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Europäischer Rat
NR. 03 | 19.02.2016 |
hinter uns liegt eine entscheidende Woche.
Auf dem Europäischen Rat in Brüssel haben
die Staats- und Regierungschefs neben den
Reformvorschlägen Großbritanniens für die
Europäische Union auch über den Schutz der
Außengrenzen Europas beraten.
Es ist wichtig, dass wir die Zahl der Flüchtlinge
begrenzen. Dazu haben wir national in dieser
Woche einiges auf den Weg gebracht. Mit dem
Gesetz zur erleichterten Ausweisung straffäl-
liger Ausländer und dem Asylpaket II tragen
zwei wichtige Gesetzentwürfe ganz klar die
Handschrift der CSU-Landesgruppe.
Viele Punkte davon haben wir bereits auf un-
seren Kreuther Klausurtagungen beschlossen.
So zum Beispiel die schnellere Ausweisung von
kriminellen Asylbewerbern. Auch das Asylpaket
II ist CSU pur: Die beschleunigten Verfahren
oder die Aussetzung des Familiennachzugs
gehen allein auf unsere Forderungen zurück.
Es ist gut, dass wir das Asylpaket II nun endlich
so in den Bundestag eingebracht haben, wie
es von den Parteivorsitzenden von CSU, CDU
und SPD bereits im November beschlossen
wurde. Dass wir solange warten mussten, lag
nicht an uns. Nun verzögern SPD und Grüne
erneut: diesmal die Einstufung von Tunesien,
Marokko und Algerien als sichere Herkunfts-
staaten. Gerade dieses wäre aber wichtig, um
die Flüchtlingszahlen zu reduzieren.
Es ist jetzt an der Zeit, dass vor allem die SPD
Flagge zeigt und ein klares Zeichen setzt, ob
sie wirklich die Zahl der Flüchtlinge reduzie-
ren will.
Europas Solidarität gefordert
Großbritanniens Reformvorschläge für die EU, Flüchtlingskrise,
Staatsschuldenkrise. „Europa steht zweifellos vor den größten
Bewährungsproben überhaupt“, machte CSU-Landesgruppenvor-
sitzende Gerda Hasselfeldt vor dem Deutschen Bundestag deutlich.
Historische
Bewährungs-
proben
In dieser Woche trafen sich die
Staats- und Regierungschefs der
Europäischen Union in Brüssel
– mit zwei entscheidenden The-
men. Neben den Reformplänen
der Briten und dem geplanten
Referendum über den Verbleib
in der EU ging es insbesondere
auch um einen besseren Schutz
der EU-Außengrenzen.
Bei dem Gipfel bekräftigten alle
Mitgliedstaaten der EU den Ende
November gefassten EU-Türkei-
Aktionsplan. Im Mittelpunkt ste-
hen dabei die bessere Sicherung
der EU-Außengrenzen, die Be-
kämpfung der illegalen Migration
und die Reduzierung
der Flüchtlingszahlen.
Anfang März soll ein
Sondergipfel der EU
mit der Türkei neue
Fortschritte bringen.
Hasselfeldt betonte im Vorfeld
des Rates, dass gerade bei der
Bewältigung der Flüchtlingskrise
die europäische Solidarität in
ganz besonderer Weise gefragt
sei, weil kein Nationalstaat diese
Probleme allein bewältigen kön-
ne. „Wir müssen uns darüber im
Klaren sein, dass die Freizügigkeit
in der Europäischen Union nur
dann gesichert und gewährlei-
stet werden kann, wenn es uns
tatsächlich gelingt, die Außen-
grenzen der Europäischen Union
effektiv zu sichern“, machte Has-
selfeldt deutlich. Dazu gehöre die
Stärkung und Weiterentwicklung
der Grenzschutzagentur Frontex.
Hasselfeldt forderte, dass ein
entsprechender Vorschlag der
Europäischen Kommission endlich
umgesetzt werde. Sie verwies
aber auch darauf, dass sie die Ver-
handlungen mit der Türkei zur Be-
wältigung der Flüchtlingskrise für
zwingend notwendig erachte, um
bessere Arbeitsmöglichkeiten für
Flüchtlinge in der Türkei und die
Rückübernahme von Migranten
zu erreichen. „Wir
wissen, dass dieses
Problem ohne die
Türkei nicht zu lösen
ist. Wir wissen aber
auch – das sage ich
für die CSU-Landesgruppe ganz
dezidiert –, dass dies nicht mit
der Frage eines möglichen Bei-
tritts der Türkei zur Europäischen
Union zusammenhängen darf, das
kann nicht am Ende stehen“, so
Hasselfeldt.
Anm. d. Red.: Bezüglich der britischen
Reformvorschläge gab es bis Redakti-
onsschluss keine Ergebnisse. Welche
Pläne in Brüssel diskutiert wurden,
lesen Sie auf Seite 4.
