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Coop magazin
1. Kreislaufwirtschaft –
was ist das?
Wegwerfmentalität und Einwegpro-
dukte – das verbraucht mehr Ressour-
cen, als wir haben. Dagegen beruht die
Kreislaufwirtschaft auf vielen Schrit-
ten zum nachhaltigen Umgang mit Res-
sourcen. Einen davon kennen wir alle:
teilen statt besitzen. Bücher kann man
kaufen oder in der Bibliothek aus-
leihen. Bei Coop Bau + Hobby geht
das auch mit Geräten. So können
Kundinnen und Kunden dieselbe Bohr-
maschine oder Heckenschere immer
wieder verwenden. Reparieren statt
wegwerfen ist ein weiterer Schritt. Und
der Kreislauf funktioniert auch bei Ver-
packungen, etwa mit Multi-Bags für
Früchte und Gemüse oder mit Mineral-
wasserflaschen, die zu 100 Prozent aus
Recycling-PET sind. Auf den folgenden
Seiten stellen wir einige der innovati-
ven Projekte vor, mit denen Coop die
Kreislaufwirtschaft in Schwung bringt
– von den Coop-Produktionsbetrieben
bis in die Supermärkte. ○
Coop engagiert sich gegen
Verschwendung bei Essen
und Trinken ebenso wie
bei anderen Produkten.
Und das ist es, was die
Kreislaufwirtschaft will:
Den Ressourcenverbrauch
generell reduzieren und
alles möglichst lange und
effizient nutzen.
TEXT
MARTIN
WINKEL
ILLUSTRATION
LUK
AS
BISCHOFF
Bei der Produktion von Lebensmitteln entstehen
Nebenprodukte. Zur Förderung der ganzheitlichen
Nutzung von Rohstoffen, wertet Coop die Neben-
produkte in innovativen Kreislaufprojekten auf zu
hochwertigen neuen Produkten und schliesst so
Stoffkreisläufe.
TAT NR. 366
www.taten-statt-worte.ch/366
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FOKUS
KREISLAUFWIRTSCHAFT
2. In der Mühle fallen
Nebenprodukte an,
die sich verwerten lassen,
zeigt der Lernende Daniel
Fricker (18).
Dinkelspelzen und
Kleie nutzt zuerst
Cécile Villiger (32) für die
Zucht von Edelpilzen.
Anschliessend wird
das Material von
Kompostwürmern wieder
verwertet. Sie mögen es
dabei schön feucht.
Aus der Pilotanlage
fällt der fertige
Wurmkompost heraus –
ein wertvoller Dünger für
den Garten.
Umweltingenieur
Erich Fässler (41)
von «WormUp» kennt die
Bedeutung der Würmer
für die Bodengesundheit.
Von der Kleie
zum Kompost
In der Mühle nur Nebenprodukte, haben sich Dinkelspelzen
und Kleie im Einsatz für die Zucht von Bio-Pilzen bewährt.
Anschliessend machen Würmer daraus sogar noch wertvollen
Kompost, den es jetzt bei Coop Bau + Hobby gibt.
Knapp 25 Kilometer von Swissmill
entfernt hat Coop im Zürcher Ober-
land einen weiteren Abnehmer für
die Nebenprodukte der Mühle gefun-
den. Die Fine Funghi AG in Gossau
nutzt sie für die Zucht von Bio-Edel-
pilzen, die auch bei Coop erhältlich
sind, zum Beispiel Shiitake und Kräu-
terseitlinge. Sie gedeihen prächtig auf
dem faserigen und an Mineralstoffen
reichen Substrat.
Wenn die Pilze alles herausgeholt
haben, ist das Material für die Pilz-
zucht nicht mehr verwertbar. Doch
nur zehn Kilometer weiter in Rüti ZH
wartet schon der nächste Abnehmer:
Im umfunktionierten Gewächshaus
der Gärtnerei Ernst Meier steht die
Pilotanlage von «WormUp», in der bis
zu einer halben Million Kompost-
würmer die Reststoffe aus der Pilz-
produktion nochmals verwerten. Mit
anderen Bodenlebewesen wandeln
sie organische Abfälle in Pflanzen-
dünger um und schliessen so den
Kreislauf. Den wertvollen Wurmkom-
post aus der Versuchsanlage – reali-
siert mit Unterstützung des Coop
Fonds für Nachhaltigkeit – kann man
jetzt bei Coop Bau + Hobby kaufen.
Die Erfahrung von Rüti soll die erste
grosstechnische Wurmkompost-Pro-
duktion der Schweiz ermöglichen. ○
Als erste grosse Detailhändlerin der
Schweiz ist Coop Mitglied im Netzwerk
Circular Economy Switzerland. Und das
Engagement für die Kreislaufwirtschaft
geht die ganze Coop-Gruppe an: Alle
Bereiche untersuchen Produkte, Abfälle
und Wertstoffe sowie Immobilien auf die
Möglichkeit, Kreisläufe zu schliessen. So
ist es Steinfels Swiss gelungen, Flaschen
für das Spülmittel Fox zu 100 Prozent
aus retournierten Plastik-Bidons ihrer
gewerblichen Kunden herzustellen. Die
Reismühle Brunnen kann durch neue
Technologien bis 20 Prozent der bisher
entstehenden Abfälle vermeiden. Christ
arbeitet mit dem Bürgerspital Basel
daran, unverkäufliche und defekte Uhren
zu verwerten – in Einzelteile zerlegt und
nach Wertstoffen sortiert. Alles Schritte
zum Ziel, keinerlei Abfall zu hinterlassen:
Die Coop-Gruppe ist auf dem Weg zum
Zero-Waste-Unternehmen.
COOP-ZIEL: ZERO WASTE
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Oecoplan-
Wurmkom-
post, 5 Liter,
erhältlich
für Fr. 11.95
bei Coop
Bau&+&Hobby.
TEXT
MARTIN
WINKEL
FOTOS
KILIAN
J.
KESSLER,
CHRISTOPH
K
AMINSKI,
BEATRICE
GTHOMMEN-STÖCKLI
FOKUS
KREISLAUFWIRTSCHAFT
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