Abstracts aus dem zweiten Jahrgang "PR und Integrierte Kommunikation" zum Communications Master of Sciene (Lehrgangspatin: Uta-Micaela Dürig), Heidelberg/Köln 2009 - 2011
1. „PR und Integrierte Kommunikation“
Communications Master of Science (MSc)
Eine Kooperation der Donau-Universität Krems
und der PR PLUS GmbH
Jahrgang 02: 05.10.2009 – 21.06.2011
Lehrgangspatin: Uta-Micaela Dürig
Abstracts eingereichter Master Thesen
(Stand: 15.07.2011)
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2. Inhalt
„Wandel der Bewerberansprache unter Employer Branding und Integrierter
Unternehmenskommunikation. Eine Untersuchung am Fallbeispiel der Automobilindustrie
Baden-Württembergs.“ .............................................................................................................. 1
„Raus aus dem Elfenbeinturm! Herausforderungen an die externe
Wissenschaftskommunikation im Zeitalter von Web 2.0 und Social Media unter besonderer
Betrachtung der Mittlerzielgruppe Journalisten“ ........................................................................ 1
„Wenn Medien Politik machen. Agenda-Setting als Steuerungsinstrument politischer
Kommunikation.“........................................................................................................................ 2
Master Thesis: Bedeutung und Möglichkeiten des Internets im Krankenhaus zur Ansprache von
Patienten und möglichen Patienten ............................................................................................ 2
„Lobbying im Rahmen der integrierten Kommunikation. Eignung politischer
Kommunikationsinstrumente bei der zukünftigen Übernahme der Produktverantwortung am
Beispiel des Batteriegesetzes.“ .................................................................................................. 3
„Bundesländer als Marken. Erfolgsfaktoren für die Positionierung von Bundesländern als
Marken als Teilaspekt des Standortmarketings unter besonderer Berücksichtigung der
Markenidentität“ ......................................................................................................................... 3
Green Employer Branding. Eine Untersuchung der Relevanz von Corporate Environmental
Responsibility deutscher Großunternehmen für deren Employer Branding ................................ 4
„Visuelle Kommunikation in der PR“........................................................................................... 5
„Führungskommunikation in Veränderungsprozessen in kleinen und mittleren Unternehmen am
Beispiel von Restrukturierungen in süddeutschen IT- und Industrieunternehmen“ .................... 5
„Social Media Fails. Krisenkommunikation im Web 2.0. Herausforderungen und Möglichkeiten
für die Unternehmenskommunikation.“ ...................................................................................... 6
„Vorarlbergs Employer Brands im Kampf um Talente. Kommunikations-Strategien und -
Instrumente erfolgreicher Arbeitgebermarken am Beispiel westösterreichischer
Industrieunternehmen.“ .............................................................................................................. 6
3. „Wandel der Bewerberansprache unter Employer Branding und Integrierter Unterneh-
menskommunikation. Eine Untersuchung am Fallbeispiel der Automobilindustrie Baden-
Württembergs.“
von Silke Benzin, Dipl.-Betriebsw., MSc, Marketingreferentin Vibracoustic GmbH, Weinheim
Der demographische Wandel mit seinem knapper werdenden Angebot an Arbeitskräften stellt
Unternehmen in Deutschland vor neue Herausforderungen: in Zukunft suchen sich die Arbeits-
kräfte ihren Arbeitgeber aus und nicht umgekehrt. Für den Erhalt ihrer Wettbewerbsfähigkeit
brauchen die Unternehmen aber qualifizierte Mitarbeiter. Um künftig in die Auswahl der richtigen
Bewerber zu fallen, müssen sich die Unternehmen als Arbeitgeber positionieren und Bewerber-
vorteile schaffen, die sie von anderen Arbeitgebern differenzieren. Hier wird der Einsatz von
Employer Branding und Integrierte Kommunikation für die erfolgreiche Bewerberansprache im-
mer bedeutsamer.
Die vorliegende Thesis untersucht anhand des Fallbeispiels der Automobilindustrie in Baden-
Württemberg, wie Unternehmen Employer Branding und Integrierte Kommunikation einsetzen,
um den richtigen Bewerber zu gewinnen. Die qualitative empirische Erhebung von Expertenin-
terviews aus Unternehmenskommunikation, Personalmarketing und Employer Branding zeigt,
dass die Bedeutung der Bewerberansprache in den Unternehmen steigt. Doch werden die
Kommunikationsaktivitäten meist ohne strategisches Fundament durchgeführt und nur wenig
miteinander vernetzt. Das Potenzial von Employer Branding und Integrierter Kommunikation
scheint bisher nur vereinzelt erkannt zu werden.
