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1  sur  76
Rheumatische
Systemerkrankungen
Prof. Dr. S. Schewe
Rheumaeinheit der LMU München
Poliklinik, Pettenkoferstr. 8a
Weitergabeskript
Allgemein
Einteilung Rheumaerkrankungen
• Degenerative bzw. posttraumatische
Gelenkerkrankungen (ca. 70%)
• „Weichteil-Rheumatische Erkrankungen“ (ca.
20%)
• Entzündlich rheumatische Systemerkrankungen
(ca. 10% der Patienten mit Gelenkproblemen)
–
–
–
–
Mon-Oligoarthritis
Polyarthritis
Arthralgien (z.B. bei Kollagenosen, Vaskulitiden)
Entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen
Anamnesefragen zur DD bei
Gelenkschmerzen
• Degeneratives Gelenkproblem
– Anlaufschmerz
– Schlafen weniger gestört, eher kein nächtliches Problem
– Abhängigkeit von bestimmten Bewegungen
• Weichteilrheumatisches Problem
–
–
–
–
Wechselnder Gelenk-, Sehnenansatzschmerz
Ganzkörperschmerz
Schlafstörungen, vegetative Störungen
Meist unabhängig von anatomischer Struktur
• Entzündliche Rheumaerkrankungen
–
–
–
–
Tagesverlauf der Gelenk-, WS-Schmerzen (morgens, nachts)
Morgensteifigkeit über 30 Minuten
Primäre Besserung durch Bewegung
Gelenkschwellung (durch Andere zu objektivieren)
Tageszeit
7:00 22:00
Schmerz
Arthritis
Arthrose
Objektive Befunde zur DD
• Degeneratives Gelenkproblem
–
–
–
–
Schmerz bei bestimmter aktiver/passiver Bewegung/Belastung
Osteophyten (harte knöcherne Schwellung mit/ohne Schmerz)
Hinweisende Befunde bei bildgebenden Verfahren
WS: neurologischer Befund, lokaler Druck-Klopfschmerz
• Weichteilrheumatisches Problem
– Tender-, Trigger-Points
– Fehlender pathologischer Gelenk- und WS-Befund
– Normalbefunde im Labor, in bildgebenden Verfahren
• Entzündliche Rheumaerkrankung
–
–
–
–
Synovitis (weiche, eindrückbare Schwellung plus Schmerz)
Gelenkerguss
Hinweisende Labor-, bildgebende Befunde (nicht obligat)
WS: ISG-Arthritis, Bewegungseinschränkung
Weiche, druckschmerzhafte
Schwellung = Synovi(ali)tis
Harte, knöcherne Verdickung
= Osteophyten
Mit 4 Fingern, beiden
Daumen und beiden
Zeigefingern, Gelenk
anfassen und weiche
Schwellung im
Gelenkspalt suchen
(Synovialitis, Erguss)!
Erfassung synovialer Schwellung und PIP,MIP,DIP-Dicke und tastbare und sichtbare Struktur
CRP ist ein guter Verlaufsparameter,sinnvoll bei rheumatischem Schub ist auch die
Leukozytose.oder zusätzlich Überwärmung mit Wärmebildkamera
„Man hätte es gar nicht zu hoffen gewagt“, sagte der Rheumatologe Professor Dr. Markus
Gaubitz, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, „aber es gibt etwas Neues bei der
körperlichen Untersuchung der rheumatoiden Arthritis“. In einer kanadischen Studie nutzten
vier Rheumatologen die sogenannte dorsale Vier-Finger-Technik (s. Abb.), um die
Metacarpophalangeal(MCP)-Gelenke von 18 Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) zu
palpieren und verglichen sie mit der traditionellen Zwei-Finger-Variante.
Grundsätzliche Therapieansätze
• Degeneratives Gelenkproblem
–
–
–
–
Schmerztherapie (NSAR, Coxibe)
Lokalinjektionen (Steroide, Lokalanästhetika)
Bewegung, physikalische Medizin
Orthopädische Maßnahmen (Operation u.a.)
• Weichteilrheumatisches Problem
–
–
–
–
Aufklärung
Schmerztherapie (z.B. Opioide, multimodale Therapie)
Bewegung
Psychotherapie (Antidepressiva u.a.)
• Entzündliches Rheumaproblem
– Entzündungshemmung (syst. Steroide, DMARD‘s, Biologika)
– Bewegung
– Schmerztherapie (NSAR)
Falldiskussion
Mon-Oligoarthritis
Polyarthritis
Wechselnde Arthralgien
Mon-
Oligoarthritis
Differentialdiagnose der Mon-
Oligoarthritis
• Kristallinduzierte Arthritis
– Gicht, Pseudogicht u.a.
• Spondyloarthritiden
– Reaktive Arthritis, Bechterew mit peripherer
Beteiligung, Psoriasisarthritis, Arthritis bei
chronisch entzündlichen Darmerkrankungen,
undifferenzierte Spondyloarthritis
• Lyme Borreliose
• Sarkoidose - Arthritis (Löfgren - Syndrom)
• Septische Arthritis
– Gonokokken, Tuberkulöse Arthritis
• Hämochromatose, aktivierte Arthrose (u.a.)
Anamnese bei Mon- Oligoarthritis
1. Frühere Probleme am Gelenk (Trauma, Orthopäde etc.)
2. Alkohol, große Feier am Tag vorher, Übergewicht
3. Nächtlicher, morgendlich betonter Schmerz (Anlaufschmerz,
Treppabsteigen, Dauer der Steifigkeit)
4. Andere Gelenke früher betroffen und geschwollen (z.B. GGG)
5. Entzündlicher Kreuzschmerz (morgens, nachts betont, wechselnde
Ausstrahlung, besser durch Bewegung)
6. Uveitis – Iritis früher oder zur Zeit (Lichtempfindlichkeit, Rötung,
Schmerzen im Auge)
7. Infektionserkrankungen in 2 - 4 Wochen vorher (Gastro-
intestinal – Urogenital – (Oropharyngeal))
8. Psoriasis selbst oder in der Familie (Eltern, Geschwister)
9. Andere Hautprobleme (Erythema nodosum, Eryth. chron. migrans)
10. Familienanamnese für Rheuma (Bechterew, Gicht, Arthritis,
CED, frühzeitige Erblindung)
11. Zeckenbisse vor Monaten (Beruf, Freizeitaktivitäten etc.)
12. Bekannte Erkrankungen (Hypertonie, Cholesterin, Hämophilie,
Arthrose, Gicht etc.)
Klinische Untersuchung bei Mon- Oligoarthritis
(z.B. akute Knieschwellung)
Vergleichende Untersuchung der Gegenseite (auch
Kniekehle: Baker-Zyste)
Bewegungsumfang bei aktiver und passiver Bewegung
(z.B. Neutral-Null-Methode)
Zohlen-Zeichen (Retropatellarschmerz)
Gelenkerguss: Bulge sign, tanzende Patella
Psoriasis suchen: auch versteckte Stellen (z.B. im perianalen
Bereich, Nägel, hinterm Ohr, Haaransatz, Bauchnabel u.a.)
ISG-Arthritis: 3-Phasen-Hyperextensionstest (Mennell-
Zeichen), Schober-Test
Screening der kleinen Gelenke: Gänsslen-Zeichen der
MCP und MTP-Gelenke, Faustschluß
Bewegungsumfang benachbarter Gelenke (Hüftgelenke)
1. Stufe: Fixierung des Beckens lateral,
Dorsalextension im Hüftgelenk
2. Stufe: Fixierung des Sakrums medial,
Dorsalextension im Iliosakralgelenk
3. Stufe: Fixierung der unteren LWS medial,
Dorsalextension im unteren LWS-Bereich
3-Stufen-Hyperextensionstest:
Unterscheidung der Ursache eines tiefen
Kreuzschmerzes in der klinischen Untersuchung
Labor bei unklarer Mon-
Oligoarthritis
• Entzündungsparameter
– BSG, CRP, großes Blutbild, (Elektrophorese, Fe etc.)
