Dr. Stephan Thomas, Leiter der Abteilung Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik im Wuppertal Institut. Vortrag auf der Fachtagung "Klimaneutral Wohnen" des Mieterbunds Baden-Württemberg, Februar 2022
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CO2-neutrale Gebäude bis spätestens 2045 – eine ambitionierte und sozialverträgliche Politikstrategie
1. CO2-neutrale Gebäude bis spätestens 2045 –
eine ambitionierte
und sozialverträgliche Politikstrategie
12. Februar 2022
Dr. Stefan Thomas
Leiter der Abteilung Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
Deutscher Mieterbund Baden-Württemberg e.V.
Fachtagung „Wohnungsbestand klimagerecht?“
2. Wie kann der Wohnungsbestand klimagerecht werden?
Ziel: bis 2030 von 120 Mio. t direkten CO2-Emissionen (oder ca. 160 Mio. t CO2-Äq.
Treibhausgase insgesamt, inkl. indirekter Emissionen aus Strom und Fernwärme) im
Gebäudesektor auf 67 Mio. t direkte CO2-Emissionen, bis 2045 auf Null
Für 1,5-Grad-Ziel müsste das sogar schon bis 2035 gelingen!
Wer hat dabei Kosten und Nutzen?
Mieter*innen, Vermieter*innen, Staatskasse, Gesellschaft
Mit welchen Politikinstrumenten kann das gelingen?
Fördern, Fordern, Informieren, CO2-Preis?
Fragen und Hintergründe
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3. Geschwindigkeit bisher zu gering
Bis 2019 Sanierungsrate 1 % pro Jahr, 2020/21 etwas mehr? Effizienzstandards?
2021: 160.000 Wärmepumpen (Hälfte Neubau), aber fast 700.000 Gas- und Ölkessel;
kaum neue Fernwärme
Wirtschaftlichkeit ist im Prinzip da, aber für wen?
Förderung deutlich erhöht seit 2020, CO2-Preis
Aber Wirtschaftlichkeit nur auf Basis energiebedingte Zusatzkosten (ohne Instandhaltung)
Modernisierungsumlage oft zu hoch => nicht warmmietenneutral
Zusatznutzen
Besserer Komfort (keine kalten Wände, Zugluft), Schutz gegen steigende Energiepreise,
weniger Schimmel, bessere Luft bei Komfortlüftung;
Arbeitsplätze
Probleme und Chancen
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4. 1. Die Gebäudehülle wärmedicht machen
Wärmedämmung: Wände, Dach, Fenster, Kellerdecke
Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung
Sanierungsziel: KfW Effizienzhaus 55 oder 70 (70 bis 80 % Einsparung gegenüber Altbau)
Sanierungsrate: mindestens 2 % / Jahr bei Ziel 2045; 3 bis 4 % pro Jahr wenn Ziel 2035
2. Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien
Wärmepumpen mit grünem Strom: 60 % der Heizungen oder mehr im Endausbau
Nah- und Fernwärme aus Wärmepumpen, Solarthermie, Geothermie, Abwärme: ca. 30%
Rest: v.a. Biomasse
3. Wohnflächenoptimierung: Anstieg Pro-Kopf-Wohnfläche bremsen
Anstieg der Pro-Kopf-Wohnfläche und Neubaubedarf verringern
durch Unterstützung für Wohnungstausch und Umbau
CO2-Neutralität: Handlungsoptionen
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5. Wärmedämmung oder
Grüner Strom?
Und wie den grünen
Strom nutzen?
Anzahl der
Windkraftwerke
bei verschiedenen
Gebäudestandards und
Heizsystemen
CO2-Neutralität: Handlungsoptionen
Quelle: Wuppertal Institut
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Effizienzvergleich Gebäudestandards & Heizsysteme:
Zur Versorgung von rund 19.000 Wohneinheiten (à 100 m2) mit Heizstrom bedarf es (jahresbilanziell) ...
