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I 2.2
Mehr als Rhetorik
Auftreten mit Persönlichkeit in Gespräch und Präsentation




                                                           Benedikte Baumann

Wissen Sie heute noch, was Ihr Gegenüber gestern gesagt hat? Woran erinnern Sie sich noch in
einer Woche? In einem Monat? Während Worte schnell vergessen sind, so bleibt die Wirkung einer
Person in der Erinnerung lebendig. Rhetorik beschäftigt sich hier besonders mit der Frage, wie ein
Thema überzeugend präsentiert werden kann und somit das persönliche Auftreten zu einem Er-
folgsfaktor wird. Kaum jemand serviert einen kostbaren Rotwein in einem trüben Wasserglas, son-
dern eher in einem geschliffenen Kelch. Eine Rede oder Präsentation aber wird selten als das ser-
viert, was sie sein sollte: als ein Präsent, ein Geschenk an jeden Zuhörer. Ob Rede, Gespräch oder
Präsentation – die folgenden Aspekte gelten für jede Situation.


Gliederung                                                                                  Seite

1.     Optimale Aufnahmebereitschaft beim Publikum erreichen                                    2
1.1    Den Ersteindruck für sich gewinnen                                                       2
1.2    Von Anfang an ein gutes Gespräch                                                         3
1.3    Selbstinszenierung                                                                       4
1.4    Für die Wirkung relevante Aspekte                                                        5
2.     Mehr Präsenz durch Körperrhetorik                                                        6
2.1    Persönliche Körpersprache statt fremde Gesten                                            6
3.     Erfolgreiches Zuhören ermöglichen                                                        7
3.1    Stimme als Instrument                                                                    8
4.     Überzeugen bei Präsentationen                                                           11
4.1    Aufbau eines Statements                                                                 11
4.2    Kongruenz in der Sprache – Eindeutigkeit der Botschaft                                  12
4.3    Das Redeziel                                                                            13
4.4    Dramaturgie eines Überzeugungsvortrags                                                  14
4.5    Die mitreißende Präsentation                                                            15
4.6    Rollenwechsel: vom Fachthema zur fachfremden Redesituation                              15
4.7    Stories und bildhafte Sprache einsetzen                                                 16
5.     Stichwort Lampenfieber                                                                  18
5.1    Vom Lampenfieber zur Bühnenwellness                                                     18
5.2    Praxistipps für den Umgang mit Lampenfieber                                             19
5.3    Konfrontationen Stand halten                                                            19
6.     Zum Abschluss                                                                           20




                                                                                                1
I 2.2                                                                         Management spezial

Rhetorik und Präsentation




                               1.     Optimale Aufnahmebereitschaft beim
                                      Publikum erreichen
Rhetorik: Ein Geschenk         Wissen Sie heute noch, was Ihr Gegenüber gestern gesagt hat? Woran
an den Zuhörer                 erinnern Sie sich noch in einer Woche? In einem Monat? Während
                               Worte schnell vergessen sind, so bleibt die Wirkung einer Person in
                               der Erinnerung lebendig. Rhetorik beschäftigt sich besonders mit der
                               Frage, wie ein Thema überzeugend präsentiert werden kann und somit
                               das persönliche Auftreten zu einem Erfolgsfaktor wird. Kaum jemand
                               schenkt einen kostbaren Rotwein in einem trüben Wasserglas aus,
                               sondern eher in einem geschliffenen Kelch. Aber eine Rede oder Prä-
                               sentation wird selten als das serviert, was sie sein sollte: als ein Prä-
                               sent, ein Geschenk an jeden Zuhörer.

                               Die entscheidenden Zutaten für eine gelungene Rede, ein erfolgreiches
                               Gespräch oder eine überzeugende Präsentation sind der sprachliche
                               Ausdruck, die stimmliche und gestische Ausführung, die persönliche
                               Präsenz und die Interaktion mit dem Zuhörer. Der Inhalt kann seine
                               Wirkung nur dann entfalten, der Redner sein Ziel erreichen, wenn die
                               Art des Vortragens entsprechend gestaltet ist.

