2. Ali Celik
Abgrenzung der Begriffe…
Transkulturell
Hier stehen die verschiedenen Kulturen im Hinblick
auf ihre Gemeinsamkeiten im Vordergrund.
Interkulturell
Hier richtet sich der Blick mehr auf die kulturell
bedingten Unterschiede.
3. Ali Celik
Die Ausgangslage
Vor gut 55 Jahren kamen die ersten „Gastarbeiter“
nach Deutschland
Der 1 Millionste Gastarbeiter
Herr Rodrigues (1964).
Er wurde bei seiner Ankunft
in Deutschland mit einem
Blumenstrauß begrüßt und
bekam ein Moped geschenkt.
4. Ali Celik
Die Ausgangslage
1955 schloss Deutschland das erste
Anwerbeabkommen mit Italien ab, es folgten
Spanien, Griechenland, die Türkei, Marokko
und 1964 Portugal
Nach und nach kamen die Ehefrauen nach und
dann kamen die ersten „Ausländerkinder“ in
Deutschland zur Welt
5. Ali Celik
Die Ausgangslage
Keiner sollte und wollte sich „integrieren“
Die Gastarbeiter sollten und wollten wieder in
ihre Heimat
Das Ziel wieder in die Heimat zu gehen ist
immer noch da, wird aber nur sehr selten
umgesetzt
Aus verschiedenen Gründen…
6. Ali Celik
Die Kinder, Enkel und Urenkel sind
in Deutschland
Man hat sich hier was „aufgebaut“
Das Gesundheitssystem in das man auch
jahrzehntelang eingezahlt hat, ist besser
7. Ali Celik
Aus demographischer Sicht:
Nach einer Studie des Statistischen
Bundesamtes 2006 besitzen 7,3 Mio (8,8%)
der Bundesbürger eine ausländische
Staatsangehörigkeit
15,3 Mio. Menschen weisen einen sogenannten
“Migrationshintergrund” auf.
8. Ali Celik
Aus demographischer Sicht:
Lebten 2003 knapp 800 000 Migranten über
60 Jahre in Deutschland, werden es 2010
rd. 1,3 Millionen sein.
9. Ali Celik
Anteil der Migranten in Deutschland in %
6
30
18 28
7
11
EU
Asien
Türkei
Afrika
Ehem.Jugoslawien
Ehem.UdSSR
10. Ali Celik
Aus medizinischer und pflegefachlicher Sicht:
Der Mangel an sprachlicher und kultureller
Verständigung führt in allen Bereichen der
gesundheitlichen Versorgung zu Informations-
defiziten
Falsche pflegerische und medizinische
Handlungsansätze können die Folge sein
11. Ali Celik
Aus medizinischer und pflegefachlicher Sicht:
Ein falscher Ansatz produziert…
Fehldiagnosen
lange Liegezeiten
„Non-Compliance“
zusätzliche kostspielige Apparatebefunde
12. Ali Celik
Aus medizinischer und pflegefachlicher Sicht:
Ein falscher Ansatz produziert…
Drehtüreffekte
„Doctorhopping“
Gabe von Medikamenten aus Hilflosigkeit
Gesundheitsprozess wird verlangsamt
19. Ali Celik
Krankheit wird gerade bei Menschen aus
dem asiatischem und afrikanischem Raum
oft als bedrohlich empfunden und gilt als
exogen verursacht
Prävention spielt keine große Rolle!
Strafe…Schicksal…
20. Ali Celik
Kommunikation
► Muttersprache vermittelt Vertrauen
► Emotionen können oft nur in der Muttersprache
vermittelt werden
► Sämtliche Erhebungen, die zur Pflege und
medizinischen Versorgung nötig sind, wären
in der Muttersprache des Patienten wertvoller
21. Ali Celik
Kommunikation
► Die Erkenntnisse beim Thema Demenz und
Migration sind noch recht frisch
► Aber festzustellen ist, dass die hinzu gelernte
Sprache teilweise bis ganz vergessen wird
22. Ali Celik
Viel Besuch bedeutet Wertschätzung
und sollte als Ressource gesehen
und genutzt werden
23. Ali Celik
Nur Fleisch, das rituell geschlachtet, also
geschächtet wurde, ist für Angehörige des
muslimischen Glaubens erlaubt und wird ‘halal’
genannt.
Anderes Fleisch wird nicht verzehrt –
besonders kein Schweinefleisch.
Muslime trinken keinen Alkohol.
Ernährung
24. Ali Celik
Hierauf können wir achten, wenn „unser“ Patient
ins Krankenhaus kommt:
Es kommt vor, dass das angebotene Essen
stehen gelassen wird, weil es in der Zubereitung
nicht ihren Gewohnheiten entspricht.
Oft bringen Angehörige ihnen Essen mit, das
zu Hause zubereitet wurde.
Ernährung
25. Ali Celik
Der Intimbereich einer moslemischen Frau, darf
auch nur von einer Frau gesehen bzw. behandelt
werden. Ebenso ist es beim moslemischen Mann.
Der Intimbereich kann je nach Tradition den
ganzen Körper betreffen
Selbst das Blutdruck messen oder die Wund-
behandlung kann als Eingriff in den Intimbereich
empfunden werden
Intimbereich
26. Ali Celik
Bei Frauen ist das Tragen eines Kopftuches oft
ein wichtiger Bestandteil des Glaubens. Ebenso
sollte Ihre Kleidung nicht körperbetonend sein
Bei den Männern sollten nur der Unterarm, und
allenfalls die Waden zum Vorschein kommen.
Kleiden
27. Ali Celik
Bei beiden Geschlechtern sollte der Scham-
haarbereich, wie auch die Achselbehaarung stets
entfernt werden.
Traditionell wird "fließendes Wasser" zur
Reinigung verwendet, kein "stehendes".
Hygiene
28. Ali Celik
Da vor jeder Gebetszeit (bis zu 5 täglich) eine
Reinigung erfolgen muss, sind bei
hilfebedürftigen Muslimen das Gesicht, die
Ohren, die Hände bis zum Ellebogen und die
Füße zu waschen.
Auch vor jeder Mahlzeit muss einem Muslim
die Möglichkeit gegeben werden, sich die
Hände zu waschen.
Hygiene
29. Ali Celik
Bei der Begrüßung sensibel sein und
herausfinden, ob man nichtgleichgeschlechtlichen
Personen die Hand reichen sollte
Schuhe ausziehen
(dabei Arbeitsschutz beachten! z.B. mit Überziehschuhen)
Bei der Grundpflege nur das nötigste an Haut
unbedeckt lassen
Nützliche Tipps…
30. Ali Celik
Mit laufendem Wasser waschen
Intimhygiene immer mit Wasser, dabei z.B. bei
der aktivierenden Pflege nicht die rechte Hand der
Pflegebedürftigen einsetzen
Gegessen und getrunken wird nur mit der
rechten Hand
Nützliche Tipps…
31. Ali Celik
Beim Waschen wird viel Seife/Schaum und
Wasser verbraucht
Es wird in der Regel nicht gebadet, nur
geduscht
Beim Duschen wird möglicherweise die
Unterwäsche nicht ausgezogen
Nützliche Tipps…