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G 1.5
Kulturprojekt-Controlling
Ein Teilbereich erfolgreicher Kulturprojekt-Gestaltung




                                                 Dipl.-Pol. Sven-Oliver Bemmé



Angesichts der Zunahme von immer imagelastigeren und erfolgskritischeren Kulturprojekten
wächst die Notwendigkeit eines ebenso effektiven wie effizienten Kulturprojekt-Controllings. Der
wesentliche Zusatznutzen wirkungsvoller Projektsteuerung liegt hierbei in der „Frühwarnfunktion“
im laufenden Projektprozess.


Gliederung                                                                                Seite

1.     Vorbemerkung                                                                           2
2.     Controlling heißt Steuerung – statt nur Kontrolle                                      2
2.1    Definition und Ziele von Projektcontrolling                                            2
2.2    Voraussetzungen für die erfolgreiche Kulturprojektsteuerung                            3
3.     Operatives Controlling im laufenden Projekt                                            4
3.1    Kapazitätsplanung                                                                      5
3.2    Zeit-/Termin-Controlling                                                               6
3.3    Projektkosten-Controlling                                                             10
4.     Dokumentationsmanagement und Berichtswesen im Projekt                                 13
4.1    Informationssystematik                                                                14
4.2    Hilfsmittel- und Software-Optionen                                                    16
5.     Fazit: Erfolgsfaktor Organisationskultur                                              18




                                                                                               1
G 1.5                                           Projekt- und Veranstaltungsmanagement

Projektmanagement




                          1.    Vorbemerkung
Wachsende Projektma-      Mit Zunahme der ressourcenbezogen meist stark limitierten Pilotie-
nagement-Aufgaben         rung bzw. Einzelprojektierung von Kulturinitiativen und Kulturorgani-
                          sationsmaßnahmen, erst recht im Zusammenhang mit komplexen und
                          breitenwirksamen (d.h. besonders risikoreichen) Kulturgroßprojekten,
                          steigt gleichzeitig die Notwendigkeit professionellen Kulturprojekt-
                          Managements. Beispielsweise wäre eine rein experimentelle oder
                          kreativ-ergebnisoffene Prozessgestaltung einer Kulturhauptstadt-
                          Initiative oder eines Kulturveranstaltungsbauvorhabens angesichts des
                          enormen Aufwands an öffentlichen wie privaten Ressourcen kaum
                          vorstellbar. Dies gilt umso mehr in Zeiten wachsender Interdependenz
                          und Interfunktionalität kulturschaffender mit wirtschaftlich selbsttra-
                          genden, erst recht mit dauerhaft rentablen Bestrebungen.
Zunehmender               Einerseits ist anzunehmen, dass – u.a. durch die stetig fortschreitende
Projektsteuerungsbedarf   Professionalisierung beteiligter Kulturmanagement-Akteure1 – das
                          Risiko und die Häufigkeit des großen Scheiterns noch in der Vorpla-
                          nungs- und Projektentscheidungsphase eher abnehmen. Andererseits
                          deuten mannigfaltige In-Process-Abweichungen von ursprünglich
                          (anzunehmend) „sauber“ festgelegten Projektzielen darauf hin, dass in
                          manch laufendem Projekt Optimierungspotenzial steckt – mit anderen
                          Worten, das Projektcontrolling verbesserungswürdig ist.



                          2.    Controlling heißt Steuerung – statt nur
                                Kontrolle
                          Projektcontrolling umfasst die Verlaufssteuerung innerhalb eines Pro-
                          jekts und ist als erfolgskritische Kernaufgabe üblicherweise direkt der
                          Projektleitung zugeordnet. Das übergeordnete Controlling (z.B. die
                          gesamtstrategische Projekteinbettung aus Organisations- oder kultur-
                          politischer Sicht) ist hingegen Aufgabe und Letztverantwortung des
                          Programm- bzw. Portfoliomanagements und wird entsprechend als
                          „Programm- oder Projektportfolio-Controlling“ bezeichnet.2
Unterstützung für         Projektcontrolling umfasst das gesamte operative Management eines
Projektmanager/innen      (Kultur-)Projekts. Projektcontrolling ist dementsprechend sowohl
                          betriebswirtschaftliche Servicedienstleistung für Projektgeber als auch
                          das tagesgeschäftliche Management-Unterstützungssystem innerhalb
                          des Projektmanagements.3