• Immunologische, genetische Parameter
– ANA, RF, Anti-CCP, HLA-B27
• allgemeine Laborparameter
– Harnsäure, Blutzucker, GPT, GGT, APH, CK, Kreatinin
• Urinuntersuchung
– Sediment (Ery, Leuko, Zylinder), Protein, Glucose
• Bakteriologie, Serologie
– Borreliose, (Yersinien, Chlamydien, Campylobacter), GO
• Synoviaanalyse
– Kristalle (Urat, CaPP u.a.), Leukozyten, Bakterien
Gesicherte entzündliche Gelenkerkrankung (Gelenk, Wirbelsäule oder Enthesen)
plus 3 oder mehr der folgenden Kriterien
1. Psoriasis (a) Aktuell Psoriasis-Läsion an Haut oder Kopfhaar gesichert
durch einen Rheumatologen/Dermatologen (2 Punkte)
(b) Früher Anamnese einer Psoriasis, die vom Patienten,
Hausarzt, Dermatologen oder Rheumatologen
berichtet wurde
(c) Familiäre
Belastung
Anamnese einer Psoriasis bei einem Verwandten 1.
oder 2. Grades aufgrund der Erzählung des Patienten
2. Psoriasis der Nägel Typische Nagel-Psoriasis einschließlich Onycholyse,
Tüpfel und Hyperkeratose, beobachtet bei der
aktuellen körperlichen Untersuchung
3. Negativer Test für RF Durch jede Methode außer Latex, aber ELISA oder
Nephelometrie favorisiert, entsprechend der lokalen
Labor-Referenz-Kriterien
4.
Daktylitis
(a) Aktuell Schwellung eines gesamten Fingers oder Zehs
(b) Früher Die Anamnese einer Daktylitis hinterfragt von einem
Rheumatologen
5. Radiologische Evidenz
einer juxta-artikulären
Knochen- Neubildung
Schlecht-definierte Ossifikation an den Gelenkrändern
(Osteophyten ausgeschlossen) in einer d.v. bzw. d.p.
Röntgenaufnahme von Händen oder Füßen
Für jeden der 5 genannten Kriterien 1 Punkt, für eine aktuelle Psoriasis 2 Punkte, bei 3 Punkten liegt eine PsA vor!
Diagnostische Kriterien für PsA (CASPAR)
Taylor WJ, et al. Arthritis Rheumatism 2006
Klinische Besonderheiten PsA
• „Benigner“ Verlauf vs. RA ist nicht korrekt!
– Weniger Schmerz, weniger Schwellung (Arzt)
– Einschränkung Lebensqualität wie RA
• progredient, destruierender Verlauf
– 40-57% erosiver Verlauf der Arthritis
– Ca. 27% mit > 5 Gelenke haben Erosionen etc. bei Erstkontakt
zum Rheumatologen
– 20-40% mit WS-Beteiligung
– 11-19% behindert in 5 Jahren
• Erhöhte Mortalität vs. Normalbevölkerung
• Assoziation zum Rauchen, metabol. Syndrom
• Systemische Steroide, Antimalaria u.a. wegen
der Haut relativ kontraindiziert
Labor bei PsA
• Entzündungszeichen (BB, BSG, CrP)
– Aber: Abhängig von Anzahl geschwollener Gelenke, niedriger als
bei RA! CrP assoziiert mit Prognose (PsA und KVK)
• Internistisches Labor
– Kreatinin, Urinstatus, GPT, GGT, Harnsäure, Cholesterin,
Glukose bzw. HbA1c
• Hyperurikämie (- 20%; nicht abhängig von Ausdehnung der
Psoriasis)
• Leberwerte häufiger erhöht, mit und ohne Therapie (Alkohol)
• Assoziation zum metabolischen Syndrom beachten (Cholesterin,
LDL/HDL, Insulin-Resistenz)
• In der Regel Rheumafaktor negativ!
– Aber: 5-10% RF positiv!
• Anti-CCP normal negativ, aber positiv in ca. 5-15%!
– Bei polyartikulärem Befall; assoziiert mit Diabetes I Entwicklung
• HLA-B27 positiv
– Aber: vor allem bei ISG-Arthritis, Iritis
Röntgen bei PsA
• Keine gute Korrelation zwischen klinischem
Befund und Röntgenbild
– Röntgenverlauf deshalb wichtig
– Röntgen nicht nur das betroffene Gelenk, sondern
Hände und Vorfüße beidseits, ISG bei Schmerzen
• Nebeneinander von Erosion und Hyperostose
• Selten spezifisch: Strahlbefall, pencil-in-cup
Phänomen, Akroosteolysen
• Unterscheidung zwischen FPA und PsA im
Einzelfall schwierig bis unmöglich
• ISG und WS-Veränderungen sind späte Befunde
– Kein wesentlicher Unterschied zur Spondylitis
ankylosans
Röntgenbilder sind bei früher
AS häufig normal
nach 6 Wochen nach 24 Wochenvor Therapie
Rückgang der akuten Entzündung (Sakroiliitis) in der
MRT unter TNF-Blocker-Therapie
Rudwaleit et al., Ann Rheum Dis 2005;64:1305-1310
Gicht
• Häufig! Zunehmend! Männer 30 - 50 Jahre
(„Lebemänner“), postmenopausale Frauen
– Praktisch kaum menstruierende Frauen oder Kinder!
• Beginn fast immer als Monarthritis
– Großzehengrundgelenk (ca. 70%), jedes Gelenk möglich
• Gichtanfall (Stadium der Gichtanfälle 2-3 Jahre)
– Hoch akut beginnend, selbst limitierend (bis 3 Wochen)
• Intermediäres Gichtstadium (1-2 Jahre)
– keine Anfälle
• Chronische tophöse Gicht
– Oligoarthritis bis asymmetrische Polyarthritis
DD Gicht, Septische Arthritis, Phlegmone
Diagnose der Gicht
• Nachweis von Harnsäurekristallen
– Gelenkpunktion mit Synovia-Analyse, Punktion
eine Tophus
– Polarisationsmikroskopie
• Erhöhung der Harnsäure im Serum
– Nicht unbedingt im Gichtanfall!
• Gründe für Harnsäure Erhöhung im Serum
– Verminderte Sekretion (Medikamente,
Nierenfunktion, Grenze bei 800 mg/24h)
– Erhöhter Anfall (Ernährung, Tumor, Infektion,
Operation) mit vermehrter Ausscheidung
Polarisationsmikroskopie
Therapie der Gicht (1)
• Entzündungshemmung im Anfall
– NSAR (ausreichende Dosis, Cave Niere!)
– Colchizin (Anfallsprophylaxe, niedrig dosiert! im
Anfall höher dosiert (?))
– ACTH, höher dosiertes orales (i.a.) Prednisolon
• Verminderung der Bildung (Hemmung der
Xanthin-Oxydase)
– Allopurinol, neu: Febuxostat - Adenuric
• Vermehrung der Ausscheidung
– Benzbromaron, Probenecid (Cave: Nierensteine)
Therapie der Gicht (2)
• Gewichtsabnahme (bei Übergewicht)
• Verminderung von Alkohol, Fleisch (auch
Fisch!), Innereien
• Vermehrung von Milch-, Milchprodukten!
• Vermehrung von vegetarischen Produkten
(Obst, Gemüse, Salate etc.)
• Therapie der Zusatzerkrankungen:
Hypertonie (z.B. AT2-Blocker), Diabetes,
Hypertriglyceridämie (z.B. Fenofibrat), u.a.
Gichttabelle (GEWO)
Gemeinsamkeiten der
Spondyloarthritiden
•
•
•
•
•
•
Entzündlicher Kreuzschmerz
ISG - Arthritis (Mennell, Röntgen, NMR)
Daktylitis (Wurstzehe, Wurstfinger)
Enthesitis (Achillessehne, andere Ansätze)
Iritis bzw. Uveitis anterior (Akkomodation)
Asymmetrische Arthritis großer Gelenke (untere
Extremität, auch Sternoclaviculargelenk)
• Haut: Psoriasis vulgaris, Reiter - Balanitis
• HLA-B27 Assoziation
• Basistherapie mit Sulfasalazin bei chron. Verlauf
und peripherer Arthritis
Therapie Spondylitis ankylosans
(M. Bechterew)
• Bewegung, Sport
– Stretching (ca. 20 Minuten täglich)
– In Gruppe besser als alleine
• NSAR (einschließlich Coxibe)
– Über Jahre (nach Verträglichkeit, möglichst
regelmäßig, nicht nur nach Bedarf)
– NW beachten: GI-Trakt, Niere, Leber, RR
• Basistherapie (DMARD) mit Sulfasalazin
– Nur bei peripherer Arthritis; DMARDs nicht
wirksam an der Wirbelsäule!
