münchner Oberbürgermeisters Chri- stian Ude, den offiziellen Namen des Flugzeugs verkündet: „München“. Die Lufthansa nennt damit ihren neuen Air- bus nach einer Stadt, die das Flugzeug gar nicht ansteuern wird. Der Airbus ist der zweite A380, den die Lufthansa in Betrieb nimmt. 13 weitere werden folgen. Danach hob der Großraum-Jet zu zwei Rundflügen über die Alpen ab. Mit dem großen Alpenrundflug und einem auf- regenden Flugmanöver über Salzburg erlebten die Kinder vom CleMaKi ihren allerersten Flug. Inbegriffen war eine aus- giebige Cockpitbesichtigung zusammen mit dem Flugkapitän des Doppelstock- Jets. Copilot Markus Schnabel, der dem Lufthansa-Vorstand das CleMaKi emp- fohlen hatte, diente an diesem Tag der De- legation aus Putzbrunn als „Pate“. An den beiden Alpenrundflügen konnten auch interessierte Kunden teilnehmen. Trotz happiger Preise rechnete die Luft- hansa mit regem Andrang; ein First-Class- Fensterplatz kostete ganze 999 Euro. Als der erste Lufthansa A380 im Juni erstmals im Erdinger Moos landete, schauten 5.000 Menschen zu. Tatsächlich zog der Jet Tausende Zuschau- er an die südliche Landebahn des Mün- chener Flughafens; Hunderte Interessierte absolvierten einen der zwei Rundflüge, un- ter ihnen die Kinder vom CleMaKi. Da- nach entschwand der Airbus wieder nach Frankfurt am Main, wo sich die Wartungs- basis der Lufthansa befindet und auch die Piloten und die Kabinenbesatzungen sta- tioniert sind. Von dort nimmt er in Kürze den Liniendienst nach Tokio auf. Gruppenleiterin Eva-Maria Kleiner und Einrichtungsleiterin Sabine Kotrel-Vogel begleiteten die Kinder vom CleMaKi: Alle waren hellauf begeistert von dem beein- druckenden Flugzeug, von einem beein- druckenden Tag! Ein herzliches Dankeschön an die Luft- hansa AG! Sabine Kotrel-Vogel, Einrichtungsleiterin CLEMAKI HEBT AB! Mit dem neuen Airbus A380 Einrichtungsleiterin Sabine Kotrel-Vogel (erste Reihe) mit Kindern aus dem CleMaKi im neuen A380 „München“. DER GUTE ZWECK Zukünftige Pilotinnen erkunden das Cockpit. eingesagt hat ihm alles Franz Wallner. Doch Erdäpfekraut hat ihn gewarnt: Seinen letzten Einsager hat man angeblich erschlagen… Michaela Eisenreich und Fred Guggenber- ger, beide Kollegen in Fendsbach, hatten sich zur „open stage“ gemeldet. Eisenreich, die urbayerische Stimme, hat nicht nur Mitter- meier in Gstanzln geantwortet, sie hat auch in ihrem eigenen Beitrag überzeugt. Auch Fred Guggenberger mit seiner Mischung aus Country-Western und Westcoast-Musik begeisterte sein Publikum. Im Hofcafé gab‘s ausgezeichneten Kaffee und eine große Auswahl selbstgemachter Kuchen: Hüftgold vom Feinsten. Im Wein- keller ging‘s sehr geschmackvoll zu. Dort gab‘s neben Sekt, Wein, Brotzeitplatte und italienischen Antipasti Gitarrenspiel und Gesang von Rudi Baumann. Seine Musik bezauberte die Gäste und sorgte für fan- tastische Stimmung. Es war von Anfang an (20:00 Uhr) absolut voll und blieb so, bis Sänger und Songwriter Baumann, ein Kol- lege aus Steinhöring und Bandmitglied bei „Mardi Gras“, um 23:00 Uhr aufhörte zu spielen. Eigentlich sollte um 22:00 Uhr Schluss sein, tatsächlich hat es aber bis nach Mitternacht gedauert. Es geht das Gerücht um, die letz- ten hätten statt ins Bett auch direkt in den Frühdienst gehen können. Abschließend kann man nur den Kolleginnen und Kolle- gen in Fendsbach und Steinhöring danken: Sie haben uns ein tolles, rauschendes Fest ausgerichtet. Jeder, der nicht dabei war, wird wohl damit leben müssen, dass er oder sie etwas Einzigartiges verpasst hat! Carola Ruf und Götz-Dietrich Opitz Der Gstanzlsänger Hubert Mittermaier beim „Derblecken“. Country-Western und Westcoast-Musik mit Fred Guggenberger. „Septime“, die Band unseres Kollegen und Moderators des Abends, Franz Wallner. 5
  • 13. 225 Jahre, eine stattliche Zahl! Auf die kommen das Katholische Jugendsozi- alwerk München (KJSW) und die KJF zusammen, wenn man ihre beiden Jubi- läen addiert. 225 Jahre Erfahrung in der Sozialbranche. Grund genug, einen ge- meinsamen Fachtag zu organisieren. Die- ser fand, wie angekündigt, am 21.10.10 statt. Die befreundeten Fachverbände befassten sich in der Katholischen Stif- tungsfachhochschule München (KSFH) mit nichts geringerem als der „Zukunft der Sozialen Arbeit“. Der Vormittag war ganz der Wissenschaft gewidmet: Prof. Dr. Christoph Fedke (FH Landshut) sprach über „Politische, gesell- schaftliche und demographische Heraus- forderungen an die Soziale Arbeit“. Prof. Dr. Annette Vogt (KSFH) referierte über die „Anforderungen an die Soziale Arbeit aus wissenschaftlicher Sicht“. Laut Fedke überleben nur die Fachver- bände, die imstande sind, sich in einer politisch kaum noch gestaltbaren Gesell- schaft durch verstärkte Öfentlichkeitsar- beit Gehör zu verschafen; Fachverbände, die als Konkurrenten von „Social Busi- ness Enterprises“ hohe Qualität bieten und auf größere Unabhängigkeit von öfentlichen Kassen achten (Fundraising, mehr Privatkunden/Selbstzahler). Hierzu gehöre in Zeiten des Fachkräftemangels auch qualiiziertes Human-Resources- Management. Vogt plädierte für eine engere Verzah- nung von Wissenschaft und Praxis. Qualiizierte Antworten auf Fragen der Zukunftsvorsorge könne man nur im ständigen heorie-Praxis- Transfer und Praxis-he- orie-Transfer liefern. Hier sieht Vogt die Chance zu einer „relexiven Profes- sionalität“. Dazu müsse die heorieentwicklung weiter systematisiert, die empirische Forschung ge- stärkt, die Kritikfunktion von heorien zur gesell- schaftlichen Funktion So- zialer Arbeit genutzt sowie das Spannungsfeld von Professionalität und Öko- nomisierung im Kontext von Ethik und Menschen- rechten bewältigt werden. Am Nachmittag stellten Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter der Gastgeber vier Projekte aus der Arbeit der Verbände vor, die praktische Antworten auf diverse Herausforderungen geben. Die hemen: Heranführung an Beruf und Arbeitswelt für Kinder ab 10 Jahren (KJF, Johanna Hofmeir, Lichtblick Hasenbergl), In- klusion – Eine Schule für alle (KJF, Dr. Wolfgang Plaute, HPZ Berchtesgadener Land), Fachliche Entwicklung im Bereich Jugendsozialarbeit am Beispiel zweier La- bels der Jugendmigrationsdienste (KJSW, Katharina Fourier) und Perspektive Mi- gration – Vormundschaft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (KJSW, Albert Riedelsheimer, Jugendhilfe/ Vormund- schaften). Alle Vorträge des Fachtags sind auf der KJF-Website unter folgendem Link do- kumentiert: www.kjf-muenchen.de. KJSW und KJF werteten ihren ersten gemeinsamen Fachtag als großen Erfolg. Man entschloss sich sogar dazu, weitere folgen zu lassen. Götz-Dietrich Opitz FACHTAG „ZUKUNFT DER SOZIALEN ARBEIT“ 225 Jahre Erfahrung in der Sozialbranche: KJSW und KJF beschäftigen sich mit Fragen der Zukunftsvorsorge. KJF UMSCHAU 4