Foto: picture alliance/design pics
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Hansjörg Durz MdB
19.02.2016		 www.csu-landesgruppe.de	 Seite 2
„Bei der Pflegereform haben wir
einen deutlichen Schritt nach vorne
gemacht,“ führte der Parlamenta-
rische Geschäftsführer der CSU-
Landesgruppe, Max Straubinger, in
die Thematik ein. Die Verbandsvertre-
ter begrüßten das Gesetz ebenfalls,
baten jedoch um eine Klarstellung
im Bereich des neuen Pflegebedürf-
tigkeitsbegriffs. Ein weiteres Thema
war das Bundesteilhabegesetz. Ste-
phan Stracke, der wie seine Kollegin
Astrid Freudenstein ebenfalls an dem
Gespräch teilnahm, wies darauf hin,
dass dieses Gesetzgebungsvorhaben
für die Landesgruppe Priorität genie-
ße. Freudenstein ergänzte, dass man
mit dem Entwurf auf jeden Fall eine
Stärkung der Menschen mit Behin-
derung erreicht habe.
Bei der geplanten Ausbildungsreform
der Pflegeberufe sieht die CSU-
Landesgruppe noch erheblichen Dis-
kussionsbedarf. Man müsse schon
nach dem Mehrwert des Gesetzes
fragen, so Stracke. Kurz thematisiert
wurden daneben mögliche Initiativen
für Langzeitarbeitslose sowie Bera-
tungsleistungen für Flüchtlinge.
D i e s e W o c h e
Europäischer Rat
Europas Solidarität gefordert	 1
Vierter Tragfähigkeitsbericht der
Bundesregierung
Strikte Haushaltsdisziplin alternativlos	 2
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Vierter Tragfähigkeitsbericht der Bundesregierung
Strikte Haushaltsdisziplin alternativlos
Das Ziel eines ausgeglichenen Bundeshaushalts darf nicht leichtfertig aufgegeben werden – das macht der
vierte Tragfähigkeitsbericht deutlich, den die Bundesregierung am Mittwoch vorgelegt hat. Darin informiert
sie über die langfristige Entwicklung der öffentlichen Finanzen in Deutschland.
Sozialpolitik im Fokus
Pflegereform, Bundesteilhabegesetz, Ausbildungsreform der Pflegeberufe
– Sozialpolitik spielt eine wichtige Rolle für die CSU-Landesgruppe. Das
wurde bei dem Gespräch mit Vertretern der bayerischen Wohlfahrtsver-
bände am Donnerstag in Berlin einmal mehr deutlich.
„Der vom Bundesfinanzminister vor-
gelegte Tragfähigkeitsbericht macht
eins klar: Es gibt keinen Raum für
die überzogenen Ausgabenwün-
sche mancher Ministerien“, fasste
der finanz- und haushaltspolitische
Sprecher der CSU-Landesgruppe,
Bartholomäus Kalb, die Ergebnisse
zusammen. Er betonte, dass es nach
wie vor keine Alternative zu einer
strikten Haushaltsdisziplin gebe, wenn
man seinen Kindern keinen Schul-
denberg hinterlassen wolle. Laut dem
Tragfähigkeitsbericht sind dafür in den
kommenden Jahren nicht nur ausge-
glichene Haushalte, sondern sogar
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„Dies sollte allen eine Mahnung sein,
trotz aller durch die Aufnahme und
Integration der Flüchtlinge notwen-
digen Mehrausgaben, das Ziel eines
ausgeglichenen Bundeshaushalts
nicht leichtfertig aufzugeben“, so Kalb.
Der Tragfähigkeitsbericht wird in jeder
Legislaturperiode einmal vorgelegt
und dient als „Frühwarnsystem“ einer
vorausschauenden Finanzpolitik. Sein
IMPRESSUM:
Der Meinungsbeitrag auf S. 1 gibt die persönliche
Auffassung des betreffenden Abgeordneten wieder.
Foto Editorial:
Verantwortliche Redakteure:
Linda Dietze, Jutta Lieneke-Berns
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Telefon:	 (030) 227	 -	70212
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internet:	www.csu-landesgruppe.de
Diese Veröffentlichung der CSU-Landesgruppe dient ausschließ­­­-
lich der Information und darf während eines Wahlkampfes nicht
zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden.
Schwerpunkt liegt auf den Herausfor-
derungen, die sich aufgrund des de-
mografischen Wandels ergeben. Die
ermittelten Indikatoren geben Aus-
kunft darüber, in welchem Ausmaß
aus heutiger Sicht Handlungsbedarf
besteht, um solide Staatsfinanzen
langfristig zu sichern.
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Max Straubinger, Astrid Freudenstein und Stephan Stracke im Gespräch mit Verbandsvertretern (v.l.n.r.) Foto: CSU-Landesgruppe
Brief aus Berlin
Marcus Mark
19.02.2016		 www.csu-landesgruppe.de	 Seite 3
die ihren Mitwirkungspflichten nicht
nachkommen, künftig ein beschleu-
nigtes Asylverfahren vorgesehen.
Sie müssen bis zum Ende ihres
Verfahrens in besonderen Erstauf-
nahmezentren bleiben; es gelten eine
verschärfte Residenzpflicht und ein
Arbeitsverbot. Die Flüchtlinge werden
zudem künftig an den Integrationsko-
sten beteiligt.