„Raus aus dem Elfenbeinturm! Herausforderungen an die externe Wissenschaftskommu-
nikation im Zeitalter von Web 2.0 und Social Media unter besonderer Betrachtung der
Mittlerzielgruppe Journalisten“
von Yvonne Bräutigam, Dipl.-Wi.Inf., MSc, Neue Medien, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Servicebereich "Information und Kommunikation", Zentrum für Europäische Wirtschaftsfor-
schung GmbH, Mannheim
Wissenschaft ist Bestandteil der Gesellschaft; sie verspricht Fortschritt, Innovation und Wohl-
stand. Doch Wissenschaft kostet auch Geld, und so müssen ihr Tun und ihre Ergebnisse an die
Öffentlichkeit kommuniziert werden. Hier haben Journalisten eine Vermittlerfunktion inne. Der
Wandel der Medienlandschaft durch Web 2.0 und Social Media stellt die bisherige Kommunika-
tion vor neue Herausforderungen. Diese Master Thesis beschäftigt sich daher mit der Frage, mit
welchen PR-Instrumenten in Social Media die Wissenschaftskommunikation Journalisten besser
erreichen kann.
In der auf die Literaturanalyse folgenden Empirie wurden vier Wissenschaftskommunikatoren
und zehn Journalisten in Experteninterviews befragt. Es zeigt sich, dass die externe Wissen-
schaftskommunikation generell bezüglich der Kommunikationsstrategie und Onlinekommunika-
tion Aufholbedarf hat. Social Media ist hier noch nicht angekommen, die Wichtigkeit und Her-
ausforderungen werden jedoch erkannt. Im Journalismus ist Social Media bereits fester Be-
standteil des Arbeitsalltags. Die Befragten sehen in dieser Hinsicht vielfältige Chancen für die
Wissenschaft. Es zeigt sich, dass Social Media nur als Krönung einer funktionierenden Kommu-
1 Abstracts Master-Lehrgang PR und Integrierte Kommunikation
4. nikationsstrategie eingesetzt werden sollte, um erfolgreich zu sein. Den Journalisten fehlen gute
Onlineangebote und audiovisuelle Inhalte. In Social Media sind Blogs, Podcasts, YouTube,
Facebook, Twitter, Wikipedia und XING die Anwendungen, die für Journalisten am interessan-
testen sind. Zudem werden gebündelte Plattformen und Informationen gewünscht. Hier könnten
Social Media Newsrooms eine gute Lösung darstellen.
„Wenn Medien Politik machen. Agenda-Setting als Steuerungsinstrument politischer
Kommunikation.“
von Johannes Frischmann, MSc, Pressereferent Parlamentsklub der Österreichischen Volks-
partei, Wien
In der vorliegenden Arbeit wird der Einfluss der Massenmedien auf die Politik und die politischen
Entscheidungsprozesse in Österreich unter besonderer Berücksichtigung der Agenda-Setting-
Theorie und des Rollenverständnisses von Journalisten, Medien und politischen Akteuren un-
tersucht. Eine auf Interviewleitfaden basierte Befragung von 16 Experten aus dem unmittelbaren
Wirkungsbereich der österreichischen Innenpolitik und Medienszene zeichnet ein Bild darüber,
welche Bedeutung der Agenda-Setting-Ansatz in der politischen Kommunikation hat und wie
groß der Einfluss und die Macht der Massenmedien in Österreich sind.
Der Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse und der Machtfaktor der Massenmedien wird
in dieser Arbeit folgendermaßen definiert: Der Einfluss der Medien auf die Politik beschränkt
sich auf die Ebene der Boulevardzeitungen, die in kampagnenartigen Formaten aktiv Themen
setzen und dadurch versuchen, die Politik zu steuern. Erfolgreich sind derartige Kampagnen nur
dann, wenn sich die Politik darauf einlässt und das Thema zur politischen Agenda erhebt, oder
wenn die Politik in ihrer politischen Arbeit eine schwache Performance zeigt. Massenmedien
bekommen nur so viel Macht und Einfluss, wie ihnen die Politik gibt. In diesem Spannungsfeld
kommt besonders der Grundsatz der 'kommunizierenden Gefäße' zum Tragen.
