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H 2.2
Konfliktbewältigung




                                                             Fuada Stanković



Auch unter Akademikern können sich jederzeit Konflikte ergeben, vor allem zuzeiten von Hoch-
schulreformen. Der Umgang mit Konflikten in komplex strukturierten Institutionen erfordert daher
auf Seiten der Hochschulleitung spezielles Fachwissen und Führungsqualitäten. Der vorliegende
Beitrag wirft einen Blick auf Konfliktquellen innerhalb von Hochschulen und auf Ansätze für
Hochschulführungen, Konflikte möglichst angemessen mithilfe von Instrumenten zu lösen, die auf
Grundlage der durch allgemeine Konfliktbewältigung gewonnenen Erfahrung entwickelt wurden.
Anhand von Beispielen wird aufgezeigt, wie einschlägige Forschungsprogramme und Methoden an
bestimmten Universitäten zur Verhinderung und Bewältigung von Konflikten beigetragen haben.
Ferner werden bestimmte geschlechtsspezifische Unterschiede samt entsprechenden Empfehlungen
umrissen.


Inhalt                                                                                    Seite

1.       Zeiten des radikalen Umbruchs                                                        2
2.       Abriss zum Thema Konflikte und Krisenmanagement                                      6
3.       Erwartungen seitens der Hochschulen und einige Antworten                             7
4.       Persönliche Erfahrungen und Empfehlungen                                            11




HWK 1 13 11 09                                                                                 1
H 2.2                                       Krisenkommunikation: Was tun, wenn’s brennt?

Auf Krisen vorbereiten: So geht es!




                               1. Zeiten des radikalen Umbruchs
Eine Flut von Erwartun-        Die europäische Hochschullandschaft wurde in den letzten Jahren mit
gen seitens der Hoch-          grundlegenden Veränderungen konfrontiert. Diese umfassten zunächst
schulen                        strukturelle Änderungen im Zuge der Umsetzung der Bologna-
                               Reformen, waren aber auch auf Modernisierungsprogramme in vielen
                               anderen Bereichen des Hochschullebens zurückzuführen, bei denen es
                               beispielsweise um Autonomie, Management und Hochschulfinanzie-
                               rung ging. Durch die Ausweitung und Vermassung des Hochschulwe-
                               sens haben sich Leitbild und Rolle der Universitäten in Gesellschaft
                               und Wirtschaft erheblich gewandelt, wobei der Wandlungsprozess
                               keineswegs schon abgeschlossen ist. Gesellschaftlich wird erwartet,
                               dass die Hochschulen eine ganze Bandbreite an Forderungen erfüllen,
                               nämlich nicht nur der Gesellschaft Absolventen mit immer differen-
                               zierteren Profilen, Kompetenzen und Qualifikationen zu liefern, son-
                               dern auch selbst als Schlüsselakteure in der Wissensproduktion und
                               Ausbildung ganzer Generationen von Wissensarbeitern zu fungieren
                               und darüber hinaus als ebenso aktive wie engagierte Bürger aufzutre-
                               ten. Sie sollen eine Vorreiterrolle einnehmen, langfristige Ziele entwi-
                               ckeln, künftige Entwicklungen vorwegnehmen und gleichzeitig in der
                               Lage sein, die Bedürfnisse aller möglichen Prozessbeteiligten sowie
                               der Gesellschaft und des Marktes allgemein zu berücksichtigen.

Mögliche Konflikte             Insgesamt stehen Hochschulen vor neuen externen und internen Her-
neu und alt                    ausforderungen, aus denen sich Konflikte ergeben könnten. So drohen
                               mögliche Konflikte etwa:

                               • bei der Prioritätensetzung,

                               • bei der Marktausrichtung,

                               • bei der Einführung neuer Maßnahmen und Leistungen,

                               • bei der Verlagerung von Machtschwerpunkten und Entscheidungs-
                                  findungsprozessen (z. B. durch die Schaffung integrierter anstelle
                                  dezentral angelegter Hochschulen, wie dies etwa im ehemaligen
                                  Jugoslawien der Fall ist),

                               • bei der Umverteilung von Finanzmitteln,

                               • aufgrund von Spannung zwischen individuellen und allgemeinen
                                  Werten und Interessen,

                               • in Bezug auf die Qualitätsforderungen, die höhere oder alternative
                                  Ansprüche an die Lehre stellen,

                               • bei der Anwendung neuer und anspruchsvollerer Kriterien in der
                                  Forschungsevaluierung.