Von „Naturtalenten“            Manche Menschen ziehen im ersten Augenblick ihres Auftretens auf
lernen                         positive Art alle Aufmerksamkeit auf sich – sie sind präsent und stark
                               in ihrer Ausstrahlung. Sie wirken authentisch auf andere. Selbstsicher.
                               Überzeugend. Manchmal sogar mitreißend. Es scheint, als höre man
                               ihnen aufmerksamer zu, als glaube man ihnen eher, was sie sagen, und
                               als halte man sich gern in ihrer Nähe auf. Für die meisten Menschen
                               zählen John F. Kennedy, Ghandi oder Gerhard Schröder dazu. Nun
                               sollte niemand in eine andere Rolle schlüpfen. Aber dennoch lassen
                               sich aus ihrem Auftreten einige nützliche Punkte ableiten.


                               1.1 Den Ersteindruck für sich gewinnen

Den ersten Eindruck             Die meisten Menschen wünschen sich Redesituationen, in denen die
bewusst steuern                 Zuhörer sogleich an ihren Lippen hängen. Doch dann wird genau die-
                                                        ser Augenblick verspielt, an dem die Auf-
                                                        merksamkeit sehr groß ist und sich der Fokus
                                                        auf den Redner richtet. In dem Bruchteil einer
                                                        Sekunde vermittelt sich ein erster Eindruck.
                                 Die Vorstellung        Bestimmt wird er zu 38 Prozent von der
                                  als Türöffner         Stimme, zu 55 Prozent von der Körpersprache
                                                        und nur zu 7 Prozent vom Inhalt. Allein durch
    Schon die Nennung des Namens funktioniert
    wie ein Türöffner. Häufig aber wird in der Vor-
                                                        den Gang beim Auftreten, durch die Körper-
    stellung der persönliche Name undeutlich oder       haltung zu Beginn werden Signale gesendet,
    in rasender Geschwindigkeit hervorgebracht und      die ein Gegenüber gespannt und erwartungs-
    somit der Ersteindruck verspielt. Ein Sprichwort    voll auf das Kommende einstimmen – oder
    sagt: „Die Welt vertraut dem Namen“. Was aber,      genau das Gegenteil bewirken. Wer glaubt,
    wenn dieser gar nicht deutlich wurde?




2
Management spezial                                                                           I 2.2

                                                                          Rhetorik und Präsentation




die ersten Worte seien entscheidend, hat den Augenblick bereits ver-
passt. Wie also lässt sich der Ersteindruck steuern? Durch ein sinnrei-
ches Timing im Auftreten und eine persönliche und echte Kontaktauf-
nahme mit dem Zuhörer zu Beginn.


1.2 Von Anfang an ein gutes Gespräch

Wird zu Beginn eines Gesprächs Rapport1 – also die meist unbewusste                    Rapport –
verbale und nonverbale Anpassung zweier Menschen beim Aufeinan-                   die Anpassung
dertreffen – hergestellt, wird die Grundstimmung des Gesprächs positiv        an sein Gegenüber
beeinflusst und die Gesprächszeit lässt sich verkürzen. Durch die Miss-
achtung der unterschiedlichen persönlichen
Befindlichkeiten zu Beginn eines Gesprächs
entstehen leicht Missverständnisse und Miss-
stimmungen.
                                                         Smalltalk
Mismatching, also das Gegenteil von Anpas-           zum Rapport
sung, ist dann nützlich, wenn man ein Ge-
spräch beenden will. Berücksichtigt werden       Eine persönliche, alltägliche Bemerkung zur
sollte stets die Authentizität, d. h. Überein-   Kontaktaufnahme kann für den erfolgreichen
                                                 Rapport schon ausreichen.
stimmung zwischen Inhalt und Präsentations-
form. Denn die persönliche Glaubwürdigkeit
ist entscheidend. Dem Ende eines Gesprächs sollte ebenfalls besonde-
re Aufmerksamkeit gelten, denn der letzte Eindruck prägt – je nach
Verlauf – die Grundbewertung des Gesprächs im Nachhinein.


Leitfaden für ein gutes Gespräch
Ein gutes Gespräch beginnt und schließt mit dem Rapport – dem in-
haltlich zweckfreien Ankommen in der Situation.

