Diese Arbeit basiert auf organisationspsychologischen Gesichtspunkten und Erfahrungen aus bereits durchgeführten Projekten zur Einführung von Enterprise 2.0. Als zentrale Schwierigkeiten stellen die Autoren Probleme in der Usability und der Nutzerbereitschaft fest und geben Hinweise für deren Minimierung. Ferner wird die Rechtslage in Zusammenhang mit Enterprise 2.0 beleuchtet und ein Konzept zur Einführung von Enterprise 2.0 Anwendungen vorgestellt. Wegen des individuellen Charakters jeder Organisation und der Eigendynamik jedes Veränderungsprozesses ist die Konzeptionierung als eine Empfehlung allgemeiner Natur zu verstehen. Zur Bearbeitung der jeweils spezifischen Aspekte müssen Experten hinzugezogen werden.
Den ausformulierten Text finden Sie unter: http://unternehmen20.wordpress.com/2010/10/28/empfehlungen-fur-die-einfuhrung-von-enterprise-2-0/
1.
Josef Buschbacher & Ewgenij Graf
Oktober 2010
Empfehlungen für die
Einführung von Enterprise 2.0
Den ausformulierten Text finden Sie unter : http://unternehmen20.wordpress.com/
3. J. Buschbacher & E. Graf
Unternehmen behaupten gern,
Mitarbeiter seien ihr größtes
Kapital. Doch nur wenige setzen
dies um.
(Peter Drucker)
4. Grundsätzliches
J. Buschbacher & E. Graf
Enterprise 2.0 braucht einen Wertewandel !
Partizipation, Interaktion, Transparenz &
Kollaboration
vs.
strenge Hierarchie
5. Grundsätzliches
J. Buschbacher & E. Graf
Enterprise 2.0 bedarf einer anderen Führung!
„Eine Führungskraft hat die Aufgabe zu coachen, zu
moderieren und dem Team ins Ziel helfen.“
(Buhse, 2010)
6. Grundsätzliches
J. Buschbacher & E. Graf
Ein Aufweichen der Hierarchie ist
notwendig!
Der Inhalt ist wichtiger als der Status.
(Buhse, 2010)
Möglichst freier Zugang zu Inhalten ist wichtig.
7. Grundsätzliches
J. Buschbacher & E. Graf
Wissen wächst und verändert sich im
Enterprise 2.0!
Inhaltsänderungen sind keine Beleidigungen,
sondern Verbesserungen, Anpassungen.
Gesamtes Unternehmenswissen kann nicht
gespeichert werden.
8. Planung
J. Buschbacher & E. Graf
Planung ist notwendig aber nicht unfehlbar!
• Softwaresuche (Open Source) oder
Herstellung/Anpassung
• Verbindung mit bestehenden Systemen
• Vermeidung von Redundanzen
9. Vorbereitung nach Dr. Willms Buhse
J. Buschbacher & E. Graf
Enterprise 2.0 soll bei bestehenden Problemen helfen
Initialisierung des Themas durch eine heterogene Task-
Force
Vorstandsinfo
Situationsanalyse zur Klärung des Bedarfes und von
Engpässen
Erstellung einer Enterprise 2.0 Landkarte
o Technologien & Managementprinzipien
11. Vorbereitung nach Dr. Willms Buhse
J. Buschbacher & E. Graf
Erste Schätzung der Umsetzungskosten
Vorstandsentscheidung
Aufstellung eines Promoter-Teams
o Gewinn weiterer Fürsprecher
o Kommunikation von Bedarf und Nutzen
13. Usability
J. Buschbacher & E. Graf
Bezieht sich auf technische & psychologische
Gesichtspunkte.
Wie lange dauert es einen bestimmten Schalter zu
finden und wie verständlich ist er benannt?
14. Einige zentrale Punkte zur Erhöhung
der Benutzerfreundlichkeit
J. Buschbacher & E. Graf
erweiterungsfähige Software
Authentifizierung der Nutzer
Einfache Bedienung
Intuitiv erlernbar
Suchfunktion
Lesezeichen
Druckfunktion
Emailfunktion
RSS-Feeds
automatische
Sicherungsfunktion
Kommentarfunktion und
Bewertungsfunktion
Benachrichtigung der
Autoren bei Änderungen
Änderungsnachverfolgung
Einbindung von MS Office-
Dokumenten
Tags
Kontaktliste
15. Einige zentrale Punkte zur Erhöhung
der Benutzerfreundlichkeit
J. Buschbacher & E. Graf
geschützte Räume für bestimmte Benutzer/Teams
offene Teamräume
Absicherung gegen Hacker und Spionage!