                          2.1 Definition und Ziele von Projektcontrolling

                          „Das Ziel von Projektcontrolling ist es, den tatsächlichen Projektab-
                          lauf hinsichtlich Kosten, Terminen und Ergebnissen so gut wie mög-
                          lich in Übereinstimmung mit dem geplanten Projektablauf zu halten.“4




2
Projekt- und Veranstaltungsmanagement                                                      G 1.5

                                                                               Projektmanagement




Projektcontrolling ist somit das eigentliche Navigationsinstrument                 Kulturprojekt-
(auch) zur Zielerreichung in (Kultur-)Projekten. Um dieser Aufgabe       Controlling als Navigati-
gerecht werden zu können, umfasst Projektcontrolling notwendiger-          onssystem im Projekt
weise mehr als bloße Endergebniskontrolle, sondern geht darüber
hinaus und beschreibt „alle Tätigkeiten, die notwendig sind, um ein
Projekt über seine gesamte Laufzeit hinweg zu steuern.“5 Dem engli-
schen Begriffsursprung („to control“) folgend, umfasst Controlling
sowohl den Bereich des Steuerns als auch des Leitens, Regelns, Regu-
lierens und Überwachens (Monitoring) – und jede Leitung und Steue-
rung beinhaltet natürlich auch Kontrolle6; zugleich ist der Grundan-
spruch einer Controlling-Tätigkeit immer ihre Vorwärts- bzw. Zu-
kunftsgerichtetheit, während „Prüfung“ und „Kontrolle“ im Wesentli-
chen rückwärtsgerichtet bleiben.7


2.2 Voraussetzungen für die erfolgreiche
    Kulturprojektsteuerung

Kulturprojekt-Controlling setzt Kulturprojekt-Planung (d.h. eine Ziel-           Ohne klares Ziel
und Maßnahmensystematik) voraus, da ohne Projektplan keine Be-                   keine Steuerung
zugsgrößen (das Soll) zum Vergleich mit später erhobenen Ist-Daten
existieren.8 Einfacher gesagt: Damit Projektcontrolling überhaupt
erfolgreich stattfinden kann, braucht es etwas zum Controllen. Dies
macht die Erfüllung folgender Voraussetzungen erforderlich:

• Es gibt eine transparente und nachvollziehbare Zielplanung bzw.
  ein Zielsystem, die den Anforderungen der SMART-Kriterien9 ge-
  nügen, d.h. verbindliche wie messbare Aussagen zu Terminen, Res-
  sourcen und Ergebnissen beinhalten.10

• Die Planungsstrukturen stimmen mit den späteren Abfragestruktu-
  ren überein. Stimmen zugrundegelegte Erhebungs-, Bemessungs-
  oder Datensatzarten nicht überein bzw. sind diese inkompatibel,
  werden sprichwörtlich „Äpfel mit Birnen“ verglichen und kann nur
  schwer nachvollzogen werden, inwieweit das Projekt beispielswei-
  se sein Kostenbudget eingehalten hat oder nicht. (Bezogen auf die
  Projektkosten bzw. Budgetierung ist es daher hilfreich, wenn nicht
  zwingend erforderlich, für Projekte und/oder einzelne Projektteile
  eigene Kostenstellen zu schaffen.)11

• Die Qualitätsgrenze eines jeden (Projekt-)Controllings wird direkt
  durch die Quantität und Qualität der verfügbaren Daten und Infor-
  mationen beeinflusst – je geringer und minderwertiger Informati-
  onsfluss und kommunizierte Daten, desto geringer Aussagekraft
  und Steuerungsmöglichkeit des Projektcontrollings.12

• Um positiv-entscheidungsvorbereitende Wirkung auf künftige Ma-
  nagement-Handlungen zu gewährleisten, benötigt effektives wie
  effizientes Projektcontrolling ein adäquates Dokumentations- und
  Berichtswesen.13




                                                                                                 3
G 1.5                                             Projekt- und Veranstaltungsmanagement

Projektmanagement




                      Sind die genannten Voraussetzungen nicht gegeben bzw. werden sie
                      nicht erfüllt, „kommt es unweigerlich zu Problemen in der Pro-
                      jektsteuerung.“14 Aus dem gleichen Grund setzt wirkungsvolles Pro-
                      jektcontrolling mit der Projektplanung ein und begleitet jedes Projekt
                      über alle Planungs- und Umsetzungsphasen bis zum Abschluss.