Master Thesis: Bedeutung und Möglichkeiten des Internets im Krankenhaus zur Anspra-
che von Patienten und möglichen Patienten
von Björn Kasper, MSc, Leitung Marketing und Kommunikation, Kliniken Essen-Mitte
Deutsche Krankenhäuser befinden sich in einer Umbruchphase. Waren die Gesetze des Mark-
tes für Kliniken noch vor einigen Jahren irrelevant, sehen sich die Gesundheitseinrichtungen
heute einem immer größeren Wettbewerb ausgesetzt. In den vergangenen Jahren ist ein Wech-
sel im Verhalten vieler Patienten zu beobachten. Patienten werden immer mehr zu klassischen
Kunden. Neben dem Wunsch nach einer bestmöglichen medizinischen und pflegerischen Ver-
sorgung fordern sie auch eine Dienstleistung, in der sie als Mensch im Mittelpunkt stehen.
Ein Erkrankter stellt mittlerweile immer mehr selbständige Nachforschungen über seine Krank-
heit an. Er möchte informiert sein und an der Behandlungsentscheidung beteiligt werden. Sofern
es sich nicht um einen lebensbedrohlichen Notfall handelt, suchen Menschen mit einem Leiden
nicht mehr einfach das nächste Hospital im Ort auf.
2 Abstracts Master-Lehrgang PR und Integrierte Kommunikation
5. Um an medizinisches Wissen zu gelangen und sich über die richtige Wahl eines Krankenhauses
zu informieren, stehen dem Patienten mittlerweile eine Bandbreite an Informationsangeboten im
Internet zur Verfügung. Dabei erfreuen sich die sogenannten Social Networks – Seiten wie
StudiVz oder Facebook – wachsender Beliebtheit, aber auch andere Social-Media-Angebote –
Blogs, Twitter, Video-Plattformen wie YouTube – werden zum Austausch genutzt. Hier finden
sich neben Informationen über einzelne Kliniken auch Bewertungen von Krankenhausdienstlei-
tungen.
„Lobbying im Rahmen der integrierten Kommunikation. Eignung politischer Kommunika-
tionsinstrumente bei der zukünftigen Übernahme der Produktverantwortung am Beispiel
des Batteriegesetzes.“
von Nicole Knudsen, Fachwirtin Kommunikation, MSc, Kommunikation und strategisches
Qualitätsmanagement, cyclos GmbH, Osnabrück
Lobbying hat einen schlechten Ruf. Lobbyisten stehen im Allgemeinen unter dem Verdacht,
heimlich Geldkoffer zu konspirativen Treffen zu tragen. Diese Master Thesis hat einen anderen
Ansatz. Sie stellt den weitaus häufigeren Fall des legitimen und legalen Interessenmanage-
ments von Organisationen und den demokratiefördernden Aspekt von Lobbying in den Vorder-
grund.
Lobbying muss permanent politische Realitäten reflektieren. Insbesondere für die als Fallbei-
spiel gewählte Batterieindustrie ergeben sich daraus zwei Herausforderungen: Sie muss zum
einen zukünftig die strukturellen Änderungen des Vertrags von Lissabon berücksichtigen und
zum anderen den geänderten politischen Willen, der im Zuge der Bedeutungszunahme der Pro-
duktverantwortung eine Neupositionierung der Industrie vom reinen Produzenten hin zum „Res-
sourcenmanager“ erforderlich macht. Dabei erhalten die europaweite one-voice-policy einer
kooperierenden Industrie, ein strategisches Issue Management und imagefördernde Maßnah-
men für das Produkt „Batterie“ eine wachsende Bedeutung.
„Bundesländer als Marken. Erfolgsfaktoren für die Positionierung von Bundesländern als
Marken als Teilaspekt des Standortmarketings unter besonderer Berücksichtigung der
Markenidentität“
von Franziska Köhl B.A., MSc
Durch den zunehmenden Standortwettbewerb und die voranschreitende Globalisierung ver-
schärft sich die Konkurrenzsituation vieler Standorte um attraktive Zielgruppen zunehmend. Da
heute alles zu einer Marke werden kann, was von den Zielgruppen als eine solche empfunden
wird, stellt die Markenführung auch für das Standortmarketing ein wichtiges Instrument dar. In
der vorliegenden Arbeit wird daher die Frage gestellt, was die Positionierung eines Bundeslan-
des als Marke als ein Teilaspekt des Standortmarketings, unter besonderer Berücksichtigung
der Markenidentität, erfolgreich macht.