• TNF-Alpha-Blocker (Monotherapie)
– Bei hoher entzündlicher Aktivität (BASDAI > 4)
Lyme Arthritis, Borreliose
• Zeckenbiss Monate vorher
– Erythema chronicum migrans
• Monarthritis (ca. 90% Kniegelenk)
– Oft großer Erguss mit weniger Schmerzen
• Migratorische Arthritis großer Gelenke
– Polyarthritis ganz seltene Ausnahme
• Akrodermatitis chronica atrophicans
• Positive Serologie (IgG, nicht IgM; Cave:
falsch positiv, Referenzlabor)
• Antibiotische Therapie (z.B. Doxycyclin oral, 3 Tage
später Ceftriaxon i.v.) über 3 Wochen
Polyarthritis
Differentialdiagnose bei
Polyarthritis
• Symmetrisch kleine Gelenke
– Rheumatoide Arthritis
– Systemischer Lupus erythematodes
– Kollagenosen (Sjögren, Sklerodermie, Polymyositis
u.a.), Vaskulitiden
– Virale Arthritiden (parainfektiös)
• Asymmetrisch kleine und große Gelenke
– Psoriasis Arthritis (DIP plus/oder andere)
– Chronische Gicht, Hämochromatose, anderes
Anamnese bei Polyarthritis
• Allgemeinsymptomatik (Fieber, Nachtschweiß,
Gewichtsabnahme)
• Virusinfektionen (z.B. Ringelröteln, Hepatitis)
• Sonnenempfindlichkeit (Sonnenallergie),
Haarausfall, Raynaud, Sicca, proximale
Muskelschwäche
• Hautbeteiligung (Rheumaknoten, palpable
Purpura, Nekrosen, Psoriasis u.a.)
• Organsymptome (z.B. Pleuritis, Perikarditis,
Mononeuritis multiplex, Krampfanfälle,
Thrombosen, Aborte etc.)
Durchuntersuchung aller
Organe bei Polyarthritis
•
•
•
•
•
•
•
•
•
HNO (Aphthen im Mund, Parotisschwellung u.a.)
Augen (Konjunktivitis, Skleritis-Episkleritis u.a.)
Schilddrüse (Struma, Thyreoiditis u.a.)
Herz-Lunge (Pleuritis, Perikarditis, Endokarditis,
Rasselgeräusche, Giemen, Herzgeräusche u.a.)
GI-Trakt (Aszites, Peritonitis, Ikterus u.a.)
Niere (Ödeme, Hypertonie u.a.)
Nerven (Polyneuropathie, Mononeuritis multiplex,
Karpaltunnelsyndrom, Psychosen u.a.)
Gefäße (Thrombosen, Stenosen, Verschlüsse u.a.)
Haut (Effloreszenzen, Vaskulitis, Nekrosen u.a.)
ACR-Klassifikationskriterien der RA
(1987)
1. Morgensteifigkeit (> 1 Stunde)
2. Objektive Arthritis ≥ 3 Gelenkregionen gleichzeitig
3. Arthritis der Hand (Handgelenk, MCPs, PIPs)
4. Symmetrische Arthritis
5. Rheumaknoten
6.
7. Radiologische typische Veränderungen
•
•
4 der 7 Kriterien müssen erfüllt sein
Kriterien 1 bis 4 mindestens 6 Wochen Dauer
ACR/EULAR Diagnosekriterien (1)
2009
• Domäne: Beteiligte Gelenke (objektive Arthritis)
–
–
–
–
–
1 mittleres-großes Gelenk (0 Punkte)
2-10 mittlere-große Gelenke (1 Punkte)
1-3 kleine Gelenke (2 Punkte)
4-10 kleine Gelenke (3 Punkte)
mehr als 10 kleine Gelenke (5 Punkte)
• Domäne: Serologie
– negativ für Rheumafaktor oder ACPA/CCP (0 Punkte)
– mindestens einer der beiden Tests positiv in niedrigem Titer (>
oberer Normwert bis ≤ 3x oberer Normwert; 2 Punkte)
– mindestens einer der beiden Tests positiv in hohem Titer (≥ 3x
oberer Normwert; 3 Punkte)
ACR/EULAR Diagnosekriterien (2)
2009
• Domäne: Dauer der Synovialitis
– < 6 Wochen (0 Punkte)
– ≥ 6 Wochen (1 Punkt)
• Domäne: Akutphase-Proteine
– normales CRP und normale BSG (0 Punkte)
– erhöhtes CRP oder erhöhte BSG (1 Punkt)
• Eine RA wird diagnostiziert bei ≥ 6 Punkten aus den
Domänen
–
–
–
–
Gelenke (max. 5)
Serologie (max. 3)
Dauer (max. 1)
Akutphase (max. 1)
Disease Activity Score 28
DAS28
• Kombinationsparameter aus
– Zahl schmerzhafter Gelenke (28 Gelenke: ohne DIP, ohne
Füße)
– Zahl geschwollener Gelenke (28 Gelenke)
– Patientenbewertung der Krankheitsaktivität
– BSG bzw. CrP
• Skala 0 bis 20
–
–
–
–
Remission < 2,6
Geringe Aktivität 2,6 bis 3,2
Mittlere Aktivität 3,2 bis 5,0
Hohe Aktivität > 5,1
www.das-score.nl
Prognose der Rheumatoiden
Arthritis
• Klinik: DAS28 (Zahl geschwollener, schmerzhafter
Gelenke, Entzündung, Patientenurteil), ACR-
Kriterien (zusätzlich Arztbeurteilung)
• Funktioneller Status (Patientenfragebogen: HAQ,
FFBH)
• Laborparameter (Entzündung, RF, Anti-CCP)
• Bildgebung: Anzahl der Erosionen im Röntgen
oder MRT am Beginn
• Extraartikuläre Manifestationen (KHK, Vaskulitis,
Skleritis u.a.)
• Ansprechen auf Therapiemaßnahmen
Visser et al. Arthritis Rheum 2002
Hypothetischer Patient: Arthritis in 3 Gelenkgruppen, Dauer 2 Monate
Voraussagemodell für den Verlauf einer Arthritis
84 %
16 %
34 %
29 %
5%
Voraussagemodell für den Verlauf einer Arthritis
Hypothetischer Patient: Arthritis in 3 Gelenkgruppen, Dauer 2 Monate
66 %
66 %
22 %
78 %
87 %
19 %
68 %
Voraussagemodell für den Verlauf einer Arthritis
Hypothetischer Patient: Arthritis in 3 Gelenkgruppen, Dauer 2 Monate
+ IgG-RF
+ anti-CCP
13 %
13 %
Labor bei unklarer Polyarthritis
• Entzündungsparameter
– BSG, CRP, Hb, Leukozyten, (Fe, Elektrophorese)
• Immunologische Parameter
– ANA, dsDNA, ENA, Complement, Cryoglobuline, ANCA, RF,
zirkulierende Immunkomplexe, (AST), Lupus Anticoagulanz,
Cardiolipin-Ak, Anti-CCP (cyclisches citrulliniertes Peptid), Anti-
MCV (modifiziertes cyclisches Vimentin)
• allgemeines Labor
– Harnsäure, Blutzucker, GPT, GGT, APH, CK, Kreatinin, Harnstoff-
N, Elektrolyte (Na, K, Ca, Mg) etc.
• zusätzliches Labor - (fakultativ)
– Bilirubin, LDH, Ferritin, Transferrin, Haptoglobin, TSH, Hepatitis,
andere Virustiter (z.B. Parvoviren) etc.
• Urinuntersuchung
– Sediment (Ery, Leuko, Zylinder), Protein, Kreatinin
Medikamente bei RA
• NSAR, Coxibe
– Symptomatisch wirksam, keine Wirkung auf den
Krankheitsverlauf
• Steroide (Glucocorticoide)
– Rasch symptomatisch wirksam, beeinflussen
Krankheitsverlauf, auf Dauer hohes NW-Risiko
• Basismedikamente (DMARDs)
– Langfristig wirksam, beeinflussen Krankheitsverlauf
• Biologika
– Kurz und langfristig symptomatisch wirksam, stoppen
bzw. verlangsamen Krankheitsprogression
Pincus T, Marcum SB, Callahan LF. J Rheumatol 1992;19(12):1885-94
0 12 24 36 48 60 Monate
Dauer unter Basistherapie
Patienten unter
DMARD-Therapie (%)
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Methotrexat
Hydroxychloroquin
Penicillamin
Parenterales Gold
Orales Gold
Azathioprin
Therapie der RA
• Kombination aus Basismedikament (DMARD) und
Prednisolon (niedrig dosiert: z.B. 15-20 mg/d)
– Steroide reduzieren und nach 3-6 Monaten möglichst absetzen!