Auch das Abschiebungsrecht wird
deutlich verschärft: Gesundheitliche
Abschiebehindernisse werden stark
eingeschränkt. Mit dem ebenfalls
eingebrachten Gesetzentwurf zur
erleichterten Ausweisung von straf-
fälligen Ausländern können künftig
kriminelle Ausländer leichter aus-
gewiesen werden. Asylbewerbern,
die eine Straftat begangen haben,
kann die Anerkennung als Flüchtling
besser verwehrt werden. Aber, so
machte Andrea Lindholz (CSU) in ih-
rer Rede deutlich: „Alles was wir hier
beschließen, wird nur wirken, wenn
sich auch die Abschiebepraxis in den
Ländern verbessern wird.“ Zudem
müssten die zuständigen Behörden
rechtzeitig informiert werden.
Flüchtlingskrise
Asylpolitik trägt klare Handschrift der CSU
Das Asylpaket II ist endlich auf dem Weg. Gemeinsam mit dem Gesetzentwurf zur erleichterten Ausweisung von
straffälligen Ausländern wurde das Maßnahmenpaket am Freitag in erster Lesung beraten. „Damit gehen wir
einen wichtigen Schritt zur Reduzierung der Flüchtlingszahlen“, so CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt.
Bereits im November 2015 hatten sich
die Parteivorsitzenden von CSU, CDU
und SPD auf weitere Maßnahmen
zur Verschärfung des Asylrechts ver-
ständigt. Den geplanten Kompromiss
zu Einschränkungen beim Familien-
nachzug stellte die SPD jedoch mo-
natelang in Frage. „CDU/CSU sind die
Taktgeber, wenn es darum geht, die
Asylgesetzgebung sachgerecht und
angemessen voran zu bringen“, stellte
der innenpolitische Sprecher der CDU/
CSU-Fraktion Stephan Mayer in seiner
Rede fest. Dieses Gesetzespaket zeige,
dass die Bundesregierung und die
Regierungsfraktionen handlungsfähig
sind, ergänzte Mayer.
Das Asylpaket II umfasst vielfältige
Maßnahmen, um Verfahren zu be-
schleunigen und Missbrauch vor-
zubeugen. Der Familiennachzug für
Flüchtlinge mit eingeschränktem (so-
genannten subsidiärem) Schutz wird
für zwei Jahre ausgesetzt – dies gilt
auch für schutzbedürftige Minderjäh-
rige. Außerdem ist für Asylbewerber
aus sicheren Herkunftsstaaten, Fol-
geantragsteller und Asylbewerber,
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♦♦Beschleunigte Verfahren für Asylbewerber mit geringer
Bleibeperspektive
Darunter fallen Asylbewerber aus sicheren Herkunftsländern, Fol-
geantragsteller und diejenigen, die ihre Identität nicht preisgeben.
Sie bleiben bis zum Ende ihres Verfahrens in besonderen Erstauf-
nahmeeinrichtungen. Für sie gelten eine verschärfte Residenzpflicht
und ein Arbeitsverbot.
♦♦Mehr sichere Herkunftsländer
Albanien, Kosovo und Montenegro wurden bereits zu sicheren
Herkunftsländern erklärt. Nach dem Willen der Union sollen künftig
auch Marokko, Algerien und Tunesien darunter fallen.
♦♦Einschränkung des Familiennachzugs
Für Flüchtlinge mit eingeschränktem (sogenannten subsidiärem)
Schutz wird der Familiennachzug für zwei Jahre ausgesetzt.
♦♦Bessere Registrierung und Ankunftsnachweis direkt
nach Einreise
Der Ankunftsnachweis erfasst wichtige Daten wie den Fingerabdruck
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♦♦Mehr Personal
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erhalten mehr Personal.
♦♦Vorrang von Sachleistungen vor Geldleistungen
Zudem wird für endgültig Ausreisepflichtige die Unterstützung auf
das absolut Notwendige begrenzt.
♦♦Konsequentere Abschiebungen
Abschiebungen werden nicht mehr angekündigt. Gesundheitliche
Abschiebehindernisse werden stark eingeschränkt.
♦♦Erleichterte Ausweisungen für kriminelle Asylbewerber
Die Voraussetzungen für die Ausweisung werden deutlich gesenkt.
♦♦Mehr Unterstützung für Länder und Kommunen
Sie werden finanziell entlastet. Der Bund hat seine Mittel massiv
aufgestockt. Er fördert ebenso den sozialen Wohnungsbau, der
allen zu Gute kommt.
♦♦Gerechtere Verteilung unbegleiteter minderjähriger
Flüchtlinge
Hierbei findet der sogenannte „Königsteiner Schlüssel“ Anwendung.
♦♦Förderung der Integration für Asylbewerber mit
Bleibeperspektive
Sie erhalten frühzeitig Integrations- und Sprachkurse. Bayern hat
bereits eine Vereinbarung mit der Wirtschaft zur Arbeitsmarktinte-
gration geschlossen.