3 Abstracts Master-Lehrgang PR und Integrierte Kommunikation
6. Aus einer umfangreichen Aufarbeitung relevanter Theorieansätze, einer Dokumentenanalyse
sowie qualitativer Experteninterviews mit Verantwortlichen des Standortmarketings aller 16
Bundesländer, ergeben sich Hypothesen, welche Erfolgsfaktoren zur Bildung einer starken
Bundesländermarke beschreiben. Neben dem Einsatz ausreichend großer Ressourcen für ge-
eignete Maßnahmen, um die Alleinstellungsmerkmale des jeweiligen Bundeslandes hervorzu-
heben, kommen hier auch die integrierte Durchführung des Standortmarketings, die kooperative
Zusammenarbeit mit politisch Verantwortlichen und der Einsatz des vollständigen Marketingin-
strumentariums zum Tragen. Diese Masterthesis schildert die aktuelle wissenschaftliche Debat-
te zum Standortmarketing, schafft Anreize den identitätsorientierten Ansatz der Markenführung
verstärkt einzusetzen und zeigt Standorten Möglichkeiten auf, sich mit Alleinstellungsmerkmalen
als unverwechselbare Marke zu positionieren.
Green Employer Branding. Eine Untersuchung der Relevanz von Corporate Environmen-
tal Responsibility deutscher Großunternehmen für deren Employer Branding
von Constanze Konow BSc, MSc, Beraterin Scholz & Friends, Düsseldorf
Global dynamische Geschäftsumfelder sowie demografische Verschiebungen und Abwande-
rungen ins Ausland sind nur einige Themen der heutigen Zeit mit denen sich Unternehmen kon-
frontiert sehen. Vor dem Hintergrund dieser sozial-ökonomischen Rahmenbedingungen werden
Mitarbeiter zur grundlegenden und langfristig bedeutendsten Ressource eines Unternehmens.
Nur wer das erkennt, weiß um die dringende Notwendigkeit sein Unternehmen als Arbeitgeber
und seine Arbeitgeberpräferenzen gegenüber bestehenden sowie potentiellen Mitarbeitern her-
auszuarbeiten und zu kommunizieren. Das Employer Branding dient dabei als strategisches
Konzept zur Entwicklung einer entsprechenden Arbeitgebermarke. Die aktuelle, gesellschafts-
politische Diskussion, angeheizt durch die jüngsten Ereignisse in Japan zeigt, dass ökonomi-
sche Fragestellungen dieser Zeit stets auch vor dem Hintergrund ökologischer Aspekte zu be-
antworten sind. Die Gesellschaft sieht diesbezüglich, neben den politischen Institutionen, vor
allem die Unternehmen in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen und bei der Beantwortung
ökologischer Fragestellungen aktiv mitzuwirken. Gesellschaftliche Verantwortung zu überneh-
men gehört dabei für Großunternehmen mittlerweile zur Tagesordnung. In Form einer Corporate
Environmental Responsibility (CER) Strategie werden ökologische Unternehmenstätigkeiten
bereits in den Berufsalltag integriert. Die Verknüpfung des Employer Branding mit den ökologi-
schen Aspekten unternehmerischen Handels hin zum Green Employer Branding beantwortet die
Frage, welche Rolle CER für das Employer Branding deutscher Großunternehmen spielt. An-
hand von acht Experteninterviews werden die anfangs aus der Theorie entwickelten For-
schungsannahmen überprüft. Die Auswertung zeigt, dass CER einen Einfluss auf das Employer
Branding hat. Dieser wird vor allen Dingen in einem positiven Imagetransfer des CER Konzepts
auf die Arbeitgebermarke gesehen. Allerdings muss sich das Thema in der Praxis noch erst
behaupten. Angesichts der aktuellen ökologischen Debatten wird man sehen, ob Green
Employer Branding in Zukunft auch in der Praxis viele Fürsprecher gewinnen kann.