PH: Passivhaus / NZEB: Nearly Zero Energy Building / EnEV: Energieeinsparverordnung / WEA: Windenergieanlage / PE: Primärenergie /
COP: Coefficient of Performance / NSH: Nachtspeicherheizung / SNG: Synthetic Natural Gas (= synth. Erdgas aus erneuerbarem Strom)
mit einer ...
Anzahl WEA (3 MW): 1 64
PE (kWh Strom): 400 25.400
Effizienz (COP/η): 380 %
6
2.400
330 %
14
5.600
285 %
42
16.800
95 % 63 %
80
32.000
50 %
Spez. Nutzenergie: 15 kWh/m2 40 kWh/m2 80 kWh/m2 160 kWh/m2 160 kWh/m2
Nutzenergie
(kWh Wärme):
2,6
1.050
380 %
Wärmepumpe
E-Heizung
(NSH)
H2-
Gaskessel
SNG-
Gaskessel
PH NZEB EnEV
2007
Altbau Altbau
1.500 4.000 8.000 16.000 16.000
6. Wärmedämmung:
Wirtschaftlichkeit
Aktuelle Kosten für
komplette energetische
Optimierung
25% Förderung
2% Zins über 25 Jahre
Komfortgewinn,
bessere Raumluft,
weniger Schimmel
(Gesundheit)
sind zusätzliche Nutzen!
Ähnliches Bild für
Wärmepumpen
CO2-Neutralität: Wirtschaftlichkeit
Quelle: Wuppertal Institut
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Wohngebäude Kosten Wohngebäude Erträge Nichtwohngebäude
Kosten
Nichtwohngebäude
Erträge
€ pro m2 und Jahr
energiebedingt Instandhaltung Kosteneinsparung Förderung
7. Wärmedämmung:
Wirtschaftlichkeit
Aktuelle Kosten für
komplette energetische
Optimierung
25% Förderung
Mietwohnung:
wenn Kaltmiete um
6 € pro m2
und Jahr steigt
(Drittelmodell, 1,5%):
Warmmiete sinkt
leicht (Förderung
etwa gleichverteilt zw.
Mietenden und
Vermietenden)
CO2-Neutralität: Wirtschaftlichkeit
Quelle: Wuppertal Institut
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Wohngebäude Kosten Wohngebäude Erträge Nichtwohngebäude
Kosten
Nichtwohngebäude
Erträge
€ pro m2 und Jahr
energiebedingt Instandhaltung Kosteneinsparung Förderung
Anteil Vermieter*in
Anteil Mieter*in
8. Hemmnisse für die energetische Gebäudemodernisierung
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Energieverbrauch und Energieeinsparung sind ‚unsichtbar‘
Energieeffizienz = viele kleine bis mittlere technische Verbesserungen und nicht Hauptzweck der
Technik/Gebäude
• Fehlender Überblick (wo anfangen?), komplexe Systeme
• Fehlende Information (Verbraucher*innen UND Technikanbieter*innen!),
• z.B. fehlende Markttransparenz und Anreize zum Kauf sparsamster Geräte/Anlagen
• Keine einfachen Werkzeuge zur Lebenszykluskostenanalyse bei Investitionen
• Manchmal geringe Kosteneinsparungen durch eine Maßnahme
=> Energieeffizienz hat keine Priorität
Manchmal fehlende Mittel
Investor und Nutzer oder Gebäudeentwickler und Käufer haben widersprüchliche Anreize
=> mehr Information, praktische Anleitung, Regulierung, und Finanzierungsunterstützung
erforderlich („Zuckerbrot, Peitsche und Werbetrommel“)
Ziel: Endenergieeffizienz einfach und attraktiv machen!