  • 14. 2003 – 2007 – 2011. Es ist wieder soweit: Am 14.05.2011 indet zum dritten Mal „More han Miles“ statt, der große Spen- denlauf des Adelgundenheims. Diesmal laufen wir von der Au durch den Eng- lischen Garten und durch die Innenstadt. Fast 100 Kinder, Jugendliche und jun- ge Erwachsene, die im Adelgundenheim leben, betreut werden oder ihre Ausbil- dung machen, laufen 20 Kilometer für einen guten Zweck. Zudem erfüllen sie an Zwischenstationen mal knilige, mal Ge- schicklichkeit erfordernde Aufgaben. 2003 konnte vom Erlös des Spendenlaufs eine Kletterwand am Adelgundenheim installiert werden. 2007 ermöglichten die Einnahmen vielen unserer Bewohner eine Ferienreise ans Meer – für viele zum ersten Mal in ihrem Leben. 2011 steht der Lauf ganz unter dem Motto „Heimkinder hel- fen Heimkindern“. Die Hälfte des Erlöses kommt unseren Pa- tenkindern in Kinder- und Jugendheimen der im südlichen Zentralafrika gelegenen Sambia zugute. Dort werden unter ande- rem viele AIDS-Waisen und behinderte Kinder betreut und gefördert. Sie erhalten Sachspenden für ihre Schul- und Berufs- bildung, zum Beispiel Schulbücher, Nähma- schinen und Stofe. Die zweite Hälfte des erlaufenen Geldes geht direkt an die Kinder und Jugend- lichen unserer Ein- richtung, die so für ihren Einsatz belohnt werden und sich klei- ne Wünsche erfüllen können. Jeder kann diesen Spendenlauf – und damit unsere Kinder und Jugendlichen sowie unsere Patenkinder in Sambia – unterstützen, in- dem er/sie Kilometer „kauft“. Denn mit jedem Kilometer, den ein Kind oder Jugendlicher läuft, gelangt mehr Geld in die Spendenkasse. Dabei können für 5 Euro schon die ersten fünf Kilometer eines Teilnehmers „gekauft“, mit 60 Euro kann der ganze Lauf eines Teilnehmers inan- ziert werden. Weitere Informationen erhalten Sie direkt über das Erziehungshilfezentrum Adel- gundenheim: Sven Mews Hochstr. 47, 81541 München Tel.: (0 89) 48 09 03 - 34 Unsere Bankverbindung für Spenden: LIGASpar-undKreditgenossenschafte.G. Kto.-Nr.: 2 141 760 / BLZ: 750 903 00 Überweisungszweck: More than Miles Natürlich würden wir uns über Ihr reges Interesse sehr freuen! Frank Wallmeier-Wöller Erziehungshilfezentrum Adelgundenheim Bereichsleitung Ambulante Angebote Projektleitung Schulprojekt P.R.O.F.I.L. MORE THAN MILES Heimkinder helfen Heimkindern Wer kennt ihn nicht, den Oberbayernbus der DB Bahn. Wer ihn doch nicht kennt, dem sagt sicherlich dieser Name was: „Re- gionalverkehr Oberbayern GmbH“ (kurz: RVO), die seit über 30 Jahren Linienver- kehre im südlichen Bayern anbietet. Seit 2009 ist ihre Zugehörigkeit zur DB durch ein einheitliches Erscheinungsbild für alle sichtbar. Was das mit der KJF zu tun hat? Sehr viel! Denn das Referat für Öfentlichkeitsar- beit konnte den Oberbayernbus für die Unterstützung einer Plakataktion zum KJF-Jubiläumsjahr gewinnen! Seit Anfang November 2010 hängen in vielen RVO- Bussen 130 Plakate der KJF aus. Gleich hinter dem Busfahrer, ebenfalls für alle sichtbar. Auf ihnen ist unser schönes Jubi- läumsmotiv mit -motto zu sehen. Sechs Regionen wurden beim Aushang be- rücksichtigt: - Achental - Berchtesgadener Land - Raum Rosenheim (inkl. Linie 9410 Haag-München) - Tegernseer Tal (inkl. Linie 9551 München-Tegernsee) - Traunsteiner Raum - Werdenfelser Land (Garmisch/Weil- heim/Obergammergau/Murnau) Also: Wenn Sie mal als einer der etwa 1 Mio. Einwohner im Bedienungsgebiet und als einer von 36,8 Mio. Fahrgästen, die der RVO im Jahr befördert, von ei- ner der etwa 5.800 Haltestellen in einen der rund 300 RVO-eigenen roten Busse steigen, die mit weiteren etwa 320 ange- mieteten Fahrzeugen ein Streckennetz von 11.195 km befahren und 27,2 Mio. Bus- kilometer zurücklegen, und das auf einer der 328 Linien in einer der sechs Regionen tun, dann achten Sie doch auf unsere Pla- kate! Den 585 Beschäftigten der Regionalver- kehr Oberbayern GmbH nochmals ein herzliches Vergelt´s Gott! Götz-Dietrich Opitz PLAKATAKTION Seit November 2010 hängen in RVO-Bussen Plakate der KJF aus. Die Teilnehmer des letzten Spendenlaufs. 9
  • 15. In der Ausgabe 2/10 berichtete Caro- la Ruf über die Münchner Freiwilligen Messe 2010, an der unser Verein teilge- nommen hatte. Da für 2011 schon „meh- rere Einrichtungen und Dienste Interesse bekundet“ hätten, orakelte sie, dass wir „uns dann wohl abwechseln müssen, damit auch alle Platz haben!“. Sie sollte Recht behalten: Neben dem Erziehungs- hilfezentrum Adelgundenheim und dem EVBZ Steinhöring waren heuer drei wei- tere Einrichtungen mit von der Partie. So waren die Schülerhilfen (Ambulante Erziehungshilfen Stadt/Landkreis Mün- chen) auf der Suche nach Unterstützern für die Nachhilfe in den Gasteig gekom- men; die Abteilung VM/BT suchte nach Rechtlichen Betreuern; und „SBW Flexi- ble Hilfen“ hatte Jobs für einzelne Fami- lien bzw. Mütter zu vergeben und schaute sich nach Ehrenamtlichen für Umzüge, Handwerkliches und Kinderbetreuung um. Das EVBZ Steinhöring legte seinen Schwerpunkt in die Begleitung von Frei- zeiten; und das Adelgundenheim hatte fünf Arbeitsfelder im Angebot: Home- pagegestaltung, Mitarbeit Heimzeitung, Musik- und Klavierunterricht, Mithilfe Fahrradwerkstatt und Archiv. Die fünf beteiligten Einrichtungen und Dienste der KJF befanden sich unter einer Vielzahl von Verbänden und Ver- einen, die im „Eu- ropäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit“ Helfer suchten. Die 85 Organisationen, die unter dem Mot- to „Engagiert leben in München“ ihre Arbeit präsentierten, und die 5.180 Besu- cher, die von Info- stand zu Infostand strömten, waren ein neuer Rekord. Denn seit 2006 habe sich die Besucherzahl mehr als verdop- pelt, sagte Gerlinde Wouters, Geschäfts- führerin von FöBE, der „Süddeutschen Zeitung“. Das „Pro- jektbüro Förderung Bürgerschaftlichen Engagements“ (FöBE) ist der von der bayerischen Landeshauptstadt geförderte Organisator der Messe. Unsere fünf KJF-Einrichtungen zogen eine insgesamt zufrieden stellende Bilanz des gemeinsamen – dritten – Messeauf- tritts; die Zahl der Interessierten rangierte von zwei bis 22 potentiellen Freiwilligen, mit denen man freilich noch einzelne Vereinbarungen treffen muss. Auch mit der gemeinsamen Planung und Organisa- tion zeigte man sich sehr zufrieden. Man war sich in der Einschätzung einig, dass das konstruktive Miteinander ein Beitrag zur Steigerung des trägerweiten Wir-Ge- fühls war. In diesem Sinne ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten! Götz-Dietrich Opitz DIE KJF AUF DER 5. MÜNCHNER FREIWILLIGEN MESSE „Engagiert Leben in München“ Barbara Hohenadl, Götz-Dietrich Opitz (stehend), Nicole Schulz, Carola Ruf, Franz Wallner (kniend); nicht im Bild: Anja Birkle, Susanne Funk, Silvia Hof- mann, Sabina Prader und Andrea Seif. 06.05.2011 HPZ Ruhpolding EINWEIHUNG DER VERSELBSTÄNDIGUNGSGRUPPE 07.05.2011 HPZ Ruhpolding MAIFEST 14.05.2011 Erziehungshilfezentrum Adelgundenheim MORE THAN MILES 28.05.2011 Geschäftsstelle und Einrichtungen TEILNAHME AM BENNOFEST 28./29.05.2011 BZ Steinhöring COUNTRY-FEST / FISCHERFEST MIT PREISFISCHEN 06. - 24.06.2011 Ligabank München JUBILÄUMS-AUSSTELLUNG VON KJSW UND KJF 30.06.2011 Ambulante Erziehungshilfen LK München TAG DER OFFENEN TÜR (Pfarrei St. Birgitta, Unterhaching) UNSERE TERMINE 30.06. - 01.07.2011 EASPD-Konferenz in Linz, Österreich „ALT? WAS NUN?“ (www.easpd-linz.com) 01.07.2011 Schloss Niedernfels SPONSORENLAUF 01. - 09.07.2011 BZ Steinhöring 40 JAHRE FESTWOCHE (Programm im Inter- und Intranet) 03.07.2011 HPZ Ruhpolding BEHINDERTENWALLFAHRT NACH MARIA ECK 07.07.2011 SBW-Flexible Hilfen 10 JAHRE MUTTER-KIND-BETREUUNG 04. - 08.07.2011 Erziehungshilfezentrum Adelgundenheim KULTURWOCHE (MIT SOMMERFEST AM 06.07.2011) 23.07.2011 BZ Steinhöring VDK-FEST im Intra- und Internet der KJF. 5