4 Abstracts Master-Lehrgang PR und Integrierte Kommunikation
7. „Visuelle Kommunikation in der PR“
von David Kratz B.A., MSc, Geschäftsführer Rheinmedia GmbH, Wülfrath + Darmstadt
Visuelle Kommunikation ist integraler Bestandteil der PR. Die Master Thesis geht der Frage
nach, welche Bedeutung die kommunikative Nutzung von Bildern und Bewegtbildern für Theo-
rie, Strategie und Praxis der PR hat und in Zukunft haben kann. Dafür bündelt die Arbeit Bild-
theorien, welche sich mit kommunikativen Eigenschaften von Fotos, Animationen, Videos und
anderen Bildmedien beschäftigen und führt diese mit der PR-Theorie zusammen. Die Ergebnis-
se zeigen, dass Bilder auf emotionaler und rationaler Ebene eine Vielzahl von Potenzialen für
das Kommunikationsmanagement bieten, aber auch Risiken bergen können. Dies bestätigen
auch die befragten Experten aus deutschen Großunternehmen und Agenturen. Die quantitative
und qualitative Analyse verschiedener Kommunikationsmittel von börsennotierten Unternehmen
macht deutlich, dass kommunikative Bilder – besonders im Vergleich zum Text – derzeit häufig
eine untergeordnete Rolle spielen. Auch die Online-PR nutzt trotz der visuellen und technischen
Möglichkeiten des Webs nur selten in größerem Umfang visuelle Kommunikationsmittel. Die
steigende Nutzung digitaler Medien macht den aktiven Einsatz von Bildern und Bewegtbildern
aber auch aus Sicht der Experten zunehmend notwendig. Dabei bieten integrative und dialogi-
sche Formen visueller Kommunikation erhebliche Potenziale, sofern dabei der Einsatz von Bil-
dern in der PR sowohl strategisch als auch operativ umfassend berücksichtigt wird.
„Führungskommunikation in Veränderungsprozessen in kleinen und mittleren Unterneh-
men am Beispiel von Restrukturierungen in süddeutschen IT- und Industrieunternehmen“
von Lena Pinczuk, Dipl.-Technikred., MSc, Leiterin Unternehmenskommunikation, Sonotronic
Nagel GmbH, Karlsbad
Veränderungen sind heute alltäglich. Für Unternehmen ist es eine besondere Herausforderung,
auf den konstanten Wandel ihrer Umgebung zu reagieren, um auch zukünftig in ihren Märkten
erfolgreich zu sein. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen zusätzlich vor der Proble-
matik, nur begrenzte zeitliche, finanzielle und personale Ressourcen für die Bewältigung dieser
gesteigerten Komplexität zur Verfügung zu haben. Von ihren Führungskräften sind deshalb
Höchstleistungen gefordert. Sie sind die Schnittstelle zwischen der Unternehmensleitung und
den Mitarbeitern.
Anhand von Restrukturierungen in süddeutschen IT- und Industrieunternehmen wird in dieser
Master Thesis theoretisch und empirisch untersucht, wie Führungskräfte diese Restrukturie-
rungsprozesse durch Kommunikation beeinflussen und zum angestrebten Ziel führen können.
Aus Interviews mit Führungskräften aus KMU und externen Kommunikations- oder Unter-
nehmensberatern zeigt sich, dass es nicht nur auf die Gestaltung der Kommunikation ankommt,
sondern auch auf die Vorrausetzungen, welche auf die Führungskommunikation einwirken. Ne-
ben der inneren Haltung gegenüber der Veränderung spielen in KMU auch die Absprachen un-
ter den Führungskräften und die Unterstützung der Unternehmensleitung eine wichtige Rolle bei
der Veränderungskommunikation. Obwohl sie hierbei die Hauptakteure in Unterhemen sind,
werden mittelständische Führungskräfte nicht spezifisch weitergebildet und nur selten beraten.
Da die Kommunikation in KMU in Restrukturierungen nicht strategisch verankert ist, wird sie von
den Führungskräften hauptsächlich intuitiv bewältigt, wobei dies in Konfliktsituationen und im
5 Abstracts Master-Lehrgang PR und Integrierte Kommunikation
8. Umgang mit Widerstand nicht ausreicht, wie die Untersuchung zeigt. Gegenüber Großunter-
nehmen haben Führungskräfte in KMU zwar deutlich mehr Verantwortung in der Veränderungs-
kommunikation, jedoch begünstigt die kleinere Unternehmensgröße mit ihren kurzen Wegen,
flachen Hierarchien und langjährigen Mitarbeitern die so wichtige personale Kommunikation zu
Veränderungsthemen. Dies müssen Führungskräfte für sich nutzen, damit sie Veränderungs-
prozesse zum Erfolg bringen können.