9. Politikpaket für energieeffiziente
und klimaneutrale Gebäude: Aufgaben 2021-25
Signal an
den Markt
Gebäudeflächen-
bremse
Energieeffizienz Grüne Wärme
Wirtschaft-
lichkeit
Informa-
tionsbasis
Fordern &
Fördern
Innovation
Kapazität
Erlebnis
Steuern &
Helfen
Sektorziele Klima und Energie: Fit für 1,5 Grad
Stufenplan Sanierungsrate & -tiefe, Ausstieg Öl und Gas
Flächenziele
Governance stärken: dena, BfEE, Landesenergieagenturen
lokale One-stop-shops und Quartiersmanagement fördern
CO2-Preis schneller und nach 2025 weiter erhöhen i.V.m. Förderung;
Weitergabe an Mietende an Effizienz koppeln
Bis 2028: Individuelle Sanierungsfahrpläne für alle
Gebäude von vor 2001; Masterpläne für Städte/Quartiere
Sanierungspflichten im Bestand, KfW40+ im Neubau;
Förderung schafft Wirtschaftlichkeit/Warmmietenneutralität
Umbau und
Umzug fördern
z.B. Projekte bündeln und industrielle Vorfertigung
Qualifizierungs-, Digitalisierungs- und Kommunikationsoffensiven
Demonstratoren, Pilotprojekte, Vernetzung und Erfahrungsaustausch
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10. Energetische Sanierungspflicht:
Stufenmodell: Alle Gebäude Klasse E bis H (59%): bis 2030 mindestens D; alle bis
2035 mindestens C, bis 2040 B
Bei aktueller Definition Energieausweis: mit Wärmepumpe z.B. F => B
Besser: Trennung Effizienzklasse auf Basis Wärmebedarf und Klimaklasse
(vgl. GEG 2.0-Studie aus Baden-Württemberg)
Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen:
Quasi-Verbot Neueinbau nach Bundesregierung: ab 2025 mindestens 65 % erneuerbare
Energien => Wärmepumpen; Anforderung auch an „grüne“ Nah- und Fernwärme?
Zusätzlich Betriebsverbot/Austauschpflicht wichtig, z.B. schon bis 2035:
Ab dem 1.1.2027: Alle Anlagen, die vor 2000 eingebaut wurden.
Ab dem 1.1.2030: Alle Anlagen, die vor 2010 eingebaut wurden
Ab dem 1.1.2035: Alle verbleibenden Anlagen
Sanierungspflichten und Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen
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11. Direkte Wirkungen (oder Nicht-Wirkungen):
Fossile Energie wird teurer: durch nationalen Emissionshandel v.a. Heizen und Mobilität
Energieeffizienz und erneuerbare Energien werden etwas wirtschaftlicher
Nicht preisgebundene Hemmnisse (z.B. Mieter-Vermieter-Dilemma) werden nicht
überwunden, preisgebundene Hemmnisse werden abgemildert
Indirekte Wirkungen (oder Nicht-Wirkungen) je nach Verwendung:
Vielfache Wirkung für Klimaschutz und Innovationen, wenn Teil der Einnahmen zur
Förderung genutzt
Sozialer Ausgleich bei pauschaler Rückerstattung pro Kopf
!Bei Senkung Strompreise (Abschaffung EEG-Umlage): Sektorkopplung wird ungenau
gefördert, KMU profitieren, Stromeffizienz wird unwirtschaftlicher
Wirkungen eines CO2-Preises
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12. Nur über den CO2-Preis:
Doppelter Energiepreis nötig
(ca. 180 EUR/Tonne)
Alle unmittelbar betroffen
Wirkungen eines CO2-Preises:
Verdoppelte Wirtschaftlichkeit – welcher Preis ist nötig?
Anmerkung:
Fiktives Beispiel einer bisher knapp unwirtschaftlichen Maßnahme;
Wirkung CO2-Preis durch Überschlagsrechnung plausibilisiert
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Über Verwendung zur Förderung:
50 Euro/Tonne reichen:
Weil nur die, die investieren
können, gefördert werden müssen
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
1600
1800
Investition Einsparung
nur mit CO2-Preis
EUR/Jahr
Wirkung
CO2-Preis
0
200
400
600
800
1000
1200
Investition Einsparung
CO2-Preis und Förderung
EUR/Jahr
Wirkung
CO2-Preis
13. 1. Option: Vermietende müssen ihn ganz zahlen
2. Option: an Effizienz koppeln
Vorschlag der dena: Anteil Mieter*innen bei Energieausweis Klasse G und H: 0 %, bei E und
F: 40%, bei C und D: 70% und bei A+, A und B 100%
Koalition will „Stufenmodell“ zum 1.7.2022 einführen
Muss Energieausweis auf Bedarfsausweis umgestellt werden, damit es fair ist?
