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Eine empirische Studie des Instituts für Beschäftigung und Employability IBE
im Auftrag von Hays für Deutschland, Österreich und die Schweiz
Management Summary 	 3
1 	 Hintergrund und Methodik 	 4
1.1 	 Hintergrund und Aufbau der Studie 	 4
1.2 	 Methodik und Statistik 	 5
2 	 Die agile Organisation im Fokus
	 des HR-Reports 2018 	 6
2.1 	 Agile Organisation – unsere Definition 	6
2.2 	Die agile Organisation im Kontext
	 der zentralen HR-Trends 	 7
2.3 	Bedeutung der agilen Organisation	 9
2.4 	Bevorzugte Bereiche für die
	 agile Organisation	 10
2.5 	Ausgestaltungsformen und
	 Methoden der agilen Organisation	 12
2.6	 Gründe für die Anpassung hin zu
	 einer agilen Organisation und
	 Stolpersteine auf dem Weg	 16
2.7	 Spannungsfelder zwischen der
	 agilen Organisation und der
	Linienorganisation	 18
2.8	 Die agile Organisation im Kontext
	 von Führung und Unternehmens-
	kultur	 20
3 	 Mitarbeitergewinnung und
	 und -bindung	 28
3.1 	 Status quo der Mitarbeitergewinnung 28
3.2 	Instrumente der Mitarbeiterbindung
	 und ihre Umsetzung	 29
Schlussfolgerungen 	 31
AUTOREN
INHALT
Silke Eilers, IBE
Kathrin Möckel, Hays
Prof. Dr. Jutta Rump, IBE
Frank Schabel, Hays
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
agile Organisationen gelten mittlerweile als die adäquate Struktur, mit der wir
den digitalen Wandel und das ständig zunehmende Tempo auf den Märkten
am besten gestalten können. Aus guten Gründen: Sie gelten als geschmeidig.
Sie passen sich neuen Anforderungen von Kunden viel besser an als die traditio-
nellen Linienorganisationen mit ihren oft bis ins Detail geregelten Abläufen und
Aufbauten. Zudem sind sie schneller, vor allem wenn es darum geht zu entschei-
den. Denn sie organisieren sich meist selbst, ohne die Entscheidungsleitern nach
oben und unten zu durchlaufen.
Ihre Vorteile liegen also auf der Hand. Folglich müssten viele Unternehmen
längst auf dem Weg in eine agile Organisation sein. Aber ist dem wirklich so?
Oder sind die Strukturen in vielen Unternehmen noch zäh genug, um sich gegen
diese Neuerung zu stemmen? Dieser aktuellen Frage gehen wir in unserem neu-
en HR-Report 2018 empirisch nach. Unser Schwerpunktthema lautet dieses Mal:
Agile Organisation auf dem Prüfstand.
Ohne zu viel zu verraten: Die Diskussion über flexiblere Strukturen wird zwar
breit und intensiv geführt. Agilität und Digitalisierung erscheinen uns vielfach
als zwei Seiten derselben Medaille: einem tiefen Umbruch der Wirtschaft hin zu
einer neuen Welt. Nur ist vieles davon noch nicht im Alltag von Organisationen
angekommen. Dies zeigt der aktuelle HR-Report deutlich auf. Unsere vertrauten
Organisationswelten haben ein hohes Beharrungsvermögen und viele Silos sind
aus hartem Beton gebaut.
Was dagegen hilft, skizzieren die empirischen Befunde. Es sind vor allem die
klassischen Themen wie Führung. Sie verschwindet trotz sich selbst organisie-
renden Teams und Projekten keineswegs im Nirwana. Aber sie sollte sich ver-
ändern und dabei vor allem ermöglichen, dass Mitarbeiter eigenverantwortlich
handeln. Das bedeutet für Führungskräfte, noch viel intensiver als heute mit
ihren Mitarbeitern zu kommunizieren. Zu wenig Kommunikation ist der größ-
te Stolperstein für Führung. Leider – und hier schließt sich der Kreis – stehen
jedoch immer noch die fachlichen Kompetenzen im Mittelpunkt, wenn Füh-
rungskräfte ausgewählt werden.
Ein zweiter großer Stolperstein sind die starren Prozesse und Abläufe in Organi-
sationen. Hier ist künftig mehr Flexibilität angesagt: weniger Prozesshandbuch,
mehr Mut zur Lücke. Wahrscheinlich müssen wir uns von einigen liebgewonne-
nen Mustern und alten Zöpfen verabschieden, die uns früher Sicherheit geboten
haben. In der neuen digitalen Welt greifen sie nicht mehr, da sie Organisationen
verlangsamen statt beschleunigen.
Eine agile und anregende Lektüre des aktuellen HR-Reports wünschen Ihnen
Prof. Dr. Jutta Rump und Klaus Breitschopf
Klaus Breitschopf
Vorstandsvorsitzender
der Hays AG
Prof. Dr. Jutta Rump
Direktorin des Instituts für
Beschäftigung und
Employability IBE
IMPRESSUM
Herausgeber:	 Hays AG
	 Institut für Beschäftigung
	 und Employability IBE
Chefredaktion: 	 Frank Schabel, Hays
Gestaltung: 	 Simon Wolf, Hays
Druck:	 ABT Print und Medien GmbH, 	
	 69469 Weinheim
Auflage:	 5.000
Fotos:	 Hays, ©apinan/fotolia.com
2 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
HR-REPORT 2018
MANAGEMENT SUMMARY
MITARBEITERBINDUNG STEHT GANZ OBEN AUF DER HR-AGENDA
Trotz agiler Organisation und digitalem Wandel: Im diesjährigen HR-Report ist die Mitarbeiterbindung das
Top-HR-Thema der Befragten. Binden lassen sich Mitarbeiter zuallererst durch ein gutes Betriebsklima.
Arbeitszeiten weiter zu flexibilisieren, ist das zweitwichtigste Instrument, gefolgt von marktgerechter
Entlohnung. Dass auch die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter erstmals unter den
Top-drei-Themen ist, offenbart: Die demografische Entwicklung und der Fachkräftemangel sowie das
hohe Veränderungstempo in Organisationen zeigen Wirkung. Mitarbeiter stehen an erster Stelle.
BEDEUTUNG DER AGILEN ORGANISATION WÄCHST
Rund die Hälfte der Befragten schätzt ihren Stellenwert gegenwärtig bereits als groß bzw. sehr
groß ein. Im Topmanagement sind es zwei von drei. Ihr Stellenwert wird in drei Jahren stark
ansteigen: 69 Prozent erwarten einen Bedeutungszuwachs der agilen Organisation. Für eine agile
Organisation sprechen vor allem ihre höhere Flexibilität (55 %) und ihre Schnelligkeit (51 %).
Als drittwichtigsten Grund nennen die Befragten die bessere Vernetzung in der Organisation.
ZU STARRE PROZESSE BLOCKIEREN AGILITÄT
Starre Prozesse und Abläufe (36 %) versperren den Weg in agile Organisationen. Für 31 Prozent der
Befragten sind zudem die Mitarbeiter zu wenig bereit, sich zu verändern. Die Führungskultur an agile
Strukturen anzupassen, wird ebenfalls als wichtiger Stolperstein eingeschätzt.
EIGENVERANTWORTUNG STÄRKEN IST WICHTIGSTE AUFGABE VON FÜHRUNG
Die mit Abstand wichtigste Anforderung an Führungskräfte in der agilen Organisation ist es, die Eigenverant-
wortung ihrer Mitarbeiter zu fördern (42 %). Danach folgt, die Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen (35 %)
aktiv zu beteiligen.
STOLPERSTEINE FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE
Die höchste Hürde für Führungskräfte ist ihre mangelnde Kommunikation, konstatiert die Hälfte
der Befragten. Das „Loslassen“ der Mitarbeiter befindet sich auf Rang 2 (41 %), gefolgt von
der Wahl des richtigen Führungsstils (39 %).
FACHLICHE KOMPETENZEN ENTSCHEIDEN ÜBER FÜHRUNGSKARRIEREN
Für Führungskarrieren sind fachliche (43 %) ungleich wichtiger als soziale Kompetenzen (29 %).
Bei der Frage, wie Führungskarrieren gemacht werden, gehen die Meinungen der Befragten auseinander.
Die Hälfte der Befragten sieht eine systematische Vorgehensweise (jeweils 25 % halten Empfehlungen
und eine strategische Nachfolgeplanung für entscheidend). Auf der anderen Seite meint ein Viertel,
sie entstünden über interne Netzwerke, und für 21 Prozent spielt der Zufall eine herausragende Rolle.
HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 3
Der HR-Report ist eine jährlich durchgeführte Studien-
reihe der Hays AG und des Instituts für Beschäftigung
und Employability IBE. Bisher sind erschienen:
2011:	 Schwerpunkt Mitarbeitergewinnung
2012/2013:	 Schwerpunkt Mitarbeiterbindung
2013/2014:	 Schwerpunkt Frauenförderung
2014/2015:	 Schwerpunkt Führung
2015/2016:	 Schwerpunkt Unternehmenskultur
2017:	 Schwerpunkt Kompetenzen für die
	 digitale Welt
	 Veröffentlichungen der bisherigen Ergebnisse 	
	 sind unter hays.de/studien sowie unter
	 ibe-ludwigshafen.de/publikationen zu finden.
Führung
Unternehmenskultur
Förderung der
Beschäftigungsfähigkeit
Agile
Organisation
Mitarbeitergewinnung
Mitarbeiterbindung
Diversity
Work-Life-Balance
KAPITEL 1
HINTERGRUND UND METHODIK
Der 7. HR-Report von Hays in Kooperation mit dem Institut für
Beschäftigung und Employability IBE stellt die agile Organi-
sation in den Mittelpunkt der Betrachtung – eine Thematik,
die aktuell in aller Munde ist, jedoch für viele Entscheider1
in
Unternehmen noch nicht wirklich greifbar zu sein scheint. Der
HR-Report 2018 hinterfragt daher, inwieweit agile Organisati-
onsformen bereits realisiert sind und welche Erfahrungen mit
ihnen gemacht wurden.
Anders als in den Vorjahren setzen wir die Themenfelder
unserer Langzeitbetrachtung – die Top-HR-Themen Mitarbei-
tergewinnung und -bindung sowie Führung und Unterneh-
menskultur – explizit in den Kontext der agilen Organisation.
Hier interessiert uns vor allem die Frage, ob die befragten
Entscheider, die agile Organisationsformen für bedeutsam
erachten, in ihrer Einschätzung von denjenigen abweichen,
für die Agilität noch nicht im gleichen Maße relevant ist.
1	
Aus Gründen der vereinfachten Lesbarkeit wird im Folgenden nur die männliche Form verwendet. Angesprochen sind jedoch stets beide Geschlechter.
Bezugsrahmen der Langzeitbetrachtung des HR-Reports
1.1 Hintergrund und Aufbau der Studie
www
4 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
1.2 Methodik und Statistik
An der Befragung für den HR-Report 2018 haben insgesamt
1.036 Personen teilgenommen. Den größten Anteil stellen
dabei deutsche Befragte mit 63 Prozent, Österreich ist mit
19 Prozent und die Schweiz mit 18 Prozent der Befragten
vertreten. Mit 65 Prozent stammt der Großteil der Teilnehmer
aus Betrieben mit weniger als 1.000 Mitarbeitern (MA). 18 Pro-
zent der Befragten vertreten mittlere (1.000 bis unter 5.000
Beschäftigte) und 16 Prozent große (ab 5.000 Beschäftigte)
Betriebe.2
Die Branchenstruktur gestaltet sich ausgewogener
als in den Vorjahren. So gehören 41 Prozent der Befragten
Dienstleistungsunternehmen an, 31 Prozent kommen aus der
Industrie und 25 Prozent aus dem öffentlichen Sektor.3
38 Prozent der Befragten sind Führungskräfte (FK) in Fach-
abteilungen, 24 Prozent Mitarbeiter ohne Führungsverantwor-
tung. Zu 22 Prozent nahmen Führungskräfte aus HR-Abtei-
lungen an der Befragung teil und zu 17 Prozent Vertreter der
Unternehmensleitungen.
Im Vergleich zu den Vorjahren stärker vertreten ist die Gruppe
der unter 40-Jährigen mit 41 Prozent, gefolgt von den über
50-Jährigen mit 35 Prozent. 24 Prozent der Befragten sind
zwischen 40 und 49 Jahre alt. Die Geschlechterverteilung ist
in diesem Jahr deutlich ausgeglichener als zuvor – so sind
52 Prozent der Befragten männlich und 48 Prozent weiblich,
wobei sich das Antwortverhalten geschlechterspezifisch na-
hezu nicht unterscheidet. Deshalb berücksichtigen wir diese
Differenzierung nicht in der folgenden Betrachtung.
Grundsätzlich werden Bezüge zu den Strukturdaten der Be-
fragten und den Ergebnissen der Vorgängerstudien seit 2011
immer dann hergestellt, wenn sich Besonderheiten zeigen.
2	
Rundungsbedingt kann es zu Abweichungen kommen.
3	
3 % der Befragten gehören anderen Sektoren als den drei genannten an.
Struktur der Befragten
63 %
Deutschland
19 %
Österreich
18 %
Schweiz
52 %
Männer
48 %
Frauen
38 %
FK Fachabteilung
24 %
Mitarbeiter
22 %
FK HR-Abteilung
17 %
Geschäftsführung
41 %
unter 40 Jahre
24 %
40–49 Jahre
35 %
über 50 Jahre
41 %
Dienstleistung
31 %
Industrie
25 %
Öffentlicher Sektor
65 %
unter 1.000 MA
18 %
1.000–4.999 MA
16 %
ab 5.000 MA
Basis: n = 1.036 (alle Befragten)
HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 5
Unsere Definition
Agile Organisationen zeichnen sich durch eine hohe und schnelle Anpassungsfähigkeit an veränderte Rahmenbedingungen
und Marktsituationen aus. Flexibilität hinsichtlich der Anpassungen von Produkten, Prozessen und vor allem der Mitarbeiter
mit ihren Kompetenzen sind entscheidende Kriterien für erfolgreiche agile Organisationen. Agile Organisationen sind in
einem hohen Grad vernetzt und die Mitarbeiter organisieren sich selbst. Zudem sind die Arbeits- und Projektteams in der
Lage, in gewissem Umfang autonom Entscheidungen zu treffen. Dies erfordert eine Unternehmenskultur, die auf Vertrauen
basiert – auf Vertrauen der Führungskräfte zu ihren Mitarbeitern und der Mitarbeiter untereinander.
Die „eine“ agile Organisationsform, die sich auf sämtliche
Unternehmen übertragen ließe, existiert nicht. Vielmehr stellt
sich Unternehmen, die ihre Abläufe und damit auch ihre
Organisationsstrukturen agiler gestalten möchten, die Frage,
inwiefern ihre bisherige Organisationsform sie auf diesem
Weg fördert oder bremst.6
Die nachfolgenden Kapitel greifen
diesen und andere Aspekte der agilen Organisation explizit
auf.
KAPITEL 2
DIE AGILE ORGANISATION IM
FOKUS DES HR-REPORTS 2018
Was genau unter Agilität im organisationalen Kontext zu
verstehen ist, lässt sich nicht zweifelsfrei definieren. Die
einen verstehen Agilität als „die Fähigkeit einer Organisation,
rasch auf Veränderungen zu reagieren“.4
Andere Definitio-
nen beschreiben Agilität hingegen als „die höchste Form der
Anpassungsfähigkeit“.5
Für den HR-Report 2018 haben wir auf Basis dieser Überle-
gungen sechs Merkmale festgelegt, die für eine agile Orga-
nisation prägend sind und die wir den Befragten einleitend
erläutert haben.
2.1 Agile Organisation – unsere Definition
4
	Kienbaum (2015b): Kienbaum-Change-Studie: Viele Unternehmen sind nicht fit für anstehende Veränderungen, Pressemitteilung vom 17.06.2015, openPR-Presseportal,
	http://www.openpr.de/index.php?go=article&prid=858201 (12.05.2017, 13:42 Uhr)
5
	Fischer, S. (2016): Definition: Agilität als höchste Form der Anpassungsfähigkeit, in haufe.de (Hrsg.) vom 17.11.2016, https://www.haufe.de/personal/hr-management/agilitaet/	
	definition-agilitaet-als-hoechste-form-der-anpassungsfaehigkeit_80_378520.html (12.05.2017, 13:46 Uhr)
6
	Kienbaum (2015a): Agility – überlebensnotwendig für Unternehmen in unsicheren und dynamischen Zeiten. Change-Management-Studie 2014/2015,
	http://assets.kienbaum.com/downloads/Change-Management-Studie-Kienbaum-Studie-2014-2015.pdf?mtime=20160810120630 (04.04.2017, 18:48 Uhr)
ANPASSUNG FLEXIBILITÄT SCHNELLIGKEIT
SELBSTORGANISATION VERNETZUNG VERTRAUEN
6 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
Bereits seit seiner ersten Ausgabe im Jahr 2011 zeigt der
HR-Report eine Rangliste der wichtigsten HR-Themen auf. Im
vergangenen Jahr war unter den drei Topthemen zum ersten
Mal die Flexibilisierung der Arbeitsstrukturen zu finden.
