4. Datenschutz
• Datenschutz bezeichnet den Schutz des Einzelnen vor dem Missbrauch
personenbezogener Daten
• Jeder soll grundsätzlich selbst entscheiden können, wem wann welche seiner
persönlichen Daten zugänglich sein sollen
• Datenverarbeitung, Datenerfassung, Datenhaltung, Datenweitergabe und
Datenanalyse werden immer einfacher
• Überwachung:
– Telekommunikationsüberwachung zur Verbrechensbekämpfung
– Überwachung von Banktransaktionen zur Aufdeckung von Steuerdelikten
– Mitarbeiterüberwachung zur Effizienzsteigerung
– Handel: Kundenprofile, Zahlungsfähigkeit
28.04.2012 Nancy Weber 4
5. Vorratsdatenspeicherung
• Dezember 2007: Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikations-
überwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen: Es
verpflichtet alle Anbieter von Telekommunikation, die mehr als 10.000 Kunden
haben, die sogenannten Verbindungsdaten für sechs Monate zu speichern.
• Speicherung der Rufnummern der Gesprächsteilnehmer, Uhrzeit des
Telefonats, Absender und Empfänger von SMS, der ungefähre Standort von
Handy-Nutzern bei Telefonaten, sowie Nutzerinformationen beim Surfen im
Internet und beim Versand von E-Mails
• 31.12.2007: 35.000 Gegner reichen Verfassungsbeschwerde ein
• März 2010: Das Bundesverfassungsgericht kippt das bestehende Gesetz: nicht
mit dem Telekommunikationsgeheimnis vereinbar, Grundsatz der
Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt
Vorratsdatenspeicherung trotzdem unter bestimmten Bedingungen durchaus
mit den Grundgesetz vereinbar
28.04.2012 Nancy Weber 5
6. Vorratsdatenspeicherung
• 2011: „Quick-freeze“-Verfahren: vorübergehende Unterbrechung der
routinemäßigen Löschung der Telekommunikationsdaten per Antrag für
die Strafverfolgung, Vorlage eines richterlichen Beschluss,
Aushändigung der gespeicherten Daten an die Strafverfolgungsbehörde
• EU – Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland: EU-Richtlinie
nicht bis Jahresende umgesetzt hohe Geldstrafen
• Hauptkritikpunkt: jeder Bürger ist potenziell verdächtig wird
überwacht, Unschuldsvermutung wird damit abgeschafft
• Handlungsmuster, Abweichungen hiervon feststellbar
• Profil: Gewohnheiten und Vorlieben, menschliche Beziehungen,
Bewegungsprofil
28.04.2012 Nancy Weber 6
8. Öffentlichkeitsfahndung via Facebook?
Die Konferenz der Innenminister der Länder (IMK) beschäftigt sich
mit der Frage, ob Polizeibehörden bundesweit ihre
Fahndungsmeldungen auch über Facebook verbreiten sollen.
Schon seit einiger Zeit betreibt die Polizei der niedersächsischen
Landeshauptstadt Hannover eine entsprechende Fanpage. In einer
kürzlich vorgestellten Bilanz kommt die Hannoveraner Polizei zu
einer positiven Bewertung: die Polizei-Seite stoße auf reges
Interesse und habe bereits jetzt mehr als 80.000 registrierte "Fans".
Vor allem aber sei es durch die Fahndungsausschreibungen in
Facebook möglich gewesen, mehrere Straftaten aufzuklären,
darunter auch den Mord an einer jungen Frau.