Zu Beginn des Gesprächs – nach dem Rapport – steht die Ausgangssi-                     Phase 1:
tuation: Der eigentliche Gesprächsanlass sollte thematisiert werden.           Gesprächsaufbau
Gleichfalls gehört das Ansprechen des Gesprächsziels, die gemeinsa-
me Zielvereinbarung, an den Anfang. Reaktionen des Gesprächspart-
ners auf die Zielvereinbarung lassen sich für den Gesprächsaufbau
nutzen.

Bereits in der Vorbereitung sollte eine grobe Dramaturgie über Ziel,                  Phase 2:
Vorgehensweise, mögliche Einwände und Gegenargumente skizziert            Gesprächsdramaturgie
werden. Im eigentlichen Gespräch weisen entsprechende Fragen den
Weg und geben Klarheit über Widerstände und Hindernisse.

In der letzten Phase sollte auf der Grundlage des Gesprächs eine Ver-                Phase 3:
einbarung getroffen oder ggf. das Teilergebnis fest gehalten werden.       Gesprächsabschluss
Das Gespräch endet wie es begonnen hat: mit dem Rapport durch
persönliche Worte.




                                                                                                 3
I 2.2                                                                        Management spezial

Rhetorik und Präsentation




                              1.3 Selbstinszenierung

Bewusste Inszenierung         Im Showbusiness sind es Menschen wie David Beckham, Madonna
                              oder Dieter Bohlen – sie inszenieren sich permanent selbst und über-
                              lassen nichts dem Zufall. Und Manager wie René Obermann, Steve
                              Jobs oder Donald Trump wissen, dass die eindeutige Profilierung mit
                              den richtigen Facetten enorm beflügeln kann. Auch wenn diese Men-
                              schen (wahrscheinlich) nicht zu den eigenen Vorbildern gehören, so
                              lässt sich doch ein Prinzip aus ihrem Auftreten ableiten: Sie warten
                              nicht darauf, dass ihr Gegenüber ihre Stärken und Kompetenzen in
                              ihnen entdeckt, sondern sie vermarkten sich in allen öffentlichen Situ-
                              ationen zu ihrem Vorteil.

                              Was sollen Andere in einem selbst sehen? Ist die persönliche Wirkung
                              auf andere dem eigenen Wunsch entsprechend? Wieder geht es nicht
                              darum, etwas zur Schau zu stellen, was man nicht ist. Niemand sollte
                              sein Vorbild kopieren, wenn er natürlich und authentisch wahrge-
                              nommen werden möchte. Denn selbst wenn Schauspieler ihrer persön-
                              lich kreierten Rolle für die Öffentlichkeit treu bleiben, so sieht jeder-
                              mann nur einen Ausschnitt aus dieser Persönlichkeit. Der ganze
                              Mensch dahinter bleibt unsichtbar. Wer jedoch als ganze Persönlich-
                              keit wahrgenommen wird, vermittelt ein stimmiges Auftreten: ein
                              Zusammenspiel zwischen eigenen Aufgaben, Zielen, eigenem Wissen
                              und Können und dem persönlichen Wertesystem.


                              Persönliche Selbstinszenierung: ein authentischer Beginn
Der Einstieg in               Bei einem offiziellen Anlass werden vor der Vorstellung der eigenen
die Redesituation             Person zunächst die Ehrengäste in hierarchischer oder gesellschaftlicher
                              Reihenfolge persönlich begrüßt. Doch in einigen Fällen könnte auch ein
                                                      Anfang vor diesem Anfang stimmig sein.
                                                      Der Schweizer Kommunikationstrainer Harry
                                                      Holzheu beschreibt dies so: „Wie ist meine
                                Vorsicht beim         momentane Befindlichkeit? Gibt es etwas, was
                                individuellen         mich gerade besonders stark beschäftigt? Ist
                                   Einstieg           mir im Zusammenhang mit der Gegend, dem
                                                      Unternehmen, dem Gebäude oder den Zuhörern
    Nur wenn es sich nicht um übernommene
                                                      etwas Positives aufgefallen? Wurde vorher
    Floskeln handelt, wird die Wirkung auch die
    gewünschte sein. Ein unpassender Witz oder
                                                      etwas gesagt, was mich stark beeindruckt hat?“
    eine abgegriffene Metapher kann anders als
    beabsichtigt genau die gegenteilige Wirkung        So setzt er dem eigentlichen Anfang einige
    erzielen und einen Schatten über die noch so       spontane Sätze vorweg. Dieser individuelle
    gekonnt vorgetragene Rede werfen.                  Einstieg, über den ein Kontakt zum Publikum
                                                       hergestellt werden kann, ist allerdings nur
                                                       dann empfehlenswert, wenn man sich selbst
                              sehr sicher fühlt oder durch ein prägendes Ereignis an einem problem-
                              losen Einstieg in die Rede gehindert wird. Jeder Redner muss für sich
                              selbst entscheiden, welcher Einstieg, welcher Beginn und welche Be-
                              grüßung für ihn angemessen ist.




