2. Du bist der Sender - Blogs
Definition:
„Ein Weblog ist eine Webseite, die
periodisch neue Einträge erhält. Neue
Einträge stehen in umgekehrt
chronologischer Reihenfolge“
3. Du bist der Sender - Blogs
… sind Webseiten
… basieren auf einfachen Content-Mangagement-Systemen
… nutzen Basistechnologien (HTTP, URLs, RSS, XML, CSS)
… präsentieren Inhalte a-chronologisch geordnet
… publizieren Beiträge mit genauer Zeitangabe
… werden regelmäßig aktualisiert
… sind (stark) verlinkt mit anderen Weblogs
… sind thematisch universell
… bieten eine Kommentarfunktion
… sind Publikations-, Informations- & Kommunikationsform
… haben einen typischen Aufbau
5. Blogologismen
Blog-Karneval
Blog-Veranstaltung, bei der ein Blog-
Betreiber als Veranstalter ein bestimmtes
Thema festlegt, dieses als Blog-Beitrag
veröffentlicht und lesende Blogger dazu
auffordert, innerhalb einer bestimmten
Frist (1 – 4 Wochen) einen Artikel zu
diesem Thema zu verfassen und ihn
darüber zu benachrichtigen.
6. Blogologismen
Nach Fristablauf listet der Veranstalter des
Blog-Karnevals in einem neuen
Blogbeitrag alle eingereichten Artikel und
kommentiert diese entsprechend, fasst
diese zusammen und/oder vergibt z. B.
Prämien für die besten oder etwa
originellsten Artikel.
Ziel: Bekanntmachung des Blogs
7. Blogologismen
Blogroll: Linkliste, die zur Vernetzung von Blogs
dient
Tags: Schlagwortketten
Trackbacks oder Pingbacks sind Nachrichten,
die Blogs untereinander austauschen, um sich
darüber zu informieren, dass ein Blog auf einen
Eintrag in einem anderen Blog verlinkt.
Splog steht für einen Spamblog, der nur zum
Werben dient. Ein Eintrag in der
englischsprachigen Wikipedia ist bereits
vorhanden.
8. Was ist die Blogosphäre?
„Blogo“ = Summe aller Weblogs
„Sphäre“ = sozialer, öffentlicher Raum
Blogosphäre versteht…
Weblogs als Community
Weblogs als soziales Netzwerk
Weblog-übergreifende Kommunikation
dichte Vernetzung
9. Fakten, Fakten, Fakten
Entstehung der Weblogs ca. 1997:
Der Begriff Weblog tauchte erstmalig auf
Jorn Bargers Webseite „Robot Wisdom“
auf.
1999 schrieb Peter Merholz „we blog“ als
Motto in seinen Weblog „peterme.com“und
schuf damit die heute gängige Abkürzung
„Blog“.
10. Fakten, Fakten, Fakten
weltweit geschätzt ~ 50 – 70 Millionen Weblogs
weltweit täglich ~ 75.000 neue Weblogs
in Deutschland ~ 300.000 Weblogs
Aufmerksamkeitsverteilung folgt „Power-Law“
„A-List Blogger“ als Meinungsführer
Erzeugung von Öffentlichkeit insbesondere
durch Nachrichten-/Meinungs-Blogger
Mehrheit der Blogs = private/tagebuchartige
Weblogs
11. Kategorisierung
1. Persönliche Blogs:
meist in der Form des Online-Tagebuchs
2. Professionelle bzw. Business-Blogs:
Vermittlung von Wissen
3. Community Blogs
Gruppe, die durch gemeinsames
Interesse definiert ist
15. Was ist Weblog-Kommunikation?
Blogger…
… schreiben/bloggen ihre Meinungen, Gefühle,
Gedanken
… lesen die Blogs anderer Blogger
… setzen Links zu anderen Blogs
… referenzieren Beiträge anderer Blogger
… kommentieren in anderen Blogs
… debattieren/diskutieren miteinander
… vernetzen sich untereinander
… beziehen sich (häufig) auf die klassische
Medienkommunikation
… erzeugen eigene (Teil-)Öffentlichkeiten
16. Weblogs und Journalismus
Journalismusblogs:
Beteiligen sich an der politischen
Öffentlichkeit und speisen Informationen,
Meinungen und Kommentare in den
gesellschaftlichen Diskurs ein.
17. Zwei Blogger-Idealtypen
„J-Blogger“: journalistisch ausgebildet
„Pseudo- und Parajournalisten“: verstehen sich
nicht als Journalisten; wollen Öffentlichkeit
schaffen
„In vielerlei Hinsicht wachsen Weblogs und die
traditionellen Medien zusammen, nicht zuletzt
weil Journalisten und publizistische Angebote
das neue Format in ihre Arbeit integrieren.“
18. Verändern Blogs den
Journalismus?
