Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Duisburg-Essen
NPK2012 - Simone Weil: Gewalt macht den Menschen zur Sache
1. „Gewalt macht den Menschen
zur Sache.“
(Simone Weil)
Daniel Holzem Lernwege gehen
Fortbildung und Beratung
für Einrichtungen der Alten- u. Krankenhilfe
2. „Wann haben Sie
einem Menschen
das letzte Mal
Gewalt zugefügt?“
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3. „Gewalt macht den Menschen zur Sache“
Was ist „Gewalt“
„Die Einwirkung auf einen anderen, der dadurch
geschädigt wird – entweder durch Handeln oder durch
unterlassenes Handeln.“
„Immer, wenn jemand durch das Verhalten eines
anderen verletzt wird oder sich verletzt fühlt!“
„Gewalt ist jede Kraft- oder Machteinwirkung auf
Menschen oder Sachen, und zwar in negativer Weise.“
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4. „Gewalt macht den Menschen zur Sache“
Orte und Täter der „Gewalt“
Gewalt kann überall dort stattfinden, wo Menschen
miteinander leben.
In der Alten- und Krankenhilfe in allen professionellen
und privaten Pflege- und Betreuungskontexten.
Als Täter kommen alle Beteiligten in Frage:
Mitarbeitende
Leitende
Bewohner/Patienten
Angehörige
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5. „Gewalt macht den Menschen zur Sache“
Ausprägungen von Gewalt
Physisch:
z.B. körperliche Verletzungen, Leiden lassen, freiheitsentziehende
Maßnahmen, Zudringlichkeiten, Missbrauch von Medikamenten
Psychisch-seelisch:
z.B. Demütigung, Beleidigung, Einschüchterung, Mobbing,
Informationen vorenthalten, ignorieren, abfällige Gesten, verkindlichen,
bevormunden, Phrasen, Lärm
Sozial:
z.B. isolieren, in Gesellschaft sein, ignorieren der Privatsphäre,
verkindlichen
Juristisch-staatlich:
z.B. Körperverletzung, Diebstahl, Betrug, Erpressung, Bestechung,
Freiheitsberaubung, Körperverletzung, Nötigung
Institutionell-strukturell:
z. B. unflexible Arbeitsabläufe, beziehungsferne Pflegesysteme,
fehlende Kommunikationsstrukturen, Fachkraftquoten
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6. „Gewalt macht den Menschen zur Sache“
Gewaltbegegnung
1. Ruhe bewahren
2. Selbstschutz
3. Schutz des Opfers
4. Schutz des Täters
5. Aufarbeitung der Situation:
Analyse der Sachebene
Analyse der Emotionsebene
Entwicklung möglicher Ursachen
Analyse der aktuellen Handlungsstrategie
Entwicklung des Optimierungsbedarfs
Entwicklung und Implementierung einer
Prophylaxe Daniel Holzem Lernwege gehen
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7. „Gewalt macht den Menschen zur Sache“
Gewaltprophylaxe durch Fachlichkeit
„Was ich mit Dir tue ist das Richtige für Dich!“
z. B. Berührung
• Anlass der Berührung
• Intimität und Privatsphäre
• Nähe und Distanz
• Orte der Berührung
• Berührungsqualität
• Lagern oder Bewegen?
• Berührungskonzepte
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8. „Gewalt macht den Menschen zur Sache“
Gewaltprophylaxe durch Kommunikation
„Deine Reaktionen ignoriere ich!“
z. B. zum Thema Miteinander reden
• Meine Kinderstube: Kommunikationsregeln, Anklopfen,
Begrüßen, Erklären
• „Ist noch Kaffee da?“ - meine vier Ohren
• Von der Man- zur Ich-Botschaft
• Feedback hören und geben: loben und kritisieren
• Strukturierte, professionelle Kommunikation
• Kommunikationsmodelle
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9. „Gewalt macht den Menschen zur Sache“
Gewaltprophylaxe durch Haltung
„Ich mache mit Dir was ich will!“
z. B. zum Thema Menschenbild
• Mein Menschenbild?
