2. Warum ist Wasser so strittig?
Wasser ist ein unverzichtbares Gut
– für Mensch, Umwelt und wirtschaftliche Entwicklung
• seit Jahrtausenden rivalisieren Menschen um Wasserressourcen
• Haushalte, Landwirtschaft, Industrie, Stromproduktion, Ökosysteme
brauchen Wasser in ausreichender Menge und Qualität, zum richtigen
Zeitpunkt
• zwischen konkurrierenden Nutzungsinteressen muss abgewogen werden
Wassermanagement ist immer auch Konfliktmanagement
3. Warum ist Wasser so strittig?
Der Wasserkreislauf verbindet zahlreiche
Elemente
• W
Wasser, B d
Boden, Fl
Flora und F
d Fauna
• Oberflächen- und Grundwasser
• Wasserqualität und –quantität
• Ober- und Unteranrainer
• Lokale, nationale und internationale Ebene
Darüber hinaus auch globale Verbindungen: z.B.
g g
Klima, internationaler Handel
5. Grenzüberschreitende Flussgebiete
Fehlalarm Wasserkriege
• hä fi N t
häufig Nutzungskonflikte zwischen stromabwärts und
k flikt i h t b ä t d
stromaufwärts gelegenen Staaten
• k i verbindlicher internationaler rechtlicher R h
kein bi dli h i t ti l htli h Rahmen
Aber
• nur in einigen wenigen Flussgebieten haben Anrainerstaaten
einander mit militärischer Gewalt gedroht (Euphrat, Nil)
• selbst verfeindete Staaten finden gemeinsame Lösungsansätze für
Wasserkonflikte (z.B. Indien-Pakistan, Israel-Jordanien)
6. Lokale und nationale Ebene
häufiger gewaltsame Auseinandersetzungen,
z.B. zwischen:
• benachbarten Bundesstaaten (Bsp. Cauvery,
Indien)
)
• ländlicher und städtischer Nutzung (Bsp.
Shandong, China)
• unterschiedlichen ethnischen Gruppen (Bsp.
Massai vs. Kikuyu, Kenia)
• Wasserversorgern und Bevölkerung (Bsp.
Cochabamba, Bolivien)
7. Konfliktfall Dämme
große Infrastrukturprojekte bergen national
und international Konfliktpotential
• verändern tiefgreifend Beschaffenheit von
Gewässern;
• einer der wesentlichen Konfliktfaktoren,
an grenzüberschreitenden Gewässern;
g
• Auf lokaler Ebene: Umsiedlung, Verlust
von Kulturgütern etc.;
• Lokale Proteste bekommen internationale
Dimension (e.g. Ilisu, Türkei, Narmada
Dam, Indien).
Dam Indien)
8. Wasserknappheit ist nicht der entscheidende Faktor
„Die Knappheit, die den Kern der globalen Wasserkrise ausmacht, hat
Die
ihre Grundursachen jedoch in den Machtverhältnissen, in Armut und
Ungleichheit, nicht in der tatsächlichen Verfügbarkeit von Wasser“
(UNDP 2006)
( )
• Wasser ist sehr selten der einzige – und zumeist nicht einmal der
wichtigste – Konfliktfaktor
g
• Wasserkonflikte müssen im umfassenderen politischen,
ethnischen und religiösen Kontext betrachtet werden
• Konfliktpotential insbesondere dort, wo der Zugang zu Wasser
ungleiche soziale und politische Strukturen widerspiegelt
9. Kooperatives Verhalten überwiegt
zahlreiche Ansätze für gemeinschaftliches
Wassermanagement, Konfliktprävention
• lokale Wassernutzungskommittees (Bsp. Bewässerung)
• Flussgebietskommissionen (Bsp. Rhein);
• ‘Stakeholder’-Dialoge zu Infrastruktur - und Privatisierungsprojekten;
Stakeholder Dialoge
• Umwelt- und Sozialstandards (Bsp. World Commission on Dams)
• R f
Reformen nationaler W
ti l Wasserpolitik (B
litik (Bsp. Süd f ik )
Südafrika)
10. Auch gewaltlose Konflikte bleiben ernst zu nehmendes Problem
• Verhandlungen dauern häufig Jahrzehnte, Wasserressourcen
werden derweil oftmals nicht nachhaltig genutzt
• Wasserkonflikte können allgemeine politischen Beziehungen
belasten, b t h d Spannungen verschärfen
b l t bestehende S hä f
• Ungelöste Wasserkonflikte können Einigung in anderen
Konfliktbereichen erschweren
• Konflikte können erfolgreiche Umsetzung von EZ-Projekten
g g j
behindern (z.B. Wasserversorgung, MDG)
11. Konfliktprävention – Ansätze für die EZ
einige Beispiele
• M ß h
Maßnahmen zur Konfliktbearbeitung und V
K flik b b i d Vertrauensbildung
bild
fördern z.B.
• M di ti d h neutrale D itt Dorfälteste, Frauen
Mediation durch t l Dritte, D fält t F
• gemeinschaftliche Projekte zu Abwasserbehandlung, Datenerhebung
• Datenerhebung und Datenaustausch verbessern
g
• als gemeinsam anerkannte Verhandlungsgrundlage
• Datenaustausch oft erster Schritt zu mehr Kooperation
p
12. Konfliktprävention – Ansätze für die EZ
einige Beispiele
• Institutionen für kooperatives Wassermanagement etablieren/stärken
p g
• Voraussetzung: alle Interessengruppen einbezogen, verfügen über ausreichen
Ressourcen und Kompetenz
• lokal: auf traditionellen Strukturen aufbauen
• international: bedarf langfristiger Finanzierung
• Kompetenzentwicklung (z.B. in Wasserresourcenmanagement,
Konfliktmanagement, partizipativen Methoden)
• Stärkung der konfliktsensiblen Konzeption, Umsetzung und
Evaluation von EZ Projekten (z.B. Social/Conflict Impact Assessment)
EZ‐Projekten