4. Mitarbeiterbindung
Warum
ist
das
ein
Thema?
Mitarbeiter,
die
sich
an
ein
Unternehmen
binden,
sind
...
...
und
bleiben
dem
Unternehmen
länger
erhalten.
§ leistungsfähiger
§ gesünder
§ mo6vierter
§ loyaler
§ ...
5. Fluktua0onskosten
Kostenbeispiel:
FührungskraJ
mit
einem
Jahresgehalt
von
100.000
€
in
%
Akquisekosten
• Kosten
für
Vorbereitung
der
Akquise
(Strategie,
Posi6onsbeschreibung
usw.)
2%
• Kosten
für
Stellenanzeige
8%
• ggf.
Kosten
für
Personalberater
20%
Einarbeitungskosten
• Gehalt
–
und
Sozialkosten
(bei
50%iger
Arbeitsleistung
im
ersten
Jahr)
50%
Auswahl-‐
und
Einstellungskosten
• Interner
Aufwand
für
Einstellungsinterviews
5%
Anteilige
Kosten
aller
betroffenen
Abteilungen
• Personalabteilung,
Betriebsrat,
Unternehmensleitung,
Fachabteilungen
Übergangskosten
• Umzugskosten
5%
• Hotelkosten,
Familienheimfahrten
usw.
5%
Kosten
der
Minderleistung
für
den
alten
Arbeitgeber
• vor,
während
und
nach
der
Fluktua6onsentscheidung
30%
Gesamtkosten
ca.
125%
Quelle:
Lehrstuhl
und
Ins6tut
für
ArbeitswissenschaJ
der
RWTH
Aachen
(2014)
6. Ziele
der
Mitarbeiterbindung
Sicherung
der
personellen
Kapazitäten
für
die
Erfordernisse
des
Unternehmens
Erhaltung
der
Leistungsfähigkeit
und
der
Leistungsbereitscha[
der
Mitarbeiter
• Senkung
der
Fluktua0onsrate
• Analyse
betrieblicher
Personalabgänge
• Ergreifung
geeigneter
Maßnahmen
zur
Anpassung
des
Personalbestandes
an
die
Au[ragslage
des
Unternehmens
• Reduzierung
von
Berufskrankheiten,
Arbeits-‐
und
Wegeunfällen
• Erkennen
betrieblicher
Schwachpunkte,
Vorgänge
und
Störungen
• Förderung
der
Bereitscha[
der
Mitarbeiter
im
Unternehmen
zu
verbleiben
Quelle:
Lehrstuhl
und
Ins6tut
für
ArbeitswissenschaJ
der
RWTH
Aachen
(2014)
7. Ansätze
für
personalerhaltende
Maßnahmen
1. Erhaltung
der
Leistungsfähigkeit
und
-‐bereitscha[
• Vorbeugende
Personalerhaltung
• Störungsbedingte
Personalerhaltung
2. Bereiche
• Unternehmensinterne
Personalerhaltung
am
Arbeitsplatz
(z.B.
Pausenregelung)
• Unternehmensinterne,
nicht
arbeitsbezogene
Personalerhaltung
(z.B.
Werkswohnungen)
• Unternehmensexterne
Personalerhaltung
(z.B.
Sport-‐
und
Kultureinrichtungen
im
Wohngebiet)
3. Personalgruppen
• Besondere
Personalgruppen
im
Unternehmen
(z.B.
Behinderte,
ältere
Mitarbeiter,
Schwangere
usw.)
4. Wirkungszeitraum
• Kurzfris0ge
Ak6vitäten
(z.B.
Grippeschutzimpfung)
• Midelfris0ge
Ak6vitäten
(z.B.
Baudarlehen)
• Langfris0ge
Ak6vitäten
(z.B.
betriebliche
Altersversorgung)
Quelle:
Lehrstuhl
und
Ins6tut
für
ArbeitswissenschaJ
der
RWTH
Aachen
(2014)
11. Starke,
feste
Bindungen
gründen
sich
generell
auf
einem
Gefühl
der
posi0ven
emo0onalen
Verbindung.
12. Emo6onale
Zustände
(Färbungen)
basieren
auf
neuro-‐biologische,
neuro-‐chemische
und
neuro-‐physikalische
Erregungsmuster
im
menschlichen
Gehirn.