2                                                                                        HWK 1 13 11 09
Krisenkommunikation: Was tun, wenn’s brennt?                                                         H 2.2

                                                                         Auf Krisen vorbereiten: So geht es!




Zu beachten ist natürlich, dass sich mit der Herausbildung dieser neu-
en Konfliktfelder sich die alten keineswegs verflüchtigt haben. An
jeder Universität gab es von jeher Konflikte zu bewältigen, wenn per-
sönliche Anliegen im Widerspruch zu kollektiven Interessen standen.
Gerade an traditionsbewussten Universitäten, die den Wissenschafts-
betrieb gern um seiner selbst willen betreiben, kann sich die einver-
nehmliche Schwerpunktsetzung für das gesamte Spektrum akademi-
scher Interessen oft sehr schwierig gestalten.

  Die angesprochenen Veränderungen sind insofern radikal, als sie das
  tradierte Humboldt’sche Modell (bzw. das Oxbridge-Modell in Großbri-
  tannien) in Frage stellen, das europäischen Universitäten lange Zeit
  zugrunde lag und das den Schwerpunkt auf Wissen um seiner selbst
  willen sowie auf die Erzeugung und Vermittlung von Wissen legt. „Das
  liberale Ideal in seiner reinsten Form betonte den Eigenwert des Stu-
  diums in Abgrenzung vom Studium für pragmatische oder berufliche
  Zwecke“ (Middlehurst 2004, S. 240). Dahingegen verfolgen aktuelle
  Anstrengungen Ziele, die das genaue Gegenteil dieses Ideal bedeu-
  ten. Der Trend zur Schaffung unterschiedlicher Arten von Hochschul-
  einrichtungen, wie z. B. Fachhochschulen, ist als Antwort auf die Not-
  wendigkeit zu sehen, fachlich, beruflich und industriell relevante Lehr-
  veranstaltungen anzubieten, die sich von akademischen Kompeten-
  zen unterscheiden. Allerdings herrscht ganz offensichtlich Bedarf an
  Einrichtungen beider Art, wobei sich der Unterschied zwischen ihnen
  in erster Linie aus dem Betrieb eines etablierten, komplexen und for-
  schungsbasierten Paradigmas einerseits und der Initiierung von Ver-
  änderung durch neue Erkenntnisse und Führung andererseits ergibt.


Im Verlauf des Bologna-Prozesses wurden seitens der europäischen                    Führungsqualitäten:
Hochschulen zwar bestimmte Erwartungen in Bezug auf Führung und                     Verortung des Ände-
institutionelles Management formuliert, allerdings enthält die allge-           rungsbedarfs und Hoch-
meine Art dieser Erwartungen keine Vorgaben, was Führungsmodelle                  schulführung in Zeiten
für Hochschuleinrichtungen betrifft (Reichert 2009). Immerhin aber                         des Wandels
scheint ein standardisierter Erfolgsfaktor im Spiel zu sein, denn die
dringend erforderliche Führungskompetenz beinhaltet die Ermittlung
des Veränderungsbedarfs, die Führung der Hochschulen durch den
Prozess grundlegender Veränderung und die Fähigkeit, für die aktive
Mitarbeit aller Prozessbeteiligten zu sorgen. Jede Änderung oder Re-
form bringt automatisch auch Widerstand gegen die Veränderung mit
sich, und Interessenskonflikte treten deutlicher zu Tage als in Zeiten
relativer Kontinuität. „Ein Führungsanspruch ist von grundlegender
Bedeutung für Institutionen, damit sie ein völlig neues Selbstver-
ständnis entwickeln können und in der Lage sind, die eigenen Interes-
sen als Reaktion auf interne Forderungen und Bedürfnisse zu verteidi-
gen“ (Conraths et al. 2007, S. 15). Aber nicht anders als erfolgreiche
Führungskräfte in der Wirtschaft müssen leitende Hochschulangehöri-
ge agieren statt zu reagieren, um der ständigem Wandel unterworfenen
Umgebung gerecht zu werden.