  • 16. DER GUTE ZWECK Es war das Wintersportereignis des Jahres! Zumindest im oberbayerischen Raum. Zwölf Prominente aus der Show-Welt traten am 3./4. März 2011 beim großen zweitägigen SAT.1- TV-Event gegeneinander an. Unter dem Titel „Die Winterspiele der Stars“ kämpften sie in der Max-Aicher-Arena, dem neu erbauten Inzeller High-Tech-Eisstadion, in drei olym- pischen Wintersportarten. Eine kleine Schülergruppe aus dem Heilpä- dagogischen Zentrum in Piding kam in den Genuss von Freikarten und durfte mit ca. 7.000 anderen Besuchern das Fernsehspekta- kel erleben. Darin traten auch sechs bekannte Persönlichkeiten in den Disziplinen Biathlon, Eisschnelllauf und Curling an, die um Ruhm, Ehre und natürlich Medaillen kämpften. Von den Prominenten wurde alles abverlangt: gute Kondition und Trefsicherheit beim Biath- lon, ein sicheres Händchen und Genauigkeit beim Curling sowie sicheres Balancieren und schnelles Fortbewegen beim Short-Track- Rennen und Eisschnelllauf. Mit dabei waren: TV-Starkoch Johann Lafer, die Schauspieler Peter Lohmeyer, Jimi Blue Ochsenknecht und Marie Bäumer; die Biath- letin Uschi Disl, Comedian Bernhard Hoë- cker, ProSieben-Moderatorin Charlotte En- gelhardt und Fußball-Legende Klaus Fischer. Moderiert wurde das TV-Live-Event von Jo- hannes B. Kerner und Andrea Kaiser („ran“). Beide konnten auf die tatkräftige Unterstüt- zung der Eisschnelllaulegende Anni Friesin- ger zurückgreifen. Am zweiten Tag traten die Prominenten in sechs Teams und drei Sportar- ten an, die in der ersten Show durch die Pro- mis erspielten Punkte verielen. Stattdessen er- spielte man neue Teampunkte, erneut wurden in den Sportarten jeweils Bronze-, Silber- und Goldmedaillen verliehen. Spannend für die Schüler war nicht nur, die Stars hautnah zu erleben, sondern auch ein- mal zu sehen, was hinter den Kulissen einer derartigen Live-Show passiert. Denn diese war nur mit einem enormen organisatorischen und technischen Aufwand sowie unzähligen Helfern durchzuführen. Angenehm überrascht waren am Ende alle Schüler von den relativ angenehm vorherr- schenden Temperaturen in der Eishalle. Somit blieben klamme Hände und kalte Füße aus, und wir konnten einen spannenden und inte- SCHÜLERGRUPPE BEI DEN WINTERSPIELEN DER STARS DKB Service GmbH spendete Freikarten für das Heilpädagogischen Zentrum in Piding. Impressionen unserer Pidinger Schülergruppe Schule/ Ausbildung 18 % Kleidung 17 % Klassenfahrt/ Ferienfreizeit 31 % Sonstige 15 % Arzt/Therapie 7 % Lebensmittel 5 % Möbel 7 % Prozentuale Aufteilung unserer Unterstützungen vom Konto „Unbürokratische Hilfe für Kinder in Not“ Jahr 2010 Unterstützungssumme 22.200 Euro ressanten Abend in Inzell erleben. Ein herzli- ches Dankschön an die DKB Service GmbH! Florian Öhlschuster Heilerziehungspfleger / Erlebnispädagoge Tagesstätte / Berufsschulstufe 2, HPZ Piding 8
  • 17. Beim Politischen Aschermittwoch erin- nerte sich Ministerpräsident Horst See- hofer an seine Kindheit: „Ich habe in mei- ner Schulzeit erlebt, was es bedeutet, wenn die Klasse zum Skikurs fährt und die eige- ne Mutter sagt, das können wir uns nicht leisten. Ich bin in dieser Zeit in die Paral- lelklasse gekommen, und ich habe erlebt, was es bedeutet, wenn die Mitschüler tu- scheln, warum man nicht mitgefahren ist.“ Wir von der KJF wollen unseren Betreuten den Aufenthalt in der Parallelklasse und den Rechtfertigungszwang gegenüber den Mitschülern nach Möglichkeit ersparen. Deshalb gibt es bei der KJF seit über zehn Jahren das Konto „Unbürokratische Hil- fen für Kinder in Not“, das im Referat Öf- fentlichkeitsarbeit verwaltet wird. Das Konto speist sich aus direkten Geld- spenden von Privatpersonen, einem jähr- lichen Zuschuss der KJF und aus Förder- DAS KJF-HILFSKONTO IM WANDEL DER ZEIT Unbürokratische Hilfe für Kinder in Not. gelder von verschiedenen Stiftungen. Der Name des Kontos ist Programm. In be- gründeten Fällen können Betreuerinnen und Betreuer, die bei der KJF arbeiten, einmal jährlich einen Antrag auf unbüro- kratische Hilfe für in Not geratene Fami- lien stellen, deren Kinder zu ihrer Klientel gehören. Die Antragssumme beträgt pro Jahr und Familie maximal 200 Euro. In den ersten Jahren wurden einige wenige Anträge gestellt und Gelder in Höhe von insgesamt 2.500 DM ausbezahlt. Die Ent- wicklung ist beachtlich, im positiven wie im negativen Sinne: Im Jahr 2010 konnten und mussten wir in 133 Fällen mit insge- samt 22.200 Euro schnell und unbürokra- tisch helfen. Geändert hat sich aber nicht nur die Sum- me der Hilfeleistungen. Mit Erschrecken stellen wir bei den Anträgen fest, mit welchen Schicksalen manche Familien ums Überleben kämpfen müssen. Neben „schönen Auslügen“ für die Kinder und Jugendlichen bittet man uns immer häu- iger um Unterstützung beim Kauf von Kleidung, Schulsachen, Lebensmitteln, Möbeln, Zuzahlungen bei Ärzten, hera- pien, Stromkosten und bei vielem anderen mehr um Hilfe. Sichtlich hat sich auch die Altersgrenze unserer Kinder deutlich nach oben ver- schoben, da wir immer mehr „großen Kindern“, die bei uns rechtlich betreut werden, inanziell helfen müssen. Wir bedanken uns bei allen, die unser Konto „Unbürokratische Hilfe für Kinder in Not“ (Sparkasse München, BLZ 701 500 00, Konto 362 350) durch eine Spen- de unterstützt haben – und noch unter- stützen werden – und uns somit großzügig beim Helfen helfen. Wilhelmine Schmid Sekretariat Öffentlichkeitsarbeit „Inklusion“ rückt immer stärker in den Fokus des öfentlichen Interesses. Gleich- zeitig gewinnt Kunst von Menschen mit Behinderung zunehmend an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund plant die KJF das Projekt „Kunst für ALLE“, das beide Be- reiche miteinander verbindet. In Koope- ration mit der Lebenshilfe Salzburg startet das Vorhaben, das die Europäische Union mit 25.000 Euro fördert, ab Frühjahr die- ses Jahres. Der Grundgedanke der Einbeziehung und der Dazugehörigkeit ist auch in der Kunst- welt kaum verankert. So stehen Künstle- rinnen und Künstlern mit Behinderung kaum Möglichkeiten zur Verfügung, ihr Können unter professioneller Begleitung zu erkennen, sich im