Dieser Trend bestätigt sich im HR-Report 2018: Nach dem
Dauerbrennerthema Mitarbeiterbindung nimmt die Flexibi-
lisierung nun den zweiten Rang ein. Ebenfalls unter den Top
drei steht in diesem Jahr wieder die Förderung der Beschäf-
tigungsfähigkeit der Mitarbeiter: Die zunehmende Verän-
derungsgeschwindigkeit erfordert es in einem hohen Maße,
beschäftigungsfähig zu bleiben.
Weiter nach unten ging es in diesem Jahr für das jahrelange
Top-drei-Thema Ausbau der Führung, das bereits im HR-Re-
port 2017 deutliche Einbußen gegenüber den zuvor erreichten
Werten erfuhr. Rückläufig im Vergleich zur Vorjahresstudie ist
auch das Thema Vorbereitung der Mitarbeiter auf die digitale
Transformation. Zudem überrascht der vergleichsweise geringe
Zustimmungswert (16 %) zur Einführung der agilen Organisa-
tion. In der Rangliste liegt dieses Thema nur auf Platz 8 – trotz
der Schwerpunktsetzung im diesjährigen HR-Report.
Ein genauerer Blick auf die empirischen Daten zeigt jedoch:
Die Befragten, in deren Unternehmen die agile Organisation
bereits heute eine hohe oder sehr hohe Bedeutung einnimmt
(vergleiche hierzu Kapitel 2.3), bewerten das Thema als
wichtiger.
Deutliche Unterschiede im Antwortverhalten bei den Top-
themen zeigen sich insbesondere bei der Position der Befrag-
ten. So sind es mit 43 Prozent in erster Linie die Mitarbeiter,
die die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit als Topthema
erachten (verglichen mit 36 % der Führungskräfte aus den
Fachabteilungen, jedoch mit nur jeweils 24 % der Führungs-
kräfte aus HR-Abteilungen und der Vertreter der Unterneh-
mensleitungen). Gerade Mitarbeitern ohne Führungsverant-
wortung ist bewusst, dass Beschäftigungsfähigkeit in einer
sich immer rasanter verändernden Arbeitswelt einen zentra-
len Wert darstellt.
Die Flexibilisierung der Arbeitsstrukturen sehen vor allem
diejenigen als essenziell an, die tagtäglich mit den Konse-
quenzen einer nicht ausreichenden Flexibilisierung konfron-
tiert sind – die Mitarbeiter und die Führungskräfte aus den
Fachabteilungen (42 % bzw. 40 % Zustimmung im Vergleich
zu 31 % bei den Führungskräften aus HR-Abteilungen und nur
28 % bei den Vertretern der Unternehmensleitungen).
Ähnlich verhält es sich beim Thema Mitarbeiterbindung.
Dies ist für 43 Prozent der Fach-Führungskräfte und 39 Pro-
zent der Mitarbeiter, jedoch nur für 32 Prozent der HR-Füh-
rungskräfte und 27 Prozent der Vertreter der Unternehmens-
leitungen eines der drei Topthemen.
2.2 Die agile Organisation im Kontext der zentralen HR-Trends
Die drei wichtigsten HR-Themen für Unternehmen
Mitarbeiter binden Arbeitsstrukturen
flexibilisieren
Beschäftigungsfähigkeit
der Mitarbeiter fördern
37 % 36 % 33 %
Basis: n = 1.036 (alle Befragten)
HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 7
TOP-DREI-HR-THEMEN
NACH POSITIONEN
DIESES THEMA STEHT FÜR ALLE POSITIONEN AN ZWEITER STELLE DER WICHTIGSTEN HR-THEMEN
GESCHÄFTS-
FÜHRUNG
FÜHRUNGSKRAFT
HR-ABTEILUNG
FÜHRUNGSKRAFT
FACHABTEILUNG MITARBEITER
32 %
Unternehmenskultur
weiterentwickeln
32 %
Mitarbeiter
binden
43 %
Mitarbeiter
binden
Beschäftigungsfähigkeit
der Mitarbeiter fördern
43 %
28 %
Arbeitsstrukturen
flexibilisieren
27 %
Neue Mitarbeiter gewinnen/
MItarbeiter binden
31 %
Arbeitsstrukturen
flexibilisieren
30 %
Mitarbeiter auf die digitale
Transformation vorbereiten
40 %
Arbeitsstrukturen
flexibilisieren
36 %
Beschäftigungsfähigkeit
der Mitarbeiter fördern
42 %
Arbeitsstrukturen
flexibilisieren
39 %
Mitarbeiter
binden
Basis: n = 1.036 (alle Befragten)
8 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
Wenngleich die Bewertung der Einführung einer agilen Orga-
nisation als zentraler HR-Trend eher zurückhaltend ausfällt,
geben nichtsdestotrotz 51 Prozent der Teilnehmer an, dass die
Bedeutung einer agilen Organisation in ihren Unternehmen
bereits heute groß bzw. sehr groß sei. Dabei sind es insbeson-
dere die Befragten aus Deutschland, die diese Meinung zu
56 Prozent vertreten (verglichen mit 44 % der Österreicher
und 39 % der Schweizer).
Der Zustimmungswert nimmt mit zunehmendem Alter ab
(56 % bei den unter 40-Jährigen, 49 % bei den 40- bis 49-Jäh-
rigen sowie 45 % bei den über 50-Jährigen), jedoch mit stei-
gender Position im Unternehmen deutlich zu. So bescheinigen
nur 34 Prozent der Mitarbeiter, aber 48 Prozent der Fach- und
62 Prozent der HR-Führungskräfte sowie 66 Prozent der
Vertreter der Unternehmensleitungen der agilen Organisation
bereits heute eine große bzw. sehr große Bedeutung.
Ebenso steigt die Zustimmung mit der Anzahl der Mitarbei-
ter im Unternehmen: Unternehmen mit weniger als 1.000
Mitarbeitern schätzen die Bedeutung geringer ein (49 %
messen der agilen Organisation eine große bzw. sehr große
Bedeutung bei) als Unternehmen, die zwischen 1.000 bis
unter 5.000 bzw. über 5.000 Mitarbeiter (56 % bzw. 53 %)
haben. Die Unterscheidung nach Sektoren zeigt, dass das
Thema agile Organisation aktuell eine höhere Bedeutung für
Dienstleistungs- und Industrieunternehmen (jeweils 54 %) als
für den öffentlichen Sektor (43 %) hat. Bei der Einschätzung
zum Stellenwert in drei Jahren steigt der Wert deutlich an.
Hier liegt die Zustimmungsrate bereits bei 69 Prozent der
Befragten. In Analogie zur aktuellen Bedeutung sind es auch
hier die HR-Führungskräfte und die Vertreter der Unterneh-
mensleitung (jeweils 77 %), die dem Thema agile Organisation
einen höheren Stellenwert einräumen als die Führungskräfte
aus Fachabteilungen (69 %) und die Mitarbeiter (58 %).
Bei den anderen Teilgruppen zeigt sich ein ähnliches Bild:
Alle Teilgruppen gehen von einer steigenden Bedeutung aus.
Allerdings bleibt es bei der Differenzierung, die sich schon in
der aktuellen Bewertung findet. Auch zukünftig wird die agile
Organisation für größere Unternehmen wichtiger (78 %) als
für kleinere Unternehmen (66 %) sein und für den öffentlichen
Sektor etwas weniger bedeutsam (64 %) als für Dienstleis-
tungs- und Industrieunternehmen (72 % sowie 70 %).
2.3 Bedeutung der agilen Organisation
Die Bedeutung der agilen Organisation im Vergleich
51 % der Teilnehmer geben an, dass eine agile Organisation in ihren Unternehmen
schon heute von großer bis sehr großer Bedeutung ist.
	unter 40 Jahre
	40–49 Jahre
	ab 50 Jahre
POSITIONALTER UNTERNEHMENSGRÖSSE
56
49
45
62
48
34
49
56
53
66
	Geschäftsführung
	FK HR-Abteilung
	FK Fachabteilung
	Mitarbeiter
	bis 999 MA
	1.000–4.999 MA
	über 5.000 MA
Basis: n = 1.036 (alle Befragten)
HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 9
Nicht jeder Bereich in einem Unternehmen scheint nach heu-
tigem Stand für eine agile Organisationsform geeignet bzw.
bereit zu sein. In drei Jahren kann dies jedoch ganz anders
aussehen. Und in der Tat: Die empirischen Ergebnisse zeigen,
dass sich dies verändern wird.
Bezogen auf alle Befragten ist es der IT-Bereich, der heute
schon in jedem sechsten Unternehmen agil arbeitet. In mehr
als jedem zehnten Unternehmen sind es außerdem die Berei-
che Einkauf/Beschaffung, Personalwesen und Unternehmens-
leitung/-entwicklung, die agile Methoden einsetzen.
Der Ländervergleich zeigt, dass es insbesondere der IT-Be-
reich ist, der in Deutschland heute bereits deutlich stärker
agil arbeitet (21 %) als in der Schweiz (11 %) und in Österreich
(10 %). Dies ist vor allem in Dienstleistungsunternehmen
(23 % Nennung in der IT im Vergleich zu 17 % in der Industrie
und zu 9 % im öffentlichen Sektor) der Fall und in größe-
ren bzw. mittleren Unternehmen (28 % in Unternehmen mit
1.000–4.999 Beschäftigten sowie 26 % in Unternehmen mit
mehr als 5.000 Beschäftigten verglichen mit 12 % in Betrieben
mit unter 1.000 Beschäftigten). Forschung und Entwicklung
arbeiten insbesondere in Großunternehmen agil (15 % im Ver-
gleich zu 10 % in mittleren und 12 % in kleinen Betrieben).
Der Personalbereich arbeitet im öffentlichen Sektor stärker
agil (14 % verglichen mit 13 % in Dienstleistungsunternehmen
und 10 % in der Industrie). Interessanterweise geben die Ver-
treter der Unternehmensleitungen zu 32 Prozent an, die Un-
ternehmensleitung/-entwicklung in ihrem Betrieb arbeite
agil, während dies nur 14 Prozent der HR-Führungskräfte,
9 Prozent der Fach-Führungskräfte sowie 7 Prozent der
Mitarbeiter für zutreffend halten.
2.4 Bevorzugte Bereiche für die agile Organisation
Der IT-Bereich ist der bevorzugte Bereich für die agile Organisation
Angaben: große bis sehr große Bedeutung
23
17
9
	Deutschland
	Österreich
	Schweiz
BRANCHELÄNDER UNTERNEHMENSGRÖSSE
21
10 11 12
28 26
	IT
	Industrie
	Öffentlicher Sektor
	bis 999 MA
	1.000–4.999 MA
	über 5.000 MA
KAPITEL 2 Die agile Organisation im Fokus des HR-Reports 2018
17 % der Teilnehmer geben an, dass der IT-Bereich in ihrem Unternehmen heute schon agil arbeitet.
Basis: n = 1.036 (alle Befragten)
10 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
Agile Organisationsbereiche aktuell/in drei Jahren
Basis: n = 1.036 (alle Befragten)
BEREICHE AKTUELL IN DREI JAHREN SUMME
IT 17 % 23 % 40 %
Personalwesen 13 % 29 % 42 %
Unternehmensleitung/-entwicklung 13 % 22 % 35 %
Einkauf/Beschaffung 12 % 22 % 35 %
Vertrieb/Kundenservice 8 % 23 % 31 %
Marketing 9 % 21 % 30 %
Forschung und Entwicklung 9 % 21 % 30 %
Logistik 7 % 20 % 27 %
Finanzwesen 7 % 18 % 25 %
Produktion 7 % 14 % 21 %
HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 11
Um die agile Organisation zu implementieren und zu „leben“,
gibt es mittlerweile ein Set an agilen Methoden. Sie unterstüt-
zen Organisationen auf ihrem Weg, flexibler und angepasst
an ihre Zielgruppen bzw. Märkte zu agieren. Aber im Alltag
vieler Organisationen sind diese neuen Werkzeuge noch nicht
angekommen. So ist es kein Wunder, dass ein gutes Viertel
der Befragten (26 %) keine der zur Auswahl gestellten Aus-
gestaltungsformen und Methoden der agilen Organisation als
wichtig erachtet.7
Die drei wichtigsten agilen Methoden sind aus Sicht der
Teilnehmer Design Thinking (30 %), Innovationslabore (26 %)
und Lean-Startup (22 %). Für diejenigen Befragten, die dem
Thema agile Organisation aktuell schon eine sehr große oder
große Bedeutung beimessen, sind alle genannten Methoden
etwas wichtiger. Immerhin ist Design Thinking bei 19 Prozent
der Befragten die Methode, die ihr Unternehmen am häufigs-
ten anwendet. Es folgen Personal Kanban mit 16 Prozent der
Nennungen und Lean-Startup mit 14 Prozent.
Innovationslabore und Scrum werden zu 12 bzw. 11 Prozent
genutzt. Lean Coffee, Instant Open Space und Delegation Po-
ker werden mit 6 bis 8 Prozent der Nennungen nur von einer
Minderheit der Unternehmen genutzt.
Es zeigt sich, dass es insbesondere die deutschen und schwei-
zerischen Unternehmen sind, die agile Methoden bereits an-
wenden. So liegt der Zustimmungswert für die Umsetzung
von Design Thinking mit 23 Prozent in Deutschland höher als
in der Schweiz (13 %) und in Österreich (12 %). Ähnlich verhält
es sich mit Personal Kanban (24 % in Deutschland, 11 % in der
Schweiz und 10 % in Österreich).
Vergleicht man die Angaben zur Anwendung der Methoden
nach der Position der Befragten, so wird deutlich, dass die
Mitarbeiter und die Fach-Führungskräfte in der Regel über
weniger Erfahrungen mit ihnen verfügen. Die Mitarbeiter ge-
ben zu 26 Prozent, die Fach-Führungskräfte zu 24 Prozent an,
keine der genannten Formen und Methoden würde umge-
setzt. Bei den HR-Führungskräften und Vertretern der Unter-
nehmensleitungen sind es jedoch nur 13 bzw. 12 Prozent,
die nicht von einer Nutzung in ihrem Unternehmen ausgehen.
Auch bei der Einschätzung bezüglich der einzelnen Methoden
zeigt sich das gleiche Bild: Sektorbezogen wenden Dienstleis-
tungsunternehmen am häufigsten agile Ausgestaltungsfor-
men und Methoden an, während insbesondere der öffentliche
Sektor zurückhaltend agiert. Ein ähnliches Bild zeigt sich nach
Unternehmensgrößen, wo kleinere Betriebe mit weniger als
1.000 Beschäftigten noch deutlich seltener agil arbeiten als
mittlere und große Unternehmen.
Bei der Frage nach der Bedeutung und der Nutzung einzeln-
er agiler Methoden zeigt sich zusätzlich ein Alterseffekt.
Nur 17 Prozent der jüngeren Befragten bis 40 Jahre schät-
zen die agilen Methoden als nicht wichtig ein. Bei den über
50-Jährigen sind dies schon 36 Prozent. 23 Prozent dieser
Altersgruppe geben zudem an, es finde keinerlei Umsetzung
statt (verglichen mit 20 % bei den 40- bis 49-Jährigen und
17 % bei den unter 40-Jährigen). Und auch bei den einzelnen
Methoden zeigt sich eine deutlich ausgeprägtere Kenntnis in
den beiden jüngeren Gruppen.
2.5 Ausgestaltungsformen und Methoden der agilen Organisation
7	
Diese Frage wurde nur den Teilnehmern gestellt, die entweder eine sehr große bzw. große Bedeutung für das Thema agile Organisation angegeben oder die Bereiche ihres 	
	Unternehmens genannt haben, die in den nächsten drei Jahren agil arbeiten werden.
KAPITEL 2 Die agile Organisation im Fokus des HR-Reports 2018
12 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
30 %
Design Thinking
26 %
Innovationslabore
22 %
Lean-Startup
DIE DREI WICHTIGSTEN
AGILEN METHODEN AUS
SICHT DER TEILNEHMER
LEARN CREATE
MEASURE
POWERED
BY FEEDBACK
Basis: n = 952 (Teilgruppe)
HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 13
ÜBERSICHT ÜBER DIE
AGILEN METHODEN UND
DEREN BEDEUTUNG
Lean-Startup
ist eine Methode von Eric Ries zur Produkt- und Geschäftsentwicklung, bei der eine Geschäftsidee oder ein
Produkt schnellstmöglich auf den Markt gebracht wird, um anhand des Feedbacks der Nutzer auf validierter
Basis Anpassungen vornehmen zu können.
Design Thinking
Unter Design Thinking, entwickelt von Terry Winograd, Larry Leifer und David Kelley, versteht man eine systematische
Herangehensweise an komplexe Problemstellungen, bei der Nutzerwünsche und -bedürfnisse sowie nutzerorientiertes
Erfinden im Sinne einer ständigen Rückkopplung den Prozess bestimmen.
Innovationslabore
sind interdisziplinäre und themenbezogene Bereiche, die sowohl räumlich als auch arbeitstechnisch
von anderen Unternehmensbereichen abgegrenzt bleiben, um dort innovative Prozesse ungestört
fördern zu können.