28.04.2012 Nancy Weber 9
9. Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)
• regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten, die in IT-Systemen
oder manuell verarbeitet werden
• regelt Datenerhebung, Datenverarbeitung und Datennutzung
• personenbezogenen Daten: Name, sowie Daten, die Personen
bestimmbar machen (Telefonnummer, E-Mail-Adresse, IP-Adresse beim
Surfen, Personalnummer)
• Abschnitt 1 (§§ 1–11): allgemeine und gemeinsame Bestimmungen
• Abschnitt 2 (§§ 12–26):Datenverarbeitung für öffentliche Stellen
• Abschnitt 3 (§§ 27–38a) Datenverarbeitung für private Stellen
• Abschnitt 4 (§§ 39–42) Sondervorschriften
• Abschnitt 5 (§§ 43–44) Straf- und Bußgeldvorschriften
• Abschnitt 6 (§§ 45–46) Übergangsvorschriften
28.04.2012 Nancy Weber 10
10. Datensicherheit - Anlage zu § 9 BDSG Satz 1
1. Zutrittskontrolle: Unbefugten ist der Zutritt zu entsprechenden
Datenverarbeitungsanlagen zu verwehren
2. Zugangskontrolle: keine Nutzung der Datenverarbeitungsanlagen durch Unbefugte
(i.d.R. durch Login und Passwort)
3. Zugriffskontrolle: Einsatz einer Berechtigungsstruktur (z.B. Benutzerrechte)
4. Weitergabekontrolle: keine Veränderung, Einsichtnahme, Löschung von Daten bei
ihrer elektronischen Übertragung, ihres Transports oder Speicherung
5. Eingabekontrolle: es muss nachträglich festgestellt werden können, ob und von wem
personenbezogene Daten eingegeben, verändert oder entfernt wurden
6. Auftragskontrolle: personenbezogene Daten, die im Auftrag verarbeitet würden,
dürfen nur entsprechend den Weisungen des Auftraggebers verarbeitet werden
7. Verfügbarkeitskontrolle: personenbezogene Daten sind gegen (mutwillige o. zufällige)
Zerstörung oder Verlust zu schützen (insbesondere durch Sicherungskopien)
8. Trennungsgebot: personenbezogene Daten, die zu unterschiedlichen Zwecken
erhoben wurden, müssen getrennt verarbeitet werden
28.04.2012 Nancy Weber 11
11. Kosten des Datenschutzes
• Datenschutzbeauftragter
• betriebliche Datenverarbeitung: Zugriffsrechtverwaltung, Lösch-,
Archivierungs- und Sperrfunktionen
• Anfragen von Dritten über gespeicherte Daten und Korrektur-
bzw. Löschforderungen
• Dokumentation und Prüfung der vorgenommenen Maßnahmen
des Datenschutzes
28.04.2012 Nancy Weber 12
Jede nichtöffentliche Stelle (z. B. Unternehmen), in der zehn oder mehr Personen ständig
mit der Bearbeitung personenbezogener Daten mittels elektronischer Datenverarbeitung
beschäftigt sind, benötigt einen Datenschutzbeauftragten
12. Datenschutzbestimmungen Online-Shop
28.04.2012 Nancy Weber 13
„Im Rahmen des gesetzlich Zulässigen und unter Berücksichtigung Ihrer jeweiligen
schutzwürdigen Interessen an dem Ausschluss der Übermittlung oder Nutzung können
wir zur Bonitäts- und Kreditprüfung bei Bestellungen Adress- und Bonitätsdaten an
andere Konzernversandhandelsunternehmen sowie ggf. an die SCHUFA 65203
Wiesbaden weitergeben und anfragen.“
Bei Erstbestellungen auf Rechnung und Ratenkäufen nutzen wir neben anderen
Bonitätsdaten auch Anschriftendaten, um das Risiko von Zahlungsausfällen im
Einzelfall abschätzen zu können.
Webtracking:
Auf dieser Webseite werden Informationen über das Surfverhalten der Webseiten-
Besucher zu Marketingzwecken in anonymisierter Form gesammelt und gespeichert. Diese
Daten werden mithilfe von so genannten Cookie-Textdateien auf Ihrem Computer
gespeichert und erlauben es uns, in anonymisierter Form das Surfverhalten zu analysieren.
Sie können der vollkommen anonymen Analyse Ihres Surfverhaltens hier widersprechen.
13. 28.04.2012 Nancy Weber 14
Facebook Social Plugins: Wenn Sie eine Seite von www.otto.de besuchen, die ein
solches Plug-in enthält, stellt Ihr Browser eine Verbindung zu Facebook her und die
Inhalte werden von Facebook geladen. Ihr Besuch auf den Seiten von www.otto.de
kann dadurch ggf. von Facebook nachverfolgt werden, wenn Sie einen Account bei
Facebook besitzen oder schon einmal eine Seite mit Facebook Social Plug-ins
besucht haben. Darüber hinaus bekommt Facebook direkt Informationen von
Ihnen, wenn sie ein solches Social Plug-in nutzen (z.B. Klick auf den LIKE-Button)
Dieses ist notwendig, um die Informationen mit Ihren Freunden zu teilen.