Prozess des Kunst- schafens weiter zu entwickeln, mit ande- ren Künstlern in Kontakt zu treten und ihre Ergebnisse angemessen zu publizieren. Stattdessen herrscht Schubladendenken: Künstlerische Arbeiten von Menschen mit Behinderung bzw. psychischen Beein- trächtigungen werden immer noch unter dem Schlagwort „Art Brut“ einsortiert. Ein auf den französischen Maler Jean Dubufet zurückgehender Begrif, der für „unverbildete, rohe Kunst“ steht. Auch der im angloamerikanischen Sprachraum ge- bildete Begrif „Outsider Art“ ist bezeich- nend,. Beides sind Sammelbegrife für autodidaktische Kunstarbeiten von Laien, Kindern und Menschen mit geistiger Be- hinderung. Schade, dass Künstlern mit Beeinträchti- gungen immer diese Etikettierung droht. Wollen die Rezipienten doch genau das sehen: unverbildete, rohe, expressive, be- sondere, schräge und außergewöhnliche Kunst. Das Projekt „Kunst für ALLE“ möchte hierzu einen Beitrag leisten. Ge- plant ist die Gründung eines Netzwerkes, bestehend aus: ten (Piding, Traunreut, Salzburg) Landkreisen Drei themenspeziische Workshops (Male- rei, Fotograie, Performance) mit abschlie- ßenden Ausstellungen (Deutschland/Ös- terreich) sind geplant. An ihnen können Künstler aus allen KJF-Einrichtungen teilnehmen. Wenn Sie Interesse, Fragen oder Anregungen haben, wenden Sie sich bitte an: Mag. Andrea Anditsch, Tel: +43-662-820984-17 oder andrea.anditsch@lebenshilfe-salzburg.at. Miriam Jordan, Kunstpädagogin B.A., Tel: +49-8651-98290 oder m.jordan@kjf-muenchen.de Gerne versorgen wir Sie mit aktuellen Informationen! Miriam Jordan B.A. Kunstpädagogik und freischaffende Künstlerin KUNST, DIE VERBINDET Europäische Zusammenarbeit zwischen Bayern und Österreich. 9
  • 18. Seit 2009 ist die Teilnahme am Bennofest des Katholikenrates der Region München ein fester Programmpunkt in der Jah- resplanung der KJF. Mit dabei auf dem Münchner Odeonsplatz sind seitdem die Eglhartinger Werkstätten, die viele Lecke- reien für die Besucher zubereiten. Auszu- bildende vom Erziehungshilfezentrum Adelgundenheim unterstützen sie dabei. „Es ist zwar für uns immer ein großer Auf- wand, mit Bewirtungszelt und Küche in der Münchner Innenstadt unterwegs zu sein. Aber es ist auch eine gute Plattform, unsere Arbeit in der Werkstatt zu präsen- tieren“, so Franz Aigner, Leiter der Werk- stätten. Gleich neben dem Bewirtungszelt war der KJF-Stand. Die Abteilung Gefährde- tenhilfe und das Adelgundenheim unter- stützten hier denTräger. Mit vielen Spielen konnten sich die kleinen Besucher die Zeit vertreiben, während sich die Erwachsenen informierten. Besonders begehrt war die „KJF-Schatztruhe“, in der unter vielen Sonnenblumenkernen kleine Überra- schungen zu bergen waren. Kaum zu übersehen für jeden Besucher war eine eiserne Silhouette aus den Eglhar- tinger Werkstätten rechts am KJF-Stand, die in Originalgröße einen Menschen mit Behinderung darstellte. Unter dem Titel „Hör mir zu: Das bin ich!“ erzählten auf der Bennofest-Bühne teilnehmende Per- sonen dieses Projekts sowie Kooperations- partner aus ihren Lebensgeschichten. „Nach einer Zitterpartie schon tagelang im Vorfeld, wie wohl das Wetter wird, da die Veranstaltung im Freien stattfand, und einer Ankunft bei strömendem Regen, war dann alles beim Bennofest super ver- laufen“, resümiert Antje Schimmelmann, Leiterin der Musikgruppe des Heilpädago- gischen Zentrums in Ruhpolding. „Für uns sehr erfreulich war, dass die Kol- legen der KJF aus München uns so liebe- voll empfangen haben. Wir konnten un- sere Instrumente in ihrem Stand parken, bekamen Essens- und Getränkebons, so dass wir uns erst einmal stärken konnten. Schließlich kam unser Auftritt. Es zeigte sich, dass sich das viele Proben – auch des Auf- und Abbauens der Instrumente – ge- lohnt hatte. Denn jeder kannte sich aus, und alles klappte reibungslos. Der Auftritt selbst war wieder ein voller Erfolg“, so Schimmelmann. WIR WAREN WIEDER BEIM BENNOFEST! KJF und Einrichtungen präsentieren sich auf dem Münchner Odeonsplatz. Ein herzliches Dankeschön an alle KJF- Einrichtungen, die zu einem großartigen Auftritt auf dem Bennofest beigetragen haben! Wilhelmine Schmid Sekretariat Referat Öffentlichkeitsarbeit 7
  • 19. Wie in der Ausgabe 2/11 angekündigt, war vom 06.06.11 bis 24.06.11 im Foyer der LIGA Bank München in der Luisenstraße drei Wochen lang die kleine Ausstellung „225 Jahre im Dienst am Nächsten“ zu sehen. Das Katholische Jugendsozialwerk Mün- chen (KJSW) und die KJF hatten sie ge- meinsam organisiert. Die Ausstellung mit jeweils sechs Rollups verdankt sich den Jubiläen, die beide Verbände im vergange- nen Jahr feiern konnten. Das KJSW wurde 2010 stolze 125 Jahre alt, die KJF bekannt- lich 100. Am Donnerstag 09.06.11 fand die Ausstel- lungseröffnung statt. Vor etwa 30 gelade- nen Gästen betonten Andreas Burlefinger, Vorstand des KJSW, und KJF-Vorstands- vorsitzender Bartholomäus Brieller die ge- schätzte Tradition guter Zusammenarbeit zwischen beiden befreundeten Fachver- bänden. Ziel der Kooperation ist es unter anderem, beide Organisationen in der Öffentlichkeit besser wahrzunehmen. Die Ausstellung sollte dazu einen Beitrag leis- ten. Für die KJF war es das erste Mal, dass sich unser Verein in seiner neuen, dreigliedrigen Verbundstruktur präsentierte (sie- he die aktuelle Fassung des KJF- Organigramms unten): Der Ein- richtungsverbund Aschau/Chiemgau/BGL, der Einrich- tungsverbund Betreuungszentrum Stein- höring (EVBZ) und der Verbund Kinder- und Jugendhilfe stellen sich und ihre Arbeit auf jeweils einem Rollup dar. Neben einem einführenden Rollup mit Jubiläumsmotto und -motiv, das die KJF-Landkarte mit al- len Standorten unserer Einrichtungen und „225 JAHRE IM DIENST AM NÄCHSTEN“ Ausstellung KJSW/KJF in der Liga-Bank München. Dienste zeigt, beschreiben zwei weitere Rollups die Historie („Wie alles begann“) und das heutige Profil („Wir über uns“) der KJF trägerweit. Hier die ansprechend gestalteten Rollups für Sie auf einen Blick (Bild oben). Bei Interesse verleiht sie das Referat Öffent- lichkeitsarbeit gerne zu verschiedenen An- lässen. Götz-Dietrich Opitz Referat Öffentlichkeitsarbeit Mitgliederversammlung Jugendfürsorgerat Vorstand KJF Elternverein Steinhöring Berta-Bobinger- Stiftung VWE Eglharting GbRmbH E+E Stiftung Kinder- und Jugendhilfe EVBZ Steinhöring Aschau GmbH Chiemgau/BGL Geschäftsstelle Dahmen-Stiftung IT Controlling Öffentlichkeits- arbeit Wirtschaft & Finanzen Recht / VM / BT / PW KJF-ORGANIGRAMM Für Sie zur Information: Das Organigramm der KJF in der Fassung vom 23.05.11, das die neue Verbundstruktur abbildet. Assist. Vorstand Geschäftsführung Assist. Vorstand Verein / Gremien überreicht Bartholomäus Brieller Liga Bank-Direktor Thomas Schwind ein kleines Präsent 11
