„Vom Corynebacterium infantisepticum zu Listeria monocytogenes - In Memoriam ...
Michael Dünser: Überwachung der Paratuberkulose in Österreich
1. Überwachung der Paratuberkulose
in Österreich
Dr. Eva Geisbauer, Dr. Michael Dünser
Institut für Veterinärmedizinische Untersuchungen Linz
Nationales Referenzlabor für Paratuberkulose
Sichere Lebensmittel – Ernährungssicherung & Ernährungssicherheit
Linz, 30.06.2011
www.ages.at Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
4. Klinik beim kleinen Wiederkäuer
Die meisten Schafe bzw. Ziegen zeigen normale Kotkonsistenz mit den
typischen Skybala
Leitsymptome: Abmagerung, Submandibuläre Ödemen,
Leistungsdepression, …..
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7. Paratuberkulose in Österreich
Screening 1995 - 1997: (GASTEINER et al., 1997)
11.028 Rinder aus 2.757 Betrieben (Stichprobe: 4 ältesten Rinder/Betrieb)
7 % Allied-ELISA AB-positiv
Screening 2002 - 2003: (DREIER et al., 2006)
1 Rind aus 756 Betrieben (Stichprobe: 1 Schlachtrind >2 Jahre/Betrieb)
19 % Svanovir-ELISA AB-positive
Routineuntersuchungen am AGES-IVET LINZ 2010
10.551 Exportrinder
0,92 % Pourquier-ELISA AB-positiv/fraglich
Tatsächliche Paratuberkulose-Prävalenz in Europa ist unklar, (NIELSEN a. TOFT,
2009)
• unterschiedliche Testsysteme (ELISA, PCR….)
• teilweise ungeeignete Stichprobenauswahl
Keine Daten zur Paratuberkulose Prävalenz beim kleinen Wiederkäuer in AT
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8. Warum benötigen wir PTB-
Bekämpfungsprogramme
• PTB ist seit über 100 Jahren eine unterschätzte Seuche
• PTB ist weltweit verbreitet
• PTB ist hat erhebliche wirtschaftliche Bedeutung und verursacht
- Reduktion der Milchleistung
- Vermindertes Schlachtgewicht
- Vorzeitige Abgänge
- Mastitiden, Fruchtbarkeitsstörungen…
• Zoonosendiskussion?
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10. Stolpersteine
• Diagnostik
- Kein Goldstandard
- Verfügbaren Tests sind nicht perfekt
- Schwierigkeiten resultieren aus den
Erregereigenschaften
• Umgebungskontamination durch MAP
• Hoher Anteil an subklinisch infizierten
Tieren
• Verkürzung der Nutzungsdauer
• Kalkulation der tatsächlichen
wirtschaftlichen Schäden
• Kosten für Diagnostik und Maßnahmen im
Bestand
• Keine Bekämpfung in Ländern, die mit
anderen Seuchen wie Tuberkulose,
Brucellose usw. befasst sind…
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13. Ziele
• Erfassung von klinisch an
Paratuberkulose erkrankten
Tieren
• Eliminierung der
Hochausscheider aus den
Betrieben
• Senkung des Infektionsdruckes
• Einleitung von
Hygienemaßnahmen in den
betroffenen Beständen
Super-shedder
1012 MAP/g Kot
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17. Rassenaufteilung der MAP-pos.
Rinder
Limousin
4 4 111
7 Fleckvieh
8
Holstein Friesian
15
Jersey
85 Braunvieh
Red Friesian
26 Grauvieh
Angus
Murbodner
42 Blonde Aquitaine
unbekannt
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18. Einsendungen von Verdachtsfällen an das PTB-NRL
(2006-2010)
PTB positive getestete Rinber (2006-2010)
14/6
128/19
70/16
102/26 61/28
3/0
239/90
34/9
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19. Vorgehen bei pos. Fällen
• Tierschutzgerechte Tötung innerhalb von 3 Werktagen
• Reinigungs-, Desinfektions-, Hygiene-,
Managementmaßnahmen
• Schlachttier-, Fleischuntersuchung: Fleisch untauglich,
Betriebskontrolle
• Entschädigung bei labordiagnostischer Bestätigung des
klinischen Verdachtsfalles
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20. Molekulare Typisierung der MAP Isolate
• Zielsetzung:
- Etablierung eines standardisierten Typisierungsverfahren
- Aufbau einer nationalen Stammsammlung
- Evaluierung von Infektionswegen innerhalb eines
Bestandes/zwischen verschiedenen Beständen
- Abklärung von Infektionsverläufen
• Rückschlüsse auf die Pathogenese und Virulenz der
Isolate
• Lebensmittelsicherheit
• Methoden: RFLP und MIRU-VNTR
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21. Zusammenfassung
• Erheblicher Bedarf an international vergleichbaren Studien
zur Paratuberkulose bei Wiederkäuern
• Aufwertung der PTB als international bedeutende
Tierseuche und Implementierung nationaler
Bekämpfungsprogramme
• Freiheit von Klinischer Paratuberkulose ist ein erster
Schritt
• Implementierung von Programmen zur Zertifizierung PTB-
unverdächtiger/freier Betriebe wäre der 2te Schritt
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