Aufgaben des            Vorbereitungs- und               Definitions- und         Projektabschluss-
Projektcontrollings       Konzeptphase                  Umsetzungsphase                  phase
                          Vor Projektstart             Während des Projekts       Mit/nach Projektende




                                                      Kontinuierlicher            Projektabschluss-
                        Analyse, Prognose,
                                                      Soll-Ist-Abgleich          bericht bzw. Ex-post-
                           Kalkulation
                                                   (Zielerreichungsgrad)              Evaluation
                      – Ist die Projektierung      –     Wo stehen wir – und
                                                                                 – Mit welchem Ergebnis-
                        sinnvoll?                        führt unser Handeln
                                                                                   und Prozessqualitäts-
                      – Führen die geplanten             zum Ziel?
                                                                                   grad hat das Projekt zur
                        Schritte kausal-logisch    –     Wenn nein – welches
                                                                                   Zielerreichung geführt?
                        zum Ziel?                        sind die Abweichungen
                                                                                 – Was sind die 'learnings'
                      – Was sind die Risiken?            und Ursachen?
                                                                                   bzw. was ist Best Practi-
                      – Ist das Projekt unter      –     Welche Abstellmaß-
                                                                                   ce für mögliche
                        den gegebenen Bedin-             nahmen sind zu
                                                                                   Folgeprojekte?
                        gungen machbar?                  ergreifen?




                      3.    Operatives Controlling im laufenden
                            Projekt
„Unfallrisiken“       Ähnlich wie ein moderner Bordcomputer im Auto ermöglichen es
begrenzen             Projektcontrolling-Instrumente, eine Vielzahl von Daten und Parame-
                      tern ständig abzufragen, zu überwachen und hinsichtlich der Aufga-
                      benerfüllung und Zielerreichung zu bewerten. Real werden einem
                      Autofahrer während der Fahrt jedoch nur vergleichsweise wenige
                      Daten zur Verfügung gestellt, um ihn nicht zu überfordern und von der
                      eigentlichen Aufgabenerfüllung (dem Fahren) abzulenken, d.h. um
                      Unfallrisiken einzugrenzen.15

Auswahl der           Analog dazu sollte sich jedes Kulturprojektmanagement sowohl bei
wesentlichen Daten    der Auswahl der Controlling-Parameter als auch bei der Binnen- und
und Parameter         Außenkommunikation der Controlling-Ergebnisse auf das Wesentliche
                      beschränken. „Weniger ist in diesem Zusammenhang oft mehr. We-
                      sentliche Kennzahlen wie Fertigstellungsgrade, Meilensteine und Res-
                      sourcenverbrauch sollten konsequent verfolgt werden. Details müssen
                      hingegen auf Arbeitspaketebene eigenverantwortlich erarbeitet und
                      nur im Krisenfall eskaliert werden.“16 Entsprechend sind die wesentli-
                      chen Kernelemente des Projektcontrollings üblicherweise die Kapazi-
                      täts-, Zeit- und Projektkostenrechnung.




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Dipl.-Pol. Sven-Oliver Bemmé: Kulturprojekt-Controlling. Ein Teilbereich erfolgreicher Kulturprojekt-Gestaltung