  • 20. PZ Schloss Niedernfels, Marquartstein SKI- UND WINTERBAZAR Pfarrsaal Kirchenzentrum St. Stephan SCHAFKOPFRENNEN zugunsten des Salberghaus (Putzbrunn, Glonner Straße 19) 5. STEINHÖRINGER MUNDART-ABEND PZ Schloss Niedernfels, Marquartstein BENEFIZKONZERT DES MARQUART ENSEMBLES ADVENTSBAZAR MIT INFOVERANSTALTUNG UNSERE TERMINE Heilpädagogischen Zentrum Ruhpolding WEIHNACHTSMARKT Erziehungshilfezentrum Adelgundenheim CHRISTKINDLMARKT Erziehungshilfezentrum Adelgundenheim SEGNUNG GRUPPE KUNTERBUNT BZ Steinhöring CHRISTKINDLMARKT ADELGUNDENFEST im Intra- und Internet der KJF. Spannend und beeindruckend war die Lo- cation allemal, die die Lichterkette e.V., Organisatorin des so genannten „Day of Care“, auswählte. Erinnert doch die Ar- chitektur des Internationalen Führungs- zentrums der Siemens AG in Feldaing an den Szenenbildner Ken Adams, der in den 1970er-Jahren aufwendige Szenenbauten für mehrere James-Bond-Filme schuf. Noch spannender aber waren die hemen, die die KJF-VertreterInnen am „Siemens- beratungstag“ mit den Managern Anfang September in Feldaing erörterten. Und das Feedback, das sie bekamen, war es noch viel mehr. In vier Workshops dis- kutierte man über hemen wie 1) „Vom Leitbild zum Ehrenkodex“, 2) „Corporate Identity“, 3) „Social Media“ und 4) „Ge- winnung von Fachkräften“. Schon zum zweiten Mal durfte die KJF an dem kos- tenlosen Coaching ganz besonderer Art teilnehmen. Die Teilnehmer des Workshop 1 überleg- ten sich, welche Fragen sich die KJF stellen muss, um einen schlüssigen Ehrenkodex zu formulieren. Wie gelingt es, diesen so in die Praxis umzusetzen, dass er die Werte und Normen unseres Vereins spiegelt und Fehlverhalten sowie Regelverletzungen ahndet? Workshop 2 ging der Frage nach, wie es gelingen kann, angesichts der unterschied- lichen Identitäten, die die KJF mit 86 Einrichtungen und Diensten unter einem Dach vereint, ein gemein- sames, inhaltlich tragfähiges Wir-Gefühl herzustellen? Und wie kann man diese schlüssige Cor- porate Identity nach innen und außen sichtbar machen? Workshop 3 behandelte die Frage, aus welchen Motiven und mit welchen Zielen die KJF soziale Medien nutzen möchte und welche Risiken dabei zu beachten sind. Schließlich widmete sich Workshop 4 dem Sachverhalt, dass im sozialen Bereich der Fachkräftemangel vor allem bei den Ple- geberufen immer mehr zunimmt, was auch den Führungskräftenachwuchs be- trift. Welche Möglichkeiten hat die KJF, rechtzeitig gegenzusteuern? Wie baut man SIEMENSBERATUNGSTAG „DAY OF CARE“ IN FELDAFING ein professionelles Recruiting auf und wie muss sich unser Verein als attraktiver Arbeitgeber im Wettbe- werbsumfeld positionieren? Die Geschäftsführerin der Lichterkette e.V., Harriet Austen, die zusammen mit Reimar Paschke von Siemens durch den Tag führte, moderierte abschließend ein KJF-internes Plenum, in dem erste Schrit- te der Umsetzung festgehalten wurden. Dazu gehört, dass die Workshop-Ergeb- nisse in Form einer pdf-Datei im Intranet einsehbar sind. Schauen Sie dort gerne nach – und: ein herzliches Dankeschön an die Lichterkette! Götz-Dietrich Opitz Referent für Öfentlichkeitsarbeit Direktor Brieller und Justiziar Braun im Plenum. 7
  • 21. „Ohne Prügel ging kein Tag vorbei“, gab Gerda Franz zu Protokoll. Körperliche Züchtigungen gehörten für sie zum „alltäg- lichen Leben“ im Waisenhaus der Vinzenti- nerinnen in Dortmund-Eving. Die damals gängige Erziehungspraxis, der Gerda Franz zum Opfer fiel, ist in der neuen Studie „Ge- horsam – Ordnung – Religion: Konfessio- nelle Heimerziehung 1945-1975“ nachzu- lesen. Der Verfasser des Vorworts, Wilhelm Damberg, nennt sie eine „Pionierarbeit“. Das im Aschendorff-Verlag in Münster er- schienene Buch ist seit November vergange- nen Jahres im Handel erhältlich. Die Studie ist das Ergebnis eines Anfang 2011 abgeschlossen Projekts an der Ruhr- Universität Bochum zur Erforschung der konfessionellen Heimerziehung in den 1950/60er Jahren. Zur Vorgeschichte der Studie gehören die seit dem Frühjahr 2006 vorliegenden Petitionen ehemaliger Heim- kinder an den Deutschen Bundestag, die 2009 zur Errichtung eines „RundenTisches Heimerziehung in den 50er und 60er Jah- ren“ führten. Das interdisziplinäre und in- terkonfessionelle Forscherteam der Studie, für das die Frage nach den systemischen Bedingungen von Unrecht in der damali- gen Heimerziehung zentral ist, nahm seine Arbeit im Sommer 2008 auf. Zu diesem Team gehören die beiden Au- toren der Studie, Uwe Kaminsky und Bernhard Frings. Letzterer konnte mit der Unterstützung unseres Vereins rechnen, da er sich nicht nur auf die Studie „Christli- che Tradition und zeitgemäße Hilfe“ von Rudolf Oswald, unsere Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum 2010, stützen konn- te. Ende April 2010 stand ihm insbesondere auch das Archiv in der KJF-Geschäftsstelle für Recherchen zur Verfügung. Beispielsweise ließen sich in einem Schrift- wechsel zwischen KJF-Direktor Alois Hennerfeind und den Generaloberinnen der Franziskanerinnen von Erlenbach, so Frings, „interessante Aspekte zur Schwes- tern-Gestellung erkennen“. Frings beschei- nigt Hennerfeind mit Blick auf körperliche Züchtigungen, dieser habe offenbar „bereits Ende der 1920er Jahre für die Einrichtun- gen der KJF München solche Strafen strikt“ BUCHTIPP: „GEHORSAM – ORDNUNG – RELIGION: KONFESSIONELLE HEIMERZIEHUNG 1945-1975“ untersagt „und auch nach 1945 für diese Ausrichtung“ gestanden. Damberg resümiert: „Kinder und Jugend- liche in der Heimerziehung wurden in der Regel nur unzureichend gefördert, erlit- ten vielfach Demütigungen und wurden oft auch Opfer von Misshandlungen und Missbrauch“, inklusive sexueller Gewalt. Dieser Aspekt erinnert an den medial ver- stärkten „Missbrauchsskandal“ vom Früh- jahr 2010. Um künftig auf ähnliche und auch kleinere Krisen noch besser vorbereitet zu sein, erarbeitete die KJF-Leitungskonfe- renz das trägerweite QM-Dokument „PB- T0-3.9-1“, das ich Anfang Dezember 2011 freigab und im Intranet veröffentlichen ließ. Es regelt die interne und externe Kom- munikation in Krisenfällen, insbesondere auch den Umgang mit den Medien. Ich wünsche uns, dass wir sie nie anwenden müssen, weil wir alle für eine dem Men- schen zugewandte und ähnlich zukunfts- orientierte Pädagogik, wie schon Prälat Hennerfeind, stehen. Direktor Bartholomäus Brieller KJF-Vorstandsvorsitzender Broschiert, 596 Seiten Aschendorff -Verlag ISBN-10: 3402129124 EUR 39,80 In interaktiver Gruppenarbeit werden To-do’s für die Workshops 2012 abgeleitet. 3