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Benedikte Baumann: Mehr als Rhetorik. Auftreten mit Persönlichkeit in Gespräch und Präsentation

  • 1. I 2.2 Mehr als Rhetorik Auftreten mit Persönlichkeit in Gespräch und Präsentation Benedikte Baumann Wissen Sie heute noch, was Ihr Gegenüber gestern gesagt hat? Woran erinnern Sie sich noch in einer Woche? In einem Monat? Während Worte schnell vergessen sind, so bleibt die Wirkung einer Person in der Erinnerung lebendig. Rhetorik beschäftigt sich hier besonders mit der Frage, wie ein Thema überzeugend präsentiert werden kann und somit das persönliche Auftreten zu einem Er- folgsfaktor wird. Kaum jemand serviert einen kostbaren Rotwein in einem trüben Wasserglas, son- dern eher in einem geschliffenen Kelch. Eine Rede oder Präsentation aber wird selten als das ser- viert, was sie sein sollte: als ein Präsent, ein Geschenk an jeden Zuhörer. Ob Rede, Gespräch oder Präsentation – die folgenden Aspekte gelten für jede Situation. Gliederung Seite 1. Optimale Aufnahmebereitschaft beim Publikum erreichen 2 1.1 Den Ersteindruck für sich gewinnen 2 1.2 Von Anfang an ein gutes Gespräch 3 1.3 Selbstinszenierung 4 1.4 Für die Wirkung relevante Aspekte 5 2. Mehr Präsenz durch Körperrhetorik 6 2.1 Persönliche Körpersprache statt fremde Gesten 6 3. Erfolgreiches Zuhören ermöglichen 7 3.1 Stimme als Instrument 8 4. Überzeugen bei Präsentationen 11 4.1 Aufbau eines Statements 11 4.2 Kongruenz in der Sprache – Eindeutigkeit der Botschaft 12 4.3 Das Redeziel 13 4.4 Dramaturgie eines Überzeugungsvortrags 14 4.5 Die mitreißende Präsentation 15 4.6 Rollenwechsel: vom Fachthema zur fachfremden Redesituation 15 4.7 Stories und bildhafte Sprache einsetzen 16 5. Stichwort Lampenfieber 18 5.1 Vom Lampenfieber zur Bühnenwellness 18 5.2 Praxistipps für den Umgang mit Lampenfieber 19 5.3 Konfrontationen Stand halten 19 6. Zum Abschluss 20 1
  • 2. I 2.2 Management spezial Rhetorik und Präsentation 1. Optimale Aufnahmebereitschaft beim Publikum erreichen Rhetorik: Ein Geschenk Wissen Sie heute noch, was Ihr Gegenüber gestern gesagt hat? Woran an den Zuhörer erinnern Sie sich noch in einer Woche? In einem Monat? Während Worte schnell vergessen sind, so bleibt die Wirkung einer Person in der Erinnerung lebendig. Rhetorik beschäftigt sich besonders mit der Frage, wie ein Thema überzeugend präsentiert werden kann und somit das persönliche Auftreten zu einem Erfolgsfaktor wird. Kaum jemand schenkt einen kostbaren Rotwein in einem trüben Wasserglas aus, sondern eher in einem geschliffenen Kelch. Aber eine Rede oder Prä- sentation wird selten als das serviert, was sie sein sollte: als ein Prä- sent, ein Geschenk an jeden Zuhörer. Die entscheidenden Zutaten für eine gelungene Rede, ein erfolgreiches Gespräch oder eine überzeugende Präsentation sind der sprachliche Ausdruck, die stimmliche und gestische Ausführung, die persönliche Präsenz und die Interaktion mit dem Zuhörer. Der Inhalt kann seine Wirkung nur dann entfalten, der Redner sein Ziel erreichen, wenn die Art des Vortragens entsprechend gestaltet ist. Von „Naturtalenten“ Manche Menschen ziehen im ersten Augenblick ihres Auftretens auf lernen positive Art alle Aufmerksamkeit auf sich – sie sind präsent und stark in ihrer Ausstrahlung. Sie wirken authentisch auf andere. Selbstsicher. Überzeugend. Manchmal sogar mitreißend. Es scheint, als höre man ihnen aufmerksamer zu, als glaube man ihnen eher, was sie sagen, und als halte man sich gern in ihrer Nähe auf. Für die meisten Menschen zählen John F. Kennedy, Ghandi oder Gerhard Schröder dazu. Nun sollte niemand in eine andere Rolle schlüpfen. Aber dennoch lassen sich aus ihrem Auftreten einige nützliche Punkte ableiten. 