• Basismedikamente: Methotrexat, Leflunomid,
Sulfasalazin, Hydroxy-(Chloroquin), Cyclosporin A u.a.
– Methotrexat ist Goldstandard
• Nach spätestens 3 Monaten bei fehlender Remission
(DAS28): Kombinationstherapie mit DMARDs oder
Biologika
– Mtx plus Lef, Mtx plus SSZ plus HCQ, Mtx plus CyA
• Nach weiteren 3 Monaten bei noch vorhandener Aktivität:
Biologika
– Kein wesentlicher Unterschied am Beginn
– Wechsel der Biologika bei Restaktivität
12
10
8
6
4
2
0
0 6 12 18 24
DMARD-Behandlung:
Je früher, desto besser
Medianer
Sharp-Score
14
Zeit (Monate)
*p < 0.05 vs. Gruppe mit verzögerter Therapie
Lard LR et al. Am J Med. 2001;111:446-451.
Verzögerte Behandlung
(medianer
Behandlungsabstand:
123 Tage; n = 109)
Frühe Behandlung
(medianer
Behandlungsabstand:
15 Tage; n = 97)
*
DMARDs = Chloroquin oder SSZ
Patienten mit geringer Krankheitsaktivität
34
kein adäquates Ansprechen
nächster
Behandlungsschritt
Van der Kooij et al. EULAR THU0215, 2007
17% DMARD-frei
DAS44 <1.6 für ≥6 Monate
MTX abgesetzt
18Remission
weiterhin Infliximab
BeSt-Studie, Infliximab-Gruppe
4 Jahre nach Beginn der Therapie
Remission
ohne Infliximab
61
mit Basistherapie
17
ohne Basistherapie
120 Patienten
31
TICORA Studie 2004
(rand, Komb-DMARD, i.a. Steroide, keine Biologica)
Für RA zugelassene Biologica
• TNF-Alpha-Blocker
– Infliximab, Etanercept, Adalimumab, neu:
Golimumab, Certulizumab
• B-Zell-Hemmung/Depletion (Rituximab)
• Hemmung der T-Zell-Kostimulation
(Abatacept)
• IL-1-Blocker (Anakinra)
• IL-6-Blocker (Tocilizumab)
• In Zukunft viele andere .....
Progress
lau
rV
il ch
atü
rte Be
erzö
Frühe Beh
Symptom-
beginn
ZeitAuftreten
von
Schäden
Beginn der DMARD-Therapie
N
e
f
r
V
er
ge
hand
lung
andl ung
Idealer Verlauf
Vorstellung beim
Rheumatologen
Ziel bei der Therapie der RA
Früher Therapiebeginn bei RA
verhindert Gelenkschäden,
damit Verbesserung der Lebensqualität
„Window of opportunity“
Nell et al, 2004
sensibles Fenster:
< 3 Monate nach
Symptombeginn
Vermeidbares Endstadium der RA
Wärmebildkamera 1 Woche vor und
eine Woche nach der Behandlung.
Wechselnde
Arthralgien
Anamnesefragen
Kollagenosen, Vaskulitiden
• Fieber, Schweißausbruch, Gewichtsabnahme
• Gelenke früher, jetzt (Schmerz, Schwellung,
Morgensteifigkeit)
• Kollagenose-Symptomatik (Raynaud, Sicca,
Haarausfall, Sonnenempfindlichkeit, proximale
Muskelschwäche)
• Organbeteiligung (alle Systeme abfragen)
• Psychische Probleme (Depressivität), Schlafstörungen,
außergewöhnliche Müdigkeit
• Soziales Umfeld (Stress in Arbeit, Privat)
• Sexualanamnese (Schwangerschaften, Aborte,
Geschlechtskrankheiten)
• Frühere Erkrankungen (Thrombosen, Embolien)
Labor bei unklaren Muskel-
Weichteilbeschwerden
• Entzündungsparameter
– BSG, CRP, Differentialblutbild, (Fe, Ferritin, Elektrophorese)
• allgemeines Labor
– GOT (AST), GPT (ALT), GGT, APH, CK, Kreatinin,
Harnstoff-N, Elektrolyte (Na, K, Ca, P, Mg) etc
• zusätzliches Labor - (fakultativ)
– Bilirubin, LDH, Ferritin, Haptoglobin, TSH, Hepatitis, andere
Virustiter (z.B. HIV, EBV), 25-OH-Vit.D etc
• Immunologische Parameter
– ANA, ENA-Differenzierung (SS-A, SS-B, Scl70, Sm, RNP),
dsDNA, Jo-1, Komplement C3, C4, Kryoglobuline, ANCA,
RF, anti-CCP, zirkulierende Immunkomplexe, (AST), Lupus
Anticoagulant (Cardiolipin-Ak, B2-Glykoprotein)
• Urinuntersuchung
– Sediment (Ery, Leuko, Zylinder), Protein, Kreatinin
Einteilung der „Weichteil-
Rheumatischen“ Erkrankungen
• Erkrankungen des Unterhautbindegewebes
– Panniculitis, Panniculose, Calcinosis cutis, lokale Sklerodermie,
Lipatrophie u.a.
• Erkrankungen der Sehnen, Sehnenscheiden,
Bursen, Bänder, Muskel
– Tendinitis, Tendinose, Enthesiopathien, Tendovaginitis,
Tendomyosen, Myofasciale Syndrome, Myogelosen, Bursitis
Überlastungssyndrome u.a.
• „Periarthropathien“ (heute kaum noch verwendeter
Begriff)
– Schultergelenk (Impingement, Bursitis subacromialis etc.),
Ellbogen (z.B. Tennisellbogen), Hüftgelenk, Knie
• Fibromyalgie
• Nervenkompressionssyndrome
– Karpaltunnel, Tarsaltunnel etc.
Typische Klinik der Fibromyalgie
• Wechselnde Arthralgien, Myalgien bei normaler
Beweglichkeit von Gelenken und Muskulatur,
Ganzkörperschmerz
• Begleitsymptome (psychovegetative Symptome)
– Schlafstörungen, GI-Symptomatik, Herzschmerzen,
Depression u.a.
• Labor: unauffällig, TSH normal
• Untersuchung: kein objektivierbarer
pathologischer Befund am Bewegungsapparat
(fehlende Arthritis, fehlende Arthrose)
Klassifikationskriterien der Fibromyalgie 1990:
Lokalisation der tender points
aus Wolfe et al Arthritis Rheum 1990
Occiput: Insertionsstellen der suboccipitalen Muskulatur
Unterer Hals: Intertransversale Räume C5-C7
Trapezius: Mittel des Oberrandes
Supraspinatus: Oberhalb der Spina scapulae
Zweite Rippe: Costochondraler Übergang
Epichondylus lateralis: 2 cm distal der Epicondylen
Gluteal: Oberer äußerer Quadrant
Trochanter major: Posterior der prominentia
trochanterica
Knie: Fettpolster proximal des medialen Gelenksspaltes
Therapie Fibromyalgie
• Die wichtigste Therapie ist die Information
über die Art der Erkrankung!
• Bewegung (Gymnastik möglichst in einer
Gruppe)
• Schlafverbesserung
• Antidepressiva (z.B. Amitriptylin, Serotonin-
Reuptake-Hemmer, Pregabalin)
• Schmerzmedikamente bei Fibromyalgie selten
erfolgreich (NSAR)
– Zeitlimitierter Versuch mit z.B. Paracetamol, Ibuprofen
möglich
– Insbesondere, wenn zusätzliche Erkrankungen vorliegen, die
damit symptomatisch behandelbar sind (z.B. Arthrose)
– Therapie weiterer schmerzauslösender Bereiche (z.B.
Myogelosen, Tendinosen, Trigger-Punkte etc.)
Bisweilen auch zusätzliche Therapien mit
• Reparil 20 mg -> Magenverträglichkeit (ggf. zusätzlich Omep)
• Montelucast 10 mg -> im Intervall
• Hydrochlorquin (low dose) z.B 50 mg
-> und EKG –Kontrollen, bei Cardiostatus.
Nach Facharzt oder Rheumatologe.
Zudem erarbeitetes MTX und Prednisolonschema
wurde früher in Rehakliniken auch gut wirksam angewendet.