Emo6on
wird
durch
die
bewusste
und/oder
vor-‐bewusste
Perzep6on
eines
Reizes
oder
mehrerer
extrinsischer
und
intrinsischer
(afferenter)
Reize
(Informa6onen)
mul6-‐
zentrisch
im
neuronalen
Netzwerk
des
menschlichen
Gehirns
ausgelöst.
Emo0on
(Färbung)
13. Emo0on
(Färbung)
Emo6onale
Zustände
bewirken
Veränderungen
auf
§ vegeta6v-‐hormoneller
(körperlicher),
§ neuro-‐kogni6ver
(geis6ger),
§ somato-‐sensibler,
§ moto-‐sensorischer
Ebene,
die
wiederum
subjek6v
erlebt
(gefühlt)
und
verbalisiert
werden
können
und
Veränderungen
der
VerhaltensbereitschaJ
hervorrufen.
21. Grundbedürfnisse
des
Menschen
Grundbedürfnisse
sind
universelle
Bedürfnisse,
die
unser
Verhalten
antreiben.
Jeder
Mitarbeiter
eines
Unternehmens
strebt
danach,
seine
Grundbedürfnisse
zu
erfüllen
und
zu
schützen.
Je
besser
dies
gelingt,
desto
größer
ist
seine
psychische
und
physische
Leistungsfähigkeit
sowie
seine
Verbundenheit
zum
Unternehmen.
22.
Energie
(Essen,
Flüssigkeit,
Sauerstoff)
Regenera*on
(Schlaf,
Entspannung)
Temperatur
(Außentemperatur)
Schutz
(Wohnung,
soziales
Netzwerk)
Bindungsbedürfnis
Lustbedürfnis
Kontroll-‐
und
Ordnungsbedürfnis
Selbstwertgefühl
(Stärken)
Finanzielle
Sicherheit
Entwicklung/Lernen/Selbstkompetenz
Gesundheit
Soziales
Engagement
Spiritualität
Grundbedürfnisse
des
Menschen
23. Die
Erfüllung
der
Grundbedürfnisse
ist
zufriedenstellend,
wenn
mo0va0onale
Ziele
und
Handlungsabläufe
benannt
und
ermöglicht
werden.
24.
Passt
das
Unternehmen
zu
mir?
Entspricht
die
zukünJige
Posi6on
meinen
Fähigkeiten,
Qualitäten
und
EigenschaJen?
Ist
die
Tä6gkeit
für
mich
erfüllend?
Komme
ich
mit
den
zukünJigen
Kollegen
klar?
Komme
ich
mit
meinem
neuen
Vorgesetzten
klar?
Werde
ich
von
ihm
als
Mensch
betrachtet
und
behandelt?
Schätzt
er
mich
und
meine
Tä6gkeiten?
Ist
er
präsent,
unterstützt
er
mich?
Lässt
er
mir
Freiheiten?
Vertraut
er
mir?
Erkennt
er
mein
Poten6al?
Fragt
er
mich
nach
meiner
Exper6se?
Die
emo0onalen
Fragen
des
Mitarbeiters
bei
Neueinstellung
oder
Stellenwechsel
25.
Ist
die
Bezahlung
und
die
Entlohnung
angemessen?
Passt
die
Unternehmensführung
und
die
gelebte
Unternehmenskultur
zu
mir?
Welche
Entwicklung
werde
ich
haben.
Bin
ich
gut
aufgehoben,
steht
man
hinter
mir?
Wird
das
Wort
eingehalten?
Gibt
es
für
mich
von
Anfang
an
Klarheit?
Sind
die
Menschen
für
mich
glaubhaJ,
vertraue
ich
ihnen?
Sind
Entscheidungen
nachvollziehbar
und
in
meinem
Sinn?
Habe
ich
die
Kontrolle
über
mein
Handeln?
Ist
das
Unternehmen
gerecht
zu
mir?
Die
emo0onalen
Fragen
des
Mitarbeiters
bei
Neueinstellung
oder
Stellenwechsel
26. Die
Erfüllung
der
Grundbedürfnisse
ist
zufriedenstellend,
wenn
der
Prozess
der
Erfüllung
in
einer
posi0ven
Art
und
Weise
(Atmosphäre)
erfolgt.
