ISO 9001:2015 : Welche Auswirkungen hat die neue ISO-Norm 9001:2015 auf die z...
2. BPM Praxistag: "Adaptive Case Management" von Prof. Dr. Knut Hinkelmann
1. Adaptive Case Management:
Modellierung nicht-strukturierter Prozesse
und ihre Umsetzung in SharePoint
Knut Hinkelmann
Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
knut.hinkelmann@fhnw.ch
1
2. Geschäftsprozesse
Prof. Dr. Knut Hinkelmann
MSc Business Information Systems
BPM-Praxistag, 19.9.2014, Luzern 2
Definiertes
Start-Ereignis
Definierte
dazwischen folgt der Prozess einem vordefinierten Pfad Ende-Ereignisse
3. Tätigkeiten von Wissensarbeitern
Prof. Dr. Knut Hinkelmann
MSc Business Information Systems
3
Wissensarbeiter verbringen
fast 2/3 ihres Arbeitstags mit
unstrukturierten und oft
unvorhersehbaren Aufgaben
Rund 1/3 ist strukturiert,
vorhersagbar, automatisiert
oder automatisierbar
BPM-Praxistag, 19.9.2014, Luzern
adhoc/
fallbezogen
4. Beispiele für Adhoc-/Fallbezogene Prozesse
■ Projektmanagement
♦ Beispiele: Produktentwicklung, Upgrade eines IT-Systems
■ Entscheidungen über Bezug von Leistungen
♦ Beispiele: Stipendien, Sozialhilfe, Invalidenhilfe, Subventionen
■ Underwriting
♦ Beispiele: Darlehen, Lebens- und Krankenversicherung
■ Lösung von Streitfällen
♦ Beispiele: Kunde für eine Rückerstattung, Garantieansprüche
Vollständige Modellierung nicht möglich
Prof. Dr. Knut Hinkelmann
MSc Business Information Systems
BPM-Praxistag, 19.9.2014, Luzern 4
5. Unterschied zu konventionellen
Geschäftsprozessen
■ Dokumente statt strukturierte Daten
■ Zusätzliche Aktivitäten zur Laufzeit
■ Fortschritt von Fällen durch Ereignisse
■ Menschliches Urteilsvermögen notwendig
Prof. Dr. Knut Hinkelmann
MSc Business Information Systems
BPM-Praxistag, 19.9.2014, Luzern 5
6. Fallbezogene Prozesse:
Adaptive Case Management
Case Management ist das Management langlebiger
kollaborativer Prozesse, die die Koordination von
Wissen, Inhalten, Korrespondenz und Ressourcen
erfordern, um ein Ziel zu erreichen. Der
Ausführungspfad kann nicht im Vorfeld definiert
werden. Beurteilung durch Menschen ist
notwendig, um festzulegen, wie es weitergeht und
der Zustand eines Falls kann durch externe
Ereignisse beeinflusst werden.
Prof. Dr. Knut Hinkelmann
MSc Business Information Systems
nach (McCauley 2010)
6
BPM-Praxistag, 19.9.2014, Luzern
7. Fallbezogene Prozesse: Inhalte bestimmen den
Ablauf
■ Der Ablauf entwickelt sich basierend auf Informationen, nicht durch
vordefinierten Prozessfluss.
■ In Aktivitäten werden Informationen erzeugt und zu dem Fall hinzugefügt
■ Fälle können sich in unvorhergesehene Richtungen entwickeln
Prof. Dr. Knut Hinkelmann
MSc Business Information Systems
Source: Nathaniel Palmer
BPM-Praxistag, 19.9.2014, Luzern 7
Kunde
meldet ein
Problem
Ein Fall wird
eröffnet
Angelegenheit
wird
untersucht
Lösung
angewendet,
erfolglos
Alternativen
erforschen &
anwenden
Angelegenheit
gelöst
8. Case Folder
Prof. Dr. Knut Hinkelmann
MSc Business Information Systems
Quelle: Nathaniel Palmer
Dokumente, Bilder, Emails, Reports, …
Daten
BPM-Praxistag, 19.9.2014, Luzern 8
Geschäftsregeln,
Prozesse, …
9. Beispielprozess: Zulassung zum Masterstudium
■ Zulassungskriterien
♦ Bachelorabschluss einer anerkannten Hochschule
♦ mindestens gute Note
♦ Bachelor in verwandtem Fachgebiet
♦ Gute Englischkenntnisse
♦ Relevante Praxiserfahrung
■ Individuelle Bearbeitung
♦ Verschiedene Dokumente
♦ Recherchen über Anerkennung der Hochschule
♦ Umrechnung von ausländischen Notensystemen
♦ Rückfragen zu Studium oder Praxiserfahrung
♦ Einholung von Referenzen
Prof. Dr. Knut Hinkelmann
MSc Business Information Systems
BPM-Praxistag, 19.9.2014, Luzern 9
10. Umsetzung in Sharepoint: Case Folder
Prof. Dr. Knut Hinkelmann
MSc Business Information Systems
BPM-Praxistag, 19.9.2014, Luzern 10
11. Umsetzung in Sharepoint: Aufgaben zuweisen
Prof. Dr. Knut Hinkelmann
MSc Business Information Systems
sowie
• Formulare
• Diskussionen
• Kommunikation
• Rückfragen bei Experten
• …
BPM-Praxistag, 19.9.2014, Luzern 11
12. Standardisierung vs. Flexibilität
Flexibilität Standardisierung
"zunehmender Standardisierungsaufwand ist kein
Mittel, um die Standardisierung komplexer
Geschäftsprozesse zu erreichen"
Modellierung soweit vertretbar– aber nicht mehr
Prof. Dr. Knut Hinkelmann
MSc Business Information Systems
Standardisierungsaufwand
(Schäfermeyer, Rosenkranz, Holten 2012)
Grenzen der Modellierung 12
13. Klassifikation von Prozessen nach