  • 22. Wie in den vergangenen beiden Ausgaben angekündigt, fand vom 2. bis 3. Novem- ber 2011 im Nürnberger Messezentrum die 13. ConSozial statt. Auf der „unange- fochtenen Leitmesse“ der Sozialbranche stellte sich erstmalig auch der Verband vor. Unser Verein war als eines seiner vier Mitglieder mit dabei. Die KJF München-Freising steuerte auf dem professionell gestalteten Eckstand gleich zwei Programmpunkte bei: Die klei- ne Kunstausstellung „Wir geben Menschen eine Zukunft“ zeigte beeindruckende Mo- tive aus dem KJF-Jubiläumskalender 2010. Die farbenfrohen Bilder bilden die erfolg- reiche Arbeit der KJF-Einrichtungen mit Kunsttherapie ab. Und zwei Silhouetten aus den Eglhartinger Werkstätten der KJF München-Freising, erstellt in Kooperation mit dem Kreisbil- dungswerk Ebersberg, berichteten unter dem Motto „Schau mal her: Das bin ich!“ Wissenswertes aus den Biografien der als „eiserne Personen“ dargestellten Menschen ohne und mit Behinderung. Albert Fuß- mann, Direktor des pädagogischen Be- reichs am Institut für Jugendarbeit in Gau- ting, der uns am Stand besuchte, meldete Interesse an. Die KJF Augsburg zeigte mit ihrer Jubi- läumsausstellung „Mehr als ein Gesicht!“, wer im Mittelpunkt ihrer 100-jährigen Arbeit steht: Menschen, die neuen Mut suchen, und Menschen, die für sie da sind. Nach den 100-Jahr-Feiern der Jugendfür- sorgeverbände in Speyer und München- Freising 2010 und Augsburg 2011 feiert die KJF in Regensburg in diesem Jahr ebenfalls ihr 100-jähriges Jubiläum. Die Modenschau „Laufsteg frei!“ der Re- gensburger Kollegen und des Modehauses Hippele aus Halbergmoos war sicher- lich das Highlight der Fachmesse. Auch Bayerns Sozialministerin Christine Ha- derthauer zeigte sich von der inklusiven Modenschau sehr angetan: „Diese Moden- schau wird von Menschen mit und ohne Behinderung präsentiert. Die Frage: ‚wie setze ich mich modisch ins rechte Licht’ verbindet Menschen in den unterschied- lichsten Lebenslagen“. Insgesamt nehmen in den Diözesen Augs- burg, Regensburg und Speyer sowie in der Erzdiözese München-Freising jährlich etwa 100.000 Menschen die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe, der Gesundheits- hilfe, der beruflichen und medizinischen Rehabilitation sowie Teilhabeleistungen in Anspruch. Näheres erfahren Sie unter www.vkjf.de. Götz-Dietrich Opitz Referent für Öffentlichkeitsarbeit Ende Januar 2011 informierte der Landes- Caritasverband unseren Verein über die bayernweite „Aktion Rollentausch“, die vom 4. bis 14. Oktober stattfand. Das Pä- dagogische Zentrum Schloss Niedernfels zeigte Interesse und lud regionale Politiker ein, sich über das langjährig bewährte, in- klusive Bildungs- und Betreuungsangebot zu informieren. Ziel der Aktion war es, Entscheidungs- trägern in der Politik die Möglichkeit zu geben, das Pädagogische Zentrum näher kennenzulernen. So kamen am 04.10.11 zu Besuch nach Niedernfels: Markus Fröschl, BezR / Dr. Bärbel Kofler, MdB / Christine Marino, Behindertenbe- auftragte Ldkr. TS / Sabine Ponath, Spre- cherin Kreisvorstand Traunstein Bündnis 90/Die Grünen / Klaus Steiner, MdL Während der Hospitationen konnten die Gäste aus den Blickwinkeln der einzelnen Bereiche des Pädagogischen Zentrums erleben, wie auf Schloss Niedernfels seit 1955 der inklusive Gedanke gelebt wird. Denn was Menschen sehen, erfahren und erleben, berührt sie unmittelbar und bleibt ihnen im Gedächtnis. Das persönliche Gespräch zwischen Mitarbeitern, Schü- lern und Eltern schafft Verständnis für die Situation der Kinder und Jugendlichen, und durch das enge Zusammenwirken zwischen der einrichtungseigenen Schule, dem Wohngruppenbereich der Heilpäda- gogischen Tagesstätte und dem umfassen- den therapeutischen Förderangebot ist es seit vielen Jahren auch Kindern und Ju- gendlichen mit individuellen Beeinträch- tigungen und Behinderungen möglich, einen (qualifizierten) Hauptschulabschluss zu erlangen. Die Wohlfahrtsverbände, das bayerische Sozialministerium, die bayerischen Be- zirke, die kommunalen Spitzenverbände und private Träger sozialer Einrichtungen riefen zur „Aktion Rollentausch“ auf. Sinn der Aktion ist es, die Gäste wenigstens eini- ge Stunden in der Einrichtung verbringen und im Rahmen der gesetzlichen Möglich- keiten mitarbeiten zu lassen, damit soziale Arbeit erlebbar und erfahrbar wird. Ein- richtungsleitungen nutzten die Gelegen- heit, um die wirtschaftlichen, finanziellen und personellen Rahmenbedingungen der Einrichtung sowie die aktuellen Probleme zu schildern. Jährlich beteiligen sich mittlerweile über 300 Einrichtungen aller sozialen Verbände und über 400 Gäste aus Politik und Wirt- schaft an der Aktion. Oliver Gosolits, ehemaliger Gesamtleiter Pädagogisches Zentrum Schloss Niedernfels AKTION ROLLENTAUSCH Politiker der Region informieren sich über Inklusionsangebote. Gesamtleiter Oliver Gosolits (hinten links) mit Team und den Besuchern. Sozialministerin Christine Haderthauer 11
  • 23. KJF UMSCHAU Darauf hoffte auch die KJF: Die Abtei- lung VM/BT suchte nach Rechtlichen Betreuern; das EVBZ Steinhöring legte seinen Schwerpunkt auf die Begleitung und Unterstützung bei europaweiten Ur- laubsfahrten, Mithilfe im Werkstattladen, Unterstützung bei Lesen/Schreiben/Rech- nen, Sport- und Freizeitangebote und auf Individuelle Begleitung bei persönlichen Anliegen der Bewohner; und das Adel- gundenheim suchte Freiwillige für fol- gende zwei Einsatzgebiete: Unterstützung bei der Erstellung der Heimzeitung sowie Begleitung von Schülern mit oder ohne Migrationshintergrund. Unsere drei KJF-Einrichtungen zogen er- neut eine zufrieden stellende Bilanz des Mes- seauftritts: Das Adelgundenheim, vertreten durch Silvia Hofmann, kam mit 30 Interes- Carola Ruf und Franz Wallner am KJF-Stand vor dem großen Ansturm sierten in Kontakt und veranstaltete für sie einen Infoabend am 6. März; in Zukunft wollemanjungeFreiwilligein„Patenschaf- ten“ von „Mentoren“ begleiten lassen. Die Abteilung VM/BT, vertreten durch Carola Ruf, führte etwa acht intensive Gesprä- che; und das EVBZ Steinhöring, vertreten durch FranzWallner, erhielt nach der MFM drei Emails von Interessierten, darunter eine mehrsprachige Reiseleiterin. „Routine“ hört sich vielleicht langweilig an. Das war der gemeinsame Auftritt auf der MFM 2012 aber bestimmt nicht. Ein herzliches Dankeschön für die gute Zu- sammenarbeit! Götz-Dietrich Opitz Referent für Öffentlichkeitsarbeit SOZIALE MEDIEN IN DER KJF Für viele Jugendliche ist ein Leben ohne „Soziale Medien“ unvorstellbar. Unsere KJF-Leitungskonferenz hat ein Projekt ins Leben gerufen, das die Mög- lichkeiten der so genannten Sozialen Me- dien (social media) zur Unterstützung der Arbeit unserer Einrichtungen erkunden und Vorschläge zu ihrer Nutzung erarbeiten soll. Warum ist das erforderlich und sinnvoll? Für die jungen Menschen, die wir be- treuen, sind soziale Netzwerke – allen voran facebook – längst eine Selbstver- ständlichkeit. Sie bieten ihnen attraktive Möglichkeiten des Austauschs und einfa- chen Zusammenfindens. Viele Jugendli- che können sich ihr Leben ohne facebook gar nicht mehr vorstellen. Das bedeutet auch, dass sie mit herkömm- lichen Medien immer weniger erreichbar sind. Auf der anderen Seite bekommen Unternehmen durch soziale Netzwerke neuartige Möglichkeiten der Öffentlich- keitsarbeit und Werbung sowie der Perso- nalrekrutierung. Kritiker sehen