Personal Kanban
ist eine Methode zur Organisation des Tagesgeschäfts durch Visualisierung der Wertströme und der Prozessabläufe auf
einem sogenannten Kanbanboard, das eine Statusbetrachtung und Priorisierung von Aufgaben ermöglicht und idealerweise
täglich im Team kurz diskutiert werden sollte. Die Kanbanmethode wurde bereits in den 1940er Jahren von Toyota entwickelt.
30 % Wichtigkeit 19 % Nutzung
26 % Wichtigkeit 12 % Nutzung
22 % Wichtigkeit 14 % Nutzung
22 % Wichtigkeit 16 % Nutzung
14 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
18 % Wichtigkeit 7 % Nutzung
Scrum
ist ein Rahmenwerk für multidisziplinäre Teams zur Entwicklung und Pflege qualitativ hochwertiger komplexer
Systeme und Produkte, entwickelt von Jeff Sutherland. Kennzeichen sind kurze Projektetappen (Sprints),
festgelegte Rollen und regelmäßige Meetings in vordefinierten Zeitabschnitten.
Instant Open Space
Bei dieser Meetingmethode nach Alexander Schilling werden bis zu 50 Teil-
nehmer zur eigenen Themensetzung angeregt, diskutieren frei über Themen,
die von Interesse sind, entwickeln Ideen und planen Projekte.
Lean Coffee
ist eine strukturierte Vorgehensweise für den kollegialen Wissensaustausch im eher kleinen Kreis, die sich an die Idee
des World Cafés anlehnt. Entwickelt wurde sie von Jim Benson und Jeremy Lightsmith. Es gibt vorab keine Agenda,
die Themen werden gemeinsam zu Beginn des Treffens festgelegt.
Delegation Poker
Im Delegation Poker, einem von Jürgen Appelo entwickelten Spiel, können Führungskräfte und Teams
erproben, wie und auf welche Ebenen bestimmte team- oder unternehmensrelevante Entscheidungen
delegiert werden können.
16 % Wichtigkeit 11 % Nutzung
12 % Wichtigkeit 8 % Nutzung
11 % Wichtigkeit 6 % Nutzung
Basis: n = 952 (Teilgruppe)
HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 15
Was macht es für Organisationen notwendig, ihre Strukturen
agiler zu gestalten? Ganz oben steht hier bei den Befragten,
über eine agile Organisation eine höhere Flexibilität zu erzie-
len – um Produkte zu entwickeln, Projekte zu bearbeiten oder
Mitarbeiter flexibler einzusetzen. Der zweitwichtigste Grund,
die Organisation agiler zu machen, ist die Schnelligkeit. Über
sie sollen kürzere Reaktionszeiten im Unternehmen ermög-
licht werden. Auf Platz 3 steht das Thema Vernetzung:
Über alle Bereiche hinweg soll die agile Organisation dazu
führen, Mitarbeiter und Wissensträger zu vernetzen. Danach
folgen die Anpassung der Organisation an veränderte Rah-
menbedingungen, gefolgt von der Selbstorganisation der
Mitarbeiter. Größere Differenzen bei diesen Topthemen in
Bezug auf die Position oder die Größe und Art des Unter-
nehmens bzw. der Organisation zeigen sich in den empiri-
schen Befunden nicht.
2.6 Gründe für die Anpassung hin zu einer agilen Organisation sowie Stolpersteine auf dem Weg
Gründe für die Anpassung hin zu einer agilen Organisation (Auswahl der drei wichtigsten)
FLEXIBILITÄT – um eine höhere Flexibilität im Unternehmen zu
erreichen, z. B. in der Produktentwicklung, der Bearbeitung von
Projekten, beim Mitarbeitereinsatz etc.
SCHNELLIGKEIT – um schnellere Reaktionszeiten im Unternehmen
zu ermöglichen, z. B. bei veränderten Marktbedingungen oder
Kundenanforderungen
VERNETZUNG – um eine stärkere Vernetzung der Wissensträger/
Mitarbeiter, auch über Abteilungs- bzw. Bereichsgrenzen hinweg,
zu erreichen
SELBSTORGANISATION – um einen höheren Grad an Selbst-
organisation der Mitarbeiter zu erreichen bzw. zu etablieren
ANPASSUNG – um sich an veränderte Rahmenbedingungen
(Markt, Wettbewerb, gesetzliche Rahmenbedingungen)
anzupassen
55 %
51 %
46 %
43 %
43 %
KAPITEL 2 Die agile Organisation im Fokus des HR-Reports 2018
Basis: n = 952 (Teilgruppe)
16 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
Dagegen entpuppen sich das Silodenken (20 %) und die Funk-
tionsfähigkeit der IT (19 %) nur als mittelwichtige Stolpersteine.
Ein genauerer Blick auf die empirischen Befunde zeigt: Es sind
vor allem die Mitarbeiter und die Führungskräfte aus Fachab-
teilungen, die bei der Umsetzung agiler Organisationsformen
über zu starre Prozesse stolpern (jeweils 41 % Zustimmung
verglichen mit 31 % bei den HR-Führungskräften und 27 % bei
den Vertretern der Unternehmensleitungen).
Die Mitarbeiter sind es auch, die die Anpassung der Führungs-
kultur besonders kritisch sehen (31 %), während die Unterneh-
mensleitungsvertreter hier deutlich weniger Handlungsbedarf
erkennen (17 %).
Die höchsten Hürden auf dem Weg zur agilen Oranisation
Es sind also große Themen, die Unternehmen dazu bewegen,
sich agil zu entwickeln. Dass sich einige Stolpersteine auf dem
Weg hin zu einer agilen Organisation befinden, liegt daher auf
der Hand. Die größte Hürde bilden für die Befragten zu starre
Prozesse (36 %) in ihren Organisationen.
Für 31 Prozent ist es die mangelnde Veränderungsbereitschaft
der Mitarbeiter – ein Thema, das sich bereits im letztjährigen
HR-Report als größte Herausforderung für die digitalen Ver-
änderungen gezeigt hatte. Als drittwichtigsten Stolperstein
benennen die Befragten die Anpassung der Führungskultur
an die agile Organisation.
Auch dieses Thema wurde im letzten HR-Report als digita-
ler Hemmschuh herausgestellt. Gleiches gilt für die beiden
weiteren Themen unter den Top fünf der Stolpersteine: Die
Anpassung der Unternehmenskultur an und die Vorbereitung
der Mitarbeiter auf die agile Organisation sind schon im
HR-Report 2017 im Kontext der digitalen Transformation
als große Herausforderungen markiert worden.
Zu starre Prozesse
36 %
Mangelnde Veränderungs-
bereitschaft der Mitarbeiter
31 %
Anpassung der Führungs-
kultur an die agile Organisation
25 %
AGILE
ORGANISATION
Basis: n = 952
(Teilgruppe)
HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 17
Während in Start-ups die agile Organisationsform von selbst
entsteht, müssen in etablierten Organisationen erst die
notwendigen Strukturen geschaffen werden. So entsteht ein
Nebeneinander von zwei verschiedenen Arbeitsweisen und
Kulturen8
, wobei dem etablierten hierarchischen System ein
zweites „Betriebssystem“ mit einer agilen, netzwerkartigen
Struktur zur Seite steht.
Ein System ist geeignet für das Tagesgeschäft und eines,
um konstant nach neuen Lösungen und Ideen zu suchen.
Denn auch wenn das Modell der agilen Organisation mit ihren
kreativen Netzwerken verheißungsvoll klingt, bleiben für
zahlreiche Unternehmensprozesse Einheit, Ordnung und klar
definierte Aufgabenteilung noch immer unabdingbar. Zudem
ist die agile Organisation bis zu einem bestimmten Grad auf
die interne Unterstützung klassischer administra-
tiver Bereiche angewiesen.9
Wenn die Linienorganisa-
tion und agile Orga-
nisationsformen
gleichermaßen
2.7 Spannungsfelder zwischen der agilen Organisation und der Linienorganisation
8	
Weinreich, U. (2016): Lean Digitization. Digitale Transformation durch agiles Management. Berlin, Heidelberg: Springer 2016
9	
Kasch, W. (2013): Agil ist anders, in: Personalmagazin 11/2013, S. 48–50, http://www.go-agile.de/fileadmin/media/pdf/PM1113_48-50_Organisationsaufbau.pdf
	(04.04.2017, 17:58 Uhr)
Klärung der Verantwortlichkeiten
Neuausrichtung vorhandener
Prozesse und Strukturen
KAPITEL 2 Die agile Organisation im Fokus des HR-Reports 2018
18 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
Basis: n = 952 (Teilgruppe)
Mangelndes Vertrauen
Silodenken der Abteilungen
Überstrapazierung der
Organisationsstrukturen
im Unternehmen implementiert sind, bedarf es eines Schnitt-
stellenmanagements. Die Befragten im Rahmen des HR-Re-
ports 2018 sehen die Spannungsfelder zwischen der agilen
Organisation und der klassischen Linienorganisation vor allem
im Bereich der Klärung der Verantwortlichkeiten (31 %) wie
beispielsweise der Vorgesetztenfunktion. Danach folgt als
zweites Spannungsfeld, die vorhandenen Prozesse und
Strukturen neu auszubilden (28 %). Das mangelnde
Vertrauen wird als drittwichtigstes Spannungsfeld genannt
(26 %), gefolgt vom Silodenken der Abteilungen (24 %) und
der Überstrapazierung der Organisationsstrukturen (22 %).
HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 19
Die Frage, wie die ideale agile Organisation aussieht, lässt sich
nicht eindeutig beantworten. Klar scheint zu sein, dass künftig
sowohl hierarchische als auch agile Organisationsformen ihre
Berechtigung haben. Und klar ist auch, dass die agile Organi-
sation nicht zwingend hierarchiefrei sein wird. Zwar orientiert
sie sich vielmehr an den jeweiligen Marktgegebenheiten, als
dass sie sich stur von den Top-down-Weisungen des Manage-
ments leiten lässt.
Zudem führen abflachende Hierarchien immer auch dazu,
dass Hierarchie von den Mitarbeitern intensiver wahrgenom-
men wird. Das Hierarchieprinzip wird also weiter bestehen
bleiben, klassische Linienstrukturen werden auch in den
nächsten Dekaden noch eine – wenn auch etwas differenzier-
tere – Rolle einnehmen.10
2.8 Die agile Organisation im Kontext von Führung und Unternehmenskultur
10	
Kasch, W. (2013): Agil ist anders, in: Personalmagazin 11/2013, S. 48–50, http://www.go-agile.de/fileadmin/media/pdf/PM1113_48-50_Organisationsaufbau.pdf (04.04.2017, 17:58 Uhr);
	 Weilbacher, J. C. (2017): Die agile Organisation ist kalter Kaffee, in: Human Resources Manager vom 16.01.2017, Onlineausgabe, Interview mit Prof. Dr. Stefan Kühl,
	 https://www.humanresourcesmanager.de/ressorts/artikel/die-agile-organisation-ist-kalter-kaffee-671303360 (04.04.2017, 18:21 Uhr)
Anforderungen an Führungskräfte im Kontext der agilen Organisation
42 %
Förderung der Eigenverantwortung
der Mitarbeiter
35 %
Aktive Beteiligung der Mitarbeiter
an Entscheidungsprozessen
29 %
Wandel von Kontrolle hin zur
Unterstützung der Mitarbeiter
23 %
Führungskraft als Manager der Schnittstellen
zwischen Linien- und agiler Organisation
23 %
Umgang mit neuen Formen der
internen Kommunikation
23 %
Führungskraft in der
Koordinationsfunktion
KAPITEL 2 Die agile Organisation im Fokus des HR-Reports 2018
Basis: n = 952 (Teilgruppe)
20 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
DER UNTER 40-JÄHRIGEN DER ÜBER 50-JÄHRIGEN
DER UNTER 40-JÄHRIGEN DER ÜBER 50-JÄHRIGEN
FÖRDERUNG
DER EIGEN-
VERANTWOR-
TUNG DER
MITARBEITER
AKTIVE
BETEILIGUNG DER
MITARBEITER AN
ENTSCHEIDUNGS-
PROZESSEN
Die zentralen Anforderungen an Führungskräfte in Abhängigkeit vom Alter
Basis: n = 952 (Teilgruppe)
Anforderungen der agilen Organisation an Führungskräfte
Dies hat nicht zu unterschätzende Konsequenzen für Führung
und Unternehmenskultur. Die zentrale Anforderung an Füh-
rungskräfte im Kontext der agilen Organisation besteht nach
Meinung der Befragten darin, die Eigenverantwortung der
Mitarbeiter zu fördern (42 %). Dieser Punkt steht mit großem
Abstand ganz oben auf der Anforderungsagenda. Danach
folgt, die Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen (35 %) aktiv
zu beteiligen. Ebenfalls mit weitem Abstand folgt als dritt-
wichtigste Anforderung an Führungskräfte, sich von Kontrol-
leuren hin zu Unterstützern der Mitarbeiter (29 %) zu wandeln.
Eigenverantwortung zu fördern, bewegt insbesondere die
befragten Entscheider aus Österreich (51 % im Vergleich zu
45 % in der Schweiz und zu nur 38 % in Deutschland).
Zudem ist ein deutlicher Alterseffekt zu erkennen: Für die
über 50-jährigen Befragten spielt die Förderung der Eigenver-
antwortlichkeit mit 52 Prozent eine deutlich größere Rolle als
für die unter 40-Jährigen. Hier ist das nur 33 Prozent wichtig.
Bei dem Wunsch an Führungskräfte, Mitarbeiter aktiv zu
beteiligen, zeigt sich ein ähnliches Bild. 42 Prozent der über
50-Jährigen erwarten dies von ihren Führungskräften, aber
nur 31 Prozent der unter 40-Jährigen.
In Anbetracht der Tatsache, dass ältere Mitarbeiter in hierar-
chischen Organisationsstrukturen groß geworden sind, wäh-
rend jüngere Menschen eher mit dem Begriff Teilhabe aufge-
wachsen sind, ist dieser empirische Befund überraschend.
HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 21
Stolpersteine für Führungskräfte
Dass es schwierig ist, diese Anforderungen an Führungskräfte
im Zug der agilen Organisation zu entwickeln, liegt u. a. an
deren Stolpersteinen. Bereits zum vierten Mal hinterfragt der
HR-Report die zentralen Stolpersteine für Führungskräfte.
Nun haben sich die Zustimmungswerte durch die Hinzunahme
eines neuen Items – zu wenig Kommunikation“ – im Vergleich
zu den Vorjahren verschoben.
Dieser Punkt erreicht sofort den Topwert mit 50 Prozent der
Nennungen. Wie bereits im Vorjahr findet sich das „Loslas-
sen“ der Mitarbeiter auf Rang 2 (41 %), gefolgt von der Wahl
des richtigen Führungsstils (39 %). Das bisherige Topthema
zu wenig Zeit für Führungsaufgaben nimmt in diesem Jahr
nur noch den vierten Rang ein. Hier gilt es jedoch nochmals
festzuhalten, dass die Kommunikation als wichtiger und damit
Zeit beanspruchender Teil der Führungsaufgaben separat
abgefragt wurde.
Interessant sind hier die Auswertungsergebnisse nach der
Position der Befragten sowie deren Alter. Traditionell unter-
scheiden sich die Einschätzungen der teilnehmenden Mitar-
beiter deutlich von denen der Führungskräfte. 59 Prozent der
Mitarbeiter erachten zu wenig Kommunikation als den zentra-
len Stolperstein, während dies nur 39 Prozent der Vertreter der
Unternehmensleitungen so auffassen. Die befragten Topmana-
ger meinen auch nicht, dass sie ihre Führungskräfte zu wenig
unterstützen – nur 17 Prozent von ihnen bejahen diesen Punkt.
Umgekehrt sagen aber 38 Prozent der befragten Führungs-
kräfte aus den Fachbereichen, dass sie zu wenig von ihrer
Unternehmensleitung unterstützt werden.
Bei den Altersgruppen fällt auf, dass die älteren Befragten
offensichtlich die mangelnde Zeit für Führungsaufgaben und
zu wenig Kommunikation stärker als Problem empfinden als
die Gruppe der unter 40-Jährigen. Diese gibt beispielsweise
nur zu 43 Prozent an, zu wenig Kommunikation sei ein Stolper-
stein, während dies für 57 Prozent der 40- bis 49-Jährigen und
55 Prozent der über 50-Jährigen zutrifft. Das „Loslassen“ der
Mitarbeiter ist vor allem für die über 50-Jährigen ein Thema
(50 %), die unter 40-Jährigen erwarten es in deutlich geringe-
rem Umfang (33 %).
Interessant ist der Vergleich des Antwortverhaltens der Teil-
nehmer in Relation zur Bedeutung der agilen Organisation: In
Unternehmen, in denen die agile Organisation bereits heute
eine große Bedeutung einnimmt, wird die Wahl des richtigen
Führungsstils sehr viel unkritischer (36 % vs. 50 %) gesehen
und auch in geringerem Umfang eine mangelnde Unterstüt-
zung durch die Unternehmensleitung benannt (23 % vs. 42 %).