Flüchtlingspolitik
Die Reduzierung der Flüchtlingszahlen hat oberste Priorität. In mehreren Gesetzen wird das Asylrecht massiv ver-
schärft. So werden Verfahren beschleunigt und dem Missbrauch vorgebeugt.
Fakten im Überblick
Brief aus Berlin
19.02.2016		 www.csu-landesgruppe.de	 Seite 4
Deutschland ist und bleibt das Auto­
land Nr. 1. Die Hunderttausenden Be-
schäftigten in der Automobilindustrie
leisten hervorragende Arbeit und sind
der Garant, dass Deutschland nach
wie vor die modernsten und innova-
tivsten Autos baut.
Klar ist aber: Es ist ein großer Scha-
den für die Marke VW entstanden.
Das Unternehmen steht jetzt in der
Verantwortung, das verloren gegan-
gene Vertrauen der Kunden wieder
herzustellen und den Skandal vollum-
fänglich aufzuklären.
Dieser Prozess wird von uns konse-
quent eingefordert und begleitet. Wir
sorgen dafür, dass der entstandene
Schaden behoben wird und für be-
troffene Kunden keine Nachteile ent-
stehen. Wir haben dafür den Rückruf
der betroffenen Fahrzeuge verbindlich
vorgeschrieben. Die Umrüstung in ei-
nen regelkonformen Zustand hat Ende
Januar begonnen. Alles läuft bisher
nach Plan und unseren Vorgaben. Wir
erwarten, dass jetzt Zug um Zug alle
Modelle in die Werkstatt gerufen wer-
den. Damit sind wir in Deutschland
wesentlich weiter als andere Länder.
Über den Rückruf hinaus treiben wir
die Überarbeitung der Prüfprozesse
voran und entwickeln das Kontroll-
system weiter. In Zukunft wird es
in Deutschland Kontrollen für Kraft-
fahrzeuge im Stile von Dopingtests
geben. Unangemeldet und jedes Jahr
werden Fahrzeuge ausgewählt und
deren Schadstoffausstoß getestet.
Wir bauen dazu beim Kraftfahrt-Bun-
desamt eigene staatliche Prüfstände
unter Aufsicht des Bundesverkehrs­
ministeriums auf. Darüber hinaus pla-
nen wir unter anderem eine Rotation
der Prüfdienste und die Offenlegung
der Motorsoftware. Das alles ist Teil
eines umfassenden Maßnahmen­
paketes im Zusammenhang mit
zukünftigen Zulassungsverfahren,
das die von mir eingesetzte Untersu-
chungskommission derzeit erarbeitet.
Was wurde in Brüssel diskutiert?
EU-Ratspräsident Donald Tusk hat
Anfang Februar einen Reformvor-
schlag für die EU vorgelegt, der die
Forderungen Großbritanniens berück-
sichtigt, ohne die Errungenschaften
der europäischen Integration in Frage
zu stellen. Zur Stärkung der Wettbe-
werbsfähigkeit sollen insbesondere
nachprüfbare Fortschritte beim Bü-
rokratieaufwand für Unternehmen
gemacht werden. Außerdem wird
in den Plänen unter anderem der
gegenseitige Respekt zwischen Nicht-
Eurostaaten und Eurostaaten betont.
Wie steht die CSU-Landesgruppe
zu den Plänen?
Vieles von dem, was Großbritannien
will, fordert die CSU-Landesgruppe
schon seit einigen Jahren. Unter dem
Titel „Europa gemeinsam gestalten“
hat die CSU-Landesgruppe auf ihrer
jüngsten Klausurtagung in Wildbad
Kreuth ein Papier vorgelegt, welches
eine bessere Sicherung der nationalen
Souveränität und die Einführung einer
roten Karte für nationale Parlamente
vorschlägt, aber auch die mögliche
Beschränkung staatlicher Soziallei-
stungen fordert.
Kommentar von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt
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Reform der EU
Pläne für ein gemeinsames Europa
Ein Austritt aus der Europäischen Union ist für Großbritannien nicht ausgeschlossen. Doch welche Folgen
hätte ein Brexit für die EU und für uns? Und wie kann Europa gemeinsam gestaltet werden? Das wurde beim
Europäischen Rat in Brüssel intensiv diskutiert. Fragen und Antworten zu einem möglichen Brexit:
Was will Großbritannien?
