Bei der 9. Akademie für Journalismus, Bürgermedien, Öffentlichkeitsarbeit & Medienkompetenz habe ich am 24.03.2011 im Track LiMAonline einen Vortrag zum Thema "Digitale Berufebilder im Journalismus - Selbstvermarktung im Digitalen Zeitalter" gehalten.
2. 6 Thesen zu Blogs für Journalisten
Blogs als Kommunikationsmittel: Kommentieren,
diskutieren, vernetzen, Inhalte weitergeben.
Subjektiv statt Objektiv: Der Autor und seine
Meinung stehen im Vordergrund.
Mut zur Lücke: Über Spezialgebiete schreiben, zum
Rest verlinken, offen zur Imperfektion stehen.
Direkte Kommunikation mit dem Leser, der Leser
wird ernst genommen und eingebunden.
Mehr Unabhängigkeit von Verlagen – eigene Ideen
und Geschäfsmodelle entwickeln.
Der eigene Name als Marke: Sich als Experte für
ein Spezialgebiet vermarkten.
10. Leser einbeziehen - Crowdsourcing
ca.300 Kommentare zu diversen Posts zum Thema
Fachkräftemangel seit Juli 2009
Karen: „Ich glaube die Realität auf dem Arbeitsmarkt ist hier
nicht bekannt... Mit ihrer deplazierten Initiative drängen sie
nur noch mehr Absolventen in Hartz IV.“
Norbert: „Auch noch zu berücksichtigen sind die vielen
Personalverleiher, sprich 'Sklavenhändler'..“
Geschädigter: „Und Ihre Fakten?... Also bitte! Es existiert
KEIN Ingenieurmangel. „
19. 6 Thesen fürs Blog-Design
Wichtiges weit oben, links auf der Startseite
Lesbarkeit (Kontrast, Schriftart)
Struktur (z.B. nach zwei Sätzen
Zwischenüberschrift)
Fotos sprechen den Leser emotional an und sind
ein Hingucker – Artikel mit Fotos anteasern
Zwei Klicks zum Ziel - zu viel Auswahl irritiert!
Weniger ist mehr: Besser schlicht als aufwändig
(Ladezeiten & Fehleranfälligkeit)
Mobiles/Responsives Design je nach
Bildschirmgröße
22. Suchmaschinenoptimierung
Wichtige Keywords möglichst schon im
Seitentitel, in Artikel-Überschrift und im
Teaser einsetzen
Google Keyword-Tools, Google Trends und
Google Search Insights zur Auswertung von
Suchanfragen bei Google nutzen
Suchanfragen für die eigene Seite auswerten
24. Klassische Pressearbeit
Kontakte nutzen, um auf das Blog
aufmerksam zu machen
Artikel in anderen Medien und Bücher
nutzen, um Website zu bewerben
Um Verlinkung bitten
Führt im Idealfall zu weiteren
Pressestimmen, Kooperationen, Aufträgen,
Vorträgen
Man etabliert sich allmählich als Experte
33. Unzulässige geschäftliche Handlungen im
Sinne des § 3 Absatz 3 sind....
der vom Unternehmer finanzierte Einsatz
redaktioneller Inhalte zu Zwecken der
Verkaufsförderung, ohne dass sich dieser
Zusammenhang aus dem Inhalt oder aus
der Art der optischen oder akustischen
Darstellung eindeutig ergibt (als
Information getarnte Werbung);
Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, Anhang (zu § 3 Absatz 3) (http://www.gesetze-im-
internet.de/uwg_2004/anhang_26.html)
37. 8 Thesen zur Werbefinanzierung
Unternehmen wollen klare Zielgruppe
Werbung muss zum Inhalt passen
Produktbezogene Blogs (etwa Technik oder Sport)
vermarkten sich leichter
Erfolg im Internet genau messbar
Hohe Konkurrenz, niedrige Preise
Starke Spezialisierung bedeutet weniger
Reichweite, weniger Themen
Jeder Blog ist anders
Grenzen von Redaktion & Werbung zuweilen
fließend
39. In Kürze: So wird es gemacht
Ab 1500 Abrufe pro Artikel: 30 Euro
Ab 3000 Abrufe pro Artikel: 40 Euro
Jeden Zählpixel einzeln einbauen
Jeden Artikel einzeln melden
Wer für andere schreibt, sich die
Auszahlung mit dem Verlag
Mein Fazit: Zu kompliziert für schnelle
Online-Inhalte
41. VG-Wort-Tutorial
Elke Fleing: Berufung
Selbständig
Whitepaper zum Thema
Als Autor Tantiemen
für Online-Texte von
der VG Wort erhalten
(http://berufung-
selbststaendig.de/2010/04/11/ausfuhrlic
he-anleitung-wie-ihr-als-autor-
tantiemen-fur-online-texte-von-der-vg-
wort-bekommt/)
43. 6 Thesen zum Paid-Content
Inhalt nur für zahlende Nutzern
Leser zahlen für einzigartige Inhalte die sie
nirgendwo anders bekommen
Leser zahlen für Kontext, Analyse,
Einordnung, Kritisches Hinterfragen,
Pointieren
Leser zahlen für Medium ihres Vertrauens,
Bezugspunkt im Internet
Lieber Cent-Beträge pro Artikel statt Abos
Leser zahlen auch freiwillig (Crowdfunding!)
44. Problem bei bezahlten Inhalten
Nur wenige Leser sind bereit, für Inhalte zu Zahlen
Die gleichen Inhalte gratis sind oft nur einen
Mausklick entfernt
Derzeit noch zu hohe Transaktionskosten bei
Micropayment (zeitlich & finanziell)
Alternativen wie flattr oder kachingel noch zu
unbekanntBezahl-Inhalte hinter Paywall werden
nicht von Google indiziert
45. Beispiel Paypal
Jede Zahlung aus EU & EWR kostet den
Empfänger 35 Cent + max. 1,9 Prozent des
Betrages, außerhalb EU & EWR sogar mehr.
Beispiel 1: Leser zahlt 50 Cent pro Artikel →
Blogger erhält 7 Cent!
Beispiel 2: Leser zahlt 1 € pro Artikel → Blogger
erhält 46 Cent!
Beispiel 3: Leser zahlt 2 € pro Artikel → Blogger
erhält 1,27 €
46. Alternative Crowdfunding?
Freiwillig: Zahlung, wenn Blog/Artikel gefällt
Einfach: Spende mit wenigen Klicks!
Prinzip: Leser zahlt mindesten 2-5 Euro monatlich
und gibt an, auf welche Blogs/Artikel Geld
verteilt wird
Geringe Kosten: Blogger kann Geld sammeln und
sich auf einmal auszahlen lassen
Networking-Effekt: Wer Geld verdienen will, muss
auch selbst spenden
47. Was bringt es – am Bsp. flattr
taz-Blog: 143,55 € in 12 Tagen
Spreeblick: 110, 94 € in 14 Tagen
Law-Blog: 33,06 € im Mai
Yucca Tree - 17,54 € in 15 Tagen
Ein flattre-Klick ist im Schnitt 15 Cent wert
Über 8.200 eingestellten Seiten, davon 4.900
deutschsprachig
Über 16.000 User