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Das Weblog-Phänomen
Journalismus und Wissenschaft
     in der Blogosphäre?


   Kathrin Schmitt und Tobias von Rohr
Du bist der Sender - Blogs
Definition:

  „Ein Weblog ist eine Webseite, die
  periodisch neue Einträge erhält. Neue
  Einträge stehen in umgekehrt
  chronologischer Reihenfolge“
Du bist der Sender - Blogs

… sind Webseiten
… basieren auf einfachen Content-Mangagement-Systemen
… nutzen Basistechnologien (HTTP, URLs, RSS, XML, CSS)
… präsentieren Inhalte a-chronologisch geordnet
… publizieren Beiträge mit genauer Zeitangabe
… werden regelmäßig aktualisiert
… sind (stark) verlinkt mit anderen Weblogs
… sind thematisch universell
… bieten eine Kommentarfunktion
… sind Publikations-, Informations- & Kommunikationsform
… haben einen typischen Aufbau
Du bist der Sender - Blogs
Blogologismen
Blog-Karneval
Blog-Veranstaltung, bei der ein Blog-
Betreiber als Veranstalter ein bestimmtes
Thema festlegt, dieses als Blog-Beitrag
veröffentlicht und lesende Blogger dazu
auffordert, innerhalb einer bestimmten
Frist (1 – 4 Wochen) einen Artikel zu
diesem Thema zu verfassen und ihn
darüber zu benachrichtigen.
Blogologismen
Nach Fristablauf listet der Veranstalter des
Blog-Karnevals in einem neuen
Blogbeitrag alle eingereichten Artikel und
kommentiert diese entsprechend, fasst
diese zusammen und/oder vergibt z. B.
Prämien für die besten oder etwa
originellsten Artikel.

Ziel: Bekanntmachung des Blogs
Blogologismen
Blogroll: Linkliste, die zur Vernetzung von Blogs
dient
Tags: Schlagwortketten
Trackbacks oder Pingbacks sind Nachrichten,
die Blogs untereinander austauschen, um sich
darüber zu informieren, dass ein Blog auf einen
Eintrag in einem anderen Blog verlinkt.
Splog steht für einen Spamblog, der nur zum
Werben dient. Ein Eintrag in der
englischsprachigen Wikipedia ist bereits
vorhanden.
Was ist die Blogosphäre?
  „Blogo“ = Summe aller Weblogs
  „Sphäre“ = sozialer, öffentlicher Raum
Blogosphäre versteht…
  Weblogs als Community
  Weblogs als soziales Netzwerk
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Fakten, Fakten, Fakten
Entstehung der Weblogs ca. 1997:
Der Begriff Weblog tauchte erstmalig auf
Jorn Bargers Webseite „Robot Wisdom“
auf.
1999 schrieb Peter Merholz „we blog“ als
Motto in seinen Weblog „peterme.com“und
schuf damit die heute gängige Abkürzung
„Blog“.
Fakten, Fakten, Fakten
weltweit geschätzt ~ 50 – 70 Millionen Weblogs
weltweit täglich ~ 75.000 neue Weblogs
in Deutschland ~ 300.000 Weblogs
Aufmerksamkeitsverteilung folgt „Power-Law“
„A-List Blogger“ als Meinungsführer
Erzeugung von Öffentlichkeit insbesondere
durch Nachrichten-/Meinungs-Blogger
Mehrheit der Blogs = private/tagebuchartige
Weblogs
Kategorisierung
1. Persönliche Blogs:
   meist in der Form des Online-Tagebuchs
2. Professionelle bzw. Business-Blogs:
   Vermittlung von Wissen
3. Community Blogs
   Gruppe, die durch gemeinsames
   Interesse definiert ist
Der persönliche Blog
Der professionelle Blog
Der Community Blog
Was ist Weblog-Kommunikation?
Blogger…
  … schreiben/bloggen ihre Meinungen, Gefühle,
      Gedanken
  … lesen die Blogs anderer Blogger
  … setzen Links zu anderen Blogs
  … referenzieren Beiträge anderer Blogger
  … kommentieren in anderen Blogs
  … debattieren/diskutieren miteinander
  … vernetzen sich untereinander
  … beziehen sich (häufig) auf die klassische
      Medienkommunikation
  … erzeugen eigene (Teil-)Öffentlichkeiten
Weblogs und Journalismus

          Journalismusblogs:
    Beteiligen sich an der politischen
Öffentlichkeit und speisen Informationen,
  Meinungen und Kommentare in den
     gesellschaftlichen Diskurs ein.
Zwei Blogger-Idealtypen
  „J-Blogger“: journalistisch ausgebildet

  „Pseudo- und Parajournalisten“: verstehen sich
  nicht als Journalisten; wollen Öffentlichkeit
  schaffen