beträchtli- che Risiken – von Fragen des Datenschut- zes bis hin zu neuen Formen des Mob- bings, gerade unter Jugendlichen. (siehe hierzu den Beitrag von Bauer auf Seite 6). Das sind gute Gründe, weshalb sich die KJF mit dieser modernen Entwicklung auseinandersetzen muss. Es geht darum, folgende Fragen zu klären: Wie können wir unseren Jugendlichen er- möglichen, soziale Netzwerke konstruktiv zu nutzen? Wie können wir mögliche Ge- fahren erkennen und ihnen begegnen? Wie können wir mit Klienten und deren Familien sowie mit Kooperationspartnern und Ehrenamtlichen zeitgemäß in Kon- takt treten? Wie können wir unsere Öffentlichkeitsarbeit und ferner unsere Personalgewinnung durch soziale Netz- werke sinnvoll ergänzen? Wir haben ein Projektteam aus Vertretern mehrerer Einrichtungen gegründet, das Frank Wallmeier vom Adelgundenheim leitet. Im ersten Schritt wird es in den nächsten Wochen darum ge- hen, den aktuellen Bedarf der KJF-Einrichtungen und -Dienste in Sachen „soziale Medien“ zu erheben sowie die Wünsche und Anregungen der MitarbeiterInnen und Kli- enten zu sammeln. Dabei können wir auf die großzügige Unterstützung der Siemens AG durch einen erfahrenen Management-Be- rater zurückgreifen: Jürgen Schmidt wird dem Projekt bis gegen Ende des Jahres zur Verfügung ste- hen. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle! Ziel des Projekts ist ein stimmiges Konzept zur Nutzung sozialer Netzwerke in der KJF und ihren Einrichtungen. Es wird sich an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen orientieren, die wir betreu- en. Anregungen, Wünsche und Kritik, die uns bei dieser Arbeit weiterbringen, sind sehr willkommen. Frank Wallmeier, Adelgundenheim Tel.: 089/480903-72 E-Mail: f.wallmeier@kjf-muenchen.de mit Jürgen Schmidt, Management-Berater der Siemens AG 4
  • 24. DER GUTE ZWECK UND IRGENDWANN HABEN WIR AUCH MAL GESCHLAFEN Bericht über Kroatienurlaub in Mali Losinj 2011 SONNE, FUSSBALL, LAGERFEUER Bericht über Ferienfreizeit in Siegsdorf 2011 Endlich Urlaub! Nach einem langen Schul- bzw. Arbeitsjahr ieberten alle Kids und Betreuer wieder auf die ge- liebte Kroatienfahrt hin! Abfahrt war am 19. August 2011 um halbzwölf mit dem Nachtzug. Irgendwann – nach langer Fahrt und wenig Schlaf – kamen wir in Rijeka an. Von dort aus ging es wieder mit dem Bus inklusive Fähre nach Mali Losinj. Nach 14 Stunden waren wir endlich im Hotel Helios. Wir wussten natürlich jetzt schon, die anstrengende Anreise wird es bestimmt wieder wert sein! Und so war es auch: Das Hotelpersonal begrüßte uns super herzlich; teilweise kannten sie uns noch beim Namen. Alle Kids waren auf einen Schlag in ihren Zimmern verschwunden und standen Minuten später im schicken Strandoutit vor uns. Der Spaß konnte beginnen: Ab ins lauwarme Wasser, dann rüber zu unserem Stammkiosk „Kaktus“ und schwups, da war auch schon der erste Hamburger mit Pommes im Bauch ver- schwunden! Gestärkt schaften wir nun auch noch die 200 Meter zur Surfschule Sunbird, um endlich unseren „Oberkapo“ Elmar Vogel zu begrüßen. Die Freude war groß! Wir stellten gleich für die ganze Woche ein „Vollgas-Programm“ zusammen. Im vergangenen Jahr durften wir mit auf die Ferienfreizeit in Siegsdorf. Wir hatten viel Spaß beim Schwimmen, weil das Wet- ter so gut war: fast die ganze Zeit nur Sonne! Wir haben viele neue Freunde gefunden, mit denen wir viel Fußball gespielt haben auf einer großen Wiese, die da direkt war. Bei der Schnitzeljagd haben wir sogar ge- wonnen und die anderen gefunden! Wir hatten 9 Tage lang ein Traumwetter. Wir hielten uns streng an die Devise von Elmar Vogel: spontan mit viel Elan! Wir schnappten uns die Kajaks und paddelten zu unserer beliebten Bucht mit Sprung- felsen. Springen, Tauchen, Seesterne entdecken … was das Herz begehrt! Zwischendurch noch Mountain-Biken, Tretboot-Fahren, Wasserball und Was- seraerobic mit einer extra Hotel-Anima- teurin und vielleicht auch mal kurz in der Sonne liegen – falls wir überhaupt noch Zeit dafür hatten. Über das Abendprogramm 2011 in Mali Losinj müssen wir wohl noch exklusiv be- richten: Man könnte ja meinen, dass wir am Abend nach dem Tagesvollprogramm eventuell etwas müde gewesen sein könn- ten. Aber nein, so war es natürlich wieder mal nicht! Ein Fußballabend war unumgänglich, da der FC Bayern ein Champions- League-Spiel gegen Zürich bestreiten musste. Für die Live-Übertragung wurde die komplette Eingangshalle für uns re- serviert. Dem knappen Sieg (1:0) stand dank unseres Fan-Einsatzes nichts mehr im Wege. Live-Musik am Strand war heuer eine besondere Attraktion! Es spielten zwei hübsche, junge Männer sensationell mit der Gitarre und Live-Gesang. Das Ganze Abends haben wir auch mal ein Lager- feuer gemacht und die Sterne angeguckt. Danke, dass Sie uns das Ferienlager er- möglicht haben! Danke für den Urlaub! Michael und Tejani Adelgundenheim Gruppe „Kunterbunt“ in der Strandbar mit Blick aufs Meer. Es war super schön! Aber auch unser abendlicher Stadtbum- mel in Mali Losinj durfte nicht zu kurz kommen. Wir waren fast jeden Abend in unserer geliebten Eisdiele „Moby Dick“ zum Eisessen. Auch auf dem Hauptplatz am Hafen war heuer besonders viel los. Eine gro- ße Bühne war aufgebaut, und es gab tolle Vorführungen wie einen kroatischen Folkloretanz in Landestracht, moderne Tanzgruppen und auch Orchester mit klassischer Musik … Und irgendwann zwischendrin haben wir auch mal ge- schlafen! Es war eine wunderschöne Zeit für uns in Kroatien, und die tollen Erlebnisse und Erinnerungen helfen uns immer, gut durch den Winter zu kommen. Und dieses Jahr, wer weiß? Dank Ihrer großzügigen Spende konnten wir auch im vergangenen Jahr wieder das Geld für die Fahrt nach Mali Losinj auf- bringen. Liebe Grüße und vielen, vielen Dank für Ihre Spende! Die Kroatiencrew Adelgundenheim Das Meer bei Mali Losinj: „Es war super schön!“ 8