27. Ressourcen
seitens
des
Unternehmens
für
eine
funk0onierende
Mitarbeiterbindung
§ Wertschätzung
§ Verbundenheit
§ Wohlbefinden
§ Posi6ve
gemeinsame
Zeit
§ Posi6ve
Kommunika6on
§ Commitment
§ Verzeihen
§ Akzeptanz
§ Resilienz
28. Ressourcen
für
eine
funk6onierende
Mitarbeiterbindung:
Kommunika0on
Regeln
für
SprecherInnen
§ Ich-‐BotschaJen
§ Konkret
bleiben
Regeln
für
ZuhörerInnen
§ Ak6v
zuhören
§ Zusammenfassen
§ (Nach-‐)fragen
29. Ressourcen
für
eine
funk6onierende
Mitarbeiterbindung:
Commitment
Commitment
ist
die
Entscheidung,
die
bestehende
Bindung
fortzusetzen,
sich
zu
ihr
zu
bekennen.
Diese
Entscheidung
kann
verschiedene
Gründe
haben:
§ Persönliches
Commitment
§ Moralisches
Commitment
§ Strukturelles
Commitment
30. Ressourcen
für
eine
funk6onierende
Mitarbeiterbindung:
Verzeihen
Komponenten
des
Verzeihens:
§ Wiedererlangen
einer
ausgeglichenen
Sichtweise
auf
den
„Täter“
und
auf
das
Ereignis.
§ Reduk6on
der
nega6ven
Gefühle
gegenüber
den
„Täter“.
§ Aufgabe
von
Rachephantasien
oder
Vergeltung
gegenüber
dem
„Täter“.
Verzeihen
ist
ein
wich6ger
„Selbstheilungsmechanismus“.
31. Ressourcen
für
eine
funk6onierende
Mitarbeiterbindung:
Akzeptanz
Akzeptanz
lässt
sich
fördern
mifels:
§ Empathisches
Verstehen
§ Gemeinsames
Distanzieren
§ Fördern
der
Unabhängigkeit
Die
Fähigkeit,
Unterschiede
akzep6eren
zu
können
und
sich
auch
bei
nicht
lösbaren
Problemen
nahe
zu
fühlen,
ist
eine
wesentliche
Voraussetzung
für
eine
funk6onierende
Bindung.
32. 1. Bindungen
sind
neurobiologisch
gesehen
ein
Zusammenspiel
von
neuronalen
Netzwerken.
2. Neuronale
Netzwerke,
die
zu
einer
posi6ven
Emo6onsbilanz
beitragen,
sind
Voraussetzung
einer
nachhal6gen
Mitarbeiterbindung.
3. Posi6ve
Emo6onen
entstehen
immer,
wenn
wir
unsere
Grundbedürfnisse
erfüllt
sehen.
4. Starke,
feste
Bindungen
gründen
sich
generell
auf
einem
Gefühl
der
posi6ven
emo6onalen
Verbindung.
Nachhal0ge
Mitarbeiterbindung
aus
Sicht
der
Neurowissenscha[en
33. 5. Die
Erfüllung
von
Grundbedürfnissen
setzt
mo6va6onale
Zieldefini6onen
und
Handlungsabläufe
voraus.
6. Der
Prozess
der
Erfüllung
von
Grundbedürfnissen
muss
in
einer
posi6ven
Atmosphäre
erfolgen.
7. Die
bestehende
Bindung
muss
als
zufriedenstellend
und
funk6onierend
erlebt
werden.
8. Die
Ausprägung
einer
festen
Mitarbeiterbindung
entspricht
einem
individuell-‐emo6onalen
Prozess,
der
mul6modale
Konzepte
benö6gt.
Nachhal0ge
Mitarbeiterbindung
aus
Sicht
der
Neurowissenscha[en
34. 1. Ressourcen-‐
und
Poten0alanalyse
FührungskraJ
2. Ermidlung
persönlicher
Führungss0l
FührungskraJ
3. Ressourcen-‐
und
Poten0alanalyse
Mitarbeiter
4. Resilienz-‐Training
FührungskraJ
und
Mitarbeiter
4moreSuccess
Trainingsprogramm für emotionale
Mitarbeiterbindung im Unternehmen
35.
36.
37. Zeit
des
Lachens
und
der
glücklichen
Momente
Zeit
der
körperlichen
Bewegung
und
Ak0vität
Zeit
der
Regenera0on
und
Besinnung
Zeit
des
sinnlichen
Genießens
und
Erfreuens
posi0v
denken
und
handeln
>
30
min
täglich
bewegen
20
min
täglich
entspannen
genussreich
und
gesund
ernähren
Grundregeln für eine starke Bindung
38. Nichts
ist
erfüllender
als
eine
emo0onale
Bindung.
Und
das
ein
Leben
lang!
Dr.
Sven
Sebas6an