Bei CO2-Preis 60 €/Tonne und 200 kWh/m2/Jahr: 0,25 € pro m2 und Monat
Dagegen Gaskosten bei 6 Cent/kWh (2021): 1,00 € pro m2
und Monat
Þ Kopplung bringt gewissen Anreiz für Vermietende, in energetische Renovierung zu
investieren, kann sogar etwas höher sein als wenn sie immer 100% vom CO2-Preis tragen
Þ (Teil-)Warmmietenmodell würde deutlich größeren Anreiz für Vermietende bringen
Wer zahlt den CO2-Preis?
=> Anreize für Vermieter*innen verbessern?
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14. Koalitionsvertrag: „prüfen wir einen schnellen Umstieg auf eine Teilwarmmiete“
Studie Prof. Klinski und Öko-Institut (Nov. 2021):
Mehrere Modelle denkbar
Bevorzugt pragmatisches Prozentmodell:
auf Basis Heizkosten in Referenzperiode werden diese aufgeteilt;
Anteil Mietende = fixe Grundheizkosten für die Zukunft
(wahrscheinlich an Heizenergiepreise anzupassen?)
Hätte höheren Anreiz für für Vermietende zur Folge
bei höherer Sicherheit für Mietende als heute
Bietet Möglichkeit, den Prozentsatz der Mietenden für ineffiziente Gebäude zu verringern
Ein Teilwarmmietenmodell als Lösung?
12. Februar 2022 Dr. Stefan Thomas: CO2-neutrale Gebäude bis spätestens 2045 14
15. Auch der Gebäudebestand muss CO2-neutral werden …
Je früher, desto besser
Wärmedämmung und Komfortlüftung müssen viel mehr Schwung bekommen
Sonst muss noch mehr in Wind- und Solarenergie investiert werden, und in neue Heizkörper
oder Fußbodenheizung für die Wärmepumpen
Keine neuen Gas- und Ölheizungen mehr, sondern Wärmepumpen und grüne Nah- und
Fernwärme
… aber sozialverträglich
Pflichten für Gebäudeeigentümer*innen mit finanzieller Förderung (aus CO2-Preis) koppeln
Drittelmodell oder Teilwarmmiete so gestalten, dass (mindestens) warmmietenneutral
Vor allem private Kleinvermieter*innen gezielt ansprechen und bei Umsetzung unterstützen
Fazit
12. Februar 2022 Dr. Stefan Thomas: CO2-neutrale Gebäude bis spätestens 2045 15
16. Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website
www.wupperinst.org
Zukunftsimpuls zu CO2-neutralen Gebäuden: https://wupperinst.org/a/wi/a/s/ad/7539/
Dr. Stefan Thomas| stefan.thomas@wupperinst.org
12. Februar 2022 Dr. Stefan Thomas: CO2-neutrale Gebäude bis spätestens 2045 16
17. Großhandelspreise für Gas
2021: Anstieg von unter 20 auf 100 €/MWh (10 Cent/kWh)
2022: bisher 80 bis 90 €/MWh, aufs ganze Jahr
Preise für Heizgas
Bestandskund*innen: noch nicht so stark gestiegen – das dicke Ende kommt noch?
Neukund*innen (z.B. Ersatzversorgung) schon heute eklatant gestiegen
(z.B. Wuppertaler Stadtwerke, WSW: Arbeitspreise November 14 Cent/kWh, Dezember
35 Cent/kWh, aktuell 16 Cent/kWh, davon netto gut 11 Cent/kWh für WSW)
=> vorübergehend oder dauerhaft?