HWK 1 13 11 09                                                                                            3
H 2.2                                            Krisenkommunikation: Was tun, wenn’s brennt?

Auf Krisen vorbereiten: So geht es!




                               Literatur

                               [1]    Conraths, B.; Trusso, A. (Hrsg.) (2007): Managing the University Community:
                                      Exploring Good Practice. Brüssel.
                               [2]    Middlehurst, R. (2004): Changing Internal Governance: A Discussion of Leader-
                                      ship Roles and Management Structures in UK Universities. In: Higher Education
                                      Quarterly, 58 (4), S. 258–279.
                               [3]    Reichert, S. (2009): Institutional Diversity in European Higher Education, Ten-
                                      sions and Challenges for Policy Makers. Brüssel.
                               [4]    Stankovic, F. (2006): Entrepreneurialism at University of Novi Sad. In: Higher
                                      Education in Europe, 31, S. 117–128.
                               [5]    Negotiation Journal (2000): On the Process of Dispute Settlement. 16(4), S. 310-
                                      419.




  Informationen zur Autorin

  Fuada Stanković ist Professorin für Wirtschaftswissenschaft und Betriebswirtschaft an der
  Universität Novi Sad und Inhaberin des UNESCO-Lehrstuhls für Entrepreneurial Studies. Sie ist
  Mitglied des Expertenpools des Institutionellen Evaluierungsprogramms des Europäischen
  Hochschulverbands EUA. Sie ist in diverse internationale Projekte eingebunden, war Fulbright
  Scholar an der Cornell University, Gastprofessorin an der University of California in Berkeley sowie
  an der Boise State University und Rektorin der Universität Novi Sad (2001–2004).

  Kontakt: fuada@EUnet.rs




14                                                                                                    HWK 1 13 11 09

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Fuada Stankovic: Konfliktbewältigung