  • 25. GRUPPENARBEIT IN DER ERZIEHUNGSHILFE Die Sommermaßnahme der AEH Sendling 2011 „Wie in jedem Sommer fahren die Jungs der Ambulanten Erziehungshilfe (AEH) nach Arco am Gardasee auf einen Cam- pingplatz. Nach der Anreise helfen alle mit, die Zelte aufzubauen. Teamwork ist jetzt gefragt. Nach Erledigung der Arbeit gehen wir in den Campingplatzpool, um uns zu erfrischen. Am Abend helfen wir dann alle beim Abendessen mit. Eine Gruppe macht das Essen, eine andere deckt den Tisch. Diese Regelung gilt generell für alle Frühstücke und Abend- essen. Am Ende eines jeden Tages, den wir mit unseremTagebucheintrag abschließen, gibt es eine Besprechung: Wie weit sind wir mit unseren Zielen diese Woche schon gekommen? Jeden Tag gibt es eine sehr spaßige, aber auch sehr anstrengende Aktion wie Klettern, Klettersteiggehen oder Höhlenbegehung. Manchmal haben wir aber auch Zeit zum Chillen. Alles in allem ist es für uns Jungs eine ganz wichtige und erlebnisreiche Woche, bei der wir fürs Leben viel lernen. Unser Erfolg wird bei einem schönen Abschluss- essen gefeiert! Mir selber hat speziell die Sommermaßnahme sehr geholfen, meine persönlichen Ziele umzusetzen.“ Burak B. „Auch wenn man denkt „Jungengruppe“ und so ... Eigentlich kann man hier viel Spaß haben und was lernen. Ich will mich bei der Jungengruppe bedanken, dass alles so viel Spaß macht!“ Gabriel D., am Ende einer Maßnahme Seit 2000 gibt es in der AEH Sendling ein spezielles Angebot für Jungen, die durch problematisches Freizeitverhalten aufallen. Sie sind schwierigen Peergroups zugehörig, gehören einer Multiproblemfa- milie an oder fallen in der Schule aus dem Rahmen. Anerkennung und Wertschätzung sind bei der Festigung der Fortschritte, welche die Jungen machen, ein wichtiger Teil unse- rer pädagogischen Arbeit: Hier steht das Abschlussessen am Ende der Sommermaß- nahme, die das Gruppenjahr abrundet, im Mittelpunkt. Die Jugendlichen sehen in diesem krönenden Abschluss den Lohn für ihre Anstrengung, ihr Durchhalte- vermögen – kurzum: für ihren großen persönlichen Erfolg. Ziel der Sommermaßnahme ist es, die individuellen Probleme der Jugendlichen mit Hilfe neuer Einstellungen und Ver- haltensweisen zu lösen. Auch Gruppen- ziele wie gutes Teamwork und Konlikt- freiheit sind zentral. Ermöglicht wird das Abschlussessen in den vergangenen Jahren durch die inanzielle Unterstützung aus dem Konto „Unbürokratische Hilfen für Kinder in Not“. Und damit durch die Gelder vieler Spender, die immer wieder großzügig geben. Die Sommermaßnahme ist ein Beispiel für unsere geschlechtsspeziische Soziale Gruppenarbeit als ein Teil unserer päda- gogischen Arbeit. Die Gruppenarbeit ist neben einer nachgehenden Elternarbeit und an persönlichen Zielen der Jungen orientierten Einzelfallhilfe ein wesentlicher Baustein der AEH. Das Konzept der Jungengruppe gliedert sich in die regelmäßig alle 14 Tage statt- indenden Gruppentrefen sowie die mehrtägigen pädagogischen Maßnahmen während der Schulferien. Die Gruppentrefen beinhalten Aktionen im Freizeitbereich zu Gruppenindung und Motivationsaufbau sowie die intensive in- haltliche Arbeit an pädagogischen hemen und persönlichen Anliegen der Jungen. Zu den Erfolgskriterien der Mehrtages- maßnahmen zählen eine klare räumliche Distanz zum problematischen Umfeld der Jungen sowie das Angebot reizvoller und herausfordernder Projekte. Sie sollen den Jugendlichen einen Rahmen bieten, neue Erfahrungen zu machen und dadurch Lernprozesse auslösen. Für uns gilt, den Spagat zu schafen zwi- schen der ganzheitlichen Anforderung der Jugendlichen sowie der Heranführung an die individuellen physischen und psychi- schen Grenzen einerseits und dem Spaß bei der Sache andererseits, der den per- sönlichen Erfolg in der Entwicklung des Einzelnen unterstützt. Meist voller Stolz präsentieren die Jungen ihren Eltern und wichtigen Bezugsper- sonen ihre Erfolge und persönlichen Entwicklungsschritte. In diesem Zusam- menhang steht das erwähnte Abschluss- essen. Ohne die großzügigen Spenden- gelder aus dem Konto „Unbürokratische Hilfen“ wäre es nicht möglich! Unseren Förderern sei hierfür sehr herzlich gedankt! Sie bewirken Gutes! Roland Oppermann Diplom-Sozialpädagoge Lehrtrainer für Erlebnispädagogik Systemischer herapeut Uli Dennerlöhr Diplom-Sozialpädagoge Systemischer Berater Malik beim Klettern während der Sommermaßnahme 2011 in Arco am Gardasee. 9
  • 26. UNSERE KOOPERATIONEN KJSW UND KJF: GEMEINSAMER FACHTAG AM 14. MÄRZ 2012 Fachvorträge und Workshops zu Perspektiven der Sozialen Arbeit Am 14. März veranstalteten das Katholi- sche Jugendsozialwerk München e.V. (KJSW) und die KJF in der Katholischen Stiftungsfachhochschule (KSFH) Mün- chen den angekündigten gemeinsamen Fachtag „Welche Zukunft soll’s denn sein? Gesellschaftliche Veränderungen und So- ziale Arbeit“. Welche Zukunft steht der von sozialem Wandel betrofenen Sozialen Arbeit bevor und wie kann man diese Zu- kunft aktiv mit gestalten? So lauteten die Ausgangsfragen des Fachtags, die mit zwei Fachvorträgen und in fünf Workshops dis- kutiert wurden. Prof. Dr. Peter Lenninger (KSFH Mün- chen) beschrieb die Perspektiven für die Praxis der Sozialen Arbeit. Eine ihrer Herausforderungen bestehe in der Weiter- entwicklung eigener Standpunkte (Vi- sionen, Standards, Organisationsformen) trotz fortschreitender Ökonomisierung. Soziale Organisationen müssten ihr eigenes Proil weiterbilden, ihr Selbstverständnis klären und die strategische Ausrichtung auf unterschiedliche Märkte (z.B. Dienst- leistungsmarkt, Arbeitsmarkt) sowie präven- tive Angebotsformen weiterentwickeln. Prof. Dr. Carsten Wippermann (KSFH Benediktbeuern, DELTA-Institut für Sozial- und Ökologieforschung, Penzberg) befasste sich mit den Ergebnissen der Lebensweltforschung, die den Alltag an- hand objektiver Lebenslagen und der subjektiven Sicht der Personen, die diesen Alltag erleben, erforscht. Die in „soziale Milieus“ zusammengefassten Menschen ähneln sich in Lebensaufassung und Lebensweise. Hauptadressaten der sozia- len Arbeiten seien: „Zurückgezogene Traditionelle“, „Robuste Konsum-Ma- terialisten“, „Defensiv-Prekäre“ und „Subkulturelle Hedonisten“. Die Mit- arbeiter der sozialen Arbeit hingegen kämen mehrheitlich aus den Sub-Milieus „Statusorientiertes Bürgertum“, „Modernes Harmoniemilieu“, „Sozial-Ökologische“, „Junge Traditionsbewusste“ und „Experi- mentalisten“. Dr. Franz Fink (Deutscher Caritas Ver- band) wandte sich den „Erwartungen von Menschen mit Behinderung“ zu. Gelin- gende Inklusion sei ein Prozess, der auf den Prinzipien der Solidarität und Subsi- diarität fuße. Unter Leitung von Harald Britze(ZBFS–BayerischesLandesjugend- amt) befasste man sich mit der „Verant- wortung der Jugendhilfe“ und diskutierte hemenfelder wie „Bundeskinderschutz- gesetz“, „Inklusion“ und „Zukunft der Sozialen Berufe“. Franz-Josef Schwarzkopf (KJF Augsburg) warnte („Mensch Fachkraft“), dass die „Generation sozial motivierter, ständig verfügbarer und plegeleichter Mitarbeiter endgültig ausgestorben“ sei. Mit „Image Ein interessiertes Publikum verfolgte die Vorträge des gemeinsamen Fachtags von KJSW und KJF in der Katholischen Stiftungsfachhochschule. und Marke“ befasste sich Fridolin Dietrich (Dietrich Identity GmbH) und betonte, dass die Mitarbeiter der entscheidende Mittler der dreidimensionalen Organisa- tionsidentität (Äußerlichkeiten, Leistungen, Verhalten) seien. Und Heinrich Birner (ver.di München) gab zu bedenken, dass vor 20 Jahren die Frage nach der „Attrakti- vität als Arbeitgeber“ nicht gestellt worden wäre; in diesem Zusammenhang stellte er den „DGB-Index Gute Arbeit 2010“ vor. Näheres zu den Fachvorträgen und den Workshops erfahren Sie auf unserer Website unter www.kjf-muenchen.de/ aktuelles/veranstaltungen: „Nachlese Fach- tag: Welche Zukunft soll’s denn sein?“ und im Intranet unter KJF-News. Götz-Dietrich Opitz Referent für Öfentlichkeitsarbeit 10