Unverträglichkeiten müssen allerdings vorher ausgeschlossen
werden und mit dem behandelnden Arzt immer abgesprochen
werden. Und auch vom Patienten mitgeteilt werden.
https://www.ratiopharm.de/produkte/details/praeparate/praeparate
daten/detail/pzn-14285503.html
https://rheuma-liga-berlin.de/blog/2020/stellungnahme-der-dgrh-
zur-kardialen-sicherheit-von-hydroxychloroquin
Aufmerksamkeit!Acrobat-Dokument
www.rhzmev.de
Ich danke für
Ihre
Vielen Dank für ihr Interesse an
dem Weitergabescript !
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Arthritis, Teil 2. Rheumatische Arthritis. Rheuma und Rheumatische Erkrankungen. Rheumatische Systemerkrankungen. Einteilung der Rheumaerkrankungen. Objektive Befunde und Veränderungen. Untersuchungstechnik. Grundsätzliche Therapieansätze. Falldiskussion.

  • 1. Rheumatische Systemerkrankungen Prof. Dr. S. Schewe Rheumaeinheit der LMU München Poliklinik, Pettenkoferstr. 8a Weitergabeskript
  • 3. Einteilung Rheumaerkrankungen • Degenerative bzw. posttraumatische Gelenkerkrankungen (ca. 70%) • „Weichteil-Rheumatische Erkrankungen“ (ca. 20%) • Entzündlich rheumatische Systemerkrankungen (ca. 10% der Patienten mit Gelenkproblemen) – – – – Mon-Oligoarthritis Polyarthritis Arthralgien (z.B. bei Kollagenosen, Vaskulitiden) Entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen
  • 4. Anamnesefragen zur DD bei Gelenkschmerzen • Degeneratives Gelenkproblem – Anlaufschmerz – Schlafen weniger gestört, eher kein nächtliches Problem – Abhängigkeit von bestimmten Bewegungen • Weichteilrheumatisches Problem – – – – Wechselnder Gelenk-, Sehnenansatzschmerz Ganzkörperschmerz Schlafstörungen, vegetative Störungen Meist unabhängig von anatomischer Struktur • Entzündliche Rheumaerkrankungen – – – – Tagesverlauf der Gelenk-, WS-Schmerzen (morgens, nachts) Morgensteifigkeit über 30 Minuten Primäre Besserung durch Bewegung Gelenkschwellung (durch Andere zu objektivieren)
  • 6. Objektive Befunde zur DD • Degeneratives Gelenkproblem – – – – Schmerz bei bestimmter aktiver/passiver Bewegung/Belastung Osteophyten (harte knöcherne Schwellung mit/ohne Schmerz) Hinweisende Befunde bei bildgebenden Verfahren WS: neurologischer Befund, lokaler Druck-Klopfschmerz • Weichteilrheumatisches Problem – Tender-, Trigger-Points – Fehlender pathologischer Gelenk- und WS-Befund – Normalbefunde im Labor, in bildgebenden Verfahren • Entzündliche Rheumaerkrankung – – – – Synovitis (weiche, eindrückbare Schwellung plus Schmerz) Gelenkerguss Hinweisende Labor-, bildgebende Befunde (nicht obligat) WS: ISG-Arthritis, Bewegungseinschränkung
  • 7. Weiche, druckschmerzhafte Schwellung = Synovi(ali)tis Harte, knöcherne Verdickung = Osteophyten
  • 8. Mit 4 Fingern, beiden Daumen und beiden Zeigefingern, Gelenk anfassen und weiche Schwellung im Gelenkspalt suchen (Synovialitis, Erguss)!
  • 9. Erfassung synovialer Schwellung und PIP,MIP,DIP-Dicke und tastbare und sichtbare Struktur
  • 10. CRP ist ein guter Verlaufsparameter,sinnvoll bei rheumatischem Schub ist auch die Leukozytose.oder zusätzlich Überwärmung mit Wärmebildkamera „Man hätte es gar nicht zu hoffen gewagt“, sagte der Rheumatologe Professor Dr. Markus Gaubitz, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, „aber es gibt etwas Neues bei der körperlichen Untersuchung der rheumatoiden Arthritis“. In einer kanadischen Studie nutzten vier Rheumatologen die sogenannte dorsale Vier-Finger-Technik (s. Abb.), um die Metacarpophalangeal(MCP)-Gelenke von 18 Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) zu palpieren und verglichen sie mit der traditionellen Zwei-Finger-Variante.
  • 11.
  • 12. Grundsätzliche Therapieansätze • Degeneratives Gelenkproblem – – – – Schmerztherapie (NSAR, Coxibe) Lokalinjektionen (Steroide, Lokalanästhetika) Bewegung, physikalische Medizin Orthopädische Maßnahmen (Operation u.a.) • Weichteilrheumatisches Problem – – – – Aufklärung Schmerztherapie (z.B. Opioide, multimodale Therapie) Bewegung Psychotherapie (Antidepressiva u.a.) • Entzündliches Rheumaproblem – Entzündungshemmung (syst. Steroide, DMARD‘s, Biologika) – Bewegung – Schmerztherapie (NSAR)
  • 15. Differentialdiagnose der Mon- Oligoarthritis • Kristallinduzierte Arthritis – Gicht, Pseudogicht u.a. • Spondyloarthritiden – Reaktive Arthritis, Bechterew mit peripherer Beteiligung, Psoriasisarthritis, Arthritis bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, undifferenzierte Spondyloarthritis • Lyme Borreliose • Sarkoidose - Arthritis (Löfgren - Syndrom) • Septische Arthritis – Gonokokken, Tuberkulöse Arthritis • Hämochromatose, aktivierte Arthrose (u.a.)
  • 16. Anamnese bei Mon- Oligoarthritis 1. Frühere Probleme am Gelenk (Trauma, Orthopäde etc.) 2. Alkohol, große Feier am Tag vorher, Übergewicht 3. Nächtlicher, morgendlich betonter Schmerz (Anlaufschmerz, Treppabsteigen, Dauer der Steifigkeit) 4. Andere Gelenke früher betroffen und geschwollen (z.B. GGG) 5. Entzündlicher Kreuzschmerz (morgens, nachts betont, wechselnde Ausstrahlung, besser durch Bewegung) 6. Uveitis – Iritis früher oder zur Zeit (Lichtempfindlichkeit, Rötung, Schmerzen im Auge) 7. Infektionserkrankungen in 2 - 4 Wochen vorher (Gastro- intestinal – Urogenital – (Oropharyngeal)) 8. Psoriasis selbst oder in der Familie (Eltern, Geschwister) 9. Andere Hautprobleme (Erythema nodosum, Eryth. chron. migrans) 10. Familienanamnese für Rheuma (Bechterew, Gicht, Arthritis, CED, frühzeitige Erblindung) 11. Zeckenbisse vor Monaten (Beruf, Freizeitaktivitäten etc.) 12. Bekannte Erkrankungen (Hypertonie, Cholesterin, Hämophilie, Arthrose, Gicht etc.)
  • 17. Klinische Untersuchung bei Mon- Oligoarthritis (z.B. akute Knieschwellung) Vergleichende Untersuchung der Gegenseite (auch Kniekehle: Baker-Zyste) Bewegungsumfang bei aktiver und passiver Bewegung (z.B. Neutral-Null-Methode) Zohlen-Zeichen (Retropatellarschmerz) Gelenkerguss: Bulge sign, tanzende Patella Psoriasis suchen: auch versteckte Stellen (z.B. im perianalen Bereich, Nägel, hinterm Ohr, Haaransatz, Bauchnabel u.a.) ISG-Arthritis: 3-Phasen-Hyperextensionstest (Mennell- Zeichen), Schober-Test Screening der kleinen Gelenke: Gänsslen-Zeichen der MCP und MTP-Gelenke, Faustschluß Bewegungsumfang benachbarter Gelenke (Hüftgelenke)
  • 18.