16. Herstellung der Software und
Pilotphase
J. Buschbacher & E. Graf
unter Berücksichtigung der Bedarfsanalyse und Usability
ca. 30 repräsentative Freiwillige für ein Pilotprojekt
Freiwillige müssen im Arbeitsalltag miteinander
kommunizieren
Pilotprojekt nicht auf eine Abteilung beschränken
Nutzungsspielregeln erarbeiten
17. Herstellung der Software und
Pilotphase
J. Buschbacher & E. Graf
Konfrontation der Nutzer mit dem Wandel vor dem
Rollout durch:
o Blog
o Promoter-Team
Bearbeitung von Fragen, Vorschlägen, Vorurteilen,
Befürchtungen, Ängsten, Nutzungsspielregeln
anonyme Behandlung der eingehenden Informationen
testen bis die Software reif ist
Evaluation
18. Vorbereitung des Rollout
J. Buschbacher & E. Graf
Zweite Schätzung der Umsetzungskosten
Kommunikation von positiven und negativen
Erfahrungen
Vorstandsentscheidung
Rollout nicht mit leeren Seiten starten (Steinhüser, Räth, 2010)
o Bisherige Kommunikation mit Nutzern in E. 2.0 einbauen
20. Widerstände und Rollout
J. Buschbacher & E. Graf
Veränderungen bringen Neugier,
Ungewissheit und Verunsicherung hervor!
Bei Dominanz der emotionalen Seite werden die
Chancen der Neuerung einfach nicht erkannt!
21. Bearbeitung der Widerstände
J. Buschbacher & E. Graf
durch größtmögliche Transparenz, also keine
Schönungen, Vertröstungen oder Verheimlichungen der
Lage (Blog) (Lackner, 2008)
Führungskräfte und Promoter müssen dies unterstützen
Unsicherheit kann durch Aktionismus oder ewige
Sachdiskussionen überdeckt werden (Lackner, 2008)
22. Bearbeitung der Widerstände
J. Buschbacher & E. Graf
durch Vorbildfunktion der Führenden, hierzu
o Use Case Workshops (Buhse, 2010)
Anwendungsvideos/Tutorials in Verknüpfung mit
Aufgaben (Profilerstellung, Einfügen von
Dokumenten…)
Unterstützung durch Experten/Mitglieder des Pilot-
Teams
keine Demotivierung durch Nichtbeantworten von
Anfragen
23. Enterprise 2.0 und Recht nach Dr.
C. Ulbricht
J. Buschbacher & E. Graf
Es fehlen explizite Regeln für Enterprise 2.0!
Ausrichtung an allgemeinen Regeln ist
problemlos.
24. Arbeitnehmerdatenschutz nach Dr. C.
Ulbricht
J. Buschbacher & E. Graf
Personendaten sind alle Daten, die in Zusammenhang
mit einer natürlichen Person gebracht werden können
Verwendung nur mit Einwilligung erlaubt
Information des AN bei Übertragung ins Ausland
o Problemlos in EU-Mitgliedsstaaten
o Ansonsten Beitritt zum Safe Harbor Abkommen und den
entsprechenden Principles
25. Datensicherheit nach Dr. C. Ulbricht
J. Buschbacher & E. Graf
muss zur Verwendung personenbezogener Daten
gewährleistet sein
verantwortlich ist Geschäftsleitung oder
Datenschutzbeauftragter
offizielle Dokumentation im datenschutzrechtlichen
Verfahrensverzeichnis
folgende Maßnahmen sind nach §9 der BDSG zu treffen:
26. Datensicherheit nach Dr. C. Ulbricht
J. Buschbacher & E. Graf
eine Zutrittskontrolle zu den IT- Serverräumen
eine Zugangskontrolle
eine Zugriffskontrolle
eine Weitergabekontrolle
eine Eingabekontrolle
eine Auftragskontrolle
eine Verfügbarkeitskontrolle
eine Trennungskontrolle
27. Grundlagen der
Urheberrechte
J. Buschbacher & E. Graf
AG verfügt automatisch über alle ausschließlichen
Nutzungsrechte der von AN erstellten Inhalte, sofern sie
im Rahmen des Beschäftigungsverhältnisses und im
Zusammenhang mit dessen Funktionsbereichen
entstehen
Problematisch bei Hochladen außerhalb der Arbeitszeit
Einwilligung einholen, in Nutzungsbedingungen und
Datenschutzbestimmungen regeln
(nach Dr. C. Ulbricht)
28. Grundlagen des Arbeitsrechts
J. Buschbacher & E. Graf
Einführung von Enterprise 2.0 Tools unterliegt dem
Direktionsrecht des AG
AG ist verpflichtet den Betriebsrat zu informieren
Einbindung des BR in die Erstellung des
Verfahrensverzeichnisses wird empfohlen
Erstellung und Protokollierung von Spielregeln wird
vorgeschlagen
unter Beachtung dieser Grundregeln stehen nach Dr.