  • 1. G 1.5 Kulturprojekt-Controlling Ein Teilbereich erfolgreicher Kulturprojekt-Gestaltung Dipl.-Pol. Sven-Oliver Bemmé Angesichts der Zunahme von immer imagelastigeren und erfolgskritischeren Kulturprojekten wächst die Notwendigkeit eines ebenso effektiven wie effizienten Kulturprojekt-Controllings. Der wesentliche Zusatznutzen wirkungsvoller Projektsteuerung liegt hierbei in der „Frühwarnfunktion“ im laufenden Projektprozess. Gliederung Seite 1. Vorbemerkung 2 2. Controlling heißt Steuerung – statt nur Kontrolle 2 2.1 Definition und Ziele von Projektcontrolling 2 2.2 Voraussetzungen für die erfolgreiche Kulturprojektsteuerung 3 3. Operatives Controlling im laufenden Projekt 4 3.1 Kapazitätsplanung 5 3.2 Zeit-/Termin-Controlling 6 3.3 Projektkosten-Controlling 10 4. Dokumentationsmanagement und Berichtswesen im Projekt 13 4.1 Informationssystematik 14 4.2 Hilfsmittel- und Software-Optionen 16 5. Fazit: Erfolgsfaktor Organisationskultur 18 1
  • 2. G 1.5 Projekt- und Veranstaltungsmanagement Projektmanagement 1. Vorbemerkung Wachsende Projektma- Mit Zunahme der ressourcenbezogen meist stark limitierten Pilotie- nagement-Aufgaben rung bzw. Einzelprojektierung von Kulturinitiativen und Kulturorgani- sationsmaßnahmen, erst recht im Zusammenhang mit komplexen und breitenwirksamen (d.h. besonders risikoreichen) Kulturgroßprojekten, steigt gleichzeitig die Notwendigkeit professionellen Kulturprojekt- Managements. Beispielsweise wäre eine rein experimentelle oder kreativ-ergebnisoffene Prozessgestaltung einer Kulturhauptstadt- Initiative oder eines Kulturveranstaltungsbauvorhabens angesichts des enormen Aufwands an öffentlichen wie privaten Ressourcen kaum vorstellbar. Dies gilt umso mehr in Zeiten wachsender Interdependenz und Interfunktionalität kulturschaffender mit wirtschaftlich selbsttra- genden, erst recht mit dauerhaft rentablen Bestrebungen. Zunehmender Einerseits ist anzunehmen, dass – u.a. durch die stetig fortschreitende Projektsteuerungsbedarf Professionalisierung beteiligter Kulturmanagement-Akteure1 – das Risiko und die Häufigkeit des großen Scheiterns noch in der Vorpla- nungs- und Projektentscheidungsphase eher abnehmen. Andererseits deuten mannigfaltige In-Process-Abweichungen von ursprünglich (anzunehmend) „sauber“ festgelegten Projektzielen darauf hin, dass in manch laufendem Projekt Optimierungspotenzial steckt – mit anderen Worten, das Projektcontrolling verbesserungswürdig ist. 2. Controlling heißt Steuerung – statt nur Kontrolle Projektcontrolling umfasst die Verlaufssteuerung innerhalb eines Pro- jekts und ist als erfolgskritische Kernaufgabe üblicherweise direkt der Projektleitung zugeordnet. Das übergeordnete Controlling (z.B. die gesamtstrategische Projekteinbettung aus Organisations- oder kultur- politischer Sicht) ist hingegen Aufgabe und Letztverantwortung des Programm- bzw. Portfoliomanagements und wird entsprechend als „Programm- oder Projektportfolio-Controlling“ bezeichnet.2 Unterstützung für Projektcontrolling umfasst das gesamte operative Management eines Projektmanager/innen (Kultur-)Projekts. Projektcontrolling ist dementsprechend sowohl betriebswirtschaftliche Servicedienstleistung für Projektgeber als auch das tagesgeschäftliche Management-Unterstützungssystem innerhalb des Projektmanagements.3 2.1 Definition und Ziele von Projektcontrolling „Das Ziel von Projektcontrolling ist es, den tatsächlichen Projektab- lauf hinsichtlich Kosten, Terminen und Ergebnissen so gut wie mög- lich in Übereinstimmung mit dem geplanten Projektablauf zu halten.“4 2
  • 3. Projekt- und Veranstaltungsmanagement G 1.5 Projektmanagement Projektcontrolling ist somit das eigentliche Navigationsinstrument Kulturprojekt- (auch) zur Zielerreichung in (Kultur-)Projekten. Um dieser Aufgabe Controlling als Navigati- gerecht werden zu können, umfasst Projektcontrolling notwendiger- onssystem im Projekt weise mehr als bloße Endergebniskontrolle, sondern geht darüber hinaus und beschreibt „alle Tätigkeiten, die notwendig sind, um ein Projekt über seine gesamte Laufzeit hinweg zu steuern.