  • 1. H 2.2 Konfliktbewältigung Fuada Stanković Auch unter Akademikern können sich jederzeit Konflikte ergeben, vor allem zuzeiten von Hoch- schulreformen. Der Umgang mit Konflikten in komplex strukturierten Institutionen erfordert daher auf Seiten der Hochschulleitung spezielles Fachwissen und Führungsqualitäten. Der vorliegende Beitrag wirft einen Blick auf Konfliktquellen innerhalb von Hochschulen und auf Ansätze für Hochschulführungen, Konflikte möglichst angemessen mithilfe von Instrumenten zu lösen, die auf Grundlage der durch allgemeine Konfliktbewältigung gewonnenen Erfahrung entwickelt wurden. Anhand von Beispielen wird aufgezeigt, wie einschlägige Forschungsprogramme und Methoden an bestimmten Universitäten zur Verhinderung und Bewältigung von Konflikten beigetragen haben. Ferner werden bestimmte geschlechtsspezifische Unterschiede samt entsprechenden Empfehlungen umrissen. Inhalt Seite 1. Zeiten des radikalen Umbruchs 2 2. Abriss zum Thema Konflikte und Krisenmanagement 6 3. Erwartungen seitens der Hochschulen und einige Antworten 7 4. Persönliche Erfahrungen und Empfehlungen 11 HWK 1 13 11 09 1
  • 2. H 2.2 Krisenkommunikation: Was tun, wenn’s brennt? Auf Krisen vorbereiten: So geht es! 1. Zeiten des radikalen Umbruchs Eine Flut von Erwartun- Die europäische Hochschullandschaft wurde in den letzten Jahren mit gen seitens der Hoch- grundlegenden Veränderungen konfrontiert. Diese umfassten zunächst schulen strukturelle Änderungen im Zuge der Umsetzung der Bologna- Reformen, waren aber auch auf Modernisierungsprogramme in vielen anderen Bereichen des Hochschullebens zurückzuführen, bei denen es beispielsweise um Autonomie, Management und Hochschulfinanzie- rung ging. Durch die Ausweitung und Vermassung des Hochschulwe- sens haben sich Leitbild und Rolle der Universitäten in Gesellschaft und Wirtschaft erheblich gewandelt, wobei der Wandlungsprozess keineswegs schon abgeschlossen ist. Gesellschaftlich wird erwartet, dass die Hochschulen eine ganze Bandbreite an Forderungen erfüllen, nämlich nicht nur der Gesellschaft Absolventen mit immer differen- zierteren Profilen, Kompetenzen und Qualifikationen zu liefern, son- dern auch selbst als Schlüsselakteure in der Wissensproduktion und Ausbildung ganzer Generationen von Wissensarbeitern zu fungieren und darüber hinaus als ebenso aktive wie engagierte Bürger aufzutre- ten. Sie sollen eine Vorreiterrolle einnehmen, langfristige Ziele entwi- ckeln, künftige Entwicklungen vorwegnehmen und gleichzeitig in der Lage sein, die Bedürfnisse aller möglichen Prozessbeteiligten sowie der Gesellschaft und des Marktes allgemein zu berücksichtigen. Mögliche Konflikte Insgesamt stehen Hochschulen vor neuen externen und internen Her- neu und alt ausforderungen, aus denen sich Konflikte ergeben könnten. So drohen mögliche Konflikte etwa: • bei der Prioritätensetzung, • bei der Marktausrichtung, • bei der Einführung neuer Maßnahmen und Leistungen, • bei der Verlagerung von Machtschwerpunkten und Entscheidungs- findungsprozessen (z. B. durch die Schaffung integrierter anstelle dezentral angelegter Hochschulen, wie dies etwa im ehemaligen Jugoslawien der Fall ist), • bei der Umverteilung von Finanzmitteln, • aufgrund von Spannung zwischen individuellen und allgemeinen Werten und Interessen, • in Bezug auf die Qualitätsforderungen, die höhere oder alternative Ansprüche an die Lehre stellen, • bei der Anwendung neuer und anspruchsvollerer Kriterien in der Forschungsevaluierung. 2 HWK 1 13 11 09