KAPITEL 2 Die agile Organisation im Fokus des HR-Reports 2018
22 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
50 %Zu wenig Kommunikation
DIE FÜNF GRÖSSTEN
STOLPERSTEINE FÜR
FÜHRUNGSKRÄFTE
41 %„Loslassen‘‘ der Mitarbeiter
(Reduzierung der Kontrollfunktion hin
zu mehr Eigenverantwortung)
39 %Wahl des richtigen Führungsstils
38 %Zu wenig Zeit für
Führungsaufgaben
30 %Zu wenig Unterstützung durch die Unternehmensleitung
Basis: n = 1.036 (alle Befragten)
HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 23
Führungskarrieren
Führungskarrieren fußen nach übereinstimmender Meinung
der Befragten nach wie vor in überwiegendem Maße auf
überzeugenden fachlichen Kompetenzen (43 %). Zwar sind
überzeugende soziale Kompetenzen auf dem zweiten Rang
zu finden, machen jedoch nur 29 Prozent der Nennungen aus.
Im Vergleich zum vorherigen Kapitel ist diese geringere Be-
deutung überraschend. Denn die zentralen Stolpersteine für
Führungskräfte, wie Kommunikation und „Loslassen“, stehen
in direktem Zusammenhang mit sozialen Kompetenzen.
Nahezu gleichauf auf den weiteren Rängen liegen Empfehlun-
gen und strategische Nachfolgeplanung (je 26 %) sowie inter-
ne Netzwerke bzw. Seilschaften (25 %). Der Zufall spielt mit
21 Prozent nach Ansicht der Befragten eine ebenso bedeut-
same Rolle wie systematisches Talentmanagement.
Strategische Nachfolgeplanung ist vor allem in deutschen
Unternehmen (29 % im Vergleich zu 20 % in der Schweiz und
in Österreich) verankert und findet häufiger in der Industrie
(33 %) als in Dienstleistungsbetrieben (24 %) und dem
öffentlichen Sektor (20 %) statt. Ebenso ist sie in mittleren
und großen Unternehmen häufiger anzutreffen als in kleinen
Betrieben mit weniger als 1.000 Beschäftigten.
Überzeugende soziale Kompetenzen spielen in kleinen Betrie-
ben eine sehr viel gewichtigere Rolle (33 %) als in mittleren
Wie werden Führungskarrieren gemacht?
43 % Überzeugende fachliche Kompetenzen
29 % Überzeugende soziale Kompetenzen
26 % Empfehlungen
26 % Strategische Nachfolgeplanung
25 % Interne Netzwerke/Seilschaften
21 % Systematisches Talentmanagement
21 % Zufall („zur rechten Zeit am rechten Ort‘‘)
KAPITEL 2 Die agile Organisation im Fokus des HR-Reports 2018
Basis: n = 1.036 (alle Befragten)
24 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
Der Weg zur Führungskarriere aus Sicht der unterschiedlichen Positionen
Gründe Geschäftsführung Fachkraft HR
Fachkraft
Fachabteilung
Mitarbeiter
Strategische Nachfolgeplanung 35 % 31 % 24 % 17 %
Systematisches Talentmanagement 24 % 28 % 20 % 15 %
Zufall („zur rechten Zeit am rechten Ort‘‘) 13 % 20 % 24 % 23 %
Überzeugende fachliche Kompetenzen 44 % 42 % 46 % 39 %
Überzeugende soziale Kompetenzen 37 % 34 % 28 % 22 %
und großen Unternehmen (je 22 %). Differenziert nach der Po-
sition der Befragten zeigt sich, dass gerade die Vertreter der
Unternehmensleitungen (37 %) und die HR-Führungskräfte
(34 %) an die Bedeutung überzeugender sozialer Kompeten-
zen für die Karriereentwicklung glauben. Doch nur 22 Prozent
der befragten Mitarbeiter tun dies. Ähnlich verhält es sich mit
der strategischen Nachfolgeplanung und dem systematischen
Talentmanagement. Diese Instrumente für die Auswahl von
Führungskräften werden von den Mitarbeitern in sehr viel ge-
ringerem Maße wahrgenommen als von den Führungskräften.
In Unternehmen, in denen die agile Organisation bereits heute
eine sehr große bzw. große Rolle spielt, findet häufiger eine
strategische Nachfolgeplanung statt als in solchen, in denen
sie keine bzw. eine sehr geringe Rolle spielt (31 % verglichen
mit 21 %).
Das Gleiche gilt für systematisches Talentmanagement (28 %
im Vergleich zu 10 %). Offensichtlich kommt es in diesen Unter-
nehmen auch stärker auf die sozialen Kompetenzen an, wenn
es um Führungspositionen geht (36 % verglichen mit 16 %).
Basis: n = 1.036 (alle Befragten)
HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 25
Anforderungen der agilen Organisation an die
Unternehmenskultur
Neben einer neuen Rolle der Führung bedarf es Änderungen
in der Unternehmenskultur, um die agile Organisation einzu-
führen und zu entwickeln. Was sind hier die zentralen Anfor-
derungen der agilen Organisation?, lautete unsere Frage. Als
am wichtigsten erachten es die Befragten, dass die Mitarbei-
ter selbst Verantwortung übernehmen (33 %). Dies wiederum
deckt sich mit der zentralen Anforderung an die Führungs-
kräfte, genau diese Eigenverantwortung ihrer Mitarbeiter zu
fördern. Als weitere zentrale Punkte im Kontext der Unterneh-
menskultur nennen die Befragten den offenen Umgang mit
kritischen Themen und die Fähigkeit zur Selbstorganisation
von Teams mit je 32 Prozent. Auf Platz 4 folgt knapp dahinter
mit 29 Prozent die stärkere Beteiligung der Mitarbeiter.
Bei Betrachtung der Ergebnisse nach der Position der Be-
fragten zeigen sich z. T. interessante Abweichungen. Für die
Mitarbeiter selbst wie auch für die Geschäftsleitung ist die
Übernahme von Verantwortung der wichtigste Punkt. Für
die Führungskräfte aus den Fachbereichen und aus dem
HR-Bereich ist es dagegen der offene Umgang mit kritischen
Themen. Und interessant ist, dass für die Geschäftsleitung die
stärkere Beteiligung der Mitarbeiter weiter unten auf der Skala
der kulturellen Anforderungen liegt.
Befragte aus Unternehmen, in denen die agile Organisation
bereits heute eine große oder sehr große Rolle spielt, sehen
den Umgang mit kritischen Themen, die Fähigkeit zur
Selbstorganisation und die Übernahme von Verantwortung
durch die Mitarbeiter als zentrale Anforderungen an die
Unternehmenskultur (je 32 % bzw. 31 % der Nennungen).
Ganz anders sieht die Einschätzung dieser Frage in den Unter-
nehmen aus, bei denen das Thema agile Organisation zurzeit
noch weniger wichtig ist.
Für diese Unternehmen wäre die Übernahme von Verantwor-
tung durch die Mitarbeiter (37 %) zwar auch das Topthema,
das Aufbrechen starrer Abstimmungsstrukturen (36 %) sowie
die stärkere Beteiligung von Mitarbeitern (32 %) sind aller-
dings Themen, die sich in ihrer Priorität deutlich unterschei-
den. Oder anders ausgedrückt: Diese Unternehmen befinden
sich (noch) in einem anderen Stadium der Transformation.
Das zeigt sich auch bei anderen Aussagen, die unterschied-
lich gewichtet werden: Die Schaffung einer hierarchieüber-
greifenden offenen Kommunikation wäre für die Befragten
aus Unternehmen, in denen die agile Organisation weniger
wichtig ist, mit 31 Prozent der Nennungen ebenfalls ein Thema
mit hoher Wichtigkeit (zum Vergleich: 24 % der Unternehmen,
in denen die agile Organisation bereits heute eine große oder
sehr große Rolle spielt). Eine intensive Vernetzung nach innen
ist dagegen für die agilen Unternehmen relevanter
(21 % vs. 11 %).
KAPITEL 2 Die agile Organisation im Fokus des HR-Reports 2018
26 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
ANFORDERUNGEN DER
AGILEN ORGANISATION
AN DIE UNTERNEHMENSKULTUR
Übernahme von Verantwortung
durch die Mitarbeiter
33 %
Fähigkeit zur Selbst-
organisation von Teams
32 %
Offener Umgang mit
kritischen Themen
32 %
Stärkere Beteiligung
der Mitarbeiter
29 %
Schaffung einer hierarchieüber-
greifenden offenen Kommunikation
24 %
Aufbrechen starrer
Abstimmungsstrukturen
24 %
Basis: n = 952 (Teilgruppe) – Angabe der drei wichtigsten Themen
HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 27
KAPITEL 3
MITARBEITERGEWINNUNG UND -BINDUNG
50 Prozent der teilnehmenden Betriebe und damit etwas
weniger als im Vorjahr (57 %) stellen neue Mitarbeiter ein.
Allerdings planen dies deutlich mehr (28 %) als im vergange-
nen Jahr (10 %). Insbesondere deutsche Unternehmen stellen
ein (53 %) oder planen dies (32 %). Bezogen auf die Unterneh-
mensgröße ist das Einstellungsverhalten der kleinen Betriebe
zurückhaltender (44 % im Vergleich zu 63 % in den mittleren
und 61 % in den großen Unternehmen).
Rekrutiert wird zu 50 Prozent regional, zu 46 Prozent lan-
desweit. Nur 16 Prozent der Betriebe rekrutieren Mitarbeiter
EU-weit, 12 Prozent weltweit. Insbesondere die österreichi-
schen Befragten geben an, überwiegend regional zu rekru-
tieren (60 %) und suchen deutlich seltener landes-, EU- oder
weltweit nach neuen Beschäftigten. Wie bereits in den Vor-
jahren zeigt sich, dass der öffentliche Sektor stärker regional
rekrutiert als Industrie und Dienstleistungsbereich, Ebenso
gewinnt die überregionale und vor allem internationale Rekru-
tierung mit zunehmender Unternehmensgröße an Bedeutung.
Internationale Mitarbeiter werden nach wie vor überwiegend
aus dem deutschsprachigen Ausland rekrutiert (37 %), gefolgt
von Westeuropa (27 %). Alle anderen Regionen spielen eine
nachrangige Rolle. Die Abbildung unten zeigt einen Zeitver-
gleich zur internationalen Rekrutierung über die letzten
fünf Jahre.
3.1 Status quo der Mitarbeitergewinnung
Regionen, aus denen internationale Mitarbeiter rekrutiert werden (2013–2017)
	2017 	2016 	2015 	2014 	2013
Deutschsprachiges
Ausland
37
48
37
40
37
Westeuropa Nordeuropa
Osteuropa
Südeuropa
Nordamerika
(USA/Kanada)
Indien China
27
24
26
23
25
7
2 1
3
0
4
1 1
4 3
10
8 9
11
7 6 5
3 3 2
0
3 3 4
6
4 3
6 6
10
28 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
Ein gutes Betriebsklima und eine marktgerechte Entlohnung
waren bereits in den vorigen HR-Reports unter den Top drei
der Instrumente zu finden, die Mitarbeiter am besten binden.
Dies ist auch im aktuellen HR-Report der Fall. Auf Platz 1 liegt
wie im Vorjahr das Thema gutes Betriebsklima. Auf den zwei-
ten Rang ist der Punkt flexible Arbeitszeiten geklettert, der im
letzten Jahr keines der Top-drei-Themen zur Mitarbeiterbin-
dung gewesen ist.
Die marktgerechte Entlohnung belegt in diesem Jahr den
dritten Platz. Der Punkt interessante Aufgaben, im letzten
Jahr auf Platz 2, verliert zwei Plätze und landet auf dem
vierten Platz. Deutlich zurückgefallen in der Bewertung im
Vergleich zu den Vorjahren ist die Personalentwicklung als
Bindungsinstrument. Dafür rückt erstmals die Beschäftigungs-
sicherheit unter die fünf am häufigsten genannten Instru-
mente auf.
Länderbezogen wird das gute Betriebsklima in der Schweiz
als Bindungsinstrument geschätzt (71 % im Vergleich zu 62 %
in Österreich und 52 % in Deutschland): Mit Bezug zur Unter-
nehmensgröße betonen dessen Bedeutung vor allem kleine
Betriebe (64 % im Vergleich zu 45 % in großen und 44 % in
mittleren Betrieben). Der Vergleich nach der Position der Be-
fragten im Unternehmen zeigt, dass flexible Arbeitszeiten von
den Mitarbeitern (52 %) und Fach-Führungskräften (50 %) als
sehr viel wichtiger erachtet werden als von den HR-Führungs-
kräften (39 %) und den Vertretern der Unternehmensleitung
(36 %). Das gleiche Bild zeigt sich in Bezug auf eine marktge-
rechte Entlohnung.
Befragte, in deren Unternehmen der agilen Organisation
bereits heute eine große Bedeutung zukommt, erachten die
marktgerechte Entlohnung weniger als Bindungsinstrument
als Unternehmen, in denen die agile Organisation keine bzw.
eine sehr geringe Rolle spielt (37 % vs. 54 %). Auch Beschäf-
tigungssicherheit ist für sie etwas weniger wichtig (35 % vs.
45 %).
Was die Umsetzung der Maßnahmen in den teilnehmenden
Unternehmen angeht, hat sich der sogenannte Talking-
Action-Gap, also die Differenz zwischen ihrer Bedeutung
und ihrer tatsächlichen Umsetzung, für die meisten Instru-
mente verringert. Die folgende Tabelle zeigt, dass der Gap
vielfach kaum noch vorhanden ist, während im Vorjahr gerade
in Bezug auf ein gutes Betriebsklima eine erhebliche Lücke
zwischen Bedeutung und Umsetzung (77 % vs. 55 %) geklafft
hatte.
In agilen Unternehmen wird offensichtlich mehr Wert auf ein
differenziertes Führungsverhalten (20 % im Vergleich zu 12 %
in Unternehmen, in denen die agile Organisation keine bzw.
eine sehr geringe Bedeutung hat) und auf Personalentwick-
lung (26 % verglichen mit 18 %) gelegt. Möglicherweise wird
deshalb das reale Betriebsklima in agilen Organisationen
insgesamt positiver wahrgenommen (52 % vs. 41 %).
3.2 Instrumente der Mitarbeiterbindung und ihre Umsetzung
HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 29
KAPITEL 3 Mitarbeitergewinnung und -bindung
Geeignete Instrumente zur Mitarbeiterbindung
INSTRUMENTE WICHTIGKEIT NUTZUNG
Gutes Betriebsklima 57 % 47 %
Flexible Arbeitszeiten 46 % 43 %
Marktgerechte Entlohnung 44 % 38 %
Interessante Aufgaben 38 % 36 %
Beschäftigungssicherheit 38 % 37 %
Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben 36 % 32 %
Gute Karriereperspektiven 34 % 22 %
Betriebliche Zusatzleistungen 25 % 32 %
Mobile Arbeit (Homeoffice, Arbeiten von unterwegs ...) 25 % 25 %
Personalentwicklung (stärkenorientierte Förder- und Entwicklungsprogramme) 22 % 22 %
Differenziertes Führungsverhalten je nach Mitarbeiter und Situation 15 % 16 %
Reputation des Arbeitgebers 15 % 19 %
Maßnahmen zur Gesundheitsförderung 15 % 24 %
Basis: n = 1.036 (alle Befragten)
30 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
HR-REPORT 2018
SCHLUSSFOLGERUNGEN
ARBEITSSTRUKTUREN UND -ZEITEN WEITER FLEXIBILISIEREN
Bis ins kleinste Detail festgelegte Abläufe und Prozesse blockieren den Weg hin zu
einer agilen Organisation. Sie befördern Silos und definieren ständig Schnittstellen.
Künftig geht es dagegen um vernetzte und integrierte Ansätze, in denen die Kunden
statt interne Prozesshandbücher im Mittelpunkt stehen. Bei den Arbeitszeiten steht
eine höhere Flexibilisierungsstufe an. Um Mitarbeiter zu binden, liegt der Fokus nun auf
individuellen Ansätzen je nach Lebenslage des Mitarbeiters. Dadurch erhalten Mitarbeiter
mehr Freiheit – verbunden mit hohen Abstimmungsbedarfen in den Teams vor Ort.
Organisationen, die agil handeln, binden ihre Mitarbeiter
besser und bieten eine modernere Führung. Doch viele Orga-
nisationen stehen auf ihrem Weg in agile Strukturen noch am
Anfang. Auch dies dokumentieren die empirischen Ergebnisse
dieses HR-Reports. Aus unserer Sicht gilt es für Organisatio-
nen daher, folgende Handlungsfelder anzugehen, um agiler zu
werden:
FÜHRUNG VERÄNDERN
Führung soll vor allem die Eigenverantwortung der Mitarbeiter fördern. Dazu muss sie
sich von der Kontrolle verabschieden und Mitarbeiter loslassen. Um diesen Paradigmen-
wechsel zu ermöglichen, sind kommunikative Fähigkeiten gefragt. Sie schließen den
offenen Umgang mit kritischen Themen ein.