Drei Argumente, die im Zentrum der
Diskussion stehen:
1. Weblogs als Alternativraum für
Journalisten
2. Weblogs führen zum sog. „corporate
journalism“
3. Weblogs füllen die Lücke aus, welche die
klassischen Medien auslassen
19. Merkmale
des traditionellen und des Blog-Journalismus
Traditioneller J. Blogjournalismus
Schreibstil Neutral Persönlich
Unparteiisch Einseitig
Publikum Passiv „Mitschreiber“
Textform Strukturiert Fragmentarisch
Basisinformationen Offener Text
Geschlossen Hyperlinks als
Quellen
Quellennachweis
20. Beispiele zu den drei Verhältnissen von
Journalismus und Weblogs
Komplementarität (Rolle des Publikums, der
Quelle oder des Kritikers): www.bildblog.de
Integration (Journalisten schreiben selbst oder
Redaktion arbeitet mit Bloggern zusammen):
www.nzz.ch/studenten
Konkurrenz (ersetzt den klassischen
Journalismus und existieren besonders in
Gesellschaften mit eingeschränkter
Pressefreiheit oder im Lokalbereich)
21. Fazit
Zwischen Journalismus und Weblogs
besteht primär eine komplementäre,
weniger eine konkurrierende Beziehung.
Weblogs können nur selten eigene
Themen veröffentlichen, viel häufiger
fungieren Massenmedien als Quelle,
welche Blogger aufgreifen, kommentieren
und weiterverbreiten.
22. Weblogs und Wissenschaft
Möglichkeiten für Wissensarbeiter:
ihre Arbeit zu organisieren
zu publizieren
zu kommunizieren
sich als Fachexperte zu positionieren
Weblog ist eine Art öffentlicher
Notizzettel
23. Weblogs und Wissenschaft
„peer-geprüfte“ Information
Informationsfilter: Weblog-Autoren
fungieren als Gatekeeper, die aus der
Fülle von Informationen nach
persönlichen, aber transparenten
Vorlieben selektieren
Weblogs stellen einen Kontext her, der
auch zu gegensätzlichen Meinungen und
Diskussionen führt
24. Weblogs und Wissenschaft
Weblogs sind „kleine Wissensbausteine“,
daher auch „Microcontent“
leben von der Individualität und
Glaubwürdigkeit ihrer Autoren
sind Kommunikationstools
Integration von Virtualität und Realität
many-to-many communication
Slogan: „write and contribute“
27. Probleme
subjektiv
(weder journalistisch noch wissenschaftlich)
Kommerz (Verkauf von Information)
Konkurrenz (Verschärfen der Medienkrise)
Quantität
Zeitaufwand
Hierarchisierung (vgl. Wissenschaft)
Probleme in der Realität
(z. B. am Arbeitsplatz)
29. Stellenausschreibung bei
monster.de
log(2) oHg,
Internet/Multimedia/Softwareentwicklung/Kundenbetreuung
Sie sind Medienschaffender, Blogger, Texter oder Journalist und
motiviert in neuen Medien. Sie können gut schreiben und bloggen.
Sprache ist für Sie Kunstform und Werkzeug, komplexe
Zusammenhänge in Kommunikation zu übersetzen.
Erforderliche Sprachkenntnisse
für das Praktikum:
Deutsch
Englisch
Dauer/Bezahlung: 3 Monate/1000Euro
33. Quellen
Büffel, Steffen: Workshop. Webtools für Wissenschaftler. Trier, 2007.
Eigner, Christian / Leitner, Helmut / Nausner, Peter / Schneider, Ursula: Online-
Communities, Weblogs und die soziale Rückeroberung des Netzes. Graz, 2003.
Gewehr, Jan Erik / Lochmann, Cordula / Szugat, Martin: Social Software. Blogs,
Wikis & Co. 2006.
Neuberger, Christian / Nuernbergk, Christian / Rischke, Melanie: Weblogs und
Journalismus: Konkurrenz, Ergänzung oder Integration? Eine Forschungssynopse
zum Wandel der Öffentlichkeit im Internet, in: Media Perspektiven, 2007, 2, S. 96-
112.
Robes, Jochen: What‘s in it for me? Über den Nutzen von Weblogs für
Wissensarbeiter. 2005.
Schmidt, Jan: Weblogs. Eine kommunikationssoziologische Studie. Konstanz, 2006.
Wikipedia, die freie Internetenzyklopädie: www.wikipedia.org.