  • 19. 1. Stufe: Fixierung des Beckens lateral, Dorsalextension im Hüftgelenk 2. Stufe: Fixierung des Sakrums medial, Dorsalextension im Iliosakralgelenk 3. Stufe: Fixierung der unteren LWS medial, Dorsalextension im unteren LWS-Bereich 3-Stufen-Hyperextensionstest: Unterscheidung der Ursache eines tiefen Kreuzschmerzes in der klinischen Untersuchung
  • 20. Labor bei unklarer Mon- Oligoarthritis • Entzündungsparameter – BSG, CRP, großes Blutbild, (Elektrophorese, Fe etc.) • Immunologische, genetische Parameter – ANA, RF, Anti-CCP, HLA-B27 • allgemeine Laborparameter – Harnsäure, Blutzucker, GPT, GGT, APH, CK, Kreatinin • Urinuntersuchung – Sediment (Ery, Leuko, Zylinder), Protein, Glucose • Bakteriologie, Serologie – Borreliose, (Yersinien, Chlamydien, Campylobacter), GO • Synoviaanalyse – Kristalle (Urat, CaPP u.a.), Leukozyten, Bakterien
  • 21. Gesicherte entzündliche Gelenkerkrankung (Gelenk, Wirbelsäule oder Enthesen) plus 3 oder mehr der folgenden Kriterien 1. Psoriasis (a) Aktuell Psoriasis-Läsion an Haut oder Kopfhaar gesichert durch einen Rheumatologen/Dermatologen (2 Punkte) (b) Früher Anamnese einer Psoriasis, die vom Patienten, Hausarzt, Dermatologen oder Rheumatologen berichtet wurde (c) Familiäre Belastung Anamnese einer Psoriasis bei einem Verwandten 1. oder 2. Grades aufgrund der Erzählung des Patienten 2. Psoriasis der Nägel Typische Nagel-Psoriasis einschließlich Onycholyse, Tüpfel und Hyperkeratose, beobachtet bei der aktuellen körperlichen Untersuchung 3. Negativer Test für RF Durch jede Methode außer Latex, aber ELISA oder Nephelometrie favorisiert, entsprechend der lokalen Labor-Referenz-Kriterien 4. Daktylitis (a) Aktuell Schwellung eines gesamten Fingers oder Zehs (b) Früher Die Anamnese einer Daktylitis hinterfragt von einem Rheumatologen 5. Radiologische Evidenz einer juxta-artikulären Knochen- Neubildung Schlecht-definierte Ossifikation an den Gelenkrändern (Osteophyten ausgeschlossen) in einer d.v. bzw. d.p. Röntgenaufnahme von Händen oder Füßen Für jeden der 5 genannten Kriterien 1 Punkt, für eine aktuelle Psoriasis 2 Punkte, bei 3 Punkten liegt eine PsA vor! Diagnostische Kriterien für PsA (CASPAR) Taylor WJ, et al. Arthritis Rheumatism 2006
  • 22. Klinische Besonderheiten PsA • „Benigner“ Verlauf vs. RA ist nicht korrekt! – Weniger Schmerz, weniger Schwellung (Arzt) – Einschränkung Lebensqualität wie RA • progredient, destruierender Verlauf – 40-57% erosiver Verlauf der Arthritis – Ca. 27% mit > 5 Gelenke haben Erosionen etc. bei Erstkontakt zum Rheumatologen – 20-40% mit WS-Beteiligung – 11-19% behindert in 5 Jahren • Erhöhte Mortalität vs. Normalbevölkerung • Assoziation zum Rauchen, metabol. Syndrom • Systemische Steroide, Antimalaria u.a. wegen der Haut relativ kontraindiziert
  • 23. Labor bei PsA • Entzündungszeichen (BB, BSG, CrP) – Aber: Abhängig von Anzahl geschwollener Gelenke, niedriger als bei RA! CrP assoziiert mit Prognose (PsA und KVK) • Internistisches Labor – Kreatinin, Urinstatus, GPT, GGT, Harnsäure, Cholesterin, Glukose bzw. HbA1c • Hyperurikämie (- 20%; nicht abhängig von Ausdehnung der Psoriasis) • Leberwerte häufiger erhöht, mit und ohne Therapie (Alkohol) • Assoziation zum metabolischen Syndrom beachten (Cholesterin, LDL/HDL, Insulin-Resistenz) • In der Regel Rheumafaktor negativ! – Aber: 5-10% RF positiv! • Anti-CCP normal negativ, aber positiv in ca. 5-15%! – Bei polyartikulärem Befall; assoziiert mit Diabetes I Entwicklung • HLA-B27 positiv – Aber: vor allem bei ISG-Arthritis, Iritis
  • 24. Röntgen bei PsA • Keine gute Korrelation zwischen klinischem Befund und Röntgenbild – Röntgenverlauf deshalb wichtig – Röntgen nicht nur das betroffene Gelenk, sondern Hände und Vorfüße beidseits, ISG bei Schmerzen • Nebeneinander von Erosion und Hyperostose • Selten spezifisch: Strahlbefall, pencil-in-cup Phänomen, Akroosteolysen • Unterscheidung zwischen FPA und PsA im Einzelfall schwierig bis unmöglich • ISG und WS-Veränderungen sind späte Befunde – Kein wesentlicher Unterschied zur Spondylitis ankylosans
  • 25.
  • 26. Röntgenbilder sind bei früher AS häufig normal
  • 27. nach 6 Wochen nach 24 Wochenvor Therapie Rückgang der akuten Entzündung (Sakroiliitis) in der MRT unter TNF-Blocker-Therapie Rudwaleit et al., Ann Rheum Dis 2005;64:1305-1310
  • 28. Gicht • Häufig! Zunehmend! Männer 30 - 50 Jahre („Lebemänner“), postmenopausale Frauen – Praktisch kaum menstruierende Frauen oder Kinder! • Beginn fast immer als Monarthritis – Großzehengrundgelenk (ca. 70%), jedes Gelenk möglich • Gichtanfall (Stadium der Gichtanfälle 2-3 Jahre) – Hoch akut beginnend, selbst limitierend (bis 3 Wochen) • Intermediäres Gichtstadium (1-2 Jahre) – keine Anfälle • Chronische tophöse Gicht – Oligoarthritis bis asymmetrische Polyarthritis
  • 29. DD Gicht, Septische Arthritis, Phlegmone
  • 30. Diagnose der Gicht • Nachweis von Harnsäurekristallen – Gelenkpunktion mit Synovia-Analyse, Punktion eine Tophus – Polarisationsmikroskopie • Erhöhung der Harnsäure im Serum – Nicht unbedingt im Gichtanfall! • Gründe für Harnsäure Erhöhung im Serum – Verminderte Sekretion (Medikamente, Nierenfunktion, Grenze bei 800 mg/24h) – Erhöhter Anfall (Ernährung, Tumor, Infektion, Operation) mit vermehrter Ausscheidung
  • 32. Therapie der Gicht (1) • Entzündungshemmung im Anfall – NSAR (ausreichende Dosis, Cave Niere!) – Colchizin (Anfallsprophylaxe, niedrig dosiert! im Anfall höher dosiert (?)) – ACTH, höher dosiertes orales (i.a.) Prednisolon • Verminderung der Bildung (Hemmung der Xanthin-Oxydase) – Allopurinol, neu: Febuxostat - Adenuric • Vermehrung der Ausscheidung – Benzbromaron, Probenecid (Cave: Nierensteine)
  • 33. Therapie der Gicht (2) • Gewichtsabnahme (bei Übergewicht) • Verminderung von Alkohol, Fleisch (auch Fisch!), Innereien • Vermehrung von Milch-, Milchprodukten! • Vermehrung von vegetarischen Produkten (Obst, Gemüse, Salate etc.) • Therapie der Zusatzerkrankungen: Hypertonie (z.B. AT2-Blocker), Diabetes, Hypertriglyceridämie (z.B. Fenofibrat), u.a.
  • 35. Gemeinsamkeiten der Spondyloarthritiden • • • • • • Entzündlicher Kreuzschmerz ISG - Arthritis (Mennell, Röntgen, NMR) Daktylitis (Wurstzehe, Wurstfinger) Enthesitis (Achillessehne, andere Ansätze) Iritis bzw. Uveitis anterior (Akkomodation) Asymmetrische Arthritis großer Gelenke (untere Extremität, auch Sternoclaviculargelenk) • Haut: Psoriasis vulgaris, Reiter - Balanitis • HLA-B27 Assoziation • Basistherapie mit Sulfasalazin bei chron. Verlauf und peripherer Arthritis
  • 36.
  • 37.
  • 38.