VERANTWORTLICHKEITEN KLÄREN
In vielen Organisationen existieren Spannungsfelder zwischen agilen Organisations-
formen und der klassischen Linienorganisation. Um diese abzubauen, muss geklärt
werden, wer Themen und Projekte verantwortet, sowie wer die Mitarbeiter führt.
Dies muss allen Beteiligten transparent kommuniziert werden.
SOZIALE KOMPETENZEN BEI KARRIEREN BERÜCKSICHTIGEN
Gegenwärtig werden Führungskarrieren noch über fachliche Kompetenzen entwickelt.
In Zukunft werden die sozialen und kommunikativen Kompetenzen den Ausschlag geben.
Sie sind entscheidend dafür, dass Führung eine neue Rolle einnimmt und die Eigen-
verantwortung der Mitarbeiter stärkt.
HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 31
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jeweilige Branche sind Originaldesigns, die in vielen Ländern geschützt sind. Alle Rechte vorbehalten.

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Hays HR-Report 2018: Agile Organisationen auf dem Prüfstand

  • 1. Eine empirische Studie des Instituts für Beschäftigung und Employability IBE im Auftrag von Hays für Deutschland, Österreich und die Schweiz
  • 2. Management Summary 3 1 Hintergrund und Methodik 4 1.1 Hintergrund und Aufbau der Studie 4 1.2 Methodik und Statistik 5 2 Die agile Organisation im Fokus des HR-Reports 2018 6 2.1 Agile Organisation – unsere Definition 6 2.2 Die agile Organisation im Kontext der zentralen HR-Trends 7 2.3 Bedeutung der agilen Organisation 9 2.4 Bevorzugte Bereiche für die agile Organisation 10 2.5 Ausgestaltungsformen und Methoden der agilen Organisation 12 2.6 Gründe für die Anpassung hin zu einer agilen Organisation und Stolpersteine auf dem Weg 16 2.7 Spannungsfelder zwischen der agilen Organisation und der Linienorganisation 18 2.8 Die agile Organisation im Kontext von Führung und Unternehmens- kultur 20 3 Mitarbeitergewinnung und und -bindung 28 3.1 Status quo der Mitarbeitergewinnung 28 3.2 Instrumente der Mitarbeiterbindung und ihre Umsetzung 29 Schlussfolgerungen 31 AUTOREN INHALT Silke Eilers, IBE Kathrin Möckel, Hays Prof. Dr. Jutta Rump, IBE Frank Schabel, Hays Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, agile Organisationen gelten mittlerweile als die adäquate Struktur, mit der wir den digitalen Wandel und das ständig zunehmende Tempo auf den Märkten am besten gestalten können. Aus guten Gründen: Sie gelten als geschmeidig. Sie passen sich neuen Anforderungen von Kunden viel besser an als die traditio- nellen Linienorganisationen mit ihren oft bis ins Detail geregelten Abläufen und Aufbauten. Zudem sind sie schneller, vor allem wenn es darum geht zu entschei- den. Denn sie organisieren sich meist selbst, ohne die Entscheidungsleitern nach oben und unten zu durchlaufen. Ihre Vorteile liegen also auf der Hand. Folglich müssten viele Unternehmen längst auf dem Weg in eine agile Organisation sein. Aber ist dem wirklich so? Oder sind die Strukturen in vielen Unternehmen noch zäh genug, um sich gegen diese Neuerung zu stemmen? Dieser aktuellen Frage gehen wir in unserem neu- en HR-Report 2018 empirisch nach. Unser Schwerpunktthema lautet dieses Mal: Agile Organisation auf dem Prüfstand. Ohne zu viel zu verraten: Die Diskussion über flexiblere Strukturen wird zwar breit und intensiv geführt. Agilität und Digitalisierung erscheinen uns vielfach als zwei Seiten derselben Medaille: einem tiefen Umbruch der Wirtschaft hin zu einer neuen Welt. Nur ist vieles davon noch nicht im Alltag von Organisationen angekommen. Dies zeigt der aktuelle HR-Report deutlich auf. Unsere vertrauten Organisationswelten haben ein hohes Beharrungsvermögen und viele Silos sind aus hartem Beton gebaut. Was dagegen hilft, skizzieren die empirischen Befunde. Es sind vor allem die klassischen Themen wie Führung. Sie verschwindet trotz sich selbst organisie- renden Teams und Projekten keineswegs im Nirwana. Aber sie sollte sich ver- ändern und dabei vor allem ermöglichen, dass Mitarbeiter eigenverantwortlich handeln. Das bedeutet für Führungskräfte, noch viel intensiver als heute mit ihren Mitarbeitern zu kommunizieren. Zu wenig Kommunikation ist der größ- te Stolperstein für Führung. Leider – und hier schließt sich der Kreis – stehen jedoch immer noch die fachlichen Kompetenzen im Mittelpunkt, wenn Füh- rungskräfte ausgewählt werden. Ein zweiter großer Stolperstein sind die starren Prozesse und Abläufe in Organi- sationen. Hier ist künftig mehr Flexibilität angesagt: weniger Prozesshandbuch, mehr Mut zur Lücke. Wahrscheinlich müssen wir uns von einigen liebgewonne- nen Mustern und alten Zöpfen verabschieden, die uns früher Sicherheit geboten haben. In der neuen digitalen Welt greifen sie nicht mehr, da sie Organisationen verlangsamen statt beschleunigen. Eine agile und anregende Lektüre des aktuellen HR-Reports wünschen Ihnen Prof. Dr. Jutta Rump und Klaus Breitschopf Klaus Breitschopf Vorstandsvorsitzender der Hays AG Prof. Dr. Jutta Rump Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability IBE IMPRESSUM Herausgeber: Hays AG Institut für Beschäftigung und Employability IBE Chefredaktion: Frank Schabel, Hays Gestaltung: Simon Wolf, Hays Druck: ABT Print und Medien GmbH, 69469 Weinheim Auflage: 5.000 Fotos: Hays, ©apinan/fotolia.com 2 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
  • 3. HR-REPORT 2018 MANAGEMENT SUMMARY MITARBEITERBINDUNG STEHT GANZ OBEN AUF DER HR-AGENDA Trotz agiler Organisation und digitalem Wandel: Im diesjährigen HR-Report ist die Mitarbeiterbindung das Top-HR-Thema der Befragten. Binden lassen sich Mitarbeiter zuallererst durch ein gutes Betriebsklima. Arbeitszeiten weiter zu flexibilisieren, ist das zweitwichtigste Instrument, gefolgt von marktgerechter Entlohnung. Dass auch die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter erstmals unter den Top-drei-Themen ist, offenbart: Die demografische Entwicklung und der Fachkräftemangel sowie das hohe Veränderungstempo in Organisationen zeigen Wirkung. Mitarbeiter stehen an erster Stelle. BEDEUTUNG DER AGILEN ORGANISATION WÄCHST Rund die Hälfte der Befragten schätzt ihren Stellenwert gegenwärtig bereits als groß bzw. sehr groß ein. Im Topmanagement sind es zwei von drei. Ihr Stellenwert wird in drei Jahren stark ansteigen: 69 Prozent erwarten einen Bedeutungszuwachs der agilen Organisation. Für eine agile Organisation sprechen vor allem ihre höhere Flexibilität (55 %) und ihre Schnelligkeit (51 %). Als drittwichtigsten Grund nennen die Befragten die bessere Vernetzung in der Organisation. ZU STARRE PROZESSE BLOCKIEREN AGILITÄT Starre Prozesse und Abläufe (36 %) versperren den Weg in agile Organisationen. Für 31 Prozent der Befragten sind zudem die Mitarbeiter zu wenig bereit, sich zu verändern. Die Führungskultur an agile Strukturen anzupassen, wird ebenfalls als wichtiger Stolperstein eingeschätzt. EIGENVERANTWORTUNG STÄRKEN IST WICHTIGSTE AUFGABE VON FÜHRUNG Die mit Abstand wichtigste Anforderung an Führungskräfte in der agilen Organisation ist es, die Eigenverant- wortung ihrer Mitarbeiter zu fördern (42 %). Danach folgt, die Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen (35 %) aktiv zu beteiligen. STOLPERSTEINE FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE Die höchste Hürde für Führungskräfte ist ihre mangelnde Kommunikation, konstatiert die Hälfte der Befragten. Das „Loslassen“ der Mitarbeiter befindet sich auf Rang 2 (41 %), gefolgt von der Wahl des richtigen Führungsstils (39 %). FACHLICHE KOMPETENZEN ENTSCHEIDEN ÜBER FÜHRUNGSKARRIEREN Für Führungskarrieren sind fachliche (43 %) ungleich wichtiger als soziale Kompetenzen (29 %). Bei der Frage, wie Führungskarrieren gemacht werden, gehen die Meinungen der Befragten auseinander. Die Hälfte der Befragten sieht eine systematische Vorgehensweise (jeweils 25 % halten Empfehlungen und eine strategische Nachfolgeplanung für entscheidend). Auf der anderen Seite meint ein Viertel, sie entstünden über interne Netzwerke, und für 21 Prozent spielt der Zufall eine herausragende Rolle. HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 3
  • 4. Der HR-Report ist eine jährlich durchgeführte Studien- reihe der Hays AG und des Instituts für Beschäftigung und Employability IBE. Bisher sind erschienen: 2011: Schwerpunkt Mitarbeitergewinnung 2012/2013: Schwerpunkt Mitarbeiterbindung 2013/2014: Schwerpunkt Frauenförderung 2014/2015: Schwerpunkt Führung 2015/2016: Schwerpunkt Unternehmenskultur 2017: Schwerpunkt Kompetenzen für die digitale Welt Veröffentlichungen der bisherigen Ergebnisse sind unter hays.de/studien sowie unter ibe-ludwigshafen.de/publikationen zu finden. Führung Unternehmenskultur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit Agile Organisation Mitarbeitergewinnung Mitarbeiterbindung Diversity Work-Life-Balance KAPITEL 1 HINTERGRUND UND METHODIK Der 7. HR-Report von Hays in Kooperation mit dem Institut für Beschäftigung und Employability IBE stellt die agile Organi- sation in den Mittelpunkt der Betrachtung – eine Thematik, die aktuell in aller Munde ist, jedoch für viele Entscheider1 in Unternehmen noch nicht wirklich greifbar zu sein scheint. Der HR-Report 2018 hinterfragt daher, inwieweit agile Organisati- onsformen bereits realisiert sind und welche Erfahrungen mit ihnen gemacht wurden. Anders als in den Vorjahren setzen wir die Themenfelder unserer Langzeitbetrachtung – die Top-HR-Themen Mitarbei- tergewinnung und -bindung sowie Führung und Unterneh- menskultur – explizit in den Kontext der agilen Organisation. Hier interessiert uns vor allem die Frage, ob die befragten Entscheider, die agile Organisationsformen für bedeutsam erachten, in ihrer Einschätzung von denjenigen abweichen, für die Agilität noch nicht im gleichen Maße relevant ist. 1 Aus Gründen der vereinfachten Lesbarkeit wird im Folgenden nur die männliche Form verwendet. Angesprochen sind jedoch stets beide Geschlechter. Bezugsrahmen der Langzeitbetrachtung des HR-Reports 1.1 Hintergrund und Aufbau der Studie www 4 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
  • 5. 1.2 Methodik und Statistik An der Befragung für den HR-Report 2018 haben insgesamt 1.036 Personen teilgenommen. Den größten Anteil stellen dabei deutsche Befragte mit 63 Prozent, Österreich ist mit 19 Prozent und die Schweiz mit 18 Prozent der Befragten vertreten. Mit 65 Prozent stammt der Großteil der Teilnehmer aus Betrieben mit weniger als 1.000 Mitarbeitern (MA). 18 Pro- zent der Befragten vertreten mittlere (1.000 bis unter 5.000 Beschäftigte) und 16 Prozent große (ab 5.000 Beschäftigte) Betriebe.2 Die Branchenstruktur gestaltet sich ausgewogener als in den Vorjahren. So gehören 41 Prozent der Befragten Dienstleistungsunternehmen an, 31 Prozent kommen aus der Industrie und 25 Prozent aus dem öffentlichen Sektor.3 38 Prozent der Befragten sind Führungskräfte (FK) in Fach- abteilungen, 24 Prozent Mitarbeiter ohne Führungsverantwor- tung. Zu 22 Prozent nahmen Führungskräfte aus HR-Abtei- lungen an der Befragung teil und zu 17 Prozent Vertreter der Unternehmensleitungen. Im Vergleich zu den Vorjahren stärker vertreten ist die Gruppe der unter 40-Jährigen mit 41 Prozent, gefolgt von den über 50-Jährigen mit 35 Prozent. 24 Prozent der Befragten sind zwischen 40 und 49 Jahre alt. Die Geschlechterverteilung ist in diesem Jahr deutlich ausgeglichener als zuvor – so sind 52 Prozent der Befragten männlich und 48 Prozent weiblich, wobei sich das Antwortverhalten geschlechterspezifisch na- hezu nicht unterscheidet. Deshalb berücksichtigen wir diese Differenzierung nicht in der folgenden Betrachtung. Grundsätzlich werden Bezüge zu den Strukturdaten der Be- fragten und den Ergebnissen der Vorgängerstudien seit 2011 immer dann hergestellt, wenn sich Besonderheiten zeigen. 2 Rundungsbedingt kann es zu Abweichungen kommen. 3 3 % der Befragten gehören anderen Sektoren als den drei genannten an. Struktur der Befragten 63 % Deutschland 19 % Österreich 18 % Schweiz 52 % Männer 48 % Frauen 38 % FK Fachabteilung 24 % Mitarbeiter 22 % FK HR-Abteilung 17 % Geschäftsführung 41 % unter 40 Jahre 24 % 40–49 Jahre 35 % über 50 Jahre 41 % Dienstleistung 31 % Industrie 25 % Öffentlicher Sektor 65 % unter 1.000 MA 18 % 1.000–4.999 MA 16 % ab 5.000 MA Basis: n = 1.036 (alle Befragten) HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 5
  • 6. Unsere Definition Agile Organisationen zeichnen sich durch eine hohe und schnelle Anpassungsfähigkeit an veränderte Rahmenbedingungen und Marktsituationen aus. Flexibilität hinsichtlich der Anpassungen von Produkten, Prozessen und vor allem der Mitarbeiter mit ihren Kompetenzen sind entscheidende Kriterien für erfolgreiche agile Organisationen. Agile Organisationen sind in einem hohen Grad vernetzt und die Mitarbeiter organisieren sich selbst. Zudem sind die Arbeits- und Projektteams in der Lage, in gewissem Umfang autonom Entscheidungen zu treffen. Dies erfordert eine Unternehmenskultur, die auf Vertrauen basiert – auf Vertrauen der Führungskräfte zu ihren Mitarbeitern und der Mitarbeiter untereinander. Die „eine“ agile Organisationsform, die sich auf sämtliche Unternehmen übertragen ließe, existiert nicht. Vielmehr stellt sich Unternehmen, die ihre Abläufe und damit auch ihre Organisationsstrukturen agiler gestalten möchten, die Frage, inwiefern ihre bisherige Organisationsform sie auf diesem Weg fördert oder bremst.6 Die nachfolgenden Kapitel greifen diesen und andere Aspekte der agilen Organisation explizit auf. KAPITEL 2 DIE AGILE ORGANISATION IM FOKUS DES HR-REPORTS 2018 Was genau unter Agilität im organisationalen Kontext zu verstehen ist, lässt sich nicht zweifelsfrei definieren. Die einen verstehen Agilität als „die Fähigkeit einer Organisation, rasch auf Veränderungen zu reagieren“.4 Andere Definitio- nen beschreiben Agilität hingegen als „die höchste Form der Anpassungsfähigkeit“.5 Für den HR-Report 2018 haben wir auf Basis dieser Überle- gungen sechs Merkmale festgelegt, die für eine agile Orga- nisation prägend sind und die wir den Befragten einleitend erläutert haben. 2.1 Agile Organisation – unsere Definition 4 Kienbaum (2015b): Kienbaum-Change-Studie: Viele Unternehmen sind nicht fit für anstehende Veränderungen, Pressemitteilung vom 17.06.2015, openPR-Presseportal, http://www.openpr.de/index.php?go=article&prid=858201 (12.05.2017, 13:42 Uhr) 5 Fischer, S. (2016): Definition: Agilität als höchste Form der Anpassungsfähigkeit, in haufe.de (Hrsg.) vom 17.11.2016, https://www.haufe.de/personal/hr-management/agilitaet/ definition-agilitaet-als-hoechste-form-der-anpassungsfaehigkeit_80_378520.html (12.05.2017, 13:46 Uhr) 6 Kienbaum (2015a): Agility – überlebensnotwendig für Unternehmen in unsicheren und dynamischen Zeiten. Change-Management-Studie 2014/2015, http://assets.kienbaum.com/downloads/Change-Management-Studie-Kienbaum-Studie-2014-2015.pdf?mtime=20160810120630 (04.04.2017, 18:48 Uhr) ANPASSUNG FLEXIBILITÄT SCHNELLIGKEIT SELBSTORGANISATION VERNETZUNG VERTRAUEN 6 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