“5 Dem engli- schen Begriffsursprung („to control“) folgend, umfasst Controlling sowohl den Bereich des Steuerns als auch des Leitens, Regelns, Regu- lierens und Überwachens (Monitoring) – und jede Leitung und Steue- rung beinhaltet natürlich auch Kontrolle6; zugleich ist der Grundan- spruch einer Controlling-Tätigkeit immer ihre Vorwärts- bzw. Zu- kunftsgerichtetheit, während „Prüfung“ und „Kontrolle“ im Wesentli- chen rückwärtsgerichtet bleiben.7 2.2 Voraussetzungen für die erfolgreiche Kulturprojektsteuerung Kulturprojekt-Controlling setzt Kulturprojekt-Planung (d.h. eine Ziel- Ohne klares Ziel und Maßnahmensystematik) voraus, da ohne Projektplan keine Be- keine Steuerung zugsgrößen (das Soll) zum Vergleich mit später erhobenen Ist-Daten existieren.8 Einfacher gesagt: Damit Projektcontrolling überhaupt erfolgreich stattfinden kann, braucht es etwas zum Controllen. Dies macht die Erfüllung folgender Voraussetzungen erforderlich: • Es gibt eine transparente und nachvollziehbare Zielplanung bzw. ein Zielsystem, die den Anforderungen der SMART-Kriterien9 ge- nügen, d.h. verbindliche wie messbare Aussagen zu Terminen, Res- sourcen und Ergebnissen beinhalten.10 • Die Planungsstrukturen stimmen mit den späteren Abfragestruktu- ren überein. Stimmen zugrundegelegte Erhebungs-, Bemessungs- oder Datensatzarten nicht überein bzw. sind diese inkompatibel, werden sprichwörtlich „Äpfel mit Birnen“ verglichen und kann nur schwer nachvollzogen werden, inwieweit das Projekt beispielswei- se sein Kostenbudget eingehalten hat oder nicht. (Bezogen auf die Projektkosten bzw. Budgetierung ist es daher hilfreich, wenn nicht zwingend erforderlich, für Projekte und/oder einzelne Projektteile eigene Kostenstellen zu schaffen.)11 • Die Qualitätsgrenze eines jeden (Projekt-)Controllings wird direkt durch die Quantität und Qualität der verfügbaren Daten und Infor- mationen beeinflusst – je geringer und minderwertiger Informati- onsfluss und kommunizierte Daten, desto geringer Aussagekraft und Steuerungsmöglichkeit des Projektcontrollings.12 • Um positiv-entscheidungsvorbereitende Wirkung auf künftige Ma- nagement-Handlungen zu gewährleisten, benötigt effektives wie effizientes Projektcontrolling ein adäquates Dokumentations- und Berichtswesen.13 3
  • 4. G 1.5 Projekt- und Veranstaltungsmanagement Projektmanagement Sind die genannten Voraussetzungen nicht gegeben bzw. werden sie nicht erfüllt, „kommt es unweigerlich zu Problemen in der Pro- jektsteuerung.“14 Aus dem gleichen Grund setzt wirkungsvolles Pro- jektcontrolling mit der Projektplanung ein und begleitet jedes Projekt über alle Planungs- und Umsetzungsphasen bis zum Abschluss. Aufgaben des Vorbereitungs- und Definitions- und Projektabschluss- Projektcontrollings Konzeptphase Umsetzungsphase phase Vor Projektstart Während des Projekts Mit/nach Projektende Kontinuierlicher Projektabschluss- Analyse, Prognose, Soll-Ist-Abgleich bericht bzw. Ex-post- Kalkulation (Zielerreichungsgrad) Evaluation – Ist die Projektierung – Wo stehen wir – und – Mit welchem Ergebnis- sinnvoll? führt unser Handeln und Prozessqualitäts- – Führen die geplanten zum Ziel? grad hat das Projekt zur Schritte kausal-logisch – Wenn nein – welches Zielerreichung geführt? zum Ziel? sind die Abweichungen – Was sind die 'learnings' – Was sind die Risiken? und Ursachen? bzw. was ist Best Practi- – Ist das Projekt unter – Welche Abstellmaß- ce für mögliche den gegebenen Bedin- nahmen sind zu Folgeprojekte? gungen machbar? ergreifen? 3. Operatives Controlling im laufenden Projekt „Unfallrisiken“ Ähnlich wie ein moderner Bordcomputer im Auto ermöglichen es begrenzen Projektcontrolling-Instrumente, eine Vielzahl von Daten und Parame- tern ständig abzufragen, zu überwachen und hinsichtlich der Aufga- benerfüllung und Zielerreichung zu bewerten. Real werden einem Autofahrer während der Fahrt jedoch nur vergleichsweise wenige Daten zur Verfügung gestellt, um ihn nicht zu überfordern und von der eigentlichen Aufgabenerfüllung (dem Fahren) abzulenken, d.h. um Unfallrisiken einzugrenzen.15 Auswahl der Analog dazu sollte sich jedes Kulturprojektmanagement sowohl bei wesentlichen Daten der Auswahl der Controlling-Parameter als auch bei der Binnen- und und Parameter Außenkommunikation der Controlling-Ergebnisse auf das Wesentliche beschränken. „Weniger ist in diesem Zusammenhang oft mehr. We- sentliche Kennzahlen wie Fertigstellungsgrade, Meilensteine und Res- sourcenverbrauch sollten konsequent verfolgt werden. Details müssen hingegen auf Arbeitspaketebene eigenverantwortlich erarbeitet und nur im Krisenfall eskaliert werden.“16 Entsprechend sind die wesentli- chen Kernelemente des Projektcontrollings üblicherweise die Kapazi- täts-, Zeit- und Projektkostenrechnung. 4