Problem Energiepreisanstieg
12. Februar 2022 Dr. Stefan Thomas: CO2-neutrale Gebäude bis spätestens 2045 17
18. Verwendung der eingenommenen Mittel
Untersuchte Möglichkeiten
12. Februar 2022 18
1. allgemeine oder spezifische Strom- und/oder
Energiesteuersenkung (bspw. für die Bahn,
den ÖPNV oder Strom für die Herstellung von
Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe)
2. Senkung der EEG- und/oder KWK-Umlage
3. Förderung von Maßnahmen für Klimaschutz
und Energiewende, insb. von Effizienz- und
Einsparmaßnahmen und Innovationen
4. pauschale Rückerstattung pro Kopf oder
Haushalt oder bei Unternehmen z.B. in
Abhängigkeit der Lohnsumme
Ziele für (1) bis (3)
Vielfache Verstärkung der Lenkungswirkung (3),
bei (1) und (2) nur durch Verbesserung der relativen
Wirtschaftlichkeit der Verwendung von Strom im
Vergleich zu Öl und Gas (Sektorkopplung)
Begrenzung Belastung der Energieverbraucher*innen
zur Förderung der gesellschaftlichen Akzeptanz
Ziel für (4)
Begrenzung Belastung der Energieverbraucher*innen
zur Förderung der gesellschaftlichen Akzeptanz
Alle vier Optionen: aufkommensneutral im weiteren Sinn, da Verwendung
zusätzlicher Einnahmen des Staatshaushalts nicht zur Schuldentilgung oder für allg.
Investitionen, sondern Zurückerstattung an die Steuerzahlenden oder Klimaschutz-
Investitionen (z.B. Schienennetz)
Dr. Stefan Thomas: CO2-neutrale Gebäude bis spätestens 2045
19. Option ökonomische
Effizienz
Lenkungswirkung
im Sinne des
Klimaschutzes
Verteilungs-
wirkungen
Folgen für die
Akzeptanz der
Bepreisung
Senkung Strom-
/Energiesteuer
- bis + - bis + - bis 0 0
Senkung EEG-
oder KWK-
Umlage
- bis + - bis + - bis 0 0
Förderung von
Klimaschutz,
Energieeffizienz,
Innovation
+ bis ++ ++ - bis + - bis +
pauschale
Rückerstattung
+ 0 + + bis ++
Verwendung der eingenommenen Mittel
Bewertung der Optionen
12. Februar 2022 19
Empfehlung:
Vorrangige
Verwendung von
zusätzlichem
Aufkommen aus dem
CO2-Preis für
Kombination aus
(3) Förderung von
Klimaschutz,
Energieeffizienz,
Innovation und
(4) pauschale
Rückerstattung
Dr. Stefan Thomas: CO2-neutrale Gebäude bis spätestens 2045
20. Wirkung: Preiselastizitäten der Nachfrage in den Sektoren
private Haushalte, GHD und Transport und Mobilität
Quelle: Prognos (2013), auf Basis von BMWi (2011)
12. Februar 2022 20
" Aufgrund vielfältiger
Hemmnisse relativ geringe
kurzfristige Preiselastizitäten
im Gebäude- und
Verkehrssektor
" Fazit: Veränderung Heiz- und
Kraftstoffpreise untereinander
und im Vergleich zu Strom wird
nur relativ geringen und eher
langfristigen Einfluss auf
Investitionsentscheidung haben
Anwendungszweck Energieträger Preiselastizität
Private
Haushalte
Raumwärme
Heizöl leicht -0,2
Erdgas -0,2
Strom -0,2
Warmwasser
Heizöl leicht -0,05
Erdgas -0,05
Strom -0,05
Elektrogeräte Strom -0,025
Gewerbe,
Handel,
Dienstleistungen
(GHD)
Raumwärme
Heizöl leicht -0,2
Erdgas -0,2
Strom -0,2
Transport und
Mobilität
Transport und
Mobilität
Benzin -0,25
Diesel -0,05
Dr. Stefan Thomas: CO2-neutrale Gebäude bis spätestens 2045