  • 7. Bereits seit seiner ersten Ausgabe im Jahr 2011 zeigt der HR-Report eine Rangliste der wichtigsten HR-Themen auf. Im vergangenen Jahr war unter den drei Topthemen zum ersten Mal die Flexibilisierung der Arbeitsstrukturen zu finden. Dieser Trend bestätigt sich im HR-Report 2018: Nach dem Dauerbrennerthema Mitarbeiterbindung nimmt die Flexibi- lisierung nun den zweiten Rang ein. Ebenfalls unter den Top drei steht in diesem Jahr wieder die Förderung der Beschäf- tigungsfähigkeit der Mitarbeiter: Die zunehmende Verän- derungsgeschwindigkeit erfordert es in einem hohen Maße, beschäftigungsfähig zu bleiben. Weiter nach unten ging es in diesem Jahr für das jahrelange Top-drei-Thema Ausbau der Führung, das bereits im HR-Re- port 2017 deutliche Einbußen gegenüber den zuvor erreichten Werten erfuhr. Rückläufig im Vergleich zur Vorjahresstudie ist auch das Thema Vorbereitung der Mitarbeiter auf die digitale Transformation. Zudem überrascht der vergleichsweise geringe Zustimmungswert (16 %) zur Einführung der agilen Organisa- tion. In der Rangliste liegt dieses Thema nur auf Platz 8 – trotz der Schwerpunktsetzung im diesjährigen HR-Report. Ein genauerer Blick auf die empirischen Daten zeigt jedoch: Die Befragten, in deren Unternehmen die agile Organisation bereits heute eine hohe oder sehr hohe Bedeutung einnimmt (vergleiche hierzu Kapitel 2.3), bewerten das Thema als wichtiger. Deutliche Unterschiede im Antwortverhalten bei den Top- themen zeigen sich insbesondere bei der Position der Befrag- ten. So sind es mit 43 Prozent in erster Linie die Mitarbeiter, die die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit als Topthema erachten (verglichen mit 36 % der Führungskräfte aus den Fachabteilungen, jedoch mit nur jeweils 24 % der Führungs- kräfte aus HR-Abteilungen und der Vertreter der Unterneh- mensleitungen). Gerade Mitarbeitern ohne Führungsverant- wortung ist bewusst, dass Beschäftigungsfähigkeit in einer sich immer rasanter verändernden Arbeitswelt einen zentra- len Wert darstellt. Die Flexibilisierung der Arbeitsstrukturen sehen vor allem diejenigen als essenziell an, die tagtäglich mit den Konse- quenzen einer nicht ausreichenden Flexibilisierung konfron- tiert sind – die Mitarbeiter und die Führungskräfte aus den Fachabteilungen (42 % bzw. 40 % Zustimmung im Vergleich zu 31 % bei den Führungskräften aus HR-Abteilungen und nur 28 % bei den Vertretern der Unternehmensleitungen). Ähnlich verhält es sich beim Thema Mitarbeiterbindung. Dies ist für 43 Prozent der Fach-Führungskräfte und 39 Pro- zent der Mitarbeiter, jedoch nur für 32 Prozent der HR-Füh- rungskräfte und 27 Prozent der Vertreter der Unternehmens- leitungen eines der drei Topthemen. 2.2 Die agile Organisation im Kontext der zentralen HR-Trends Die drei wichtigsten HR-Themen für Unternehmen Mitarbeiter binden Arbeitsstrukturen flexibilisieren Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter fördern 37 % 36 % 33 % Basis: n = 1.036 (alle Befragten) HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 7
  • 8. TOP-DREI-HR-THEMEN NACH POSITIONEN DIESES THEMA STEHT FÜR ALLE POSITIONEN AN ZWEITER STELLE DER WICHTIGSTEN HR-THEMEN GESCHÄFTS- FÜHRUNG FÜHRUNGSKRAFT HR-ABTEILUNG FÜHRUNGSKRAFT FACHABTEILUNG MITARBEITER 32 % Unternehmenskultur weiterentwickeln 32 % Mitarbeiter binden 43 % Mitarbeiter binden Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter fördern 43 % 28 % Arbeitsstrukturen flexibilisieren 27 % Neue Mitarbeiter gewinnen/ MItarbeiter binden 31 % Arbeitsstrukturen flexibilisieren 30 % Mitarbeiter auf die digitale Transformation vorbereiten 40 % Arbeitsstrukturen flexibilisieren 36 % Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter fördern 42 % Arbeitsstrukturen flexibilisieren 39 % Mitarbeiter binden Basis: n = 1.036 (alle Befragten) 8 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
  • 9. Wenngleich die Bewertung der Einführung einer agilen Orga- nisation als zentraler HR-Trend eher zurückhaltend ausfällt, geben nichtsdestotrotz 51 Prozent der Teilnehmer an, dass die Bedeutung einer agilen Organisation in ihren Unternehmen bereits heute groß bzw. sehr groß sei. Dabei sind es insbeson- dere die Befragten aus Deutschland, die diese Meinung zu 56 Prozent vertreten (verglichen mit 44 % der Österreicher und 39 % der Schweizer). Der Zustimmungswert nimmt mit zunehmendem Alter ab (56 % bei den unter 40-Jährigen, 49 % bei den 40- bis 49-Jäh- rigen sowie 45 % bei den über 50-Jährigen), jedoch mit stei- gender Position im Unternehmen deutlich zu. So bescheinigen nur 34 Prozent der Mitarbeiter, aber 48 Prozent der Fach- und 62 Prozent der HR-Führungskräfte sowie 66 Prozent der Vertreter der Unternehmensleitungen der agilen Organisation bereits heute eine große bzw. sehr große Bedeutung. Ebenso steigt die Zustimmung mit der Anzahl der Mitarbei- ter im Unternehmen: Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern schätzen die Bedeutung geringer ein (49 % messen der agilen Organisation eine große bzw. sehr große Bedeutung bei) als Unternehmen, die zwischen 1.000 bis unter 5.000 bzw. über 5.000 Mitarbeiter (56 % bzw. 53 %) haben. Die Unterscheidung nach Sektoren zeigt, dass das Thema agile Organisation aktuell eine höhere Bedeutung für Dienstleistungs- und Industrieunternehmen (jeweils 54 %) als für den öffentlichen Sektor (43 %) hat. Bei der Einschätzung zum Stellenwert in drei Jahren steigt der Wert deutlich an. Hier liegt die Zustimmungsrate bereits bei 69 Prozent der Befragten. In Analogie zur aktuellen Bedeutung sind es auch hier die HR-Führungskräfte und die Vertreter der Unterneh- mensleitung (jeweils 77 %), die dem Thema agile Organisation einen höheren Stellenwert einräumen als die Führungskräfte aus Fachabteilungen (69 %) und die Mitarbeiter (58 %). Bei den anderen Teilgruppen zeigt sich ein ähnliches Bild: Alle Teilgruppen gehen von einer steigenden Bedeutung aus. Allerdings bleibt es bei der Differenzierung, die sich schon in der aktuellen Bewertung findet. Auch zukünftig wird die agile Organisation für größere Unternehmen wichtiger (78 %) als für kleinere Unternehmen (66 %) sein und für den öffentlichen Sektor etwas weniger bedeutsam (64 %) als für Dienstleis- tungs- und Industrieunternehmen (72 % sowie 70 %). 2.3 Bedeutung der agilen Organisation Die Bedeutung der agilen Organisation im Vergleich 51 % der Teilnehmer geben an, dass eine agile Organisation in ihren Unternehmen schon heute von großer bis sehr großer Bedeutung ist. unter 40 Jahre 40–49 Jahre ab 50 Jahre POSITIONALTER UNTERNEHMENSGRÖSSE 56 49 45 62 48 34 49 56 53 66 Geschäftsführung FK HR-Abteilung FK Fachabteilung Mitarbeiter bis 999 MA 1.000–4.999 MA über 5.000 MA Basis: n = 1.036 (alle Befragten) HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 9
  • 10. Nicht jeder Bereich in einem Unternehmen scheint nach heu- tigem Stand für eine agile Organisationsform geeignet bzw. bereit zu sein. In drei Jahren kann dies jedoch ganz anders aussehen. Und in der Tat: Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass sich dies verändern wird. Bezogen auf alle Befragten ist es der IT-Bereich, der heute schon in jedem sechsten Unternehmen agil arbeitet. In mehr als jedem zehnten Unternehmen sind es außerdem die Berei- che Einkauf/Beschaffung, Personalwesen und Unternehmens- leitung/-entwicklung, die agile Methoden einsetzen. Der Ländervergleich zeigt, dass es insbesondere der IT-Be- reich ist, der in Deutschland heute bereits deutlich stärker agil arbeitet (21 %) als in der Schweiz (11 %) und in Österreich (10 %). Dies ist vor allem in Dienstleistungsunternehmen (23 % Nennung in der IT im Vergleich zu 17 % in der Industrie und zu 9 % im öffentlichen Sektor) der Fall und in größe- ren bzw. mittleren Unternehmen (28 % in Unternehmen mit 1.000–4.999 Beschäftigten sowie 26 % in Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten verglichen mit 12 % in Betrieben mit unter 1.000 Beschäftigten). Forschung und Entwicklung arbeiten insbesondere in Großunternehmen agil (15 % im Ver- gleich zu 10 % in mittleren und 12 % in kleinen Betrieben). Der Personalbereich arbeitet im öffentlichen Sektor stärker agil (14 % verglichen mit 13 % in Dienstleistungsunternehmen und 10 % in der Industrie). Interessanterweise geben die Ver- treter der Unternehmensleitungen zu 32 Prozent an, die Un- ternehmensleitung/-entwicklung in ihrem Betrieb arbeite agil, während dies nur 14 Prozent der HR-Führungskräfte, 9 Prozent der Fach-Führungskräfte sowie 7 Prozent der Mitarbeiter für zutreffend halten. 2.4 Bevorzugte Bereiche für die agile Organisation Der IT-Bereich ist der bevorzugte Bereich für die agile Organisation Angaben: große bis sehr große Bedeutung 23 17 9 Deutschland Österreich Schweiz BRANCHELÄNDER UNTERNEHMENSGRÖSSE 21 10 11 12 28 26 IT Industrie Öffentlicher Sektor bis 999 MA 1.000–4.999 MA über 5.000 MA KAPITEL 2 Die agile Organisation im Fokus des HR-Reports 2018 17 % der Teilnehmer geben an, dass der IT-Bereich in ihrem Unternehmen heute schon agil arbeitet. Basis: n = 1.036 (alle Befragten) 10 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
  • 11. Agile Organisationsbereiche aktuell/in drei Jahren Basis: n = 1.036 (alle Befragten) BEREICHE AKTUELL IN DREI JAHREN SUMME IT 17 % 23 % 40 % Personalwesen 13 % 29 % 42 % Unternehmensleitung/-entwicklung 13 % 22 % 35 % Einkauf/Beschaffung 12 % 22 % 35 % Vertrieb/Kundenservice 8 % 23 % 31 % Marketing 9 % 21 % 30 % Forschung und Entwicklung 9 % 21 % 30 % Logistik 7 % 20 % 27 % Finanzwesen 7 % 18 % 25 % Produktion 7 % 14 % 21 % HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 11
  • 12. Um die agile Organisation zu implementieren und zu „leben“, gibt es mittlerweile ein Set an agilen Methoden. Sie unterstüt- zen Organisationen auf ihrem Weg, flexibler und angepasst an ihre Zielgruppen bzw. Märkte zu agieren. Aber im Alltag vieler Organisationen sind diese neuen Werkzeuge noch nicht angekommen. So ist es kein Wunder, dass ein gutes Viertel der Befragten (26 %) keine der zur Auswahl gestellten Aus- gestaltungsformen und Methoden der agilen Organisation als wichtig erachtet.7 Die drei wichtigsten agilen Methoden sind aus Sicht der Teilnehmer Design Thinking (30 %), Innovationslabore (26 %) und Lean-Startup (22 %). Für diejenigen Befragten, die dem Thema agile Organisation aktuell schon eine sehr große oder große Bedeutung beimessen, sind alle genannten Methoden etwas wichtiger. Immerhin ist Design Thinking bei 19 Prozent der Befragten die Methode, die ihr Unternehmen am häufigs- ten anwendet. Es folgen Personal Kanban mit 16 Prozent der Nennungen und Lean-Startup mit 14 Prozent. Innovationslabore und Scrum werden zu 12 bzw. 11 Prozent genutzt. Lean Coffee, Instant Open Space und Delegation Po- ker werden mit 6 bis 8 Prozent der Nennungen nur von einer Minderheit der Unternehmen genutzt. Es zeigt sich, dass es insbesondere die deutschen und schwei- zerischen Unternehmen sind, die agile Methoden bereits an- wenden. So liegt der Zustimmungswert für die Umsetzung von Design Thinking mit 23 Prozent in Deutschland höher als in der Schweiz (13 %) und in Österreich (12 %). Ähnlich verhält es sich mit Personal Kanban (24 % in Deutschland, 11 % in der Schweiz und 10 % in Österreich). Vergleicht man die Angaben zur Anwendung der Methoden nach der Position der Befragten, so wird deutlich, dass die Mitarbeiter und die Fach-Führungskräfte in der Regel über weniger Erfahrungen mit ihnen verfügen. Die Mitarbeiter ge- ben zu 26 Prozent, die Fach-Führungskräfte zu 24 Prozent an, keine der genannten Formen und Methoden würde umge- setzt. Bei den HR-Führungskräften und Vertretern der Unter- nehmensleitungen sind es jedoch nur 13 bzw. 12 Prozent, die nicht von einer Nutzung in ihrem Unternehmen ausgehen. Auch bei der Einschätzung bezüglich der einzelnen Methoden zeigt sich das gleiche Bild: Sektorbezogen wenden Dienstleis- tungsunternehmen am häufigsten agile Ausgestaltungsfor- men und Methoden an, während insbesondere der öffentliche Sektor zurückhaltend agiert. Ein ähnliches Bild zeigt sich nach Unternehmensgrößen, wo kleinere Betriebe mit weniger als 1.000 Beschäftigten noch deutlich seltener agil arbeiten als mittlere und große Unternehmen. Bei der Frage nach der Bedeutung und der Nutzung einzeln- er agiler Methoden zeigt sich zusätzlich ein Alterseffekt. Nur 17 Prozent der jüngeren Befragten bis 40 Jahre schät- zen die agilen Methoden als nicht wichtig ein. Bei den über 50-Jährigen sind dies schon 36 Prozent. 23 Prozent dieser Altersgruppe geben zudem an, es finde keinerlei Umsetzung statt (verglichen mit 20 % bei den 40- bis 49-Jährigen und 17 % bei den unter 40-Jährigen). Und auch bei den einzelnen Methoden zeigt sich eine deutlich ausgeprägtere Kenntnis in den beiden jüngeren Gruppen. 2.5 Ausgestaltungsformen und Methoden der agilen Organisation 7 Diese Frage wurde nur den Teilnehmern gestellt, die entweder eine sehr große bzw. große Bedeutung für das Thema agile Organisation angegeben oder die Bereiche ihres Unternehmens genannt haben, die in den nächsten drei Jahren agil arbeiten werden. KAPITEL 2 Die agile Organisation im Fokus des HR-Reports 2018 12 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
  • 13. 30 % Design Thinking 26 % Innovationslabore 22 % Lean-Startup DIE DREI WICHTIGSTEN AGILEN METHODEN AUS SICHT DER TEILNEHMER LEARN CREATE MEASURE POWERED BY FEEDBACK Basis: n = 952 (Teilgruppe) HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 13
  • 14. ÜBERSICHT ÜBER DIE AGILEN METHODEN UND DEREN BEDEUTUNG Lean-Startup ist eine Methode von Eric Ries zur Produkt- und Geschäftsentwicklung, bei der eine Geschäftsidee oder ein Produkt schnellstmöglich auf den Markt gebracht wird, um anhand des Feedbacks der Nutzer auf validierter Basis Anpassungen vornehmen zu können. Design Thinking Unter Design Thinking, entwickelt von Terry Winograd, Larry Leifer und David Kelley, versteht man eine systematische Herangehensweise an komplexe Problemstellungen, bei der Nutzerwünsche und -bedürfnisse sowie nutzerorientiertes Erfinden im Sinne einer ständigen Rückkopplung den Prozess bestimmen. Innovationslabore sind interdisziplinäre und themenbezogene Bereiche, die sowohl räumlich als auch arbeitstechnisch von anderen Unternehmensbereichen abgegrenzt bleiben, um dort innovative Prozesse ungestört fördern zu können. Personal Kanban ist eine Methode zur Organisation des Tagesgeschäfts durch Visualisierung der Wertströme und der Prozessabläufe auf einem sogenannten Kanbanboard, das eine Statusbetrachtung und Priorisierung von Aufgaben ermöglicht und idealerweise täglich im Team kurz diskutiert werden sollte. Die Kanbanmethode wurde bereits in den 1940er Jahren von Toyota entwickelt. 30 % Wichtigkeit 19 % Nutzung 26 % Wichtigkeit 12 % Nutzung 22 % Wichtigkeit 14 % Nutzung 22 % Wichtigkeit 16 % Nutzung 14 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