Großbritannien plant spätestens für
2017 ein Referendum über einen
möglichen Austritt aus der EU. Der
britische Premierminister Cameron
möchte die EU reformieren, um so
den Verbleib in der EU seinen Bür-
gern empfehlen zu können. In seinen
Augen dürften zum Beispiel Nicht-
Euro-Länder wie eben Großbritannien
nicht gegenüber der Euro-Gruppe
benachteiligt werden. Außerdem
müsse die Wettbewerbsfähigkeit der
EU gestärkt werden. Auch möchte
Großbritannien die Souveränität der
einzelnen Mitgliedstaaten besser si-
cherstellen und den Missbrauch der
Freizügigkeit bekämpfen. EU-Ratsprä-
sident Tusk hat dazu einen Vorschlag
vorgelegt, der die Notwendigkeit der
Respektierung der Freizügigkeit und
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Brief aus Berlin 03 // 2016

  • 1. Europäischer Rat NR. 03 | 19.02.2016 | hinter uns liegt eine entscheidende Woche. Auf dem Europäischen Rat in Brüssel haben die Staats- und Regierungschefs neben den Reformvorschlägen Großbritanniens für die Europäische Union auch über den Schutz der Außengrenzen Europas beraten. Es ist wichtig, dass wir die Zahl der Flüchtlinge begrenzen. Dazu haben wir national in dieser Woche einiges auf den Weg gebracht. Mit dem Gesetz zur erleichterten Ausweisung straffäl- liger Ausländer und dem Asylpaket II tragen zwei wichtige Gesetzentwürfe ganz klar die Handschrift der CSU-Landesgruppe. Viele Punkte davon haben wir bereits auf un- seren Kreuther Klausurtagungen beschlossen. So zum Beispiel die schnellere Ausweisung von kriminellen Asylbewerbern. Auch das Asylpaket II ist CSU pur: Die beschleunigten Verfahren oder die Aussetzung des Familiennachzugs gehen allein auf unsere Forderungen zurück. Es ist gut, dass wir das Asylpaket II nun endlich so in den Bundestag eingebracht haben, wie es von den Parteivorsitzenden von CSU, CDU und SPD bereits im November beschlossen wurde. Dass wir solange warten mussten, lag nicht an uns. Nun verzögern SPD und Grüne erneut: diesmal die Einstufung von Tunesien, Marokko und Algerien als sichere Herkunfts- staaten. Gerade dieses wäre aber wichtig, um die Flüchtlingszahlen zu reduzieren. Es ist jetzt an der Zeit, dass vor allem die SPD Flagge zeigt und ein klares Zeichen setzt, ob sie wirklich die Zahl der Flüchtlinge reduzie- ren will. Europas Solidarität gefordert Großbritanniens Reformvorschläge für die EU, Flüchtlingskrise, Staatsschuldenkrise. „Europa steht zweifellos vor den größten Bewährungsproben überhaupt“, machte CSU-Landesgruppenvor- sitzende Gerda Hasselfeldt vor dem Deutschen Bundestag deutlich. Historische Bewährungs- proben In dieser Woche trafen sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union in Brüssel – mit zwei entscheidenden The- men. Neben den Reformplänen der Briten und dem geplanten Referendum über den Verbleib in der EU ging es insbesondere auch um einen besseren Schutz der EU-Außengrenzen. Bei dem Gipfel bekräftigten alle Mitgliedstaaten der EU den Ende November gefassten EU-Türkei- Aktionsplan. Im Mittelpunkt ste- hen dabei die bessere Sicherung der EU-Außengrenzen, die Be- kämpfung der illegalen Migration und die Reduzierung der Flüchtlingszahlen. Anfang März soll ein Sondergipfel der EU mit der Türkei neue Fortschritte bringen. Hasselfeldt betonte im Vorfeld des Rates, dass gerade bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise die europäische Solidarität in ganz besonderer Weise gefragt sei, weil kein Nationalstaat diese Probleme allein bewältigen kön- ne. „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass die Freizügigkeit in der Europäischen Union nur dann gesichert und gewährlei- stet werden kann, wenn es uns tatsächlich gelingt, die Außen- grenzen der Europäischen Union effektiv zu sichern“, machte Has- selfeldt deutlich. Dazu gehöre die Stärkung und Weiterentwicklung der Grenzschutzagentur Frontex. Hasselfeldt forderte, dass ein entsprechender Vorschlag der Europäischen Kommission endlich umgesetzt werde. Sie verwies aber auch darauf, dass sie die Ver- handlungen mit der Türkei zur Be- wältigung der Flüchtlingskrise für zwingend notwendig erachte, um bessere Arbeitsmöglichkeiten für Flüchtlinge in der Türkei und die Rückübernahme von Migranten zu erreichen. „Wir wissen, dass dieses Problem ohne die Türkei nicht zu lösen ist. Wir wissen aber auch – das sage ich für die CSU-Landesgruppe ganz dezidiert –, dass dies nicht mit der Frage eines möglichen Bei- tritts der Türkei zur Europäischen Union zusammenhängen darf, das kann nicht am Ende stehen“, so Hasselfeldt. Anm. d. Red.: Bezüglich der britischen Reformvorschläge gab es bis Redakti- onsschluss keine Ergebnisse. Welche Pläne in Brüssel diskutiert wurden, lesen Sie auf Seite 4. Foto: picture alliance/design pics Liebe Leserinnen, liebe Leser, Hansjörg Durz MdB