  • 39. Therapie Spondylitis ankylosans (M. Bechterew) • Bewegung, Sport – Stretching (ca. 20 Minuten täglich) – In Gruppe besser als alleine • NSAR (einschließlich Coxibe) – Über Jahre (nach Verträglichkeit, möglichst regelmäßig, nicht nur nach Bedarf) – NW beachten: GI-Trakt, Niere, Leber, RR • Basistherapie (DMARD) mit Sulfasalazin – Nur bei peripherer Arthritis; DMARDs nicht wirksam an der Wirbelsäule! • TNF-Alpha-Blocker (Monotherapie) – Bei hoher entzündlicher Aktivität (BASDAI > 4)
  • 40. Lyme Arthritis, Borreliose • Zeckenbiss Monate vorher – Erythema chronicum migrans • Monarthritis (ca. 90% Kniegelenk) – Oft großer Erguss mit weniger Schmerzen • Migratorische Arthritis großer Gelenke – Polyarthritis ganz seltene Ausnahme • Akrodermatitis chronica atrophicans • Positive Serologie (IgG, nicht IgM; Cave: falsch positiv, Referenzlabor) • Antibiotische Therapie (z.B. Doxycyclin oral, 3 Tage später Ceftriaxon i.v.) über 3 Wochen
  • 42. Differentialdiagnose bei Polyarthritis • Symmetrisch kleine Gelenke – Rheumatoide Arthritis – Systemischer Lupus erythematodes – Kollagenosen (Sjögren, Sklerodermie, Polymyositis u.a.), Vaskulitiden – Virale Arthritiden (parainfektiös) • Asymmetrisch kleine und große Gelenke – Psoriasis Arthritis (DIP plus/oder andere) – Chronische Gicht, Hämochromatose, anderes
  • 43. Anamnese bei Polyarthritis • Allgemeinsymptomatik (Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme) • Virusinfektionen (z.B. Ringelröteln, Hepatitis) • Sonnenempfindlichkeit (Sonnenallergie), Haarausfall, Raynaud, Sicca, proximale Muskelschwäche • Hautbeteiligung (Rheumaknoten, palpable Purpura, Nekrosen, Psoriasis u.a.) • Organsymptome (z.B. Pleuritis, Perikarditis, Mononeuritis multiplex, Krampfanfälle, Thrombosen, Aborte etc.)
  • 44. Durchuntersuchung aller Organe bei Polyarthritis • • • • • • • • • HNO (Aphthen im Mund, Parotisschwellung u.a.) Augen (Konjunktivitis, Skleritis-Episkleritis u.a.) Schilddrüse (Struma, Thyreoiditis u.a.) Herz-Lunge (Pleuritis, Perikarditis, Endokarditis, Rasselgeräusche, Giemen, Herzgeräusche u.a.) GI-Trakt (Aszites, Peritonitis, Ikterus u.a.) Niere (Ödeme, Hypertonie u.a.) Nerven (Polyneuropathie, Mononeuritis multiplex, Karpaltunnelsyndrom, Psychosen u.a.) Gefäße (Thrombosen, Stenosen, Verschlüsse u.a.) Haut (Effloreszenzen, Vaskulitis, Nekrosen u.a.)
  • 45. ACR-Klassifikationskriterien der RA (1987) 1. Morgensteifigkeit (> 1 Stunde) 2. Objektive Arthritis ≥ 3 Gelenkregionen gleichzeitig 3. Arthritis der Hand (Handgelenk, MCPs, PIPs) 4. Symmetrische Arthritis 5. Rheumaknoten 6. 7. Radiologische typische Veränderungen • • 4 der 7 Kriterien müssen erfüllt sein Kriterien 1 bis 4 mindestens 6 Wochen Dauer
  • 46. ACR/EULAR Diagnosekriterien (1) 2009 • Domäne: Beteiligte Gelenke (objektive Arthritis) – – – – – 1 mittleres-großes Gelenk (0 Punkte) 2-10 mittlere-große Gelenke (1 Punkte) 1-3 kleine Gelenke (2 Punkte) 4-10 kleine Gelenke (3 Punkte) mehr als 10 kleine Gelenke (5 Punkte) • Domäne: Serologie – negativ für Rheumafaktor oder ACPA/CCP (0 Punkte) – mindestens einer der beiden Tests positiv in niedrigem Titer (> oberer Normwert bis ≤ 3x oberer Normwert; 2 Punkte) – mindestens einer der beiden Tests positiv in hohem Titer (≥ 3x oberer Normwert; 3 Punkte)
  • 47. ACR/EULAR Diagnosekriterien (2) 2009 • Domäne: Dauer der Synovialitis – < 6 Wochen (0 Punkte) – ≥ 6 Wochen (1 Punkt) • Domäne: Akutphase-Proteine – normales CRP und normale BSG (0 Punkte) – erhöhtes CRP oder erhöhte BSG (1 Punkt) • Eine RA wird diagnostiziert bei ≥ 6 Punkten aus den Domänen – – – – Gelenke (max. 5) Serologie (max. 3) Dauer (max. 1) Akutphase (max. 1)
  • 48. Disease Activity Score 28 DAS28 • Kombinationsparameter aus – Zahl schmerzhafter Gelenke (28 Gelenke: ohne DIP, ohne Füße) – Zahl geschwollener Gelenke (28 Gelenke) – Patientenbewertung der Krankheitsaktivität – BSG bzw. CrP • Skala 0 bis 20 – – – – Remission < 2,6 Geringe Aktivität 2,6 bis 3,2 Mittlere Aktivität 3,2 bis 5,0 Hohe Aktivität > 5,1 www.das-score.nl
  • 49. Prognose der Rheumatoiden Arthritis • Klinik: DAS28 (Zahl geschwollener, schmerzhafter Gelenke, Entzündung, Patientenurteil), ACR- Kriterien (zusätzlich Arztbeurteilung) • Funktioneller Status (Patientenfragebogen: HAQ, FFBH) • Laborparameter (Entzündung, RF, Anti-CCP) • Bildgebung: Anzahl der Erosionen im Röntgen oder MRT am Beginn • Extraartikuläre Manifestationen (KHK, Vaskulitis, Skleritis u.a.) • Ansprechen auf Therapiemaßnahmen
  • 50. Visser et al. Arthritis Rheum 2002 Hypothetischer Patient: Arthritis in 3 Gelenkgruppen, Dauer 2 Monate Voraussagemodell für den Verlauf einer Arthritis
  • 51. 84 % 16 % 34 % 29 % 5% Voraussagemodell für den Verlauf einer Arthritis Hypothetischer Patient: Arthritis in 3 Gelenkgruppen, Dauer 2 Monate 66 % 66 %
  • 52. 22 % 78 % 87 % 19 % 68 % Voraussagemodell für den Verlauf einer Arthritis Hypothetischer Patient: Arthritis in 3 Gelenkgruppen, Dauer 2 Monate + IgG-RF + anti-CCP 13 % 13 %
  • 53. Labor bei unklarer Polyarthritis • Entzündungsparameter – BSG, CRP, Hb, Leukozyten, (Fe, Elektrophorese) • Immunologische Parameter – ANA, dsDNA, ENA, Complement, Cryoglobuline, ANCA, RF, zirkulierende Immunkomplexe, (AST), Lupus Anticoagulanz, Cardiolipin-Ak, Anti-CCP (cyclisches citrulliniertes Peptid), Anti- MCV (modifiziertes cyclisches Vimentin) • allgemeines Labor – Harnsäure, Blutzucker, GPT, GGT, APH, CK, Kreatinin, Harnstoff- N, Elektrolyte (Na, K, Ca, Mg) etc. • zusätzliches Labor - (fakultativ) – Bilirubin, LDH, Ferritin, Transferrin, Haptoglobin, TSH, Hepatitis, andere Virustiter (z.B. Parvoviren) etc. • Urinuntersuchung – Sediment (Ery, Leuko, Zylinder), Protein, Kreatinin
  • 54. Medikamente bei RA • NSAR, Coxibe – Symptomatisch wirksam, keine Wirkung auf den Krankheitsverlauf • Steroide (Glucocorticoide) – Rasch symptomatisch wirksam, beeinflussen Krankheitsverlauf, auf Dauer hohes NW-Risiko • Basismedikamente (DMARDs) – Langfristig wirksam, beeinflussen Krankheitsverlauf • Biologika – Kurz und langfristig symptomatisch wirksam, stoppen bzw. verlangsamen Krankheitsprogression
  • 55. Pincus T, Marcum SB, Callahan LF. J Rheumatol 1992;19(12):1885-94 0 12 24 36 48 60 Monate Dauer unter Basistherapie Patienten unter DMARD-Therapie (%) 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Methotrexat Hydroxychloroquin Penicillamin Parenterales Gold Orales Gold Azathioprin
  • 56. Therapie der RA • Kombination aus Basismedikament (DMARD) und Prednisolon (niedrig dosiert: z.B. 15-20 mg/d) – Steroide reduzieren und nach 3-6 Monaten möglichst absetzen! • Basismedikamente: Methotrexat, Leflunomid, Sulfasalazin, Hydroxy-(Chloroquin), Cyclosporin A u.a. – Methotrexat ist Goldstandard • Nach spätestens 3 Monaten bei fehlender Remission (DAS28): Kombinationstherapie mit DMARDs oder Biologika – Mtx plus Lef, Mtx plus SSZ plus HCQ, Mtx plus CyA • Nach weiteren 3 Monaten bei noch vorhandener Aktivität: Biologika – Kein wesentlicher Unterschied am Beginn – Wechsel der Biologika bei Restaktivität
  • 57. 12 10 8 6 4 2 0 0 6 12 18 24 DMARD-Behandlung: Je früher, desto besser Medianer Sharp-Score 14 Zeit (Monate) *p < 0.05 vs. Gruppe mit verzögerter Therapie Lard LR et al. Am J Med. 2001;111:446-451. Verzögerte Behandlung (medianer Behandlungsabstand: 123 Tage; n = 109) Frühe Behandlung (medianer Behandlungsabstand: 15 Tage; n = 97) * DMARDs = Chloroquin oder SSZ Patienten mit geringer Krankheitsaktivität
  • 58.