„In vielerlei Hinsicht wachsen Weblogs und die
   traditionellen Medien zusammen, nicht zuletzt
   weil Journalisten und publizistische Angebote
   das neue Format in ihre Arbeit integrieren.“
Verändern Blogs den
           Journalismus?
Drei Argumente, die im Zentrum der
   Diskussion stehen:

1. Weblogs als Alternativraum für
   Journalisten
2. Weblogs führen zum sog. „corporate
   journalism“
3. Weblogs füllen die Lücke aus, welche die
   klassischen Medien auslassen
Merkmale
des traditionellen und des Blog-Journalismus

            Traditioneller J.    Blogjournalismus
Schreibstil Neutral              Persönlich
            Unparteiisch         Einseitig
Publikum    Passiv               „Mitschreiber“
Textform    Strukturiert         Fragmentarisch
            Basisinformationen   Offener Text
            Geschlossen          Hyperlinks als
                                 Quellen
            Quellennachweis
Beispiele zu den drei Verhältnissen von
      Journalismus und Weblogs
Komplementarität (Rolle des Publikums, der
Quelle oder des Kritikers): www.bildblog.de
Integration (Journalisten schreiben selbst oder
Redaktion arbeitet mit Bloggern zusammen):
www.nzz.ch/studenten
Konkurrenz (ersetzt den klassischen
Journalismus und existieren besonders in
Gesellschaften mit eingeschränkter
Pressefreiheit oder im Lokalbereich)
Fazit
Zwischen Journalismus und Weblogs
besteht primär eine komplementäre,
weniger eine konkurrierende Beziehung.
Weblogs können nur selten eigene
Themen veröffentlichen, viel häufiger
fungieren Massenmedien als Quelle,
welche Blogger aufgreifen, kommentieren
und weiterverbreiten.
Weblogs und Wissenschaft
Möglichkeiten für Wissensarbeiter:
 ihre Arbeit zu organisieren
 zu publizieren
 zu kommunizieren
 sich als Fachexperte zu positionieren

    Weblog ist eine Art öffentlicher
    Notizzettel
Weblogs und Wissenschaft
„peer-geprüfte“ Information
Informationsfilter: Weblog-Autoren
fungieren als Gatekeeper, die aus der
Fülle von Informationen nach
persönlichen, aber transparenten
Vorlieben selektieren
Weblogs stellen einen Kontext her, der
auch zu gegensätzlichen Meinungen und
Diskussionen führt
Weblogs und Wissenschaft
Weblogs sind „kleine Wissensbausteine“,
daher auch „Microcontent“
leben von der Individualität und
Glaubwürdigkeit ihrer Autoren
sind Kommunikationstools
Integration von Virtualität und Realität
many-to-many communication
Slogan: „write and contribute“
Welt der Steinzeit
histnet.ch
Probleme
subjektiv
(weder journalistisch noch wissenschaftlich)
Kommerz (Verkauf von Information)
Konkurrenz (Verschärfen der Medienkrise)
Quantität
Zeitaufwand
Hierarchisierung (vgl. Wissenschaft)
Probleme in der Realität
(z. B. am Arbeitsplatz)
Potentiale
Stellenausschreibungen für Blogger
Stellenausschreibung bei
              monster.de
log(2) oHg,
Internet/Multimedia/Softwareentwicklung/Kundenbetreuung

Sie sind Medienschaffender, Blogger, Texter oder Journalist und
motiviert in neuen Medien. Sie können gut schreiben und bloggen.
Sprache ist für Sie Kunstform und Werkzeug, komplexe
Zusammenhänge in Kommunikation zu übersetzen.

Erforderliche Sprachkenntnisse
für das Praktikum:
Deutsch
Englisch

Dauer/Bezahlung: 3 Monate/1000Euro
Potentiale
Qualität (kollektive Intelligenz)
Vernetzung (Redaktion – Leser)
(z. B.: Ersetzen von Leserbriefen)
Anerkennung in der Realität
Blogwiese
Verliebt in Berlin
Quellen
Büffel, Steffen: Workshop. Webtools für Wissenschaftler. Trier, 2007.

Eigner, Christian / Leitner, Helmut / Nausner, Peter / Schneider, Ursula: Online-
Communities, Weblogs und die soziale Rückeroberung des Netzes. Graz, 2003.

Gewehr, Jan Erik / Lochmann, Cordula / Szugat, Martin: Social Software. Blogs,
Wikis & Co. 2006.

Neuberger, Christian / Nuernbergk, Christian / Rischke, Melanie: Weblogs und
Journalismus: Konkurrenz, Ergänzung oder Integration? Eine Forschungssynopse
zum Wandel der Öffentlichkeit im Internet, in: Media Perspektiven, 2007, 2, S. 96-
112.