  • 2. 19.02.2016 www.csu-landesgruppe.de Seite 2 „Bei der Pflegereform haben wir einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht,“ führte der Parlamenta- rische Geschäftsführer der CSU- Landesgruppe, Max Straubinger, in die Thematik ein. Die Verbandsvertre- ter begrüßten das Gesetz ebenfalls, baten jedoch um eine Klarstellung im Bereich des neuen Pflegebedürf- tigkeitsbegriffs. Ein weiteres Thema war das Bundesteilhabegesetz. Ste- phan Stracke, der wie seine Kollegin Astrid Freudenstein ebenfalls an dem Gespräch teilnahm, wies darauf hin, dass dieses Gesetzgebungsvorhaben für die Landesgruppe Priorität genie- ße. Freudenstein ergänzte, dass man mit dem Entwurf auf jeden Fall eine Stärkung der Menschen mit Behin- derung erreicht habe. Bei der geplanten Ausbildungsreform der Pflegeberufe sieht die CSU- Landesgruppe noch erheblichen Dis- kussionsbedarf. Man müsse schon nach dem Mehrwert des Gesetzes fragen, so Stracke. Kurz thematisiert wurden daneben mögliche Initiativen für Langzeitarbeitslose sowie Bera- tungsleistungen für Flüchtlinge. D i e s e W o c h e Europäischer Rat Europas Solidarität gefordert 1 Vierter Tragfähigkeitsbericht der Bundesregierung Strikte Haushaltsdisziplin alternativlos 2 Gespräch mit bayerischen Wohlfahrtsverbänden Sozialpolitik im Fokus 2 Flüchtlingskrise Asylpolitik trägt klare Handschrift der CSU 3 Flüchtlingspolitik Fakten im Überblick 3 Kommentar von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt VW-Affäre: Keine Nachteile für betroffene Kunden 4 Reform der EU Pläne für ein gemeinsames Europa 4 Gespräch mit bayerischen Wohlfahrtsverbänden Vierter Tragfähigkeitsbericht der Bundesregierung Strikte Haushaltsdisziplin alternativlos Das Ziel eines ausgeglichenen Bundeshaushalts darf nicht leichtfertig aufgegeben werden – das macht der vierte Tragfähigkeitsbericht deutlich, den die Bundesregierung am Mittwoch vorgelegt hat. Darin informiert sie über die langfristige Entwicklung der öffentlichen Finanzen in Deutschland. Sozialpolitik im Fokus Pflegereform, Bundesteilhabegesetz, Ausbildungsreform der Pflegeberufe – Sozialpolitik spielt eine wichtige Rolle für die CSU-Landesgruppe. Das wurde bei dem Gespräch mit Vertretern der bayerischen Wohlfahrtsver- bände am Donnerstag in Berlin einmal mehr deutlich. „Der vom Bundesfinanzminister vor- gelegte Tragfähigkeitsbericht macht eins klar: Es gibt keinen Raum für die überzogenen Ausgabenwün- sche mancher Ministerien“, fasste der finanz- und haushaltspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe, Bartholomäus Kalb, die Ergebnisse zusammen. Er betonte, dass es nach wie vor keine Alternative zu einer strikten Haushaltsdisziplin gebe, wenn man seinen Kindern keinen Schul- denberg hinterlassen wolle. Laut dem Tragfähigkeitsbericht sind dafür in den kommenden Jahren nicht nur ausge- glichene Haushalte, sondern sogar Einsparungen von mindestens sieben Milliarden Euro jährlich erforderlich. „Dies sollte allen eine Mahnung sein, trotz aller durch die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge notwen- digen Mehrausgaben, das Ziel eines ausgeglichenen Bundeshaushalts nicht leichtfertig aufzugeben“, so Kalb. Der Tragfähigkeitsbericht wird in jeder Legislaturperiode einmal vorgelegt und dient als „Frühwarnsystem“ einer vorausschauenden Finanzpolitik. Sein IMPRESSUM: Der Meinungsbeitrag auf S. 1 gibt die persönliche Auffassung des betreffenden Abgeordneten wieder. Foto Editorial: Verantwortliche Redakteure: Linda Dietze, Jutta Lieneke-Berns 11011 Berlin · Platz der Republik 1 Telefon: (030) 227 - 70212 e-mail: bab@cducsu.de internet: www.csu-landesgruppe.de Diese Veröffentlichung der CSU-Landesgruppe dient ausschließ­­­- lich der Information und darf während eines Wahlkampfes nicht zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Schwerpunkt liegt auf den Herausfor- derungen, die sich aufgrund des de- mografischen Wandels ergeben. Die ermittelten Indikatoren geben Aus- kunft darüber, in welchem Ausmaß aus heutiger Sicht Handlungsbedarf besteht, um solide Staatsfinanzen langfristig zu sichern. Foto: picture alliance / desgin pics Max Straubinger, Astrid Freudenstein und Stephan Stracke im Gespräch mit Verbandsvertretern (v.l.n.r.) Foto: CSU-Landesgruppe Brief aus Berlin Marcus Mark