  • 59. 34 kein adäquates Ansprechen nächster Behandlungsschritt Van der Kooij et al. EULAR THU0215, 2007 17% DMARD-frei DAS44 <1.6 für ≥6 Monate MTX abgesetzt 18Remission weiterhin Infliximab BeSt-Studie, Infliximab-Gruppe 4 Jahre nach Beginn der Therapie Remission ohne Infliximab 61 mit Basistherapie 17 ohne Basistherapie 120 Patienten 31
  • 60. TICORA Studie 2004 (rand, Komb-DMARD, i.a. Steroide, keine Biologica)
  • 61. Für RA zugelassene Biologica • TNF-Alpha-Blocker – Infliximab, Etanercept, Adalimumab, neu: Golimumab, Certulizumab • B-Zell-Hemmung/Depletion (Rituximab) • Hemmung der T-Zell-Kostimulation (Abatacept) • IL-1-Blocker (Anakinra) • IL-6-Blocker (Tocilizumab) • In Zukunft viele andere .....
  • 62. Progress lau rV il ch atü rte Be erzö Frühe Beh Symptom- beginn ZeitAuftreten von Schäden Beginn der DMARD-Therapie N e f r V er ge hand lung andl ung Idealer Verlauf Vorstellung beim Rheumatologen Ziel bei der Therapie der RA Früher Therapiebeginn bei RA verhindert Gelenkschäden, damit Verbesserung der Lebensqualität
  • 63. „Window of opportunity“ Nell et al, 2004 sensibles Fenster: < 3 Monate nach Symptombeginn
  • 65.
  • 66. Wärmebildkamera 1 Woche vor und eine Woche nach der Behandlung.
  • 68. Anamnesefragen Kollagenosen, Vaskulitiden • Fieber, Schweißausbruch, Gewichtsabnahme • Gelenke früher, jetzt (Schmerz, Schwellung, Morgensteifigkeit) • Kollagenose-Symptomatik (Raynaud, Sicca, Haarausfall, Sonnenempfindlichkeit, proximale Muskelschwäche) • Organbeteiligung (alle Systeme abfragen) • Psychische Probleme (Depressivität), Schlafstörungen, außergewöhnliche Müdigkeit • Soziales Umfeld (Stress in Arbeit, Privat) • Sexualanamnese (Schwangerschaften, Aborte, Geschlechtskrankheiten) • Frühere Erkrankungen (Thrombosen, Embolien)
  • 69. Labor bei unklaren Muskel- Weichteilbeschwerden • Entzündungsparameter – BSG, CRP, Differentialblutbild, (Fe, Ferritin, Elektrophorese) • allgemeines Labor – GOT (AST), GPT (ALT), GGT, APH, CK, Kreatinin, Harnstoff-N, Elektrolyte (Na, K, Ca, P, Mg) etc • zusätzliches Labor - (fakultativ) – Bilirubin, LDH, Ferritin, Haptoglobin, TSH, Hepatitis, andere Virustiter (z.B. HIV, EBV), 25-OH-Vit.D etc • Immunologische Parameter – ANA, ENA-Differenzierung (SS-A, SS-B, Scl70, Sm, RNP), dsDNA, Jo-1, Komplement C3, C4, Kryoglobuline, ANCA, RF, anti-CCP, zirkulierende Immunkomplexe, (AST), Lupus Anticoagulant (Cardiolipin-Ak, B2-Glykoprotein) • Urinuntersuchung – Sediment (Ery, Leuko, Zylinder), Protein, Kreatinin
  • 70. Einteilung der „Weichteil- Rheumatischen“ Erkrankungen • Erkrankungen des Unterhautbindegewebes – Panniculitis, Panniculose, Calcinosis cutis, lokale Sklerodermie, Lipatrophie u.a. • Erkrankungen der Sehnen, Sehnenscheiden, Bursen, Bänder, Muskel – Tendinitis, Tendinose, Enthesiopathien, Tendovaginitis, Tendomyosen, Myofasciale Syndrome, Myogelosen, Bursitis Überlastungssyndrome u.a. • „Periarthropathien“ (heute kaum noch verwendeter Begriff) – Schultergelenk (Impingement, Bursitis subacromialis etc.), Ellbogen (z.B. Tennisellbogen), Hüftgelenk, Knie • Fibromyalgie • Nervenkompressionssyndrome – Karpaltunnel, Tarsaltunnel etc.
  • 71. Typische Klinik der Fibromyalgie • Wechselnde Arthralgien, Myalgien bei normaler Beweglichkeit von Gelenken und Muskulatur, Ganzkörperschmerz • Begleitsymptome (psychovegetative Symptome) – Schlafstörungen, GI-Symptomatik, Herzschmerzen, Depression u.a. • Labor: unauffällig, TSH normal • Untersuchung: kein objektivierbarer pathologischer Befund am Bewegungsapparat (fehlende Arthritis, fehlende Arthrose)
  • 72. Klassifikationskriterien der Fibromyalgie 1990: Lokalisation der tender points aus Wolfe et al Arthritis Rheum 1990 Occiput: Insertionsstellen der suboccipitalen Muskulatur Unterer Hals: Intertransversale Räume C5-C7 Trapezius: Mittel des Oberrandes Supraspinatus: Oberhalb der Spina scapulae Zweite Rippe: Costochondraler Übergang Epichondylus lateralis: 2 cm distal der Epicondylen Gluteal: Oberer äußerer Quadrant Trochanter major: Posterior der prominentia trochanterica Knie: Fettpolster proximal des medialen Gelenksspaltes
  • 73. Therapie Fibromyalgie • Die wichtigste Therapie ist die Information über die Art der Erkrankung! • Bewegung (Gymnastik möglichst in einer Gruppe) • Schlafverbesserung • Antidepressiva (z.B. Amitriptylin, Serotonin- Reuptake-Hemmer, Pregabalin) • Schmerzmedikamente bei Fibromyalgie selten erfolgreich (NSAR) – Zeitlimitierter Versuch mit z.B. Paracetamol, Ibuprofen möglich – Insbesondere, wenn zusätzliche Erkrankungen vorliegen, die damit symptomatisch behandelbar sind (z.B. Arthrose) – Therapie weiterer schmerzauslösender Bereiche (z.B. Myogelosen, Tendinosen, Trigger-Punkte etc.)
  • 74. Bisweilen auch zusätzliche Therapien mit • Reparil 20 mg -> Magenverträglichkeit (ggf. zusätzlich Omep) • Montelucast 10 mg -> im Intervall • Hydrochlorquin (low dose) z.B 50 mg -> und EKG –Kontrollen, bei Cardiostatus. Nach Facharzt oder Rheumatologe. Zudem erarbeitetes MTX und Prednisolonschema wurde früher in Rehakliniken auch gut wirksam angewendet. Unverträglichkeiten müssen allerdings vorher ausgeschlossen werden und mit dem behandelnden Arzt immer abgesprochen werden. Und auch vom Patienten mitgeteilt werden. https://www.ratiopharm.de/produkte/details/praeparate/praeparate daten/detail/pzn-14285503.html https://rheuma-liga-berlin.de/blog/2020/stellungnahme-der-dgrh- zur-kardialen-sicherheit-von-hydroxychloroquin
  • 76. Vielen Dank für ihr Interesse an dem Weitergabescript ! W.Geiler,Internist