Produktentwicklung erfordert ein perfektes Zusammenspiel von Forschung, Hardware, Mechanik, Software und Zulieferteilen. Dabei arbeiten an der serienreifen Entwicklung eines Produkts gleichzeitig Hunderte von Ingenieuren: bei uns, bei unseren Zulieferern und bei deren Zulieferern. Der Zeitdruck ist groß, die Komplexität noch größer: Design, CAD, Mechanik, Materialien, Sicherheitsprüfungen, Elektromechanik, Produktionsverfahren, Werkzeugentwicklung, Lieferlogistik, Kosten - all das muss in wenigen Monaten über viele Organisationsgrenzen hinweg aufeinander abgestimmt werden. Dabei wird das Rad nicht neu erfunden, doch jedes Fachgebiet ist eine Domäne für sich: Niemand ist auf all diesen Gebieten gleichermaßen versiert und so kommen Dutzende von Perspektiven verschiedener Menschen zusammen, die sich am Ende standortübergreifend und Konzernübergreifend auf eine einzige gemeinsame Lösung verständigen müssen. Um dem ständigen Wandel im Projektumfeld bzw. in der Produktentwicklung zu begegnen, setzen wir in mehreren Unternehmen einen inkrementellen und iterativen Entwicklungsansatz ein. Dieser lehnt sich stark an Scrum an und wird mit Lean Elementen wie Kanban erweitert, um den Bedürfnissen aller betroffenen Akteuren und Prozesse gerecht zu werden. Könnt ihr euch vorstellen dass komplexe Aufgaben mit weniger Druck und Kontrolle besser zu bewältigen sind? Habt ihr schon die Kraft von Visualisierung von Fortschritten oder Anforderung benutzt als Unterstützung für gemeinsame Entscheidung? Kennt ihr die Bedeutung von Disziplin, insbesondere bei den vereinbarten Ritualen, Zwischenresultaten und Rollen - und die damit Verlässlichkeit und Routine, die sich rasch daraus entwickelt? Seid ihr bereit zusammenzuarbeiten und dank des Sprint-Rhythmus regelmäßiger Erfolge zu feiern, damit ihr schnell und nachhaltig als Team zusammen wächst? In diesem Vortrag erfahrt ihr wie man ein Umfeld schaffen kann, in dem die Arbeit Spaß macht: ein Umfeld, das die Potenziale der Mitarbeiter, der Teams und letztlich der Organisation hebt und eine innovative, lernende Organisation entstehen lässt. Gerade im innovativen Produktentwicklungsumfeld zeigen Ansätze wie Scrum, Design Thinking und Lean Startup die ganze Kraft der agilen Handlungsrahmen. Die Prinzipien sind universell. Alle arbeiten nach dem gleichen Grundsatz, eigenverantwortlich und flexibel in sehr kurzen Liefertakten daran, die tatsächlich notwendigen Ergebnisse zu „entdecken“ und unproduktiven Leerlauf zu verhindern. Und das ist vor allem in einem komplexen Umfeld sehr viel produktiver, als starr vorherbestimmen zu wollen.