Robes, Jochen: What‘s in it for me? Über den Nutzen von Weblogs für
Wissensarbeiter. 2005.

Schmidt, Jan: Weblogs. Eine kommunikationssoziologische Studie. Konstanz, 2006.

Wikipedia, die freie Internetenzyklopädie: www.wikipedia.org.

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Das Weblog PhäNomen

  • 1. Das Weblog-Phänomen Journalismus und Wissenschaft in der Blogosphäre? Kathrin Schmitt und Tobias von Rohr
  • 2. Du bist der Sender - Blogs Definition: „Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge erhält. Neue Einträge stehen in umgekehrt chronologischer Reihenfolge“
  • 3. Du bist der Sender - Blogs … sind Webseiten … basieren auf einfachen Content-Mangagement-Systemen … nutzen Basistechnologien (HTTP, URLs, RSS, XML, CSS) … präsentieren Inhalte a-chronologisch geordnet … publizieren Beiträge mit genauer Zeitangabe … werden regelmäßig aktualisiert … sind (stark) verlinkt mit anderen Weblogs … sind thematisch universell … bieten eine Kommentarfunktion … sind Publikations-, Informations- & Kommunikationsform … haben einen typischen Aufbau
  • 4. Du bist der Sender - Blogs
  • 5. Blogologismen Blog-Karneval Blog-Veranstaltung, bei der ein Blog- Betreiber als Veranstalter ein bestimmtes Thema festlegt, dieses als Blog-Beitrag veröffentlicht und lesende Blogger dazu auffordert, innerhalb einer bestimmten Frist (1 – 4 Wochen) einen Artikel zu diesem Thema zu verfassen und ihn darüber zu benachrichtigen.
  • 6. Blogologismen Nach Fristablauf listet der Veranstalter des Blog-Karnevals in einem neuen Blogbeitrag alle eingereichten Artikel und kommentiert diese entsprechend, fasst diese zusammen und/oder vergibt z. B. Prämien für die besten oder etwa originellsten Artikel. Ziel: Bekanntmachung des Blogs
  • 7. Blogologismen Blogroll: Linkliste, die zur Vernetzung von Blogs dient Tags: Schlagwortketten Trackbacks oder Pingbacks sind Nachrichten, die Blogs untereinander austauschen, um sich darüber zu informieren, dass ein Blog auf einen Eintrag in einem anderen Blog verlinkt. Splog steht für einen Spamblog, der nur zum Werben dient. Ein Eintrag in der englischsprachigen Wikipedia ist bereits vorhanden.
  • 8. Was ist die Blogosphäre? „Blogo“ = Summe aller Weblogs „Sphäre“ = sozialer, öffentlicher Raum Blogosphäre versteht… Weblogs als Community Weblogs als soziales Netzwerk Weblog-übergreifende Kommunikation dichte Vernetzung
  • 9. Fakten, Fakten, Fakten Entstehung der Weblogs ca. 1997: Der Begriff Weblog tauchte erstmalig auf Jorn Bargers Webseite „Robot Wisdom“ auf. 1999 schrieb Peter Merholz „we blog“ als Motto in seinen Weblog „peterme.com“und schuf damit die heute gängige Abkürzung „Blog“.
  • 10. Fakten, Fakten, Fakten weltweit geschätzt ~ 50 – 70 Millionen Weblogs weltweit täglich ~ 75.000 neue Weblogs in Deutschland ~ 300.000 Weblogs Aufmerksamkeitsverteilung folgt „Power-Law“ „A-List Blogger“ als Meinungsführer Erzeugung von Öffentlichkeit insbesondere durch Nachrichten-/Meinungs-Blogger Mehrheit der Blogs = private/tagebuchartige Weblogs
  • 11. Kategorisierung 1. Persönliche Blogs: meist in der Form des Online-Tagebuchs 2. Professionelle bzw. Business-Blogs: Vermittlung von Wissen 3. Community Blogs Gruppe, die durch gemeinsames Interesse definiert ist
  • 15. Was ist Weblog-Kommunikation? Blogger… … schreiben/bloggen ihre Meinungen, Gefühle, Gedanken … lesen die Blogs anderer Blogger … setzen Links zu anderen Blogs … referenzieren Beiträge anderer Blogger … kommentieren in anderen Blogs … debattieren/diskutieren miteinander … vernetzen sich untereinander … beziehen sich (häufig) auf die klassische Medienkommunikation … erzeugen eigene (Teil-)Öffentlichkeiten
  • 16. Weblogs und Journalismus Journalismusblogs: Beteiligen sich an der politischen Öffentlichkeit und speisen Informationen, Meinungen und Kommentare in den gesellschaftlichen Diskurs ein.