  • 15. 18 % Wichtigkeit 7 % Nutzung Scrum ist ein Rahmenwerk für multidisziplinäre Teams zur Entwicklung und Pflege qualitativ hochwertiger komplexer Systeme und Produkte, entwickelt von Jeff Sutherland. Kennzeichen sind kurze Projektetappen (Sprints), festgelegte Rollen und regelmäßige Meetings in vordefinierten Zeitabschnitten. Instant Open Space Bei dieser Meetingmethode nach Alexander Schilling werden bis zu 50 Teil- nehmer zur eigenen Themensetzung angeregt, diskutieren frei über Themen, die von Interesse sind, entwickeln Ideen und planen Projekte. Lean Coffee ist eine strukturierte Vorgehensweise für den kollegialen Wissensaustausch im eher kleinen Kreis, die sich an die Idee des World Cafés anlehnt. Entwickelt wurde sie von Jim Benson und Jeremy Lightsmith. Es gibt vorab keine Agenda, die Themen werden gemeinsam zu Beginn des Treffens festgelegt. Delegation Poker Im Delegation Poker, einem von Jürgen Appelo entwickelten Spiel, können Führungskräfte und Teams erproben, wie und auf welche Ebenen bestimmte team- oder unternehmensrelevante Entscheidungen delegiert werden können. 16 % Wichtigkeit 11 % Nutzung 12 % Wichtigkeit 8 % Nutzung 11 % Wichtigkeit 6 % Nutzung Basis: n = 952 (Teilgruppe) HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 15
  • 16. Was macht es für Organisationen notwendig, ihre Strukturen agiler zu gestalten? Ganz oben steht hier bei den Befragten, über eine agile Organisation eine höhere Flexibilität zu erzie- len – um Produkte zu entwickeln, Projekte zu bearbeiten oder Mitarbeiter flexibler einzusetzen. Der zweitwichtigste Grund, die Organisation agiler zu machen, ist die Schnelligkeit. Über sie sollen kürzere Reaktionszeiten im Unternehmen ermög- licht werden. Auf Platz 3 steht das Thema Vernetzung: Über alle Bereiche hinweg soll die agile Organisation dazu führen, Mitarbeiter und Wissensträger zu vernetzen. Danach folgen die Anpassung der Organisation an veränderte Rah- menbedingungen, gefolgt von der Selbstorganisation der Mitarbeiter. Größere Differenzen bei diesen Topthemen in Bezug auf die Position oder die Größe und Art des Unter- nehmens bzw. der Organisation zeigen sich in den empiri- schen Befunden nicht. 2.6 Gründe für die Anpassung hin zu einer agilen Organisation sowie Stolpersteine auf dem Weg Gründe für die Anpassung hin zu einer agilen Organisation (Auswahl der drei wichtigsten) FLEXIBILITÄT – um eine höhere Flexibilität im Unternehmen zu erreichen, z. B. in der Produktentwicklung, der Bearbeitung von Projekten, beim Mitarbeitereinsatz etc. SCHNELLIGKEIT – um schnellere Reaktionszeiten im Unternehmen zu ermöglichen, z. B. bei veränderten Marktbedingungen oder Kundenanforderungen VERNETZUNG – um eine stärkere Vernetzung der Wissensträger/ Mitarbeiter, auch über Abteilungs- bzw. Bereichsgrenzen hinweg, zu erreichen SELBSTORGANISATION – um einen höheren Grad an Selbst- organisation der Mitarbeiter zu erreichen bzw. zu etablieren ANPASSUNG – um sich an veränderte Rahmenbedingungen (Markt, Wettbewerb, gesetzliche Rahmenbedingungen) anzupassen 55 % 51 % 46 % 43 % 43 % KAPITEL 2 Die agile Organisation im Fokus des HR-Reports 2018 Basis: n = 952 (Teilgruppe) 16 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
  • 17. Dagegen entpuppen sich das Silodenken (20 %) und die Funk- tionsfähigkeit der IT (19 %) nur als mittelwichtige Stolpersteine. Ein genauerer Blick auf die empirischen Befunde zeigt: Es sind vor allem die Mitarbeiter und die Führungskräfte aus Fachab- teilungen, die bei der Umsetzung agiler Organisationsformen über zu starre Prozesse stolpern (jeweils 41 % Zustimmung verglichen mit 31 % bei den HR-Führungskräften und 27 % bei den Vertretern der Unternehmensleitungen). Die Mitarbeiter sind es auch, die die Anpassung der Führungs- kultur besonders kritisch sehen (31 %), während die Unterneh- mensleitungsvertreter hier deutlich weniger Handlungsbedarf erkennen (17 %). Die höchsten Hürden auf dem Weg zur agilen Oranisation Es sind also große Themen, die Unternehmen dazu bewegen, sich agil zu entwickeln. Dass sich einige Stolpersteine auf dem Weg hin zu einer agilen Organisation befinden, liegt daher auf der Hand. Die größte Hürde bilden für die Befragten zu starre Prozesse (36 %) in ihren Organisationen. Für 31 Prozent ist es die mangelnde Veränderungsbereitschaft der Mitarbeiter – ein Thema, das sich bereits im letztjährigen HR-Report als größte Herausforderung für die digitalen Ver- änderungen gezeigt hatte. Als drittwichtigsten Stolperstein benennen die Befragten die Anpassung der Führungskultur an die agile Organisation. Auch dieses Thema wurde im letzten HR-Report als digita- ler Hemmschuh herausgestellt. Gleiches gilt für die beiden weiteren Themen unter den Top fünf der Stolpersteine: Die Anpassung der Unternehmenskultur an und die Vorbereitung der Mitarbeiter auf die agile Organisation sind schon im HR-Report 2017 im Kontext der digitalen Transformation als große Herausforderungen markiert worden. Zu starre Prozesse 36 % Mangelnde Veränderungs- bereitschaft der Mitarbeiter 31 % Anpassung der Führungs- kultur an die agile Organisation 25 % AGILE ORGANISATION Basis: n = 952 (Teilgruppe) HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 17
  • 18. Während in Start-ups die agile Organisationsform von selbst entsteht, müssen in etablierten Organisationen erst die notwendigen Strukturen geschaffen werden. So entsteht ein Nebeneinander von zwei verschiedenen Arbeitsweisen und Kulturen8 , wobei dem etablierten hierarchischen System ein zweites „Betriebssystem“ mit einer agilen, netzwerkartigen Struktur zur Seite steht. Ein System ist geeignet für das Tagesgeschäft und eines, um konstant nach neuen Lösungen und Ideen zu suchen. Denn auch wenn das Modell der agilen Organisation mit ihren kreativen Netzwerken verheißungsvoll klingt, bleiben für zahlreiche Unternehmensprozesse Einheit, Ordnung und klar definierte Aufgabenteilung noch immer unabdingbar. Zudem ist die agile Organisation bis zu einem bestimmten Grad auf die interne Unterstützung klassischer administra- tiver Bereiche angewiesen.9 Wenn die Linienorganisa- tion und agile Orga- nisationsformen gleichermaßen 2.7 Spannungsfelder zwischen der agilen Organisation und der Linienorganisation 8 Weinreich, U. (2016): Lean Digitization. Digitale Transformation durch agiles Management. Berlin, Heidelberg: Springer 2016 9 Kasch, W. (2013): Agil ist anders, in: Personalmagazin 11/2013, S. 48–50, http://www.go-agile.de/fileadmin/media/pdf/PM1113_48-50_Organisationsaufbau.pdf (04.04.2017, 17:58 Uhr) Klärung der Verantwortlichkeiten Neuausrichtung vorhandener Prozesse und Strukturen KAPITEL 2 Die agile Organisation im Fokus des HR-Reports 2018 18 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
  • 19. Basis: n = 952 (Teilgruppe) Mangelndes Vertrauen Silodenken der Abteilungen Überstrapazierung der Organisationsstrukturen im Unternehmen implementiert sind, bedarf es eines Schnitt- stellenmanagements. Die Befragten im Rahmen des HR-Re- ports 2018 sehen die Spannungsfelder zwischen der agilen Organisation und der klassischen Linienorganisation vor allem im Bereich der Klärung der Verantwortlichkeiten (31 %) wie beispielsweise der Vorgesetztenfunktion. Danach folgt als zweites Spannungsfeld, die vorhandenen Prozesse und Strukturen neu auszubilden (28 %). Das mangelnde Vertrauen wird als drittwichtigstes Spannungsfeld genannt (26 %), gefolgt vom Silodenken der Abteilungen (24 %) und der Überstrapazierung der Organisationsstrukturen (22 %). HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 19
  • 20. Die Frage, wie die ideale agile Organisation aussieht, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Klar scheint zu sein, dass künftig sowohl hierarchische als auch agile Organisationsformen ihre Berechtigung haben. Und klar ist auch, dass die agile Organi- sation nicht zwingend hierarchiefrei sein wird. Zwar orientiert sie sich vielmehr an den jeweiligen Marktgegebenheiten, als dass sie sich stur von den Top-down-Weisungen des Manage- ments leiten lässt. Zudem führen abflachende Hierarchien immer auch dazu, dass Hierarchie von den Mitarbeitern intensiver wahrgenom- men wird. Das Hierarchieprinzip wird also weiter bestehen bleiben, klassische Linienstrukturen werden auch in den nächsten Dekaden noch eine – wenn auch etwas differenzier- tere – Rolle einnehmen.10 2.8 Die agile Organisation im Kontext von Führung und Unternehmenskultur 10 Kasch, W. (2013): Agil ist anders, in: Personalmagazin 11/2013, S. 48–50, http://www.go-agile.de/fileadmin/media/pdf/PM1113_48-50_Organisationsaufbau.pdf (04.04.2017, 17:58 Uhr); Weilbacher, J. C. (2017): Die agile Organisation ist kalter Kaffee, in: Human Resources Manager vom 16.01.2017, Onlineausgabe, Interview mit Prof. Dr. Stefan Kühl, https://www.humanresourcesmanager.de/ressorts/artikel/die-agile-organisation-ist-kalter-kaffee-671303360 (04.04.2017, 18:21 Uhr) Anforderungen an Führungskräfte im Kontext der agilen Organisation 42 % Förderung der Eigenverantwortung der Mitarbeiter 35 % Aktive Beteiligung der Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen 29 % Wandel von Kontrolle hin zur Unterstützung der Mitarbeiter 23 % Führungskraft als Manager der Schnittstellen zwischen Linien- und agiler Organisation 23 % Umgang mit neuen Formen der internen Kommunikation 23 % Führungskraft in der Koordinationsfunktion KAPITEL 2 Die agile Organisation im Fokus des HR-Reports 2018 Basis: n = 952 (Teilgruppe) 20 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
  • 21. DER UNTER 40-JÄHRIGEN DER ÜBER 50-JÄHRIGEN DER UNTER 40-JÄHRIGEN DER ÜBER 50-JÄHRIGEN FÖRDERUNG DER EIGEN- VERANTWOR- TUNG DER MITARBEITER AKTIVE BETEILIGUNG DER MITARBEITER AN ENTSCHEIDUNGS- PROZESSEN Die zentralen Anforderungen an Führungskräfte in Abhängigkeit vom Alter Basis: n = 952 (Teilgruppe) Anforderungen der agilen Organisation an Führungskräfte Dies hat nicht zu unterschätzende Konsequenzen für Führung und Unternehmenskultur. Die zentrale Anforderung an Füh- rungskräfte im Kontext der agilen Organisation besteht nach Meinung der Befragten darin, die Eigenverantwortung der Mitarbeiter zu fördern (42 %). Dieser Punkt steht mit großem Abstand ganz oben auf der Anforderungsagenda. Danach folgt, die Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen (35 %) aktiv zu beteiligen. Ebenfalls mit weitem Abstand folgt als dritt- wichtigste Anforderung an Führungskräfte, sich von Kontrol- leuren hin zu Unterstützern der Mitarbeiter (29 %) zu wandeln. Eigenverantwortung zu fördern, bewegt insbesondere die befragten Entscheider aus Österreich (51 % im Vergleich zu 45 % in der Schweiz und zu nur 38 % in Deutschland). Zudem ist ein deutlicher Alterseffekt zu erkennen: Für die über 50-jährigen Befragten spielt die Förderung der Eigenver- antwortlichkeit mit 52 Prozent eine deutlich größere Rolle als für die unter 40-Jährigen. Hier ist das nur 33 Prozent wichtig. Bei dem Wunsch an Führungskräfte, Mitarbeiter aktiv zu beteiligen, zeigt sich ein ähnliches Bild. 42 Prozent der über 50-Jährigen erwarten dies von ihren Führungskräften, aber nur 31 Prozent der unter 40-Jährigen. In Anbetracht der Tatsache, dass ältere Mitarbeiter in hierar- chischen Organisationsstrukturen groß geworden sind, wäh- rend jüngere Menschen eher mit dem Begriff Teilhabe aufge- wachsen sind, ist dieser empirische Befund überraschend. HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 21
  • 22. Stolpersteine für Führungskräfte Dass es schwierig ist, diese Anforderungen an Führungskräfte im Zug der agilen Organisation zu entwickeln, liegt u. a. an deren Stolpersteinen. Bereits zum vierten Mal hinterfragt der HR-Report die zentralen Stolpersteine für Führungskräfte. Nun haben sich die Zustimmungswerte durch die Hinzunahme eines neuen Items – zu wenig Kommunikation“ – im Vergleich zu den Vorjahren verschoben. Dieser Punkt erreicht sofort den Topwert mit 50 Prozent der Nennungen. Wie bereits im Vorjahr findet sich das „Loslas- sen“ der Mitarbeiter auf Rang 2 (41 %), gefolgt von der Wahl des richtigen Führungsstils (39 %). Das bisherige Topthema zu wenig Zeit für Führungsaufgaben nimmt in diesem Jahr nur noch den vierten Rang ein. Hier gilt es jedoch nochmals festzuhalten, dass die Kommunikation als wichtiger und damit Zeit beanspruchender Teil der Führungsaufgaben separat abgefragt wurde. Interessant sind hier die Auswertungsergebnisse nach der Position der Befragten sowie deren Alter. Traditionell unter- scheiden sich die Einschätzungen der teilnehmenden Mitar- beiter deutlich von denen der Führungskräfte. 59 Prozent der Mitarbeiter erachten zu wenig Kommunikation als den zentra- len Stolperstein, während dies nur 39 Prozent der Vertreter der Unternehmensleitungen so auffassen. Die befragten Topmana- ger meinen auch nicht, dass sie ihre Führungskräfte zu wenig unterstützen – nur 17 Prozent von ihnen bejahen diesen Punkt. Umgekehrt sagen aber 38 Prozent der befragten Führungs- kräfte aus den Fachbereichen, dass sie zu wenig von ihrer Unternehmensleitung unterstützt werden. Bei den Altersgruppen fällt auf, dass die älteren Befragten offensichtlich die mangelnde Zeit für Führungsaufgaben und zu wenig Kommunikation stärker als Problem empfinden als die Gruppe der unter 40-Jährigen. Diese gibt beispielsweise nur zu 43 Prozent an, zu wenig Kommunikation sei ein Stolper- stein, während dies für 57 Prozent der 40- bis 49-Jährigen und 55 Prozent der über 50-Jährigen zutrifft. Das „Loslassen“ der Mitarbeiter ist vor allem für die über 50-Jährigen ein Thema (50 %), die unter 40-Jährigen erwarten es in deutlich geringe- rem Umfang (33 %). Interessant ist der Vergleich des Antwortverhaltens der Teil- nehmer in Relation zur Bedeutung der agilen Organisation: In Unternehmen, in denen die agile Organisation bereits heute eine große Bedeutung einnimmt, wird die Wahl des richtigen Führungsstils sehr viel unkritischer (36 % vs. 50 %) gesehen und auch in geringerem Umfang eine mangelnde Unterstüt- zung durch die Unternehmensleitung benannt (23 % vs. 42 %). KAPITEL 2 Die agile Organisation im Fokus des HR-Reports 2018 22 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
  • 23. 50 %Zu wenig Kommunikation DIE FÜNF GRÖSSTEN STOLPERSTEINE FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE 41 %„Loslassen‘‘ der Mitarbeiter (Reduzierung der Kontrollfunktion hin zu mehr Eigenverantwortung) 39 %Wahl des richtigen Führungsstils 38 %Zu wenig Zeit für Führungsaufgaben 30 %Zu wenig Unterstützung durch die Unternehmensleitung Basis: n = 1.036 (alle Befragten) HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 23