  • 3. 19.02.2016 www.csu-landesgruppe.de Seite 3 die ihren Mitwirkungspflichten nicht nachkommen, künftig ein beschleu- nigtes Asylverfahren vorgesehen. Sie müssen bis zum Ende ihres Verfahrens in besonderen Erstauf- nahmezentren bleiben; es gelten eine verschärfte Residenzpflicht und ein Arbeitsverbot. Die Flüchtlinge werden zudem künftig an den Integrationsko- sten beteiligt. Auch das Abschiebungsrecht wird deutlich verschärft: Gesundheitliche Abschiebehindernisse werden stark eingeschränkt. Mit dem ebenfalls eingebrachten Gesetzentwurf zur erleichterten Ausweisung von straf- fälligen Ausländern können künftig kriminelle Ausländer leichter aus- gewiesen werden. Asylbewerbern, die eine Straftat begangen haben, kann die Anerkennung als Flüchtling besser verwehrt werden. Aber, so machte Andrea Lindholz (CSU) in ih- rer Rede deutlich: „Alles was wir hier beschließen, wird nur wirken, wenn sich auch die Abschiebepraxis in den Ländern verbessern wird.“ Zudem müssten die zuständigen Behörden rechtzeitig informiert werden. Flüchtlingskrise Asylpolitik trägt klare Handschrift der CSU Das Asylpaket II ist endlich auf dem Weg. Gemeinsam mit dem Gesetzentwurf zur erleichterten Ausweisung von straffälligen Ausländern wurde das Maßnahmenpaket am Freitag in erster Lesung beraten. „Damit gehen wir einen wichtigen Schritt zur Reduzierung der Flüchtlingszahlen“, so CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt. Bereits im November 2015 hatten sich die Parteivorsitzenden von CSU, CDU und SPD auf weitere Maßnahmen zur Verschärfung des Asylrechts ver- ständigt. Den geplanten Kompromiss zu Einschränkungen beim Familien- nachzug stellte die SPD jedoch mo- natelang in Frage. „CDU/CSU sind die Taktgeber, wenn es darum geht, die Asylgesetzgebung sachgerecht und angemessen voran zu bringen“, stellte der innenpolitische Sprecher der CDU/ CSU-Fraktion Stephan Mayer in seiner Rede fest. Dieses Gesetzespaket zeige, dass die Bundesregierung und die Regierungsfraktionen handlungsfähig sind, ergänzte Mayer. Das Asylpaket II umfasst vielfältige Maßnahmen, um Verfahren zu be- schleunigen und Missbrauch vor- zubeugen. Der Familiennachzug für Flüchtlinge mit eingeschränktem (so- genannten subsidiärem) Schutz wird für zwei Jahre ausgesetzt – dies gilt auch für schutzbedürftige Minderjäh- rige. Außerdem ist für Asylbewerber aus sicheren Herkunftsstaaten, Fol- geantragsteller und Asylbewerber, Foto: picture alliance/dpa ♦♦Beschleunigte Verfahren für Asylbewerber mit geringer Bleibeperspektive Darunter fallen Asylbewerber aus sicheren Herkunftsländern, Fol- geantragsteller und diejenigen, die ihre Identität nicht preisgeben. Sie bleiben bis zum Ende ihres Verfahrens in besonderen Erstauf- nahmeeinrichtungen. Für sie gelten eine verschärfte Residenzpflicht und ein Arbeitsverbot. ♦♦Mehr sichere Herkunftsländer Albanien, Kosovo und Montenegro wurden bereits zu sicheren Herkunftsländern erklärt. Nach dem Willen der Union sollen künftig auch Marokko, Algerien und Tunesien darunter fallen. ♦♦Einschränkung des Familiennachzugs Für Flüchtlinge mit eingeschränktem (sogenannten subsidiärem) Schutz wird der Familiennachzug für zwei Jahre ausgesetzt. ♦♦Bessere Registrierung und Ankunftsnachweis direkt nach Einreise Der Ankunftsnachweis erfasst wichtige Daten wie den Fingerabdruck und ist die Voraussetzung für den Bezug der vollen Leistungen. ♦♦Mehr Personal Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und die Bundespolizei erhalten mehr Personal. ♦♦Vorrang von Sachleistungen vor Geldleistungen Zudem wird für endgültig Ausreisepflichtige die Unterstützung auf das absolut Notwendige begrenzt. ♦♦Konsequentere Abschiebungen Abschiebungen werden nicht mehr angekündigt. Gesundheitliche Abschiebehindernisse werden stark eingeschränkt. ♦♦Erleichterte Ausweisungen für kriminelle Asylbewerber Die Voraussetzungen für die Ausweisung werden deutlich gesenkt. ♦♦Mehr Unterstützung für Länder und Kommunen Sie werden finanziell entlastet. Der Bund hat seine Mittel massiv aufgestockt. Er fördert ebenso den sozialen Wohnungsbau, der allen zu Gute kommt. ♦♦Gerechtere Verteilung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge Hierbei findet der sogenannte „Königsteiner Schlüssel“ Anwendung. ♦♦Förderung der Integration für Asylbewerber mit Bleibeperspektive Sie erhalten frühzeitig Integrations- und Sprachkurse. Bayern hat bereits eine Vereinbarung mit der Wirtschaft zur Arbeitsmarktinte- gration geschlossen. Flüchtlingspolitik Die Reduzierung der Flüchtlingszahlen hat oberste Priorität. In mehreren Gesetzen wird das Asylrecht massiv ver- schärft. So werden Verfahren beschleunigt und dem Missbrauch vorgebeugt. Fakten im Überblick Brief aus Berlin
