Damit ihr alle Links und Quellen, derer wir uns bedient haben, gut wiederfindet, haben wir sie an dieser Stelle gesammelt: http://lesflaneurs.de/2015/05/11/empowerment-by-fashion/
Feminismus als Trend bei den großen Designer_innen? Gähn! Aber es geht auch anders: Internationale Modeblogger_innen, die politische Einstellungen nicht instrumentalisieren, sondern mit grandiosen Outfits jenseits vom weißen, schlanken Medienbild Aufmerksamkeit generieren. Selfies als empowerndes Mittel, um der Welt zu zeigen, wie fabulous Frauen* sind. Über das Netz verbreitet sich ein neues Verständnis von Feminismus und Fashion – genau das wollten die Flâneurinnen Kathrin und Ninia auf der re:publica 2015 zeigen. Ninia gab euch einen Überblick über einige Blogs, Instagram-Accounts und Hashtags, denen sie gerne folgt und Kathrin widmete sich der Selfie-Kultur und erklärte, warum gerade Selfies so gut und wichtig sind.
13. #hijabistas
“Manche Leute finden, dass Hijabistas gar keinen richtigen Hidschab tragen. Aber selbst das ist eine
Motivation: Es kann Mädchen dazu inspirieren, das Kopftuch zu tragen und zu experimentieren, welcher Stil
ihnen gefällt. Besser eine Hijabista, als keinen Hidschab zu tragen.”
(Sahar Mohamed Foad | “Burkaverbot”, zenith)
20. THE AGE OF THE SELFIE
erstmals erwähnt
in einem
australischen
Forum
2002 2011
1. Selfie-Stick
wird produziert
2013 2014
Wort des Jahres
Oxford English
Dictionary
ø 7-8 Selfies pro
Person im Monat
gepostet*
*Exploring the Selfie Phenomenon: The Idea of Self-Presentation and Its Implications Among Young Women / Nguyen 2014
21. THE ART OF THE SELFIE
"Frida Kahlo (self portrait)". Licensed under Fair use via Wikipedia http://en.wikipedia.org/wiki/File:Frida_Kahlo_(self_portrait).jpg#/media/File:Frida_Kahlo_
(self_portrait).jpg
25. DIE GUTE SEITE DER SELFIES
Selfies können ein Instrument zur Identitätsbildung,
Akzeptanz des Selbst-Bildnisses und “Self Care” sowie zur
selbstbestimmten Darstellung des eigenen Körpers und ein
Mittel gegen das “Regime of Shame” sein.
Quellen: Koskela 2004, Tidenberg 2014, Ehlin 2014
28. SELFIES TO BE SEEN
“Vorbilder aus den Medien
sind so vielfältig wie 356
Tage im Jahr Toastbrot:
ziemlich weiß.“
Hengameh Yaghoobifarah, Queervanity.com
29. SELFIES WITHOUT A CAUSE
“Selfies challenge the idea that you need a
justification to be seen.”
everydayfeminism.com
35. Was noch zu sagen wäre:
“Mode ist immer noch ganz stark eine Klassenfrage, sodass viele Feministinnen, die ja nach wie vor zu
großen Teilen aus dem bürgerlichen, akademischen Milieu stammen, am ehesten so einen nachlässigen
„Galeristinnen“-Chic fahren, also interessant fallende bis wallende Gewänder von minimalistisch-
modernistischen DesignerInnen. Aber ebenso gibt es Feministinnen, die auf Seriosität qua Blazerlook oder
auf Rock-Chick-Allüre oder Hipster-Klamotten setzen, um ihre Szeneaffinität auszudrücken. Nicht zu
vergessen queere (feministische) Dresscodes, die Eingeweihten blitzschnell die Zugehörigkeit zu einer
gewissen Community klar machen.”
(Sonja Eismann | “Der Widerspruch des Körperkleids”)
“Mich ärgert, dass Männer sich fanatisch für Sport interessieren können, ohne dass ihre Seriosität in Zweifel
gezogen wird. Eine Frau aber, die sich für Mode begeistert, wird als oberflächlich abgetan. Vielleicht ändert
sich daran etwas, wenn Modejournalisten es Sportjournalisten gleichtun und sich einmischen, wenn ernste
Themen auftauchen – seien es Rassismus oder Korruption im Sport oder eben Feminismus und die
Arbeitsbedingungen in der Mode.”
(Jess Cartner-Morley | “Coco-Karaoke”)