Des Weiteren haben sie die Möglichkeit der Anzeige von Facebook Social Plugins hier
zu widersprechen.
Retargeting Technologien: Diese Website verwendet im Internet Retargeting-
Technologie. Diese ermöglicht es, auf Websites unserer Partner gezielt jene Internet
User mit Werbung anzusprechen, die sich bereits für unseren Shop und unsere
Produkte interessiert haben. Aus Studien wissen wir, dass die Einblendung
personalisierter, interessenbezogener Werbung für den Internet User interessanter ist
als Werbung, die keinen solchen persönlichen Bezug hat. Die Einblendung der
Werbemittel erfolgt beim Retargeting auf der Basis einer Cookie-basierten Analyse des
vorherigen Nutzerverhaltens.
Wenn Sie nicht möchten, dass Ihnen interessenbezogene Werbung angezeigt wird,
können Sie diese Funktion hier deaktivieren.
14. Werbekontaktaufnahmen: Opt-in/Opt-Out?
• Verfahren, bei dem der Endverbraucher Werbekontaktaufnahmen vorher
explizit bestätigen muss
• Der BGH hat für Einwilligungen von Verbrauchern in den Empfang von SMS-
oder E-Mail-Werbung im Urteil vom 16. Juli 08 ein klares „Opt-in“-Prinzip
festgelegt.
• „Double-Opt-In-Verfahren" vs. „Confirmed Opt-in“
• In Deutschland sind bestimmte Werbemaßnahmen nur nach erklärter oder
mutmaßlicher Einwilligung zulässig. Dies ist vor allem im Gesetz gegen den
unlauteren Wettbewerb, § 7, Absatz 2, Nummer 2 und 3 von 2004 geregelt.
– Das Opt-In Zustimmungskästchen darf nicht vorausgefüllt sein
– Das Opt-In Zustimmungskästchen darf kein Pflichtfeld sein
– Das Opt-In Zustimmungskästchen muss eine transparente Textformulierung haben
– Sie müssen genau darüber belehren, welche Datenmerkmale Sie speichern, wozu und
was Sie damit machen
– Pauschale Einwilligungen für eine allgemeine Weitergabe aller Daten an Dritte ist
unwirksam.
28.04.2012 Nancy Weber 15
15. Suchmaschinen
28.04.2012 Nancy Weber 16
• Interessen
• Familien-
verhältnisse
• Politische
Überzeugung
• Gesundheits-
zustand, etc.
• Suchbegriffe
• Zeitpunkt des
Besuchs
• ausgewählte
Links
• IP Adresse
www.google.com/ads/preferences
18. Facebook
• Sammlung von Daten von Nicht-Mitgliedern über Adressbücher
• durchschaubare Gruppenstrukturen
• Mögliche Rückschlüsse über nicht angegebene Daten über
Freunde, Interessen durch die Berechnung statistischer
Wahrscheinlichkeiten
28.04.2012 Nancy Weber 19
20. Social Media Buttons
Beschluss der obersten Aufsichtsbehörden für den Datenschutz im nicht-
öffentlichen Bereich (Düsseldorfer Kreis am 08. Dezember 2011)
• „Das direkte Einbinden von Social Plugins in Websites deutscher Anbieter,
wodurch eine Datenübertragung an den jeweiligen Anbieter des Social Plugins
ausgelöst wird, ist ohne hinreichende Information der Internetnutzerinnen und
-nutzer und ohne ihnen die Möglichkeit zu geben, die Datenübertragung zu
unterbinden, unzulässig.“
28.04.2012 Nancy Weber 21
23. ACTA
• internationale Standards im Kampf gegen Produktpiraterie und
Urheberrechtsverletzungen
• Durchsetzung von Schutzrechten für das geistige Eigentum als
Mindeststandards
• Abschnitt 5 Artikel 27: Grundsätzlich soll geistiges Eigentum im digitalen
Umfeld genauso behandelt werden wie außerhalb
• ACTA-Unterzeichner: Kanada, Australien, Japan, Marokko, Neuseeland,