Ulbricht keine rechtlichen Einwände der Einführung im
Wege (www.rechtzweinull.de)
(nach Dr. C. Ulbricht)
29. J. Buschbacher & E. Graf
Viel Erfolg!
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30. Literatur
J. Buschbacher & E. Graf
Back, A. (Hrsg.). (2009). Web 2.0 in der Unternehmenspraxis: Grundlagen, Fallstudien und Trends zum Einsatz von Social
Software (2., aktualisierte Aufl.). München: Oldenbourg. Verfügbar unter:
http://www.gbv.de/dms/ilmenau/toc/601406966.PDF.
Mellen, C. Kwiatkowski, M. Reimann, S. (2009). Große und kleine Hürden auf dem Weg zu Enterprise 2.0 - Vom
WhoIsWho zur Yellow Page.(unveröffentlichte Arbeit) : Donau-Universität Kremps.
Ulbricht, C. (2010). Enterprise 2.0 und Recht – Risiken vermeiden und Chancen nutzen. In J. Eberspächer & S.
Holtel (Hrsg.), Enterprise 2.0. Unternehmen zwischen Hierarchie und Selbstorganisation (S. 95–113). Berlin,
Heidelberg: Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
Buhse, W. (2010). Kommunikation und Leadership: Erfolgserprobte Einführungsszenarien für Enterprise 2.0. In
J. Eberspächer & S. Holtel (Hrsg.), Enterprise 2.0. Unternehmen zwischen Hierarchie und Selbstorganisation . Berlin,
Heidelberg: Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
Heintel, P. & Krainz, E. (2001). Projektmanagement: Eine Antwort auf die Hierarchiekrise? (4. Aufl., Nachdr.).
Wiesbaden: Gabler.
Lackner, K. (2008). Zur Aktualität von T-Gruppen: Überlegungen zum Nutzen der Erfahrungen aus T-Gruppen.
In P. Heintel (Hrsg.), betrifft: TEAM. Dynamische Prozesse in Gruppen. 2. Auflage. (S. 126–143). Wiesbaden: VS
Verlag für Sozialwissenschaften / GWV Fachverlage GmbH Wiesbaden.
Summa, L. M. (2009). Fallstudie: Das IntraWeb 2.0 bei cablecom. In A. Back (Hrsg.), Web 2.0 in der
Unternehmenspraxis. Grundlagen, Fallstudien und Trends zum Einsatz von Social Software. 2., aktualisierte Aufl. (S. 213–
225). München: Oldenbourg.
Puscher, F. (2009). Leitfaden Web-Usability: Strategien, Werkzeuge und Tipps für mehr Benutzerfreundlichkeit (1. Aufl.).
Heidelberg: dpunkt-Verl.
Steinhüser, M. & Räth P. (2010). ABB AG: Blog und Wiki in der Unternehmenskommunikation (Andrea Back, M. K. S.
S. K. T., Hrsg.). München, St.Gallen, Graz, Frankfurt: Enterprise 2.0 Fallstudien-Netzwerk.
http://www.e20cases.org/
Notes de l'éditeur
Diese Arbeit basiert auf organisationspsychologischen Gesichtspunkten und Erfahrungen aus bereits durchgeführten Projekten zur Einführung von Enterprise 2.0. Als zentrale Schwierigkeiten stellen die Autoren Probleme in der Usability und der Nutzerbereitschaft fest und geben Hinweise für deren Minimierung. Ferner wird die Rechtslage in Zusammenhang mit Enterprise 2.0 beleuchtet und ein Konzept zur Einführung von Enterprise 2.0 Anwendungen vorgestellt. Wegen des individuellen Charakters jeder Organisation und der Eigendynamik jedes Veränderungsprozesses ist die Konzeptionierung als eine Empfehlung allgemeiner Natur zu verstehen. Zur Bearbeitung der jeweils spezifischen Aspekte müssen Experten hinzugezogen werden.
Den ausformulierten Text finden Sie unter: http://unternehmen20.wordpress.com/2010/10/28/empfehlungen-fur-die-einfuhrung-von-enterprise-2-0/