Strukturierungsgrad
Prof. Dr. Knut Hinkelmann
MSc Business Information Systems
modellierbar nicht modellierbar
(Gadatsch 2005, S. 44)
13
• vollständig strukturier-bare
Arbeitsabläufe
• sehr hohe Anteile des
Arbeitslablaufs haben
repetitive Elemente
• keine Freiheitsgrade für
Bearbeiter hinsichtlich
der Ablaufsteuerung
• Arbeitsschritte im Voraus
definierbar
• nicht strukturierbare
Arbeitsabläufe
• kaum Anteile mit
repetitiven Elementen
• sehr hohe
Freiheitsgrade für den
Bearbeiter hinsichtlich
der Ablaufsteuerung
• Arbeitsschritte nicht im
Voraus definierbar
Strukturierte
Prozesse
Ad-hoc
Prozesse
BPM-Praxistag, 19.9.2014, Luzern
• vollständig strukturier-bare
Arbeitsabläufe
• sehr hohe Anteile des
Arbeitslablaufs haben
repetitive Elemente
• keine Freiheitsgrade für
Bearbeiter hinsichtlich
der Ablaufsteuerung
• Arbeitsschritte im Voraus
definierbar
• nicht vollständig
strukturierbare
Arbeitsabläufe
• nur teilweise Anteile mit
repetitiven Elementen
• Freiheitsgrade für den
Bearbeiter hinsichtlich
der Ablaufsteuerung
• Arbeitsschritte teilweise
im Voraus definierbar
• nicht strukturierbare
Arbeitsabläufe
• kaum Anteile mit
repetitiven Elementen
• sehr hohe
Freiheitsgrade für den
Bearbeiter hinsichtlich
der Ablaufsteuerung
• Arbeitsschritte nicht im
Voraus definierbar
Strukturierte
Prozesse
Ad-hoc
Prozesse
Fallbezogene
Prozesse
BPMN CMMN
14. CMMN – Case Management Model and Notation
■ Ein neuer Standard der OMG zur Modellierung schwach
strukturierter Prozesse
■ Ein CMMN-Modell besteht aus einem Plan Model und einem
Case File
Prof. Dr. Knut Hinkelmann
MSc Business Information Systems
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Plan Model Case File Model
(not part of the standard)
BPM-Praxistag, 19.9.2014, Luzern
15. CMMN – Einige Konstrukte des Plan-Modells
Aufgaben:
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MSc Business Information Systems
■ Tasks: Festgelegte Segmente eines Falls
♦ Ausführung, wenn Bedingung zutrifft (siehe Sentry)
■ Discretionary Tasks: Individuelle Bearbeitung
♦ Ausführung dem Ermessen der Bearbeiter überlassen
Regeln:
■ Sentry: Bedingungen für Tasks
♦ BEI <Ereignis> FALLS <Bedingung>
■ Planning Table: Anwendbarkeitsregeln
♦ Bieten den Bearbeitern mögliche Discretionary Tasks an
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17. Planung zur Laufzeit
■ Zur Laufzeit führen die Bearbeiter(innen) den Plan aus
♦ Tasks, deren Bedingung (Sentry) zutrifft, werden ausgeführt
♦ Discretionary Tasks können zusätzlich ausgeführt werden.
Prof. Dr. Knut Hinkelmann
MSc Business Information Systems
(CMMN p. 14f)
BPM-Praxistag, 19.9.2014, Luzern 17
18. Regeln und Events
■ Informationen sind in Sharepoint: Case Folder
■ Regeln und Events beziehen sich auf
♦ Informationen
● Anlegen, ändern, löschen von Dokumenten
● Abfragen von Werten
♦ Status von Aufgaben
♦ Zuweisung von Aufgaben an Personen
♦ Erreichen von Terminen
Prof. Dr. Knut Hinkelmann
MSc Business Information Systems
BPM-Praxistag, 19.9.2014, Luzern 18
19. BPMN vs. CMMN
■ Annahme der OMG: Fallbezogene Prozesse und strukturierte
Prozesse sind unterschiedlich
♦ BPMN und CMMN sind eigene Standards
■ Aber
♦ fallbezogene Prozesse kommen in strukturierten Prozessen vor, z.B.
● Underwriting in der Kreditbearbeitung
● Beschwerden über falsche Rechnungen
♦ Fallbezogene Prozesse können strukturierte Anteile enthalten
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MSc Business Information Systems
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20. CMMN als Subprozess in BPMN
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21. Strukturierte Abschnitte in fallbezogenen
Prozessen
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Teilprozesse für
strukturierte
Prozessabschnitte
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22. Ausblick: Enge Kopplung von Prozessen und Fällen
■ Discretionary Tasks in Prozessmodellen
■ Discretionary Documents
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23. Zusammenfassung
■ Management strukturierter Geschäftsprozesse wird beherrscht
■ Ein grosser Teil der Prozesse ist nicht-strukturiert
■ Sharepoint unterstützt die Ausführung nicht-strukturierter
Prozesse
■ Management erfordert Modellierung und Optimierung auch
von fallbezogenen Prozessen
■ CMMN ermöglicht die Modellierung teil-strukturierter Prozesse
■ Integration von Prozess- und Fallmanagement wird angestrebt
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