  • 17. Zwei Blogger-Idealtypen „J-Blogger“: journalistisch ausgebildet „Pseudo- und Parajournalisten“: verstehen sich nicht als Journalisten; wollen Öffentlichkeit schaffen „In vielerlei Hinsicht wachsen Weblogs und die traditionellen Medien zusammen, nicht zuletzt weil Journalisten und publizistische Angebote das neue Format in ihre Arbeit integrieren.“
  • 18. Verändern Blogs den Journalismus? Drei Argumente, die im Zentrum der Diskussion stehen: 1. Weblogs als Alternativraum für Journalisten 2. Weblogs führen zum sog. „corporate journalism“ 3. Weblogs füllen die Lücke aus, welche die klassischen Medien auslassen
  • 19. Merkmale des traditionellen und des Blog-Journalismus Traditioneller J. Blogjournalismus Schreibstil Neutral Persönlich Unparteiisch Einseitig Publikum Passiv „Mitschreiber“ Textform Strukturiert Fragmentarisch Basisinformationen Offener Text Geschlossen Hyperlinks als Quellen Quellennachweis
  • 20. Beispiele zu den drei Verhältnissen von Journalismus und Weblogs Komplementarität (Rolle des Publikums, der Quelle oder des Kritikers): www.bildblog.de Integration (Journalisten schreiben selbst oder Redaktion arbeitet mit Bloggern zusammen): www.nzz.ch/studenten Konkurrenz (ersetzt den klassischen Journalismus und existieren besonders in Gesellschaften mit eingeschränkter Pressefreiheit oder im Lokalbereich)
  • 21. Fazit Zwischen Journalismus und Weblogs besteht primär eine komplementäre, weniger eine konkurrierende Beziehung. Weblogs können nur selten eigene Themen veröffentlichen, viel häufiger fungieren Massenmedien als Quelle, welche Blogger aufgreifen, kommentieren und weiterverbreiten.
  • 22. Weblogs und Wissenschaft Möglichkeiten für Wissensarbeiter: ihre Arbeit zu organisieren zu publizieren zu kommunizieren sich als Fachexperte zu positionieren Weblog ist eine Art öffentlicher Notizzettel
  • 23. Weblogs und Wissenschaft „peer-geprüfte“ Information Informationsfilter: Weblog-Autoren fungieren als Gatekeeper, die aus der Fülle von Informationen nach persönlichen, aber transparenten Vorlieben selektieren Weblogs stellen einen Kontext her, der auch zu gegensätzlichen Meinungen und Diskussionen führt
  • 24. Weblogs und Wissenschaft Weblogs sind „kleine Wissensbausteine“, daher auch „Microcontent“ leben von der Individualität und Glaubwürdigkeit ihrer Autoren sind Kommunikationstools Integration von Virtualität und Realität many-to-many communication Slogan: „write and contribute“
  • 27. Probleme subjektiv (weder journalistisch noch wissenschaftlich) Kommerz (Verkauf von Information) Konkurrenz (Verschärfen der Medienkrise) Quantität Zeitaufwand Hierarchisierung (vgl. Wissenschaft) Probleme in der Realität (z. B. am Arbeitsplatz)
  • 29. Stellenausschreibung bei monster.de log(2) oHg, Internet/Multimedia/Softwareentwicklung/Kundenbetreuung Sie sind Medienschaffender, Blogger, Texter oder Journalist und motiviert in neuen Medien. Sie können gut schreiben und bloggen. Sprache ist für Sie Kunstform und Werkzeug, komplexe Zusammenhänge in Kommunikation zu übersetzen. Erforderliche Sprachkenntnisse für das Praktikum: Deutsch Englisch Dauer/Bezahlung: 3 Monate/1000Euro
  • 30. Potentiale Qualität (kollektive Intelligenz) Vernetzung (Redaktion – Leser) (z. B.: Ersetzen von Leserbriefen) Anerkennung in der Realität
  • 33. Quellen Büffel, Steffen: Workshop. Webtools für Wissenschaftler. Trier, 2007. Eigner, Christian / Leitner, Helmut / Nausner, Peter / Schneider, Ursula: Online- Communities, Weblogs und die soziale Rückeroberung des Netzes. Graz, 2003. Gewehr, Jan Erik / Lochmann, Cordula / Szugat, Martin: Social Software. Blogs, Wikis & Co. 2006. Neuberger, Christian / Nuernbergk, Christian / Rischke, Melanie: Weblogs und Journalismus: Konkurrenz, Ergänzung oder Integration? Eine Forschungssynopse zum Wandel der Öffentlichkeit im Internet, in: Media Perspektiven, 2007, 2, S. 96- 112. Robes, Jochen: What‘s in it for me? Über den Nutzen von Weblogs für Wissensarbeiter. 2005. Schmidt, Jan: Weblogs. Eine kommunikationssoziologische Studie. Konstanz, 2006. Wikipedia, die freie Internetenzyklopädie: www.wikipedia.org.