„Social Media Fails. Krisenkommunikation im Web 2.0. Herausforderungen und Möglich-
keiten für die Unternehmenskommunikation.“
von Viktoria Rüpke B.A., MSc, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, gmp
Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg
Im Rahmen der vorliegenden Master Thesis wird das bislang wissenschaftlich nur wenig er-
schlossene Thema der „Krisenkommunikation 2.0“ umfassend dargestellt und beleuchtet. Ob-
wohl das Web 2.0 und hier insbesondere Social Media bereits als kommunikatives Standardin-
strument vieler großer Unternehmen genutzt wird, ist immer noch wenig bekannt über seinen
Einfluss im Rahmen von Unternehmenskrisen.
Die Arbeit soll verdeutlichen, wie Social Media die Krisenentwicklung und die Krisenanfälligkeit
von Unternehmen beeinflusst und welche Möglichkeiten und Grenzen es Unternehmen in der
kommunikativen Krisenprävention und -bewältigung bietet bzw. setzt. Eine anschließende empi-
rische Studie, bei der Kommunikationsexperten großer deutscher Unternehmen sowie externe
Kommunikationsberater befragt wurden, gibt einen Einblick, wie Social-Media-Anwendungen
gegenwärtig als Instrument genutzt werden und wie es im Hinblick auf Krisen eingeschätzt wird.
Die Aufarbeitung des Themas zeigt, dass in den Unternehmen „Krisenkommunikation 2.0“ we-
nig strategisch eingesetzt wird und organisatorisch kaum verfestigt ist. In besonderem Maße gilt
dies für die präventiven Kommunikationsmöglichkeiten. Darüber hinaus zeigen viele der befrag-
ten Unternehmen noch deutliche Unsicherheiten im Umgang mit Social Media.
„Vorarlbergs Employer Brands im Kampf um Talente. Kommunikations-Strategien und
-Instrumente erfolgreicher Arbeitgebermarken am Beispiel westösterreichischer Indust-
rieunternehmen.“
von Laura Schmidt, MSc, Leiterin Interne Kommunikation, Rhomberg Bau, Bregenz
Der Arbeitsmarkt begegnet heute verschiedenen Problemfeldern: der demografische Wandel
bringt eine Verknappung der Ressource Arbeitskraft mit sich, die Globalisierung einen stärker
werdenden Konkurrenzdruck – nicht nur um Kunden, sondern eben auch um Fachkräfte, dazu
kommt ein gesellschaftlicher Wertewandel, der immer loser werdende emotionale Bindungen
von Mitarbeitern an ihre Arbeitsstelle nach sich zieht. Langfristig wird es für Unternehmen im-
mer schwieriger, passende Arbeitskräfte anzusprechen, für sich zu gewinnen – und zu halten.
Die sich daraus ergebende Situation wird heute oft etwas martialisch als „War for Talent“ be-
zeichnet.
6 Abstracts Master-Lehrgang PR und Integrierte Kommunikation
9. Um diesen Problemfeldern am Arbeitsmarkt zu begegnen, sind gute Personalmanagement- und
Kommunikationsstrategien gefragt. Etabliert hat sich in diesem Zusammenhang vor allem das
„Employer Branding“, die Arbeitgebermarken-Führung. Dieser in der Kommunikationswissen-
schaft noch recht neuen Disziplin widmet sich die vorliegende Masterthesis. Besonderes Au-
genmerk wird dabei auf den strategischen Aufbau einer Employer Brand, ihre Umsetzung über
verschiedene Kommunikationsinstrumente und die Effekte auf das Recruiting gelegt.
Anhand von sechs Fallstudien, allesamt Industrieunternehmen im B2B-Bereich am Standort
Vorarlberg, werden die kausalen Zusammenhänge zwischen Employer Branding-Strategien und
-Instrumenten und dem Rekrutierungserfolg untersucht und so Erfolgsfaktoren für Employer
Branding definiert. Zu diesen gehören: der gesamthaft strategische Aufbau der Employer
Brand, ein klarer Zielgruppenfokus und eine eindeutige Positionierung, die den Kernwerten des
Unternehmens entspricht.
7 Abstracts Master-Lehrgang PR und Integrierte Kommunikation