  • 3. Krisenkommunikation: Was tun, wenn’s brennt? H 2.2 Auf Krisen vorbereiten: So geht es! Zu beachten ist natürlich, dass sich mit der Herausbildung dieser neu- en Konfliktfelder sich die alten keineswegs verflüchtigt haben. An jeder Universität gab es von jeher Konflikte zu bewältigen, wenn per- sönliche Anliegen im Widerspruch zu kollektiven Interessen standen. Gerade an traditionsbewussten Universitäten, die den Wissenschafts- betrieb gern um seiner selbst willen betreiben, kann sich die einver- nehmliche Schwerpunktsetzung für das gesamte Spektrum akademi- scher Interessen oft sehr schwierig gestalten. Die angesprochenen Veränderungen sind insofern radikal, als sie das tradierte Humboldt’sche Modell (bzw. das Oxbridge-Modell in Großbri- tannien) in Frage stellen, das europäischen Universitäten lange Zeit zugrunde lag und das den Schwerpunkt auf Wissen um seiner selbst willen sowie auf die Erzeugung und Vermittlung von Wissen legt. „Das liberale Ideal in seiner reinsten Form betonte den Eigenwert des Stu- diums in Abgrenzung vom Studium für pragmatische oder berufliche Zwecke“ (Middlehurst 2004, S. 240). Dahingegen verfolgen aktuelle Anstrengungen Ziele, die das genaue Gegenteil dieses Ideal bedeu- ten. Der Trend zur Schaffung unterschiedlicher Arten von Hochschul- einrichtungen, wie z. B. Fachhochschulen, ist als Antwort auf die Not- wendigkeit zu sehen, fachlich, beruflich und industriell relevante Lehr- veranstaltungen anzubieten, die sich von akademischen Kompeten- zen unterscheiden. Allerdings herrscht ganz offensichtlich Bedarf an Einrichtungen beider Art, wobei sich der Unterschied zwischen ihnen in erster Linie aus dem Betrieb eines etablierten, komplexen und for- schungsbasierten Paradigmas einerseits und der Initiierung von Ver- änderung durch neue Erkenntnisse und Führung andererseits ergibt. Im Verlauf des Bologna-Prozesses wurden seitens der europäischen Führungsqualitäten: Hochschulen zwar bestimmte Erwartungen in Bezug auf Führung und Verortung des Ände- institutionelles Management formuliert, allerdings enthält die allge- rungsbedarfs und Hoch- meine Art dieser Erwartungen keine Vorgaben, was Führungsmodelle schulführung in Zeiten für Hochschuleinrichtungen betrifft (Reichert 2009). Immerhin aber des Wandels scheint ein standardisierter Erfolgsfaktor im Spiel zu sein, denn die dringend erforderliche Führungskompetenz beinhaltet die Ermittlung des Veränderungsbedarfs, die Führung der Hochschulen durch den Prozess grundlegender Veränderung und die Fähigkeit, für die aktive Mitarbeit aller Prozessbeteiligten zu sorgen. Jede Änderung oder Re- form bringt automatisch auch Widerstand gegen die Veränderung mit sich, und Interessenskonflikte treten deutlicher zu Tage als in Zeiten relativer Kontinuität. „Ein Führungsanspruch ist von grundlegender Bedeutung für Institutionen, damit sie ein völlig neues Selbstver- ständnis entwickeln können und in der Lage sind, die eigenen Interes- sen als Reaktion auf interne Forderungen und Bedürfnisse zu verteidi- gen“ (Conraths et al. 2007, S. 15). Aber nicht anders als erfolgreiche Führungskräfte in der Wirtschaft müssen leitende Hochschulangehöri- ge agieren statt zu reagieren, um der ständigem Wandel unterworfenen Umgebung gerecht zu werden. HWK 1 13 11 09 3
  • 4. H 2.2 Krisenkommunikation: Was tun, wenn’s brennt? Auf Krisen vorbereiten: So geht es! Literatur [1] Conraths, B.; Trusso, A. (Hrsg.) (2007): Managing the University Community: Exploring Good Practice. Brüssel. [2] Middlehurst, R. (2004): Changing Internal Governance: A Discussion of Leader- ship Roles and Management Structures in UK Universities. In: Higher Education Quarterly, 58 (4), S. 258–279. [3] Reichert, S. (2009): Institutional Diversity in European Higher Education, Ten- sions and Challenges for Policy Makers. Brüssel. [4] Stankovic, F. (2006): Entrepreneurialism at University of Novi Sad. In: Higher Education in Europe, 31, S. 117–128. [5] Negotiation Journal (2000): On the Process of Dispute Settlement. 16(4), S. 310- 419. Informationen zur Autorin Fuada Stanković ist Professorin für Wirtschaftswissenschaft und Betriebswirtschaft an der Universität Novi Sad und Inhaberin des UNESCO-Lehrstuhls für Entrepreneurial Studies. Sie ist Mitglied des Expertenpools des Institutionellen Evaluierungsprogramms des Europäischen Hochschulverbands EUA. Sie ist in diverse internationale Projekte eingebunden, war Fulbright Scholar an der Cornell University, Gastprofessorin an der University of California in Berkeley sowie an der Boise State University und Rektorin der Universität Novi Sad (2001–2004). Kontakt: fuada@EUnet.rs 14 HWK 1 13 11 09