Südkorea, Singapur, USA, EU, Österreich, Belgien, Bulgarien, die
Tschechische Republik, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Ungarn, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Polen,
Portugal, Rumänien, Slowenien, Spanien, Schweden und das Vereinigte
Königreich
• In-Kraft-treten: Ratifizierung von ACTA durch 6 Staaten
28.04.2012 Nancy Weber 24
24. ACTA – pro & contra
Diskussion
28.04.2012 Nancy Weber 25
38. Ein Blick in die Zukunft
28.04.2012 Nancy Weber 39
39. Suche wird sozial
• Google+ als Kern der sozialen Suche
• alle Suchanfragen angereichert mit Informationen aus dem persönlichen
Google+ Netzwerk, auch von Google+ Seiten
• Suchergebnisse zugeschnitten auf die eigenen Vorlieben und die von Freunden
• Empfehlungen zu Nutzern passend zur Suchanfrage
28.04.2012 Nancy Weber 40
42. Suche wird semantisch
• Daten werden für Maschinen lesbar gemacht
• Inhalte automatisch auslesen: Angaben unterschiedlich formatiert und
an verschiedenen Stellen eingebettet
• Beziehung von Daten zu anderen Informationen
• einheitliche Formate und Auszeichnungen notwendig
• Beliebige Kombination vereinheitlichter Daten – quellenunabhängig
• Daten nicht mehr nur isoliert pro Webseite verfügbar
• Erkennen von Synonymen
28.04.2012 Nancy Weber 43
47. Mobile Facts
• Rund ein Drittel der Internet-Nutzer (34,9 Prozent) surfen
inzwischen auch mobil im Netz
• Knapp 80% der Befragten surfen täglich bis zu einer Stunde mobil
im Netz
• Abrufen und Empfang von E-Mails (23%)
• Checken von Wetterseiten (19%)
• Social Media (18%)
• News (16%)
• Suche (16%)
28.04.2012 Nancy Weber 48
50. Mobiles Marketing mit Website oder App?
Mobile Website
Pro
• wird von Suchmaschinen gefunden
• gelerntes Surf-Erlebnis
• vergleichsweise kostengünstig
• kann wie gewohnt verlinken
Contra
• leicht eingeschränkte Usability
• noch geringe Reichweite
• wird im Vergleich zur App als weniger hochwertig
wahrgenommen
28.04.2012 Nancy Weber 51
51. Mobiles Marketing mit Website oder App?
App
Pro
• native Apps bieten hervorragende Usability
• bei Nutzern sehr beliebt
• einfache Integration von Telefonfunktionen
• viele Funktionen sind auch offline nutzbar
Contra
• für jedes Smartphone-Betriebssystem wird in der Regel eine eigene App
benötigt
• Optimierung ist an ein Update des Nutzers gekoppelt
• muss heruntergeladen werden
• kann nicht über einen Link angesteuert werden
• vergleichsweise teuer (Entwicklung, Pflege, App- Vermarktung)
28.04.2012 Nancy Weber 52
53. Mobile Payment
• Paypal Express Mobile
• Near Field Communication (NFC): kontaktloser Datenaustausch
zwischen zwei Geräten auf kurze Distanz
• Kunde bezahlt seine Ware quasi im Vorbeigehen
• Smartphone kurz an ein entsprechendes Lesegerät halten, die für
die Transaktion nötigen Daten werden übermittelt, die Zahlung
erfolgt automatisch
28.04.2012 Nancy Weber 54
59. Parallax Scrolling
• Pseudo-3D Technik
• Nutzer zum scrollen animieren
• 80% der Aufmerksamkeit Inhalten über dem Fold, nur 20% unterhalb
• Effekt, der durch Scrollen ausgelöst wird
• Seite kann ohne Klick navigiert werden
• das Statische einer Website wird ohne Video oder Flash aufgebrochen
• Wow-Effekt beim Nutzer auslösen
• Wiedererkennungswert einer Seite steigern
• „ Joy of Use“
28.04.2012 Nancy Weber 60