1.1 Den Ersteindruck für sich gewinnen Den ersten Eindruck Die meisten Menschen wünschen sich Redesituationen, in denen die bewusst steuern Zuhörer sogleich an ihren Lippen hängen. Doch dann wird genau die- ser Augenblick verspielt, an dem die Auf- merksamkeit sehr groß ist und sich der Fokus auf den Redner richtet. In dem Bruchteil einer Sekunde vermittelt sich ein erster Eindruck. Die Vorstellung Bestimmt wird er zu 38 Prozent von der als Türöffner Stimme, zu 55 Prozent von der Körpersprache und nur zu 7 Prozent vom Inhalt. Allein durch Schon die Nennung des Namens funktioniert wie ein Türöffner. Häufig aber wird in der Vor- den Gang beim Auftreten, durch die Körper- stellung der persönliche Name undeutlich oder haltung zu Beginn werden Signale gesendet, in rasender Geschwindigkeit hervorgebracht und die ein Gegenüber gespannt und erwartungs- somit der Ersteindruck verspielt. Ein Sprichwort voll auf das Kommende einstimmen – oder sagt: „Die Welt vertraut dem Namen“. Was aber, genau das Gegenteil bewirken. Wer glaubt, wenn dieser gar nicht deutlich wurde? 2
  • 3. Management spezial I 2.2 Rhetorik und Präsentation die ersten Worte seien entscheidend, hat den Augenblick bereits ver- passt. Wie also lässt sich der Ersteindruck steuern? Durch ein sinnrei- ches Timing im Auftreten und eine persönliche und echte Kontaktauf- nahme mit dem Zuhörer zu Beginn. 1.2 Von Anfang an ein gutes Gespräch Wird zu Beginn eines Gesprächs Rapport1 – also die meist unbewusste Rapport – verbale und nonverbale Anpassung zweier Menschen beim Aufeinan- die Anpassung dertreffen – hergestellt, wird die Grundstimmung des Gesprächs positiv an sein Gegenüber beeinflusst und die Gesprächszeit lässt sich verkürzen. Durch die Miss- achtung der unterschiedlichen persönlichen Befindlichkeiten zu Beginn eines Gesprächs entstehen leicht Missverständnisse und Miss- stimmungen. Smalltalk Mismatching, also das Gegenteil von Anpas- zum Rapport sung, ist dann nützlich, wenn man ein Ge- spräch beenden will. Berücksichtigt werden Eine persönliche, alltägliche Bemerkung zur sollte stets die Authentizität, d. h. Überein- Kontaktaufnahme kann für den erfolgreichen Rapport schon ausreichen. stimmung zwischen Inhalt und Präsentations- form. Denn die persönliche Glaubwürdigkeit ist entscheidend. Dem Ende eines Gesprächs sollte ebenfalls besonde- re Aufmerksamkeit gelten, denn der letzte Eindruck prägt – je nach Verlauf – die Grundbewertung des Gesprächs im Nachhinein. Leitfaden für ein gutes Gespräch Ein gutes Gespräch beginnt und schließt mit dem Rapport – dem in- haltlich zweckfreien Ankommen in der Situation. Zu Beginn des Gesprächs – nach dem Rapport – steht die Ausgangssi- Phase 1: tuation: Der eigentliche Gesprächsanlass sollte thematisiert werden. Gesprächsaufbau Gleichfalls gehört das Ansprechen des Gesprächsziels, die gemeinsa- me Zielvereinbarung, an den Anfang. Reaktionen des Gesprächspart- ners auf die Zielvereinbarung lassen sich für den Gesprächsaufbau nutzen. Bereits in der Vorbereitung sollte eine grobe Dramaturgie über Ziel, Phase 2: Vorgehensweise, mögliche Einwände und Gegenargumente skizziert Gesprächsdramaturgie werden. Im eigentlichen Gespräch weisen entsprechende Fragen den Weg und geben Klarheit über Widerstände und Hindernisse. In der letzten Phase sollte auf der Grundlage des Gesprächs eine Ver- Phase 3: einbarung getroffen oder ggf. das Teilergebnis fest gehalten werden. Gesprächsabschluss Das Gespräch endet wie es begonnen hat: mit dem Rapport durch persönliche Worte. 3