  • 4. 19.02.2016 www.csu-landesgruppe.de Seite 4 Deutschland ist und bleibt das Auto­ land Nr. 1. Die Hunderttausenden Be- schäftigten in der Automobilindustrie leisten hervorragende Arbeit und sind der Garant, dass Deutschland nach wie vor die modernsten und innova- tivsten Autos baut. Klar ist aber: Es ist ein großer Scha- den für die Marke VW entstanden. Das Unternehmen steht jetzt in der Verantwortung, das verloren gegan- gene Vertrauen der Kunden wieder herzustellen und den Skandal vollum- fänglich aufzuklären. Dieser Prozess wird von uns konse- quent eingefordert und begleitet. Wir sorgen dafür, dass der entstandene Schaden behoben wird und für be- troffene Kunden keine Nachteile ent- stehen. Wir haben dafür den Rückruf der betroffenen Fahrzeuge verbindlich vorgeschrieben. Die Umrüstung in ei- nen regelkonformen Zustand hat Ende Januar begonnen. Alles läuft bisher nach Plan und unseren Vorgaben. Wir erwarten, dass jetzt Zug um Zug alle Modelle in die Werkstatt gerufen wer- den. Damit sind wir in Deutschland wesentlich weiter als andere Länder. Über den Rückruf hinaus treiben wir die Überarbeitung der Prüfprozesse voran und entwickeln das Kontroll- system weiter. In Zukunft wird es in Deutschland Kontrollen für Kraft- fahrzeuge im Stile von Dopingtests geben. Unangemeldet und jedes Jahr werden Fahrzeuge ausgewählt und deren Schadstoffausstoß getestet. Wir bauen dazu beim Kraftfahrt-Bun- desamt eigene staatliche Prüfstände unter Aufsicht des Bundesverkehrs­ ministeriums auf. Darüber hinaus pla- nen wir unter anderem eine Rotation der Prüfdienste und die Offenlegung der Motorsoftware. Das alles ist Teil eines umfassenden Maßnahmen­ paketes im Zusammenhang mit zukünftigen Zulassungsverfahren, das die von mir eingesetzte Untersu- chungskommission derzeit erarbeitet. Was wurde in Brüssel diskutiert? EU-Ratspräsident Donald Tusk hat Anfang Februar einen Reformvor- schlag für die EU vorgelegt, der die Forderungen Großbritanniens berück- sichtigt, ohne die Errungenschaften der europäischen Integration in Frage zu stellen. Zur Stärkung der Wettbe- werbsfähigkeit sollen insbesondere nachprüfbare Fortschritte beim Bü- rokratieaufwand für Unternehmen gemacht werden. Außerdem wird in den Plänen unter anderem der gegenseitige Respekt zwischen Nicht- Eurostaaten und Eurostaaten betont. Wie steht die CSU-Landesgruppe zu den Plänen? Vieles von dem, was Großbritannien will, fordert die CSU-Landesgruppe schon seit einigen Jahren. Unter dem Titel „Europa gemeinsam gestalten“ hat die CSU-Landesgruppe auf ihrer jüngsten Klausurtagung in Wildbad Kreuth ein Papier vorgelegt, welches eine bessere Sicherung der nationalen Souveränität und die Einführung einer roten Karte für nationale Parlamente vorschlägt, aber auch die mögliche Beschränkung staatlicher Soziallei- stungen fordert. Kommentar von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt Foto: Henning Schacht Reform der EU Pläne für ein gemeinsames Europa Ein Austritt aus der Europäischen Union ist für Großbritannien nicht ausgeschlossen. Doch welche Folgen hätte ein Brexit für die EU und für uns? Und wie kann Europa gemeinsam gestaltet werden? Das wurde beim Europäischen Rat in Brüssel intensiv diskutiert. Fragen und Antworten zu einem möglichen Brexit: Was will Großbritannien? Großbritannien plant spätestens für 2017 ein Referendum über einen möglichen Austritt aus der EU. Der britische Premierminister Cameron möchte die EU reformieren, um so den Verbleib in der EU seinen Bür- gern empfehlen zu können. In seinen Augen dürften zum Beispiel Nicht- Euro-Länder wie eben Großbritannien nicht gegenüber der Euro-Gruppe benachteiligt werden. Außerdem müsse die Wettbewerbsfähigkeit der EU gestärkt werden. Auch möchte Großbritannien die Souveränität der einzelnen Mitgliedstaaten besser si- cherstellen und den Missbrauch der Freizügigkeit bekämpfen. EU-Ratsprä- sident Tusk hat dazu einen Vorschlag vorgelegt, der die Notwendigkeit der Respektierung der Freizügigkeit und Nichtdiskriminierung betont, aber auch konkrete Änderungen von EU- Vorschriften vorsieht – zum Beispiel beim Kindergeld. Foto: picture alliance / empics VW-Affäre: Keine Nachteile für betroffene Kunden Brief aus Berlin