  • 24. Führungskarrieren Führungskarrieren fußen nach übereinstimmender Meinung der Befragten nach wie vor in überwiegendem Maße auf überzeugenden fachlichen Kompetenzen (43 %). Zwar sind überzeugende soziale Kompetenzen auf dem zweiten Rang zu finden, machen jedoch nur 29 Prozent der Nennungen aus. Im Vergleich zum vorherigen Kapitel ist diese geringere Be- deutung überraschend. Denn die zentralen Stolpersteine für Führungskräfte, wie Kommunikation und „Loslassen“, stehen in direktem Zusammenhang mit sozialen Kompetenzen. Nahezu gleichauf auf den weiteren Rängen liegen Empfehlun- gen und strategische Nachfolgeplanung (je 26 %) sowie inter- ne Netzwerke bzw. Seilschaften (25 %). Der Zufall spielt mit 21 Prozent nach Ansicht der Befragten eine ebenso bedeut- same Rolle wie systematisches Talentmanagement. Strategische Nachfolgeplanung ist vor allem in deutschen Unternehmen (29 % im Vergleich zu 20 % in der Schweiz und in Österreich) verankert und findet häufiger in der Industrie (33 %) als in Dienstleistungsbetrieben (24 %) und dem öffentlichen Sektor (20 %) statt. Ebenso ist sie in mittleren und großen Unternehmen häufiger anzutreffen als in kleinen Betrieben mit weniger als 1.000 Beschäftigten. Überzeugende soziale Kompetenzen spielen in kleinen Betrie- ben eine sehr viel gewichtigere Rolle (33 %) als in mittleren Wie werden Führungskarrieren gemacht? 43 % Überzeugende fachliche Kompetenzen 29 % Überzeugende soziale Kompetenzen 26 % Empfehlungen 26 % Strategische Nachfolgeplanung 25 % Interne Netzwerke/Seilschaften 21 % Systematisches Talentmanagement 21 % Zufall („zur rechten Zeit am rechten Ort‘‘) KAPITEL 2 Die agile Organisation im Fokus des HR-Reports 2018 Basis: n = 1.036 (alle Befragten) 24 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
  • 25. Der Weg zur Führungskarriere aus Sicht der unterschiedlichen Positionen Gründe Geschäftsführung Fachkraft HR Fachkraft Fachabteilung Mitarbeiter Strategische Nachfolgeplanung 35 % 31 % 24 % 17 % Systematisches Talentmanagement 24 % 28 % 20 % 15 % Zufall („zur rechten Zeit am rechten Ort‘‘) 13 % 20 % 24 % 23 % Überzeugende fachliche Kompetenzen 44 % 42 % 46 % 39 % Überzeugende soziale Kompetenzen 37 % 34 % 28 % 22 % und großen Unternehmen (je 22 %). Differenziert nach der Po- sition der Befragten zeigt sich, dass gerade die Vertreter der Unternehmensleitungen (37 %) und die HR-Führungskräfte (34 %) an die Bedeutung überzeugender sozialer Kompeten- zen für die Karriereentwicklung glauben. Doch nur 22 Prozent der befragten Mitarbeiter tun dies. Ähnlich verhält es sich mit der strategischen Nachfolgeplanung und dem systematischen Talentmanagement. Diese Instrumente für die Auswahl von Führungskräften werden von den Mitarbeitern in sehr viel ge- ringerem Maße wahrgenommen als von den Führungskräften. In Unternehmen, in denen die agile Organisation bereits heute eine sehr große bzw. große Rolle spielt, findet häufiger eine strategische Nachfolgeplanung statt als in solchen, in denen sie keine bzw. eine sehr geringe Rolle spielt (31 % verglichen mit 21 %). Das Gleiche gilt für systematisches Talentmanagement (28 % im Vergleich zu 10 %). Offensichtlich kommt es in diesen Unter- nehmen auch stärker auf die sozialen Kompetenzen an, wenn es um Führungspositionen geht (36 % verglichen mit 16 %). Basis: n = 1.036 (alle Befragten) HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 25
  • 26. Anforderungen der agilen Organisation an die Unternehmenskultur Neben einer neuen Rolle der Führung bedarf es Änderungen in der Unternehmenskultur, um die agile Organisation einzu- führen und zu entwickeln. Was sind hier die zentralen Anfor- derungen der agilen Organisation?, lautete unsere Frage. Als am wichtigsten erachten es die Befragten, dass die Mitarbei- ter selbst Verantwortung übernehmen (33 %). Dies wiederum deckt sich mit der zentralen Anforderung an die Führungs- kräfte, genau diese Eigenverantwortung ihrer Mitarbeiter zu fördern. Als weitere zentrale Punkte im Kontext der Unterneh- menskultur nennen die Befragten den offenen Umgang mit kritischen Themen und die Fähigkeit zur Selbstorganisation von Teams mit je 32 Prozent. Auf Platz 4 folgt knapp dahinter mit 29 Prozent die stärkere Beteiligung der Mitarbeiter. Bei Betrachtung der Ergebnisse nach der Position der Be- fragten zeigen sich z. T. interessante Abweichungen. Für die Mitarbeiter selbst wie auch für die Geschäftsleitung ist die Übernahme von Verantwortung der wichtigste Punkt. Für die Führungskräfte aus den Fachbereichen und aus dem HR-Bereich ist es dagegen der offene Umgang mit kritischen Themen. Und interessant ist, dass für die Geschäftsleitung die stärkere Beteiligung der Mitarbeiter weiter unten auf der Skala der kulturellen Anforderungen liegt. Befragte aus Unternehmen, in denen die agile Organisation bereits heute eine große oder sehr große Rolle spielt, sehen den Umgang mit kritischen Themen, die Fähigkeit zur Selbstorganisation und die Übernahme von Verantwortung durch die Mitarbeiter als zentrale Anforderungen an die Unternehmenskultur (je 32 % bzw. 31 % der Nennungen). Ganz anders sieht die Einschätzung dieser Frage in den Unter- nehmen aus, bei denen das Thema agile Organisation zurzeit noch weniger wichtig ist. Für diese Unternehmen wäre die Übernahme von Verantwor- tung durch die Mitarbeiter (37 %) zwar auch das Topthema, das Aufbrechen starrer Abstimmungsstrukturen (36 %) sowie die stärkere Beteiligung von Mitarbeitern (32 %) sind aller- dings Themen, die sich in ihrer Priorität deutlich unterschei- den. Oder anders ausgedrückt: Diese Unternehmen befinden sich (noch) in einem anderen Stadium der Transformation. Das zeigt sich auch bei anderen Aussagen, die unterschied- lich gewichtet werden: Die Schaffung einer hierarchieüber- greifenden offenen Kommunikation wäre für die Befragten aus Unternehmen, in denen die agile Organisation weniger wichtig ist, mit 31 Prozent der Nennungen ebenfalls ein Thema mit hoher Wichtigkeit (zum Vergleich: 24 % der Unternehmen, in denen die agile Organisation bereits heute eine große oder sehr große Rolle spielt). Eine intensive Vernetzung nach innen ist dagegen für die agilen Unternehmen relevanter (21 % vs. 11 %). KAPITEL 2 Die agile Organisation im Fokus des HR-Reports 2018 26 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
  • 27. ANFORDERUNGEN DER AGILEN ORGANISATION AN DIE UNTERNEHMENSKULTUR Übernahme von Verantwortung durch die Mitarbeiter 33 % Fähigkeit zur Selbst- organisation von Teams 32 % Offener Umgang mit kritischen Themen 32 % Stärkere Beteiligung der Mitarbeiter 29 % Schaffung einer hierarchieüber- greifenden offenen Kommunikation 24 % Aufbrechen starrer Abstimmungsstrukturen 24 % Basis: n = 952 (Teilgruppe) – Angabe der drei wichtigsten Themen HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 27
  • 28. KAPITEL 3 MITARBEITERGEWINNUNG UND -BINDUNG 50 Prozent der teilnehmenden Betriebe und damit etwas weniger als im Vorjahr (57 %) stellen neue Mitarbeiter ein. Allerdings planen dies deutlich mehr (28 %) als im vergange- nen Jahr (10 %). Insbesondere deutsche Unternehmen stellen ein (53 %) oder planen dies (32 %). Bezogen auf die Unterneh- mensgröße ist das Einstellungsverhalten der kleinen Betriebe zurückhaltender (44 % im Vergleich zu 63 % in den mittleren und 61 % in den großen Unternehmen). Rekrutiert wird zu 50 Prozent regional, zu 46 Prozent lan- desweit. Nur 16 Prozent der Betriebe rekrutieren Mitarbeiter EU-weit, 12 Prozent weltweit. Insbesondere die österreichi- schen Befragten geben an, überwiegend regional zu rekru- tieren (60 %) und suchen deutlich seltener landes-, EU- oder weltweit nach neuen Beschäftigten. Wie bereits in den Vor- jahren zeigt sich, dass der öffentliche Sektor stärker regional rekrutiert als Industrie und Dienstleistungsbereich, Ebenso gewinnt die überregionale und vor allem internationale Rekru- tierung mit zunehmender Unternehmensgröße an Bedeutung. Internationale Mitarbeiter werden nach wie vor überwiegend aus dem deutschsprachigen Ausland rekrutiert (37 %), gefolgt von Westeuropa (27 %). Alle anderen Regionen spielen eine nachrangige Rolle. Die Abbildung unten zeigt einen Zeitver- gleich zur internationalen Rekrutierung über die letzten fünf Jahre. 3.1 Status quo der Mitarbeitergewinnung Regionen, aus denen internationale Mitarbeiter rekrutiert werden (2013–2017) 2017 2016 2015 2014 2013 Deutschsprachiges Ausland 37 48 37 40 37 Westeuropa Nordeuropa Osteuropa Südeuropa Nordamerika (USA/Kanada) Indien China 27 24 26 23 25 7 2 1 3 0 4 1 1 4 3 10 8 9 11 7 6 5 3 3 2 0 3 3 4 6 4 3 6 6 10 28 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
  • 29. Ein gutes Betriebsklima und eine marktgerechte Entlohnung waren bereits in den vorigen HR-Reports unter den Top drei der Instrumente zu finden, die Mitarbeiter am besten binden. Dies ist auch im aktuellen HR-Report der Fall. Auf Platz 1 liegt wie im Vorjahr das Thema gutes Betriebsklima. Auf den zwei- ten Rang ist der Punkt flexible Arbeitszeiten geklettert, der im letzten Jahr keines der Top-drei-Themen zur Mitarbeiterbin- dung gewesen ist. Die marktgerechte Entlohnung belegt in diesem Jahr den dritten Platz. Der Punkt interessante Aufgaben, im letzten Jahr auf Platz 2, verliert zwei Plätze und landet auf dem vierten Platz. Deutlich zurückgefallen in der Bewertung im Vergleich zu den Vorjahren ist die Personalentwicklung als Bindungsinstrument. Dafür rückt erstmals die Beschäftigungs- sicherheit unter die fünf am häufigsten genannten Instru- mente auf. Länderbezogen wird das gute Betriebsklima in der Schweiz als Bindungsinstrument geschätzt (71 % im Vergleich zu 62 % in Österreich und 52 % in Deutschland): Mit Bezug zur Unter- nehmensgröße betonen dessen Bedeutung vor allem kleine Betriebe (64 % im Vergleich zu 45 % in großen und 44 % in mittleren Betrieben). Der Vergleich nach der Position der Be- fragten im Unternehmen zeigt, dass flexible Arbeitszeiten von den Mitarbeitern (52 %) und Fach-Führungskräften (50 %) als sehr viel wichtiger erachtet werden als von den HR-Führungs- kräften (39 %) und den Vertretern der Unternehmensleitung (36 %). Das gleiche Bild zeigt sich in Bezug auf eine marktge- rechte Entlohnung. Befragte, in deren Unternehmen der agilen Organisation bereits heute eine große Bedeutung zukommt, erachten die marktgerechte Entlohnung weniger als Bindungsinstrument als Unternehmen, in denen die agile Organisation keine bzw. eine sehr geringe Rolle spielt (37 % vs. 54 %). Auch Beschäf- tigungssicherheit ist für sie etwas weniger wichtig (35 % vs. 45 %). Was die Umsetzung der Maßnahmen in den teilnehmenden Unternehmen angeht, hat sich der sogenannte Talking- Action-Gap, also die Differenz zwischen ihrer Bedeutung und ihrer tatsächlichen Umsetzung, für die meisten Instru- mente verringert. Die folgende Tabelle zeigt, dass der Gap vielfach kaum noch vorhanden ist, während im Vorjahr gerade in Bezug auf ein gutes Betriebsklima eine erhebliche Lücke zwischen Bedeutung und Umsetzung (77 % vs. 55 %) geklafft hatte. In agilen Unternehmen wird offensichtlich mehr Wert auf ein differenziertes Führungsverhalten (20 % im Vergleich zu 12 % in Unternehmen, in denen die agile Organisation keine bzw. eine sehr geringe Bedeutung hat) und auf Personalentwick- lung (26 % verglichen mit 18 %) gelegt. Möglicherweise wird deshalb das reale Betriebsklima in agilen Organisationen insgesamt positiver wahrgenommen (52 % vs. 41 %). 3.2 Instrumente der Mitarbeiterbindung und ihre Umsetzung HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 29
  • 30. KAPITEL 3 Mitarbeitergewinnung und -bindung Geeignete Instrumente zur Mitarbeiterbindung INSTRUMENTE WICHTIGKEIT NUTZUNG Gutes Betriebsklima 57 % 47 % Flexible Arbeitszeiten 46 % 43 % Marktgerechte Entlohnung 44 % 38 % Interessante Aufgaben 38 % 36 % Beschäftigungssicherheit 38 % 37 % Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben 36 % 32 % Gute Karriereperspektiven 34 % 22 % Betriebliche Zusatzleistungen 25 % 32 % Mobile Arbeit (Homeoffice, Arbeiten von unterwegs ...) 25 % 25 % Personalentwicklung (stärkenorientierte Förder- und Entwicklungsprogramme) 22 % 22 % Differenziertes Führungsverhalten je nach Mitarbeiter und Situation 15 % 16 % Reputation des Arbeitgebers 15 % 19 % Maßnahmen zur Gesundheitsförderung 15 % 24 % Basis: n = 1.036 (alle Befragten) 30 | HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand
  • 31. HR-REPORT 2018 SCHLUSSFOLGERUNGEN ARBEITSSTRUKTUREN UND -ZEITEN WEITER FLEXIBILISIEREN Bis ins kleinste Detail festgelegte Abläufe und Prozesse blockieren den Weg hin zu einer agilen Organisation. Sie befördern Silos und definieren ständig Schnittstellen. Künftig geht es dagegen um vernetzte und integrierte Ansätze, in denen die Kunden statt interne Prozesshandbücher im Mittelpunkt stehen. Bei den Arbeitszeiten steht eine höhere Flexibilisierungsstufe an. Um Mitarbeiter zu binden, liegt der Fokus nun auf individuellen Ansätzen je nach Lebenslage des Mitarbeiters. Dadurch erhalten Mitarbeiter mehr Freiheit – verbunden mit hohen Abstimmungsbedarfen in den Teams vor Ort. Organisationen, die agil handeln, binden ihre Mitarbeiter besser und bieten eine modernere Führung. Doch viele Orga- nisationen stehen auf ihrem Weg in agile Strukturen noch am Anfang. Auch dies dokumentieren die empirischen Ergebnisse dieses HR-Reports. Aus unserer Sicht gilt es für Organisatio- nen daher, folgende Handlungsfelder anzugehen, um agiler zu werden: FÜHRUNG VERÄNDERN Führung soll vor allem die Eigenverantwortung der Mitarbeiter fördern. Dazu muss sie sich von der Kontrolle verabschieden und Mitarbeiter loslassen. Um diesen Paradigmen- wechsel zu ermöglichen, sind kommunikative Fähigkeiten gefragt. Sie schließen den offenen Umgang mit kritischen Themen ein. VERANTWORTLICHKEITEN KLÄREN In vielen Organisationen existieren Spannungsfelder zwischen agilen Organisations- formen und der klassischen Linienorganisation. Um diese abzubauen, muss geklärt werden, wer Themen und Projekte verantwortet, sowie wer die Mitarbeiter führt. Dies muss allen Beteiligten transparent kommuniziert werden. SOZIALE KOMPETENZEN BEI KARRIEREN BERÜCKSICHTIGEN Gegenwärtig werden Führungskarrieren noch über fachliche Kompetenzen entwickelt. In Zukunft werden die sozialen und kommunikativen Kompetenzen den Ausschlag geben. Sie sind entscheidend dafür, dass Führung eine neue Rolle einnimmt und die Eigen- verantwortung der Mitarbeiter stärkt. HR-Report 2018 – Agile Organisation auf dem Prüfstand | 31
  • 32. Hays Willy-Brandt-Platz 1–3 68161 Mannheim T: +49 621 1788 0 F: +49 621 1788 1299 info@hays.de www.hays.de Unsere Niederlassungen finden Sie unter www.hays.de/standorte Hays (Schweiz) AG Sihlstrasse 37 8001 Zürich T: +41 44 2255 000 F: +41 44 2255 299 info@hays.ch www.hays.ch Unsere Niederlassungen finden Sie unter www.hays.ch/standorte Hays Österreich GmbH Europaplatz 3/5 1150 Wien T: +43 1 535 3443 0 F: +43 1 535 3443 299 info@hays.at www.hays.at Unsere Niederlassungen finden Sie unter www.hays.at/standorte © Copyright Hays plc, 2018. HAYS, die H-Symbole für das Unternehmen und die jeweilige Branche, Recruiting Experts Worldwide, das Logo Hays Recruiting Experts Worldwide und Powering the World of Work sind eingetragene Markenzeichen der Hays plc. Die H-Symbole für das Unternehmen und die jeweilige Branche sind Originaldesigns, die in vielen Ländern geschützt sind. Alle Rechte vorbehalten.