  • 4. I 2.2 Management spezial Rhetorik und Präsentation 1.3 Selbstinszenierung Bewusste Inszenierung Im Showbusiness sind es Menschen wie David Beckham, Madonna oder Dieter Bohlen – sie inszenieren sich permanent selbst und über- lassen nichts dem Zufall. Und Manager wie René Obermann, Steve Jobs oder Donald Trump wissen, dass die eindeutige Profilierung mit den richtigen Facetten enorm beflügeln kann. Auch wenn diese Men- schen (wahrscheinlich) nicht zu den eigenen Vorbildern gehören, so lässt sich doch ein Prinzip aus ihrem Auftreten ableiten: Sie warten nicht darauf, dass ihr Gegenüber ihre Stärken und Kompetenzen in ihnen entdeckt, sondern sie vermarkten sich in allen öffentlichen Situ- ationen zu ihrem Vorteil. Was sollen Andere in einem selbst sehen? Ist die persönliche Wirkung auf andere dem eigenen Wunsch entsprechend? Wieder geht es nicht darum, etwas zur Schau zu stellen, was man nicht ist. Niemand sollte sein Vorbild kopieren, wenn er natürlich und authentisch wahrge- nommen werden möchte. Denn selbst wenn Schauspieler ihrer persön- lich kreierten Rolle für die Öffentlichkeit treu bleiben, so sieht jeder- mann nur einen Ausschnitt aus dieser Persönlichkeit. Der ganze Mensch dahinter bleibt unsichtbar. Wer jedoch als ganze Persönlich- keit wahrgenommen wird, vermittelt ein stimmiges Auftreten: ein Zusammenspiel zwischen eigenen Aufgaben, Zielen, eigenem Wissen und Können und dem persönlichen Wertesystem. Persönliche Selbstinszenierung: ein authentischer Beginn Der Einstieg in Bei einem offiziellen Anlass werden vor der Vorstellung der eigenen die Redesituation Person zunächst die Ehrengäste in hierarchischer oder gesellschaftlicher Reihenfolge persönlich begrüßt. Doch in einigen Fällen könnte auch ein Anfang vor diesem Anfang stimmig sein. Der Schweizer Kommunikationstrainer Harry Holzheu beschreibt dies so: „Wie ist meine Vorsicht beim momentane Befindlichkeit? Gibt es etwas, was individuellen mich gerade besonders stark beschäftigt? Ist Einstieg mir im Zusammenhang mit der Gegend, dem Unternehmen, dem Gebäude oder den Zuhörern Nur wenn es sich nicht um übernommene etwas Positives aufgefallen? Wurde vorher Floskeln handelt, wird die Wirkung auch die gewünschte sein. Ein unpassender Witz oder etwas gesagt, was mich stark beeindruckt hat?“ eine abgegriffene Metapher kann anders als beabsichtigt genau die gegenteilige Wirkung So setzt er dem eigentlichen Anfang einige erzielen und einen Schatten über die noch so spontane Sätze vorweg. Dieser individuelle gekonnt vorgetragene Rede werfen. Einstieg, über den ein Kontakt zum Publikum hergestellt werden kann, ist allerdings nur dann empfehlenswert, wenn man sich selbst sehr sicher fühlt oder durch ein prägendes Ereignis an einem problem- losen Einstieg in die Rede gehindert wird. Jeder Redner muss für sich selbst entscheiden, welcher Einstieg, welcher Beginn und welche Be- grüßung für ihn angemessen ist. 4