• Typologien: materialistisch, biologistisch, christlich,
humanistisch
• Konsequenzen für mein Handeln
• professionelle Grundhaltung: Annahme, Akzeptanz,
Wertschätzung, Empathie …
• Meine Eigenschaften als Quelle der Gewalt?
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10. „Gewalt macht den Menschen zur Sache“
Gewaltprophylaxe durch Psycho-Hygiene
„Ich lasse meinen Ärger an Dir aus!“
z. B. zum Thema Stress
• Mein Stresslevel!
• Meine Grenzen!
• Was tue ich, um es mir gut gehen zu lassen?
• Meine privaten „Batterien“, z.B. Sport und Bewegung,
Sozialkontakte, Hobbies, Spiritualität
• Meine beruflichen „Batterien“, z.B. Anerkennung,
Supervision, Rückzugsräume, legale Auszeiten,
kollegiale Beratung / Fallbesprechungen
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11. „Gewalt macht den Menschen zur Sache“
Gewaltprophylaxe
Management
Psycho-Hygiene Haltung
GEWALT-
PROPHYLAXE
Fachlichkeit Kommunikation
Management
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12. „Gewalt macht den Menschen zur Sache“
Gewaltprophylaxe als gesamtbetriebliche Aufgabe
Gewaltprophylaxe geht alle haupt- und
ehrenamtlichen Mitarbeiter und Leitenden an.
Jeder ist verantwortlich für sein Handeln und
dessen Gewaltlosigkeit.
Jeder ist verantwortlich für die Anzeige und
Aufarbeitung wahrgenommener Gewalt.
Diese Verantwortung ist nicht delegierbar!
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13. „Gewalt macht den Menschen zur Sache“
Die Charta der Rechte
pflege- und hilfebedürftiger Menschen
„Auch und gerade
hilfe- und pflegebedürftige Menschen
haben dieselben Rechte der Menschenwürde
wie alle anderen auch!“
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14. „Gewalt macht den Menschen zur Sache“
Die Charta der Rechte
pflege- und hilfebedürftiger Menschen
Jeder hilfe- und pflegebedürftige Mensch hat das Recht …
auf Hilfe zur Selbsthilfe sowie auf Unterstützung, um ein
möglichst selbstbestimmtes und selbständiges Leben
führen zu können.
(Artikel 1: Selbstbestimmung und Hilfe zur Selbsthilfe)
vor Gefahren für Leib und Seele geschützt zu werden.
(Artikel 2: Körperliche und Seelische Unversehrtheit, Freiheit und Sicherheit)
auf Wahrung und Schutz seiner Privat- und Intimsphäre.
(Artikel 3: Privatheit)
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15. „Gewalt macht den Menschen zur Sache“
Die Charta der Rechte
pflege- und hilfebedürftiger Menschen
Jeder hilfe- und pflegebedürftige Mensch hat das Recht …
auf eine an seinem persönlichen Bedarf ausgerichtete,
gesundheitsfördernde und qualifizierte Pflege, Betreuung
und Behandlung.
(Artikel 4: Pflege, Betreuung und Behandlung)
auf umfassende Informationen über Möglichkeiten und
Angebote der Beratung, der Hilfe der Pflege sowie der
Behandlung.
(Artikel 5: Information, Beratung und Aufklärung)
auf Wertschätzung, Austausch mit anderen Menschen
und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
(Artikel 6: Kommunikation, Wertschätzung und Teilhabe an der Gesellschaft)
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16. „Gewalt macht den Menschen zur Sache“
Die Charta der Rechte
pflege- und hilfebedürftiger Menschen
Jeder hilfe- und pflegebedürftige Mensch hat das Recht …
seiner Kultur und Weltanschauung entsprechend zu
leben und seine Religion auszuüben.
(Artikel 7: Religion, Kultur und Weltanschauung)
in Würde zu sterben.
(Artikel 8: Palliative Begleitung, Sterben und Tod)
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17. Die Gewalt
(Erich Fried)
Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit.
Raum für Ihre Fragen.
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